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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220211020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922021102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922021102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-11
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1922
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vorjchrtst«» zu mach«. Mir d« Etafatz »ar Techutsche« »otbUf«, auch für de» gesamte« Ptsenba-uoerke-r, »ln» viel »»salleudere t-orberetUluge» erforderlich. Die Tatsache, »ab die lebenswichtigen Betriebe samt und sonder» verlassen worden find und daß Slenb. Nvt und Verzweiflung in viele Hüuser und Hütten, nicht nur tn Paläste, eiugezogen sind - Huruf link»: Die haben Sie selbst verschuldet dadurch, daß Sle nicht rechtzeitig einbegriffen haben, Zuruf rechtS: Ruhe!» — dlesc Tatsache, das, man einfach grvbe Gckßchien der Bc^ »üllerung -- und e» sind sa Ihre inach ltnkss Brüder — dem Elend überantwortet hat, muß uns veranlassen, die Technische Nvthtlse so auSznbauen und die Dinge <o zu ge, italten, dab Eie niemals mehr Gelegenheit haben werde», Ihren armen Brüdern das Leben unmöglich zu machen. Al« weiterer Redner ergriff Abg. Dilta»»,» (llnabh.i das Wort, dessen Ausfälle gegen den Minister Groener «inen wilden Lärm hervorriefen, so das, sich der Bize- Präsident genötigt sah. die Sitzung zu schlief,en und die Weiterberatung auf morgen 1 Uhr zu vertagen. Schlns, 7 Uhr. Die französische Aale »her Senua. Pari«, 10. Febr. Ju der von der frauzüsiichen Regte- rang au ihre Vertreter tu, AuSlande gerichteten Note über bl« Konferenz von Genua heißt es zum Schlüsse: Rach dem fünften Grundsätze mühten alle Rationen die Verpflichtung itbernehmen. sich jeder Propaganda zu enthalten. dte geeignet ist. die Ordnung und da« politische Lnstem in anderen Ländern zu untergraben. Die praktische Anwcw düng dieser Bedingungen lässt sich nur so denken, das, dte Staaten sich verpflichten, eine derartige Propaganda weder mittelbar noch unmittelbar zu betreiben und eine Gesetz gebung innerhalb ihres Gebietes einzuführcn, die geeignet ist. Privatpersonen, die eine solche Propaganda unternehmen würben, daran zu verhindern und sie zn bestrafen. Der sechste Grundsatz der Erklärung von Cannes ist die Verpflichtung, sich fedc» AugrisscS aus die beaachbartcu Läuder zu enthalten. Dieser Grundsatz würde naturgcmäh zum Abschluß von ent sprechenden Konventionen führen. Diese Vervslichtung bürst« anderseits nicht den Alliierte« das Ujmn durch den Versailler Vertrag gewährte Recht euizleheu» im Kalle der Nichterfüllung der Reparatlouooerpflichtuugeu durch Deutschland Zwangsmaßnahmen zu ergreife», die Deutsch land »lcht als feindselige Handlungen ansehen dürste. Km übrigen wird die Beilegung von Differenzen, dir zwischen Staaten entstehe» können, iu der Völkerbundssatzung be handelt. Iu Europa, aus das sich die Verhandlungen von iSeuua allgemein beziehen, wird also bei eutstchenden Kon flikten wcuigftens immer ein Bundesmitglied beteiligt sein, da« sich dann nach der Bölkerbundosahnng zu richten hätte. Indes steht dem nichts im Wege, das, Staaten aber Siaalcn- gruppeu Loudcrkonventioneu abschlicheu oder sich gegen seitig ihre territoriale Integrität gewährleist«». Die Gruppe der Enteiste ist ei« Beispiel hierfür. Die Note wendet sich hieraus wieder d«u einzelnen Punkten des PcogrammentwnrsS zu und besagt u. Viele dieser Fragen haben bereits den Beratungsgegenstand auf internationalen Konferenzen gebildet. Die Finanz, konfereuz oon Brüssel im Oktober 1920 hat ein H a up t p r o g r a m m ausgestellt, daS in Genua zweckmäßig wieder ausgenommen werden könnte. Die Sachverständigen könnten bereits jetzt die verschiedenen Punkte dieses Pro gramms vorüe reiten. Man darf nicht vergessen, das, die Vor bereitung der Brüsseler Kouserenz ttüer sechs Monate dauerte. Es erscheint unmöglich, bas, ein detailiert ans, gearbeitetes Programm in der kurzen, zur Verfügung fteheudeu .'seit hergestcllt werde« kann. Daher dürste es ans jeden Fall votweiidig erscheine», elue» Aufschub der Kon ferenz vo» Genua ins Auge zu fassen. Miudeftensdrei Monate würden notwendig sein, bevor der Zusammen tritt der Konfereuz ein nützliches Ergebnis zeitigen könnte. Andernfalls würde die Gefahr bestehen, da» sie iu Unordunng mrd verwirrnug cudei. lW. T. R.) Gefährdung der Konferenz? Bafel. 10. Febr. Der Berliner Berichterstatter der Baseler Nachr." meldet, das, mau in Berliner diplomati schen Kreisen ernste Befürchtungen wegen der Konferenz non Genua hege. Man befürchte nicht nur die Verschiebung der Konferenz, sondern sogar auch, das? die Konferenz überhaupt nicht st a t t f i n d e n werde Als Gründe würden, angeführt die nnversöhnltche Haltung der russischen RLtercgicrnng. dte non den, englischen Plane, Nnsilands Wiederaufban durch ein internationales Konsortium zu bc treiben, durchaus nichts hören wolle, die Tatsache, das, die Vorberatungen zwischen England und Frankreich nur sehr langsam sortlchreitcn und allem Anschein nach überhaupt auf ein totes Gleis gekommen seien, sowie Llond Georges Ueberlastung mit inncrpolltischcn Schwierigkeiten. Wenn eS auch noreilig wäre, von einer Erschütterung seiner Stellung zu sprechen, so müsse man doch mit Ucberraschiingcn rechnen, die für die Konferenz nou Genua von enischetdender Bedeutung sein könnten. Oertliches und Sächsisches. Wtnlerlpvrt uuL Stsea»«h«. Den letzte» Wetterberichten nach zu urteilen, tonn man mit ziemlikln'k Sicherheit aus rin Anhalten der Kälteperiode rechnen, die »ns für die nächsten Lage wenigstens — den Winter »ist all leinen Freuden und Leide» weiter fühl- bar werden lasst. Den Hausfrauen zwar ist der Gestrenge in Anbetracht der damit verbundene» gesteigerten Heizungs tosten lein erwünschter Gast, desto froher begrüßen sein Per weilen die Wintersportler. Das Gespenst des Eisenbahner stretto oerslitchiigt sich glücklicherweise mehr und mehr, so das,, da nnnmehr auch der Zugverkehr nach Geist,,« und Kipsdorf wieder im Gange ist, dte immer größer werdende Schar der Freunde des herrlichen, Geist und Körper gleich erfrischenden Wintersports am kommenden Sonntag sich wieder aus den Höhe» des Erzgebirges werden tummeln könnoir. An diesem Tage dürfte der Zustrom der Sport- beslifsenen auf beiden Strecke», wegen des tn Gei sing Allenberg abgehaltenen H o ch j ch u l - W i rr t c r s p ort- fe st e a besonders groß sein. BÄ vieler Gelegenheit sei auch einma, an die fast unmöglichen Zustände erinnert, dte sich aus solchen Anlässen aus den ll m st e t g e b a!> n h ö s e n ab spiele,». Es Hai gewiß jeder das StcdürsiitS mit sortzu kommen, und wenn möglich. einen Sitzplatz >m Kleinbahn wagen zu erhalte». Die Sache würde, jedoch viel reibungs loser vonstalien gehen, nenn man in größerer Ordnung »nd Nnhe und „ich, in den, bisher ost beobachteten Jagen und dem damit verbundenen Schiebe» und Drängen zn den Klelnbahnwagcn gelangen wollte. Wenn auch derartige Zu stände zum großen Teil durch die mangelnde Selbstzucht des Publikums hcrvorgernscn werden, so ist doch nicht zu ver kennen. das, mit Schuld daran dte durchaus nngentigende Wage »zahl rrägt. An größeren Lvorttagen sind die Sportler tatsächlich wie dte Heringe ziisammc»gepreßt i» den Wagen untcrgcvracht. >o das; man ost Aeußerungen des Miß mnts gegen die Balnrncrwnltnng vernehmen kann. Eine reichlichere Wagengestellung ist für solche Tage nnbsüingi erforderlich. Ein anderer vsl bemerkter Ucbclüand besteht auch an der öl a h n st e i „ s p e r r e inKivsd o r f, wo sich die Fa'ng'iitr, die nach de» Anstrengungen des Tages das Bedürfnis noch einem Sitzplatz haben, erst vor der Sperre zu ein»- arme» Masse znjammcnballen müssen, um kann kurz vor der Anfahrt des Zuges als solche durch ein Tor der Sperre bnidurchgedräugt zu werden. Wenn hier die Wiek» r- einsührung des früheren Zustandes möglich wäre - desi'cn Beseitigung übrigens nicht ohne weiteres einleuchtend ist der eS gestartete, daß man bereits längere Zeit vor Abfahrt des Zuges zn den Magen gelangen konnte, io wäre damit manchen, Winlerspotiler ein Stein vom Herzen genommen. Dro^preis nnd Lan-o»irlfchafl. Vom Verband der Landwirte in, Erz gebirge crlmlten wir folgende Zuschrift: Die Regierung hat eine wettere gewaltige Preis erhöhung iür das Markenbrot beschlossen. Bereits bei der letzten Erhöhung im August wurde erklärt, daß die Bros- Preiserhöhung daraus beruhe, daß man mit den Neichs- zuschüsien abbanc» müsic. Tie neue Brotpreiserhölsung wird damit begründet, daß die ReichS-uschüise anfhören müßte». Die Bevölkerung ist geneigt, diese abermalige Verteuerung des wichtigsten Lebensmittels den heimischen Erzeugern des Brotgetreides zur Last zu legen. Demgegenüber sei darauf Angewiesen, daß die Erzeuger für ihr abaclieiertes Ge treide noch die gleichen Presse erhalten, die im Friih- sommer vorigen Jahres errechnet worden sind. Mit dem gleichen Entgelt sollen sie heute ihren Betrieb aufrecht er!!,Kien. nie dessen Unkosten sic jetzt das Doppelte aus- menden r,lüsten. Tie Landwirte sind an der Erhöhung des Brotpreises gänzlich unbeteiligt. Die Verteuerung fällt vielmehr unserer auswärtigen Politik zur Last, infolge deren der Dollar, das Auslandsgeld, und damit der Aus- iai.dsrrcis des ZuichußgetreideS. mehr als doppelt so hoch steht, als zur Zeit der Festsetzung üeS UmlageprciseS. Ju- folg!dessen tonnten die ursprünglich in Aussicht genomme nen Milliarden nicht eingehakte>, werden: das Vielfache wurde verausgabt. An diesem Milliardendefizit muß die d>ninette Lanswiatfchaf! als Steuerzahler nochmals mit tragen, und die Landwirte zahlen sonach nicht nur einmal beim ttmlagegetrcide. sondern zweimal zu. Nun wird ans das freie Getreide verwiesen: dieser Hinweis ist aber für unser Erzgebirge ohne Asichmmnig, denn hier gibt es ganze AniiSliauptniannschafien, im denen nicht ein Zentner Brot getreide frei vertäust werden konnte, weil die Um läge das volle Maß der vorsährigen Gesamtablicserinig erreichte. Aber nicht genug darnu. der Landwirt soll für die zur Milch- erzeug»»« notwendige Kleie, die aus seinem uniermcrlig mit I»st Ml. bezahlten Getreide anfällt, den vollen Markt preis von lk>0 Mk., setzt 130 Ml. zahle,,. Hierbei muh er ein drittes Mal Opfer tragen. Eine Amrshauptimanilschaft des erzgebirgischen Bezirkes hat ausdrücklich erklärt, daß sie den den Landwirrcn abgeforderten Mehrerlös aus Kleie zur Verbilligung des Markemblotes verroende. Die Land- wirischafi trifft sonach keine Schuld an. der Erhöhung des ArorpreiseS. W»st«»»»a«fiuch«, o» »etzl ««» L>«A»«re> «» 1». y»vr»«r. I» Gebiete de« Gemetndeverbaudes Dresden unk» Um« aebung iß nach der in vorliegender Nummer erscheinenden Bekanntmachung an, Anordnung der Neichsgetreidesiellr ar» IN Februar von Händlern, Bäckereien und Brotsabrtken die bestimmungsgemäß jeiveil» am Schluß einer vier wöchigen Biotscheinreihr die regelmäßige Bestandöanzeige zu erstatte» haben, eine Bestandsaufnahme an rationierten! Brvlmehi einschließlich der daraus hergesiellten fertigen und baibierltgen Backwaren »orznnehmen. Für Kleinhändler die sich lediglich mit dem Verkauf von Brot befassen, gilt diele Vorschrift nicht Die Brftanüserhrdung macht sich er forderlich, da mir Vielem Zeitpunkt eine Nachbelastung der vorhandenen Bestände infolge allgemeiner Erhöhung de> durch die ReichSgetrctdestellc gelieferten Mehle und eine Er Höhung des Preises für Broi »nd Weizengebäck stattstndet Die Gründe der Mchlpreiserhöbung sind in der Presse tn letzter Zelt bereits hinreichend erörtert worden. Zum Zwecke der Bcstandserhebung sind Vordrucke zu verwenden die rechtzeitig bet den aus der Bekanntmachung ersichtlichen Ausgabestellen zu entnehmen und am 20. Februar lllS2 bei den zuständigen Mehlbczirken oder, soweit dte Bezirke de, Amtshailptmannschaften Dresden Altstadt und Dresden Neustadt in Frage kommen, bei den Gemeindebehörden ab zngcbcn sind. Alles Nähere ist aus üe, Bekanntmachung »nd den Vordrucken selbst zu ersehen. Tie Nichtbeachtung de- erlassenen Vorschriften zieht schwere Strafen nach sich. «eklere Jmmhme »er Arbeitsuchenden. 'Nach dem Berich,? des Zentralarbcilsnachweiscs zu Dresden ist im Januar die Zahl der Arbeitsuchenden weiter gestiegen, Ter Bestand am Ende des MonatS ist uw 2000 grvs, er als zu Anfang. In erster Linie ist die Ver schlechterung Lurch die ungünstige Witterung her no>gerufen, die daS Baugewerbe und die damit zusammen hängenden Berufe zum Aussetzei, zwang. Ferner be eini,ächtigle der vom IN. Januar bis 2». Januar ,222 dauernde wi.dc Streit der Dresdner Eisenbahner die Ster iorgung der Fabriken in,, Rvbstosscn und Kohle» und ver anlaßle zahlreiche Bcirtebseinschrän'.uiigen. Tie Gesamt zahl der Arbeitsuchenden im Januar betrug Isi316 113 8011 Am Letzten des Monats war ein Bestand vo» 9.>73 «7l>36> gcmeiüe,. Tic Zahl der Empfänger von Erwerbslosen Unterstützung iß im Januar um 77! ans 1175 gestiegen. Der Bestand an langfristigen Arbeitsuchenden slänger als sechs Monates hat iw Lause des Januars um 128 zngcnvminen s1088 gegen I äsiOs. I 28>> Arbeitsuchende haben infolge Alters oder Gebrechens als Erwerbs besch, auktc zn gelten. Die Zahl der jugendlichen Arbeitsuchenden hat um 147 zugenommcn: Ende Janua, waren 338 s!2üs männliche und 241 s207s weibliche Arbeit suchende unter 20 Jahren gemeldet. Außer den bisher an geführten Arbeitsuchenden kgmcn in, Januar noch 4 28! slbN'j Aussetzer beim ZenkrglarbetiSiiachwets zur Kon trolle. 1 -»0 dieser Aussetzer stammten ans dein Baugewerbe 2äü8 aus der Zigareltenindirstrie. Tic Zahl der neu ge meldeten offenen Stellen ist nngesälir die gleiche ge blieben wie im Vormonat. Einschließlich der Neste vom De zemvcr waren im Januar 10 4M (10 5,85) vssene Stellen g>r meldet, von denen 5 417 (8 527) besetzt wurden. Lsittä de, ^ Vermittlungen waren Aue Hille", 231 tst'5> zum größten Teil langfristige Arbeitslose wurden in Arbeit außerhalb ihres Berufes vermittelt. ——ü — Die Tranerseier für Amtshanptmoun Geb. Negie rungsrat Dr. UHIemann (and am Freitag im Sitzungssaale g, der Amtöhauvtmannschgit Großenhain statt. Tort, wo der v Verstorbene seinen Platz gehabt, wenn er als Vorsitzender, eine Verhandlung leitete, stand der sönvarz polierte Sarg. L § Seitlich des Sarges hatten sich die Falmevabletlungeu des z L Mtlitärvercins l und des Militäivereint- Naundorf aus-A?' gestellt. Vor dem Sarg saßen die Fawiliengliedcr und die^t Verwandten des Verstorbenen: den übrigen Saal aber und einen großen Teil der Korridore füllten alle jene, die von^A nah und fern gekommen tvaren, dem Toten die letzte Ehre»§ zu erweisen. Als Vertreter der Ttaatsregierung war g Z. Krcishanplmann Dr. Krug v. Nidda und v. Falkenstetn er- k A schienen. Ferner wohnte» der Tranerseier die Amts,säurst-«« » lente von Meißen, Flvha, Oschatz, Dresden Altstadt, sowie — " der frühere Amtshanptmann von ibieißcn, jetzige Dresdner F Polizeipräsident Dr. Grille bei. Tic drei Bezirksstädte waren durch ihre Bürgermeister, die Herren Hvtop-Grosen- ' Hain, Dr. Scheider - Riesa, Richter - Radeburg, vertreten. Vom Oichatzcr Maneii-Rcgiment war eine Offiziersdeputa A tion erschienen. Die Landroirkschast nsic die Industrie des G Bezirks war in großer Zahl anwesend. 21Ile früheren Ge-- L' metndevorstünde und Bczirksausschntzmiiglieder waren gc- kommen in dankender Verehrung für den Heimgeganaencn, gletch wie die jetzigen Gemeindcvorständc inid Bcztrksaus schnßmiiglicder. Nach Harmoniumspicl and Gesang dcö Liedes „Selig sind die Toten" hielt Superintendent Ftebia die Traucrprcdia, aus l')rund der Lchrtststellc Matth. W, 8: „Jkufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn" Er pries den Verschiedenen als treuen Arbeiter sowohl in seiner Wirkungsstätte wie draußen im Bezirk. Er war aber Kunst und Wisse«sck«st. F Dresdner Theater-Spielplau für heute. Opern haus: «Der Freischütz" (s^8). Schauspielhaus: ^Rvmeo und Julia" stzr?). Neustädter Lchauspict- hau«: .Der Weg in die Ehristnach," (3): „Lolos Onkel" sl/r8i. Residenz-Thearer: .Die Eisprlnzrssin" stztzl): .Die Frau ohne Mann" 04-8): Centcat-Tüearer: .Micheh der Nußknacker" (HH4): „Prinzessin Olala" H/-8). 4 Da« Konzert de, Gesellschaft zne »FSrdcrnng I>er DreS- deuer Musik-Lchnt« unrä mit Orchester FleiMg, den ,7. Februar. K8 Uhr t« Neustäbter Aalirw, ÄSnigstraße lS. stattsinde.u. Mtr- wtrkung: Opcrnsängertn Äenny Zanger, Mustkriretlor Johannes Reichert uns Kamwermustlus Arthur Zenter. chastkartei: sind in de» Lchnlexpekütlom-.n und am Lialeingang zn habe». s Sounabend-Pesper i» der Srevzklrche. Da tn dieser Aioch, de« Krenzchor ein heizbarer Uebmigdraum nicht zue Aerniaung «and. maß die Siespcr am ll. Februar a u « s a l l e n. s Als Bolks-Slnsoniekonzert des Philharmonischen Orchesters findet heute, Sonnabend, 71-L Uhr im Gewerbe -aus« die letzte Ausführung des Oratoriums von Richard Stöhr „Der verlorene Sohn" für Soli, Ebor nnd Orchester stall. AuSfilhrcnde sind, wie bet der gestrigen deutschen Uraufführung: Die Dresdner Singakademie» der Dresdner Lehrergesangveretn, Philharmonische» Orchester. Tollsten: Rtkhckmtue. Hagbo Petersen sSopran), Martin Otto. Souzerksänger (Tenor). Rudolf Schmalnauer. Mit glied de,: Gtaarsope.r lBarllon), und Konzerts,Inger Robert Brüll (Tenor). Oefsenilicher Kartenverkauf bei Ries. '7* Schuch-Konzert. Der 'Name Schuch hat nicht bloß in Dresden, sondern in der ganzen musikalischen Welt einen guten Klang. Auch die drei Erben des stolzen Namens. Käte, Liesei und Hans v. Schuch. lassen ihn ehren voll ivetrerklingen tn Stad, und Land. In geschwisterlicher Harmonie hatten sic sich am Donnerstag zu gemeinsamem Musizieren zusammcngctan. und das Ergebnis mar mehr als eine anheimelnde Familie,langelcgenheit. e» war ein künst lerischer Festabend. HanS v. Schuck, als Cellist hatte zwar nicht gerade seinen besten Tag: er hat früher zuweilen mehr Uebcrlcgenhcit, Sicherheit und Temperament gezeigt, als gestern bei Händel tG-Moll-Sonatc) nnd in kleineren Sachen von Scontrino, R. Strauß, Klctzer u. a.; aber als eiu tüchtiger Könner mit klangedlem Ton fand er auch diesmal reiche Anerkenmmg. Dir noch wärmeren Trmrpathten des ausverkansien SaalcS sKausmannschaft) ersangcn sich aber — wie Hans als galanter Bruder neidlos anerkenne» wird — seine Schwestern Liefet und KLte. Schon dte mtt lieblicher Stimme, und voller Seele yesmrgeuev Ei.nzellie.der — Liefet hatte fünf Woks-Lieder, Käte vier Schubert-l Lieder gewählt mußten Herz und Ohr gesangcnnehmen: Krönung des Abends aber brachten die in seltener Einheit lichkeit des Zusammengehens und -slllilens gebotenen Duette von Cornelius, Brahms und Hans Hermann, bei denen ab wechselnd bald die eine, vald die andere der beiden Schwestern die führende Stimme übernahm. Das war Musik'. Karl P e.m bn n r s schmiegsame, seine Klavier begleitung dazu war ein Genus, für sich. Der in scder Be ziehung wohltuend harmonische Schuch-Abend war ganz dazu angetan, einmal auf zwei Stunden die Sorgen des Tages zu vergessen. — ckt. e Kirche und .Kunst. Cornelius Gnrirtl sprach „m Donnerstag abend (anläßlich der Ausstellung religiöser Kunst der Gegenwart) über daS Verhältnis der Kirche zur Kunst. Er g'ing vom Bildnerischen und Malerischen ans und zeigte die Verschiedenheit zwischen hellenischer und christlich westeuropäischer GolleSvorstellung; »ene war durch große .Künstler urbiidstast ansznfang:,,: diese ward durch die Schöpfungen eines van Dick und Michelangelo kaum angerührt: vor jedem knnstlcrtickwn Versuch stand daS Wort des Alten Testamentes, daß man kein Bild von der Gottheit machen solle. Die Gestalt Christi war dem Künstler wohl durch dte Menschenscndnng des Gottessohnes gegeben, aber als eine ewige, jedem einzelnen sich veriüngendc Auf gabe. Die Kirche ließ die Kunst neben sich her gehen; Männer von tiefster religiöser Kraft, ein Benedikt. Bernhard non Clairvaux. Luther. Zwingli standen ihr eher ablehnend geaenüber. Aber sie wuchs doch in der Kirche, sic wuchs emw'r als das sichtbare Hinaus,'erlangen der dürstenden Mcnsckensccle. sie wuchs als das hochgcgipselic Gotteshaus, ein Tnpns vollendeter baulicher Bildung: strenge Erfüllung des Zweckes, verbunden der rwülommenen Schönheit. Was die Kunst trug, das war dsiw ltiöciist!>aiilicl>c Begehren der Gläubigen, ein Ovser hiuznsiclien: wie sie sich ,nm Gottes dienst schmückten, wie sie Geld und Gut für tbren Glauben Hingaben. Und der Priester fand seine Hilfe ln der Kunst: was ein religiös Entfachter in SchasscnSslundcn erl:bt hatte, das floß über in empfängliche Seelen. Denn nur ein rellglötrr Mensch sann religiöse Kunst hervorbringcn. Es gibt keine überzeitliche Form der Kircheukunft, cS gibt keinen Kanon des kirchlichen Kunststiies. Wo —mittelaltcr- haft — die große Einheit einer Vielheit ist, vielleicht eines Volkes, vielleicht der Menschheit, Sa wird ein ungrsuchter, sprechender, wahrhaftiger Ausdruck deS GotteSciesühls. ein kirchliches Knnstmerr. 4 Deutscher Sprachverein. In der Januarfitzung sprach Exzellenz Dr. Sch eich er herzliche Worte des Gedenken« kür dem „erstürben«» Geb Justiz rat Dr Bnnst. her sich um die Gründung des Zweigvereine, sowie nm die Sache des Deutschen Sprachvereins überhaupt durch eifriges Be mühen im Verein wie im Berns hochverdient gemacht hat. Daraus gab der erste Schatzmeister Jnsttzrat Dr. Krug den Kassenberich,. Der Mirgliedöbeitrag wurde aus 1!> Mk. fest gesetzt, die Zahlung für lebenslängliche 'Mitgliedschaft aus 300 Mk. vor und 200 Mk. nach dein 7,0. Lebensjahr; durch Zahlung von 1000 Mk. ist die Ehrciivezetchnnng „Förderer des Vereins" zu erwerben. Der Vorstand wurde wieder- gewählt. In seinem Vorträge behandelte Kaufmann Gampe die deutsche Turn spräche, ihre Schöpfung durch den Turnvater Jahn, ihre Weiterbildung durch die Tnrnerschast, ihre Vorzüge: 'Reichtum. Schlichtheit, Ve, ständlichkeit, Entwicklungsfähigkeit. Der Vortragende wußte einen großen Teil des mrnersschen Sprachschatzes tn an regender und lehcrrcicher Form mit Erklärung darznbictcn und erntete den freudigen Dank seiner Hörer, die auch durch Fragen nnd Zusätze ihre Aufmerksamkeit bekundeten. — Am 10. Februar wird Lehrer E. HiIdebra n d über Luthers Bibcldc irisch voriragen. !' Reinhard Volker 4'. In Loiä/witz starb am 0. Fcbrna Landgcrickstsrat Dr. Reinhard Spitz» er, der unter dem Decknamen Reinhard Volker als Dichter bekannt geworden rst. In humoristischen und satirischen Gedichten, di« fein geformt, gur zugespitzl. meist liebenswürdig, lelteirei auch stachlich waren, sctzie er sich mit dein Leben der Gegen wart auseinander Die Sammlung „Der Igel" kennzeichne diese erfreuliche .Kleinkunst am besten. Auch rein lyrisch, und vaterländische (»edichte, Lieder und Märchen schuf de, gemütvolle Mann, der sich vom lauten Treiben des Tages sernhiclt, aber in seinem Lo,chwitzcr Hanse eine kunsisrohe Stätte scimi für die Betätigung begabter Künstler der Musil und Dichtkunst, von seiner sangestnndigen Gemahlin Hedwig Spitzncr srenndllch betie,u. So werden weite Kreise Dresdens mit schmerzlicher Ncbcrraschnng von dem schnellen Tode eines tresslicher, Beamten und Dichters er fahren, der am 27. April 1303 in Dresden geboren war und seiner Vaterstadt im Leben treu blieb. Den Lesern der „Dresdner 'Nachrichten" bereitete in früheren Jahren der Abdruck Vvlkcrschcr Gedichte manche Freude. r Rückgabe des Prager Deutschen LnndeoiheaterS. Ans Prag wird uns gemeldet: In einer Ministcrkonsercnz ist die Entscheidung über daS Deutsche Landesthcaker in Prag herbeigesührr worben. Vom 10. Februar ab wird der Rcchtszustand non ehedem wieder hergestellt. Das Theater wird den Deutschen übergeben, doch werden noch tschechische Vorführungen darin veranstaltet, bi« bi, seruereo Fragen endgültig geregelt sei» werde»
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