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Dresdner Nachrichten : 27.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-27
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1874
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Nritilü« Iä«II« »rii, r -iK In r»oki«»ii«.ile in. Udo». c,i«i>!>i>I'.. I, z 22>/i Ngr.s dnrc, d-e Püst L- Ü!z>. Einzeiu« 2'm»m>-ril I Nqr. «»Hage: 24000 ii,i>l. gilr d>« R:i.^,„bk clttstc- tz'iidikr!l'!»ttnl.lipic üch die »!cdae«Ion nicht ynb ndlich. ^>-!l-r'!:n-2nnaliM, e>-,»> »>«Isr In H^mbur». Ber lin. Air», e-ipjk. valel, BerSInu. tzranliurr o. M. ItuN. tu,,»« In Berlin, Ileirzia. Wien, Humbm'i, iZmnkfuil n. M., Miln- ckcn. — vnud« L Lo. in Kranlfnrt a. M. — I -. in Ciiemnid- — H rns, Lnlitts. Oullier L Ln. in Pari». TillMiitt für Niiterhiütuilli »nd Gcschästsvcrkhr. V->!i-'-U-'u>:rI-cii2"k.ti< . i.»-ck I» an«n >7-nuk> t->) «i,.»n»r.e!n«-.ir,»» »>» v>!l»»c >2 U»I.B- II<nm>dl:'nrn^ r>l»I«,r. ansiebl-j» «akv>,1 w-r Dr> SZaui» «tl-er >-»». I»»!tiae:i Prl'Izeile knke In Pia. alnncin'.idl di> 8->!« t R,r. Sine P»re.n!>e h,r Sn» »ntzlNIinije Eriche» »en dir Anserale wert niKr »egebei!. ill!«>riirn«e Annoncen Anilcnge von »ii?uL n kc.nmcn ginnen n. Per innen inierirm wir nin «eilen PrönunicranL» p.rijliing durch Brief, nwrlcn oder Poilcintalr inng. n Lillnn Ion» Hi, Rgr. Snferaie ILc dir Monlanü-Nuinmc. oder na«, einem gesll«« die Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ziepst!) Ucichurdt in Dresden. Verantivortl. Nedacteur: Julius Reichnrklt in Dresden. «r. SW. Reuurehnter Jayrgkug? " «HZVSi LKS'^LL'L^ Dresden «»»tilg, 27. Juli 1871. Für die Monate August und September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition Maricnslraszc Nr. I», zn 15 Ngr.» sowie für auswärts bei den Postämtern 1? Ngv angenommen. Tagesgcschichte. Deutsches Nelch. Die ..Spenerichc Zeitung" bezcieinct auf Grund guter Jniormation aiü wahrscheinlich, daß tcr Kaiser und der Kronprinz reo tcuttchcn »teichco im Herbst dö. Jö, den fflcichölande» Elsaß und Lothringen einen Besuch abstaticn »veide». Der unS Giiesen auögewicscne EanonicuS Kvrytiowski in, wie der „Turner »Poznaneti" »icldct, weit er dem »AuSweiinugö- deicht keine Folge lei tete, zwangsweise von dort cntiernt wordei:. Ein großer The l der Slakt Berleburg in'Wcsisalen smit e.i. 2200 Einwohnern I ist am 22. Juli durch eine Fcncröbnnist in Asche gelegt Der kürzlich in dein famosen Plattncr-Prozessc Hauplange- klagte, aber lrcigciprochcnc bairische Premscr-Licutenant Füril»- inaicr ist bei der neueste», soeben veröffentlichten »Arinccbcwrtcr- uug übergangen worden; d. h. cs sind einige im Dicnsiaücc jünger' Premicr-Licutei:a»!ü zu Rittmeistern bcsördcrt, während er bl cb. >oaö ee war. Wenn diese negative Straff' übrigens die einzige sein sollte, die ihn traie, io würde da? der fast cinsHmmig und sehr erregt gegen ihn sich anöivrechcndcn öffentlichen Meinung mir e ne sehr unzulängliche Genuglhunng gewähren. Bieilcieln soll ihn dieselbe veraiiiasscn, seinen Abschied z» iurdern: alci» tagt scheint die Epitermio zOberhaut) bei ihm z» krcgtig cntwielrlt zu sein. Frankreich. Die „Union" hat in Erfahrung gebracht, das; der mricgSmini'ter den Acituntcrricht abgcschasft bäte, au dc-n bitztzcr die Jnsantcrieosti»ic>c in der Zeit vom l. April bis zum t. Oktober tbciinahmcii/ Diese Maffrcgcl habe i» Oiffzierskreiscu grotzen Unwille» erregt. Die „Union" sagt, dieser Unwille sei vollständig gcrechticrtigt, und man brauche sich nicht mehr zn wundern, daff Offiziere und selbst (Scneralc vom Pleite sicien, wie dies bei den grossen Aevuen, die zn Ehren des Schah und dcS Lffarschalt Mac Mabou stattsanben, der watt gewesen ffi. Daö gt. Lrtegögerrcht vo» Paris halte über den ,yail eines gewissen Auguste Ehapilcl zu verhandeln, dessen die Polizei vor nicht gar langer Ucit habhaft wurde,.und der unter der Anklage siand, während dcr Eomninnc ans dcr Polizeivrascclnr tbaiig ge wese» zu sein und über ffffO Perbaffungöbetchlc erlasse» zn haben, darunter gegen den Herr» Planche, der im Gefängnis,' von Va Aoguettc, sowie gegen die AbboS Ailard und Bouillon, die am 2t>. Mai in der Aue Haro erschossen wurden. Er iolite sieh ier- ncr die Ubr uiit Kelle des PolizclcommissarS Patot und die Uhr pcS Erzbischois von Paris angccignct haben. Ehapitel verlegte sich ausö tsengneli, aber die UcugeiianSiaacn liehen leinen swciiel gegen seine Schuld anskomme», der vauptmann von Lasond. Substitut teö Ncglcruiigsconimissarö, hielt die Dinklage ausreeht mW tcr ehemalige Gehilfe Ravnl rliiganlt'ö wurde einstimmig zum Tode vernrthcilt. Wie die „Patiie" meldet, hatte» die Gemahiin Bazgineö t.nö der Bruder desselben eine Audienz bei Mac Maho», um die Be gnadigung dcö Erinarichailö zur Verbannung zu erbitten. Dad Blatt lügt hinzu, dah dieser Bitte um Strafumwandlung in die. sein Augenblicke nicht habe Folge gegeben werden können. Locales rmd Sächsisches. — Als Sitz der künftigen Amtshauptmannschsft für den Dresdner Landkreis hat daö lgl. Ministerium des Innern ein Hauff auf der Scidnitzerslraße zu erwerben beschlossen. Die Offerte des Besitzers des Hauses auf dem Johannisplatze, wo sich jetzt die Amts Hauptmannschaft befindet, dieses Haus für 50,000 Thalcr zu ver kaufen, wäre sonach «bgelehnt. — Man theilt uns niit, daß die in unserer gestrigen Nummer enthaltene Notiz, daß der Herr Minister von Nostitz Wallivitz bereits am Freitag wieder hier eingetroffcn sei, verfrüht sei, da derselbe erst Ende dieser Woche wieder hier eintreffen wird und sich zur Zeit noch im Bade Dölz befindet. — Dem bisherigen Assistenzih erarzt an der hiesigen Thier- arzneischule, Prof. 1)r. pdil. Boigtlander, ist die Verwaltung der erledigten Function des Stadtbezirksthicrarztes bis auf Weiteres übertragen worden. Für Hrn. Or. Voigtländcr amtirt während dessen Beurlaubung vom 1.—31. August der Amtsthierarzt Herr r)r. pkil. Meißner. — Betreffs unserer neulichen Notiz wegen des juristischen Examens schreibt uns ein höherer Staatsdiener: „Das juristische Examen für das selbstständige Richteramt ist durch die Verordnung vom 4. Juni 1874 nicht erschwert, es ist die Airzahl der rcchtd- stlissenschastlichen Disciplinen, welche bisher Gegenstand dieses Exa mens waren, nicht vermehrt worben. Insbesondere ist es ein Jrr- thnni des Organes der hiesigen Fortschrittspartei, daß die bisherige Examenordnung durch Hinzusügung einer „staatsrechtlichen Prü fung" vermehrt worden sei. Die Abänderungen, welche obgedachte Verordnung cinführt, betreffen lediglich Modalitäten der Prü fung in den bereits früher Gegenstand dieses Examens geivesencn Fächern. Da sonach die Anforderungen im mehrgcnannten Examen nicht vermehrt, sondern nur einige Formen abgeändert worden sind, so kann davon, daß mehrerivähnte Verordnung verfassungs widrig sei, nicht iin Entferntesten die Rede sein. — Die zur Artillcric-Schicßschule nach Spandau kommandirt gewesenen königlich sächsischen Offiziere, welche sich nunmehr nach beendetem Kursus am 29. d. M. in ihre rcsp. Garnisonen zurück- begebcn, waren in Berlin am Freitag Nachmittag mit ihren Lehrern ffm Hotel Petersburg zu einem Festmahl vereint, bei welchem die Tafelmusik von der Kapelle des Garde-Artillerie-Ncgiments aus geführt wurde. — Das liochplaucnsche Weißeritzröhrwasser wird Montag, Dienstag und Mittwoch den 10., 11. und 12. August abgeschlagen, da eineRäumung desWeißcrihmühlgrabens und des hochplaueuschen Wassersanges vorgenommen werden muß. - Einen recht erfreulichen Aufschwung nehmen die Volks- > Ziehung als auch sonst im sozialen Leben durch verschiedene Verhält nisse so mnimigsacheVertehctheitenWmzel schlagen, um entsprechend bessere, neue Schulgebäude als auch um tüchtige Lehrkräfte bei ent sprechend besserer Bezahlung als zeither, sich bemühen. So wurden in den letzten Jahren neue Schulgebäude errichtet: in Hainsberg, Zauckeroda, Wmgewitz, Neu Eoschütz, Klein-Naundorf u. s. w.; manche andere wurden durch Anbau erweitert. Zur Ausführung sind in Aussicht genommen: der Bau einer neuen Schule in Pot- sehappel mit 8 Lehrzimmern, in Dohlen mit'3 Lehrzimmern, in Co schütz, Gittersee mit 3 Lehrzimmern. Im vorigen und diesem Jahre sind ferner gebaut worden und sollen in den nächsten Atonalen ihrer Bestimmung überwiesen werden: die neue Schule in Denken r es ist dies die dritte in diesem Orte mst3 Lehrzimmern, und die zuBurgk, woselbst die zwei Schulbezirke Großburgk und Kleinburgk mit Zschicdge und Nenburgk sich zu einem einzigen Schulbezirke ver einigt haben, mit 6 Lehrzimmern. Diese Schule, zu deren Aufbau der dortige Gutsherr den Gemeinden bedeutende Schenkungen ge macht, liegt in prachtvoller Lage und mit herrlicher Fernsicht am Fuße des östlichen Ausläufers vom Windbcrge, ans der Halse des ehemaligen Fortunaschachtes mitten im Schulbezirke. Dieselbe soll einen Kostenaufwand von nahezu drcißigtausend Thalern erfordert haben und ist höchst praktisch ganz nach den Vorschriften des neuen Schulgesetzes und comfortabel für die Lehrerfamilien, welche sämmt- lich irr der Schule wohnen werden, eingerichtet. Möge es nun auch den Gemeinden gelingen, an Stelle des in Pension gehenden Herrn Lehrer Lindncr einen recht tüchtigen Oberlehrer für die neue Schule zu erlangen. — Da die in der Nähe der Stadt befindlichen Felder, welche mit der Reife nahen Genußmittcln bewachsen sind, in der Jetztzcir sehr häufig mit Diebereien heimgesucht werden, so haben sich auch in diesem Jahre größere Grundbesitzer, z. V. Herr Scheffel ans den Schenncnhöfen, besondere Flurcmvächtcr angeschafst, welche^auf der gleichen Diebe fahnden und auch sehr oft solche zur Bestrafung an die Behörde abliefern. - MäM'Ni'rimge Grwerkr der Fundgrube Saxonia samnitMorgcnröthe, über deren letzte Generalversammlung wir gestern berichtetest, nachff der Wohnung des außengebliebenen Direktors be gaben, erfuhren sie zu ihrem Erstaunen, daß derselbe abgercist sei. Wohin? wußte Niemand zu sagen. — Mehrere ans der limvcrsität Leipzig studirendc Russen haben dem social-depwktatischen Eongrcß in Coburg cin Begrüßungs- telegramm übersendet. Unter der russischen Jugend greift bekannt lich der der Socialdcmokratie nahvcrwaudte Nihilismus um sich. — Der Budeubesitzer 6mil..Schwarz nus Zwickau ist aus dem Meusclwitzer Vogelschießen durch einen Stich in den Unterleib lebensgefährlich verletzt worden. Als Thäter soll der Maurer Siegel aus Meuselwitz in das Altenburger Gcfängniß eingekiefert worden sein. — Ka >nenz, 24. Juli. Der preußische Bahnmeister Friedrich Wilhelm Köller, gebürtig aus Kolbcrg, war vorige Nacht bis gegen tz .,1 Uhr im „golvnen Berge" beim Billardspicl bethciligt und ging von da nach seiner Amtswohnung. Früh 4 Uhr wurde derselbe, schon ziemlich todt, zwischen dem Gleise vor dem Tunnel aufgcfunden und hatte der Unglückliche aus noch unerklärliche Weise einen Sturz über die hohe Brustwehr der Tunnelwölbung erlitten. Nach ein- gcslößter Erguickung wurde er, schon besinnungslos, zunächst nach seiner Wohnung und von da nach dem Lessingstist, da der Tod aber bald darauf erfolgte, seine Leiche nach der Leichenhalle gebracht. Der Arm, auf den Koller gestürzt, war zerschlagen und das Gelenk durch den Nock gedrungen. Der Lcdaucrnsivcrthe war 45 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. (B. N., - W armbaD bei Wvlkenstcin i »i E rz g eb i rg c. In Ihrem virlgclcscuc» Blatte liave teil inchrcrc Male Sckültcr- ungcn des Batclcbcno In Den berühmte» Eurorke» replip, Earls- bav, Maricnbad u. s. w. gclunbcii. Sie werden daher gewisj auev gern wenigen Zeilen über daS Warmbad bei Wollenstem im sächsischen Erzgebirge ein Plätzchen einräuinen, da ich meine, der Segen des in seiner Art wirklich vortrefflichen Eurortcö ist selbst in niiscrcm sächsischen Batcrlande noch zu wenig bekannt. Die Lage res Warmbades kann, die nächste Hingebung in daö Auge geiaht, eine im wahren Sinne des Wortes ländlich.itvuische, die naben waldigen Gebirgszüge aber betrachtend, eine wiid-ro- mantische genannt werben; denn tief in einem der sich zwischen den beiden Städtchen Woikenstcln und Marienberg binzichcnten, Liters sich kreuzenden Tbäler liegen die daö Warmbad bildenden Gebäude, umgeben von üppigen Wiesen und Feldern und schönen Waldparlicen. Dichte Baumgruppcw zwischen den einzcineii Ge bäuden und einige woblangciegte Proinenaken machen das Ganze zu einem lieblichen Ansciithaltoorke. Die O.ucllc hat eine natür liche Wärme vo» W'/nGrad 11.; die Wirklingen solle», wie Sach verständige versichern, ähnlich denen der Quellen von Teplitz sein. Daher sind auch von den Patienten, welche vier Genesung suchen, die meisten Rhemnatiöniusleitende und mehrere von ihnen haben schon nach wenigen Bädern bestätigen können, daß die Wirkung eine ganz vorzügliche sei. Daß der günstigen Lage, der wohl thätigcn Berg- und Waldluit halber auch Mancher nach hier kommt, um sein angegriffenes Nervensystem, seine leitende Luiige zu kralligen, oder im irischen Waldeögrün neue Kräitc iür an strengende amtlichc oder geichäfflichc TdätigkAt zn sammeln, liegt wol4 mehr in der Eigenthümlichteit dieses als jede» anderen sächsische» Eurortcö. Da iür Unterhaltung. Zerstreuung und Vergnügen nur dann und wann, meist nurDonncrslagö, Eonccrt stattnndet, so sind die Gäste fast ausschließlich aui sich selbst an- hervortritt, so gebt doch das Streben jedes Einzelnen gewiß da hin, dem Eurort Warmbad bei Wotkcnslcin den alten Rui alt wirklicher Heil- und Erholungsstätte zu bewahren. Dazu komm, noch, d.iß der Babchcsitzer, Herr Uhlig, ein von Natur eiiiiachcl und natürlicher Mann, dem ganzen großen Familienkreise eile würdiger Hausvater vorzuitchcii weiß und, so viel tu seinen Kräh ten steht, namentlich den hinsichtlich der Logioiragc an ihn ge stellte» Ansordernngen, Genüge z» leisten versteht. Wenn auet von mancher Seite die Meinung auitauchcii mag, die Frcguem des Badeo rönne eine doppelte und drciiachc sein, wenn iür cim gründliche Erweiterung Sorge getragen würde, io dari bei diese»! an und stir sieh wollt gerecl'tserligtc» Wunsche nicht vergessen werden, daß, wenn durch speculative Hände daö ganze Vesipthuir kostspielige Veränderungen und Umwandlungen eriühre, auch den jetzige ungezwungene ländliche Leben verloren geben könnte uns manchem Unbemittelte», der hier gern, willig und billig Unter komme» findet, tcr Weg zur Gcneinng abgcschnittcn sein würde — O e s s c ii t l i ch e Gerichtssitzung am I 5. Juli. Die Haiiplvcrhandlung wider den Dicnstmann Johann Earl »August Altmaini von bicr wegen Unzucht mit einer Person uole> l4 Jahren iand i» geheimer Sitzung statt. Das Resultat mai die Berurlbcstung zu :> Jahre Zuchthaus und ebensoviel Ehren- Verlust — Marie Louise Theincl zeigte bei dem Gericht an, baff alö sie eines Abends spät nach Hause gekommen, sie in ihrei Hauöflur von einer Mannsperson mit Saumensch, H- und anderen landläufigen Redensarten begrüßt worden sei. Sie voll! in diesem Scalcur einen gewissen Earios, aber nicht den Schillcrschcn, erkannt haben. Friedrich Eduard Earloö »bei leugnet entschieden und da ibr sonst keine Beweismittel zu Gebote standen, so wurde Frau »nd Frl. Louise mit ibrer Klage einfach abgewicsen und in die Kosten verurtheilt und zwar in deiven In stanzen. — Wenn man M Tblr. ersparen will, braucht man nur zu unicrlasien, einem seiner Mitbürger zu drohen, ihn meineidig zu machen und in das Zuchthaus spctiren zu wollen. Die Wahr heit dieses Satzes mutzte beute der Restaurateur Carl Heinrich Theodor Müller bitter crialiren, welcher sich sowohl in seiner eigenen Restauration, als in einer fremden derartig über seinen Hauöwirth Friedrich Wilhelm Mehnert laut und vernehmlich vor allen anwesenden Gästen geäußert hatten. Dazu kam noch, daß er in Gegenwart eines Herrn, welcher das Mehnerlsche Grund stück kaufen wollte, cs sich zur Abendstunde besah, Mehnert gegen über auöries: »Abends macht man keine Geschälte, dad ist Schwin del, das ist Betrügerei; vor Ihnen, als HauSwirth, Hab ich gar keinen Respekt u. s. w. ES di«cd auch vor dem Richtenollcamrii bei dem ersten Bescheide. <Vst Tblr.) — Bei der Prlvatriag- iache Friedrich Leberccht Talkenberger aus »Neutanneberg wider Earl August Schubert and Wkitzlrvp hantelt es sich um eine gewaltige Hauerei, welche im Schuppen des Elfteren sich an einem schönen Abend zulrug, mit einer gehörigen Zudcckung des Privatklägers endigte und diesen veranlaßte, den Weg nach Wilsdruff zum dortigen Gericl:töai»te einzuschlazen. Dieses sab sich auch nach siattgcdabtcr Untersuchung veranlaßt, gegen Schu bert eine Gesängnißstraic von t» Tagen auözusprcchen. was auch in der zweiten Instanz seine volle Bestätigung fand. — Herr griedr. Woltcmar »Anhalt war im Sommer 1872 Reisender mrdieKork- sabrik dcö Herrn Earl Gottlob Lindeman» hier. Er kündigte dem- ielbcn unv gab an, baß er die Kaufmannschaft ausgeben und Vas (Hut seines Vaierv übernehmen werde; er übernahm jedoch noch eine Reise nach Oesterreich während deö August v. I. Linde- mann kam es vor, daß diese Reise sehr langsam von statten ginge und veihältnißmäßig wenig »Bestellungen cingingen. Als er nun gar eriuhr, daß »Anhalt mit einem seiner iLindeniann'ö» früheren Eoiimiiö in hiesiger Stadt ein Concurrenzgcschäit etabii- ren wollte, so kam ihm der Verdacht, daß »Anhalt auf eigene Rech nung jene »Reise gemacht und die Bestellungen aus sein neu zu be gründendes Geschifft übertragen habe. AIS »Anhalt sich zur Rech nungSablage bei Lindcmami eiustcUtc, fand er den Polizei-Jn- spcctor Oft bei Linkcinann, weicher ihm die Bücher, welche An halt nicht bei sich hatte, abfordertc. »Anhalt weigerte sich, sie hcrauSzngchen. Alö Ost jedoch sieh legitimirtc, begaben sich Beide in Anbait's Wohnung, die Papiere und »Bücher wurden einer Durchsicht uiitcrworscn und co stellte sich denn klar heraus, taff der Verdacht, welcher Lintemann zu dem Schritte, die Polizei- Hilfe in »Anspruch zu nehmen, veranlasst hatte, nämlich daß »Anhalt iür seine eigene Rechnung gereist sei, durchaus lingelechffertigr war. Herr Anhalt sah in dieser voii Lindeinann prvvocirtcn Haus suchung eine schwere Kränkung seiner El»re und wurde klagbar. Die erste Jimanz sprach den »Privatangeklagten unter Auicrlcg- nng cineü Bcstärkungscites lLiiiöcmaiiii sollte nämlich beschwö ren, daß er dem »Anhalt die »Bücher abgciordcrt und dieser sic hcrauszugcbcn verweigert habe» frei. Heute belegte das Füni- richtcrcolleglum, nachdem fick) die beiten Parteibcrtcetcr tAdvocat Hippe iür »Anhalt, Advoear Hendel sürLindciijann» eine gcbönge »Anzahl Pignantcrieen gesagt, Lintemann mit äff Thalcr Geld strafe. Herr Lindcmann wird gegen daö Urtheil Nichtigkeits beschwerde erhebe». — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittags Ubr Hauptvcrbandlung wider de» Buch bindcrgescllen Eduard Mar Wciehelt von hier wegen Diebstahls. — Witterungs-Beobachtung am 2<>. Juli, Mittags. Barometcriiand nach Otto LBösoldt hier: 27 »Paris. Zoll ltt'/» L. (seit gestern W L. gestiegen!. — Tbcrmometcr nach Reaumur: 2st Grad über Null. — Die Schioßthurunabne zeigte West- Wind. Himmel bewölkt. - Elbhöhe iu Dresden, 2ü.Juli,Mltt.: 153 Cent, unter0. gewiesen und die Spaziergänge in daö nahe Zschopantbai mit Bricflaste». PIauenscker G r u n d. Zu welchem Preise werden die am l. Juli a. c. zahlbaren Coupons der Leipzig-Gaschwitz- Mcnselwst>er Eiienbabn-Piioritätcii eingelöst? »Auf dem Coupon selbst heißt eS, daß spätestens am 1. Juli >871 mindestens 5°,'» l aus das abgelawcne BetrlcbSjahr 1873 bezahlt werden müßten. Ein Dresdner »Banauler bot mir dieser Tage »nd sagte, daß biö dato noch »Nichts bekannt sei, was eigentlich bezahlt würde. — Eine genaue Erklärung darüber erhalte» Sie in der Seichs. Crcditbailt, da selbige Prioritäten dort herauSgcgcben sind, M. B. Ru in bürg. Sster baut die Berlin-DreSdncr seinen herrlichen Waldungen,, oder eine Partie nach den benach barten Städten Wvlkcustein, Maricnberg. Zöblitz, Aiiiiaberch würden außer dem gciiiüthlichcn »Beisanimeniei» unter den schat tigen Bäumen der »Promenaden die einzigen Vergnügungen sein, wenn nicht einige talentvolle Gäste, darunter einige Dresdner, durch ihre künstlerische» Leistungen, bestehend i» »msikalischcn. dcclaniakorlschcn u»v humoristischen »Vorträgen, wozu sich am mehreren »Abende» der Woche eine große Anzahl der Gäste im geräumigen Speisesalon versammelt, »Abwechselung und Er heiterung bereiteten. So macht daö ganze hiesige Babelebcn dcip Eisenbahn und wo befindet sich die Direktion derseidc». — Der aroße» Familienkreises, in dem sich nach und nach;! brauche jährlici »Bau nahm seinen »Ansang in Nieder-Wartha, wo man vor Kurzem mit dem Bau der großen »Brücke endete. Sitz der Direction ist »Berlin. »Alö »Adresse gcnügi „Löbl. Direction der »Berlin-Dresdner Cisenbahii-Geiellichast", »Berlin. R. G. in P. Die Lebcnö-Ncrsichiirniigö-GeseUschaft.in Stuttgart, die in Gotha, dcr „JanuS" in Hamburg, die „Ge>- mania" hier, die »Attcrs-Rcntciibanl eben fülle- hier, sind uns sämmtllch alS vortrcfflicklc und solide »Anstalten bekannt. CS siele uns schwer, die eine oder ankere vorzugsweise zu empfehlen. Ei» Klempner. „Ich bi» ein kleiner Fabrikant und 15 Eentner Zinkblech.
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