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32 Wilhelm von Lindheim. find. Die relativ bellen Elementarfchulen befitzen die Gouvernements Wilna und Warfchau und felbftverftändlich die Oftfee-Provinzen. Sie allein befafsen bisher ein halbwegs geregeltes Infpe&orat, während die gelammten übrigen Anftalten unter höchft mangelhafter Controle ihr Dafein frifteten. Indeffen befchäftigt fich gegenwärtig Graf Tolfto'i angelegentlich mit der Errichtung wohlorganifirter Auffichtsbehörden über das ganze Reich. Es ift fehr erfreulich, diefe energifchen Beftrebungen conftatiren zu können, denn das Maiheft des officiellen, vom Unterrichtsminifterium publicirten Journales pro 1873 gibt über die troftlofe Verfaffung des ländlichen Schulwefens recht draftifche ziffermäfsige Belege. Diefelben umfaffen nur 34 Gouvernements, welche nach diefem Berichte 10.361 Schulen befafsen und für diefe 2,158.808 Rubel 35 Kopeken verausgabten. Hiervon erhalten: die Zemftvos .... 3.487 Elementarfchulen mit 1,035.097 Rubel 35 Kopeken Municipalitäten . 603 TJ 304543 .• 03% Gemeinden . . . Municipalitäten und Gemeinden zu 4137 n 588.284 „ 67% fammen .... 371 30.851 n 7? Privaten ... . verfchiedenen Infti- tute , Minifterien 633 .V 124.410 » 82 „ und Private . . . 1130 n 75.620 D 77 Die Durchfchnittskoften einer Schule variiren hiernach zwifchen 505 und 66 Rubel. Natürlich fällt ein Vergleich Rufslands bezüglich feines Unterrichts- wefens mit anderen Staaten fehr zu Ungunften des Erfteren aus. Es kommen beifpielsweife: in Rufsland auf 10.000 Einwohner 150 Schüler n Oefterreich V 10.000 n 830 n Frankreich n 10.000 1.160 fr Holland » 10.000 n 1.280 r England :> 10.000 n 1.400 7J 1) Preufsen ,, 10.000 n 1.520 7) Die Präponderanz der ruffifchen Sprache als Unterrichtsfprache hat auch in den Jahren 1871 und 1872, den Bemühungen des ruffifchen Cultusminifteriums zufolge, grofse Fortfehritte gemacht, und ift in den Lehranftalten des Gouver nements Warfchau nunmehr allenthalben die ruffifche Sprache als obligatorifche Lehrfprache eingeführt worden. Auch in den Oftfee-Provinzen breitet fich die ruffifche Sprache immer mehr aus. IV. Gymnafien und Progymnafien für Mädchen. Zu Ende des Jahres 1871 befafs Rufsland 54 Mädchengymnafien, 108 Pro gymnafien, 2 höhere Töchterfchulen und 22 Töchterfchulen zweiter Ordnung; zufammen 186 Anftalten mit 23.404 Schülerinen, von denen im Laufe des Jahres 990 ihre Studien vollendet haben. Die Qnterhaltungskoften diefer Anftalten belaufen fich auf 624.099 Rubel , an denen der Staat felbft mit ungefähr 8 Percent oder der Summe von 50.000 Rubeln betheiligt ift. Am beften, das heilst mit 14.000 Rubeln, dotirt find die 9 Gymnafien des Warfchauer Diftricles. inneren Angelegenheiten fich an die örtlichen Adelsmarfchälle zu wenden, damit diefelben in der Würde als Curatoren der Elementarfchulen in ihren Gouvernements und Kreifen — und auf Grundlage der Rechte, die ihnen durch befondere darüber noch zu erlaflende Beftimmungen eingeräumt werden — durch ihre nächfte Mitwirkung dazu beitragen möchten, die fittliche Richtung diefer Schulen ficherzuftellen, nicht minder auch die gute Einrichtung und Ver mehrung derfelben.“ Auf dem Original ift von Seiner kaiferlichen Majeftät eigener Hand gefchrieben: St. Petersburg, 25. December 1873. ,,A lexander. 1