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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-07
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
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7kr. 114 Sette 4 — ..Dresdner Nachrichten* — Mittwoch. 7. MSrz 1S2S Sertlikties und Sächsische». Eoang.-lulh. Landessynvde. lForclevung des Berichts au» dem Abendblatt.) Der Antrag Jentsch fand einstimmig Annahme. der dahin sinn, das, die Wahl deS Vizepräsidenten und der Schriftführer erst nach Annahme der neuen Geschäftsordnung erfolgen möchte. Die nengeivählte» oder berusenen Mitglieder AmtS- gerichtSdirektor Dr. G launi » g iLichtensiein - Eallnbrrg), Oberlanöwirtschailsrat R a m melsdcrg iWurzc»), Psarrer Toller iGlösa), Prof. I). Dr. F r e n z e l sLeipzig) und Oberkirchcnrat Dr. Lehmann iFreiberg) wurden ver pflichtet. Von der Notverordnung des Ev.-lnth. Landes- konsistoriumo vom 11. November 1937 wurde aus Antrag des VersastungsauSschnsses zustimmetid Kenntnis genomuie». Ihr zusolae galt bisher als weiterer Ltellvertretcr des Präsidenten auch der Vorsitzende des ständigen LnnvdalauSschusseö oder im Halle seiner Behinderung sein Stellvertreter. In erster Lesung wurde nach dem vorliegenden Entwürfe eine » c » e G eschäItSord n u n g eingchend beraten. Ein MtiiderheitSantrag. der dahin zielte, daß die in der Synode tatsächlich vorhandenen .Gruppen" auch in der Geschäfts- ordnung Erwähnung und Veriirksichtigung sinde» mochten, wurde abgelehnt. Schluß der Sitzung S Uhr. Nächste Sitzung heute, IN Uhr vormittags. Tages ordnung: 3. Lesung der GeschästSordnung, Vorlage über die Notverord ung. die Abänderung deS.trirchenstenergesetzeS vom 10. März lo37 betrcssend. Das Verhallen -er Gerichte in Miel- wucherjachen. Am Montag fand unter Leitung deS LandtagSabgrordneten Baumeisters Walter Grobmann eine Sitzung des er weiterte,, Vorstandes deS Verbandes behördlich ver pflichteter Sachverständiger im Freistaat Sachsen, E. B., in der Geschäftsstelle, Grunaer Ttr. 45. statt. Auber den satzungögeniäbcn Erledigungen wurde in einer regen Aussprache auch zu dem Verhalten der Gerichte in Miet- wuchersachen Stellung genommen. Dabei stellte sich heraus, das, trotz einer Eingabe des Verbandes vom 2:t. Februar 1027 die Gerichte die im vssentlichen Verkehr stehenden Sachver- ständigen nur in ganz geringem Umfange hinznziehen und i» der Hauvtsachc ihre Urteile ans die Anssagen dersenigen Sach verständigen stützen, die bei den städtischen Wohnungsämtern angestellt und tätig sind. Die im freien öffentlichen Verkehr stehenden Sachverständigen sehen ein solches Verfahren nicht als einwandsret an. Die Unparteilichkeit der Gerichte er- fordere, dab dem Angeklagten mindestens au! seinen Wunsch auch die Gntachtertätigkett der im öffentlichen Verkehr stehen den Sachverständigen zngcbilligt werde. Die Sachverständigen könnten t» einem Verfahren der Gerichte, das die Sach verständigen. die bisher immer auch in Strassachen hinzu gezogen worden sind, einseitig ansscbliebt, die Unparteilichkeit -er Gerichte nicht als gewahrt ansehen. ES wurde deshalb beschlossen, an das Justizministerium eine dementsprechende Eingabe zu richten, das, hier eine Aendcrung herbeiaefülirt werde. Denn es sind den Sachverständigen Urteile bekannt geworden, die sich ans solche Gutachten von WohnnngS- sachverständigen stützen, die nach Ansicht der im freien öffent lichen Verkehr stehenden Sachverständigen unzutressend sind. —- Schlieftlich wurden noch die verschiedenen Werte für die Aus wertung von RcstkansgelS-Onpotheken besprochen, Die Aus arbeitung eines Gutachtens über die Angemessenheit des Satzes für grobe Innandsetzungsarbeiten wurde einer be sonderen Kommission übertragen. — Die diesjährige Haupt- nersammlung soll gleichzeitig mit dem allgemeinen Bau- gewerketag am 33. Juni in Bad Schandau abgehalten werden. — Personalverä'ndcrungcn im Wehrkreis kV. An Stelle des verstorbenen Majors Uth ist Major Wodrich, bisher beim Stabe des Artl.-Führers IV, zum Kommandeur der 3./Dresöner Abteilung des 4. Art.-Negls. ernannt worden. In den Stab des Artl.-Führers IV wurde Major D a u b e r, bisher Stab des Artl.-Führers VI. versetzt. — Tagesordnung für die Landtagssitzung amDonners- tag II Uhr: Fortsetzung der Beratung der Tagesordnung der letzten Sitzung: Staatshaushalt 1938: — Anfragen des Abg. Arzt, dte Ablehnung der ersten Rate für ein neues Panzerschiff im Reichstage: die Stellungnahme des Minister präsidenten bei der Ländcrkonferenz in Berlin zur Frage des einheitlichen Staatsaufbaues: die Berichterstattung der «Sachs. Staatszeitung" über die Besprechung anläßlich der Beamien- dcmonstration am 38. Juni 1037. — Antrag der Frau Abg. Bültmann ans Ernennung einer Reserentm sür das Müdchen- fchnlwesen beim Volksbildungsministerkum. — Antrag des Abg. Arzt auf Einstellung erhöhter Mittel für die Jugend pflege. — Antrag des Abg. Arzt aus Anstellung von Bau kontrolleuren. — Antrag des Abg. Wirth wegen Verminderung der Zahl der VersichcrungSämtcr in Sachsen anläßlich der Berwaltungsrefvrm. — Anfrage des Abg. Arzt, die Durch führung der wegen der Gewerbeaussicht gefaßten Beschlüsse betr. — Anfrage der Abgg. Nöllig, Dr. Bttnger, Lippe, v. Diekmann und Dr. Frucht wegen Streichung des Messe- zuschttsseS von 3 Milt. RM. für die Leipziger Messe durch den Reichstag. — Anträge des Abg. Kaiser über die Herab- setzung der Kraftstrompretse der Sächsischen Werke für Klein abnehmer im Handwerk und Gewerbe, sowie wegen Be schränkung der A.-G. Sächsische Werke auf dte Stromver sorgung. — Reuwahl deS Bezirkölehrerrate« und des Bezirk», lehrcrauSschusseS. Am 0. März fände» tu den Dresdner Volks» »lnd Hilfsschulen dte Wahle» zum Vezirkslehrerrat und Be- zirkSlehrerausschuß statt. Sie machten sich etwas vorzeitig nötig, weil iusolge Errichtung eines besonderen Bezirksschul amtes sür dte Berufsschule» die Berufsschullehrer auSde» genannten Körperschaften an »scheiden mußten. ES war nur ei» Wahlvvrschiag etngereicht worden, der S a m m e l v o r s ch l a g Dresdner Lehrer. Aus ihn entfiele» 1148 Stimme». Außerdem wurde» 204 weiße bzw. ungültige Stimmzettel abgegeben. Bon 1577 stimm- berechtigte» Lehrkräften haben etwa IbO sich der Stimme ent halten oder wegen Krankheit. Urlaub oder Verhinderung durch Schulwanderungen nicht gewählt. —* Da» Oberverwaltungsgericht gegen die Straße«» umbenennung. Wie noch erinnerlich sein dürste, hatte die Unke Mehrheit des Stadtparlamentes in Ltmbach i. La. vor einiger Zeit u. a.die Umbenennung des Kaiser Wilhelm-Platzes in Karl-Liebknecht-Platz. der Straße Am Bahnhof in August- Bebel-Straße. der Königstraße in Karl-Marx-Straße be schlossen, wogegen die Entscheidung deS OberverwaltungS- gerichle» angerusen wurde. Dieses hat nunmehr dahin ent schieden, daß die Umbenennung nicht zu Recht bestehe. — Diese Entscheidung dürste um.io mehr Interesse linden, als in der selben Angelegenheit noch von zahlreichen andere« Städten die Entscheidung de» OberverivaltungSgerlchtS angerusen worden ist. — Prllsuage» der Kurzschrlstlebrer. Die nächste Prüfung bet dem Stenographischen Landesamte in Dresden findet am 7. Mai und nötigenfalls an den svlgenden Tagen statt. Mel dungen dazu sind bis zum 10. April emzureichen. — Siu Wo« zur Fortsetzung ^:r Straßenbahnlinie oo» Laubegast nach Kleinzschachwitz. In dieser Angelegenheit wird uns weiter aus Kleiiizschachwitz geschrieben: Am I.April werden es 7 Jahre daß Kleinzschachwitz »ach Dresden einvcrleibt wurde. Der Stadtrat zu Dresden hat bet der Einverleibung sich ver pflichtet, die Straßenbahnlinie >» von Laubegast »ach Klein zschachwitz zu verlängern, was aber bis jetzt noch nicht erfolgt ist. Mag auch die geplante Verlängerung viel Geld koste», so muß der Stadtrat, durchdrungen »v» dem Bewußtsein, was versprochen, muß auch gehalten werden, den Entschluß fassen, alle anderen kostspieligen Projekte, so notwendig deren Ausführung auch erscheinen mag. ans einmal anfzujchieben und an deren Stelle die seit j02> zngesagte elektrische Straßen, bahnvcrbiiidnng nach Kleinzschachwitz aus lein Bauprogramm zu setzen. „Wir sind wirklich recht stiefmütterlich behandelt", in diese Klage lin Artikel der „Dresdner Nachrichten" vom Ll. Februar dürsten alle Kleinzschachwitzcr elnstiinme.i, besonders aber die. welche am Klctnzschachwitzer Elbuser und ln dessen Nähe an der Mel.ßlitzcr und Kippgrundstraße wohnen. Weit ist sür sie der Weg zu einer Station der nach Niedersedlitz führenden Pendelbühn, aber noch viel weite, der Weg durch die Königs allee zur Elektrischen tm Stadtteil Lenben. Für sie ist bis jetzt das Gegebene, daß sie, allerdings auch »ach einem Fußweg von I', bis 20 'Minuten, die Straßenbahnlinie 10 von Laube gast Endstation oder Laubegast—Leubener Straße benutzen. Wer freilich den Weg von der Einmündung der Meußlitzer Straße in las Kleinzschacbwiper Elbuser bis zu dieser ..Elektrischen" bei Regen- und Taumctter zur Genüge kennen, gelernt hat, der sehnt sich nach einer baldigen begnemeren und bessere» Straßenbahnverbindiiug von Kleinzschachwitz nach dem Stadtinnern. Möge der Stadtrat zu Dresden das ge gebene Versprechen bald einlösen, damit die Klein,zschachivitzer unter „der stiefmütterlichen Behandlung" nicht länger zu leiden haben. —* Eine Gedächtnisfeier. Der Turnverein für Ne», und A n t o n it a d t verbindet die Ausübung von Kunst und Sport in idealer Weise. Die schönen, harmonischen Abende der Sängerschask dieses Vereins sind bekannt und oft gewürdigt worden, nicht minder die Darbietungen des diese Abende stets nach der orchestralen Seite hin abrundenden BeretnSorchesterS. das seinerzeit von Richard Große ins Lebe» gerufen und aukgebant worden ist. Diesem galt denn auch eine schöne, schlichte Gedächtnisfeier im Linckeschcn Bad, die von dem verstärkten Bereinöorchester mit künstlerischem Gelingen bestritten wurde, während zwischendurch in einer Reibe sormerfüllter Ansprachen des Gründers deS Orchesters gedacht wurde, seiner Kunst und Ge meinschaftssinn fördernden Ziele und seiner erfolgreichen Aus. bauarbcit. Und wenn dies Gedächtniskonzcrt, so wurde mehr- sach betont, nickt nur ernsten, getragenen Charakter hinsichtlich Programmzinannneilstcllung und -durchsührung zeige, so sei dies gewiß auch ganz im Sinne Großes, einer harmonischen Frohiiatnr, der alle immer ein ehrendes Angedenken bewahre» wurden. Zum Gedächtnis Richard Großes erhoben sich die An- wesenden von den Plätzen: und das sich dnrch schöne LeitznngS- sähigkeit anszeichnenbc. übrigens dem Vernehmen nach kür diesen Abend verstärkte VcreinSorchcllcr bot seine ernsten Dar bietungen i,.Egmont"-Ouvertüre, Slawische Rhapsodie von Frledemann, Ave Maria von Schubert u. a.) in nicht geringerer klanglicher Abrundung und rhythmischer Präzision, wie die heiterer bzw. salvnmusikartiger Färbung: von ivlche» waren für den Schlußteil dev Programms Pvppns zum Teil etwa» «orientalisch" aulgemachte Valleilsuile, der »eile Scherz ov» Stgsrted Och» «Ein deutsches Volkslied in der Bearbeitung verschiedener Kompvniste»" und Strauß «Katierwalzer" vor- gesehen. Dann trat allgemeiner Tanz l» seine Rechte, der in einer Pause noch eine turnerische Sondervorsührung verhieß, — Dem Pereinsvrchester des Turnvereins wünschen wir alle» Gute aus den weiteren Weg! —* WohltätigkeitSfest aus dem Weißen Hirsch. Die H a u S b e a m t t n n e n s ch u l e von Dr. Katharina Spinner veranstaltete am Montag tm Saale des Park- Hotels etn stark besuchtes WohliäiigkeltSfest zwecks Errtch. t u n g einer Säuglingskrippe. Es hatten sich dam außer einem kunstltehenden Publikum viele T amen und Herren der Dresdner Gesellschaft eingesMden. Ein feinsinnig znsammengestellte- Programm sorgte für angenehme Unter. Haltung. Beinahe ausnahmslos ivare» es Schülerinnen non Dr. Spinner seihst dte die Nummer» der Festfvlae best itten, und man muß es ihnen lassen, sie waren voll auf ihrem Posten. Scho» die zwei Eingangsgesänge aus Beethoven» „Ruine,, von Athen" und an« Schumanns „Paradies und die Perl" unter Leitung von Kapellmeister Fischer waren beacht! che Proben musikalischen Könnens de» Chors der Schule. Dann hörte man zwei der schönsten Schumannichen Lieder ige- snngen von Herrn Meinholdi, woraus dte von den Kennern hochgeschätzte Tanzsnmphonie von Dr. Elfi Dan. drischk-Schintdt, genannt .Hm indische» Tempel". sehlerlvS — »iid das will bei Latcntänzertnnen schon etwas belogen — dargcboten wurde. Anschließend sah man DalcrozeS a». mutiges „Ballspiel" „nd. „ach zwei Duetten lFrl. Sieber und Herr M e t n h o l d>. de» „Banerntanz" von Grtcg und zwei Tänze zu volkstümlichen Liedern. Namentlich gefiel der Tanz „Schäfer und Kuckuck" aus dem Anfänge deö 10. Jahr, hundert-. Frau Elfi H a n d r i l ch k - S ch m t d t batte sämtliche Tänze den Schülerinnen der HauSbeamtinnenschnle selbst einstudtcrt. eine Leistung, die volle Anerkennung vcr- dient. Den Schluß der fast z» reichhaltigen Vortragsfolge bildete dte Ausführung von A. Laufs köstlichem Schwank „Leonore Morgenrot" unter Regisseur P achte r. Hatte von Anfang an eine intime Stimmung über dem Feste gelegen, so wuchs sie nun zu heiterster Laune an. Dte Gebefreiidtakeit war erwacht, hoffentlich mit dem Erfolge, daß der wvhltälige Zweck der Veranstaltung voll erfüllt worden ist. — Die Bereinigung der Theater!re»»de an der Staatsoper ,« Dresden begeht ihre 8. GriindunnSle-tcr in Form eines Geselllckau»- obend» nächsten Freitag !>n Künstlers,,inS. TaS Programm iküiiii. lcriiche Lciiuna: Kammersänger Han» Langei versprich, äcigecit glänzend zn werden. Auger einiger erster Künstler haben zstgesagt Fritz Schulz, Frl. El. Fleischer und Frl. Jul. Hesse mit zioet Eleven »om Ballet,. Herr Hiäel von der LlaalStapcllc und die Hoftrompeler. Karten bei Wolf, Secstraße, und im KlinsllerhanS. — Dresdner Boltsbllhne. In der Komvdie gelangt die Tragödie ..Hinkemann" nochmal» om Sonntag, dem 2.'>. März, nachmittag» 4 Uhr tu geschlossener Vorstellung zur Ausführung. Mitglieder können Anrechtskarte» zu dieser Vorstellung zu», Preise von l.d» M. einschließlich Garderobe und Theaterzettel gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte in der Geschäftsstelle. Schloßstraße 34/20, 2., erwerben. Ein -reijker Gar-erobe-ieb feskgenommen. Am Sonntag abend gegen M Ubr wurde im Dvernhause vo» einem diensthabende» Feuerwehrmann während der Thealervauie im LUbucnraum hinter Kulissen versteckt ein lunger Bursche cni- deckt. Ta er sich nicht ausweisen konnte »nd über den Zweck seines Auscnihalte- zweifelhafte Angaben machte, übergab man ihn der Krimtnalvolizet. Hier konnte scstgcstcllt werden, daß man e» mit einem t« Jahre alte» Lagerarbeiter von hier zn tun hatte, der seit Weihnachten 1927 die Künstlergarderoben der hiesigen Thealer un sicher machte. Er schlich sich vor Beginn der Vorstellung gewöhnlich durch einen Seilengang In daS Theater und suchte meist in -er Nähe der Künstlergarderobe ein sicheres Versteck aus. In einem günstigen Augenblick betral er dann den Naui», durchsuchte die dort ani- bcivahrlen Kleidungsstücke und eniwendete die Geldtäschchen. Bei Gelegenheit nahm er auch Aktentaschen, Schmucksachcn, .Handtüschchcn und ToUcncartikel mit. ES konnte» ihm insgesamt 18 der artige Diebstähle nachgewlesen werden. Ein großer Teil des Diebesgutes wurde von der Kriminalpolizei wieder herbeigeschafft. Darunter befinden sich Gegenstände, die noch nicht unlcrgebrocht wer den lonmen. Versowe». dte In gleicher Welse geschädigt worden sind, eine An- zeige aber noch nicht erstattet haben, können dies bei der .Kriminal polizei, Zimmer 74, nachholcn, woselbst auch die Sachen zur Ansicht außkicgen. piolttrsmm vor dsrükmlo klvinv klügvl st Gastspiel deS Ncsidenz-TbcaterS in Chemnitz. Die ge samte Künstlerschaft des Dresdner Residenz-Theaters wird am 1. Avril im Zentraltbcater zu Chemnitz ein auf zwei Monate berechnetes Gastspiel neben Es kommen die in Chemnitz noch nicht ausgesührtcn Operetten zur Aufführung. -f Albert-Thcater. Heule Mittwoch f-8 Uhr letzter Gastlpielabend Käte Dorsch mil ihrem Berliner Ensemble in Gerbart Haupl- mannS „2t ole Bernd". Eine Verlängerung deS GastiplclS kann infolge anderweitiger Verpflichtungen der Künstlerin nicht erfolgen. s D>« Komödie. „G e st S n d n i »" mit Maria Fein wird morgen und übermorgen wiederholt. ch Veranstaltungen. Heute Uhr: Kl. Kaacfmanrrfchaftssaal, Literarischer Verein iGabelentz-Feierl: >48 Uhr: Harmonicsaal, KonserpatoriumSlonzert: KünsticrhauS, Klavierabend Nascimento: Paimengarten, Liederabend Janda; 8 Uhr: GewerbchauS, BolkS- bühncnkvnzert. ch Bon deS römischen Kaiserreichs Herrlichkeit sprach Ge- hcimrat Tr. Hosius aus Wurzburg in der Ortsgruppe des Deutschen Grimnastalveretns und der Ge sellschaft für Altertumswissenschaft. Er be richtigte das Vorurteil, die Größe des römischen Staates habe in seiner republikanischen Zeit gelegen: d.rs Kaisertum hat die Republik nicht allein an Dauer Nbcrtrvfien — im Osten um ein Jahrtausend! — sondern vor allem an Leistungen. Aus einem Stadtstaat mit anhängenden Provinzen hat es ein Weltreich mit gleichgeackteten Ländern gemacht; kein Auf stand hat die einstmals Unterworfenen vom Gesamtstaat ab gelöst. sondern eine feindliche Invasion, gegen die sie sich aus lehnten. Und lange, lange haben ihre Klagen um dte ver- lorene gemeinsame „Mutter" nachgehallt. Mit 250 000 Sol daten war der gewaltige Raum dieses Reiches zu schützen' in talien selbst standen kaum »och Truppen; eS herrschte hier ienstsrciheit. städtische Freiheit. Steuerfreiheit. Au»' der Grundlage eines Friedens von Jahrhunderten Dauer blühte der Wohlstand emvor: Reichtum hatte vormals der Krieg als Beute gezeitigt: setzt brachte ihn der Handel herbei. Dte Länder ums Mittelmeer sind nie stärker besiedelt gewesen: Kleinasien zählte allein 500 Großstädte mir Hunderttausenden von Einwohnern Diese Städte waren überladen mit Kunst- schätzen, das „Goldene Rom" selbst ein K'cNichtmuseum, auch die Provtnzstädtc schön durch breite, gcvflasterte Straßen, Theater. Bäder, Zirkusse u. a. m. Beispiellos war der Reich tum an Standbildern: Rhodns zählte mehr als 8000 Was hat man aus Pergamon, aus Trier, aus dem kleinen Pom. peit heranSgeliolt! Was muß es für eine Fett gewesen sein, wo ein Städtchen wie Otiicoli einen Schatz wie den ZeuS Herbergen konnte! Die Inschriften bezeugen, wie dieser Auf. wand der Ausstattung ziistandcgckommen ist: die reichen Familien, die nach den unbesoldeten Verwaltungsämtern drängten, die Bürgermeister. Stadtverordneten und Priester sind die Stifter gewesen. Eitelkci' war ost das Motiv. Unter- 'chlcis schasste oft die Mittel herbei. Dennoch, eS gilt das Wort MommsenS: wenn ein Engel die Zustände der Menschen gegeneinander abwöge, wie Ne gewesen sind in den vielen Jahrhunderten, oh er nicht den Preis zuspräche jener Epoche des ungetrübten Friedens, jenen glücklichsten Tagen aus der Zeit der Antoninc? s Franenlyrik. Erna Elisabeth Grocke sprach im kleinen Saale der Kaufmannschaft vor wenigen Zuhörern Frauenlnrtk von der Droste-HUlShoff bis zu Agnes Miegel, ohne ln der Auswahl etwa Ungewöhnliches oder Einheitliches zu bieten. Zwar waren die gewählten Stücke inhaltlich tm wesentlichen aus denselben Ton gestimmt, aber Stücke wie „Im Grase" von der Droste und „Ltbussa" von Lulu von Strauß und Torney lassen, wenn sie in großer Nähe stehen, doch das Gefühl der Zusammengehörigkeit nicht auskommen. Tie im ganzen gute und deutliche, wenn auch ein wenig schul- mäßige Aussprache und Betonung kam der Wirkung der stärkeren Stücke, wie „Märchen von der schönen Mete" lMte- gclN. „Meine Mutter" iLasker-Schüler) und „Dte Nonne" lLulu von Strauß) zugute, während die Einheitlichkeit deS Sprechtones dte zarteren Stücke tn ihrer Wirkung beeinträch. ttgte. Den Abschluß der Darbietung bildete die mit Hingabe gelesene Novelle „Brennende Liebe" von Clara Bie stig. X.H. — Aus der neueren deutschen Frauen- dichtnng hatte dte heimische Sprechkünstlerin Ilse George etliche gutgewählte Proben zu einem Bor- tragSkranze gewunden, mit dem sie am Montag tm Logen- haussaale eine recht ansehnliche Gemeinde erfreute. Regina Ullmann. Ina Seidel, Lulu v. Straub und Torney, Ricarda Huch und Agnes Miegel hatten dte Dichterblüten zum Kranze beigesteuert. Die Vortragende besitzt daS Rüstzeug dazu, empfängliche Hörer einen Abend lang mit ihrer nach Tiefe strebenden, verständnisvollen und auS eigenem warmen Emp. finden schöpfenden AuSlegungskunst zn fesseln. Ein klang. edleS Organ und eine solide sprachliche Schulung unterstützten sie dabei und lieben auch äußerlich etwas ausklingen von der Melodie und dem Rhythmus der Dichtungen. Die tiefsten Wirkungen gingen wohl von Ricarda HuchS scelenerschließcn- der Lnrik lKrankenlicdcr. LicbcSgedichte. „Unersättlich" usw.) auS. Aber auch für die sinnige, dankerfüllte Naturkreubc einer Regina Ullmann. für die tiefe Menschlichkeit einer Ina Seidel, für die balladeskc Mystik einer Lulu v. Strauß <„Aha§ver". „Der Seefahrer") und sür die packenden Gesichte einer Agnes Miegel l,3Dic Nibelungen". „Der Schatten" und anderes) traf Ilse George den rechten Ton und Ausdruck. Man dankte ihr mit lautem Beifall und viel Blumen. —«lt. h Leipziger Gew"Ndha«S. Ein hier noch nicht gebürtes stnontsches Vorspiel für Orchester von Karl Hasse leitete das 10. G e m a n d h a u ö-K o n z c r t ein: Ernste Klänge, dte sich in bevorzugt polnphoncm Satze gelegentlich in die Sphäre des Feierlichen erhoben, aber mehr erarbeitet, denn eingegeben oder stärker erfühlt waren. Die dazugehörige Orchesterfuge wurde den Hörern, vielleicht zum Schaden des Eindruckes, vorenthalten. Stall de» gesamte» Werke» auch nstr drei Sähe erklangen auS Bcrlioz' sinfvntschem Gedicht „Romeo und Julia" tn einer Wiedergabe, die mit AnSnahme einiger weniger geglückten HornsteNen Farbe. Glanz und Schmiß hatte. Ans Beethovens Jngendkvnzert tn O-Dur grill der hervvrragcnde Stuttgarter Pianist Wilhelm Kempff zurück: sein stilistisch vollendeter Vortrag brachte ihm rau schenden Erfolg ein. Dte Akademische Festvuvertüre von Brahms machte den Abschluß der buntscheckigen Sptelsolg«. Ick. v. st* Die Uraufführung vv» StrlcglerS «ThomaSkantor" In Bautzen. Der Arbeitsausschuß sür die KünstlcrhilfSbuiid- Woche in Bautzen hat endgültig dir Uraufführung von Sirieg- lerS «Thomaskantvr" beschlossen. Sie findet statt Sonnabend, den 28. April l028. abends 8 Uhr in der Krone. Sonntag, den 20. April, wird das Werk wiederholt. st Der Jnfulinsorscher Lester st. In M a n n h e t m ist der Vorstand des Laboratoriums der städtischen Kraiikenanstallen, Dr. Ernst Josef Lester, im Alter von 48 Jahre» plötzlich ge storben. Der Verstorbene hatte schon im Jahre 1013 da? Prtnztp der Insulin-Wirkung gesunde», eine Veröffentlichung aus theoretischen Bedenken jedoch hinauSgcschoben. Nach dein Kriege kamen dann bekanntlich die Amerikaner damit heraus. Dieser Tage sollte Lester zum Honorarprofessor an der Universität Frankfurt am Main ernannt werden. st Der Schriftsteller Hermann Rebe, der seit einer Reihe von Jahren als Burawartdcr Wartburg wirkt, wurde anläßlich seines öOiährlgcn Geburtstages vom «Verein der Freunde der Wartburg" zum „Ehrenförderer der Wartburg" ernannt nnd sein Name tn das «Eiserne Buch der Wartburg" eingetragen. st* „Mltterwurzer'Gaste" ln Wien. Zu den Wiener Künst- lergasten hat sich eine neue hinzngescllt: eine bisher un- benatznt gewesene Gaste Ist nach dem einst so bedeutenden Wiener Charakterspieler Friedrich Mtttcrwurzer be nannt worden. MItterwurzcr wirkte lange Zelt am Wiener Burgtheater und hat seinerzeit der im Schablonenhaften er starrten Schauspielkunst neue Wege gewiesen. Der exzentrische, erst verlachte und dann melde,oiinderte Künstler ist vor SI Jahren gestorben.
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