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Lr hat Aktien. kNanövcrzei» war es, Die grosie Schlacht bei Malschendorf war aeschlacic-ii liiid »ach Rcendiguna der zur höchsten Zusriedenhcit des koinniandierendeii Generals verlauf,'»,'» Kebuug der Refehl aus gegeben worden i Morgen haben die Truppen Rafi tag, Der Marsch i» das Rasllagsguartier fand in er fröhlichsten kveise statt, Das Detachement batte gut abgeschuitten, der Koiniiiande», de, der Kritik n> Lob geerntet und damit für dieses Jahr wieder ^ inmal die Klippe des „blauen Vlieses" glücklich ^ umschifft, den Mannschaften winkten ländliche s,enden, den Pferden volle Krippe», wenn es hier bei auch hinsichtlich des Hafers und des lfenes der ! dauern von seile» der Soldaten mit dem Mein ; nnd Dein nicht allzu gewissenlmsl genommen nnirdc, »nd so zog das schmucke lllanenregiment, > umschwärmt von der lustigen Dorfjuaend, mit -cuem frischen, schmetternden Reiteriiiartzh in das nenndliche Dörfchen ein. Der l'ferr lldberst kan, mit seine» Stabs-Offizieren wie gewöhnlich z» der Herrschaft ans das Rittergut ins (Quartier, auch er Furier.Offizier, Leutnant Elsheim, hatte sich l'ier ein Plätzchen gesichert, herzlich empfing der ilte Oekononiierat die Ankommenden, Frau und Iocliter standen hinter ihm. „Darf ich die Herren mit meiner Familie be gannt machen? Meine Frau, meine Tochter Mathilde." Allseitiges respektvolles verneigen nnd in paar konventionelle Morte des Herrn Obersten. Dabei sah Leutnant Elsheim dem junge» Mädchen n das anmutige Gcsicbtche» und erkannte zu 'einem nicht geringen Schrecken — er meinte, es muffe ihn der Schlag treffen — in ihm die nicd- .-che, kleine Küchenfee, die er in der Meinung, es i die Köchin, beim letzte» (hnartiermacbc» in der M'ersorstmeistcrei zu h. geküsst hatte, vor ver. > ieaenheit brachte er kein lvort heraus, sondern lachte nur eine weitere, stumme Verbeugung so j »es und devot, dass sic gut und gern auf einem -,'sball hätte passieren können, Indessen dauert , tcnlnants Verlegenheit für gewöhnlich nicht lange, >>>d mährend der Oekonomierat seine Onartier- g.,fi-> ins Raus führte und ihnen ihre Zimmer »weisen liess, gelang es dem gewandten Offizier, >' so nahe an Fräulein Malbilde beranznpirscben, ns er ihr, ungehört von den andern, in bittendem > Tune „Vergebung" znflüstern konnte. Sie ent- »niete nichts, aber ihr lustiges Lache» drückte s dciillict, aus, daß sie mebr an ibre kleine, wohl- clungene Rache mit dein Seifenlappen, als an den ^ ihr geraubten Kuss dachte, was der schmncke Sohn ! des Mars sich nicht gerade als ein ungünstiges Mine» deutete. Die Abendtafel verlief in der angenehmsten Weise, Der Oberst batte in dem Oekonomierat ne» Kameraden aus der Kadetten- und Leninants- ! zeit wiedergesundcn, der, um nach dem Millen ieines Vaters das Familieugnt zu übernehmen, nig den Dienst quittiert batte. Alle Erinnerungen , wurden bei einem opulenten Souper nnd köstlich iigppiertem Sekt anfgesriscbt, während »Uten auf > er Tenne ein lial ,'linniswtrv improvisiert war, . dem sich die Klanen mit den DorfschKnen herrlich ! iiiiisicrlen und nur die Bursche» inürrisch beiseite >! indcn, den» mit dem bunte» Rock des Königs »hiver in Konkurrenz z» treten. Zwischen den blgepslegte» Llumcnrabaiten des Parkes aber ergingen sich Leutnant Elsheim und Fräulein Mathilde, wobei sich dem ersten'» das Rätsel löste wie das Fräulein in die Küche der Oberfoifi meisterei gekomiiie» war. Die Frau Oberiorsi ineisteriii war ihre Tanie. Eiii lvort gab das andere, beide glaubten sich nnbelanscbi, machte» deshalb aus ihre» beiderseitigen Ge»,hlen auch gar kein Kehl und doch beobaäNeie sie einer genau i ein kleiner, misicblbarer Knabe der aiif einem Raume sass, Flügel liatte, wie der Leutnant eine Tschapka, eine» niedlichen Köcher mit Pfeilen und einen Rogen nmgehängt trug »nd seelenvergnüat auf den keulnanl und das Oekonomicralslöchlerchen Neis ticDar-nisevli.' --oncttcn jetzigen Renn-ier Afei-sgen i» Dräsen, ID2<». 1!u)lllgttdü iviep, kutsch ging nu clock clen Kusse» Itori flrclkut: 8chon längst von 60» uncl aller Welt verlasse» Muss 5lös;els heläenclum sogar verblasse», ilinl seine kkrc rcäclecie er nur! sin clumbler hlunclenschlaq clcr Tlcläenukr — Die Kusse» -.icke» vor clen gelben Kassen De» kiirrer» unä trotr aller Mensche»,nassen krriel'n se von krlolgen Iccene Sclibur' Den küssen is nicht kslä äas tzlück äer walle», Drum sckn sic, ob aul anäeren tiebieäcn 5ich lier de» 5ieg nicht bessre ^kancen biecle». Da lreilich gilt's, sich mäckäig aulxuralle», llncl rvakrencl ^aban bebt clie Ijanrer-Kumpe, holt ku-slanä aus ?.u — »»gebetrein Kumpel hinschautc. Der Schelni fass ihm im Racken, Plötzlich »ahm er seinen Rogen hervor, legte einen der Pfeile darauf, zielte auf den lustigen Leutnant j Elsheim, drückte ab und traf. Dann legte er den > zweite» Pfeil auf; leise, menschlichen Obren un- hörbar, schwirrte es durch die Luft nnd gleich darauf sasi er tief im Kerzen des Mädchens, Kierauf hob sich der lustige Kobold mit fröhlichem ^ Kichern von dannen, nm anderwen mn Pfeil und, Rogen Unheil zu stiften, — Di- Emanaitieruiia war wieder abgezoglu. das Manöver zu Ende gegangen Rabe in die Genend girnckaekebrt, Rnr die reizende Mathilde iand die Ruhe nicht, immer lag ihr der ichmucke Klanen lentiiant im Sinn, Die lliiitter dnrcl'tä'.iiile ihr Toclneielien bald Klütter sind ja bekanntlich iw Entdecken von Kerzensangelegenlieiten aros; iiiid nal'iii eines schönen Tages als Papa Oekonomie rat von einer guten Jagd sehr wohlgelaunt nach Kante gekommen und Mathilde in der Pfarre auf Re'nch war, (Gelegenheit, ihn dein plan einer ; Kcnr.it Mathildens mit dein Lentiiant geneigt zu inaä-en. Da kam sie aber schön an, „Mas? !vei? Mathilde »nd ein Leutnant, der nichts ! ' bat der blosi aufs Gut spekiilieu i, da soll do>t> gleiä' der ganze Meizen verbaael» —" und nun folgte eilte Erplosion, so iiiteiifiv nnd aiisdgliernd, das; sj h die 0,-fc>»omierätiii biitete, z»m zweiten !Nale von deiii Thema anzufaiigen, Leiitnaiit Elsbeini lag nach dem vormittags- dienn geiiiächlich ans seinem Sofa, blies den Duft ! einer guten Zigarre in die Luft und träumte mit ' offene» Augen von seinem Manöverengel, Platz- l hcl- wurde die Tür stürmisch anfacriffcn und herein ! trat gefolgt von dem Rurichen, der eilt ziemlich voluminöses Paket trug, Leutnant Tbüren ein Regimentskamerad Elsheims, „Küre, Elsheim, Dii mufft mir eiiicn rechten Gefalle» in». Morgen ! in hier eine arotze Geiieralveisaiiimlnng, in der cs fiel' um eine wichtige Abstimmung handelt, um was, weis; ich nicht, ist mir auch ganz egal, »nd ! da schickt mir mein Alter eine Anzahl Aktie», ich I soll hiiiaehen und damit für Ablehnung der An- ! träge stimmen, Ich bi» aber dienstlich behindert und da könntest Du statt meiner dingeben und die Sache im Sinne meines Alten erledigen. Ja, willst Du?" Damit legte Tbüreii das Ründel Aktien ans den Tisch und erneu Rrief des Kenn Tbiiren so»,, der das Rädere enthalten sollte, dazu, Elsheim, gutmütig wie immer, sagte zu, obgleich er nicht recht ivutzte, was der Kamerad so furchtbar dring lich „dienstlich" zu tun haben könnte, vielmehr war er geneigt, den Dienst auf das Konto der herrlichen Eisbahn und Rendezvous mit dem an mutige» Töchlerchen des reichen Rankiers Stern seid zu setzen, dem Leutnant Tbilren, wie es schien, nicht ganz aussichtslos, den Kos machte, Mas sollte er den beiden das Spiel verderben balle er doch an seinem eigenen, so ziemlich ausgefpiellen genug. So fand sich denn Lcuinani Elsheim m Zivil mit seinem Ründel Aktien nnler den. Arm pünktlich zur festgesetzten Slnnde in der General Versammlung ein. Der eine, den er unter de» herumstcheiideu, lebhaft gestikulierenden Gruppen bemerkte, war Papa Oekonomierat, Er bearüsjte den alten Kerrn höflich, erlebte auch die Ebre, von ihm >nr Gespräch gezogen zu werden. Dabei stellte es sick> heraus, das; der Oekonomierat ebenfalls ' gegen die Anträge stimmen würde. Dann nahmen , die Verhandlungen ihren Anfang und als die Ab stimmuna beendet war, hatte die „Reiii"sager- ! Partei den Sieg davougetragen. Den Oekonomie rat sah der Leutnant an diesem Tage nicht wieder, Meihnachteii ging ins Land, Auf dem Gute des Oekonomierals langten Pakete über Pakete an, deren Inhalt von dem alten Kerrn geheimnisvoll den Rücken der Damen entzogen wurde. Aber l Mathilde hatte an dem allen keine so rechte Freude, j