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Brot me bestialischer Weise umgedracht. schlief, stand er heimlich aus und zertrümmerte ihr mit einem schweren Hammer den Schädel. Obgleich schon der erste Schlag, nach dem das Blut bis hoch an die Wand hinauf spritzte, tödlich wirkte, schlug er noch wiederholt zu. Dann »ahm er ein groheo stach aus den Kops der Toten «in und schnitt Ihr Hals durch. Fetzt ritz Haertia die Leiche aus de,» Bett heraus, um. wie er sagte, sie abzukühlen, und legte sie aus den Fuhboden. Hieraus reinigte er die Mordwerkzeuae und ging nach dem «6. Revier, um zu melden, was er getan hatte. Der Reoiervorsteher. Polizeilcutnant Settegast, eilte »ach seiner Wohnung und fand all« Angaben bestätigt. Er benachrichtigte die Kriminalpolizei, die alsbald an Ort und Stelle den Be sund ausnahm. Haertia sagt, seine Frau — sie sei drei Jahre älter als er — habe ihm nach dem Leben getrachtet. Tatsache scheint nur zu sein, dast sie vor einiger Zeit gegen ihn einen Antrag auf Entmündigung stellte, aber ohne Erfolg. Die Blut tat ist au» einer krankhaften Eifersucht des Mannes hervor- gcaangen. Haertia beklagte sich über vermeintliche Bedrohungen der der Revierpolizei schon vor Jahren. Seit 6 Jahren betrieb das seit 1-t Jahren verheiratete Ehepaar sein gutgehendes Ge schäft in der Borhagener Strotze Nr. 2, wo es autzer dem Laden ein kleines Wohn- und Schlafzimmer und eine Küche gemietet hatte. Das Ladengeschäft besorgte zum grötzten Teil Frau Haertig. wobei ihr ost eine Freundin, Frau Bcuchler, zur Seite stand. Haertig bildet« sich nun ein. dag sie ihn beseitigen wolle, um mit ihren Liebhabern, die auch nur in seiner Phan tasie bestanden, unbeschränkt in Geschäft und Behausung schal ten und walten zu können. Er glaubte, dass sie ihm Speise und Trank vergifte, und klagte wiederholt über innere Schmer zen. die er sich eindildetc und für Folgen einer Vergiftung hielt. Tie Frau sollte ihm sogar Glasscherben ins Bett gelegt haben, damit er sich verletze und verblute. Gegen alle diese Gefahren, sagt Haertig, habe er seine Abwehrmatzrcgeln treffen müssen. Bor allem hatte er sich ein grotzrs Brotmesser angeschasst und stets mit ins Bett genommen, uni sich gegen einen etwaigen nächtlichen Angriff seiner Frau wehren zu können. Zuletzt habe er auch noch den Hammer bereit gehalten Heute morgen sei er zu der Ueberzeugung gelangt, dast cs besser sei, einem Anschlag seiner Frau zuvorzukomme». Um 6l> Ubr. als es noch dunkel gewesen, sei er ausgestanden, um sic möglichst schmerz las aus dem Leben zu schaffen. Haertig erhob sich leise, wie er weiter erzählt, stellte sich vor das Bett seiner schlafenden Frau und liest den schweren Hammer so wuchtig aus ihren Kops nieder sausen. dast das Blut aus dem zertrümmerten Schädel bis an die Decke spritzte. Trotzdem glaubte er. dast sie wohl noch nicht ganz tot sein könnte, und um ihre Leiden abzukürzen. schlug er noch mehrmals zu, griff dann zu dem grasten Brotmesser, stiest es ihr rechts und links wiederbolt in das Gesicht, bis dieses zerfetzt war. dann durch den Kehlkopf und endlich sechsmal in den Unterleib. Nach diesem blutigen Werke, dessen Darstellung der Befund bestätigte, fütterte Haertig die Kanarien vögel, deren er eine ganze Anzahl besitzt, wusch den Hammer und das Messer ab. zog sich an und ging zur Polizei. An die Leiche geführt, blieb er ganz kühl, er sah sie kaum an und vcr riet nicht eine Spur von Bewegung. Er habe es, so erklärt er immer wieder, so machen müssen, denn sonst wäre er selbst um gebracht worden Wie die Nachbarn bekundeten, lebten die Leute äusterlich ruhig und in Frieden: »ur zuweilen wurde Haertig laut und hestig. .Zu anderen Zeiten ging er ost wie geistesabwesend umher. Für gefährlich hielt man ihn »ich». Leine Frau aber äukertc wiederholt ihre Besorgnis, dast ihr noch einmal etwas zustosten könnte. ,** Angebliche Mihstände >n Münchener Fleischereien. Ais im Fahre 1900 der amerikanische Schriftsteller Upton Sinclarr seinen aufsehenerregenden Roman „Der Sumpf" veröffent lichte. in dem er die geradezu ekelerregenden Zustände in den Lhicagoer Grostschlächtereien und Konservenfabriken ausdeckte, war man in Deutschland allgemein der Meinung, dast so etwas eben nur in Amerika möglich sei, und dast ähnliche Zustände nor ollem in Deutschland ganz undenkbar seien. Nun hat aber der Versitzende des Fleijchergehilsenverbandes Deutschlands Hcn- fc! vor einiger Zeit Andeutungen gemacht, als ob auch die deutschen Fleijchermeister, speziell die Münchner, Ursache genug hätten, an ihre eigene Brust zu schlagen. Die Münchner Fleischer-Innung erklärte dazu, dast sie diesen allgemeinen An schuldigungen erst nochgehen könnte, wenn Hcnsel mit Namen heroortretc. Diesem Tierlangen ist Hensel nun »achgekommen, und zwar in einer öffentlichen Volksversammlung im Kindl- Keller, die von mehreren tausend Personen besucht war. Der Redner nannte unter genauer Bezeichnung non Namen und Wohnung nicht weniger als acht Fleischermeister, in deren Be trieben Zustände herrschen sollen, die an die von Sinclair ge gciselten ziemlich heranreichen würden. Der Redner behauptete, Last es in diesen Geschäften allgemein üblich sei, Fleischtcile. die von reellen Meistern allgemein vernichtet würden, in die Wurst zu verarbeiten, so die Geschlechtsteile von Stiere» und Schwei neu. Die Eingeweide würben mit dem noch darin befindlichen Kot gebrüht und in derselben Brühe dann die Würste gekocht. Verschiedentlich werde stinkender Schinken, perlsüchtiges oder tuberkulöses Fleisch in Dauerware verarbeitet, selbst die von den Fleischschneidemaschinen ans den Boden fallenden Teile ^ würden oufgesammelt und wieder verwendet. Die Bersamm-, lung begleitete diese Mitteilungen, die der Vorsitzende be hauptete, noch beliebig ergänzen zu können, mit lauten Pfui Rusen und nahm eine Resolution an. in der der Entrüstung über solche Zustände Ausdruck gegeben und verlangt wird, dast die Fleischergeschäfte seitens der Behörden einer bedeutend schär feren Kontrolle unterzogen würden. Vor allem sei zu ver langen, dast besondere Bestimmungen getroffen werden, wonach Geschlechtsteile von geschlachteten Tieren weder verarbeitet, noch aus dem Schlachthause mitgenommen werden dürften. Unter den namentlich aufgcführten Fleischermeistern, in deren Be trieben die oben geschilderten Zustände herrschen sollen, be findet sich auch der ehemalige Obermeister K.. der fernerzeH Sachverständiger in dem viel genannten und aufsehenerregenden Prozest gegen den Fleischermeister Herka war. der sich mit ebenso appetitlichen Dingen beschäftigte. Man darf neugierig sein, in welcher Tveise die von der Münchner Fleisck»>r-Fni,ung angekiin digten Schritte gegen diese Enthüllungen sich bewege» werden, zumal diese geeignet sind, den guten Ruf der Münchner Wcist- würste und ber anderen Würste bei der demnächst einsetzende» Saison des Fremdenverkehrs Fremden sowohl wie Einheimischen zu verleiden. * Dir Pseudogräsin. Ans Frankfurt a. M. wird dem .B. T." geschrieben: Eine „Hochstaplergeschichte", die auch nach Berlin hinllberspielt. beschäftigt« die Strafkammer des Land gerichts Frankfurt. Die Privatierc Frau Elise Halst, deren Ehe geschieden war, unterhielt mit dem Grafen Bernharb Sch., einem bei Hannover ansässigen Regierungsassessor a. D . der sie oft in Frankfurt besuchte, Verkehr. Fm Januar wurde Fra» Holst von der Frankfurter Polizei irrtümlicherweise verhaftet, da der Verdacht bestand, sie habe eine Erpressung begangen. Es stellte sich aber heraus, bast eine Personenverwechslung vorlag. Durch das Vorkommnis war Frau Holst so aufgeregt, dast sie Frankfurt sofort verlosten wollte. Ihre Entlastung erfolgte kurz vor dem 2.ü. Januar. An diesem Tage wollte sie. da sie gehört hatte, dast Kriminalbeamte sie aufs neue vernehmen wollten, nach Berlin reisen. Sie besäst noch etwa 00 Mark. Da ihr jede Möglichkeit sehlte. in der kurzen Zeit von ihrem in Hamburg verwalteten V-ermögen eine gröstere Summe abzuheben, lieh sie sich von dem Portier eines Restaurants, wo man sie nur als „Gräfin Schwe rin" kannte, 00 Mark gegen einen Schuldschein, den sic mit Grä fin Schwerin Unterzeichnete. Sie fuhr nach Berlin, wo sic im Hotel .Zürstenhof" abstieg. Am Tage darauf liest sie sich 2000 Mark von Hamburg schicken, vergast aber, da sie wochenlang krank war, dem Portier das Geld zurückzuerstatten. Der Portier erstattete Anzeige, weil er sich betrogen fühlte. Ende Februar wurde die Pseudogräsin in Berlin verhaftet und weg«" unbefugten Führen» eines Adelprädikates zu 8 Wochen Haft verurteilt, die sie auch verbüstte. Dann wurde sie in Unter suchungshaft wegen angeblicher Hochstapelei genommen. Die Strafkammer in Frankfurt sprach Frau Halst fetzt frei. * Barbarosta-Höhle. Auf alle Besucher des Kqffhäusers übt di« Barbarosta-Höhle, fene« im Jahre 1865 zufällig ent deckte Naturwunder ersten Range», ein« besonder« Anziehung», krost au». Di« Höhl«, welche jetzt vollständig elektrisch beleuch. , . Sertsetz»»« «ehe nächste «eit«. lli'. kLllslsr vvl'rvlkit bl« 28. 4ptil. Vf. Oekms re». 8 ITgÄSLrrÄ U i. ^II»e>t wohnt jetzt 8i«I«nI«n«1rani,v 20, I. 8 *«rnnpr«oker, Klinik, 8prevdn«un«i«n wie bisher Ich habe mich hier ZIünekeu«r 8tra«>«« IO, pari», als niedergelassen. »r. mü. «. «ovp. 8 früher Hilfsarzt der Kgl. Frauenklinik. Dresden. ». Assistenzarzt der Kiuderhcilanslait Dresden, Ehcmnitzer Sir. als Vermächtnis für lielichützeriiche Zwecke bestimmt, das un- beuie durch den Testamenisoollstrcckcr Herrn Lokalnchlcr Georg Merbitz, hier, ausgezahlk wurde. Ter edlen Geben», deren Name wir als bleibendes Zeichen der Dankbarkeit der Geschenk- und Vermächtnistascl in der Flur unseres VereinShauics beiiügcn. rufen wir liinipsktvi» Z>r»iili in die Ewigkeit nach. ll» Vorstand dss saltoir) liorsckrrtrvsrsws lu Dresden, ll.u§rrLtu§strg.sse §. VliNS!- Rob. Richters Iii8li1nt lehr beliebtes und solides iün Kn»iII«iit«, S«r»m1« N8« . za cmvieblen. II«1«i Kuzri. link, Wettiner Str. l3. Sonn tag Itzt. April »acknn. t Uhr. Pcreinshauo,'Zinze»dorsu> Ans. Sepibr. d. I. Anineid. u Proipekie b. Hrn. 8« l>1I»I«n« >. AnnenM. 47, 2. Svi». Stellt«, n. Tochter. Balleitarrangeni Das der Stadt Schwarzenberg gehörige, mit voller Gaslhors gerechligkeit ausgestattelc rum WoimungsvEkskI. Hotel Z...N Ratskeller I>or2e1l3n — Qlas — Steingut o m m> m LI Moäerne ^Vascdxarnilureu iü ül lakel- unä LaLee- Oescdirre m lü ll! lü Hl ^ O O ID Lrislall- ^Veiu-Lervices D D D Haushalt- u. Lücden- Qescdirre. D D D D Hokinanii Ink. L. 1Vlö§e1 LclieLfel8tr388e 11 Lcke tzuerxasse. mit zugehörigen Wirtschaftsgebäuden soll baldtunlichst unter den ! an Ratsstelle einzuiehenden Bedingungen, von welchen auch Ab- ! schritten elbältlich sind, ans 3 bez. 6 Jahre anderweit verpachtet E werden, nachdem der gegenwärtige Pachter wegen Kränklichkeit der ! Frau um Enthebung vom Pachtvertrag nachgcincht bat. Der erst 1907 nach Brand neu errichtete, mit Zentralheizung ^ nnsgestattete Ratskeller enthält ». a. 3 Gastzimmer. Schreibstube, ^ Saal mit Mnsikhalle und Snnlzinimer, über 20 Fremdenzimmei, ! Eiskeller, 2 Pieideställc, 2 Knilcherslnben, HanSdicnerwohnnng, j geräumige Wagenreniisen. Pachtangebvte bis zum 20. Ipiti IOOO erbeten. . Schwarzenberg, am o. April IA.8«. 8 ILrel «ivn > Halle meine WM" 8ä>«, 20- 2ttO Personen fassend, zu H ! A II«« Iir«it«u, sowie andere» I e«tit« I,k«it«n und § ti«n«II"«Ii»Iteu bestens empfohlen. A MltlM k. feMlIo. Imteur. ß Tel. 10201. Blumenstrafte 3. 8 « Staatlich konzessionierte Vvfdem1«llig8-11li8lsI1 für Militär u. Schulvrüsungen leinschl. Abituriuml von,Direktor widert II«pke, Johann Georgen-Allee 23. Ferrispr. 10720. Svrechz. 9 -12.3-4. — Pension. - Prospekt. Früherer Reaifchn'-Abiturient bestand letzthin nach einjätn. Vor bereitung die Reifeprüfung an einem Realgymnasium u. bewältigte das ganze Lateinpensum in einem Jahre. 8 Olivies Königlicher.Hoflieferant 8ti^nH« 3. IM-klek ans 80I10K«>««!«, kon«is«t. Zlarsripsu in be kannter hervorragender Güte. Größte Auswahl in eleganten und einfache» 08tor-Vo8vkvllIivo. § Qkösske kuswsk-ll iki llckmiMel Livres Vitrsgsn Ilünsilergsrclinen ru billigsten Dreisen IVlüllsfLe.VV.l'kisl Ink. Lied. ItüIIsr, Lgl. llotl. 8 krsxsr Ltrssss X?. 35 KcitiiglMlipfeM, gnnöusek? XomstMskikisfr S>--- 'S 'p Die unter dem Ehreuvorsttz. 8v. K«ntxl. II«I««»tt «I« * I*> inis«n k>i«,ir1el» illi«-ln, v«» I'» « stnttfindendc Wl«»!I!IS M kkil-, fSlss- M WlMDst. verbunden mit 1-utt8cln'kfalitt, /u L8nit?8b6i'Ls i. I'r.. im Viel Trirtvi». wird am 29. Mai eröffnet und am 4. Juli d. I. gcichlvsse». Anmeldungen zur Beteiligung an dieser Ausstellung sind bis spätestens 20. April d. I. an die untcrzeichnetc AusstellnngSleitung zu richten, welche bereitwilligst rede ge wünschte nähere Auskunft erteilt. II. Clian«,«. Geh. Kommissivnsrat. n Xöni§Iic!i68 8o!d3ä vlirrendelss a. 8. Bahnstrecke Leipzig—Evrbetha. Solbäder, sowie Lu't . Sonnen- u. Flilßscbwiimndäder. Inhalation an Gradierwerken von über 1800 m Länge. Prospekte kostenlos durch das König!. tzi«I,.»»nl. San Neuenadk, OrrsiiÄ RTot«> Lest reuowmiertos K»r-Lt»dlt«is«iueiit am l'iatrs, tv bsror- rogter. ruhiger I-nee, kür Look«»'-. ZI»«««-. !.«>,«-«-. P>»II«n»1«iii-.usv Krank«.Aentr«II»ei»nnx. 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