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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090408012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909040801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-08
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1909
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Nr. »8. Seite S. »» Tonnerstag. 8. April lUOlk Die Unsailrente». Berlin. iPriv.»TelI Der „Vorwärts" behauptet, das Reich wolle den Träger» der ll »s a l l v e r s i ch e- rnna durch eine anderweite Regelung der vom Reiche oonchußweije zu zahlenden Entschädigungen ein Extra- „eschenk von lU Millionen Mark in den Schoß werfen. Diese .'lnftgssung beruht. wir vittziöS seftgestellt wird, aus einer Berkennuna des Sachverliältnisses. Um das Reich von der immer stärkeren Inanspruchnahme der Betriebsmittel der Reichshauptkasse durch das fortgesetzte Steigen der Ent- >chä-igungsrenre zu vesreien. ist vorbehaltlich der Zustim mung der gesetzgebenden Körperschaft in Aussicht genom men. das« die berufene» itzenossenschaften künftig dem Reiche Vorschüsse in Höhe des mutmanlichen RentenvedarsS .alile», wozu sie bisher nicht verpflichtet waren Im Jahre >010 würde die Rückzahlung der Schuld für das Jahr Md» mit den für Otto neu zu leistenden Bvrschüsie» zusamme»- iallcn. Zur Milderung der Harte, die hierin liegen würde, »all für die alle Schuld eine 20jährige Tttgnngsperiode vvrgesehen werden. Zur Tilgung und Verzinsung sind jährlich >1,6 Rlillivnen :vlark enorüerlich. Ans der gegen- ivartig dem Reiche obliegenden Verpflicht»»»! zur vvrschuß- iveisen Zglilnng der Enl'äiädignngsrente» ist in den Ioi> reu 1004/00 eine Aus»inbe von öurchichnitililh l.l Millionen Mark für das .fahr entstanden. Diese Ausgabe würde bei dem fortgesetzten Steigen der llnsallrenien von Jahr ui Jahr wachsen, lim nun den BerufSgenossenschaiten die Rückzahlung der allen Schuld zu erleichtern, beab sichtigt das Reich, dag 4,4 Millionen Mark und weitere i.I Millionen Mark, im ganzen also die Halste der Iahres- anvten, zur Tilgung und Verzinsung mit ebenfalls 5Z Millionen Mark zu tragen haben. Durch die geplante Regelung wird die Borichußlenluiig allgemein heral>ge- inindert. die übermäßige Begebung der Schatzanweisnngen entsprechnd eingeschränkt n»d auch der Allgemeinheit ei» erheblicher wirtschaftlicher Dienst geleistet werden, ohne dag eine unbillige Belastung der BcrnsSgenosseinchaftcn eintriit. Zur Orientkrisi». Berlin. lPriv.-Tel.s Gegen die in der französischen Presse aufgetanchte Behgupinng, daß Deutschland de» Slnr z I s wolski s betreibe, schreibt die offiziöse ..S ü d d. Reichs ko rr.": Wir ivnßdrn ivirklich nicht, welche Bvrreile Denkschland sich davon versprechen oder ans welchen «gründen es. wenn dies überhaupt möglich wäre, dazu beitragen sollte, einen Minister zu stürzen, mit dem wir keinen Streit gebubt und nie andere als achtnngspolle und freundliche Beziehungen nnterlmlken lmben. In ern sten deutschen Blattern in die Erklärung: „Fort mit Iswolsli!" nicht laut geworden. In die Lösung einer russischen Personenfrage, falls eine solche schwebt, haben wir »ns nicht einznmischen. Die Behauptung über deutsche Sehnsucht nach dem Abgang .sswolskis durste aber nicht unwidersprochen bleiben. Sie ist ebenso falsch, wie selbst verständlich auch Sie ans Petersburg als Bersicherung „sehr seiner Politiker" ln Umlauf gesetzte Anekdote: .«lauer Wil helm habe sich gegen die Nachfolgerschaft des Herrn Tschcin« kow erklärt Srebrnitza lBoSniens. Mo »tag abend in eine P atrvuill e bei Buiallvoitsch Pvtok an der Dring v o m serbischen Ufer aus von drei Reitern beschossen worden. Die Patrouille erwiderte das Feuer. Ein Pferd wurde getötet. Die Serben flüchteten. Bon der Patrouille wurde niemand verletzt. .«! o n si a n t i n v p e i. lPriv.-Tel.s Bezüglich der Bakus-Irage lauS frommen Stiftungen herrührende kirchliche <«>üterl erklärte der bulgarische Handelsminisler Liaptscheiv, die bulgarische Regierung müsse es ablehne», ln Berhandlungeu über diese Frage einzillrete». Für die Lösung etwa entstehender Streitigkeiten seien die bul garischen «berichte zuständig. Wenn die Pforte aus Ber Handlungen bestehe, so werde er abreisen, um neue In struktionen einzuhvlen. Zunächst welle er aber warten, ob die von der Pforte zur Prüfung dieser Finge eingesetzte Kommission einen Weg zur Bersländigiing finden werde. «i v n st a n I i n v p e l. iPriv. Tel.! Da der ermordete Eheiredakteur der „Serbesti" Hassan Fellini ein «bcg- ner des jungtnrkischen Komitees war, wird vermutet, das« cs sich um einen politischen Mord handelt. Ter Täter ist entkommen. Lnttichisfahrt. Stuttgart. lPriv.-Tel.s lieber die 2a »düng des Ballons „W ürtteinbcrg' des württembergi- schen Vereins für Luftschissghrl, der am Sonntag auigc- sliegen war und über die französische Grenze hinansge- triebcn wurde, wird berichtet: Der Ballon wurde bei der Landung schwer beschädigt. Unmittelbar nach der Landung erschien von dem nahen Fori Ranonvilliers ein französi scher Offizier, der den Ballon beobachtet hatte und nach gefahren war. Er ersuchte die Insassen des BallonS. drei Herren aus Stuttgart, ihm auf das Fort zu folgen, wäh lend der Ballon seslgebnnden wurde. Aus dem Fort er folgte die Feststellung der Personalien der drei Herren und eine Vernehmung über ihre Reiseabsichtcn. Die photo graphischen Apparate, die sie bei sich batten, wurden ihnen abgenommen, um sestzustellen, ob nicht in diesen irgend-1 welche verdächtige Aufnahmen zu ermitteln seien. Solche waren nicht vorhanden, worauf die Apparate wieder ans- geliefcrt wurden. Gegen abend wurden die Lustschiffer nochmals einem Verhör unterzogen und schließlich ent lassen. Düsseldorf. lPriv.-Tel.s Der Ball o n „A ber - e i o n", der gestern in Bielefeld ausgesliegen war, mußte »ach "u'tündiger Fahrt, da eine undichte Stelle im Ballon war, bei Dortrecht landen. Bei der scharfen Landung er litt einer der Mitfahrer, Dr. Pohlmaiin-Göttinge». einen Beinbruch. Erpräsident Castro Fort de Frau e e. Der ehemalige venezolanische Präsident E a st r v in auf Martinigue an Land gegangen. Fort de France. Die Ankunft Castros erfolgte aus dem Dampfer „Guadeloupe". Castro hat an der Küste Wohnung genommen. Alle anderen Häfen Wcßindiens hat er für sich verschlossen gefunden. Die Gattin des früheren Präsidenten wird an Bord der „Guadeloupe" nach La Guanra ivcilcrsahren. R e w i> o r k. Der „Associated Preß" wird ans Ca racas gemeldet, daß die v e n e z o l a n i s ch e R e g i e r u n g Frankreich sondiert habe, ob cs einen Einwand erheben werde, falls E a it r o an Bord der „Guadeloupe" in einem venezolanischen Hasen verhaftet würde. Aus der Antwort Frankreichs geht hervor, daß dieses gegen eine Verhaftung Castros an Bord des Dampfers nicht protestieren werde. Hamburg. Seit Ende voriger Woche streiken die Schneider und Schneiderin»«» der Kvn- fe k t i v » s g e sch« s t e. Die GZchäste haben die Liese- runastermine schon dt» dicht vvr das Osterfest hinausge- schvven, können aber ihre Verpflichtungen nicht mehr er füllen. — In einer Versammlung der Ausständigen wurde mitgeteikt, die Arbeitgeber hätten sich ehrenwörtUch ver pflichtet. keinen der alten Leute wieder einzustelle«, wenn nicht bis Donnerstag die Arbeit zu den alten Bedingun gen wieder ansgenvmmen sei. Der Vorsitzende der Arbeit- nehmerorganisativnen hält es sür a u S g e s ch l o s s e », daß eine Einigung zustande kommt. Gtargard. lPriv.-Tel.s InS hiesige Kranken-au» wurde eine a» schwarzen Pocken erkrankte polnische Landarbeilerin eingeliefert. Da r »ist ad t. Prinz Heinrich ist zum Besuche der großherzvgliche» Herrschaften hier eingetrofsen. Prag. Die Ingendbünde der tschechisch- nativ n a l i st i s ch - s v z i a l i st i s ch e n Organisation in Prag ui>- de» tschechischen Teilen Böhmens wurden heute wegen antimilitaristischcr Umtriebe aufgelöst. Heute nacht ivurden in den Wohnungen der Vereins- vrauttei, und in den .Klubräume» Haussuchungen vorge- nvinmen. ivobei das Bereinsvermißien, Prvtvkvlle und Schristüücle beschlagnahmt wurde». Prag. Die Prager E i s e n i u d u st r i e - G e - se lisch» st hat mit Rücksicht aus die Ungunst der -Kon junktur die Löhne ans den Kladnver .Kobleuschächten herab- aeietzt, weshalb ein Dell der Belegschaft in dr» Aus - ß a n d getreten ist. Rom. „Pvpvlv Romano" schreibt in einem Artikel »ber die Ankunft des Reichskanzlers in Italien: Die Reise» des Fürsten B ü l v iv und des .Kaisers seien ein neues Zeichen der internationalen Detente. Das Blatt beißt de» Fürsten Bülvw als aufrichtige» und erprobte» Freund Italiens herzlich willkommen. Mailand. lPriv.-Tel.s Aus einer Antvmobilsahrt oo» Padua nach Verona vernnglüctie gestern abend Gras G i a m b a i i i st a B e r u i n i lind blieb sofort t v l. London. Eine Gesellschaft von 8 0 Herren, zu der Fachmänner aus allen Teilen des Landes gehören, begibt sich heule »ach Deutschland, um sich mit den Methoden des deutschen Städtebaues bekannt zu machen. Die Reise erfolgt im Zuiainmenlmngc mit dem Bebau u »g solange setz, das im englischen 'Parlament ver handelt werden wird. Die Herren werden Köln, Frank furt a. M.. Düsseldorf. 'Nürnberg und Rothenburg besuche». S i d ii e ». Der Premierminister von W e st a n st r a- l i c n teilte dem Premierminister von Reuttidwales telegraphisch mit. daß Westaiistralie» bereit sei. die Aus bringung der Kosten sür einen „Dreadnought" durch 'Beteiligung an einer Beiiragsieistnna »ach .Köpfen zu fördern. lRachts etwa eingehende Depeschen siche Seite 4.s Halle a. S.< 7. April. iPriv.-Tcl.s Im Konkurs der Sächsi- s ch e » «5 s s e k t e »bank, <«>. ni. «>. H., hier, gehen die vorrccht- Ivsen Forderungen leer ans. Elberfeld. 7. April. iPriv.-Tel.i Die Generalversammlung der Bereinigten G l a n z st v i i a b r l k e » schic die sofort zahlbare Dividende aus PI fest und hcschlok die Erhöhung des am Ostersonnabend und am Osterdtenstag vorwiegend der Hern- verkehr in Frage kommen dürste und angestcht« dieser Tatsache zu den Fernzügen namentlich die Hauotlinlen Dresden- Reiche,,, vach. Dresden—Görlitz, Dresden—Boornbach usw. Entlostungv- züg« bereitgestellt werde», bewegt sich an den beiden Festtagen der Verkehr mehr nach und von den Vororten der größeren Stadt«, man hat deshalb sür diese Tag« in entsprechender 4Peisr dein Ausslugsverkehr Rechnung getragen. Bei dieser Gelegenheit sei auf einige Einrichtungen im Fahrkartenwesen unserer Staatsbahnen hingew lesen, welche geeignet sind, in ge wisser Hinsicht manch« Erleichterung bei großem Andrange zu gewähren. Die gewöhnlichen Fahrkarten gelten 4 Tag«, als erster Tag wird der T« gezählt, mit dessen Datum dt« Fahr karte abgestempelt ist. Die Reis« kann nun an einem beliebigen Tage innerhalb dieser 4 Tag« angetreten werden, sie muß aber spätesten« um Mitternacht des letzten Geltungstage» beendet sein. S8«r also dem Gedränge an den Fahrkartenschaltern wäh rend der Festtag« entgehen wlll, kann seine Fahrkarte schon vor her entnehmen. Besonders angenehm ist diese Einrichtung sür solche, dir die zeitigen Morgenzüge zur Abreise benutzen wollen, und dann auch für solche, die mit Gepäck reisen müssen Bei Lösung der Fahrkarte am Tage vor der Abreise kann auch gleich zeitig das Gepäck ausaegeben werden, da dasselbe auf der Be stimmungsstation 24 Stunden nach der Ankunft laaeraeldsrei liegen bleiben kann. Bekanntlich sind nicht sämtliche Fahrkarten fertig gedruckt vorhanden, sondern es werden weniger gangbare Sorten mit Hilfe von Vordrucken (Blankettss handschristlich ausgefertigt. Aus Verabfolgung von Karten der letzteren Art kann aber der Reisende nur rechnen, wen» er sich frühzeitig am Schalter einfindet. Ob die Fahrkarte» im Schalter fertig ge druckt vorhanden sind oder nicht, geht aus der auf jeder Station aushängenden Preistafel hervor. Für Stationsverbindungen mit lebhafterem 'Vorort- oder Ausslugsoertehr werden sog« nannte Doppelkarten ausgegebe». die zur Hin- und Rückfahrt wie die einsachen Fahrkarten 1 Tage gelten. Wer beabsichtigt, aus der Station, wo die Hinreise endet, innerhalb dieser Zeit wieder die Rückreise anzutreten, tut gut. eine solche Doppelkarte zu lösen. Die Statiaiisoerbind»»gen. für die Doooelkarten aus liege». sind ebensalls aus der aushängenden Preistafel erlicht sich Schließlich ist noch die Einrichtung der sogenannten Rück reisekarten zu erwähnen, die darin besteht, daß sür Station-, Verbindungen, für welche Doppeikarten nicht vorbanden sind, einfache Fahrkarten zur Rückfahrt aus verlangen schon bei An. tritt der Hinfahrt mit ausgegeben und für die Rücksahrt gültig gestempelt werden. Die Karten zur Rückfahrt können übrigens auch zur Benutzung von einer anderen Station, für eine andere Klasse, sür eine andere Zuasgattung. über «inen anderen Weg oder in größerer Anzahl gelöst werden, als die Karten zur Hin fahrt. Die Rückreisekarte gilt wie jede andere einfache Fahr karte 4 Tage Alticiitapitaio vvu 2'p ans 5 Millionen Mark. Wir». 7. April, Während der Mvnate Januar und Februar betrug die Eins u b r 400,0 die A u s f u b r :>I8,0 Millionen Kronen, was ein Plus von 1.5 bez. ei» Minus vo» >0,4 Millionen Kronen gegen das Vorjahr bedeutet. Die Handelsbilanz für die Monate Iannar und Februar d. I. ergibt demnach ein Passion,» von !,I Millionen Kronen gegen ein Passivum von 7g Millionen Kronen snr die gleichen Mvnate des 'Vorjahres. Tic cüiiern -es Aorjabrcs sind endgültig. ,«ra»tiuri . «Lchlutz.I «redn >Sl>.— Didkonw Igo so Dresdner pan! ist. . LiaatSdah» l4ü.— Lombarde» >8 22 Lauratzün« —,Ungar. Goto —, Poriugiele» - Türtsntose — —, Fest Paris (nachm. !i Udri. 'itente g7.82l/,. IlaNener 104,2V Neue Por!ugie«en KO,18 Spanier 99 08 Dürten iunttic Än, t!4 88 Lürkentoie 178,80. LraarSdahn —,—. Lombarden Il! Oltomanvank 72l,—. Fest. nris. ProvuHenmarki 8!e>,en der April 24.85, oer Levtember-Dezemder 28 4-. »eng Nüdoi oer AprN 64,28. oer Leplember-Ierember K8,d0, irst SprrNus per Avrii dg.2», per Leprember-Deremder 38.-. rulng London. (Mnllermarkr. Au«Mndiicher Ädoen sleirg. t !.tr 8 «t daher, enaliiche, L!c>ien nrannn I sk höher Amenkaniicher nud Donaner Mais ie». Ämerikanriche» uns enginche« ch,ehl test. g 1 höher, aicrire ien. Haier sest, 6 <i höher. OertlicheS und Sächsisches. Berlin. iPriv.-TelI Privatdozent D r. S t e r ti li e r g . der Hauptgeäncr der Prvteiiore» Kuhlenbeck und van Bleuten der Universität La» sänne, hat seine Ent lastung gegeben, »gchdem ihn der Leiter des dortigen KultusdepgrtementS dazu hatte aiisiordern laue». Dr. Sierrrberg, ein Reichsdeutscher, hat Lnuiaiinc verlassen und ,,'k bereits i» Berlin eiirgetrvfse». Berlin. iPriv.-DelI I» einer der letzten Sitzun gen der ru'siichen ReichSdumg machte der Abgeordnete Gras Wladimir Bobrinskn auf die angebliche Gefahr einer instemattiche» Kolonisation der Deutschen im Königreich Polen aufmerksam, speziell in den FestungsrayonS, wie in anderen wichtigen strategischen Be- zirken. Die Regierung hat daraufhin die zehn Gouver neure Polens beauftragt, sich zur Sache z» äußern. Die Antwort tst, wie dem „Lok.-Anz." aus Petersbura gemeldet wirb, setzt eingelausen und lautet beruhigend. Die Gouver neure erblicken in der deutschen Kolonisation keine Gefahr für die StaatSinteressen. sa die Stimmung der Polen selbst gegen die Deutschen soll derart keindlich sein, daß sie den deutschen Ansiedlern stramm auf die Finger sehen. — Se. Majestät der König wird mit Ihren König- Iiche» Hoheiten dem.K r o n p r i n z e n und dem Prinzen Friedrich Christian am 17. d. M. der Feier des l7.'>jährigen Jubiläums des Großenhainer Husarenregi ments beiwohnen. — Herr Liaatsministcr T r. v. L t t v hat einen mehr wöchigen Urlaub aiigelretcn. — Dem Pastor Fabian zu Iulinsburg im Kreise Oels ist das Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtS-Ordens ver liehen worden. — Der Amtsgerichtsrat Iustizrat Herold in Haini chen wird vom l. Juni an unter Verleihung des Titels und Ranges eines Obergmtsrichters a» das Amtsgericht Leipzig versetzt. König Friedrich Angnst hat genehmigt, daß der Pfarrer K r e tz i ch in a r i» Schönseld das Fürst!. Reußischc Ehrenkreuz :!. Klasse annehme und aiilege. — Der König von Schiveden hat dem König!. Schwedi schen Vizckvusul in Leipzig Herrn v. L t i e g l i tz den Titel und Rang als Konsul verliehen. Zur Landtagswahl. Der „Ländliche Vsahlverein" und der mit ihm vereinigte „Wendische Vaneriitxrein" des 8. ländlichen Wahlkreises hielt in C r v ß w i tz bei Ramenz eine starkbesuchte Wähierperiannniniig ab, in der der bis herige langjährige Al>gevrdneie dieies Kreiies, Herr Guts besitzer .K o ck e l, zunächst einen Vortrag hielt über das neue Wahlgesetz nsiv. Alsdann besame sich die Versammlung mit der Aufstellung eines neuen Kandidaten, da Herr Kvckel entschiede» eine nochmalige Kandidatur ablehntc. Der selbe liat 24 Jahre lang den Kreis vertreten. Als Kandi dat wurde Gutsbesitzer Sauer in Nebelschütz sür den 8. ländlichen Wahilreis ausgestellt, der die Kandidatur auch an»ahm. — Zur Ltadtbaurats-Wahl. Die Ausschreibung der durch das Ableben des Königl. Oberbaurats Klette frei ge wordenen Stelle eines Ltadtüaurates sür das Tiesbau- weien beim Rate zu Dresden durch das Ltadtvcrordneten- Kollegium hat ein äußerst günstiges Ergebnis gezeitigt. Dem Vernehmen nach sind nicht weniger als 88 Bewerbun gen sür diese mit dem Amtstilcl „Stadtbaurat" und der Eigen'chait als Mitglied des Rates, sowie Pensionsberech- tigiina verbundene Stellung cingegangen. Von In Dres den ansässigen, hieriür in Betracht kommenden Kandidaten werden u. a. die Rainen solqendcr Herren genannt: Stadt- baumeister Pretzprich, Königl. Baurat Lressel, stellver tretender Ltraßcnbahndirektvr Ricr, Ingenieur Manfred Hauschild von der Firma Philipp Holzmann u. Eie., Stadtbanmeister Dr.-Ing Nicdncr. Bon auswärtigen Be werbern seien genannt: die Herren Baurat Fleck, Plauen i. Vogtl.. Stadtbaumeister Tharandt ^ein Bruder de» hiesigen Instizrats Tharandt» und RegierungSbaumeistcr Thierselder die letzteren beiden bisher in Düsseldorf tätig. — Vfteroerkehr. Der auftretende umfangreiche Verwaltung Anlaß gegeben, auch für da» bevorstehend« Oster sest besondere Borkeyrungen zu treffen, welch« dir alatt« Ab Wicklung de, zu erwartenden Andranges gewährlelsten sollen. Zu diesem Zwecke sind eine größere Anzahl von Bor-oder Rach, zögen zu planmäßigen Zügen vorbereitet, di« zur Abfertigung kommen werden, wenn Bedarf dafür vorhanden ist. Während er an hohen Festen erfahrungsgemäß Personenverkehr hat der Staatsoahn- — Die Ocffnunq der Königlichen Sammlungen erfolgt am heutigen Gründonnerstag erst um 11 Uhr. Am-Karsrcitag bleibe» die Sammlungen geichlvsscii. Am ersten Osterseier- tan stutz nur die Skulptiireiisaminlung und das Zoologische Museum, am zweiten Feiertage dggegen die übrigen Samm lungen wie au Sviiiiürgen geöffnet. — Die Sächsische Hauptbibelgcsellschast, deren Jahres bericht wir im Abendbiatte auszugsweise mitteilien, wird am Osterfeste, wie alljährlich, in den evangelisch-lutherischen Kirchen eine Kollekte für die Zwecke der Sächsischen .Hanpthihelgesellschatt veranstalten. Die Gesellschaft, an deren Spitze zurzeit Herr Staatsininistcr a. D. v. Metzsch als Präsident und Herr Oberkonsistvrialrat v. Kühn als Vizepräsident stehen, hat zu diesem Zwecke in 250Ml! Exem plaren ein Flugblatt verbreitet, das über dieses Liebes- werl Autichiiiß gibt. Der Zweck der Sächsischen Haupt bibeigesellschaft ist bekanntlich der, Bibeln, Neue Testa mente und Psalter zunächst inner kalb des Königreiais Sachsen zu verbreite», dem Bibelbedürsniö unter den Armen möglichst abzubelfen und, soweit tunlich, aus anderem geeigneten Wege Gebrauch und Verständnis von Gottes Wort zu fördern. Sie gibt zu diesem Zwecke sämtliche Bibel» und Bibelteile unter ihrem Selbstkostenpreise ab. Den erheblichsten Teil ihrer Einkünfte macht die Osicr- kollekte auS. die im letzten Jahre '20 OM Mark betrug iaus- ichließlich der Ephvricn Leipzig I und II, die eine be sondere. Bibelgesellschaft Hildens. Tie Geschäftsstelle der Sächsischen .Hauptbkbelqcscllsckmtt befindet sich Lüttichaustraßc Rr. l, pari. Dort stehen Interessenten Jahresberichte zur Verfügung, auch sind dort heilige Schriften in den ver schiedensten Preislagen zu habcir. In kurzem wird die Gesellschaft auch in nähere Verbindung mit dem Buchhandel treten. — In der Frauenkirche findet auch in diesem Jahre am Ostersonnghend. nachmittags 4 Uhr, eine AUs er st ehungsseier statt, in der außer dem Chore künst lerische Kräfte Mitwirken werden: u. a. gelangt das große Fischerschc Orgelfinale „Ostermorgen" mit Trompeten und Posaunen zur Aufführung. — Die Freiwillige Feuerwehr vo« HoshranhauS in Cotta ist neu organisiert worden. In einer Versammlung, die im Brauereietablissement abgehalten wurde, wurden Herr Ansseher Preußcr mit Stimmenmehrheit an Stelle des .zurücktretenden Herrn Müller zum Hauptmann und Herr Schlosser Richter zum SteigerznMhrer gewählt. — Die Walderholnngsftätte am Wilden Mann wird voraussichtlich am 15. d. Mts. wiedereröfsnet. Aufnahme- Formulare sind in der Geschäftsstelle, Carolinanstraße l, zu erhalten, wo auch sonst Auskunst erteilt und jede Gabe zum Vesten der Waldcrholungsstätte dankbar angenommen wird. 'Besonders verdient der Fonds für Freistellen unter stützt zu werde», da schon viele Gesuche um solche vor- licge». — Der Sirchenvorftand Ser TriaitetiSgeweinSr erstattet soeben über das kirchliche Leben in de» Jahren 1907 und 1808 seiner Parvchic einen Bericht, der sehr eingehend gehalten ist und alle Beraiiderungeii innerhalb der Gemeinde sorgfältig behandelt. Bor allem verdient Cvwähnung, daß sich der j!irchendcsuch auch »ach der Abtrennung der Aiidrcasgcmcinde ziemlich aus der inne re» Hülle ne hat tcn hoi. Die Zahl Ser AbendmahlSgäit« -ist gegen srüher ebensalls die gleich« gebsieden. Im ersten Berichis>ai>rc betrug sie 71»!. im zweite» 7717. AIS ein großer Segen sür die Gemeinde hat sich der Kindergottesdienst erwiesen. Bon derselben Bedeutung in der Konsirmanden-Unierricht, dessen Umfang am besten die Statistik erkennen läßt. Ostern 0107 traten 4t!5, 0X18 514 und in diesem Jahre 540 .Konfirmanden an den Altar. Aach Ostern setzt sich das Werk des Konfirmanden-UnterrichtS i» den Unterredungen mit der konfirmierten Jugend sort. Das Wort Gottes wird nicht nur in de» sonntäglichen PrcdiglaotteSdicnitcn in rein erbaulicher Weise dargeboten, sondern a»ch in Borlkägc» »nd Bibclstundcn belmndelt, die von den Geistlichen der Trinl- latlslirchc seit Jahre» gehalten werden. Tic Zahlen der Tause» wuchsen mit den Geburtszissern. Bon den im Berichtsjahre 0>«17 in der.««»igl. Fraurnkbinik geborenen 1770 Kindern wurde» 1««5, nn Jahre 0106 von den in dieser Anstalt gedoreneu l884 Kindern 1770 durch die Geistliche» der TrinitatiSgemcinde getauft. Ben den weiteren kirchlichen Handlungen find dt« Trauungen zu er wähnen. iomic daß bei Begräbntlsc» alle» trauernde» Herze» am Grabe der Heliand verkündet wurde. In die Landeskirche traten 4« Personen «in, darunter 84 au« der römisch-katholische» Kirche und U aus dem Judentum. Diesen Uebertrttten stehen 18 Aus tritte, nieist zu Sekten, gegenüber. Zur Förderung des religiös sittlichen und kirchlichen Leben« dient G der Drtnltalisparochie an erster Stell« di« Gemeindedialonie, di« es sich angelegen iei» läßt, hilfsbedürftig« Gcmeindeglieder in KrankheitSsäNc» duich zwsi vom Kirchenvorstand angestellte Schwestern »nciitgeltlich in pflegen. Der zur Uebun« kirchlicher Armcnpftcge bestehende Gotteskasten veoauegabte M loohllätigen Zwecken in den dcldep Berichtsjahren 7«k> Mark. Eine Ergänzung zum Gotteskastcn bildet »er rabraveretn, der sich auch über bic «ndreasgeme.iide erstreckt. Ferner bestehen Sie HauSväterveretnigung, «in Iüng Urig». unS ein Junqfrauenveretn. Die Schrtftenverbreitnng wird in Ser Gemeind« «tirlg betrtaben. Der Barein Gemeindehaus der rrtuUadisttrchgemetnd« hat die Erwerbung «ine» Srholuupshoims tu» Sug« gefaßt. Dem Fvetwlllbgeu Ktrchenchor unter Kantor Dechrl«' Leitung zollt der Alrcheivvorftan» den Dank der Gemeinde fstr di« trefflichen Leistungen. Bon der Vvscrwilllqkett der Ge- meindeglteder »engen tngbesonder« die Strchen^kollatten. — Der Basar, der kürzlich »um Vesten de« Grund- stückssonds de» Verein» der HandlunaSge- hllfinnen stattgefunden, hat SM2,S7 Mk. Reingewinn erbracht.
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