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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.06.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010613016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901061301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901061301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-13
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.06.1901
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«L «L »SL St »»Nu,UI«, «.ao. «<m »«il. 0 U-r «,ch»ru»^,> «»« »0I 0I>/, MaU«n« »7.1». «MUr 7».,». «.«, rar««» »».l» rart»»!«-!« u».<» ouamantanl »L»M bat» -27.0». vo»>b«d«n —,-. »ut«g. Oaria, 6>r»d>»n«nm»rtt. 7S»U«N »»» Jan« rxr SkPtbr -DsjHr. M.io. b«t --»«ritu« o-r Juni 77.SL, p» S«»t«md«r»D»j«»>ber W.so. ruhig. «übbl »«r Jam 60.76, per s«at-mb«l-r«t«»>d»r 67,77, ruhig. Nuifter»a«. Oroduk,»» .«eruhl. »U,«n per Rovbr, . p«r «Ir, —, gycha'irlo«, Aoggrn «,r Lkiader —, per Mar, —,—, g-schtMa». r-oudo» 7jl«»uN«ider>ch». HelrUbemarkt lrug«. uiwerumxrl, — D«tt»r: G<h rr L 7 'S'2 'S 2 OertlicheS und Tächflsche» — Se. Majestät der König bat genehmigt. daß der Kirchschul- .chrer Car! Ludwig Paul Lronbardi in Vroßharthau dir ihm verliehene Schwarzburgische Ehreiimedaille in Silber annehme und anlege. - Auch Herr Krieasmiiiistrr Edler t>. d. Planitz wird och zu der am >6. d, M stnttsindende» Einweihung de» Nativnal- denkniais für den Fürsten v. Bismarck nach Berlin begeben. — Herr Geh. Kirchenrath Protessor I>. theol. ot pbil. Gustav Idols Fricke, Direktor des iieuteslainentlich-ez'kgetiicheil Seminars i» der Universität. Ehrenbürger der Stadt Leipzig. feiert im Herbst lein öOjährigeS Jubiläum als ordentlicher Professor. — Am 15. Juni feiert Herr Oberpottassisleiit Guter vom Bahnpostamt Nr. 20 hier das Äiährigc Ticnstjubiläum. — Nach einer in der Halle des städtischen Krankenbanses er folgten Tranerseier. bei der Herr Pastor Mähold sprach, fand gestern Nachmittag 5 Uhr die Ueberführu » g der Leiche des im Krankenhause verstorbenen Oami mell. vot. Wilhelm Buch wald nach dem Abuellbahnhose statt. An der ernsten Feier nahmen vom Lehrerlollegiuin die Herren Professoren Dr. Baum und Dr Röder Theil, ferner waren auch die Assistenten der Anstalt ver treten. Die „Saxo-Boruisicr", der der Verblichene anaehörte, war ui corpore erschienen und die gesammte Stndentenschast gab dem , bgeschiedenen Kommilitonen mit allem studentische» Pomp das legte Ehrengeleit. Den langen Zug erösfneten etwa 20 Wagen, in denen Aktive iümmtticher Korporation«» der Thierärztlichen Hoch schule mit den umflorten Fahnen Platz genommen hatten. Dem Viergespann mit dem blumenbedeckten Sarge folgten Begleitwagen mit den Angehörigen des Verstorbene», der in EottbuS beigeieht wird. Die Ueb<-r>nhrrrng nach dem Abstclldahnhos geschah durch die Städtische Beerdigungsanstalt. — In einer in Zwickau abgehaltenen Besprechung von Per- iiallensmänner» aus den Krepen der Landwirthschast und des Bürger- und GcwerbestandcS im 4 l. ländlichen Wahl kreise haben die zahlreich Anwesende» mit großer Mehrheit sich nrr den stellvertretenden Geineindevorstand nnd Fadrikbcsiher Schneider in Oberreichenbach als Kandidaten für die im Herbst bevorstehende Landtaaswahl entschieden. Anwesend waren Ver irrter aus den Orticyaslen aller vier AmtsgerichtSbezirke (Kirch- berg. Schneebcrg, Lengenfeld und Reichenbach!, die de» 41. länd lichen Wahlkreis bilden. — Das evangelisch-lutherische LcmdeSkonsislorium hat an geordnet. daß das durch Verordnung vom 17. Juli >900 vor- geschriebene Kirchengcbek nunmehr einzuslellen, statt desselben „ber^bis zur Rückkehr der seht aus China heimkehrenden Truppen der Fürbitte des allgemeinen Kirchengebets „Beschütze die deutsche Kriegsmacht zu Walser und zu Lande" die Worte beizutiigen sind: und schenke unseren Brüdern, die in die Ferne gesandt waren, um dort mit den Waffen für die Ehre und das Wohl unseres Volkes einzuitcheii. eine glückliche Heimkehr". Dem „RercbSaiizeiger" zufolge tritt das Verbot der offenen Versendung von Ansichtskarten mit Verzierungen :e. aus M in e ra l sta n b . GlaSspIilterchen. Gtaokilgelcheu. Sand, Metalltheilchen nnd dergleichen erst vom 1. Oktober in Kraft nnd zwar außer in unserem deutschen und dem denkich-schweizenjchen Verkehr auch im Wechselvcrkehr mit Oesterreich-Ungar». — Um da-S reisende Publikum ans die in einzelnen europäi schen Staaten bestehende Paßp Nicht oder Paß- und Vvavflicht aufmerksam zu machen, hat der Staatssekretär de-S RcichSpostamts neuerdings veranlaßt, daß im ReichsknrSbnch vor den Fahrplänen der in Betracht kommenden Länder ein entsprechender Vermerk, auf den in den Vorbemerkungen ans Seite 2 des Umschlags noch besonders hingewiese» ist. abgedruckt wird. Auch hat im Anschlüsse hieran der Präsident des Reichs Eiscnbahnamke-.. denjenigen Eiseii- bahiiverwaltuligeii. die Kursbücher hcranSaete», empfohlen, in diele Kur-Sbücher die Vermerke gleichfalls uutzunehmen. — Tie Konigl, Polizeidircktion erläßt im Jnieratentheil eine Bekanntmachung, betreffend die weibliche Bedienung in Gast- und Schankwirth'chaften. — Ter diesjährige P f i n a st v e r k e h r auf de» Sächsischen Staatsbahnen in nach letzt vorliegenden endgiltigen Festsetzungen um ein Beträchtliches geringer gewesen, als der de-S vergangenen F ah res, so daß eine Mlndereinnahme von rund 120 00" Mk. zu ver zeichne» Ol. Der Grund dürfte in den allgemeinen ungünstigen Verhältnissen zu mchen lein, die auch dem Einzelnen größere Sparsamkeit nahe legen. Wie die Einnahme, so zeigt auch selbst verständlich der Jahrkartenverkans einen Rückgang, den» während zu Psuigslen dcS Vorjahres 1221200 Stück Fahrkarte» auSgegeben wurden, beläuft sich der Verkauf au solche» in der Zeit dcS Fest verkehrs vom 21. bis mit 28, Mai d. I. nur auf 1 170 002 Stück, es sind dies alio 60 757 Stück weniger. Mlt dielen Fahrkarten, welche in 197 050 l— 10808-Stück einfache und072 017 1- 49949- crtück Rückfahrkarten zerfallen, sind zniaimnen I 842 250 Iah,len — 110 700! anSgesührt worden. Die Fahrgeideinnahme aus dem dicSlährigen Festverkehr umfaßt 1422271,77 Mk. oder I19 587.M sOr'k. weniger als im Voriahr. -Auch der Ducchichnilisertrag einer Fahrt ist noch mehr zurückgegange», denn während er im Vorjahr noch 79 Psg. betrug, ist er in diesem Jahre ans 77 Psg herab- genrnken. cur Beweis, daß da-S Pnhlrkrun o.nr verslossenen Psingst- 'este mehr kleinere Ausflüge unternommen, dagegen weitere Touren ontcrlassen hat. Wie immer, hatte der Psingslionntag den stzirksle» Verkehr aufzuweiieii: an diesem Tage wurden 247 500 Fahrkarten . erkauft. Dann folgt der Pfingstmontag mit '25-5 109 Fahrkarten, darauf der Pfingstsoiiiiabenü (244 666 Stucks, sodann der Pfingil- d>cnskag <211 577 Sliicki und zuletzt der Freitag vor Pfingsten 111029 Stück). Bon den einzelnen Fahrten entfallen ans die Feswerkchrstage: 101889 k— Mit» aus Freitag vor Pfingsten, ,«'0 521 k— 11208s ans Psingslsonnabend. 004 676 (— 7092s aus Pfuigllionnlag. 418 525 l— 5«, 708! ans Pfingstmontag und 290 612 <— 22 676) aus Pfingsldieiistag. Rechnet man den Verkehr auf den innerhalb Jahresfrist erössncten Stationen ab, io ergicbt sich gegen das Vorjahr ein Rückgang desselben um 5 Prozent. ES muß >edoch hervorgehvben werden, daß gegenüber den ErgcbnissenIdeS Jahres 1899 in diesem Jahre immer noch rund iB OM einzelne Fahrten mehr ansgesührt worden sind Die meisreo Fahrkarten wurden während des Festverkehrs ans hiesigem Hanptbahnhofe ausgegeben. : cimlich 112841 (— 15251) Stück, die zweite Stelle nimmt der Bahnhos Chemnitz einschließlich des Bahnhofes St. Nicolai ein mit 67 4M l— 1009) Stück. dann folgt an dritter Stelle Drrsdcn- Neulladt mit 54 Ml k-l- 116) Stück, hierauf der Dresdner Bahnhof in Leipzig mit 40 987 l— ittl) Stück, der Bäuerische Bahnhof dawlhsl »nt 25922 l— 2-281) Slück, Zwickau mit 22'XsO (-s- 201) Stück, der Wettinerbahnhos hier mit 22279 (— 555) Stück u, l. w. Ükack Dresden kamen rnsgciammt 88 592 Fahrkarten zur Ausgabe, das und 7589 Stück weniger als voriges Jahr zu Pfingsten. Ein Rückblick ans die vergangenen sechs Jahre zeigt, daß bss 190«) der Psiiigslvcrkehr im steten Steigen begriffen gewesen ist. denn wäh rend 1890 in. Ganzen 882 002 Fahrkarten mit einem Erlös von I 191 122 Mk. verknust worden sind, haben sich diese Zahlen bis 1!>00 an, t 221 2M Fahrkarten mit 1211 859 Mk. Einnahme gehoben. Dagegen ist aber der Durchschiiitlsertrag der einzelnen Fahrt seit 1890 im Abnehmers. damals betrug er 86 Psg.. im vorigen Jahre nur 79 Psg. nnd in diesem Jahre gar nur noch 77 Psg. — Gestern ist in Berlin der Verband der deutschen Post- »nd Telegravhenassi stellten zmn 11. Verbands lag zusammengeireten. Dieser Verband ist, das kann man getrost behaupten. die Elite des mittleren BeanitenstandeS und wird, was genossenschaftlichen Geist anlangt, höchstens von den Lokomotiv führern und vom Verband bäuerischer Eisenbahner erreicht. Wenn sich behanvten läßt, daß die geistige Bedeutung einer Bcamten- gruvpe sich in der zugehörigen Fachvresse spiegelt, so muß man den Postassistentenverband als geistigen Führer dcS mittleren nnd unteren Beamtenthums gelten lassen, denn sein Organ, die „Deutsche Postztg.", wird von der übrigen, recht oft dürftigen Fachpresse eifrig ausgeschlachtct. und seit Jahren gehen Artikel, die von Post- oder Tclegraphenassistenken verfaßt sind kund gut »ersaßt sind», durch die Spalten der übrigen Beamlenfachblätter. Der Verband war ursprünglich e!» Kampfverband. Die Wünsche einer zahlreichen Beaniteiiklasic fanden oben kein Gehör. Erst der Nach- sosgcr v Stcphan'S, der Staatssekretär des Reichspostamtes v. Podbt^rN, gab dem Drängen auf Zulassung «um ^ nach DamU war da» Arr-erniß von oben, da» früher der Reisen de- ZnsanunrnhnltenS unter den Berbandsmligliedem gewesen ,u Irin schien, in Wegfall gekommen. Troddem bat der Verband an WachSthum jugenommrn. Freilich hat sich dl« O auch aenvchlgt gesehen, dem Verband neue Ausgar sicher Natur aus dem Gebiete der Selbsthilfe diesem Zweck geschassrn« Reformplan bildet de« gegenständ de- dies,ädrigen VerbnndSragkS. Die Idee der wtr. schasilichen Drlbschilse ist dem Verband nicht neu Sie dat sich bchher einerseits bei Sammlungr-u zur Unterllützung von Mitgliedern mit glänzendem Ergedniß gezeigt. andererttttS ^ur Gründung eineA WaarenhauieS mit zablreichen Zweiggeschäften geführt. Da< WuarendauS wurde am 1. Januar 1900 in eine WirchschasiS- gknossenschast umgewandelt, die mit 6Sk>0 Genossen begann und für die Zugehörigkeit die Urbrrnadm« eines GelchSfiSantdeil» von 50 Mt. bedingte. Unter den geplänken Neugründungrn m tuuächsi die Rechtsschutzkasse von Interesse. Die Bestimmungen de» ft 889 des Bürgerliche» Gesetzbuchs über die Haftpflicht der Beamten lassen es als nvtdwendig erscheinen, für die BerbandSmltglieder Mittel berritzustelleii, die es ibnen ermoalichr». gegen sie geltend gemachte Eriatzamprüche zum Besten der Allgemeinheit zur richter liche» Entscheidung zu bringen und hierbet bis zur höchsten Instanz zu gehen. Den Mitgliedern, die wegen der Köllen meistens vor einem Prozeß zurücklMrecken. soll «S erleichtert werden, ihr Recht zu suchen, nnd außerdem gewinnt der Verband, an den die Prozeß- Akten abaeliefrrt werden müssen, ein Aktenmatrrtol. da» ihn in den Stand setzt, seine Mitglieder aulzuklären und zu warnen. Des Wetteren wird dir Gründung einer «trrbrkasse, UnterstütznngS- lassc. Haitpsllchtkasse und Feue>versicheru»g«kasse geplant, Kassen, wie sie ln andere» Verbänden ,a schon bestehen, neu dagegen ist die Idee, den Verband zum Verleger von Werken und Kompositionen besonders begabter Mitglieder zu machen. Diese Idee eröffnet wette Perspektive», und es wäre dringend zu wünschen, daß sie, wenn sie diesmal noch scheitert, was wahrschein lich ist. doch ui den nächsten Jahren zum Siege gelangte. In der PrariS würde sich die Sache io gestalte», daß der VerbandStag alljährlich so lange 2E Mk. zu bewilligen hätte, dis ein Stamm- kapital von lO OM Mk vorhanden wäre. Von diesem Geld würden dann die Drnckkoslen sür Werke oder Kompositionen von Mit gliedern vvrichnßweise bestritten Von einem eventuellen Rein gewinn muß der Autor dir Hälfte a» den Verband ablreten. — Wie wvbkthälig die außerordentlich intelligente VerbandSleitimg von sozialem Geist durchdrungen ist. zeigt sich auch in dem Vor schlag des Resvottvrogramnis, sich a» grmetniiütztaen Unter nehmungen. z B- an der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, der Gesellschaft zur Errichlrma von Lnngenheilslätten »nd ähnlichen, durch Beitragszahlungen zu bett-eiligen. Berücksichtigt man noch, daß der Verband, in den Fußtapfen des WellvostvereittSariinderS wandelnd, sich die Pflege behördlich geslatteter internationaler Beziehungen angelegen sein läßt ^o hat man Alles in Allem eine» hübschen Stoff zu einer soziale» Studie. — Tie Prachlränme des BuchhändlerhauieS zu Leipzig, in welchen gegenwärtig der Internationale Verleger- Kongreß tagt, waren am Montag Abend zur Stätte eines glänzende» Diners erkoren, das zu Ehre» der aus der ganzen Welt beibeigeeille» Be>ussaenosse» der Böokiiverei» der dentt'che» Buch händler zu Leipzig gab. An dem Diner nahmen fast sämmtliche hervorragenden Leipziger Persönlichkeiten, die Reichs-, sächsische» und städtischen Behörden, die bedeutendsten Vertreter von Kunst, Wissenschaft, Handel nnd Industrie Thett, Im festlichen Schmuck prangten die elf langen Tafeln, an denen 410 Couverts aufgelegt waren. Den erste» Toast aus den Kauer Wilhelm und König Alvert brachte der KrelShanplinann. Herr Dr, v, Ehrenslein. in markigen Worlen ans, TaS Hoch ans die beide» Maieffäten, das Redner ansbrachte, fand in der Feffversamniluiig beacisterte» Widerhall, Herr Ernst Vollert-Berlin. Brce-Vorffeher des Börsen- vcrcins der deutschen Buchhändler, hieß im Rainen dieses Vereins die ie'iliche Versammlung der Bernssgenosje» und der Vertreter der Behörden, der Wissenschaft. Litteratur nnd Kunst herzlich will kommen Der Ehrenpräsident de- Kongresses. Herr Rens Fourrt, Itttüsclent än Osiels äs Is Inbemris, Drsiiiäsnt än 8vnärc«1 äss kättsurL-Pcuis, hielt eine französische Ansprache, Redner verlas das von Sr, Mmesiat König Albert eiiigegangene Antwort-Tele gramm. welches folgenden Wortlaut hat: .Ich danke Ihnen und dem augenblicklich in Leipzig ragenden 4, Internationalen Ver leger-Kongreß siir den mir zngesandten srenndlichen Gruß. Albert " Herr Fouiek widmete dem verstorbenen Präsidenten des ersten Kongresses zu Paris. Herrn Georges Masson. einen herzlichen Nachruf Dann gedachte er der vorzüglichen Lrganiiation des gegenwärtigen Kongresses und hob hervor, daß man sich in Leipzig io wohl wie zu Harne fühle Herr Fouret leette lein GlaS aui die Organüation des Kongresses, Ter Ehrenpräsident Herr John Murray, serner Lrsinäsnt ot Iks ?ubli!>be» ^srjoemiioir ot 6rsut ttiitam anä Irelanä-Londvii, toastete in humoristischer Rede aus den Böilenverein und den Präsidenten des Kongresses. Herrn Albert Brockhans, nachdem er eine» hisiorizche» Blick aus Leipzig geworfen hatte, Herr Brockl-anS ioasiele aus die Senioren der Buchhändler der verschiedenen Länder, Herr Geh Komnierzienralh Spemann-Sluttgo.it weihte de» sremde», gegenwärtig in Leipzig weilenden Kollegen sein Glas, — Ter Andrang zu den Kassen der E r cd i t a n st a 1 t sür Industrie und Handel war nnclr gestern wieder beträcht lich, Viele Interessenten warteten geduldig stundenlang aus den Einlaß, der nur truppweise gewährt werde» konnte, und noch mehr Nichtinlcrcsscnlen beobachiekcn den Zndrang von seine, indem sie das Trottoir der gegenüber liegenden Fläche des Attmarktes beseht hielten, ohne zu wanken. Eine Anzahl Polizcilreamte halte die Regelung des Znlaiffs und die Zurückweisung rein neugieriger und senlativnsiusttger Elemente in die Hand genommen, io daß Betriebs störungen vermieden wurden. Die Direktion batte durch ein Plakat an der Thür besonders daran! ausmerksam gemacht, daß die Kassen nur von 9 bis I und 3 bis 6 Uhr geöffnet sind. Als im Lause des Vormittags dem harrenden Publikum im Baiikaebäude verkündet werden konnte, daß die vermittelnde» Banke» ei» endgiltiges Ab kommen abgclchlosjen hätte», nach welchem die Auszahlung un gestört ihren Fortgang nehmen werde und der Konkurs mit Sicher heit vermieden kei. trat eine weienlliche Beruhigung ein. Der Hauptandrang dürfte nunrnchr vorüber und eine ruhigere Abwickel ung der Geichäfte zu gewärtigen sein. — Einen prächtige» Anblick gewährt seht die erst im vorigen Jahre angelegte M n n ch n crst raße. die den Südwesten Dresdens mit dem Villentheil Plauens verbindet. An beiden Seiten der breiten mittleren Fußbahn der genannten Straße sind Raienstreifen angelegt worden, die im ersten Grün prangen. Auch die in vier Reihe» nngevslanzte» Bäume entwickeln sich gut - es ist nur schade, daß sie den Schiencnsträngen der elektrischen Bahn so nahe stehen, daß sich ein baldiges Verschneiden ihrer Aeste. wenn nicht gar ein Verletzen der Bäume selbst, nothwendig machen wird. An der Münchnerstraße und ihren Nebenstraßen erheben sich bereit» mächlige Häu'er mit reichem ornamentalen Schmuck, andere Häuser sind noch rm Bau. wachsen aber bei der günstigen Witterung rasch emvor. Ander G e o r ge B ä b r ff r a ß e iff eine» der für dir Konigl, Technische Hochzchule bestimmte» Gebäude im Entstehen begriffen. Ter Mittelbau ist ein Stock doch. Dir beiden langen Flügelgebäude enthalten nur Parterre-Räumlichkeiten. Selbst verständlich bildet dieses Gebäude nicht, wie Viele meinen, den Abschluß der Neubauten — dann wären ja dir alten Baulichkeiten der Schule an der Neichsitraße geräumiger —, ivndem nur den Aniang des sich über einen großen Jlächenrarrm erstreckenden Bau werkes, Von den Räcknitzer Hohen aus zeigt sich dieser erste Bau in seinem gegenwärtigen Stadium nicht eben vortheilhaft. die mächtige» Privalbauten jenes Stadtviertels wirken erdrückend aus den niedrigen, brritgrzogrnen Häuirrkomvlex. Monumental da gegen wirkt der Nenbun der Lukaükirchc am LukuSpiatz. Da» Schiss der Kirche ist bereit» bedacht und der massige Thurm bt» über den Glnckenstubl hinan» vollendet. Nicht wenig kommt diesem Bau leine außerordentlich günstige Lage am Fuße de» Rück» »itzer Höhenzuges ru Statten. Auch der Bergkeller, der mitten in dem sich dort entwickelnden Stadttheue grlegen ist. hat ein neues Gewand angezogrn. Dem von der inneren Stadt ' kommenden Beschauer prülentlrt er sich al» eine im modernen Stil anfaebaute Burg mit alten, bewachsenen Jestungswällen. südliche Theil des Etablissement» liegt zwar noch lehr im Argen, doch rege» sich auch hier schon fleißige Hände, und bald wird an der Stelle des ictzigen unichrlndaren und nicht mehr zeitgemäßen Saale» sich ein m da» dortige prächtige Stadtbild würdig ein fügender Saalneubau erheben. — Mit dem Ausbau der Münchner Straße wird dann wohl auch bald ein Idyll verschwinden, dessen nur wenige große Städte sich io langer Zeit ersreuen dürsten wie Dresden: dir „Steppe", das von den Anwohnern >o genannte, der Dresdner Ballgesellschaft gehörige, zwilchen der Münchner- und Chemnitzerstraße einerseits und der Eiienstuckstraße und dem Dorfe LIM KL L die Bebauung der weiten Feldrrsiächen. und io hat denn dtAe .Steppe" unter den Händen der sich lewelltg sür sie intereisirenden Menschenkinder verschieden« Metamorphosen vurchmachen müssen. Bald nachdem dort vor etwa 7 bi« 8 Jahren weder mehr Weizen geiset, nvch Kartoffeln gelegt und Rüben gesteckt wurden, wuchette aus dem fruchtbaren Boden üppige» «ea» empor, um dessen Schnitt und Benvertbung Niemand sich kümmerte, da» böchilen» einmal im Herbst« >m trockenen Zustande den mit Streichhölzchen spielenden Jungen zur Insreatruna eine» wirklichen Steppendrandes diente. Dann dunen au» vorher unsichtbaren Glashütten die greulich bemalten, sedergeschmückten Jndiancriangen hkrvorgekrochen und suchten schleuntaft da» Weite, um sich anderen Tages an einem vom Steppenbrand veilchont gebliebenen Fleckchen neue Wigwam» zu bauen und hier, vom Etternauar unbemerkt, ihr Indianerdaiein weiter ru fristen. Bald ober «rahn, die Jndtaner- brrrlichkeit ein Ende, denn r» kamen iportlnstige Männlein und Weiblein, insonderheit solche engli cher Nationalität, und vertrieben mit Ball- und anderen Spiele» die unkultioirte» Wilden. Al» der von Natur etwas polizriänaftliche Deutsche zu ieinem Erstaunen bemerkte, daß die Svortsleukr uriaestvrt und ungestraft da» Areal denutzrn dursten, luchte auch er sich seinen Antheil zu sichern und mit deutsche» Gründlichkeit »ahm er da» von Jenen besetzte Gebiet sür sich, rin Jeder ganz allein für sich, tn Besitz. Der Eine grub im Schweiße leine» AnarsichtS ein paar Quadratmeter Raien um »nd legte Kartoffel», Liebe Freunde und getreue Nachbarn des Ackerbauer» ireuten sich im Geheimen aui den Augenblick, da der tirbr Nächste seine Svlanaceen wieder auSgraben müßte. Aber siehe da. dir Kartoffeln wuchsen empor, blühten und reisten und wurden geerntet, und Niemand hatte etwas dagegen I Nu» wurden dir Anderen auch dreist, denn sie tonnten doch dem Einen solch billige» Pachlfeid nicht allein überlassen Und der Eine iäete Radies chen. der Andere steckte Salat und Kohlrabi, der Dritte züchtete Schoten und Bohnen und Einer legte gar eine Spargelzuchi an. die nun unter dem Schutze eine« StacheidrahlzanneS ichon lahre- lang reiche Früchte trägt. In eine Gartrnkolonir gehören aber notljwendlger Welle auch Lauben und io baute man denn Bretter-, Spalter- und Stängel-Lauben. Ledm- und Rasrnhütten, und ein Jeder richlete sich »ach ieinem Geichmack und dem gluth- bezw, Ebbeitande icineS Geldbeutels rin. Allgemein ist unter ihnen der Wunsch, daß diele Steppenherrlichkett noch recht lange währen möge, — Der Kampf gegen die SchlepPen der Damen. der in letzter Zeit sehr ernstlich geführt wird, ist schon im Mittelalter so entschiede» geführt worden, daß er seine Wogen sogar in die Kirchen hinein, bis aus die Kanzel warf. Es muß auch damals gar schlimm damit gewesen sein, wie überhaupi mit der Kleidung der Frauen: der Lurus in der Toilette ist ein viel behandeltes Thema der mittel alterlichen Prediger. Gottschatt Hollen (s- 1481), der berühmte west- fälische Prediger aus dem Augustinerordeu, eifert nicht schlecht „gegen die neuen Moden, gegen dre vielen Farben, gegen den Reich- thuni und Schnitt der Kleidung", oft mit derbem Humor. Er meint: „Wenn Gott die vielen Farben der Kleider haben wollte, dann hätte er gewiß der Schafwolle so viele Farben geczeben. wie den Vogel- federn. Jetzt haben die Frauen olle eine «schleppe, und doch hat oie Natur den Menschen den Schwanz versagt, die Frauen aber wollen darin de» Thieren und dem Teufel- gleichen. Den Thieren freilich dient der Schwanz doch noch dazu, die Mücken zu ver- scheuch-»: jene aber verspotten damit Gott, die Engel und Heiligen: venn solch eine Schleppe ist gleichfalls ein Rauchfaß des Teufels, und wie aus einem jeden Rauchfaß die Wollen zur Ehre Gottes aus- fteiaen, so steige» aus diesem Schleppen-Rauchfaß die Staubwolken zu Ehren des Teufels auf. weil diese Schleppe nur werblicher Eitel keit und Hofsarih, also dem Teufel dient!" Nebenher wird dann noch besonders der außergewöhnliche Kopfschmuck getadelt, den er nennt „ein Zeichen deS Stolzes, einen Thron Satan», «in Teuzelr- netz, einen Thurm Babels, der um so hoher aufgeführt wird, je mehr sie nach außen bin repräsentircn und Aufsehen erregen wollen, während die gleichen Frauen zu Hause vielfach sehr nachlässig ge- tlervei sind." Das sind etwas drastische Bemerkungen; aber Manches davon gilt auch heute noch gerade fo. wie vor Jahrhunderten, da Hollen an den verschiedensten Orten Deutschlands so sprach. Welchen Erfolg er gehabt, davon berichtet die Geschichte nicht: wahrscheinlich nicht venjeniaen Savvnarola's, des berühmten Dominikaners, aus dessen Wort hin die Frauen und Jungfrauen von Florenz 1487 ihre Kvstbarleüen, werthvollen Kleider. Schmucksachen, Spiegel u. s. w. zusammeirtrugen und aus einem eigens errichteten Gerüst ver brannten. — Auf dem nach Abbruch der Gebäude de» alten „Frel- maurer-InstltutS" sreigelegten Areal sind jetzt die Arbeiten sür die neue VerbindungSstraßc k zwischen Schäler- und Wachsbleich ilraße in Angriff genommen worden. Zunächst wurden die der Firma Dvckcrhoff u, Widmarin übertragenen Schlruienbautrn sertig- gciiellt. denen sich nunmehr die Herstellung des Straßenkoipers anschlicßen wird, - Mit dem Hguptichleiiienbau In der Ferdinandstraßc. zwischen dem Ferdinandplatz und der Banlstraße. soll am 21. Juni begonnen werden, — RcgcS turnerisches Leben herrschte am Montag gegen Mittag auf dem hiesigen Hanptbahnhofe. Es hatten sich dort die Turnerinnen des Dresdner Turnvereins von 1867 in stattlicher Anzahl vconmmelt, »m ihre Turnichwrstein aus Brandenburg a d, Havel zu empiangen, die, aus einer Tumsahrt in die Sächs, Schwei, begriffen, den Montag der Besichtigung Dresdens widmen wollten, Heller Jubel empfing den einfahre» den Zug, Unter Führung der Dresdner Turnerinnen wurden die schönsten Punkte der Lkadt brsichtigk. Abend» vereinigte man sich in der Großen Wirtt-schatt des König! Großen Gartens. Turnerische Vorführungen der Dresdner Turnerinnen wcchielren mit Vorträgen der Turnrrinncn-GcsangSriege. Schließlich wurde noch dem Tanze gehuldigt. — Sommerfrischen. AIS eine der schönsten Städte in entzückender Gebirgslage ist unstreitig Scbnitz mit zu nenne». Im tiei eingeschnlttenen Thalkeffel eingebettet, durch- rauicht von der Sedriitz. umgeben von bis 600 Meter hohe» Bergen, welche zum Ersteigen emladen und eine srffelnde Fernsicht bieten, lieber das grüne Thal und die waldbekrönten naben Berge lchweist das Auge an die den Horizont nach Süden abschließenden schön gesonnten Bergrücken der Hinteren Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Gegen Osten liegen die Lausitzer Gebirge, hingegen den westlichen Horizont die Eibsandsteirigebilde. Köirigstrln. Liiienstei» u. A„ mit dem dahinter liegenden, sich lang ausdebmmden Erz gebirge ablchließen. Allen Touristen und Sommerfrischlern, welche einmal fern der großen Heerstraße in Ruhe einige Zeit verleben wollen, fei zur wirklichen Erholung Sebnitz mit seiner Umgebung aus » Beste empfohlen. — Zn den Villenorlen der nächsten Um gebung unserer Residenz, dir tn den letzten Jahren einen bedenken den Ausichwuna genommen haben, gehört auch Klrin- Zlchachwitz. Man findet aus diesem reizend gelegenen Fleckchen Erde, das auch als Kurort und Ziel sür die Frrienwanderer viel besucht wird, große und kleine, mödlirte und unmödlirte Wohn ungen und zwar verbältnißmäßig prriswerth. Zu erreichen ist der Ort mit den Dampffchiffcn in ein« Stunde täglich 31 Mal. mit der Eisenbahn in 18 Minute» (Station Niedersedlitz), mit der elektrischen Bahn Altmarkt-Laudegast in 33 Minuten. DaS Kuchau» besitzt zahlreiche, aus da» Beste eingerichtete, der Neuzeit entsprechende Fremdenzimmer. Der rührige Wirth deffrlbe». Herr Heinrich, hält aut gute Verpflegung. Jeden Mittwoch finden auch wieder die immer freudig begrüßten Waldpark Eoncerte statt. Den Besuchern der Eoncerte wird überdies Gelegenheit geboten, sich an einer familiären Reunion, die im Kurloale abaehalten wird, betheiligrn zu können. — Auch das gewerbesicißige Städtchen PulSnitz ist längst bereit, Touristen und Sommergäste zu em pfangen. Wie iüß lein Ruf durch die weltbekannten und berühmten Plesferkuchen. io ist seine Lag« inmitten schöner Berge ein« recht Idyllische; besonders hat der GebirgS- und Verichönerirngsverrin. sowie vrtvate Hand dortlelbst aus dem historlichen Schwedenstein neben dem großartige Aussicht bietenden Thurm reizende Anlagen und Wege geschaffen io daß schon erfreulicher Weise ein »echt leb- hastn Besuch zu verzeichnen ist. ^khatsächlich bietet dieser Bei» ein herrltcheS Panorama: läuier des Zittau« Schweiz, während im . „ ^ tbal und da» hochgelegene Erzgebirge eröffnet, im Norden zeig die preußische Tiefebene. Der Schwedensrein ist in ein« hatven Stunde von PulSnitz aus zu «reichen, da» idyllisch am Fuße desselben auSyebreii« liegt. In PulSnitz findet man überall vor zügliche Bewrrthuiig. Von PulSnitz in zwei Stunden erreichbar ist der westlichste Ausläufer des Lausitzer Gebirges, dn Kenlenbrrg. bekannt durch leinen großartige» Ausblick in» Preußenland um> sonstigen prächtigen Rundblick! Ebenso in zwei Stunden zu er-
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