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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-02
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1916
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^Dresdner Nachrichten» s Ntk. »V» Donnerstag L. November 1V1« » sittgs Lofev am Donnerstag morge«. Engtijche Angriff« aus der Gegend vch» ClttUk- celette und aus der Linie Gueudecourt—LesboeufS brachen verlustreich zusaunnen. Starke r u s s i s ch e G e g e »a n a r iffe aus dem östlieden Narajvwta-Ufer uud an der Btstktzcza Oolotwinöka wurden von den 'Verbündeten blutig aLgewiese». Westlich der Predeal.Straße drangen öster reichisch-ungarische Regimenter in die rumänische Stellung ein und erbeuteten 10 Infanteriegeschütze. Da» Handelöuitterieedoot „Deutschland" ist nach einer biSlicr unbeslättglen Reutcrmeldung in New»London iLonnectikutj singetrolien. Die dentschcRegterung ergriff gegen Frankreich wegen der Zurückhaltung Ztrilgesangener VergeltungS- maßmrhmeii, In Belgien tiat die zwangsweise Abschiebung belgi scher Arbeitsloser nach Deutschland begonnen. Der italienische Botschaster in Paris, Tittoni, ist von seinem Posten -urückgetreten. Das neue österreichische Kabinett ist unter Koerbcrs Vorsitz gebildet worden: Innenminister ist Frei herr v. Schwartzenau, Finanzminister Sektionschef Karl. König F r i ed r i ch A u gust ist am DienStag in Ltbau eingetrosfen. Die E r s! e K a m m e r des sächsischen Landtages nahm gegen zehn Lummen das (Lese« über ein vorläufiges Ver bot der Veräußerung von Kohlenbergbaurechten an. Wetteransag'e der amtl. sächs. Landes weiter warte: Zeitweise Trübung, leine wesentliche Temperaturänberung, meist trocken. Krte^erelgnisse, in dtt«n I mit unvergänglichem RuLm festen Ueberzeugmtg vo» den Verbündeten A auch in üaS dritte Kriegsjahr stärker Überblick über Lle ' da» türkische See . k, und geben ihrer cm end^UltigcnSiegeder gab«« einen » Verlaufe sich bc . e bedeckt have. und geben il Entente sein mögen, die Moral unserer Völker, gestählt nn Kampfe um die Existenz, die Moral unserer Armeen, durchdrungen von demselben Bewußtsein, aus dem Siege immer neue Kraft schöpfend, werden ihre unerreichbare Ueberlegenheil über Len Feind bewahren. Stark in dieser Moralischen Kraft, werden wir bis zuletzt, bis zum End siege durchhalten. (W. T. B.j Die Stimmung iu Griechenland. Der „Morning Post" wird aus Athen vom 28. gemel det. daß die königsfreundliche Presse über die öffiziüse Erklärung im „Marin", daß Frankreich sich in die griechischen Angelegenheiten in Zukunft nur mehr im Einvernehmen mit den Aliierten einmischen und die Auffassung des Königs mit Ehr erbietung behandeln werde, hocherfreut sei. Gleich zeitig sei der Bericht aus London gekommen, daß die Alliierten in Griechenland nur eine Regierung anerken nen könnten. Auch diese Nachricht sei von der antiliberalcn Presse mit Jubel ausgenommen worden und werde als ein Gnadenstoß gegen die revolutionäre bulgarcnfeind- liche Bewegung betrachtet. Ter Vertreter der „Morning Post" berichtet ferner. Saß die Anhänger von Veni zelos überrascht und enttäuscht seien, und fügt hinzu, Laß die Alliierten offenbar eine neue Dummheit begangen hätten. Die Folge der ungeschickten Politik der Alliierten gegenüber Griechenland sei. daß die könig-treue Partei sich jetzt ganz mit der deutschgesinnten Partei identifiziere und der liberalen Partei in Alt- und Neu- Griechenland die Zahne zeige. König. Generalstab und Kabinett träfen bereits Borbereitungen, um alle Beamten, die sich Venizelos anschlössen, zu entlassen. Alle Offiziere und Unteroffiziere der Armee und Flotte, die bei den Freiwilligen in Saloniki Dienst nähmen, würden sofort au» der Rangliste gestrichen und vor ein Kriegsgericht gebracht werden. Alle Offiziere und Mannschaften, die im Verdachte ständen, daß sie nach Saloniki gehen wollten, befänden sich in Hasr oder unter strenger Bewachung. Die Richter der aufständischen Bezirke, die auf ihren Posten blieben, sollen entlassen werden. Unter den Offizieren und Beamten gingen Listen zur Zeichnung um. Die Unterschrift sei gleichbedeutend mit einem Treueide an den König. Wer sich weigere, zu zeichnen, werde ausgeschrieben, uw später bestraft zu werden. Wie aus London vom 31. Oktober gemeldet wird, er fährt Reuter von gutunterrlchtctcr englischer Seite, daß die Klagen gewisser griechischer Kreise, daß die Sympathie der Alliierten für die vcmzelistttche Bewegung sich ab- gekuhtr habe, eine Erfindung seindlicher Intriganten iei, und daß Venizelos besser Bescheid wisse. Das Verhältnis zwischen König Konstantin und der Entente habe sich merk lich gebessert. Außerdem müsse daran erinnert werden, daß weder Venizelos noch die Alliierten jemals feindselige Pläne gegen dle Dynastie genährt hätten. 1?> Die Alliierten wollten Griechenland nickt zum Aufgcben der Neutralität bewegen oder es zum Kriege zwingen. Sie wünschten nur, entsprechende Garantien für die Sicherheit der Armee in Saloniki zu haben. Venizelos, der in erster Linie Patriot sei. wurde am liebsten zusammen mit dem Könige dem Vatcrlanüe dienen. lW. T. B > Kampf von Griechen gegen Griechen. Reuter meldet: Bei Guiöa an der Eisenbahnlinie Salo niki—Vcrria ist ein unangenehmer Zwischenfall vorgekom men. Ein Bataillon Infanterie, daS von Berria nach Saloniki ging, wurde von Truppen aus Ekaierini. die der Regie rung in Athen treu geblieben sind, angegriffen. Es wurden einige Schüsse gewechselt und verschiedene Soldaten ver wundet. Das Bataillon schlug sich schließlich durch die An greifer durch. Ties war die erste Feindseligkeit unter den beiden einander gegenüber stehenden Gruppen der griechischen Armee. Ein neuer bulgarischer iGesaudter iu Koustantiuopel. lMcldung der Bulgarischen Telegraphen-Agentur.j Ter frühere bulgarische Gesandte in Cettinje, Tr. Koluschew. ist durch königlichen Erlaß zum bulgarischen Gesandten in K o n st a n r i n o v e l ernannt worden. Er wird demnächst abrcifen. um dem Sultan sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. «W. T. B.j Amtlicher türkischer Heeresbericht vom 31. Oktober. TtgriSsront: Unser wirksames Artillcrieseuer zer störte einen Beobachtungsturm des Feindes, sowie seine Schützengräben. Das feindliche Erwiderungsfeuer blieb ohne Wirkung. — P c r s i s ch e F r o n t: In einem bluti gen Zusammenstöße, der nordwestlich von Hamadan in der Gegend von Biüja mit feindlichen Truppen stattfand..trugen unsere Truppen den Sieg davon und drängten den Feind zurück, der in Auflösung flüchtete. Außer schweren Ver lusten an Toten und Verwundeten, die der Feind teils mit zurüclsührte, teils auf dem Schlachtfeldc liegen ließ, verlor der Feind an Gefangenen einen Kompagnieführer und 120 unverwundete Soldaten. Unter den Gefallenen befinden sich auch Offiziere. Ferner erbeuteten wir durch diesen neuen Erfolg eine große Anzahl Gewehre und anderes Kriegsmaterial. Tie Ortschaft Bidjar. deren Einnahme von den Russen in ihrem amtlichen Bericht vom 26. Oktober 1916 gemeldet worden war, ist von uns wieder zurückerobert. Nördlich von Sakis wurden russische Äavallerietruppen, die unsere vorgeschobenen Truppen anzugreifen versuchten, mit Ver lusten für sic zurllckgeschlagen. — Kaukasusfront: Scharmützel. Von den anderen Fronten kein wichtiges Er eignis. Der stellvertretende Oberbefehlshaber. tW. T. B.) Eiu türkischer EriunerungStag. Anläßlich des zweiten Jahrestages der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen den Türken und Russen ver öffentlichen die Blätter Artikel, in denen herworaehobeu »»-ruck. lW. T. B-) Deutsche Verg^lnugSmahmrtzme« g«H«» Armikreich Zwischen der deutschen und ber französischen Regierung ift im Januar d». Js. et« Abkommen »ege« der Snt, lassung -er beiderseitigen Zivtlgefangenen aetrofsen worden. Nach diese« «bkomwen habe» all« tn Frankreich internierten deutsche« Krauen und Mädchen, so wie männliche Personen unter 17 und stder öS Aahre» und btrnsNtNta«giiche Männer zwischen 17 und 55 Zanken An« spruch auf Entlassung und Hetmbesörderung. soweit sie nicht wegen gemeiner Verbrechen oder Vergeben strafrechtlich ver folgt werden. Die französische Regierung hat da» Ab kommen insofern nicht innegehalten. als sie einer größeren Anzahl Deutscher, insbesondere Elsaß-Lothringern, die nach dem Abkommen zu entlassen waren, darunter auch Frauen und Kindern, ohne Angabe von Gründen die Nb reise verweigert hat. Da die von deutscher Seite erhobenen Vorstellungen erfolglos geblieben find, hat sich bi« deutsch« Regierung nunmehr entschlossen, Vergeltung zu üben, und zunächst 200 sranzösische Männer und Frauen aus ange sehenen Familien in besetztem französischen Gebiet« fest nehmen und nach Deutschland bringen zu lallen. Sie wer- den so lange fcstgehalten werden, bi» dt« vertragswidrig zurückgehaltenen Deutschen nach Deutschland zurückgekehrt sind. «Amtlich. W. T. B.j Abschiebung belgischer Arbeitsloser. In den letzten Tagen hat die zwangsweise Ab schiebung belgischer Arbeitsloser aus dem Ge biete des Generalgouvernement» nach Deutschland be gonnen. und zwar im Kreise MonS. Di« Abschiebung ging ohne Zwischenfall vor sich. Auf dem Bahnhofe in MonS er hielten die Leute in der Speiseanstalt für die Truppen warmes Essen. «W. T. B.j Der Papst und die ErnähruugSfragc i» Belgien. „Corriere ü'Italia" meldet: Der Papst empfing den Vertreter deS amerikanischen HilfSauSschusses für Belgien, der ihm den Plan zur Veranstaltung einer Sammlung unterbreitete, aus deren Erträgnissen Zusatz Mahl zeiten für belgische Kinder beschafft werden sollen. Der Papst versprach, das Werk dem Kardinal Gibbons, dem amerikanischen Episkopat, der dortigen Geistlichkeit und allen barmherzigen Menschen ohne Unterschied der Religion und der Gesellschaftsklasse zu empfehlen. Er stiftete 10 000 Franken für das Werk. «W. T. B.j Briaud gegen de» Handelskrieg nach dem Kriege? b. Die norwegische Zeitung „Socialdemokraten" nennt eine Erklärung Brian ds. es würde nach Kriegsende von keinem ökonomischen Krieg gegen die Mittelmächte die Rede sein, das sensationellste Geschehnis des Tages. Briand sei bisher die Seele und die treibende Kraft gemeinsamer Angrissspolitik der Entente gegen Deutschland und deS Vorschlages zum ökonomischen Krieg gegen die Mittelmächte gewesen. Bestätige es sich, daß Briand und damit auch die Entente den Plan des Handels krieges ausgegcben hätten, sei dies ein großer Sieg der neu tralen Länder, die sich bestimmt ablehnend dagegen verhalten haben. Eine solche Erklärung deS französischen Ministerpräsi denten Briand gegen den Handelskrieg liegt hier bisher nicht vor. Rücktritt Tittouis von seinem Pariser Posten. «Meldung der Agenzia Stefans.) Ter italienische Bot schafter in Paris Tittoni hat. da er den Winter in einem milden Klima zubringen muß. um seine Entlastung gebeten. Der Ministcrrat nahm die Entlassung mit Bedauern an und ernannte Tittoni zum Zeichen der Anerkennung seiner dem Lande geleisteten Dienste znm Staatsminister. «A. T. B.j Tommasso Tittoni ist am 4. Mai 1849 in Rom ge boren. Er besuchte bi« Universitäten Rom. Lüttich und Oxford, wurde 1882 Mitglied des Provinzial-LandtageS und des Stadtrats von Rom und 1886 in die Kammer gewählt. Im Jahre 1897 wurde er zum Präfekten der Provinz ' erngia und nn Jahre 1900 zum Präfekten der Provinz Neapel ernannt. Seit dem Jahre 1903 war er fast ununter brochen im diplomatischen Dienst, und zwar von 1903 bis 1910 als Minister des Auswärtigen, mit einer nur kurzen Unterbrechung im Jahre 1006. wo er einige Wochen lang Botschafter in London war. Seit dem 26. April 1910 war er Botschaster in Paris und hat in dieser Stellung, wie auch früher schon als Minister des Auswärtigen, aus seiner Deutschscindlichfeit kein Hehl gemacht. Ob sein Scheiden von dem Pariser Posten den Abschied aus dem Staatsdienst übcrhauvt bedeutet, bleibt abzuwarten. An der Politik Italiens wird jedenfalls durch TittoniS Rücktritt von seiner Pariser Stellung nicht das mindeste geändert. HavdclSspionage in der Schweiz für den Birrverband. Die „Köln. Ztg." meldet aus Zürich: In der Ostschweiz sind mehrere Personen unter der Beschuldigung der Handclsausspähcrei zugunsten des Vier verba n des verhaftet worden, darunter der Vor steher der Polizei in Herisau namens Wälder. Es scheint ich um eine ganze Bande zu handeln, die mit Geschick arbeitete. Namentlich das Sticlcreigewerbe litt seit ge raumer Zeit unter Verdächtigungen, die von den HandekS- spähern ausgingen. IW. T. B.l Italien sucht Rußland auszurcizen. Der „Züricher Tagesanz." meldet aus Mailand: In einem römischen Telegramm des „Secolo" wird zensuriert berichtet, daß Rußlands Ansehen in ganz Asien außerordentlich gesunken sei und daß ein großer Sieg Rußlands über die Zcittralmächtc nötig sei, »m die alte politische Stellung für Rußland in Asien wieder zu erreichen. Der „Secolo" fügt hinzu, schon diese Tatsache müsse Rußland davon zurückhalten, seinen Frieden mit den Zentralmächten zu machen. Unser Unlcrsceboot-^renzerkrieg. «Meldung von Norsk-Tclegraw-Byran.j Der mit Ballast noch Barry bestimmte norwegische Dampfer „Tbors- dal" ist am Sonnabend vor Kap Vinzent von einem deutschen Unterseeboot v e r s e n k t worden. Die Besatzung traf in Rettungsbooten in Vardö ein. iW. T. B.l Lloyds meldet aus Gibraltar: Der griechische Dampfer ..Massälia" ist versenkt worden. «W. T. B.j Deutschland und Norwes:«. Tic norwegisch-Regierung setzte ihre Be ratung mit dem StorthingSpräfidium lind den Parteiführern unter Zuziehung ihres Stockholmer Gesandten Hagernp ldeS bekannten RcchtSlehrers und norwegischen Vertreters auf den Haager Konferenzen» und ihres Berliner Gesandten v. Ditten über die Deutschland zu erteilende Antwort fort. Trotzdem viele törichte Ge rüchte über Mtnisterwechsel, Mobilmachung, Einberufung des Ltorthing, Mintsterreisen tu» Ausland usw. nach wie vor umlaufen, dauern die gemeldeten Versuch« einzelner Blätter an, schüchtern eine Verständigung mit Deutschland zu empfehlen. Anscheinend als Folge davon blieb auch die Börse im ganzen fest. «W. T. BI Die dänisch« Preff« über Li« dentsch-norwe-lsche» Beziehungen. „Politiken" beschäftigt sich in einem Leitartikel mit der deutsch-norwegtschen Streitfrage. Da» Blatt führt zunächst dt« aushetzenben Ausführungen der Entente prelle an. die die Möglichkeit eines Kriege» zwischen Nor wegen und Deutschland in den Vordergrund stelle, fa eS sogar al» unvermeidlich betrachte, daß der beutsch-norwegt kche Konflikt eine Verschärfung erfahre. »Politiken" sagt weiter: Indem dies« V ««achtunge» der französisch«« Presse tn einer Möglichst fensatiouellen Fon» tn» Ausland tele- graphtert »erden, erhalten sie den Charakter von Alarrn- telegram»««. die dle Beunruhigung und Spannuni hübe», vdwohl sich doch jeder selbst sage» »uß. daß und Paris über den Verlauf de» Streites über den ote. Wir unserer Met- en ent- de» « onser» unterrichtet sein kann, namentlich »halt der noch nicht überreichten norwegtsi habe« schon früher hervorgüßbeu. baß nun» der Streit nicht au« _ en i«. die nicht ausgeglichen werde« könnten, vte Sache »erhält sichvitlmehr gerades, haß Dentschlatchknb Nor wegen in Wirklichkeit einer Annäherung nabe sint. da d e offiziöse» deutschen «latterüußernngen beton,nF'daß die deutschen Unterseeboote bi, »orwegische» Häfen »um An- laufen nicht brauchen, und die norwegische« Blätter zu- geben, »aß Unterseeboote tatsächlich nicht norwegische Häfen aufgesucht haben. Weun die tatsächlichen Verhältnisse der art sind, kommt e» un» nicht wahrscheinlich vor, daß die gegenwärtig stattfindenden Verhandlungen nicht »u einem Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten fübren sollte«, die im wesentlichen auf den Umstand zurtickzustthren sind, daß Deutschland glaubt, in der norwegischen Note eine poli tische Tendenz zu finden, die norwegischerseit» durchaus be stritten wirb. — Auch die „Nerltngske Ttbende" nimmt Bezug aus die aufhetzenbc» Presseaussührungen. die nach dem Blatte größtenteils aus unverantwortlichen und mangelhaft Informierten Quelle« stammen. Da» Blatt schreibt: S» ist zu erwarten, daß die amtliche norwegische Antwort aufklärend und beruhigend wirken wird Die norwegische Oessentltchkeit scheint andauernd ent- schloffen, an einer besonnenen und ruhigen Beurteilung der Lage festzuhalten, zu dcr diese so sehr auffvrdert. Englisches Unterhaus. Balfour sagte auf eine Anfrage wegen de» drut- schen Angriffe» iw Kanal: Dt« Mitteilung, daß kein Zerstörer verlorengegangen sei, war falsch. Deutsche Zerstörer sind von unserem Artillertefeuer getroffen wor den. Aber es ist nicht behauptet worden, daß sie durch bas Geschützfeuer versenkt worden seien. Nach den Mittei lungen, die bei der Admiralität eingegangen sind, sind zwei deutsche Zerstörer aus Minen in den ausgelegten Netzen gestoßen und wahrscheinlich in die Luft geflogen. Sechs Netzleger sind untergegange». Die „Queen" hätte gerettet werden können, wen» der Kapitän sich vor Augen gehalten hätte, baß das Schiff sich noch seckS Stunden über Wasser halten würde. Der Zerstörer „Nubia". der die deutsche Flottille angriff, wurde torpediert un- hätte gerettet wer- en können, wenn nicht ber Sturm gewesen wäre. Der Zerstörer „Fltrt" wurde in der Dunkelheit überrascht und auf kurze Entfernung versenkt. Wenn eS das Ziel des Feindes war, den Dienst qver über den Kanal zu stören, so ist ihm das nicht gelungen, obwohl er die Vorteile deö Angreifers in bezug auf die Wahl der Zeit und des ein- geschlagenen Weges auf seiner Seite hatte. fW. T. B.j Soziale Lebeusmittelbewegung tu Englaub. Daily News" meldet, daß die Bergarbeiter von Süd- Wales und Schottland beschlossen haben, eine Bewegung gegen bie Preissteigerung der Lebensmittel zu veranstalten. Die Bergarbeiter von Süb-Wales haben sich in Cardiff versammelt und beschlossen, ihre Gewerk schaften zu einem Vorgehen aufzuforbern. um die Regie rung zu einer strengen Aussicht über die LebenSmittelpreise zu zwingen. Die anderen Gewerkschaften sollen eingeladen werden, sich -er Beweg «p anzuschltetzen. Wenn die Re gierung nicht nachgiLt, >ll am 37. November -er Streik erklärt werden. lW. T S.) Die lib l alturfva ge. Dem „Petit Jour«- chird an» Madrid gemeldet» e» sind für Len 8. Novemlst ti!Mad rid 12 neue Volks versammlungen a^er Parteien etnberufen. tn denen Referate über die spautsche Gtbraltarfrage ge- halten werden sollen. Die panische Negierung ist zu eiueu: Verbot der Versammlungen außerstande, weil di« Voraus- setzung de» Belagerungszustandes in Spanien fehlt. Zur Ablehuuug der Dieustpfltcht iu Australien. Die „Times" läßt sich aus Sydney melden, daß -er um günstige Verlauf ber Abstimmung über bie Dienstpflicht a». geblich den Iren zuzuschreiben sei. die sich für das Fehl schlagen der Homerule - Verhandlungen rächen wollten, ferner der Angst, daß die Einwanderung auL Asien zu- nehmen würde und de, Unzufriedenheit tn Arbeitcrkreisen mit dem Auftreten des Premierministers Hughes. fWTV.j Die Tagungsdauer des Reichstage-. Im Reichstage hält man cs nun, nach dem schlep penden Verlauf der Debatte über die Zensur und den Belagerungszustand, ttir ausgeschlossen, daß es gelingen wird, in drei Tagen die Berichte der Ausschüsse und 8aS ganze weite Gebiet der Ernährungsfragen zu erledigen. In den Kreisen aller Parteien hat man sich bereit- damit abgefundcn, daß die Sitzungen wahrscheinlich auch noch in der näch sten W n ch e fortgesetzt werden müssen. Der A e l t c st e n a u s sch u ß wird am Donnerstag oder Frei tag zu neuer Beschlusttassuirg zusammentreten. Es liegen verschiedene sehr wichtige Anträge zum Belagerungs zustand, zur Schutzhaft und Zensur vor. die man nicht gut unter den parlamentarischen Tisch fallen lassen oder uw ein Vierteljahr vertagen kaum Die nationalliberale Bert. Börsenztg." glaubt nun einen Weg zur Umgehung dieser Schwierigkeiten gesunden zu haben, indem sie ein mal die Annahme des ZcntrnmsentwurseS. der eine milt- tärischc Zentralinstanz als Anssichtsstclle und Beschwerde-' stelle fordert, und zugleich eme Wcttertagung de» 21 c r Ausschusses in folgender Weise empfiehlt: „Die beiden nationalliberalen Anträge betreffend Schutzhaft uttb Zensur werden dem 2ler Aufschub überwiesen. Liese be dürfen selbstverständlich einer eingehenderen Prüfung «tch> nur vom politischen, sondern auch vom juristischen Äcsichts- vunkle aus. Aber auch hier würde es s» hohem Matze be denklich sein, wenn dir Arbeit erst nach Wiedetzusammen- tritt des Reichstages ausgenommen werden könnte. Es liegt daher nahe, daß der Reichstag dieser Sler Kommission ebenso wie dem HaupiauSschuß die Ermächtigung er teilt, auch während der Vcrtagungzufammen- - »treten, und daß die Zustimmung der Retchs- regicrung zu diesem Beschluß für den Termin der Vertagung von entscheidender Bedeutung sein könnte." Zur Sounabcadsitzung deS Reichstages bemerkt die „Kreuz-Ztg.*: „Im „Borjvärts" iommt dcr Abgeordnete Scheide» mann auf die Sonnabendsitzong des Reichstages in einer Weise zurück, bie vermerkt zu werden verdient. Sein Leit- artitel schließt mit der Drohung, wenn nicht ein System- wtchsel «tnträte, wie er den Wünschen des Volke- ent spreche. dann werde da», was wir am Sonnabend im Reichstage erlebt hätten, nur ein Vorspiel gewesen sein. Man steht, Herr Gchcidemann spricht mit dem Selbst- bewußtsetn de» Führer» einer regierenden Partei. Sr muß doch wohl da» Gefühl haben, daß man auf seine Haltung großen Wert le»t. Freilich lehnt er die sür den Kampf gegen links etwas unbeaueme Bezeichnung der Sozialdemokratie als Regierungspartei ab und fügt hinzu: „Wäre sie da» jemals gewesen, so hätte sie am 28. Oktober aufgehört. eS zu sein." Im Verlauf dieser Reichstags sitzung vom 28. Oktober steht nun der Abgeordnete Scheide- mann den Beweis dafür, daß die Regierung abgewirt schaftet habe. Sie könne nicht regieren, denn sie habe keine Partei, auf die sie sich stützen könne. Die Rechte werbe setzt sagen. Bethmann habe den Reichstag aus der Hand verloren. Her mit dem starken Mann! ,-Her mit dem starken Maunl sagen auch wir. Nur baß wir ihn uns etwas ander» vorstellen. Stark durch bas Vertrauen ber Volksvertretung, auf da» er sich stützen kann .. ES sind also etwa dieselden Tön«, wie sie zur Zeit ber Zaber«. Erörterungen in der Presse der Linken laut wurden. Wir
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