Volltext Seite (XML)
81. Jahrgang. ZK 904 Donnerstag, L. November ISIS. Drahtanschrift: Rachricht«» rrackhr«. Fernsprecher-Sammelnummtr: »»»41. Rur für NachtgesprSch«: »«011. Orei/PMZ - §önSaiü- 8ekok»la-e D«^ir§- ^akm- Ackokvlaöe - Äitter- LekokolaSe Vr«Eig-ILk»o. Dorrei-k. Schristlritung und KauptgrschSstrstellr . Marienstrafte »8/4». Druck u. «erlag von Liepsch ch Reichardt in Dresden. »>er«rll»rltch in Dreed«. d,t,w«tm»Iiger Zutro-una <«n »»an. und vknl-een nur einmal» S.r» w-, I Angsfgorl» breiig, Di« einipalli,e Zeile <ei«as Silben) II vf„ vorpigiplltz« und «neigen in Nummern nach «onn. ZOkIUgv'rzlkoUyr t, den v,r-rien »,»0 M Lei einmal!,er Zultellun, durch dt» Post »,M M. <a,n« «eitel,eld). I -preise. und Feiertagen laut Toris. — «urwLrlige Aufträge nur „gen Vor,u4e>al,lung. — r Nachdruck nur mit deucktcher Quellen,n^be (.Dreedner Nachr."» »uichst^ — Un«rlan,te Schrtftltücke werden nicht ausdewahrt. Rumänische Riederlage westlich der Predeal-Stratze. »ii -aideliimterseebiit„»eulfchstm»" rum ,Welten Male in Amerili? - znsimmrnbrnch englischer «sd rnsMer »o,risse, »entsche »ergiltnngimaßnnhmea gegen Frankreich. - »ie ragnngidaner des »eichitag«. - »ai nene Ssterreichische Uibioett. »er amtiiche dentlche Sriegibericht. fA«tlich.j Grobes Hauptquartier. 1. November. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Mit besser werdeuder Gicht setzte i« Somme,Gebiet i« mehrereu «bschuitten lebhafte Artillcrietätiqkeit ei». In deu Abendstnuden ginge« die Engländer a«S der Gegend von Eonrcelette und mit starken Kräfte« a«S der Linie Bnendeconrt—Lesboenfs zum Angriff oor. Nördlich von Sonrcelette kam in unsere« Abwehrfeuer der Angriff nicht oormärts. Westlich von Le 'Trausloy brach er verlustreich. «« einzelneu Stelle« im Nahkampse. zusammen. Heeresgruppe Kronprinz Der Geschükkampf ans dem Ost-User der Maas war »nr zeitweilig lebhaft. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front de, «eneralfelSmurschalls Prinzen Leopold v. Bayern «ege« die am S0. Oktober oo« «ns genommene» «tellnuge» aus de» östlichen Narajowka-Ufer führte der Muffe «ach stark«» Artilleriewirknng bei SinSrnch de« Dunkelheit heftige Gegenangriffe, di« fünfmal Wiederholt, unter blutigen Verlusten scheiterte« Auch die »t t o m «i«ischen Trnppcn hielten das gewonnene Gelände gegen starke Angriffe und warfen de« an einer Stelle eingebrocheue« Feind durch schnellos Gegen- fener zurück. An der Ristrycza Solotwinska wiese« österreichisch-ungarische Truppen feindliche Abtei, knnge« dnrch Feuer ab. Front de« Generals der Kavallerie Erzherzog Karl I« Siebenbürgen ist die Gesamtlage «noerändert. Eine» Wichtigen Erfolg errangen westlich der Pre. deal-Straße öfterreichisch-nngarifch« Regimenter, die in die rnmänisch« Stell««« einbrache« nnb 10 Infanterie- »efchüge ««» 17 «aschinengemehre erbentete«. Sllbllstlich des Roten-Turm. Passes machte unser «»griff Fortschritte. L alkan-Kriegsschauplatz. Hooraogrupp« deo «eneralseldmarschall» v. Mackensen Sei«« Sreigniffe »»« wesentlicher Bedeutung. Mazedonlfche Front I« Eerna-Boge» «nb zwischen Vutkovo- und Tuhiuos-See «ah« die «rtillerietätigkeit wieder zu. Der Erste Geueralquartiermeifter: lS. T. B.j L « deuborfs. Lefterreichisch-iizirilcher «riegideri-t. «ie». Amtlich »ird vcrlautburt dr« I.No» »««her 181«: vestticher Kriegsschauplatz. Heeresfront de« General« der Kaoallerle Erzherzog Karl Westlich des Predeal-Tales «elaug es unsere» Truppe«, in die feindliche Stellung einznbrtngcn. wobei 10 Jnfanterie-Geschtitze und 17 MafchinenM;wehre erbeutet wurde«. Südöstlich des Roten, Turm. Paffes wnrdc Gelände gewonnen. Heeresfront de« Generalfeldmarfchall« Prinzen Leopold von Bayern Nach heftiger Artillerievorbereitung versuchte der Feind bei Einbruch der Dnnkelheit. sich der am »«. Oktober von ihm verlorene« Stellungen am östliche« Nora- towka-User wieder z« bemLchtigeu. Trotz fünswalige« Maffenanlaus wurde« unsere Stellnnge« restlos behauptet. Ebenso scheiterte« starke Angrisf« gegen bi« »ttomaui- sthen Truppe«. An der viftryeza Solotwinska wurde« seiud- liche «dteilnnge« durch Fener oertriede«. JtaNrnischer Kriegsschauplatz. «ns de« «ttdsttigel der küftenlä« dischr« Front steigerte sich i« Lanfe des gestrige« Tages dg- feindliche Artillerie» und Minenfener wieder zu grobe« Kraft. Von 8 Uhr nachmittags an begann feindliches «sanierte, i« «ippach-Tale u»d ans der Karst-Hochfläche gegen unser« Stellnnge» »»rznsühlen. Wo sie nnsere zerschösse nc» Gräde» sstr sturmreif hielt, fetzt» sie au» M ««Wisse» an, di« jedoch durch Sperrfeuer und dnrch Gegenstob abgeschlagen wurden. Abend» flaute das Fener ab. setzte jedoch nachts erneut mit grober Heftigkeit ei«. Italienische Flieger warfen ans Dnttonlo, Scsana «nd Miramar zahlreiche Bomben ab, ohne nennens werte« Schade« z« verursache». Hanptmann Schenzel schob über der Bucht von Panzano einen Caproni ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Boi de« k. u. k. Truppen keine Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: sW. T. Bf v. Hvfer. Feldmarschall-Leutnant. »ai Hindeli-I-tziot„»eutfchliad" ,«m »weiten Mite in «meriti? fRenter.f Das deutsche Handels-Unterseeboot „Deutschland" ist Mittwoch früh in New-London tCon- necticntf eingetrosfen. sNotiz: In Bremen ist bisher noch keine Nachricht über die Ankunft der „Deutschland" ein gegangen. lW. T. B.s Man wi»t> diese Reuter-Meldung mit einem.groben Bvkbryakt aufnebmen müffrn. De^,» einmal ist, was bei drk brckhttosfn Verbindung zwischen Deutschland und Agw, r<ka doch möglich, ia wahrscheinlich wäre, eine Bestätigung dieser Nachricht bisher in Bremen nicht eingetrosfen, zum andern hat sich Reuter, aerade was Meldungen aus Amerika anlangt, schon so oft als ganz unzuverlässig erwiesen, daß auch der vorliegenden Meldung gegenüber ein gewisses Mihtrauen am Platze ist. Hierzu liegt noch folgende Drahtmeldung vor: l), Berlin, 1. Nov. <Eig. Drahtmcld.s In Bremen ist eine Nachricht über die Ankunft der „Deutschland" bis her noch nicht eingetrosfen. Ein hervorragendes Direk tion s m i t g l i e d der Deutschen Ozeanrcederei in Bremen bestätigt die geäuberten Zweifel an der Wahrheit der Reuter- Meldung in allen Punkten. »rutsche Kunde. Deutschland, treu unterstützt von seine» Verbündeten, kämpft heute, die Worte Hindcnburgs und Ludcndorffs haben es uns bestätigt, der Bericht der Obersten Heeres leitung sagt es uns täglich aufs neue, siegreich gegen die gewaltige Uebermacht seiner alten und neuen Feinde. Nur recht und billig, dab Deutschland als die stärkste Macht auch die schwersten Lasten trägt, gleichermaßen militärisch, wirtschaftlich und finanziell. Um so gröber aber auch der Erfolg, um so gröber der Ruhm, der von diesem Kriege für den deutschen Namen ausstrahlt. Deutschen Massen, deutschen Kriegern und ihren Führern kann auf die Dauer nichts widerstehen. Nur eine Grob macht unter allen, die sich Grobmächte nennen, vermag den Krieg nach drei Fronten zu führen und gleichzeitig noch seinen, Verbündeten überaus wertvolle Hilfe zu leisten: Deutschland. DaS ist eine Wahrheit dieses Krieges, der sich schon setzt in aller Welt niemand verschließen kann. Japan hat mit seinem Kriegsruhm den Erdball erfüllt, als es den übermächtigen, für unbcsieglich gehaltenen russischen Gegner nieberzwang. Deutschland kämpft gleichzeitig gegen Rußland. Frankreich, England und Rumänien, wenn man will, auch noch gegen Italien, gegen eine Gruppe von Mäch ten also, von denen, mit Ausnahme der beiden letztey, jede einzelne sich dem Deutschen Reiche gleichwertig und gewachsen, wenn nicht überlegen fühlte, und schon sind deutsche Heere in Las Land des jüngsten Feindes vor gedrungen und haben seine Widerstandsfähigkeit empfind lich geschwächt. Gegen eine Welt von Feinden siegreich zu bestehen. Preußen unter Friedrich II.. dem Frankreich des ersten Napoleon war es beschicden. Aber was find diese für ihre Heit großartigen Kriegs- taten gegen die Kriegslasten und Kriegsleistunaen. die setzt Deutschland trägt und vollbringt? Die Name« der Männer, die unsere Kämpfer zu Land«, auf und unter dem Meere und in der Luft zum Stege führen, sie reihen sich würdig an den Heldengestalten der groben Vergangenheit, sie künden der Außenwelt, baß in Deutschland im letzten Menschenalter nicht nur zu Erwerbs- und Kulturzwecken, sondern auch militärisch und strategisch gearbeitet worden ist, gearbeitet im Geiste der dem deutschen Volke in einer tausendiährigen Geschichte eingehämmerten Erkenntnis, daß alle Frtedensarbeit, Wohlfahrt und Wohlstand Stückwerk bleibt ohne dte Gicherhett des Waffenschutzes, ohne dgs Unterpfand einer jederzeitigen vollen Kampf- und Kriegs- herettschaft.. ' Hinter dem kriegsgcwaltigen steht das arbeitS- tüchtige deutsche Volk. Der Neid, die Wurzel alles Nebels, hat auch diesen Krieg geboren. So gut wie unsere Gegner wußte das neutrale Ausland um den glänzenden Aufstieg der deutschen Wirtschaftsmacht. Aber wohl nirgends, auch in Deutschland nicht, hat mau das erwartet oder auch nur vorausgcsehon, was nunmehr wirklich ge leistet wurde. Die einen bauten auf unsere Abhängigkeit vom Ausland, die anderen bezweifelten, daß Deutschland, planmäßig von allen Seiten wie in einer Festung ein- gcschlossen, seinen Bedarf an Nahrungs- und Arbeitsmitteln aus Eigenem beschaffen könnte. Weder baS eine noch das andere hat sich als richtig erwiesen. Fast die gesamte Wirt schaftsarbeit, eine Schöpfung der Friedenszeit und auf Friedensverhältniff« eingestellt, hat sich in unglaublich kurzer Zeit und mit unerhört großem Geschick den An forderungen des Krieges angcpaßt. Pflug und Sense, Hammer und Nadel, Rad und Segel arbeite» im Krieg und für den Krieg. Nie zuvor hat die Welt erlebt, daß Millionen und aber Millionen so Vieles und so Wertvolles im Stich gelassen haben, freudig im Stich gelaffen, und so viel Lasten und Leiden, so viel an Zwang und Verzicht auf sich genommen haben. Wiederum mutz «in Vergleich, üey die Denkenden im Lager unserer Feind« und im neu tralen Lagrr anstellen« auf den ersten BAck zu unsere» GnnsttN «usfallrn. Nnb der Bolksgei st? Das deutsche Volk weiß, wie viel und wie schwere Opfer fallen. Die anderen wissen eS nicht und erfahren es nicht. Nur in Deutschland gibt eS volle Wahrheit über die militärische Lage, eine offene, ehr liche, den Ernst der Aufgabe niemals beschönigende Sprache führen unsere obersten Heerführer. Wo gibt es dergleichen bei unseren Gegnern? Wo gibt es in Deutschland etwas von jener theatralischen Mache und Pose, die in Frankreich, in Rußland, in Italien auch heute noch den Völkern geboten wird? So muß sich jeder unbefangene Beobachter sagen: das deutsche Volk allein ist mündig, ist politisch reif, das deutsche Volk allein ist mit ganzem Herzen an die schwere Prüfung des Krieges herangetreten, in Gottesfurcht und Menschenwürde, wie es einem wahrhaft christlichen Volke geziemt. Und schließlich! Wo haben Wissenschaft und Tech nik für den Krieg und im Krieg Sehnliches geleistet wie in Deutschland? Mit seinen bis dahin unbekannten Ge schützen und Geschoben, seinen Tauchbooten, seinen Kamps flugzeugcn, mit einer bis dahin unerhörten Gewalt der Sprengstoffe und Stickgasc hat Deutschland seinen Feinden manches Rätsel aufgegeben. Mit seinen finanziellen Kriegs leistungen hat Deutschland selbst England in den Schatten ge stellt. All das ist sicherlich nicht bloß für den Krieg getan. Nach dem Kriege werden die Völker wissen, in welchem Lande sie Erfindungsgabe, Unternehmungsgeist. Schaffensfreudigkeit, kurz die Eigenschaften, die den Fort schritt und Ausstieg verbürgen, zu suchen haben. Willen werden sie auch, wohin sie sich mit ihren materiellen Be dürfnissen zu wcüden haben, wenn sic nicht jenem, aller dings nach dem Kriege reicher und mächtiger geworbenen Geldgeber in die Hände fallen.wollen, der um jeden Preis, und sei cs um Blutgeld und Judaslohn, Geschäfte macht. Auch bas bedeutet für viele Völker und Länder Befreiung von wirtschaftlichem Druck, Schutz vor rücksichtsloser Aus beutung. Ucbcrtragung der Politik des ehrlichen M a k l c r s, mit der einst Bismarck -er Welt Bewunderung und Verehrung abgenötigt hat. auf die Wirtschafts- und Arbeitsinteressen der Völker. Freiheit des Weltverkehrs und Welthandels, freie Bahn jedem redlichen Streben, verdienten Lohn jeder ehrlichen Arbeit — das ist, was Deutschland will, und daß es das will und anstrebt, bas soll und wird dieser Krieg der Gesamtheit der Völker zmn Bewußtsein bringen. Die Lage m der Dobrudscha. Das Matt des bulgarischen Kriegsministeriums „Voenni ISvestia" bringt, wie einem Budapester Morgenblatt" ge meldet wird, einen längeren Bericht über die Sageinder Dobrudscha, in dem es heißt: Rußland hat durch die Operationen in der Dobrudscha allerdings kein Gebiet ver loren. aber diese Niederlage hat alle seine Konftanttuopeler Träume zerstört. sW.T.B.f Die gesamte Sofioter Presse gibt die Aeußerungen -cs Generalfeldmorschalls von Hindenburg gegenüber tzem Vertreter -er „N. Fr. Pr." wieder. „Echo de Bulguric" bemerkt dazu: Der Ober befehlshaber des deutschen Heeres, der Stratege dieses RtefenkriegeS. sprach mit einer Einfachheit und Geradheit, -ie Achtung fordern, mit jener ruhigen Sicherheit, die unseren von der Phrase hypnotisierten Hotnden »u denke« gehen wird. Go groß auch die mgterteyen Hilfsquellen der