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Ar. ZS5 Seile 4 — »Dresdner Aachrüblen" —- vienskaa, LZ. 1VL7 , sW .W Scarlett Trent. Der Roman eines starken Marrne». Von Ernst Philipps. Nachdruck verboten. Lovortabi Earl Duncker Verlag. Berlin tV-7 >i» .sornetmna.' »Warm» sollte ich es nicht sagen? Warum sollte ich die Sache beschönigen? Meines Katers Tod war doch auch nichts Geringes, nicht wahr? Ich will einen ausführlichen Bericht von den. Man» der allein ihn gebe» kann.* «Wenn Sie Ihren Wunsch Herr» Trent bekanntgrben. glaube ich doch, dau er Ihnen gerne . . ." Sie war einen Schritt näher gekommen, bis sie dicht vor ihm stand und ihm feit in die Augen sehen konnte. «Sie verstehe» mich nicht. Ich will mich nicht an ihn wenden Sie müssen Herrn Trent antworten, daß die Tochter seines früheren Teilhabers für Almosen dankt, und wenn sie noch so reichlich anssailen. Begreifen Sie mich?* «Ich begreife Sie." «Sie dürfen weder Namen noch Adresse verraten. Sie können ihn. wenn Sie wollen, annehmen lassen. dak> die Gesuchte aus demselben Holze sei, wie die herzlose, schein, heilige Sivvichaft. die ihre» Vater in die Ferne schickte, um ihn dort sterben zu lassen." Enthbert schüttelte den Kopf. „Ich glaube. Sie machen ein zweckloies Geheimnis ans der Angelegenheit. Alle Mühe wird vergeblich sein. Wir empfingen »och kurz vor dem traurigen Ende Ihres Vaters Bericht von ihm, und es ging ihm ohne Iweisel schon damals schlecht." Ihr Mund bildete eine gerade Linie, und auf ihrem Ant- litz erschien ein Ausdruck, der genügte, den Notar von jedem weiteren Einwand abzuhalten. „ES ist möglich, da» eS vergeblich ist. aber auch das Gegenteil ist möglich. In jedem Fall kann mich nichts von meinem Vorhaben abbringen. Die Gerechtigkeit schläft manchmal Jahre hintereinander, aber ich glaube. Scarlett Trent wird sich noch einmal zu verantworten haben." Wenig spater schritt sie durch die belebten Straßen mit vor Erregung vibrierende» 'Nerven und klopfendem Herzen. Sie fühlte sich erleichtert, als ob sie eine Bürde der Ungewiß heit und Angst von sich abgewälzt habe. Ans jeden Fall sah sie seht ihren Weg deutlich vor sich. ES gab Augenblicke, in denen sie geneigt gewesen war. zu ihrem erste» Eindruck von Trent znrückznkehren, der vor Davenants Mitteilung sehr günstig gewesen war. DaS mar jetzt vorüber. Die beklagenswerte, tragische Gestalt, der Mann, der als Verbannter in einem fremden Lande mit einem zn spät erworbenen Vermögen gestorben war. hatte in ihrem Herzen ein leidenschaftliches Mitleid entfacht, so daß selbst ihr io gesunder Verstand davon getrübt wurde. Sie er klärte Scarlett Trent den Krieg! — XX. Nachmittags von der Redaktion hcimgekchrt, traf sie Davenank vor. „Wenn du jemand anderes erwartest oder wenn ich un gelegen komme, so sage es frei heraus," jagte er, ihre leicht erstaunte Miene bemerkend. Sie schüttelte den Kopf. «Ich erwarte niemanden," sagte sie. «Offen gestanden ist mein Bekanntenkreis sehr klein, und säst niemand weiß, wo ich wohne. Mache es dir begncm. Ich werde Tee bestellen." Er sah sie forschend an. «Du siehst sehr erregt aus. Irene. Bist du schnell gelaufen?" Sie lachte leise auf, »ahm ihren Hut ab und glättete vor dem Spiegel ihr welliges, augenblicklich ei» wenig zerzaustes Haar. Lange und nachdenklich iah sie aus ihr Spiegelbild — nach den setngeschnittenen. aber willen-festen Zügen, den klaren, grauen Augen, den schüngeschwungenen Brauen, dem humorvoll gebogenen Mund und dem kleinen Kinn. Davenant beobachtete sie erstaunt. «Aber Irene," rief er endlich, «beschäftigst du dich endlich einmal gründlich mit deinen Retzen?" „Geraten!" antwortete sie lachend. «Ich fragte mich ge. ra-e. ob ich wohl von einigem Reiz sei." «Wenn du mir gestatten willst, die Stelle de- Spiegel- einzunehmen, glaube ich. dich über diesen Punkt beruhigen zu können." Sie schüttelte den Kopf. «Es würde vielleicht schmeichelhafter sein, aber weniger wahrheitsgetreu." Sie wandte sich wieder dem Spiegel zu. «Darf ich wisse», für wen du plötzlich so grobes Interesse aus dein AeußereS legst?" Sie ließ sich in einen niedrigen Sessel fallen, die Hände im Nacken verschränkt und den Blick starr vor sich hin gerichtet. «Ich fragte mich, ob ich wohl einen Augenblick einen Mann dazu bringen könnte, sich zu vergessen — nein, nicht zu vergessen, sondern sich zu verraten, wenn ich es darauf ab- gesehen hätte." «Wenn ich der Mann wäre, könntest du davon über, zeugt sein." «Du! Du bist ein großer Junge. Du hast nichts zu ver heimlichen, und du bist Partei. Nein, der Mann, den ich unter meinen Einfluß bringen möchte, ist jemand ganz anderes. Es ist Scarlett Trent!" Er runzelte die Brauen. „Der ungeleckte Bär! Was geht der dich an? Je weniger, desto besser, möchte ich behaupten." «Von meinem Standpunkt aus — je mehr, desto besser," gab sie zurück. «Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß mein Vater noch heute lebte, wenn er nicht gewesen wäre." «Das verstehe ich nicht! Wenn du das glaubst, dann müßtest du ihn lieber nicht sehen und in deiner Nähe haben wollen." «Ich will, daß er bestraft wird." Er schüttelte den Kops. „ES sind keine Beweise vorhanden. Man wird ihm auch nie etwas beweisen können." „Man kann einen Mann auf mancherlei Arten leiden lassen," sagte sie leise. «Und das hast du dir zur Ausgabe gestellt?" «Warum nicht? Ist nicht alles andere besser, als ihn un- behelligt seines Weges ziehen zu lassen? Soll ich etwa un tätig zusehen, wie er in die höchste» Kreise ausgenommen wird und alle Freuden des Lebens genießt, ohne je des Mannes zu gedenken, den er im afrikanischen Busch zurücklieb, »»> dort zu Staub z» vergehen? Ich habe Scarlett Trent de» Kamps angesagt." „Und wie lange soll er dauern?" «Bis er in meiner Macht ist." sagte sie langsam. „Bis er zn Fall gebracht ist. Bis er einen Teil des Elends erlitten hat, das er meinem Vater hätte ersparen können." «Ich glaube, du laßt dich zu sehr von dem äußeren Schein beeinflussen, Irene. Ich kenne Scarlett Trent nicht. Wohl habe ich gegen ihn und alle Leute seines Schlages ein Vor urteil: aber meiner Ansicht nach muß man ihm wie jedem anderen Gelegenheit zur Verteidigung gegeben. Geh' zu ihm. frage ihn Auge i» Auge, wie dein Vater gestorben ist, erkläre dich, fordere Einzelheiten, versuche eventuell, ihn mit seinen eigenen Worten zu fangen. Behandele ihn wie einen Feind, aber dann ehrlich wie einen Feind. Sie schüttelte den Kovf. „Der Schein ist für ihn. Das hat er im Kampf um das Geld gelernt. Er glaubt sich sicher. Er sucht mich sogar. Er hat seine Geschichte schon vollkommen znsammengestellt. Nein, meine Methode ist die bessere." „Ich liebe diese Methode nicht." sagte er. „Es ist nichts für dich, Irene." i «Um deretwtllen. di« man liebt, tut man öfter etwa», «o< vor man sich sonst schepen würde. Wenn ich bedenke, daß mein Vater ohne diesen Mann noch am Lebe» wäre und er müßte wie ich dtejentgen verachtete, die ihn In bi« Verbannung schickten — dann fühle ich, es gibt nicht» auf der Welt, das ich nicht tun könnte, ihn zu vernichten." Ereil stand auf. Sein frisches, noch jungenhafte» Gesicht war umwvlkt. «ES wird mich noch einmal reuen. Irene, dir bi« Wahrheit über deinen Bater gesagt zn haben. «Wenn ich es selbst entdeckt hätte — früher oder später wäre es bestimmt geschehen — und ich hätte von deiner vc- teiltguna erfahren, ich würde Zeit meine» Leben» kein Wort mehr mit dir gesprochen haben. «Dann werde ich eS lieber nicht bedauern." sagte er „Aber Ich bin sehr gegen die Rolle, die du spielen willst. Es ist ein abscheuliches Gefühl für mich. eS anseben zu müssen ohne es verhindern zu können." «Es ist kein Grund zu der Zuschauertättgkett vorhanden Warum verreist du nicht für einige Zell?" «Ich kann nicht." sagte er niedergeschlagenen Auge». «Du ivctßt warum." Sie war gereizter Stimmung, aber eine Sekunde lang sah sie Um mit mitleidigen Augen an. «Es wäre bester für dich, wenn du dir dies« Dummheiten aus dem Kopf 'chlttgest." „Es mögen Dummheiten fein — aber eS ist eine Art Dummheit, die man nicht ändern kann." „Gib dir dann wenigstens Mühe dazu. Ereil. ES ist ia doch hoffnungslos. Du weißt es. Sei ein Mann und klammere dich nicht an Unmögliches. Mich verlangt nicht »ach einer Ehe. Ich glaube auch nicht, daß ich ie heiraten werde. Sollte ich eS aber tun. dann bestimmt nicht dich." Er schwieg einige Augenblicke und sah bedrückt zu Boden. Der Gedanke, daß sie — sein Ideal von allem, was Frau hieß —, reizend, hübsch, gebildet, mit einem Mann wie Scarlett Trent, dessen Vertrauen sie gewinnen wollte, in Be rührung kam. stieß ihn ab. Nein, er konnte nicht sortgche» und sie allein lasten. Er mußte in der Nähe bleiben, falls sie eines Freundes bedurfte. .«Können wir nicht wieder einmal einen Abend wie früher verleben?" bat er. .LSenn . . ." «Nein, lieber nicht." siel sie ihm sanft ins Wort. .Mein, du noch weiter über dieses verbotene Thema sprichst, ist cs bester, du gehst. Sei vcrniinslig. Cecil." Wiederum war es einen Augenblick still, dann bemerkte der Mann veränderten Tones: „Schön, ich werde mir Mühe geben und tun, wie du vcr- langst — augenblicklich wenigstens. — Vielleicht willst du etwas Neues hören?!" Sie nickte. „Sehr gern." „Es ist etwas über Fred — ein eigenartiges Zusammen treffen. Er war. wie du weißt, in Transvaal bei einer Landvermcstiliigöfirnia und jetzt hat man ihm eine Stellung an der Goldküste angeboren." „An der Goldküste? Ein sonderbarer Zufall! Und . . .?" «DaS Angebot kam von der Bekwando-Gesellschaft." «Nimmt er es an?" lForttetzung totgt.) 6/iücliAe />au/ ac» z-co«-» raps u„ck /a» -n« ernck«» sr« /s/ozesrr» /ta/t/onm«^ anck c7m-»«/«ttsn in>«ck»e Dnec,/ap» im Sps«iai-<7oc»si-6>-»'Siak< /. Kanps» //e/ene /"UAma/r/r -sk/mar/ck /0, neben Sfa^ten-Apotäeke. /rüber §obre/berAa»eo - Oie ^ierlicken farkenkroiren) Uliver Kleinen 8inci rasck yereimyt' rinci st'et's vvni^yepfletzk' niit' LUX tu kioNt unä Ue»rr »eiern unU revarieren pösekimsnn L 0o. 2. kieklromutnren instsNationsmaleriol PMnltrer Strsge 31 33 vrssüsn. ffernrul 2ISI8/S Niel, «sm. !knmlllelll>»i! in allen Preislagen Icauken Sie lkren Wünschen entsprechend tm UrisI-Ii'iAl'-KiWriii I.llklll rs. SM ksiumjllsll — Kui 262K5 - LtTnkendnknk'N dir. 1. 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Die Sicherbeit dieser Briefe ist gewährleistet durch erktstellig» Fetnaolddarleben aus Dresdner bebaute Grundstücke, aui: Vermögen der Anstalt und die Haltung der Stadtgemeinde Dresden für alle Berbtndlichketten der Anstalt. Slumlsenlsn- um! NMltieIlvn-zn8l»l1 llvr 813^1 Vrs8ilsn Vrssctsn-H. 1, Sekulgasgs 4 ' oi-nia aemäß luich da» 6.1,. 1»ippo>c1 Kotter- u. ^ecforivsrsnksbrik 1>omps1srslrsvs 6 Oi'igmsl-kotik'koftsk, LeiifSlik- u. kiolrkottsi'. l-sdsi'-uriö ^idsi-kotisk', Osmsn1s56k)6f1, HKtSsltS80llSs1, ^scisn/vssss) Ällsi- In jscksr prslslag» gsi-östet — stel, triscb. bekannt« gliali'tSteo " -' > Mil L Beramuvniich «ü, den «baktlonellen k«tl' D». A. g»t,tfch««» Dresden, für die Anzeigen: Frtg N»«ß. Dre-dr». Da» heutig« Abendblatt umfaßt » Oettru.