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Dresdner Nachrichten : 09.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-09
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1882
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1«. »»«». I» > ^ooo »«dt«»»»« »-«MV «,»»«, «er Tageblatt für Uoktik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enliste. L7. ^»drlNkvik. Snlee^e »n»«» U K» ««»« » u»r »n»»n»«»«, konniaa» bi» Mitta»»t>Udr. I, Neulindt nur an Wochenlogen: gr. aivli-rgallc Nr, b di«bi»chin. 8U»«. - Lir rinspallige PeyffeUe fps,et >S P,ar. Eingel-ndi W Psge. Sine warmiiie für da» nSchlt- ldgipr Erlchclne» der Jnlrrat» wird nicht gegeben. »uewtutiqc Annone««» Austriig« von undrlannirn Pciione» iniinien Wir nur gegen Pi-nnmernnd«, Aaiilungdurch »«rieimiuien oder tzoncinjoiitung. Ach, Silben kosten >!- Pi«. Inseiote ibr dir Niontoa». Anuimer odrr noch einem gclUli», die Pei.tteilt « A. ' rwtr»»»«wi 4«, I)r««e1t». ^.ukuntimö voll katwnten üll .jvckvr Lsit mit köllvion. ^uk ^Vullsoli villrolllv Limmor. — Opontlionstago: visllstag, Ickittivoek unck vonnsratun. Sproekutunävll: 10 dis 12 uml 2 bis 3 vdr. IZr. Vrvidtel», Fu^sniurt. L-SLr--!---SL-SL- S»rL ILSpt»«r, lVr. 4 u»«I vmpLvdlt »vino Mill!mni!!unK mit Mtzut8eIlM^ejll8tOon. «Ivr IRLuütvr. LLU-Ltlldlisssillsllt HldlltL»»« ki» owpliokll tivjrw e!vz,'ttn^v uinl nnuva l>,IttUo ru ^dtikUtdmx voa (jodvU^kUtttts- Mllon und dodondoiK IIu« vte. 8vt»rior»tld 1'«trl4i,re.t«ursut. ^ üloer»,, ^uuoer«», ^lureluc K«küt,«»kln oto. pr mvl aur»i,oriu 11iiur>o. lll pffsilsNsM Magdcb u r g. Heute Nachmittag explo- liüdllllblb^lllllllll. bitte aus dem Schleppdampfer „Austria" einer der beiden Kessel. Das Sch,ff. der Oeslcrr. Viordwejt-Dampsschiff- sahrts-Gcsellschast gehörig, itt total havarirt. 4 Leute fehle». «r. SS. I dvitternng dom 8. April: «nrometer noch vkcar »iölold. wollsir. Id (Abend» e> Ng > 170 Mill., seit gestern »MillHaesallen llhrrmometrogr. n. Reoum.l ' ' ^ ^ 'nuntt.biichlil ' nledr. Lem». Ei«»un>t.bbchsir Teivv, UI-W, Leiter. Temper. « » M,. NordWind. Aussichten für den 9. April: Zunehmende Bewölkung, trocken, küble Nacht. Sonntag, 9. April. verantwortlicher Redacteur für Dllttlsschkö vr. Smtl viere» in Drelden. Glücklicher als sonst fällt Heuer das Auserstehungsfcst der Natur mit demjenigen zusammen, welches die Kirche feiert. Das Erwachen der Natur im Frühling bringt dem Menschen weit eindringlicher als der kalendarische Anfang im Januar -um Bewußtsein, daß ein größerer Zeitabschnitt hinter ihm liegt. Das Neujahrsfest ist mensch liche Willkür, das Früblingwcrden in den ewigen Ordnungen der Natur begründet. Wir sollten die Jahresrechnung von Frühlingö- ansang datiren, nicht von dem willkürlichen Tage nach dem Syl- vesterabende. Die Natur leitet darauf hin -, sie nötbigt den Land mann, zum Beginn des Frühlings andere Arbeiten in Angriff zu nehmen, sie veranlaßt in vielen städtischen Gewerben vielerlei Be schäftigungen, sich der Jahreszeit anzupassen; die bürgerlichen Haus haltungen überhaupt unterliegen zu Ostern wie Michaelis ganz be- slimmtcn, regelmäßig wiederkchrendcn Aendrrunge». Die Erziehung! deS Heranwachsenden Geschlechts rechnet von Frühling zu Frühling, nicht von Wintersmitte zu Wintersmitte. Für das ganze Dichten und Trachten, Denken und Empfinden des Menschen bedeutet Ostern einen ganz anderen Wendepunkt als das Neujahrsfest, das sich für Unzählige nur als ein Kasscnabschluß, eine Jnventarisirung, als das Aufschlagen einer anderen Buchseite darstellt, aber keinen Wandel in den Lrbcnsgewolmheitcn mit sich führt. Unter vielem Reform bedürftigen steht sicher der Kalender nicht in letzter Reihe. Alter und Ehrwürdigkeit sowie die Schwierigkeit internationaler und re ligiöser Vereinbarungen schützen jedoch den Kalender voraussichtlich aus lange Zeit noch vor einer Umgestaltung, so angezcigt auch eine ra tionellere Zeiteintheilung wäre. Heuer jedoch ist dieser Widerspruch zwischen Jahreszeit, Kalender und Kirchcnfest nicht hcrvortrctcnd. Natur und Menschen feiern dies Jahr übereinstimmend die Auf erstehung. In den Kircken schallt das Hallclujah von dem auferstan denen Heiland, im Dome der Natur jubeln unzählige Sänger das hohe Lied der Auferstehung aller lebendigen Organismen aus der winterlichen Grabesruhe. Auferstehung Überall, überall Werde freude, Schaffenslust. Der auferstandene Weltcrlöser sprengt den Grabstein hinweg, das keimende Korn hebt die Ackerkrume, die sprossende Blüthe durchbricht den Rindenbast an Baum und Ge sträuch. Auch des menschlichen Äcmüths bemächtigt sich zu Ostern mehr als sonst im Jahre der Schaffensdrang. Erwartung. Spannung, Unternehmungslust sind im Menschen zu Ostern besonders rege. Hoffnungen und Wünsche aller Art knüpfen sich an das Osterfest an. Die Kirche thut das ihrige, die Symbolik des Auscrsteliungsfestes dem Menschenherzen einzuprägen. Tie christliche Religion knüpft ihre tröstlichsten Verheißungen an die Feier des Auferstckens ihres Begründers; so nue er alle Schrecken des Todes und Grabes sieg reich überwand, soll auch der Mensch mit seinem unsterblichen Tbeilc Tod und Verwesung überdauern. So finden denn die Osterglocken, die heute über die Dächer der Städte und weit hinaus ins Land erklingen, das Menschenhcrz durch die Natur hoffnungsfreudig vor bereitet. Mag das sirablende Tagesgcstirn, das jetzt mit jedem Tage wärmere Slrablcn zur Erde herniederiendet, die Millionen Keime, die in dieser schlummern, sicher zur Reife und Ernte bringen! Mag die Erde, die sich täglich in ein immer dichteres Gewand von Grün kleidet und dieses mit herrlicheren Blüthen schmückt, uns Heuer im Herbste eine reichliche Nahrung spendende Mutter sein! Ganz unwillkürlich gicbt man sich gerade bei Frühlingsanfang Rechenschaft von der allgemeinen politischen Lage. Werden wir die Früchte der Felder, die wir jetzt bestellen sehen, in Frieden essen können ? Nichts berechtigt augenblicklich, das Gegenthcil anzunehmen. Das war von, besten Erfolge. Die kaiserlichen Truppen säuberten die Gebirge von allem Ungeziefer, das sich eingenistct hatte und warfen die Ungcbcrdigstcn zuletzt nach Montenegro hinüber. Sie gewannen danfft Fühlung mit dem montenegrinischen Grcnzcordon, der sie mit Hörnerklang, Trommelwirbeln und Urah-Ruscn begrüßte. Die braven Soldaten defilirtcn hierbei längs jenes EordonS auf Höhen, welche von den Eingeborenen als für die „österreichiicbcnZiegcn" unerklimmbar erachtet wurden. In Folge dieses Niederwerscns des Aufstandes tritt breits eine starke Entlastung der Reservisten in ihre Hcimnth ei». Gegen das verflossene Kabinct Gnmbctta erhebt jetzt der „Moniteur" die Anklage, bei seinem am 2li. Januar erfolgten Rück tritte von den geheimen Fonds des laufenden Jahres auch nicht einen Sou übrig gelassen, also in 20 Tagen den gesammten Jabres- Etat ausgebraucht zu haben. Wohin ist das Geld geflossen? Villeicht wendet es Gambetta jetzt zum Anlause von Zeitungen mit an. Deutschland würde ein sricdensseligcres Osterfest begehen, wenn es nicht durch die Tabalssragc in Aufregung gehalten würde. Mag das Monopol auch scheitern, so viel scheint gewiß, daß der Tabnks- industrie trotzdem nicht die zu ihrem Gedeihen erforderliche Ruhe gegönnt wird. Höhere Gewichts- oder Fabrikatssleuer, gleichviel, nur reichlichere Erträge aus dein Tabak, dahin kommen zum Schluffe die Gutachten auch jener Bundesregierungen, die sich gegen das Monopol erklären. Alles Wild hat seine Schonzeit, nur die Tabaks- industrie glaubt man als vogelsrei erklären zu können, als sei sie ein gemeinschüdliches Raubzeug, während sic doch die direkte und einzige Nalnungsguclle für viele Hunderttauscnde von Menschen ist. Erfreulicher ist, daß sich die Reichsregiernng immer entschiedener von der Goldwährung abwendet und sich zur Doppelwährung bekehrt. Ter Präsident der Reichsbank, Herr v. Deckend, setzte in einer groben. Aufsehen erregenden Denkschrift die Nachtheile der Goldwährung handgreiflich auseinander. Hierüber äußert sich die „Kreuz-Zeitung": „Von besonderer Bedeutung ist daS Zugeständnis«, daß eine Goldnoth vorhanden ist und daß Maßregeln zur Beseitigung den selben zu ergreifen sind. In diesem Zugeständnis« darf inan wobt den Bruck mit den bisher in maßgebenden Kreisen herrschend ge wesenen, der Goldwährung günstigen Anschauungen konstntiren. Die Maßregel unter Beibehaltung der Goldznhlungen für den internationalen Verkehr, den mittleren und kleinervn Verkehr vor zugsweise aus Silbergeld anzuweiien. könnte allerdings momentan etwas Wesentliches zur Beseitigung der Goldnoth beitragen; die Währungsnoth bliebe aber nach wie vor bestehen" Einer der Vorschläge des Herrn v. Deckend läuft darauf hinaus, in Deutschland das goldene Zehnmarkstück einzuzichen und nur noch Zwanzigmnrkstücke zu schlage». Das würde allerdings die rechnerische Grundlage unseres Münzsvslems, welche das goldene Hundcrt- psennigstück bildet, beseitigen, aber mit dazu dienen, das Silber wieder mehr in EourS zu bringen. Wie». n. p,p,u. Abends. «Ircdu >a>n>t»nde» «ra.üa, Analo-Auftria-Bauk . Napolconod'or-. Galizier—. Papirrrcnlc—. Ocilrrr, Gviorrnle —. Nuss. Goldrcnic —. Nniv Goldrculc —. Ungin. üredil ai.1.75. Ulitonbanl—. cMiklhaldalm —. Bankverein—. Nortnveli 2(>7M. Marknolcn 58.i>S, Pari«. 8. Avril. «Schluß.! Remc 84.20. AnleNe Iw.:«:,, raalicncr aa.ich. Slaaicchalm 7«>«i.an. SomVarden 300,70. da. Prioriliitcn e-il/a. z-gMer 3L4,00. vclicrr. Goldreule 7:w„. Ae». Rkurste Tl-lcftrammt der „Dresdner Nachr." vom 8 April. Berlin. Das Reichscisenbahnamt bat sich mit der bäurischen Eiienbalmverwaltung in's Vernehmen gesetzt, um dieselbe zur Auf gabe ihrer Ausnahmetarisc zu Gunsten ausländischer Waaren, namentlich für Holz, zu veranlasse». — Der „Nordd. Allg. Ztg." geht nachstehendes Schreiben zur Veröffentlichung zu: Das Wohlwollen, welches mir aus Anlaß meines Geburtstages von vielen Seiten bezeugt worden ist, hat mich von Herzen gefreut. Meine vermin derte Schreibkraft und die große Zahl der Glückwünsche machen es mir zu meinem Bedauern umnöglich, jeden derselben, wie ich gern möchte, zu beantworten. Ich bitte deshalb alle Diejenigen welche meiner so freundlich gedacht haben, den Ausdruck meiner Dankbar keit in diele» Zeilen lreundlicb in diesen feilen lreundlich entgegenzunelimcn. Friedrictc-rull, Nachdem Fürst Bismarck auf die russischen Provokationen mit einem! den 0. April 1882. v. Bismarck. — Nach den beim landwirthschait- kräftigen „Wir schieben nicht'" geantwortet, ist verliältnißmäßige! cu'ücgangcncn Wltternngs- und cantenslandS- - ^ ^ berichten war die andauernd müde Witterung im verflossenen Ruhe auch über jenes Reich gekommen, welchem man das Entzünden-i für die Entwickelung der Wintersaaten außerordentlich wollen eines furchtbaren Brandes zutrauen durste. Rußlands innere j günstig und zeigen letztere, sowie Lckfrüchte und Klee einen vor- Vcrhältniffe gebieten alles Andere, denn eine kriegerische auswärtige! glichen Stand. Die Frühjahrsbestellung ist sehr weit vorgc- Politik. Gerade jetzt werden aus dem geheimen Archive Rußlands! bccndigt und dic jungen Snatcn cnk- Ms-, „ > -, , „ Zwickeln sich günstig. Weinberge und Obltbaume berechtigen zu den authentische Belege veröffentlicht, die cs über allen Zweifel erheben, besten Erntehoffnungcn. — Der Vertreter des auswärtigen Amtes, ist heute zurückgekehrt. tbeih Lolalcs und Sächsisches. — An der gestern Abend 6 Uhr in der katholischen Hoskirche abgehaltcncn A u s c r st e h u n g s s e i c r nahm S. K. H. Prinz Georg mit Familie Thcil. Eine Abtlieilung Gardcrcitcr und eine Kompagnie Grenadiere bildeten in den Kirchgängen vor und während der mit der Feier verbundenen Prozession Svalier. — Ihre Kgl Hoheiten Prinz und PrinzessGi Georg nebst Familie besuchten am Donnerstag noch zu später Stunde den Zoologischen Garten, uni sich den Seclöwcn auzusebcn: trotzdem derselbe bereits im Kasten, in welchem er des Nachts über ver weilt, war, lam er doch auf hingeworfenc Fische sofort wieder zum Vorschein und belustigte die hoben Herrsch«, ten durch sein munteres Springen vom Kasten, Uutertauchcn im Bassin und seine komischen Laiisbeweguugen auf dein Lande. daß die gcsammte russische Armecvcrwaltung noch heute eine durch aus unfähige ist und daß sic hierdurch die Scklagscrtigkcit der an und sür sich so tapferen russischen Truppen bedeutend vermindert. Rußland leidet an keinem Schaden tiefer als an der Korruption. Die Willkür und Bestechlichkeit des russischen Beamte», der Dieb-. . .. stahl begangen am Krongute wie an dem Eigenthum des Einzel-! erhielt Delacroix. Stockhol m. Gras erlin. Einer Mittlicilung im nichtamtlichen Tlicile de. „Rcichsanzeigers" zufolge verbleibt die Tircction der ersten Ablhei- lung für Untcrrichtswcien im .zrultusministerium (höheres Unter- richtswesen, Kunst) in Händen des Ministcrialdirrctors Grein, die Tircetion der zweiten Abtheilung (niederes Schulwesen, Seminare) bürgers, das ist die Wurzel des Nihilismus. Man kann nickt wagen,! ^ , W'Idct: Schweden habe ... ^ ^ ^ - r. ! ßcn eine sormliche Allianz geschloffen, wonach cs sich c.„c einzige Rcsormmaßregcl durchzu ühren, da sie in den Händen im Falle eines dculsch-russiichen Krieges Finnland zu b, „Dagbladet" meldet: Schweden habe mit Preu- vcrpstichtct, besetzen. des bankerotten Beamtcnthums nur eine Erpressungsschraubc mehr Paris. Gambetta soll beabsichtigen, demnächst »n Lande werden und der Ertrag davon in besten Taschen fließen würde. Alle eine große Campagne zu Gunsten einer Auflösung der Kammern Unternehmungen des Staates sind daher mit Unfruchtbarkeit ge- ^omammred? ?om'-tav'el 'l°'sft " ^an-ille wieder eine große schlagen, ein bleierner Druck lastet auf der ganzen Bevölkerung;Petersburg. An die chauvini^ jede Reform ist ein Trugbild, solange in Rußland der jetzige Be- Befehl erlassen, das Hetzen rinzuslclln,. Der Kaiser hält energisch amtenstand regiert, der, wie die „Nat. Ztg" darthut, die vollkom- am Frieden fest. Maßregeln zum Schutz der Juden für Ostenr menste auSgebildete Korruption darstellt» welche die Welt noch ge-!' „ . . . ^ ^ ^ sehen. Der Versuch zur Heilung kann nur durch unmittelbare Heran-Bornen in Gatschina wede?^,n'allerhöchstesübUchcr ÄuSga'ng G ziehung der Bevölkerung zur Mitregierung d. h. durch ein« Reprä- die Hoskotliedrale, noch ein Empfang von Gratulationen stattfindcn sentativ-Derfassung gemacht werden. wird. Die Zeitung „Moskauer Telegraph" ist aus vier Monate Von Rußland droht unS also auf lange Jahre hinaus keine ^"«worden. . ,, , ^ „..k , . Berliner Börse. Tie Tendenz war sehr fest, das Geschäft Gefahr. Auch aus einer anderen Stelle der Landkarte, wo es recht aber ganz unbedeutend. Von den srcmdcn Börsen lagen günstige brenzlich glimmte und gualmte, ist der gefährliche Funke glücklich Notirungcn vor. Tie Meldung von der bevorstehenden Ankunft . . „ ausgetreten worden. Die ganze aufständische Krisvoschje in Süd» ^^ Großfürsten Wladimir in Berlin machte ebenfalls einen ! Besucher^vor dem Bärenzwinger sestbalten. Von I I llhr Vormittags Dalmatien befindet sich nunmehr im sicheren Besitze der österreichischen Truppen. Nachdem die Insurgenten durch mehrere starke Stöße in ihrem Zusammenhalt erschüttert waren, das bisherige „Kesseltreiben" sich aber nicht praktisch crwieS, indem wegen Unzugänglichkeit der Gebirge der eiserne Ring niemals so fest sich schließen ließ, daß nicht die Insurgenten links oder rechts ausbogen, legten sich die Oesterreicher auf daS „Durchkämmen" der aufständischen Gegenden. günstigen Eindruck. Dagegen verstimmten die Nachrichten über bedeutende Frostschäden in Ungarn einigermaßen. Gegen Schluß wurde der Verkehr lebhafter und die Eourse neigten nach oben. Für Eisenbahnen bestand relativ das meiste Interesse. Manenburael, die in großen Beträgen umgingen, wurden 2 Proc. hoher bezahlt. Franzosen blieben I Mk. unter dem Donnerütags- schluß, während Lombarden 2',» Mk., Galizier 1'/« Proc. anzogen. i Bergwerke lustlos. Fonds still, behauptet. — Professor Nicver in Leipzig — Direktor der dortigen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule — erhiüt den Anbalt-Teffau- scken Verdienstorden sür Wissenschaft und Kunst, der Gemeinde- Vorstand Otto zu Stöntzsch das allgemeine Ehrenzeichen. — Die Ausstellung der Candidatur eines mit volkswirtluchaft- lichen Angelegenheiten so vertrauten Mannes, wie Regierungsrath De. Roscher gewinnt im Rcichstagswahlkrei sc Mcißen- Großcnhain-Riesa immer festeren Boden. L b die Sozialdemokraten durch die Ausstellung Bebel's diesem zu den vielen Niederlagen eine neue hinz'-sügeil werden, erscheint »och ziemlich nngewiß. Wenig glücklich ist aber der Gedanke, einen fortschrittlichen oder sczcssio- nistischen Eandidaten zu vräscntiren. Plan denkt nämlich daran, den in seinem srübcrcn Wahlkreise abgewirtbichasteten Lehmichen- Choren, oder de» bei den letzten Wahlen in Ehcmnitz so elegant dmchgesallcnen .Herrn Roth-Ckemnitz auszustellcn. - - Der Kgl. bäuerische Gesandte Frhr. von Gasser ersucht uns, zu lonstatrrc», daß seine gestern erwähnte Reise nach Berlin mit dem Tabaksinouopol nichts zu thu» hatte. -Herr v. Gaffer ist vielmehr am Sonntag direkt nach Berlin n»d zwar lediglich des- halb gereist, um die berühmten Bilder von Wcreschagin und das neue Kunstgewerbemuseum kennen zu lernen. Nachdem dieser Zweck erreicht, ist er am 5. d. auf seinen hiesigen Posten zurückgekehrt. — Die diesjährigen Ostern bilden ein laicndariscöeSttnicnm. indem dieses Fes! von allen Konfessionen gleichzeitig geleiert wird. Am !). und 10. April feiern sowohl die Katholiken als die Pro testanten, Griechen und Runen, trotzdem Letztere ihrer Zeitrechnung nach m» 12 Tage zurück sind, zugleich die Estern, während die Juden in diesen Tagen ihr Pasio.hsest beschließen. - Wiederum sind 300 Mart in den Fond des Bürgcrbospitales geflossen, die der im Februar verstorbene PrivaluS Traug. R i tz demselben vermachl bat. — Vorgestern beging der hiesige, in weiten Kreisen bekannte Zitber-Lebrer und Virtuos Herr Fittig den 25. Jahrestag seines Auftretens als Lehrer. Von der Liedertafel, deren eifriges Mit glied Herr Fittig ist, ivard ihm ein Ständchen gebracht und ein Lorbcerkranz überreicht. Der Jubilar, der Ehlcnmitglicd der Zither-Elubö von Nürnberg, Este», New-Orleans und London ist, bat namentlich in England — wohin er jährlich mehrere Monate reist - im höchsten Adel seine Schüler, unter denen Prinzeß of Wales, Prinzeß Margucrite von Orleans, Gräfin Münster in London re. sigunrcn. Auch als Comvonist vorwiegend für die Zither war Hciv Fittig schon sehr fruchtbar, ba sein letztes Opus die Nr. 108 trägt - Am Ebnrfreitage waren sämmtlicbe Kirchen unsrer Stadt so zahlreich hei allen Gottesdiensten gestillt, daß viele Kirchgänger einen Platz nicht zu finden vermochten, ei» Beweis, daß der kirch liche Sinn mehr und mehr zunimmt, eine Beobachtung, welche schon seit einigen Jabrcn gemacht wird. — Ter höhere Staatsdienst bat wiederum einen herben Verlust zu verzeichnen : am Cbarsreitag erlöste der Tod den Direktor des Hauptstaatvarchivs, Gcbeimcrath von Witzlcben, von langen und schweren Leiden. Der Verstorbene sungirlc jahrelang als Rath in der kgl. Kieisdircktion zu Leipzig, woi ci er als kgl. Kommissar der Leipziger Ztg. Vorstand. Diese jouruaiisiische Thätigleit entsprach seinen literarischen Neigungen und brachte ihn in regen geistigen Verkehr mit vielen gemeinnützigen Bestrebungen der Gegenwart. Witzlcben war einer jener nicht z» häufigen Beamren, welche in ihren Berusspflicbten eine allgemein huinnnistischc Bildung sestzuhalten verstehen. Bon 1880 an ward sein Lieblingswunsch erfüllt, als Direk tor dem Hauptstaatsarcbiv dev Landes vorzustehcn; als solcher hat er in der letzten Zeit seiner Amtirung manches Gute gewirkt. Zum 50jährigen Jubiläum der Verfassung schrieb er eine höchst gediegene Getegenheitsschrist. Herr v. Witzlehen ist nur Ol Jahre olt geworden ; er starb an ewein Kaliensteinlciden. — Eine wichtige Entscheid u n g bat vor Kurzem dasRci ch s- gcricht in ciiur Klagesachc gegen eine Eisenhahiwcimaltnng er lassen. Ein kleines Landgut, abseits liegend vom Geräusche der Landstraße und der Besitzerin als Somincrnufenthnlt dienend, sollte durch Anlage einer neuen Eisenbahnlinie durchschnitten werden. Tie Eiicnbnhngesellschaft weigerte sich, Entschädigung dafür zu ge währen, daß das der Besitzerin verbleibende Restgut durch die Eiscn- bahnanlngc diejenigen Eigenschaften verliert, welche dasselbe zu einem Sitz der ländliche» Ruhe machen, die Besitzerin klagte in Folge dessen gegen die Eisenbahnverwnltung und Letztere wurde nunmehr vom Reichsgericht zur Leisiung des Schadencnatzes verurtheilt, nachdem von dem Sachverständigen bestätigt worden war, daß dem Gütchen durch die Balmantage alle die von der Klägerin bciiauptetcn Nach- sbeile der Störung und Beeinträchtigung der Rübe lind Abgeschlossen heit zugesügt werden. — Heute wird im Z o o lo g i s ch c n G a rtc n die zottige Wöch nerin , die braune Bärin, zum ersten Male mit ihrem acht- wöchigen kleinen Svrößling wieder in dem großen Käsig im Bären zwinger zu sehen sein. Bisher war sic sammt ihrem Jungen in einem kleinen Jntcrimskäfia ganz im Winkel untergcbracht und da sie fast immer rulsia lag, konnte man weder sic, noch das Junge recht beobachten. Mit heute ändert sich das also und das hüb,che Bild, welches eine so tappigc Mutterzärtlichkeit und eine so drollige und noch lappigere, kindliche Unbcholsenbeit immer bietet, wird viele Besucher vor dem Bärenzwinger sestballen. Von 11 ll!,r Vormittags ab bis Nachmittags spät finden säst allstündiich Fütterungen statt, so daß die Besucher die Tbiere sehr oft in besonderer Erregung be obachten können Die Fütterung der Bären findet um 11 und um 2 Uhr statt. DeS zu erwartenden großen Andrangs halber wird während der Feiertage für den Scelöwcn eine Gitterung mehr eingcschoben, so daß man ihn jetzt um 10, halb 12, 3, 4 und halb 6 seine starken Fischrationen verzehren sehen kann. Uebri- gcnS ist der Scclöwe nicht mehr allein: sein Besitzer, Herr Tlsier- Händler Reiche aus Alfeld sandte als Ersatz für den verstorbenen
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