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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-07
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.03.1928
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Nr. 114 Seile 2 — ..Dresdner Nachrichten" — Mittwoch. 7. März 1S2tz Die Deckung erfolgt aus -en verfügbaren Beständen des Staatooeriiiögeno. Dabei mufi man sich aber bewußt bleiben, daß >u diesem Verfahren eine durch die gedrückte Finanzlage beivirkle budgetäre Unregelmäßigkeit liegt. Eigentlich müssen 'amtliche ordentlichen Ausgaben ünrch lausende ordentliche Einnahmen gedeckt werde». während die Bestände des Staats, oermogen-. in erster Linie zur Herabmindernng des Bedarfs un anßerordenllichen Etat heranzuziehen sind: das ist der „ormale 2Lcg. Die ungünstigen finanziellen Verhältnisse der Gegenwart, die eine stärkere Anziehung der Steuerschraube nicht gestatten, zwingen aber z» einem veränderten Borgehen. Tie II Millionen des außerordentlichen Bedarfs müssen dann ganz ans Anleihe genommen werden. Da »un von der srnher bereits dnrch den Landtag erleilten Anleilieermäch- lignng in Hohe von 118 Millionen Mark bis jetzt erst NU- Millionen in Anspruch genommen worden sind, so bleiben noch I8'.> Millionen für de» diesmaligen anßcrordcnl- lichen Etat verfügbar. Die erforderliche neue Anleihe würde sich demnach ans -Il—l^ -- 25^.> Mitlioneii Mark belaufen. Sv erklärt sich die im Finniizgesetzenlivnls für die Negierung geforderte Ermächtigung zur Ausnahme einer Anleihe im Höchskbelrage von 86 Millionen Mark. Dringend zu wünschen bleibt allerdings, daß es der sächsischen Ftnanzverwaltnng ge lingen möge, die in dem von ihr oorgelegten Etat für 1028 angeforderte Lumme im Lause des Finanzjahres noch in lolcher Weile zu beschneiden, das; der Fehlbetrag, der sich am Ende des Wahres tatsächlich hcransstellt, um einige Millionen niedriger ist als der veranschlagte. Der Minister hat die Hofs, nniig ansgeiprochen. das; es ihm gelingen werde, diesen Er folg zu erziele». Lein Bersprechen lautet, daß die Negierung alles versuche» werde, um noch weitere Einsparungen zu er zielen. Er hat aber gleichzeitig berechtigten Nachdruck ans den Hinweis gelegt, daß die Negierung nicht allein die ganze Lvararbeit machen kbnnc, sondern daß auch der Landtag da. bei wesentlich initlielfen müsse. Welche oft schwerwiegenden Mehrbelastungen einem Etat zuteil werden, wenn er durch die parteipolitische, von agitatorischen Beweggründen ge leitete parlamentari'che Behandlung hindurchgegangen ist, läßt sich ans dem vorjährigen LtaatShaushalle entnehmen, der im Landtage um rund zwei Millionen Mark hinaus, getrieben wurde. Es ist wirklich an der Zeit, daß gegen die agitatorische BerschwendnngSsucht der Parlamente etwas ge schieht. Ans das Durchdringen der englischen parlamenta rischen Lelbskzucht, kraft deren nur von der Negierung be antragte Ausgabenerhvhiliigen im Parlament in Erwägung gezogen werden dürfen, ist bei nnS wohl kaum zu rechnen. Es bleibt dann nur eine Erweiterung der Befugnisse des FinanzministerS übrig, indem man ihm gegen jede Ansgaben- vermehinng ein Belo beilegt, das, wie es der Präsident des sächsischen Ltaalsrechnnngshvses Lchieck in seiner Denk schrift zur Berwaltnngsrefvrm vvrschlcigt, nur dnrch einen mit Zweidrittelmehrheit wiederholten ParlamentSbcschlnß ent kräftet werden kann. Da die Borschläge, die in dieser Denk schrift gemacht werden, in ihrer finanzieüen Auswirkung im vorliegenden Etat noch nicht berücksichtigt werden konnten, so ist hier die Möglichkeit späterer Ersparnisse gegeben, über deren llmsgng das Urteil des Finanzministers dahin tautet, das; sie ins Gewicht fallen würden. Wird also die Ver- walinngsrefvrm mit Energie und Beschleunigung öurch- gcfnhrt, so kann sie mit als beachtliche Handhabe zur Ver minderung des Fehlbetrages dienen. Beim Spuren muß eine gewisse Leidenschaft entwickelt, eine rigorose und nötigen falls selbst brutale Methode geübt werden, wenn es erfolg reich sei» soll. Zn diesem Linne wird hoffentlich auch der Finanzminister seine Erklärung ansfassen, daß die Regierung »mit Entschiedenheit" allen Mehrbewiliigungen entgegentreten werde, die nicht durch eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse berechtigt sind. Die Quintessenz a^ler einzelstaatlichen budgetären Ver hältnisse ist und bleibt aber ein der Gerechtigkeit und Billig keit entsprechender Finanzausgleich zwischen Reich und Ländern. Tie Unzulänglichkeit des bestehenden Zustandes kann nicht eindringlicher beleuchtet werden als durch die Tat sache. daß ein industricreicheS und dichtbevölkertes Land wie Lachsen im Jahre 1027 um 15 Miltionen geschädigt wurde, die es eigentlich hatte erhalten müssen, wenn die Ueber- weisungen nach einem besseren Schlüssel verteilt würden, während steucrschwache und wenig bevölkerte Länder vom Reiche bohe Unterstützungen bekommen. Der endgültige Finanzausgleich, der bis zum 1. April 1929 sertiggcstellt sein muß, kann nur auf der Grundlage einer größeren Berück sichtigung der Ansprüche der Länder beruhen. Es ist mit Genngtnnng zu begrüßen, daß der Finanzminister diesen Kernpunkt unzweideutig und nachdrücklich betont hat. Ist erst die reinliche Scheidung zwischen den Finanzen des Reiches und der Länder vollzogen, dann kann unsere engere Heimat wieder mit gefestetem Vertrauen in die Zukunft blicken: denn ein Land, das selbst in dem so überaus ungünstigen Jahre 1926 nur einen Schnldenstand von rund 82 Millionen bei einem staat lichen Gcsamtvermögen von 764 Millionen Mark, also 10,7 Prozent, answies, hat bei sparsamer Wirtschaft gute Zu- knnstömöglichkeiten für sich. Das Ergebnis der Fünf-MSchte Konferenz. Kein offizielles Invesligationsversahren. Einsetzung eines besondere» RatSkomiteed. Gens. «. März. Heut, nachmittag gegen K8 Uhr fand die Besprechung der siins Großmächte statt. An der Unter redung »ahmen Ehamberlain. Briand, Strelcmann, Scialoia und Adatschi teil. Die Besprechung danerte etwa zwei Stun den. Auch Staatssekretär v. Schubert, der Generalsekretär Berti,elo«. und der englische Unterstaatssekretär Ltndfa« nahmen daran teil, lieber das Ergebnis der Beratungen ist kein Kommnniqnb veröffentlicht worden, dagegen wird folgen des mitgeteilt: Die fünf Großmächte sind übereingckommen, gegen Ungarn kein offizielles I n v e st i g a t i o n ü v er sah r e n einznleiten. dagegen soll in der mdrgigen geheimen Ratssitzung ei» besonderes Ratskomitee »nie» dem Boriitz des holländischen Außenministers Blookland eittgesetzt werden, da» aus «»parteiischen Natöniltgliedern besteht nnd das dem Bölkerdnndsrat noch in einer der nächsten Sitzungen einen Vorschlag sstr die Untersuchung und Behandlung der Jnvestigationsassäre gegen Ungarn vorlegcn soll. Man nimmt allgemein an. daß das RatSkomitee dem Bölkerdnndsrat dieEntse n d n n g e i n e r E » a u e t c k o »>- Million zur Untersuchung dcS Szent-Gotthard-Zwischen, falle» an Ort und Stelle Vorschlägen wird. lieber den n n g a l i s ch - r u in ä n i s ch c n Qptanten streit konnte ei» abschließendes Ergebnis noch nicht erzielt werden. Zur polnisch-litauischen Frage und z» den amerikanischen «chiedspaktvorschtägen wurde noch nicht Stellung genommen. Aus P r e ss e e r k l ä r n na e n Brian ds schließt man, daß aus sranzvsischer Leite die Absicht besteht, die von den fünf Mächten beschlossene Lchassnng einer besonderen Unter- snchnngSkominission als einen P r a z e d c n z i a l l hinznstellen, um auch in Z u k n n s t die M vglichksit zu habe», bet Klagen von Verstößen gegen die militärischen Bestimmungen der Friedensverträgc gegcbcnensnlIS in gleicher Weise eine be sondere IlntcrsuchnngSkvmmission entsenden zu können. Gens. 0. März. Ans Kreisen der englischen Delegation wirb mttgeteilt. das; Ehamberlain größten Wert ans einen Abschluß der Ratsverliandinngeu am Sonnabend lege, und zwar werde Ehamberlain unter allen Umstan den Gens an, Sonnabendabend oder Sonntag, früh verlassen. Bon einer Begegnung zwischen Lttwinow und Ehamberloin in Genf könne keine Rede sein. Annahme weilerer Konvenkionsenlwürse. Genf, «. März. Der Sicherbeit-auöschnß hat heute de» Entwurf für eine allgemeine internationale Inter, vention zur Regelung der juristischen und nichtjuristischen Streitigkeiten in der von dem Redakliondkvnutee auögearbei. tete» Fassung ohne Debatte angenoinme». In gleicher Weise wurde der Entwurf einer allgemeinen Konvention für das Vergleichsverfahren bei Streitigkeiten vom Ausschuß angenommen. Der Entwurf für die Kollektiv. iikherhettSverträge wurde gleichfalls vv» der Kommis sion debaiieloS angenommen, jedoch wurde aus Antrag »v» Lord Cushendv», Staatssekretär v. Stmson nnd des hollän dische« Delegierten RütgerS der ursprüngliche Titel „Kollek tiver Sicherheitsvertrag" in „Vertrag sür gegenseitige Hilse" umgewanüelt. Angora und die Abrüstungskonferenz. Litwinow fordert türkische Mitarbeit. Gens, 6. März. Litwinvw hat dem Generalsekretär de« Völkerbundes telegraphisch vvrgeschlagen, die Türkei zur Teil nahme an der nächsten Session der Vorbereitenden Ab- rüstnilgSsvinniissivii rinzuladen. Begründet wird der Antrag mit der bedeutungsvollen Rolle, die die Türkei in der Welt- pvlitik spiele und mit ihrer geographischen Lage. Der Antrag ist sämtliche» Ratsmitgliedcrn zugelcitet worden. Der russische Anhenkommissar Litwinow wirb am 14. Mär, zu der am 1». März beginnenden Tagung -er Ab. r ü st n n g s k v«i m i s s i o n in Genf erwartet. Stresernarms Wlrtschastsbericht in Genf. Die Debatte im Dölkerbun-srak. Genf 0 März. Die heutige öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann um ^«11 Uhr und wurde kurz nach 1 lltir nachmittags abgeschlossen. Die auf der Tagesordnung vorgesehene nichtöffentliche Sitzung. i„ der eine erste Aus sprache über den Zwischenfall von Szent-Gotthard stattsinden sollte, kam nicht zustande. Sie wird uuumchr für morgen vormittag erwartet. Tie ersten drei Punkte der Tagesordnung der heutigen Vormtttagssißung, die sich auf wirtschaftliche Fragen bezogen, wurden fast ohne Aussprache erledigt. Dabet wurden u. a. zwei vom Reichsaiißenmintster Dr. Stresemann er stattete Berichte über die Tätigkeit des Wtrtschaftskomitecs des Völkerbundes und über die Einberufung des im De zember vergangenen Jahres eingesetzten begutachtenden Wirtichastsrates zu seiner ersten Tagung, die am l4. Mai in Genf beginnen soll, angenommen. In seinem Bericht über die Tätigkeit des Wirlfchafls- Komitees des Völkerbundes unterstreicht Reich-minister Dr. Strese mann die Notwendigkeit einer steten und planmäßigen aktiven Zusammenarbeit zwischen den Staaten znm Zweck der Beseitigung der Zollschranken. Die Vereinheit lichung der Nomenklatur stelle ein wichtiges Mittel aus diesem Wege dar. ebenso wie die Gewährung der Gleich berechtigung für ausländische Firmen und Handcls-vertreter, wozu eine internationale Konferen, auf Grund der Vorarbeiten des WtrtschastsrateF einen Abkommensentwurf ausarbeiten soll. Der bereits vorliegend« Entwurf des Wirt- schaftskvmitees soll sofort den Völkerbundsstaaten zur Gcgen- äirßerung zugeleitet werden. Der Zeitpunkt zur Abhaltung der Konferenz ist noch nicht festgesetzt. Der Generalsekretär wurde beaustragt, eine für November dieses Jahres vorgesehene Konferenz amtlicher Statistiker znr Vereinhcitlichnng der Wirtschastsstatistik vorzubereiten. — Zu einer längeren und grundsätzlichen wichtigen Aussprache kam cs bei der Beratung eines von dem italienischen Natsmitglicd Scialoja erstatteten Berichtes über den Stand der Ratifizicrnngen der unter den Auspizien des Völkerbundes abgeschlossenen Staatcuabkommen. Ehamberlain bemängelte als erster Diskussionsredner, daß die Opiumkonvention vom Jahre 1025 wegen ungenügender Ratifizierung durch die RatSmächt« noch nicht in Kraft treten konnte. Auch hat eine ganze Reihe von Ab kommen über Schtfsahrtsfragen noch nicht die nötige Zahl von Ratisifativnen erhalten. Ehamberlain betonte die dringende Notwendigkeit, zunächst die bereits vorhaüdenen Abkommen in Kraft z« setzen, statt ihre ohnehin hohe Zahl immer mehr z« steigern. Im weiteren Verlaufe drr Sitzung erinnerte Briand an die große Bedeutung einer Ratifizierung der Konvention zur Kontrolle dcö internationalen Waffenhandels, die Frankreich ratifiziert habe, ohne allerdings dabei bisher viel Gefolg schaft gefunden zu haben. Hier griff Relchsauhenmluisker Dr. Skresemann in die Debatte ein. nm zunächst auf die große Bedeutung hin- zuweisen, die gewissen Vorbehalten bet der Ratifizie rung von internationalen Abkommen zukomme. Er regte an. daß der Rat von Zelt zu Zeit sich grundsätzlich mit den Fortschritten des Ratisizierungszustanües befasse. Was die Ratifizierung der Optumkonvention betrifft, so erinnerte er an seine ans der letzten Ratstagung abgegebene Erklärung, die di« Ratifizierung durch Deutschland von dem Vorbehalt abhängig mache, daß Deutschland in dem durch die Opium- kvnvention eingesetzten Zcntralansschuß eine Vertretung er. halte. Sobald die Antwort, die, wie er glaube, befallend aus- fallcn werde, etngegangcn lei, werde auch Deutschland die Optumkonvention ratifizieren. Zu der Frage, wäö vom Rate in bezug auf «ine Förderung der Ratifikation«« unternommen werden soll, wurde das italienische NatSmIk- glteb Setaloja beauftragt, für die nächste Ratstagung einen Bericht über die juristisch-grundsätzliche Frage des RatisikattonöftaiideS ausznarbciten. Dann beschloß der Rat, den von dem Flinferouöschuß anögcarbeiteten Bericht über den Bau des Völkerbundspalaste» in seinen Grundzügen zu genehmigen, aber gleichzeitig über die Frage der ««-gültigen Gestaltung des BersammlungS- saales und -er Fassade einen Ergänznngsberirbt für seine nächste Tagung zu fordern. Damit wirb der gemeinsame Plan des Pariser Architekten Nsnot, des Erbauers der Sorbonne, nnd seines Schülers, des Genfer Architekten Flegcnheimer. allerdings unter einer Reihe von Einschränkungen nnd Ab änderungen. zur Ausführung bestimmt. Thüringische Derwattungsresorm. Weimar, 6. März. Die thüringische Negierung hat dem Thüringischen Landtag Leitsätze über die Möglich keiten der weiteren Vereinsachnng nnd Verbilligung der LandcSverwgktnng zngchen laßen. Die Richtlinien der Regie rung umfassen fünf große Gruppen, nach denen die Spar maßnahmen sich wie folgt zm'ammensassen lassen: -I Vereinsachnng des Aufbaues in den Ministerien: Kj Uebertragung von Staatsausgaben an das Reich und Einrichtung von Verwaltnngsgemeinschasten mit anderen Ländern: cs 'Abgabe von Zuständigkeiten und Aufgaben ans der Ministerialinstanz an Nachgeordnete Behörden: äs Verminderung der Zahl der Staatsbehörden durch Zu sammenlegung: os Vereinfachung des Geschäftsganges nnd der Technik der Verwaltung. Diele Richtlinien der Negierung sind im Einver ständnis mit dem ReichSsparkommissar auf gestellt. Ans diesem Grunde dürsten die Richtlinien auch für die übrigen deutschen Länder interessant sein, um so mehr, als alle Maßnahmen darauf abzielen, die Selbständigkeit des Landes zu erhalten Spitzenkandidaten der Deutschen Dolksparlei Berlin, 6. März. Ans dem Vertretertaa der Deutschen Vollsvartei in Thüringen wurde beschlossen, zur kommenden Neichstagswahl die bisherigen Spitzenabgeord- neten wieder auszustellen. und zwar an erster Stelle Staats minister Tr. h. c. Lcnthenser, an zweiter Stelle Dr. jur. Psesfer lGothas und an dritter Stelle Frau Klara M e n d e sNerlins. Die Vertrctcrversammlung der Deutschen Bolkspartci sür den Wahlkreis Frankfurt a. O. Grenz mark iivmtnicrte sür die Rcichstagswahlliste als Spitzenkandi daten Dr. Hofs tBcrltnj nnd de» Frankfurter Handwerks- kaininerpräsidenten H ester. Gründung einer A. 2. P.-Lrtsgruppe Hamburg. Im Anschluß an einen Vortrag des Berliner Altsvztalisten Mosscikvwsku sand in Hamburg die Gründung einer Orts gruppe der A. SP. statt. Damit tritt die A. S.P., die 1928 von Lqchse» ansgegangc», bereits in Berlin, Königsberg, im Rnhrgebiet und in Schlesien Fuß gefaßt hat. auch in Ham burg tu den politischen Kamps ein. PgrteianSichlnß in der Sozialdemokratie. In der General versammlung -er Sozialdemokratischen Partei Groß-Stettin wurde ein Antrag des Vorstandes angenommen, den Rcichs- tagSabgcordneten B ü l o w. den früheren Lan-rat des Kreises Franzbnrg, a»S der Parte! anszn'chließen. Dr. Reiirhol- un- -le Phöbus-Assare. Berlin, 6. März. Während der Auseinandersetzung über die Phöbus-Affäre ist die Behauptung laut geworden, der damalige Reichsftnanzminister Dr. Peter Reinhold habe von den Vorgängen gewußt und der Gcldhcrgabe an die Phöbus- FilmgeseUschaft zugcstimmt. NcichSsinanzministcr a. D. Dr. Neinhold erläßt dazu eine längere Erklärung, ans der her- vvrgeht, daß er aus wiederholtes Drängen des Kapttänleut- nanlo Lohmann sein Einverständnis mit einer bereits von Dr. Gcßler Unterzeichneten Bürgschaft des Neichamarineamtes gegenüber der Girozentrale gegeben habe, aus Grund der Versicherung Lohmanns, Saß eine Inanspruchnahme aus der Bürgschaft „so gut wie ausgeschlossen" sei. Alle übrigen Transaktionen in der Phöbus-Angelegenheit. Aktienkans, Darlchnöhingabe und anderweitige Bürgschaften, seien in keiner Form durch daö Neichsmarineamt zu Dr. Retnholds Kenntnis gebracht worden, noch habe er sonst davon erfahren. Lohnbewegung bei -en Berliner Verkehrsbetrieben. Berlin, 6. März. Ans Beschlutz der Funktionäre der Berliner Straßenbahn, der Hochbahn und der Aboag haben die zuständigen Tarisorganisationen die Lohntarife für die Arbeiter dieser drei Verkehrsbetriebe zum 81. März ge kündigt. Die Funktionäre haben die Organisationen beauf tragt, eine Erhöhung der am 1. Oktober v. I. festgelegten Löhne um 15 Pfg. pro Stunde zu fordern. Auch bei -en Gemein-eardettern. Berlin, 0. März. Die im Verband der Gemeinde, und Staatsarbeiter organisierten Arbeitnehmer der Berliner Gemetndebetriebe sowie der städtischen GaS-, Wasser- und Elektrizitätswerke nnd der GaSbetricbSgcsellschaft nahmen am Montag zu dem am 15. und 81. März d. I. erfolgenden Ab lauf der Lohntarife Stellung, die rwn der Organisation ge kündigt worden sind. Die Tariskommissio« hat beschlossen, für alle Arbeiter nnd Arbeiterinnen der städtischen Betriebe nnd Werke eine Erhöhung der Löhne nm 15 Pfennig pro Stunde zu fordern. Diese Lohnbewegung erstreckt sich ans etwa 40 609 Arbeiter und Arbeiterinnen der städtischen Betriebe, mobti die Berkehrsgesellschaften nicbt mit eingerechnet sind. ES ist damit zu rechnen, daß »ach Ablauf dieses Monats Verhandlungen znm Abschluß neuer Lohntarise stattsinden werben. MehrarbeitSabkommens-Kündignng im Rnhrbcrgbau. Die icchnischcn Angcstelltenucrbändc des Rnhrbcrgbaucü haben beim Zcchcnverband das Mehrarbritsablvmmc» zum 81. Mal gekündigt. Ihn Sau-s Kriegshilse an -ie Wahablkn. London, 6. März. Die Meldung, daß König Jbn Saud den Wahabitenstämmcn an der Jrakgrenze materielle un moralische Hilfe versprochen habe, wird in der Press« viel be achtet. — „Daily Telegraph" bemerkt dazu: Es würde gleich töricht sein, die Gefahr gering zn schätzen, wie sie zn über treiben. Die Stärke der britischen Truppen im Irak ist aller- dingS im Lause der Zeit erheblich vermindert worden, wenn aber die Lage bedrohlich werden sollte, würde es leicht sein, Verstärkungen ans Palästina und Aegypten heranzuziehen. — „Daily Mail" erblickt in Jbn Sauds Erklärung die Verkündi gung des Heiligen Krieges gegen den Irak. Dem Blatte zufolge kann der König eine Armee von 860 000 Mann ans- stellen. — Der Korrespondent der „Daily Mall" in Baöra be richtet, Jbn Saub habe seine Haltung anscheinend geändert wegen der Angriffe britischer Flugzenggeschwader aus die Grenzmarobcure. Diese Angriffe hätte« große Verluste an Menschenleben «nd Eigcntnm verursacht und Jbn Saud lei zweifellos der Meinung, daß die Stämme, wenn er sich aleich- gültig verhielte, ihm de» Gehorsam aufsagen würde«. In der gestrigen UnterhauSsitzung erklärte der Kolonial, minister auf elne diesbezügliche Anfrage, die Luftstrcttkräste hätten die Aufgabe, Grenzetnbrüche zurückznwciscn und er sei gewiß, daß die Angreifer schließlich lernen würden, daß sie nicht in fremdes Gebiet clnfallen und Männer, Frauen und Kinder nicbermetzeln dürften. Schwere Sxploslon auf Java. Durch die Explosion einer FenerwerkSkörperfabrik tu Koedoes östlich von Semarang wurden einer Melduug anö Java znsolge etwa 198 Häuser zerstört «nd sonstiger grober Schaden angerichtct. Ans den Trümmer» wurden schon bvLeichen heranSgeholt. Nutzerdem sind sll Personen verletz» worden. > W» » r.i.,1444^,44, r7««^W »^ » M vo»iu ----1 «a»„»«i- j »ii,»»«i. »u,«- Stokke ruetztzuu» ttslM. pörrvtlkl eis«. IN8.1 x rickottsiptrav« 21
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