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Srsch. tägl. Morg.7Uhr Inserat« werdend« AbendS S, Sonnt- b« Mittags 12 Uhr angenom« men in der Expedition: Marienstraße 1L. ! - > >e- «bdnnement di«rt»N»hrl. »«Rar. bet «NtntgeldUcher Liesemna in « Hau«. Dur» die«. Post viertel, jährlich 22 Ngr. Einzelne Rum» mern I Ngr. ; s il» 17rou . I .!i' M«. ssr. sttr UlltrrhMnst imd Geschüftsvcrkchr. ^ ^ Mitredacteur: Theodor Drobisch, Unzetaen t dies. Blatt«, dä« zur ZeU tn tlttüo Exemyt.^ «rsckeint^stNdtn^ttnk^Mgr«^ Dresden, den 14. Oktober. — Der am 21. v. Mts. zu Coburg begründete „Allge meine deutsche Sängerbund" ist aufgebaut durch die Einzel- bünde der verschiedenen Landschaften oder Stämme, welche auf dem aller zwei Jahre wiederkehrenden Sängertage je nach ihrer Größe durch einen, zwei oder drei Abgeordnete vertreten find. Die Vertretung des „Allgemeinen Deutschen Sängerbundes" ist einem Ausschüsse von 25 Männern übertragen. Sängerfeste in dem Umfange, wie das vorjährige zu Nürnberg, sollen nach je vier Jahren stattfinden, und wurde bei dem jetzigen Cobur- ger Sängertage angeregt, das zweite große Sängerfest in Dres den zu feiern — Auf das von der König!. Polizeidireetion herauszu gebende Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Stadt Dresden für 1863 werden schon jetzt bei Herrn Buchhändler Ernst am Ende, Seestraße, Bestellungen » 1 Thlr..15 Ngr. angenommen Spä ter kostet das Buch 2 Thlr, auch wird dasselbe diesmal einen neuen Plan der Stadt und weiteren Umgebung von Dresden erhalten, welcher von Herrn Polizei Commiffar OberKütnimt B.hrisch ausgearbeitet worden ist. — Wenn sich in der Stadt das Gerücht verbreitet hat, daß ein hiesiger bekannter und mit vieler Praxis versehener AdvocH sich plötzlich entfernt habe, um nie mehr zurückzukehren, so dürft« dies eben nur noch ein bloßes Gerücht sein. Soviel steht vorläufig fest, daß der betreffende Herr Advocat nach einem ihn betreffenden Familienereigniffe nur eine bei solchen Gelegenheiten pafferine Reise unternommen. — Die „Dr. Theat.-Zeit." berichtet: Die schon einmal in diesem Blatte genannte Concertsängerin Frl. JohannaSchmidt gab uns in diesen Tagen in einem kleinen Kreise Gelegenheit, sie zu hören und ihre schöne Mezzosopranstimme, besonders auch ihre Studien, welche sie bei Frau Börner-Sandrini gemacht, kennen und schätzen zu lernen und wir beanstanden nicht, die junge Dame den resp. Concertgebern zur eventuellen Mitwir kung bestens zu empfehlen. — Das Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn macht bekannt, daß am 15. die Großenhainer Eisenbahn dem Ver kehr übergeben wird und daß von da ab Personen und Güter direct nach Großenhain befördert werden. — Einen freundlichen Liebesblick wendete Fortuna am Schluß der Lotterie nach Dresden. Die 30,000 Thaler fielen in die Collection des Herrn Traugott Kaiser und die 5000 Thaler in die Flanellbude des Herrn Robert Böhme auf dem Altmarkt. — Ein Oeconom in Friedrichstadt hatte sich dieser Tage eine Kuh gekauft und diese gleich ihren Gefährtinnen auf den Weideplatz geführt Allein diese Gesellschaft mochte ihr nicht behagen, sie machte den ersten Tag einen Abstecher nach dem Freimaurerinstitut, wo sie plötzlich in eine Stube hineinguckte. Ihr Besuch wurde nicht angenommen, und ihr unterdeß gekom mener Führer führte sie in den heimathlichrn Stall. Tags darauf kam sie wieder auf Besuch in ein Haus auf der Schäfer straße, in welchem ein Buchbinder wohnt, und wollte gar zur Treppe herauf. Hoffentlich wird der Oeconom ihr diese polizei widrigen Besuche nun unmöglich machen. — Dar Trompeterchor des Gardereiterregiments ist von seiner Rund- und Kunstreise wieder nach hier zurückgekehrt Es wird seine erste Thätigkeit in Siegels Restauration Mittwoch und Donnerstag auf der Kirmeß beginnen, wo unter Wagners schmelzenden Tönen der bekannte gute Kirmeskuchen noch einmal so gut munden wird. ! / — Auf dem Wallner-Theater in Berlin hat „der Gold onkel" jüngst die 100. Vorstellung erreicht. Auch das hiesige Hoftheater hat diese Posse zur Aufführung angenommen; doch wurde bisher die Darstellung dem Vernehmen nach dadurch verzögert, daß Fräulein Monhaupt, die neu engagirte Soubrette, wegen Krankheit hier noch nicht eintresfen konnte. — Der Platz vor der Post athmet seit gestern frei, denn die Droschken, welche dort den Weg versperrten, sind herüber gekommen nach dem Brunnen. Das ist in der That ein ao- sihe^tm Gedanke. — Auch nächstkommende Mittwoch wird der zoologische Garten gegen ermäßigtes Eintrittsgeld eröffnet sein. — Als wiederholtes Zeugniß für die außerordentliche Fruchtbarkeit des heurigen Jahres kann auch aus der Kirchfahrt Kaditz angeführt werden, daß es jetzt in den Dörfern Radebeul und Serkowitz reife Erdbeere, und in Serkowitz auch zum zwei ten Male blühende Weintrauben giebt. — Der letzte Sonntag war einer der schönsten dieses Herbstes — eine reizende Frühlingsluft, könnte man sagen, schwebte über den herbstlichen Fluren , der milde Sonnenstrahl fiel erquickend auf die sterbenden Blätter der buntgefärbten Bäume nieder und auch manch' heimwärts ziehendes Vögelein sang in den fast entblätterten Zweigen sein niedliches, melodi sche- Abschiedslied. Dieser herrliche Tag lockte Alles in die freie GotteSnatur, um noch einmal, eh« des Winters Schnee die sommerlichen Freuden zudeckt. die Natur zu begrüßen, wenn auch in ihrem Tode. — Der Montag hingegen war nicht, wie gewöhnlich, ein „blauer Montag", sondern ein „grauer" — schwere Wolken deckten den vorgestern so freundlichen Himmel und weinten schwere Thränen auf die liebe Erde hernieder, bis endlich am Mittag ein frischer Wind mit dem durchbrechenden Sonnenstrahl das Wolkenheer nach kurzem Kampfe besiegte. Der Regen war sehr willkommen, aber zu wenig, um einerseits den Waffermüllern zu Hilfe zu kommen, andererseits dm Dampf schiffen freie und leichte Fahrt zu geben und drittens den ge schäftigen Wäscherinnen klarere- Wasser zu spenden, damit sie sich nicht über „gelbe" und „graue" Wäsche ärgern dürfm. — Historisches. Im Jahre 1524 unter dem Herzog Georg post Achsen-Dresden, als er seine Tochter mit dem Kurfürsten wm^Brandenburg vermählte, bestanden für Lebens mittel föladM Preise: 1 Pfund Schweinefleisch 5 Pfennige, 1 Entvog«"T bi-" " ' " " " - - - 7 Pfennige, 1 Hase 2 Groschen, ! Schöp» 9 Groschen, P'tzrttner (frischer) Lachs 10 Groschen. — Unter 'I