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Dresdner Nachrichten : 14.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-14
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1896
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*2? tl n - k: »llga SllfM ^ 11 .IliOk-lLM. »I LN«»rIlt,8«esirL»8e 1. Iffliula: ^»ri«n»1r»>>ku 12 öulills LvuUvr, V»Ustr. IS. 'I 41. Jahrgang. emplislilt in zriöniiter ^nscralil: I5i»v>i»v Ooltki» >»I >>« «,>« . IInn>-, I^iivlibn- unä I.nuil» Treodeii, 1>W. 8trüwp!e ürs^en "8ks«l8 llsväseklikg :r I'ltL »Il-I Ä Uviaru li krikllivl § »Iklilllk kllilielle!; ' DM- Llt«r«n«» 8itn«I>>«utI»I»^i>t. EMG Z Ilvelii» Illire Xi>llin:>8<Iliilp» :i 'r,'. !. rtN. 6ro58MLM», ^ätimszciilliklifsbi'jic - E- *v » Uz7 >U» ^ ^ l ä r»^,.» . l,. ^ l, «>-. 1637. . l «ILIITS^IIC nnä «tt GNstslvIllt iu i;l088.,iti^8l6l' ^,U81VtiIiI I>iIIj^8t. 4.'. 4nik1IkI' des »»lauteren WetthriverdS. Hosiiachrichlcn. Landtagsverliandlungen Stadtperordneteiisitzllng.! Mntlnmijäiche Witterung:! S»T»«eI» Bnchdulckerbcwcgung. Maleriniiung, Gerichtsverhandlungen, Dngcsgeschichte. „Dannhänscr". i Wechselnd, leichter Frost, ; ttSRIQIV !!<»>«>»«'. 20 Hrn'ion'Oi'rl^v 20, L< Ii« )1i»r^rttvt1u;N8Uii88v (I lUliem) Lonnabett!i,1L.Män. Politisches. Ter „HandclSstand" ist augenblicklich in gewaltiger Enranng und Bewegniig. Schon seit längerer Zeit macht sich in einem rheile der ihm zugehörigen Kreise eine heftige Nervosität bemerk bar angesichts der zunehmenden Stärke der gesetzgeberische» Be wegung. die den Auswüchsen ans de» Gebieten des Wettbewerbes und des BorscnwelcnS begegnen will. Diese nervöse Empfindlich keit ist allmählich jo grost geworden, dag zu bcsinchten ist, auch die Schling des Wortes „Handelssland" in Gänseiüslchcn werde bereits von einem Dheil der Angehölige., dieses S tandes als eine ^ ^ch^„tz"dalndienen'"dm Beleidigung empfunden werden. Selbst auf diele Gefahr hm »ing aber ein derartiges Nnterscheidiingsmeikmal zur Verhütung einer ^ ^ ^ Bcarisssverwirrnng in Anivcndung kommen, wenn man zu einer Belprcchuug des neue» „Schul,Verbandes gegen agrarische Neber- griste" schreitet, der am Donnerstag in der llirlchshani'tstadt ge gründet worden ist. Ter geistige Urheber dieser „Gründung" ist Herr Bambergcr, von dem das geflügelte Wort stammt: „Man must die Ehrlichkeit nicht zu weit treiben." Tic äustere Veranlass »ng zur Schössling des Verbandes bot der Unislano. dast zur Zeit der deutsche Handrlstag in Berlin versammelt ist, ans dessen Tagesordnung gerade die Gesetzcsvorlagen stehen, die angeblich i den Handel in seinen Lebensiiitercssc» schäbigen sollen. Tic Opposition gegen diese gesetzgeberischen Mastnahmrii, der von dem eh die heiligen Eifer hincinredete. Ec erklärte mir groster Emphaic. nach ' ^ ngw sei cs möglich, dast rin hoher Kolonialbeamtei anstcn hin in sremden Ländern solle der Handclsstand die Ehre l solche Unmenschlichkeiten gegen liniere schwarzen Mitbrüder ! des Vaterlandes wahren, das verlange man von ihm. Zu Haine Schulden kommen lassen! Noch rin anderer 7sall habe aber Irete man ilia mi, lzgi-eii» ,I,M iilierbänke ibn mit Beleidla ! E)emuther ausgeregt, der „all Peters: wenn auch Nlir e-.n ^ln . '""""in mil „ulen und .nvcrian'c ipn ""l -wicidig ^ ^ichtia sei. z. L. das- er sich nach mnban ringen . .lnch Nlcliitc Herr oambcrgcr nnt der ganzen Nawctat.; Sitte habe tränen lasten, so rechtfertige das die huch',' die ihn in solchen Tinge» anSzeichnct. der Handel hätte zu den siitliche Entrüstuiig. Wie sei es auch möglich, dast Paffarge n- gcvlnntcn gciehgcbcrischen Mastnahmcn „keine Veranlassnng" ge- - inner Beschreibung der Penne-Erpedilioii den Mnhaiiiedunisni;,- geben. ES handle sich lediglich um die Vorgehen „einzelner ^ ^".„»rtrager habe rühmen und ebemo hoch als das Ehnsteu Wichte". Diese „einzelnen Wichlc" sollen aber doch auch , thuin habe stelle» können. Ec bitte die Kolvnialverwallung, tu»' 6e-> ijg recht vorsichtig in der Wahl ihrer Beamten zu sein. Auch dem troisen werden. Wozu also der ganze Lärm? Er kann doch Handel mit Branntwein nach Writa möge dieselbe cnergstchc! ... unliebsamen, wenn auch gcmist nicht entgegen treten. Seien doch in Kamerun mit seinen 100.'"' Ein rweck.-u als ab sicb weitere grebe der, wählten, ln einem Jahre für 5 Millionen Marl Vrannlmein rn . . , ^ , .. ^ ' '"0 ,7° ' ? ' geführt worden. Dieser Branntweinhandei .ivilisirter Nation-- Handel.'siande.' nnt icncn „^oichwn solidarnch suhlten oder doch ans einer Stine mit dem längst vcrurlheillen Menschenhand, irgendwic verborgenes Ii-tercssc daran Hütten, sich ihrer onznnchmen. hi'ediier fragt schliestlicb, ob die Zeitniigsnachricht richiig sei von Tie Rede Herrn Bambcrgcr'S brachte die Versammlung ganz de; Nustellnng dreier muhamedaiiiicher Lehrer an einer Schule in ans dem fwiisstien "Mes iwaua al,s wie iu den uzerinue» Lstairita. — Direktor Kahler: >,n Slez,lg anr die Wurdignng de. au., bem Haiw-chen. .lllc ' wrang am, wie » den berichten Missionsiverkes in Afrika steht die Negierung ganz am dem Boden erzählt w»d, llat'chlc :ii,d llopste Bestall nnd mbeltc dem Ncdner, dx.-i Bvrrcdiiers. Ter Zall Leist ist erledigt, der Zoll Wehla» zu, Tcmnach scheint Herr Bambergcr den Anwesenden ans der schwebt »och TaS Auswärtige Amt hat Alles gethan, um Wehla,l Seele gesprochen zu haben, rin Umstand, der in die seelische Vcr auch strasrechilich zur Verantwortung zn ziehen, aber Staatsanivali sassung jener Herren einen Einblick lhnn lässt, der sür dcn.Handels- sland, oder richtiger gesagt, für den hier in Betracht kaniiiiendcn Shell dcs HandclsstandcS nicht gerade schmeichelhaft gcnniint werden kann. Der ans dem Berliner Bierbohkott bekannte Herr l und Jiistizministcr haben auch nach nochmaliger Erwägung cs sür nnmöglich gehalten, mit einer Anklage borzuacheii. Ter von der Kommission vorgcschlngenen gesetzlichen Regelung bedarf cs indes; nicht, es genügt eine kaiserliche Beiordnung, Es ist deshalb auch bereits die Beifügung vom 22. Februar ergangen, dast ini Ermittc! wi-iiui- wcir ,'iss, l »ngsversahreii u. s. w, nur die in Deutschland erlaubten prozessualen Hcmdelstagc Ausdruck gegeben werden sollte, hat sich iiiiii zu der > D k-> ^ ^ ^ ^ ! Mittel 2lnwcndnng sinden und Berdachtsstrnsen nicht verhängt Bildung einer -chiiltrnove verdichtet die in e was berl-ünaiiii - ^ ^ äewi,; aiinulliaen ^emerkiing: „Nieniand , Fch glaube ferner, wir werden »och im Lause dieses 7 n, ^ Ölweide die schwierige Lage der Landwirthichast verkennen." Fin Sommers eine ausgiebige Regelung dcs Gerichtsverfahrens in voller -eene an eine ähnliche -mMtnIioii zur Abwehr dcs .lnti-, . ,,^eid imsi-hlniiaeu, Millionen!" nnd retla ;den Kolonien nachiolgen lassen können. Leist und Wehla» ivaren übrigens icbon vorder im SlnSmärtiaen ?-mt besctigsriat, und man s micle Alles, was da lebt, sür den neuen Bund, ganz einerlei icinitisiniiS erinnert. Die Verhandlungen, die bei der Gründling cilärle er. geführt worden sind beweise,, die Berechtig.,ng dieses Ur'sstilS. wnservatiber. liberaler oder sonstiger Farbe. Nur ein " -r '/Z?' -W0che.,l.2^itnehn,er der Bersammtnng wmr mit dem „e.igegrnndeten Ver ein „ Handel »,,t und e.nem Handel ohne Gän,efns;chen c.nei, ^ ^ p,r Vertreier der freisinnigen Volks- Untmch.ed macht, dieser mg-.-g d.> <>,a.....wrbg iei bw ^ -rer »ciic Cchntzbcrl'nnd ist seinen! Eharakwc »ach nicht sowohl; eine Verciiiigniig von Fiidnstricllen oder von Jiidlistriellcii nnd , übrigens schon vorher im Auswärtigen Amt beschäftigt, und man > tonnte sich Dergleichen von ihnen nicht versehen: in das Her; einziger i„nncn wir Niemandem sehen. Dr. Bast, ge steht in keinen amt lich-m Beziehungen zu uns. Ich habe ibm kein Hehl daraus ge macht, dnb, die betreffenden Bemerkungen in dem Buche nnan gemessen waren, denn von einer Unterstützung des Micha,»edcuiis miis von niiserer Seite kann keine Rede sein, denn der Mnhame danismiis ist unser Feind. Was die iiilihaincdanffche Lehre an langt, so haben wir die Frage dein Kolonialrath vorgclegt. »nd dieser hat die betreffende Etat Position nach Anhörung zweier scliätzig, „a!S ein solcher Bcrein." Alsbald fuhr ihm aber Herr Ms,'W bat die betreffende Etat Bofftwn „ach Anhörung zweier- --s. "lls- nz^,,„u„.,wr uewnüi^ vie Rwade Nicbt aus iwöna Redens l Mstpoiiare gestrichen. Mit der Eiiidännnnng der Branntweinvesl ^1? ^ doch gcwa.iig bilich die Baiave. 'uchl an kbvne Redens. ^^n heute Erwine erzielt. Der Spirit,is-E>vort „ach 2.' "klarte er. käme es an. 'onderii daran,, etwas zu Ichaffcn. .,,w,„ernn ist von ca. 7T> Millionen im Jahre I8!M nni -I- . Mill --i rneinte. die Hauptsache ier die Epposition gegen und forderte die Versammelten ans. die Parteien ^ ,derLi»senzilnnlelst>"iI'.rii...Do.Sistliiehrwctth,"sagtcergeri>ig- Kan, en en in gleicher Znsammenietzniig, londern vorwiegend von I „als ein solcher Verein." Alsbald fuhr ihn, aber Herr Kanslentcn. Das ist schon ein hervorragendes Unterscheidungs merkmal : denn Indnilrie und Landwuthschast haben ^ lich »i,Ier den heutigen Positives tönne aber nicht erreicht werden, wenn der! in IAU gefgllcii. In diesem Betrage steckt auch der Werth an -wrhältliin.n hcrnnsgcbildct hahcn. zu viele gemciistanie Be- Boiband si-h in das Schlepptau einer Partei nehmen lasse Herr "ü'b'rn und Gläsern, der nicht iiiibedenkend ist, weil die Neger rührnngSpiinktc und 7'.'Icles,e„. als dast die Grostindns.rie Ban.be.ger warnte deshalb nachdrücklich vor allen Parteipolitischen! '7^..^'!. als solche der Laiidwitll„cha>t eine sorinclle Krirgseiklarnng ,,,,,, - swlui mit drni bemertensmeitbrn nAf>-„u!ulü , wu'tighalten.dast die ^euder graunurcien rornöerist »nö w, machen könnte N'.i,- n-br anrb die lmnrino A„b„s,ria n„s ^Nlrci'iingen nnv Ich»',, Mit bem vkinerkeiw-wcrtyen Beirniiliiil,, i nicht kosinopolit'.ichen Ioeale» nach,agen diirsen, falls wir Nicht cy re, —ic lehr auch me heutige studlimic bist .^s. xx „zwanzig Jahre aus parteipolilnchcm Boden gekämpst, - wollen, dag wir unseren Stationen das Brot nehmen. — Abg. aber dabei mir Niederlage ans Ni>der!ugc erliiten habe". Etwas strcii. Vollsp.i warnt vor übrmgrosten E' pansioiisbcslrel'ilnaci,. Andres d.'iriw ir.'iiiR uns Nub» dio! ^lis Schichal der Italiener IN Eciithräa iolllc Istis ablchrcckei!, .Iiibclc-. bunte ir ilich r Henn -Rmv.lgcr ans ver Bahn, Bcrwaltung „ii'ercc Kolonien die Schncioiglci' ec letzt betreten hat. auch nicht heran-.-sommen. Beamten anfhören: man müsse dorthin nicht zu innge, nn Die neue Berlinei Ginndiing darf keinen Anspruch daraus! mabrenc Beamte schicken, wie ,elst auch wied« nach Kaiiiernn,- machen, als rin ernslhafler Fnltor der wirthschaftliche» Enlwickel- nna zu gelten. De, Geist, der sic geboren hat, ist nicht geeignet, die ini Gange befindliche Bewegung zur Vefferling der Lage der prodiiklivcii Arbeit aiiiznhallen. Es handelt sich bei dieser nicht, I2 ^ sehr auch die heutige Industrie am die Eroberung ausländischer Absatzmärkte angewiesen sein niag, die wirthschastlichc Grundregel, dast die Kaufkraft der einheinmchcn luiidlichcn Bevölkerung für das Gedeihen der Industrie wesentlich mitbestimmcnd ist. gilt noch immer nnerschnttcrt. Von diesem Gesichtspunkte ans haben erst lürzlich die „Hamb. Nach»," in einem vielbciiierlten Artikel ans die Nothweiidjglcit eines regeren wirthschgftLPvlilischen ZusammenschliisscS von Iiidnstrie und Land- ivirlhschast hingewirscn. Tic Industrie ist ebenso gut ein gütcr- rrzeugeiidcr Faktor wie die Landwirthschast nild ihr Gedeihen ist tür den »ationakc» Wohlstand nicht minder nothwendig als die Vlüthe der landwirlhschastlichcn Produktion. Ter Handel aber erzeugt keine Güter, sondern dient mir ihrer Vermittelung. Das! ist zwar auch eine wirthichasilichc Dbätigkeit, die nicht entbehrt ^ werden kann und deren ehrenhafte Handhabung im Groben wie, im Kleinen ihrem Veranstalter genau denselben Anspruch ans! bürgerliche Achtung giebl wie der Betrieb einer Fabrik oder die Vewirthschastliiig eines Gutes- Nicht minder wichtig ist es aber auch, dast in allen Fällen, in denen ein wirthschafllichcr Konflikt zwischen der rein vermittelnden nnd der gütcrerzcilgenden Thätig- kcit der einzelnen Bernfskrcisc entsteht, der Handel an die zweite Stelle zn treten bat, und dast gerade >m Handel weitaus leichter als in anderen Bcriisszwcigcn die Gewinnsucht zn aemeimchäv- lichcu Praktiken Veranlassung gicbt. Diese Prallsten anSzumerzen aber liegt nicht nur im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt und der Geschädigten, sondern eben so sehr auch in dem oller ehrbaren Kaiisleilte selbst, weil kein Zweifel darüber sein kann, dast die Ueberhandnahnic der milaiiteren Gesinnung im Handclsstnnde ichliestli'ch das Ansehen drS ganzen Standes ans das Schwerste schädigen innsttc. Man sollte meinen, daS wäre ein wirthschastliches A-B E, das Jedem einlcnchten mühte. Herr Bambergcr und seine Leute ber- slehen es aber doch nicht, AnS den in der Grüiidllnasvcrlamni- lnng dcs „Schiltzverbandes" gehaltenen Reden klingt eine so leidenschgstliche Erbitterung hervor, als sc, dem geiammtcn Handrls- standc das Messer an die Kehle gesetzt. Vor Allem bildete das Völsciigcsetz de» Angriffspunkt, das als eine .,Verletzung der kaufmännische» Ehre" bezeichnet wurde. Ein Redner war so ge schmackvoll, die ganze Bewegung zum Schutz der produktiven Arbeit ans den „Neid" der Gegner zurückziiführen. Ein Anderer suchte die Forderung, dast man da§ mobile Kapital in allen seinen Ausschreitungen mibehelligt lasse» müsse — denn das ist ! Direktor Kapier bestreitet, dast der mit dieser Bemerkung gemeinte Herr v, Kalptz. Nachfolger des Herrn v, Stetten, nnelsahicii sei. wie von Seiten der Gegner tälschüch bchanvtet wird, um die Be schränkung der berechtigten individuelle» Freiheit auf wirthschaft- lichciii Gebiet, nicht um die künstliche Ziirück'chraiihnng einer Entwickelung, die »cben den Vorzügen der Geburt und der Bild ung auch der indnstriellen Schaffenskraft eine gleichwerthige Bedeutung im staatlichen und sozialen Leben zncrkannt hat, mit Nichten! In Frage kommt bei der ganzen wirthschaftlichen Rc- sormbewcgnng der Jetztzeit lediglich dir cinigclliiastcn gleiche Ver- lhrilimg von Licht nnd Schatten zwischen der ehrlichen produktiven Arbeit nnd der erdrückenden Uebermacht des mobilen Kapitals. Auch das mobile Kapital soll in seiner wirthschciftlichen Bethätig- nng vor den Schranken Halt machen müssen, die das Gemeinwohl für alle Envcrhsslände ansrichlet. Nur die bisherige Ausnahme stelliing des mobilen Kapitals soll beseitigt, sein Privileg zur ungehinderten Ausbeulung dcs nationalen Wohlstandes nnd der wirthschastlichen Kraft der übrigen gleichberechtigten Faktoren des Erwerbslebens ansgehoben werden. Das ist eine Wahrheit, die eigentlich schon zn einem Gemeinplatz geworden ist, deren Wieder holung sich aber nlS nölhig erweist angesichts solcher Verdrehungen der Dhalsachen, wie sic bei der Gründung des Berliner Bundes der Kauslentc zn Tage gefördert worden sind. Fernschrrib- imv Kermprech-Brrillite vom i:;. März. Berlin. Rcichstng. Ans der Dogesordniing steht die 2. Bercilhiing des Kolonial-Etats. Tic Budget Kommission bean tragt dazu folgende Resolution: N den Reichskanzler zu ersuchen, alsbald und möglichst noch in dieser Session eine Gcschcsvorlage zu machrii, welche die strafrechtliche Verfolgung dcs Mistbrnnchs der Amtsgewalt in den Schutzgebieten auster Zweifel stellt: 2- die Verbündeten Regierungen »m einen Gesetzentwurf zu ersuchen be treffend die Regelung der Militäldicnstpflicht in den Schutz gebieten : die verbündeten Regierungen z» criuchen, bei vieler Rcgctiiiig der Wehrpflicht die dort thätigcn Missionare während . - ihrer in einer dortigen MissionSanstalt erfolgenden Vorbereitung doch drS Pudels Kern — mit dem Hinweis zn begründen, was auf den MissionSberns, sowie sür die Dauer ihrer dortigen Thätig- der Staat wohl gilfaiigcn würde, wenn ihn, die Börse nicht daS kcitponder atkiven Dienswfticht und den militärischen Ucbiiiige» G«d >,°,!chS!i„ TKIn-»->>->>>,-» T°M, »Mn- N,L!"md LÄch ? «"»"»----«-»"»4-^ über braucht man nur daran zu erinnern, dast im Jahre 1870 die Börse die deutsche Kriegsanleihe mit ihrem allerhöchsten Missfallen beehrte, dast aber trotzdem die vreustische Regierung die erforder lichen Mittel auf eigene Faust reichlich zusammenbrachtc. Ganz besonders lebhaft wurde Herr Bambergcr. der ganz seine kleinen Witzchen vergast und sich in einen sonst nicht an ihm gewohnten »> „ . .. lution und bemerkt bezüglich dcs ersten Punktes, Wchlan habe Verdachtsstrafen verhängt und Hinrichtungen in geradezu arail- samcr Weise vollbringen lassen: er sei dafür nur niir ffOO M. Geld strafe und zur Versetz»»«!» eine gleichrangige Stellung vernrtheilt ^„ . .. ^ - worden. Diese milde Strafe nnd der Umstand, dast eine härtere j gekohlt, das sei Wißmnnn. iLebhafter Beisall.s Ter PctcrS iche Strafe überhaupt resp. eine Bestrafung wegen Verbrechens im! -;oll sei iintersiicht, Peters' Verhalten dabei aber nicht als ein Amte, nicht habe erfolgen könne», das habe allgemein »och weit ichlildbaftrs befunden worden, Der betreffende Tiencr tci wegen mehr Anhöhen erregt als die Vergehen selbst. — Abg, Scholl' wiederholten Diebstahls zur Anfrechtechaltimg der Disziplin h:n- und bemerkt dann noch, cs werde in Kainemn die Einrichtung eines Sanatoriums erwogen, — Abg. Bebel iio;,>: Kulonialpolili!, überall mit Dhränen und Blut geschrieben! Tic Kolonien sin» sür uns ei» Fast ohne Boden. Solcher Bemmen wie Lein nnd Wehla» müssen Wirrnis schämen Redner fragt, ob die Regierung nach den neiilichen Angaben des Leutnants v. Harnav über den bekannten Streit von denbchc» Ansiedlern mit dem Sultan von Wim Untersilchllnqcn aiigcstellt habe. Unbegreiflich finde er es, dastPeters znm La»dcshaiiptiiiann c>m Danannvka drsignirt, hinterher das Am; nicht angctrcten habe, setzr 600'» Ml. Pension erhalle »nd die sreicZei: benutze, sich an Flottenvermehimigs-Agitativiien zn betheitigen. Wie babc man überbnnvt zu einem solchen Vertrauensvosten eiivni Mann berufen können, der sich selbst in seinem Buche über die Bcniie-Eroedition unmenschlicher Handlungen rühmt. PetcrS habe einen Eingeborenen, mit denen er sich nicht im Kriege befand, von den Bäumen heriiiitccschlesteii lassen wie Spatzen. Er habe er mattete Leute, die lange in seinem Dienste gestanden, unterwegs in Stich gelassen und de», Tode durch Rauhthicre prcisgegchen Ans dem Zuge nach dem Kilimandscharo habe Peters ein ein geborenes Mädchen. daS er mit reinen Zärtlichkeiten verfolgte, hängen lassen, ebenso deren Geliebten, einen Eingeborenen. Len! nnnt v. Bronsarl, der zuerst den Auftrag zinn Hängen erbiel:. ha; sich geweigert, denselben arlsziiinhrcn. aber ein Lazarethgehilie habe sich dazu bereit gefunden. Ter Bsichos Ducker in Mvichi lehnte später deshalb den Verkehr mit Peters als eines Mörders al Ter Vorfall hatte weitere Folgen: Der Bruder des Mädciwns ilob zn de» Tschaggas, und bei diesen herrscht Blntrache. Es entstand Krieg, in welchem die Leutnants v. Bülow und Wolfram sielen. Man lägt auch, der Tod von Lenz und Kretzichinar einige Jahre später stehe »och damit im Zusammenhänge. Was den Fall Wehla» anlange, so lei das milde Urtheil gegen den-elhen^einc Schmach sür Deiitichland. Er meine, schon jetzt iei das Ttiaigesetzbucli gegen Leist lind Wehla» anwendbar. Er begreife nicht, dast man t» Deutschland solche Elenden, die ihr Amt so inistbrauchlen, nicht solle fasse» rönnen. Wenn unsere Kolonisation solche Früchle zeitigt, dann sollten wir uns doch lieber lclileniiigst ans Ami,; zurückzirhcn und erst im eigenen Lande civilisircii. — Direktor Kapscc weist die Kritik zurück, die 'Bebel an den Disziplinär kammern zn Potsdam gefällt habe. Das Strafgesetzbuch gelte sin alle Europäer in den Kolonien, aber die Psandwciber seien docsi keine legnle Institution, ivdas: man gegen Leist ans thnl'ächlich-- Gründe nicht babc strafrechtlich bc-rgehcn können. Wie das Ans wärtigc Amt über das Uithcil im Falle Wchlan dcnle. sei 1a be kaniit. Im Falle Witn habe das Re-ch dm Hinterbliebenen der Ermordeten eine ausreichende Entschädigung dnrchgeietzt, Peters anlaiigcnd, so begreife man, wenn man das Asritareiscn länger kenne, dnst Leute, die lahrelang in der Wildnist lebten, in einen newistrn Gegen,ätz zn ihren Landsleiiren gelangten. Man müiff sich in die Lage der Leute d'nihen verictzcn. Von Einem freilich habe Bismarck unter dem Beifall der ganzen Nation hiei ronstalirt, ec iet ohne Schuld a»S dem dilnilcii Erdheil zurncl-
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