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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916110201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-02
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1916
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Z e» rs s r- 'S» ^ -L § S S «L sr-r ».« «»»« » . -o -. «» « LT K» L » a « « S SS »l 8 kenntUtS und bestimmungen Li» Fälle seien Lern L oft eine Besserung .., . habe ben Fehler gemacht, den Nachgeordneten Behörde» zu viel Spielraum bei der Auslegung der Bestimmungen zu gewähren. In der einen AuttShauptmauuschaft sei eS schlimmer als in der anderen. Nur einige Bezirke hätten ausreichende Unterstützungen gewährt, so die ÄmtShaupt- Mannschaften Dresden - Altstadt und -Neustadt, sowie die Stadt Dresden selbst. AIS Makistab der Unterstützung diene noch immer der Durchschntttslohn vor dem Kriege. Wenn auch Sie Regierung bestimmt habe. Lah der jetzige Durch- schnittslobn als Maßstab zu dienen habe, so richteten stch doch die UnterstützungSverbände nicht danach. Deshalb müne die Bestimmung beseitigt werden, daß der Durch. schnittSlobu die Höchstgrenze der Unterstützung sei» solle. Tin Kapitel für sich sei die Behandlung der Kriegersrauen, die setzt als Textilarbeiterinnen beschäftigt seien. I» dieser Frage habe das Ministerium wiederholt seine Anschauungen geändert. Leine Freunde hofften, baß die Regierung ihren Wünschen und Beschwerden geneigtes Ohr schenke und die Fehler beseitige, die in der Unterstützung der Textilarbeiter, der Schneider und Konfektionsarbeiter und der Arbeiter in Len Schuhfabriken bisher im Sande gemacht worden seien und den Arbeitern eine den Verhältnissen entsprechende Unterstützung zuteil werden lasse. Er bitte auch die Re gierung. dafür zu sorgen, daß widerstrebende BezirkSver- bänöe, Städte und Gcmeindeoerbände dahin gebracht wer den. ihre Pflicht zu erfüllen. SraatSmiuister Gras Vitzthum v. Eckstädt beantwortet die Interpellation dahin: Der Wortlaut der Interpel lation müsse den Eindruck erwecken, als ob in Sachsen in der Angelegenheit überhaupt noch nichts geschehen sei. Er müsse aber ausdrücklich feststelleu, dah sofort nach dem Ein- trirt des Bedürfnisses, also mit Beginn -er ArbeitS- beschrünkung infolge der Beschlagnahmen, auch die er forderlichen Einrichtungen getroffen und Mittel bereit gestellt worden seien, und mit der Erweiterung der Be schlagnahmen sei auch die Textilarbeiterfürsorge immer weuer auSgebaur worden. Er müsse deshalb annehmen, daß die Interpellanten mit ihrer Frage nur Einzelheiten bemängeln wollten. Den Wunsch nach einer Vereinheit lichung teile auch er, gehe aber nicht soweit, auch in die ört lichen Verhältnisse einzugreifen, die den unteren Verwal tungsbehörden am besten bekannt seien. Oertliche Ab weichungen würden sich nicht aus der Welt schaffen lassen. Es müsse auch bei der Höhe der Unterstützungssätze Rück sicht auf die Verhältnisse anderer Bevölkerungskreise ge nommen werden. Im August allein seien über 2L Mil lionen Mark an Unterstützungen gezahlt worden. Dabei handle es sich in Sachsen um 112000 Arbeitslose und 107 000 Kriegcrfamilien. Die Regierung meine, mit den geltenden Maßnahmen eine Grundlage gefunden zu haben, die ebenso den örtlichen Verhältnissen Rechnung trage, wie den Schwankungen und der Steigerung der Lcbensmittelpreise. Es münc aber nunmehr ein gewisser Beharrungszuftand cintreten. Hierauf wird auf Antrag SeS Vizepräsidenten Frätzdorf die Besprechung der Interpellation und die sofortige Lchlußüeratung des Antrags beschlossen. Abg. Posern inall.): Die Arbeitgeberschaft habe sofort bei Eintritt der 'Notlage freiwillig eingegrifsen. und bald sei die freiwillig betriebene Hilfsaktion durch Verordnung geregelt und auf breitere Schultern gelegt worden. Durch die Unterstützung nach der Kopfzahl der Familie sei ein Moment in unser Volksleben hineingeworfe» worden, daS nach dem Kriege noch zu manchen Kämpfen führen werde. Der Zweck der Unterstützung sei gewesen, die unverschuldete Notlage vieler Familien zu beseitigen, es sei aber sicherlich nrchr beabsichtigt gewesen, so weit zu gehen, Latz manche Familien sich durch die Unterstützungen besser stehen, als vorher in Friedenszeiten. Das sei aber vielfach der Fall. Mancher Arbeiter greife lieber nach der Unterstützung, alS nach dem Lohne oder nach lohnender anderer Beschäftigung. Die Unterstützung der Arbeitslosen und Kriegerfamilien dürfe sich nicht zu einem Ltaatsrentnertum aus- wachsen. Deshalb müsse die Kontrolle bei der Gewährung von Unterstützungen eine noch schärfere werden. Er könne deshalb dem Anträge nicht vorbehaltlos zusttmmen. Es wäre richtiger gewesen, das Material in einer Deputation eingehend zu berateir. Bezüglich der Interpellation seien seine volitischen Freunde der Meinung, dah die Textil arbeiter-Unterstützung so hoch sein müsse, um das Durch hauen zu ermöglichen, daß eS aber notwendig sei. sie Len örtlichen Bedürfnissen anzupassen. Abg. Schöufcld lkons.s: Auch die rechte Sette des Hauses >ei damit einverstanden, datz der arbeitslos gewordenen Lextilarbeiterschaft eine ausreichende Unterstützung gewährt werde, sic müsst; jedoch darauf bestehen, datz die Bedürftig keit einer gewissenhaften Prüfung unterzogen werde. Bor allem müsse alles versucht werden, den arbeitslos gewordenen Textilarbeitern anderweile lohnende Beschäftigung zu geben. Deshalb dürfe die Unterstützung nicht zu hoch bemessen wer den, weil sonst der Anreiz fehle, sich nach anderer Arbeit umzusehen. Bei der ungeheuren Anspannung der Steuer kraft müsse man auch mit Unterstützungen sparsam sein, denn auch viele kleine Steuerzahler hätten diese mit auf zubringen. Durch die Aufstellung der Bedarsstafeln, die das Uittcrilützungsbedürfnis regeln, sei eigentlich die Jnter- vellation überflüssig geworden. Mil der Bindung an be stimmte Sätze seien seine Freunde nicht einverstanden: die jetzige Regelung reiche hin. um eine gerechte Unterstützung herbeizuführen. »dg. Attttther iS. v») bemängelt, -atz »er Borr^uer einzelne BorSvmmniss« »et de» Textilarbeitern oerall- gemeinert habe. Den finanziell schlecht gestellte« Ge- Bor chlecht gestellte« , mrtndeu. zu de««» auch Plauen gehör«, sollt, etue tatkräftige Unterstützung selten- de- Staates zuteil werden. Adg. Gchmck« (ntt.) weif, ebenfalls aufRe Belastung der Gemeinden hin. dir ganz autzerordentlich zugenommen habe. Im Bezirke Reichender»—Mylau—Nvtzschkau, wo viele Textilbetriebe seien. Hab« die Summe für ArbeitS- losen-Unterstützung von 18000 Mk. im November 1S13 auf ISO 000 Mk. im September dieses Jahre« »»genommen. Die Arbeitgeber seien bemüht gewesen, den Gemeinden die Lösung ihrer Aufgaben zu erleichtern. Die Opfer, die de: Krieg fordere, müßten von allen Volksgenosse mäßig getragen Verden. Abg. Heymau» (kvns.) stimmt dem Borredner zu und richtet an die Regierung die Bitte, die einzelne« Gemeinden auferlegten höheren Belastungen auf die BeztrkSvertzände zu übernehmen. Set eS denn der Regierung bekannt» datz einige Bezirke alles den Gemeinden ausbürde» und au» der Bezirk-kasse nichts gewährep? Abg. Drescher (GozJ weist die Behauptung de» Sbg. Posern zurück, daß viele Arbeiter lieber Unterstützungen bezögen, als datz sie sich einer anderen Arbeit »»wendet«», und kritisiert die Bemessung der Unterstützung durch ei«, zelne Gemeinden, sowie die Anrechnung von Renten. Abg. Dr. Mehuert (kons.): In bezug auf dt« Beschaffung von Heizmaterial und Winterkletdung müßten di« Liefe- rungSverbände angehalten werden, den Arbeitslose» und KriegersamUien gegenüber ihre Pflicht zu tun. Freilich werbe es sich um ganz erhebliche Beträge handeln. Redner kritisiert die Unterstützungssätze ruf Grund der aufgestellten BedarfStafeln und bestätigt die Behauptung seines Kvak- ttonSgeuossen. datz tn ländlichen Kreise» sich Arbeitslose, die Unterstützungen bezogen, um die landwirtschaftlichen Arbeite» gedrückt hätten. Dte de» Gemeinden zu ge währenden Unterstützungen könnten nicht von den Be- »irkSverbänden verlangt werden, die vielfach selbst ver schuldet seien. Schließlich bittet Redner di« Interpellanten, den Ausschüssen die Mängel in der Organisation mitzu- teileu, damit sie abgestellt werben könnten. Abg. Ritzschke-Leutzsch (ntl.) beantragt, Leu vorliegenden Antrag Castan zur weiteren Behandlung an di« Rechen schaftsdeputation zu verweisen. — Ueber die Zulässigkeit dieses Antrags nach Annahme deS Antrags Frätzdorf auf Schlutzberatung entspinnt sich eine kurze GeschästSorünnngS- debatte. — Nachdem »och Abg. Oertel (kons.) die Textil arbeiter gegen verallgemeinernde Anschuldigungen in Schutz genommen hat. und nach einem Schlußwort de« Adg. Winkler wird der Antrag Nitzschke angenommen und der Antrag Castan an die R ech en schaft-deputatiou überwiesen. Nächst« Sitzung: Heute Donnerstag, vormittag» X1L Uhr. — Tagesorüuuug »er Erste« K«»»er sür die SS. »steutltche Sitzung am 3. November, nachmittag» Xi Uhr: Mitteilung »nb Beschluß über ba» Ergebnis de» BereintgungSverfahren» über de« Entwurf eine» Gesetze», enthalte»- «tu vorläufige» Verbot brr Veräußerung von Kohlenbergbaurechten und einiger hiermtt zu sammenhängender Handlungen; — Antrag zur Petttto» de» BeretnS der HauSbesstzer zu Plaue» t. B-, dte Einrichtung einer staatlichen Mictverlustversicherung usw. betreffend: Anzeige« über zwei für uuzulüfsig erklärte Petitionen — Tagesordnung der Zweite» Kammer für di« SS. Sffeutltch« Sitzung am 2. November, vormittag» X12 Uhr: Schlußberatun« über den Entwurf «tue» Gesetze», enthaltend ei» vorläufige» ver bot der Veräußerung von Lohlenbergbaurechten und einiger hier mit zusammenhängender Haudlungeu, sowie über dte hierzu et», gegangenen Petitionen. Sertliches vud Sächsisches. — Zugäuderuug. Dte Persoueuzüge S67: ab Großenhain Cottk. Bf. vorm, 10 Uhr 47 Min., in Lottbu» nach«. 13 Uhr 33 Mtu„ uuü S74: ab Lottbu» »achm. 1 Uhr. t» Großenhain Cottb. Bf. »achm. 3 Uhr 48 Min., werde» von heute st- November) ab nicht mehr geführt. Dagegen werden vom gleiche» Zett- vunkte an Trtebwagenfahrten: ab Genftenberg vorm. 10 Uhr 58 Min-, in Ruhland vorm. 11 Uhr 16 Min., und ab Ruhlanü nachm. 13 Uhr 50 Miu., tu Denftenbcrg nachm. 1 Uhr 8 Mt», «tu- gerichtei. Letztere bilden dt« Fortsetzung der ab Lottbu» vorw. g Uhr 55 Min„ i» Seuftenberg vorm. 10 Uhr 56 Mt», bezw. der ab Lenfteuberg nachm. 1 Uhr 11 Muu. tu Lottbu» nachm. 3 Uhr 8 Mt», verkehrenden Triebwagen. — Taub stumme na« statt. Beim ReformcrtiouSfestgotleS- Lienst wurden an Kinder der erste« Klaffen die Zinsen aus der Luther-Stiftung in Gesamthöbe von 12S.10 Mk. und einige Neue Testamente mit Bildern, sowie mehrere Bücher mit Bildern von Luther-Stätten verteilt. Die Luther- Stiftung ist vor 33 Jahren von bem frühere« Tanü- stmnmcnlehrer. gegenwärtigen Schuldirektor E. Schmidt, Dresden-Plauen. gegründet uud von der Lehrerschaft -er Anstalt erweitert worden. — Die Sleuerdeklaratiorwn für da» kommende Jahr sind in diesen Tagen etuzureichen. ist da» im Berlage von <! . neunter Auflage erschienen« Dchrtflchen «atto» in Etukommensteuer- und Lrgänzung»stenersuchen". Rur durch eine genau aufgestellte Deklaration kan» der Steuerzahler sich vor Verdrießlichkeiten uud vor uuuötigeu Zeit- uud Geld verlusten schützen. — I« Asyl für obdachlos« Krauen uud Ktuder, Roseustraß« 7V, wurden im Monat Oktober SS0 Personen aufgenoinme« uud ver pflegt, und zwar: 243 Frauen. 57 Mädchen, 30 Kinder, darunter 2 Säuglinge. Gebadet habe» 87 Personen. — Die Bahnhofswirtschaft »» Schletta« (Sr^eb.) soll vom 1. Februar 1S17 ab anderweit auf sechs Jahre verpachtet «er be». Pachtana^ote find bi» zu« 30. November 1-18 an die König liche Generaldftektton der Sächsische» GtaatSeifeubahuen etuzu- senden. Iklvurn ,ur oas rommenoe v>agr ,mo IN n. Sin vortreffliche» Hilfsmittel hierfür C. Heinrich, DreSden-R., bereit» in en« Schrtftchen „Deklaralion u»b Rekla- 13S Pakete mit im ganzen 13 000 Bänden über die Schweiz in ine französischen Gefangenenlager gesandt. Zum Äeih- nachtsfesl 1013 wurden über 3000 WeihuachtSpakete inS Feld gesandt. Durch den Tod verlor der Lehrkörper der Universität den ordentlichen Professor der slawischen Philo logie Geh. Rat Dr. August Leskien und den ordent lichen Professor der klassischen Philologie Dr. Bruno Keil. Trotz des Krieges ist eine Reihe gröberer Baulich keiten für Universitätszwecke in Ausführung begriffen: die Erweiterung der Sammlungsräume des Zoologischen In stituts. der Umbau des bisherigen Gebäudes der Taub stummenanstalt für die Einrichtung der Mineralogischen, Geophysikalischen und Medizingeschichtlichen Institute, der Umbau des alten Physikalischen Instituts zum Zwecke der Erweiterung des Geologischen und des Mathematische» In- stituts und die Erweiterung der Psychiatrischen und Nerven- tlinik. Mit -en Neubauten für die Tierärztliche Hochschule, für die eine Summe von 1 Millionen Mark vorgesehen ist. wird demnächst begonnen werden. Geheimrat v. Strümpell übergab sodann das Rektorat an seinen Nachfolger Geh. Hosrat Prof. Dr. Wilhelm Stieda, Ordinarius der Nationalökonomie, der seine Antrittsrede über daS Thema: ..Ausblicke in das deutsche Wirtschaftsleben nach dem Kriege" hielt. ^ -i- Die Üönigl. Hosopee»länger»» Liefet ». Schuch wurde der Dresdner Hosover auf wettere sechs Jahre, 7 Richard Tauber auf weitere fünf Jahre verpflichtet. > Direktor M. R«»e, der im Oktober an 18 Abenden im Lonigl. Schauspielhaus zu Berlin gastiert hat und sich in mebrereu Rollen Lei Presse und Publikum einen unbestrittene« Erfolg er» spielte, nimmt mit Franziska Renü-Hilpert seine Gastspiele t» KriegSzebiet wieder auf. -s Dresdner Künstler anSwärtS. Lotte Groll und Walter Ziegler fanden mit einem Konzert auf -wet Klaviere« tu Brandenburg viel Anerkennung und wurde» zu nochmaligem Auftreten verpflichtet. -f- „Die treu« Magd", eine Komödie von Bruno Krauk» gelangt am 5. November gleichzeitig am Hoftheater Dres den. Schausvielhau» Leivzig. Neue» Theater Frankfurt a. M-, Sladttyeate, Cr «feld zur Uraussühmrng. g- Münchner Theater. Die Münchner Oper brachte als erste große Leistung in dieser Spielzeit WebirS ..Euryanthe" in glänzender Neueinftudieruna heran«. Bruno Walter setzte sich «tt einem Feuer ei«, d« selbst bet ihm. der auf jede Einstudierung größte Arbeit verwendet, ungewöhnlich war. und La der Münchner Oper jetzt tu Fräu lein Reinhardt eine Euryanthe von einem außerordent lichen Liebreiz Ser Stimme zur Bcrfügung steht, so zog die Aufführung viele in ihren Bann, die sonst dem Werke wegen seines sprichwörtlich unglücklichen Textbuches kühler gegeu- überstehe«. — DaS Münchuer Schauspielhaus ver mittelte un« StrindbergS „Traumspiel" iu etuer auerkeuuenSwerten Aufführung. ES ist sehr zu lobe», datz diese Bühne, auf der sich die Hauptschlachten des Münchuer Naturalismus abgespielt haben, die seither sich aber mehr mit der Pflege des KonversattonSlnstsptelS begnügt hat, wieder einmal zu einer großen literarischen Leistung die Kraft gefunden hat. 2L. -f Paul Deuffe». der Kieler Philosoph uud Judologe, tu Dresden als Leiter der letzten Tagung der Schopenhauer- Gesellschaft bekannt, hat kürzlich in Wien eine BortragS- folge über Goethes „Faust" gehalten, in der er nicht nur über Probleme und literarische Krage« des große« Werke« eingehend sprach, sonder» zur Ueberraschung seiner Hörer den ganzen „Faust" auswendig rezitierte. f Der Schriftsteller Arthur Va-Ulott« tu Leipzig ist. »och nicht dreißigjährig, gestorben. Er stammte auS Lothringen und widmete sich der Erneuerung der «lsSsfischen Literatur und Kunst. Seine Romane „Kleinstadt" „Vogesen", „Der Alltag" sind ebenfalls aus de« Volks leben deS Elsaß geschöpft und bedeuten ei« tüchtige- Stück Heimatdichtung. Seine letzten Schriften waren Kriegs- skizzen „AuS dom Elsaß", die Novellenbände „Stille Hellen" und „Ln der Grenz« , sowie der Roman „Zwisthen den Feinden". DaS jüngere Dichtekgeschlecht »»kliert in Babillotte ein« hochbegabte, hoffnungsvolle Kraft. s Wirtschaftlicher vuud »»rtrageuder Künstler für Müuche» «ad Umgebuug. In einer gut besuchten Ver sammlung wurde i« München i» kleinen Saale de« OdeonS te Gründung eine« Wirtschaftlichen Bunde« Vortragender Künstler für München und Umgebung nach dem Dresdner In de» Vorstand wählte« da mit Vorbild vorgenomme». orchester den Kammermusiker Tuckerman. du Toukünstlerveret« de» Komponisten August R Mün tz. die of icht Tonkünsueroeretn de» Komponisten Augusl Reuß. die nicht organisierte» Künstler dev »kabemieprofessor Eduard Bach and di» Kunstfreunde de» Mufikschriftfteller Nölte» ß 1. Für dl« Woche vom 81. Oktober bi» ü. November 1918 darf von den zum Eieroerkauf zugelassenen De,Halten Vx 1 Et auf jede Lebensmittelkarte (gelle und grauejVi abgegeben werden. Di« Aueaabe findet von Hmnadend den 4. No vember ISIS an statt. Der Prei» ist auf jedem Li aufgedructt. 8 2. In der Woche vom 81. Oktober bis 8. November ISIS können auf die Bezugschein» der Bäcker, Konditoren. Gastwirt« usw. Eier nicht abgegeben werden. 8 3- Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Bekanntmachung werden nach 8 1V der Raisdelannlmachung vom 8. Srptemver ISIS besttast. Dresden, am 1. November ISIS. Der Rat zu Dresden. r«p»isch«» Orchester. Heut« 4. volkS- — ES wirb unS geschrieben: Die Leipziger Welt- uSstelluna kür Buchgewerbe und Graphik, te neben -er Dresdner Hygiene-Ausstellung wohl all die eigenartigste deutsche AuSstelluug gelten darf, hat tu dem abgekürzten Namen ^.Bugra^Weltruf erlangt. Wie die demNational- wer- ^ . .. Leipziger „Vugra" ln de« bereit- eröffneten Museum für Buch und Schrifttum vereinigt. Die jähe Störung der schönen Aus stellung durch de» Kriegsausbruch hat den Humor de- tat kräftige« Leipzig »icht auSgelöscht. DaS zeigt folgender BerS: I» Leipzig bat «an über Rächt I» diesen schwere« KriegSaefahre» St» neu' Museum ausgemacht. O. dies« Huuue» uud Barbareul Sie gründeten i» aller Ruh' Da» erste deutsche u - S ch r i - M u"! — I» vnnte» Theater i« Tivoli-Palast gelangt fei gestern ein für DreS-e« vollständig neuer Sptelvlan zur Aufführuug, tu Lesse» Mittelpunkt die komische Ge sangsszene „Liebe-glück vor San-souci", sowie Frl. Willi« chetm steht er Vtztlhar ttimltche« Sinfoute-So, KawmersLngeri» Julia Fest - Ouvertüre vou vrahm», .A» die Nacht" lAltsi volkmaun, Zwischenspiel au» UKosamunbe" ovu K. Schubert, Ge säuge vo» G. Schjelderup, 7. Sinfonie von Beethoven. Diese Donuerltags-Kon-erte finde» an Dtuhlreihen statt. Jeder Platz 5ö Pfg. — Tödlicher Kletteruufall. Am Sonntag ist vo« Rauschenstetu (im Schrammstetngebiet) der ISjährtge Eisen- dreher Emil Ebermann aus Copitz 20 Meter tief abgestürzt. Er wurde, schwerverletzt, nach der Mühle in Schmilka ge bracht, wo er seiue» Geist aufgab. Die „Sächs. Elbztg." tu Schandau knüpft an diese Meldung folgende sehr richtige Be merkungen: Ein blühendes Menschenleben ist sonach wieder diesem wenn auch gesunden, so doch wagehalsige» „Sport" um Opfer gefallen, ei» junger Mann, dessen drei ältere Srüder bem Vaterland« bienen «nb der selbst zur Artillerie auSgehoben war. Wie oft schon hat dieser — in Maßen und mtt voller Vorsicht geübt! — gesunde Sport Eltern hoff nungsvoller Jüngliuae schwere Sorge» bereitet. In der Jetztzeit, wo jede- Menschenleben besonders kostbar ist, ollteo jedoch dte maßgebenden Behörden die Kraxelwut durch Verbote einfach etndämmeu. Und sind die Betroffe nen Krankenkassenmitglieüer, so liegt eS auch tm rutschte- benste« Interesse dieser Kasse», daß sie durch solche Unfälle nicht noch neue Lasten aufgebürüet bekommen. — Bei dieser Gelegenheit sei auch das Treibe» der „wtlde « Wander vögel"— oder wie sie sich nenne» — gegeißelt. Oft nicht mehr ganz junge Mädcheu, aber auch solche, dte eben der Schule entwachsen, durchziehen mtt blutjungen Burschen ngend — meist auch gröylend — unsere Täler. Schon der nzug der „Mägdelein" ist geradezu karnevalistisch: leichte, eblumte, um die Taille mit einer Schnur gehaltene Jacke, urze Rücke, feste Stiefel und — eine Zipfelmütze — so sind dieselben alle-, bloß nicht anmutige Erscheinungen,- und das Benehmen ist wirklich nicht, der ernsten Zeit gemäß, würdig. So willkommen wie alle Touristen bet uns sind, so abstoßend wirkt das Verhalten dieser einzelnen Gruppeu, die «ur »ach der Sächsischen Schweiz komme», um „ihr Kalb auSzutreibcn"! Ein jeder sei eingedenk der schweren Zeit, iu welcher unsere Helden ihr Blut und Lebe« lassen für Misere Heimat! — Ei« Familie bewußtlos aufgesuu-e». AuS einer im Hause Freiberger Straße 17 im ersten Stockwerk elegeueu Wohnung vernahmen Hausbewohner Röcheln. llL die Pobizei die Wohnung öffnen ließ, fand man die auS lech- Personen (Vater, Mutter und vier Kinder) be stehende Fawitt« HünSLer auf den Dielen liegend Lurch Kohlendunst betäubt vor. Zwei der Kinder waren noch schulpflichtig, zwei der Schule entwachsen. Di« Familie war erst am Tage zuvor mittellos auS Schlesien zugezogen. Dte bewußtlose« Personen wurden tu zwei Unfallwagen nach hem Krankenhaus Friedrichstaht gebracht. — Ztegeubiebftähle. Bor einigen Tagen wurden »acht« auS einem Grundstück der Gitterseer Straße iu Coschütz eine iege und mehrere Kaninchen gestohlen und Gleich in der ähe deS Stalles abgeschlachtet. Obwohl «in Polizeihund die Fährte bis nach der Dresdner Straße im Plauenschen Grunde verfolgte, konnte über den Täter noch nichts er- mtttelt werde». Luch in der BiSmarckstraße wurde etue Ziege geftohle«. ohne daß über ihren Verbleib etwa- fest gestellt werden konnte. — Dt« Feuermehr wurde am DtenStag «ach TVa- fährdeten Straßenteil ab unü entfernt« die herabhängendcn Drahtende». — Gestern vormittag nach 10 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Nordhalle deS HauptbaLuhofeS gerufe». wo durch da- Umfallen eines LötofenS baS Papp- dach, die Laufbretter und mehrere Lagerhölzer i« Brand geraten waren. DaS Feuer wurde mtt kleinem Löschgerät gelöscht. llasemitz. vo« l. August bis 80. Oktober sind der hiesigen GoloankaufSstelle Werte i« Höhe von 67 ISS Mark aberbracht worden. Rach ben bisher ver öffentlichten Ergebnissen be» Ankauf» der Annahmestellen in Sachsen kommt Blasewitz nach Dresden. Leipzig und Chem nitz an vierter Stelle. -. L»fH»ttz. I» der hiesige» Kirche wurde am ResormattouS- tage etue «usikaltsche KrtegSandacht gehalte», brr etue die,Kirche »i» zum letzte« Platz füllende Zuhörerschaft brt- ' der Mttwtrkenüen, Krau Lydia Burger Kamwerwusiker Vohlrave (Lello), des änuerarsangveretnS, sowie Kautor Fried- stete» den > - - - Temmler (All). Fraucnchorö uud ig Lauschenden «ine arbtetun,«» der Mttwtrkenbeu ' Köntgl. Kamwerwusiker A , . .. . de» Mämrergcsangoeretn», tor rtch» (Orgel und Leitung) bereitete» den andächti schöne Feierstunde. — Weißer Hirsch. Zu den von un» aus Anlaß des KÜntzelmannschen Jubiläums gebrachten Mitteilungen über die Gründnng be» Kurorte» Weißer Hirsch werben wir AM Mitteilung folgender Angaben gebeten: Ohne bi« Verdienste de» alten Herrn Ludwig Küntzelman« um da» Empor- Vlüheu be» Kurorte» Weißer Hirsch irgendwie schmäler« zu wollen, stehe« doch folgende Tatsachen fest: Im Jahre 1863 crfolglc durch de» damalige» Baumeister Theodor Leh- nert auf dem von ihm im Orte Weißer Hirsch erworbenen Grund und Boden der erste Spatenstich zu einer Badekur anstatt, die er 1387 unter dem Namen „Frieda-Bad" er- öffnete. Im Jahre 1888 verkaufte der inzwischen zum König liche» vaurat eruaunte Baumeister Theodor Sehnert dieses Fri^a-Bad" an Dr. Heturich Lahmanu, der eS weiter au», gute und zu seiner fetzigen hohen Entwicklung brachte. Herr Ludwig Küntzelman« hatte tm Jahre 1870 bas Preißler- sche Tut gekauft und daselbst das „KurhauS" Weißer Hirsch errichtet, welche» noch heute unter bem Namen „Alte» Kur- «ebeu be« jetzige» neue« Kurhau» bekauut ist, aber «rhauSzweSen »tgeütltch nicht mehr bleut.
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