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Rufsland. 115 genommen; am häufigften indeflen wird die Kette im Auslande auf Beftellung bedruckt. Man verfertigt Teppiche fodann, wenn auch in geringer Anzahl, auf Jacquard’fchen Webftühlen. Berühmt wegen ihrer Dauerhaftigkeit und Güte find die im Kaukafus verfertigten perfifchen und türkifchen Teppiche. Der Preis der- felben ift, weil fie mit der Hand gearbeitet, allerdings fehr hoch. Die Filzfabrication hat noch keine befondere Ausdehnung erlangt. Im Jahre 1871 exiftirten 39 Filzfabriken, welche 275'Arbeiter befchäftigten und jährlich für 787.000 Rubel Filzwaaren erzeugten. Letztere beftehen zumeift in Pantoffeln, welche gleich fehr durch ihre Güte wie durch ihre Billigkeit bekannt find. Die ruffifche Schafwoll-Induftrie deckt reichlich den Bedarf der Bevöl kerung und ermöglicht fogar, wenigftens für einen Theil ihrer Produkte, einen vornehmlich nach Afien gerichteten Export. Der bei Weitem gröfste Umfatz wird im Innern Rufslands auf den Meflen und Märkten erzielt. Alle Claffen der Bevöl kerung bedienen fich diefer Erzeugniffe. Nur der Mode unterworfene, koftfpielige Artikel werden vom Auslande eingeführt und ausfchliefslich von der wohlhaben deren Bevölkerung in den Städten confumirt. Diefer Import bewegte fich in den letzten Jahren in folgenden Ziffern: Europäifches Rufsland Afiatifches Rufsland Zufammen 1867 6,195.822 213.236 6,409.058 1868 6,133-355 260.761 6,394.116 186g 9,019.556 431339 9,450.898 1870 8,556.684 306.090 8,862.774 1871 10,109.705 491.185 10,660.890 Dagegen wurden exportirt: Europäifches Rufsland Afiatifches Rufsland Zufammen 1867 454.908 2,299.571 2,754-489 1S68 872.353 2,097.703 2,970.056 1869 1.397-137 1,663.842 3,080.979 1870 682.490 2,299.432 2,992.372 1871 621.295 2,116.798 2,738.093 III. Die Flachs- und Ilanfinduftrie. Die Kunfl der Flachs- und Hanffpinnerei und -Weberei ift in Rufsland feit unvordenklichen Zeiten bekannt, während die fabrikmäfsige Erzeugung der gewöhnlichen und Segel-Leinwand erft mit Peter dem Grofsen, unter deffen Regierung in Moskau und St. Petersburg derartige Etabliffements auf Staats- koften begründet wurden, ihren Anfang nimmt Ein Theil diefer Fabriken wurde fpäter an induftrielle Gefellfchaften abgetreten, ein Theil ganz aufgelaffen. Die Regierung hat, um die Entwicklung der Hanf- und Flachsinduftrie zu begünftigen, aufser der Errichtung von Schutzzöllen zahlreiche Mafsregeln behufs Amelioration der Flachs- und Hanfcultur getroffen, fowie jene Fabrikanten in jeder Weife gefördert, welche die technifchen Fortfehritte des Auslandes auch für die heimifche Induftrie nutzbar zu machen wünfehten. Die Ausfuhr von ruffifcher Segel- und Brabanter Leinwand bewegt fich vom Ende des vorigen Jahrhundertes bis in die vierziger Jahre in folgenden Ziffern. Es wurden exportirt in den Jahren 1793 bis 1795 „ „ 1800 bis 1814 * » „ 1815 bis 1824 „ „ * i82 5 bis 1834 » » r 1835 bis 1844 251.371 Stücke 211.807 203053 I95-584 „ 172.739 „ Diefer merkliche Niedergang ift zumeift der Entwicklung der Baumwoll- Induftrie und der Dampffchifffahrt, welche letztere den Confum von Segel-Lein-