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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-07
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
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Ar. 114 Sette 6 Dresdner Nachrichten Sachsens Weinbau und Sachsens Weiue. Landwirtsckiaftorat Carl Pfetffer, der Letter der Wein bau versuch o- und Lehranstalt der Landwtrtschastskammer, Schloß Hofloßiiitz, bot den Mitgliedern des Gewerbever- eius am Montag einen Vortrag Uber Sachsend Wein, bau und Sachsens Wein«, wobei er einen fesselnden Rückblick warf aus die Geschichte des alten untergegangenen sächsischen Weinbaues und dann schilderte, wie der Neuaufbau begonnen und weilergesührt wird, endlich, was man von den sächsischen Weine» zu Hallen bat. Der Weinban Sachsens hat vor KOO und mehr Jahren eine grohe Nolle gespielt. Er erstreckte sich Uber die ganzen Hügel längs der Elbe und war so bedeutend, daß sächsische Weine auch nach Nurddeutschland und fvgar nach dem Rhein- gebiet verkauft worden sind. Ein Zentrum des Weinbaues war die Loßnitz, ein anderes Melden und Umgebung. In Zaschendorf bei Meiden wurde 1808 ein« Wtnzerschule er richtet. Auch in der Hvflößnitz, dem Königlichen Weingut«, sind junge Winzer auSgebtldet worden. Das Königlich« HauS hat den Weinbau ganz besonder» gepflegt, ferner die Oekono. mische Gesellschaft und die Welnbaugesellschaft. In die neue Zeit ist nicht viel hinUbergerettet worben. Da» Interesse ging zurück, als die NeblauS vermeintlich den Weinbau außer- ordentlich schädigte. Wenn auch die Reblaus hier und da vor handen war. so hat doch in manchen Fällen ein Irrtum Vor gelegen. In den Jahren 1883 und 1884 ist von Amerika her die vlattfallkrankheit im ganzen Deutschen Reiche verbreitet worden. So wurde mancher Weinberg vernichtet, der nicht di« Reblaus-, sondern diese Krankheit besaß. Die Regierung hat zu hohe Prämien sUr die Stöcke gezahlt, bte heraus- genommen worden sind. Da» hat viele Besitzer veranlaßt, ihre Weinstöcke als reblauSkrank anzumelden. Die Regie- rnng war durch NeichSgesetz dazu verpsltchtet, diese hohe Ent- 'chädlgung zu zahlen. Man hat auch nicht mehr ordentlich ge- düngt und den Boden nicht genügend bearbeitet. Infolge- dessen ist dle Kultur weiter zurlickgegangen. SS hörte auch die Tradition auf. Der deutsche Weinbau tm allgemeinen hat heute schwer zu kämpfen, aber «S handelt sich um eine uralte Kultur, und ein solcher Beruf-zweig ist e» daher wert, dag er erhallen bleibt. Das gilt auch für den sächsischen Weinbau, der ebenfalls eine Berechtigung hat, in der Volkswirtschaft anerkannt zu werden. Im Weinbau können noch viele andere Berufe Betätigung finden. Der sächsische Wein wird nur an Stellen angcbant, wo man das höchste von der Entwicklung der Trauben erwarten kann. Unsere klima tischen Brrhältnisse sind denen im Rheingebiet sebr ähnlich und besser als an der Mosel. Der sächsische Wein gehört nicht zu den Spitzen der hervorragenden Mosel-, Pfälzer- und Rheinweine, steht aber mindestens auf der Zitieren Linie und wird in manchen Jahren noch darüber hinauö- stcigcn. Der sächsische Wein hat im Durchschnitt kein Bukett, auch nicht immer eine Blume, aber er teilt diese Eigenschaften mit vielen anderen Weinen. Er ist kein Säuerling, sondern ein vornehmer milder Wein und hat seinen Tvp für sich wie die sächsische Landschaft. In Lachsen sind früher WM Hektar mit Wein bepflanzt gewesen. Wenn man langsam aufbaut, könnte man tn zwanzig Jahren wenigstens wieder zu einem Fünftel der früheren Anbaufläche gelangen. Im Jahre MO ist der Ge danke gekommen, den Weinbau wieder energischer zu fördern. DaS Beispiel hatten Naninbnrg und Frenburg in der Pro- vuiz Sachsen gegeben. Bon dort hak man widerstandsfähige Pflanzen bezogen. Im Jahre 1614 sind die ersten Reben in der Nebschule der Hvflößnitz veredelt worden. Der ganze Weinbau wird dort von der Auswahl der Pflanzen bis zur Kcllcrbchandlung aus das peinlichste betrieben. DaS Reich, der Staat und die Landwirtschastskammer haben geholfen. Heule kommt man hauptsächlich auf den kleinen Winzer zu, cs wird aber auch möglich sein, größere Besitzungen zu schassen. Die Weinbaugcsellschast hat mit ihren kleinen Mittel» die Dinge ganz hübsch aufgebaut. Wenn so fort- gcfahren wird, wie cs letzt angebahnt ist, wird man zu guten Erfolgen kommen. Ter Hoflößnitzweln kann jetzt nur in kleinen Mengen abgegeben werden, um möglichst weiten Kreisen der sächsischen Bevölkerung Gelegenheit zu schgsscn, ihn zu verkosten. Die Freude am sächsischen Wein ist ein Teil der Hennatssreude. Wer ihn einmal kennt, wird sein begeisterter Anhänger werden. Die von großer Sachkenntnis zeugenden nnd mit sonniger Heiterkeit durchwärmten Ausführungen riefen stürmische Zu. stimmnng hervor. — Nalph-Benatzky-Abeud. Diesmal im KünstlerhauS gaben am Freitag JoSmaSelim und RalphBenahky ihren Abend Sie haben ihn einmal „Ein Lächeln auS Wien* genannt. Manchmal wird daö, was Ne bieten, und das. was sie Hervorrufen, mehr ein Schmunzeln, denn «S ist manches recht Pikante darunter, manches Scharfe, manches beizend Ironische. Aber das Ganze ist von so vollendeter, dem Stoff und Inhalt angemessener Kunst, daß man daS, was einem an diesem Abend wohl mal chokieren könnte, leicht vergißt, selbst die nur auf den besonderen Humor des israelitischen Publikums eingestellten Scherze. Ganz prächtig waren die fünf Nummern des ersten Teiles des Programms .^kleine Geschichten von großen Leuten*, von der ihre schwere Er kältung stimmlich siegreich meisternden Sängerin tn einem Prunkkostüm des 18. Jahrhunderts mit fabelhafter Sprech- unb PointieriinaSkunst vorgetragen. Darunter ein erdichteter Brief der Kaiserin Maria Theresia an den großen Friedrich, eine köstliche Himmelslzcne, in der die Nenberin daS Engels. Halleluia neu cinstubiert, eine freie Studie über Balzac, eine überaus drollige und im besten Sinne pikante Cr- innerungSstunde des alten Casanova und ein sprachlich witziges Stumvssinnsgereime auf den alten DtogeneS Er staunlich. wie der Dichter aller dieser literarischen Feinheiten, Ralph Benatzky, Wik und Sprache meistert. Auch musikalisch ist manches sehr lustig und immer über dem Niveau gewöhn licher Chansvnmusik. — Im zweiten Teil brachte daS Paar» immer begleitet von tobendem Beifall. Modernere». Wieneri sches uns anderes unvermeidlich Durchschlagendes „Vom Wein, vom Lachen und von der verflixten Liebe*. Dle Schelmerei, die Sicherheit des Vortrags »nb der Sprechkunst, der hingerissen« Uebermut der lachenden Künstlerin fegte leicht alle Bedenken, die wohl manchmal ausblättern mochten, hinweg. — Köniasbostheater. Die neue Revue trägt den sonder baren Titel: „Die Welt ohne Hemd.* Warum, wird erst im letzten Bilde verraten. Deshalb soll auch hier nichts weiter darüber aelagt sein. DaS Spiel rollt tn einer Reihe zusammenhangloser Bilder ab. wenn man absieht von einer Evisode. die in mehreren Fortsetzungen auSgesvonnen wird und die Tätigkeit der Wohnungsämter geißelt. ES gibt aber trotzdem allerhand LustiaeS. mancherlei treffenden Spott über heutige Zustände, der erheiternd und belustigend wirkt. Eine ansprechende Musik unterstreicht die Vorgänge aus der Bühne. De» Mangel an Ersindungsgeiit der Verfasser macht die Frische der Darstellung wett. Unter den Solodarstellern ragen eine Reihe treffender Typen hervor, so die kesse Ellen Thü- bis in ihren verschiedenen Rollen. Trude Kurve, die sogar eine sympathische Stimme mitbringt. der urkomische Carl B r e t t > ch n e i d e r. Leo Stipert, Fritz Kallmann» Willi, Stapel. Nicht zu vergessen sind auch die Opera-GirlS, die in ihren Tanzdarbietungen ein« erstaunliche Verwand- lungSsähigkett ausweiscn. Auch die Ausstattung ist an- sprechend, so daß schließlich doch ein unterhaltsamer Abend heraiistvinmt. Recht wacker hält sich anch daS Orchester unter der temoeramrntvollen Leituna Fritz Zirsching». — EhrlichscheS »estist. Zum Vesten I-rer WohllahrtSeinrichtnnaen sstr da» Ehrlichschc Gcftist, daS im Oktober vorigen Jabre» den Mcburtötag seine» Ltister» beging, veranstaltet die Bereinigung ehemaliger T-hiNer und -Schülerinnen am Sonnabend, dem Ist. März, abend» >68 llhr. in, ÄUnstlerbau». ein <tzesang»konzert unter dem Motto: „Frühling und Liebe." «„»fahrende sind: daö Dresdner -Männerqiiartctt. Leitung Kurt Halbouer, und die Sängerschaft der Bereinigung „Ehrlich". Leitung William Sckardt. Mittwoch. 7. Mir, 1«t — Ei« Zusammenfteß zwischen «trabrudatz» »,d «nt» ereignet« sich am riensiagnachwtttag in der 8. Stunde aus der «autzner Gtrabe. Sin Vrivatauto wollt« zivtscheu einem Transport»«- der Danger-Erportgelellj-ast und einem na» de« Waldf«lös»en chfahren und geriet m ill ^ sahrrndrn Liratzeubavnzug der Buir IS durchfahren und geriet iabei mit dem Vorderrad ln den Anhänger de» Strahenbahnzuge». Daö Auto wurde dcinolierl und etu dartusttzender Fahrgast durch GlaS- spittter verletzt. — Zr»,e» ««fncht. «m »7. Februar gegen 168 Uhr nach«, wurde ein 42 Fahr« alter Friseur briu, Ueberschretien der »trabe tn «lt- Plauen unweit de» LebcnSmiiielgesäiakteS Prager van ein«« un- dekanntrn Stadsahrrr angesahren. zu vodrn grworfrn und dadet rrhrbltch vrrletz«. Drr Stadlahrer ist nach dr« Unsall rtligst davon» arsahrrn. Personen, die den Vorgang beobachte« haben oder Angabrn über dt« Person de» Radfahrers machen können, werden ersuch«, sich bet der Kriminaldirnlisiellc Löbtau, Tharandter »tr. ». Erdg., zu melden. — Reiter wurde am Februar gegrn 12^0 Uhr vorm, lm vollsaak Vürgergarteu. Lübecker Etrabe l«. eine Handtasche rntwender. Sine unbekannte, etwa »d Fahre alt« Frau soll den Diebstahl beobachtet und ihr« Wahrnehmungen auch geäugen haben. Dle Unbekannte und Personen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich ebenfalls tn der vorgenannten Kriminal- dienstttellt etnzufindcn. —* VU»d« Alarm»«»«»» »er Feuerwehr, «er kau» Angaben »achen? Fn letzter Zrlt ist die Verusskeuerwehr wiederholt au» Unfug burch Fernsprecher zu angeblichen »trabrnbahnzusammen- ftüpen ulw. alarmiert worden. Aach Ar» der Meldungen liegt di« Vermutung nah», dah Nr von einer Person au»»e-ro. die mit de« verhlUtnisien de» Feuerwehr« und Sanitätsdienste» vertraut ist. In einem Fall hat sich die meldende Perlon, die annehmbar von vsfent- lichrn Frrnlvrcchstellrn au» anruli. al» Gtrabenbahnkonirollrur be zeichnet. Zur baldigen Ermittelung dr» unbekannten Täter» erhittrt da» Kriminalamt dir Unlrrstllvung de» Publikum». Sachdienlich« Angabrn werden nach Zimmer «8 erbeten. —* KtodeSleich« »usgefuude». 21« d. MSr» gegen » Uhr nachm wurde tu der Ha«»flur de» Orundstttcke» vebergassr» die Seiche eine« neugeborene» Kinde» weiblichen Geschlecht» ausgesunden. Die kleine Leiche, di« noch nicht lange dort gelegen haben kann, war in eine« allen schmutzige», ungczeichiietrn Domenbemd, b Zeitungen und einem Vogen geldlich-braunen Packpapier eingevickelt und mit einem bunten Damengürtrl verschnürt. Auf dem Packpapier befindet sich eine ausgeklebte Etikette mli der Aufschrift „Art. 1SSS7 K. M. Desi. »4t», Vreile 78/80 cm. Meter: 60,8." Zur Ermittlung der KindeSmuttrr werden lachdienliche Angabrn nach der Kriminalpolizei, Zimmer 149, erbeten. —* Dlebt» sestge»»«»«». Hier würbe eine S8 Fahre alte Wirt schafterin von hier seltgenommcn, die tn den letzten Wochen au» der Wohnung einer GcschäfiSlnhabcrln aus der Gerharl-Hauptmani,» Ltrohe. bet der sie beschönigt war. noch und »ach größere Mengen Stoffe und Kleider gestohlen und on Personen verlaust hatte. Das gestohlene Gut, da» einen Wen von etwa 18M Mark hat. konnte zum gröhten Teil von decr Krimiiialnolizei wieder herbeigeschasst und der Geschädigten au-gehändigi werden. —* Di« Feuerwehr wurde am Montag nachm, gegen 8 Uhr nach Martenstrahe 18 gcruscn, wo im Keller Papierabfälle und Ko5o»mat«en auf unermtttelte Weise in Brand geraten waren. Gegen 4 Uhr war auf dem Grundstück Lchlttterstrabe 88 aus UN« ermittelte Weise ein Grasbraud in einer Ausdehnung von etwa 4260 Quadratmeter entstanden. Da- Feuer wurde ausgefchlagen und «in brennender Vegrcnzu»gSrau»i mit kleinem Löschgerät abgelöscht. 7,44 Uhr abcndö fand ein Alarm nach Waterloostrabe 15 statt. Hier war in einer Küche deö l. Liocke» ei» Plättbrett und ein Tisch durch ein eingeschaltet gebliebenes elektrische» Plätteisen ln Brand geraten. Vereinsveranstaltungen. — ESchs. Militlrverei» Laubegast. Heute 168 Uhr Familien- abend Im Gasthof Ltadt Amsterdam. — Reichsbvnd sitr Religio»Souterrich« »nb religi»se Erziehung. Heute 6 Uhr iw Hotel Drei Raben, Pros. Dr. Klepl: „Sittlichkeit läßt sich befriedigend nur religiös begründen." — Sekti,» Wtttl« deS D. u. O«. Alpenvereinö. Heute Licht- bildcrvortraa Rudolf Smoch „Vom Kaiser bis zum Brenner". — Sonnabend ilv.s Hüttenabend Westendschlöbchen. — LeudeSverband der Krlegobrschädigte« uud Srlegerhinter- bltebene» d«S Sächsischen MilitäruereinSdundeS. Hinterbliebenen- grupp« Bühlau: Donnerstag 6 Uhr Monat»vcrsammlung im Rats keller Bühlau. — Philosophisch« Gesellschaft. Donnerstag 8 Uhr iw Stadtcass Bortrag mit Lichtbildern: Gesetze der medialen Erscheinungen. — Gewerkverei, brr Heimarbeltrrianen. MonatSversammlungen 168 Uhr: Gruppe Altstadt: Donnerstag Zinzrndorsstrabe 17, Stadt- Mission: Pieschen: Montag den >2., Mohnstr. ld, bet Richter: Striesen: Dienstag, den lg., Warlburgsrrahc, Geineindesaal: Neustadt: Mitt woch. den 21., Glactßskrobe S. Fugendhcim. — Mecklenburger LandSwauaschas«. Donnerstag MonatSversamm- lung tm Bundeshaus, Antonstrabc 88. — Gesellschaft für wlssknschastllche Politik. Donnerstag 168 Uhr, Bristol: Lhesredakteur Dr. Frölich in Dresden: „Warum unter blieb UNS «in NcutralitäiSbruch Frankreichs? Sin Beitrag zur KriegSschulblrage." — «erelnlgnng Wurzener LanbSleut«. Donnerstag -68 Uhr Im Braunschweiger Hos Monaisversammlung. — GewerkschastSbuud der Angestellte» lGDA-t, OrtSbezirk ll. TvnncrStag 8 Uhr lm Restaurant Rädelsburg, Grobciihoincr Str. 148, Bortrag MotbeS: ..Tic Tätigkeit der neuen Arbeitsgerichte." — Ruhebeamte der Ortsgruppe DreSdeu-Stodt. T»nwer»tag 8 Uhr Versammlung lm Italienischen Lörschen. Theaterplatz. — Sauderbnnd i« G. D. A. Donnerltag 8 Uhr Monat«- versammlung im Hotel Stadt Weimar. Watsenbaurstratze 2. — Biochemischer Bereiu DreSdeu u. Umg. Donnerstag MonatS- »ersammlung. Lichlbtldervorlrag: Ter Weg zur Gesundheit und zur wirtschaftlichen Freiheit. Referent: Nühlenlngenieur Stefan Stein metz. Oranienburg. — SSchs. Mttltllruerelu Technischer uuh «erkehrS-Druppe» zu DreSdeu. Freitag 168 Ubr Bunter Abend tn der Großen Vtrtschast. — vereinig»«« der Theaters««»»», a« der StaatSoper DreSdeu- reitag 7 Ubr Gesellschatttabend iw Sünstlerhaul zum Vesten der «nsiontzkassen der Llaattthrater. — „Vela". Bereinigung der leitende» Augeftellteu, e. v-, Orts gruppe Dresden. Freitag 8 Uhr Monatsoersammlun« bei Kneift. klein, Nrkkilrbe Avckirickiten. — Lusersie-nngSkirch«. Mittwoch 8 Uhr findet im Kirchg, hau«. Reckcftr. U. Bibelstund« statt. Pfarrer AS spricht wet den „PhUtpperbrtes". — volkSkirchl. Laleubuud, Gruppe Bers»h»»»g»kirche. Donners tag 8 Uhr tm Gemeindelaal Vortrag Pf. Auenmüller: Wie löst die Kirche ihre volktmissionarische Schuld ein? Anschliebend Aussprache. — Johanueokapell« Rauudors-Zitzschrwig IParochi« «ötzlchen- brodas. Sonntag, 11. März, abends 8 Uhr geistliche Muslk- auffübrung: Jesu Leiden, Sterben und Auferstehcn. Geboten werden Ktnbcrchöre aus dem IS. und 17. Jahrhundert, gemischte Ehöre von Foh. Mich. Haydn und Gottlr. Schicht, Einzclgesange von ugo Wolf, Max Reger, hauptsächlich aus Bachs „Matthäus- asston" und Handels „Messias", «uslührende: Maria Vleschke lLoprani, Herta Böhme lAlti, der Savellen-Sinderchor, der emtscht« Chor „Licderhori", Slaundors, Kurt Schubert lOrgel und fetlungs. — Die FohanneSkapelle Ist zu erreichen mittel» Zuge» blS Kötzschenbroda-ZItzschewig oder mittel» Löbnltz-Straheubahn lZitzschr- wiger Wagens bis Haltestelle Johannisbergstrab«. — Rathe«. (Aus der Elbe gelandete Leiche.) Am Sonntag wurde hier e:ne unbekannte männliche Leiche aus der Elbe gelandet. Der Tote war gut gekleidet, hatte aber keine besonderen Merkmale an sich, so daß die Persön lichkeit nicht festgestelli werden konnte. — Meißen. lEhruna de» Branddirektors Moritz.) Am k. b. M. erfüllten sich 40 Jahr«, daß Brand- direktor Otto Moritz der hiesigen Freiwilligen Feuerwebr angehört und fett 1k Jahren als Führer an ihrer Spitze steht, nachdem er am v. Mär» 1888 als Steiger des 1. Zuge» «in- getreten und am 1. Juli zum Rottenführer befördert worben war. Dem Jubilar wurden von vielen Seiten Ehrungen zuteil. — Plane». fDie Aburteilung Hein».) Die Staatsanwaltschaft hat die Aburteilung der hier von Hein verübten Straftaten an die Staatsanwaltschaft Koburg ab getreten. Vermutlich wird sich Hein tn Koburg auch nur wegen seiner Mordtaten zu verantworten haben. Deine Ein. brüche dürsten nach 8 lös der Strafprozeßordnung behandelt werden. — Slnerbach. fStnwetsung deö neue« Amt». hauptmanuS.) Im Festsaal der deutschen Oberrealschule ersolgte durch Kreishauptmann Dr. Jent fZwickau) bte frier- ltche Einweisung deS bisherigen Regirrungsrat» Dr. Bake aus Glauchau zum Amtshauptmann für Auerbach. Der Kreis- Hauptmann gedachte der Verdienste des früheren Amtshaupt, manu- Dr. «chelcher, der tn daS Ministerium versetzt worden ist und wünschte, daß eS dem neuen Amt-Hauptmann vergönnt sein werde, den schönen aber nicht leichten Bezirk zu einer gedeihlichen Entwicklung zu führen. Auf verschiedene An sprachen und Glückwünsche dankt« Amtshauptmann Bake und erklärte, er werde seine ganze Kraft daransetzen, aus seinem verantwortungsvollen Posten Gedeihliches zu leisten. emetirde- ter über Masseneinbrecher Aoslyrock vor Gericht. Die Der«ehmung des Angeklagten zur Perlon ergab, daß er bereits 1»1» in Breölau eine Strafe wegen Diebstahls erhalten hatte, dann 'm Jahre 1IU7 tn Glogau vom Kriegsgericht wegen Fahnenflucht, Preisgabe von Dienstaegenständen uiw zu fünf Jahre» Gefängnis ver. urteilt und tn die 3. Klaste des Soldatenstandes versetzt worden ist. Durch die RevoluttonSamnestie erlangte er seine Fretbett vorzeitig wieder, beging zahllose Einbrüche, wurde ln Hirschberg zu einem Jahr sechs Monaten, und anschlteßend daran tn Ltegnltz zu wetteren drei Jahre» Gefängnis ver- sechs Jahre, tn Fretberg u„- «auben je fünfzehn Jabre Zuchi Haus auferlcgt Aus den vorgenannten Etnzelstrafen wurden unter sehr starker Kürzung zwei Gesamtzuchthausstrasen von vier Jahren acht Monaten und fünfzehn Jahren gebildet. Nach dem Zuchthau» Waldhetm übrrgesührt, erfolgte, wie de. reitS berichtet worden ist. am 80. September 1030 seine »«rzeitl-e Putlafsung mit Bewährungsfrist. Hierzu erklärte der Angeklagte, er set zu Unrecht wegen Rück. falldiebstahlS verurteilt worden, es komme damals «b lvlll eine einzige fortgesetzte Handlung tn Betracht. Und so set es auch jetzt wieder der Fall. Er habe nicht viele hundert Ein. bruchSdiebstähle begangen, sondern fortgesetzt gemaust, was er zum Lebensunterhalt benötigte. Mit Kostyrock hatte sich noch der 1872 in der Umgebung von Samens geborene, zuletzt tn Bischofswerda und jetzt tn Weiß, master tn der Lausitz wohnhafte Glasschleifer Oswald Fra», Heinrich Böhme zu verantworten. Dieser noch unbestrafte Angeklagte, der vom persönlichen Erscheinen entbunden ist. soll eine gestohlene Uhr und Kette als Geschenk angenommen und den Vermittler von Briefen zwischen Kostyrock und seiner Frau gemacht haben. Kurze Zeit nach seiner vorzeitigen Ent. lassung aus dem Zuchthause zu Waldheim. in der Nacht zuin S2. Oktober 1926. verübte Kostyrvtk fünfzehn Einbruchsbieö- stähle, davon tn Kubschütz zwölf und tm benachbarten Vlüsa drei, wo er die verschiedenartigste Beute machte. In der Stacht zum 9. Dezember >920 verübte er Einbrüche in die Gemeindeämter zu Pietzschwitz und Pritzschwitz, in das Schloß deS Rittergutes Pietzschivitz und kn verschiedene Bauerngchöfte. Dabei traf er mit einem 70 Jahre alten Mann zusammen, den er mtt seiner Taschenlampe blendete und mit Erschießen bedrohte. wenn er etwa Lärm schlagen würde. In der Silvesternacht arbeitete Kostyrock in Großschirma, wo er bei Guts, besitzern und Gastwirten tn zehn Fällen cinbrach. Milte Januar war der betriebsame Spitzbube in der Großenhainer Gegend in Aktion getreten. I" W alda und Nafseböhla drang er in eine ganze Anzahl Banerngehöfte »nd in zwei Gasthäuser ein. Im Psarrhaus zu Walda erbeutete er zwei Rollschinken, Würste. Oellardinen: »r war offenbar damit noch nicht zufrieden und stieg tn gleicher Nacht noch tn andere Grundstücke ein. mußte dabet die zuvor beim Pfarrer ge. stoblcnen Sachen wieder im Stich lassen. Wieder tn einem anderen Falle hatte er so viel Beute au Schinken und Würsten gemacht, daß er nicht alles sortbrachte und in einem anderen Grundstück, wo er nichts vvrgefundeu. den Christbamn mit Würste« beding. Anfang Februar wurden in Pillnitz, Hosterwttz «nd Niederpoyritz in einer einzigen Nacht tn ein Dutzend Gastwirtschaften und tm benachbarten Reitzendorf kurz darauf in zwei Gasthäusern Einbrüche verübt. Im Nord, westen Dresdens hatte Kostyrock nach Verübung eines Ein. bruchS tn eine Gastwirtschaft beim Verlassen die Bier. Hähne aufgedreht. Die Umgebung von Zittau, Lvbau, Bautzen, Kamen z, Bischofswerda. Puls, nitz, St adeberg, Rade bürg und Großenhain, ferne» die Gegend von Pirna, das Gebiet der Sächsischen Schweiz, bte Dresdner Umgebung, -er ganze Bezirk Allenberg, Dippoldiswalde. Fra neust ein und Fretberg. die Noffener, Noßwetn er und Döbelner Gegend und der Chemnitzer und Zwickauer Bezirk waren oftmals der Schauplatz zahlloser Einbruchsdiebstähle. Der Angeklagte war durchweg geständig. Nach Besprechung einer großen Anzahl von einzelnen Fällen konnte aus die Vernehmung des Kriminalkommissars Zimmermann vom Dresdner Krimtnalamt verzichtet werben. Staatsanwalt Kaumann beantragte die höchste gesetzlich zu- lässige Zuchthausstrafe von 1ö Jahren. Der Angeklagte set ein gewohnheitsmäßiger Verbrecher. Monatelang habe er ganze Lanostriche in Aufregung und Schrecken versetzt Mildernde Umstände kämen hier nicht in Betracht. Auch der vom Erscheinen entbundene Angeklagte Böhme set zu be strafen. Das Urteil. Da» Gericht vernrteille Kostyrock wegen schwere« SlnbruchSdiebstahls in 87 Sinzelfälke» z« der höchste» zuläsflgen Strafe von fünfzehn Jahre« Zuchthaus und ,«m Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Auch wird die Stellung unter Polizei» aufsicht für zulässig erachtet. Die erlittene Untersuchungshaft kommt kn Anrechnung. Der Mitangeklagte vöhme erhielt wegen Vergehen« nach den 88 257. 258, Ziffer 1. und 259 eine zweimonatige Gefängnis st rase zudikttert. Amtsgerichtsdirektor Dr. Ronr führte in der Urteils begründung aus, der Angeklagte Kostyrock sei geständig gewesen, in weit über 899 Fällen SlubruchS- diebstähle begangen zu haben, von denen 07 zur Abstrafung herauSgezoge« und hierfür die zulässig niedrigsten Einzelstrafcn von je zwei Jahren Zuchthaus auSgcmorfe» worden sind, aus denen, wie im Urteil geschehen, eine Gesamtstrafe zu bilden war. Bereits zweimal zu den höchsten zulässigen Zuchthausstrafen von je fünfzehn Jahren verurteilt, wurde gegen den Angeklagten wcttgehcnde Gnade geübt. Trotz gebotener Möglichkeit habt er aber sein gewohntes Verbrecherleben fortgesetzt und viel fach großen Schaden angerichtet. Eine fortgesetzte einzige Handlung kam nicht tn Betracht. Lächelnd verlieb der Angeklagte, wegen dem verschiedent lich andere Personen unschuldig in Verdacht der Täterschaft geraten waren, bei der Abführung den VerhandlungSsaal. pkLlciuro ffggs 6sn. äöf öinsn kisl! 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