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22 Wilhelm von Lindheim. noch 553 000 Mann Referven kämen. Das ruffifche „Militärifche Magazin“ führte für Anfang 1866 auf: 30.507 Officiere und 698.137 Unterofficiere und Soldaten, nämlich 539-887 Infanteriflen, 63.440 Cavalleriflen, 80.172 Artilleriften und 14.638 Geniefoldaten. Die Aushebungen wurden bisher in der Weife vor genommen, dafs eine beftimmte Anzahl Köpfe auf jedes Taufend männlicher Einwohner ausgehoben wird. Die Aushebung für 1871 wurde zu 6 und 7% Mann per 1000 Einwohner beftimmt. Mit der Recrutirung ifl eine Geldabgabe von ungefähr 33 Rubel Papier für jeden Ausgehobenen verbunden. Seit 1871 ift die Adliv-Dienflzeit auf 7, die Refervepflicht auf 8 Jahre feftgefetzt. Das Reich ifl bezüglich der Recrutirung in zwei Hälften, die öftliche und die weltliche, getheilt, in denen die Aushebungen wechfeln. Die Behandlung und die Verpflegung der Soldaten ift eine humanere und beffere geworden. * Ein Gleiches gilt von der Marine. Die Knute und das Gaffenlaufen gehören durchaus der Vergangenheit an. Schon der Umftand, dafs Grofsfürfl Conftantin der gefammten Flottenverwaltung vorfteht, ift hinreichend, um darzuthun, dafs für das Wohlbefinden der Matrofen und Seefoldaten in umfaffender und uneigennütziger Weife Sorge getragen wird. Die Ausgaben für das Kriegsminifterium haben fleh während der letzten vierzig Jahre verdreifacht**; trotzdem ifl nicht zu verkennen, dafs das Verhältnis zwifchen dem Armee- und dem Gefammtbudget fleh jetzt viel günftiger ftellt als früher. Im Jahre 1832 betrugen die Ausgaben für die Armee 38' 6 Percent der Gefammtaus- gaben,1842 37 6 Percent, 1852 nur 327 Percent, dann 1862 36 2 Percent, 1869 8 Bataillone Jäger ä 990 Mann 7.920 6 ,, Freifchützen „ 700 ,, 4.200 84 Garnifonsbataillone „ 1045 „ 87.780 Handwerker • . 22.600 c) Cavallerie : 5 Cüraffier-Regimenter \ 9 Regimenter Carabiniers / 9 „ Dragoner > 37-44° 20 „ Hufzaren 1 8 ,, Lanciers 1 d) Irreguläre Truppen : Die donifchen Kofaken .24.976 „ orenburgifchen Kofaken 9-932 „ aftrachanifchen „ 4-340 ,, tobolfkifchen „ 9-553 e) Artillerie und Fuhrwefen 29.061 Zufammen 395- 2 °5 Mann. Kolb berechnet die Stärke des ruffifchen Heeres unter Peter dem Grofsen auf 108.000 Mann, bei feinem Tode auf 196.000, im fiebenjährigen Kriege aufnur 162.500 und unter Katharina II. auf 312.800 Mann. Sehr intereffant ift der Befoldungsetat aus der Zeit Katharina’s II. Es erhielt der General-Feldmarfchall . . 7000 Rubel 16 Burichen 2400 Rubel lür Rationen General en Chef .... . -3.600 12 j» 960 „ » » Generallieutenant . . . . 2x60 u 10 „ 600 Generalmajor . 1800 „ 8 480 „ Brigadier . 840 „ 7 360 ,, Oberft . 600 ,, 9 204 Oberftlieutenant . . . . 360 ,, 4 » 132 Major I. ClafiTe .... . 300 „ 3 13 2 „ II. „ .... Hauptmann . 260 ,, 3 »> 96 . 200 • » 2 ». 96 Oberlieutenant . . . . . 120 1 ,, 48 >> u Unterlieutenant .... . 100 1 » 36 „ )i f Fähnrich . 100 1 » Feldfcheer . 36 ,, >) >> 7 1 /aRubel Feldwebel • 36 Sergeant • i5 Trommler . . ■ 7 ’/a .. Capitain d’Armes . . . 12 ■ ,, Pfeifer . . • • 7/2 .. Corporal . II „ Fülilier - • • 7V2 .. Der Fülilier erhielt natürlich aufser diefem Betrage noch Quartier, Feuerung, Kleidung und gänzliche Beköftigung. Die Haustruppen der Kaiferin, welche zumeift aus Adeligen beftan- den, bekamen eine weitaus höhere Befoldung. * Barry „Das neue Rufsland“ S. 248. ** Sarauw ,,Das ruffifche Reich in feiner finanziellen und ökonomifchen Entwicklung feit dem Krimkriege“ 1873. S. 34.