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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.08.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270823027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927082302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927082302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-23
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
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Dienstag. 2Z. August 1S27 «Dresdner Nachrichten Nr. 395 Seite S drr chts den wci der iten Die Tagung -es Deukschen Photographen- Vereins tu Dresden. Ein doppelter Anlab veretnlgt die Mitglieder de» Deut scheu Photographen. Verein« in diesen Tagen in unserer Stadt: eö gilt das ölljährigeVe stehen de« Vereins fest lich zu begehen und zugleich die <k. Wanberversamm- lung, die, wie üblich, mit einer Ausstellung verbunden ist, abzuhalten. Die BcreinStagung begann am Montag mit einem BcgrühnngSabend auf dem Belvedere, in dessen Mittelpunkt ein auhergeivishulich kesselnder Ltchtbildervortrag des Hofphotvgraphc» Ruf (yrelburg t. Br.s über sein« losährige, im Jahre 1013 begonnene Weltreise mit dem Kurbelkasten stand. Am DtenStagmorgen wurde am gleichen Orte die <ki. Wandcrvcrsammlung eröffnet. Die Tagesordnung mar in erster Linie der vcr» solgung von fachlichen Verufsinteressen gewidmet, weshalb aus eine öffentliche Berichterstattung verzichtet werden kann. Um 11 Uhr vormittags hatte sich eine gröbere Anzahl von Vertretern der Staatörcgiernng, der Stadtverwaltung und der Dresdner Handelskammer mit den Mitgliedern im Licht. Hof de« Neuen Rathauses versammelt zur Eröffnung der photographischen Ausstellung. Der erste Vorsitzende des D. Ph.-V., Ernst Sonntag (Dresden» hielt eine kurze BcgrtibungSansprachc, in der er neben den Mitgliedern vornehmlich die Ehrengäste willkommen hieß und der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Ausstellung nicht nur den BcrufSgenvssen Anregung und Förderung bringen, sondern auch beim Latciipublikum Achtung und Anerkennung für die photographische Kunst und Technik von heute erringen werde. Er erklärte die Aus stellung für eröffnet. Unter der sachkundigen Führung des 2. Vorsitzenden, Photograph Iaulstich (Leipzig!, der in jeder der zahlreichen AuSstelliingSkojen einen wertvollen ErläntcrungSvortrag hielt, besichtigte» sodann die Versammelten die mannigfaltige» und wertvolle» Ausstellungsobjekte, die alles in allem einen überraschend günstige» Eindruck von dem heutigen Staude der von Bcrusslcutcn auögciibtcn Ltchtbildnerci wecken müsse». Die meisten der ausgestellten Photographien fallen schon äubrrlich durch ihre aubergcwöhnltchc Größe aus, also durch Formate, wie sie der Nmateurphotograph nicht hcrzustcllen vermag. Imponierender aber noch als dieser Umstand ist der künstlerische Einschlag, der säst allen Bildern anhastct. Die besonders zahlreich vertretenen Porträts wirken durch- weg wie Eharakterköpsc, die Kinderbildnisse wie liebliche Ge mälde, die Gruppenbilder weisen säst immer eine malerisch wirkende Ranmvcrtcilnng ans, und die Landschaftöbildcr kommen in bezug ans Lujctwahl, Stimmung und Belichtung den Werke» bildender Künstler gleich. Neben den eigentliche» Photographien in allen möglichen Tönungen erblickt man auch einige Bromöldrncke und -nmdrucke, ferner übermalte und cintochromc Lichtbilder jsarbigc Photographie», u. a. auch von Lnmiöre, Paris» und Lichtdrucke, ferner auch Ausnahmc- Apparalc für Vernssphotographen, photographische Papiere »sw. Von besonderem Reiz ist für Fachleute wie für Laien die Proscssor-Urone-Auöstcllnng, die eine geschichtliche Darstellung des Werdeganges der Licht- bildknnst in den letzten siebzig bis achtzig Jahre» darstellt. Eine Bronzcstatne des groben Dresdner Lehrmeisters aller Photo graphen, der vor genau hundert Jahren in Dresden geboren wurde, umrahmen in grober Zahl alte Dagucrreotupe» (Licht bilder ans Silbcrplatten», Negative ans durchscheinendem Papier, Evllvdium-Phvtogramme, die ersten Erzeugnisse deS Lichtdrucks »nd der F-arbenphotographie ulw. Diese geschicht liche Ausstellung hat »ach KrvncS Tod eine Wcilersührung durch Photograph Sonntag erfahren. Nachdem die Teilnehmer au der Eröffnung aus der Frei treppe vor dem Rathaus photographiert worden waren, wurde die Besichtigung der Ausstellung fortgesetzt. Um 1 Uhr ver einigte man sich zu einem gemeinsamen Frühstück im Rats keller, und für den Nachmiltag und Abend war ein Besuch der JahreSschau und ei» Festessen im Belvedere in Aus sicht genommen. ——, —* Rückkehr Dresdner Kinder. Die im KindcrcrholungS- heim des LandesanSschnsseö für Arbeilerwohlsahrt im Schloss Grostscdl itz nntergebrachien Kinder treffen morgen. Mitt woch, mittags 12,54 Uhr ans dem Dresdner Hanptbahnhof ein. Die Ellern oder Augchörigc» werden gebeten, sich dort pünkt lich zur Abholung der Kinder einznsinden. —* Heimkehr der Weescnsteiner Linder. Die wegen deS Hochwassers im Grostscdlitzcr Kinderheim nntergebrachien Kinder aus Weesenstein wurden am Montag in ihren Heimat ort zurückgebracht. iegt gen. ben, >ren ter» rum »lö ste». :im> che» lichc t. r n - Ser enie tlitz. ner. mar von der dem »ung loses ede» , der ekwr «viel men. der :rd«n intag und von ttsttn nd»n eine chtet. mit chcS, UN- enen »hin singt ihre rheit nger mit der Titelrolle im „I i g c » » c r b a r o »" bewegen, den» da weht Hcimatlust sür ihn. Seine etwas carusohast rund liche untersetzte Bühnencrscheinung. die sür den feschen Bärin- kay nicht sonderlich passend ist. trat zurück gegenüber dem ungemein frischen und liebenswürdigen Spiel, das als Er gänzung zum Gesanglichen die Gestalt mit grober Lebendig keit erstehen lieb. Kvloma» Pntgku hatte sehr starke» Erfolg: mit ihm das ganze in bester Lannc besi'-d'"»,,. Ensemble mit '.oceta scincmcucr, Irma Tcrvant und Ermvld als Sterne». 8. s* Mahnkes Spiralbiihne als dramatisches Lehrmittel. Das Modell einer Spiralbiihne, das der Bühnenbildner des Dresdner Schauspielhauses. Adolph Mahnkc, entworfen hat und das gegenwärtig a»f der Magdeburger Theaterausstellung gezeigt wird, ist von der Kölner Uni- vcrsität für ihr Theater,visscnschaftliches Institut erworben worden. f* Universität Leipzig. Wegen der ttcbertragung deS Lehrstuhls für theoretische Phusik in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig sind Verhandlungen mit dem Lektor an der Universität in K o p c n h a g c » . D r. H eisen- berg, eingclcitct worden. Vom Schlnsi der Banrcuther Festspiele wird u»ö »och berichtet: Die „Parsisal"-Schl»bvorstell»ng der diesjährigen JnbiläumSfcstspielc brachte noch eine Besehnngsltberraschung, die Kundry von N a n n u L a r s ö n. T o d s e n. Schon die Uebernahmc dieser Nolle durch die Künstlerin, nachdem sie in ben drei „Ning"-Vvrstellungen die Brünhilbe gesungen hatte, war eine staunenswerte Leistung an sich. Wie sie aber die Partie dnrchsnhrte, stimmlich ohne die geringste Ermüdung, darstellerisch mit einer von tiefster Einfühlung durchdrunge nen Intensität, erweckte höchste Bewunderung und liest er neut erkenne», welch eine bedeutende Kraft Bayreuth in dieser Künstlerin für sich entdeckt und gewonnen hat. Den zweiten Akt ritz sic durch ihre sabclhaste Gesangökunst und »hr packendes Spiel zu einer selbst in Bayreuth nicht oft erlebten Gröstc empor. Im dritte» Akt war ihr tränenerstickter Zu sammenbruch nach der Tanke durch Parstfal von tief er greifender Wirkung. Taö ist wirklich wieder einmal eine Wagnersängcrin ganz grosten Formate«, die man gerne in allen Wagnerrvllen. vor allem auch als Isolde, die sie schon unter ToScantiii an der Scala in Mailand gesungen hat. höre» möchte. Im übrigen stand die ganze Schlustvorstellung auf bedeutender Höhe. Prachtvoll bei Stimme war Jvar Andresen, dessen Gurnemanz gleichfalls seinesgleichen suchen kann. Auch Plstor war al« Parstfal tn sein« Ausgabe mehr und mehr htncingewachscn. Blühend schön erklang da« von Muck zu letzter Ausdruckskraft angefeuerte Orchester, dessen Klangschünheit seit den ersten Vorstellungen fast noch gewachsen erschien. Das bis auf den lebten Platz gefüllte Haus stand sichtlich tm Bann des Gebotenen und setcrtc nach Schlust der Vorstellung im nah gelegenen Festspielrestaurant die Künstler mit nicht endenwollenbem Beifall. Or. r. bl. —* Sehrtt»a«hei« sür Taubst»«««. Der Berrtn sür Taubstumme, Ostsachsen, beabsichtigt etn LehrltngShetm für Taubstumme zu errichten, dessen Grundsteinlegung hier am Mittwochnachmtttag tn der Hohen Straße erfolgen soll. —* welbschraukeiubrecher ln Dresden. In der Nacht zum 10. August 1V27 sind tn dem Grundstück Am Markt IS ln ben tm 2. Stock liegenden Bureauräumen der Firma Krll L Löser Geldschraiikcinbrecher an der Arbeit gewesen. Die Einbrecher sind an dem dort bestndltchen Baugerüst hoch» gcsttegen nnd habe» sich durch Eindrücken eines Fenster« Ein- gang tn die betreffenden Räume verschafft. Der dort stehende Geldschrank wurde regelrecht ausgeknabbert. An Beute sind den Brrbrechern, von denen sede Spur fehlt, etwa «00 Mart i» die Hände gefallen. —* Htlhaerblebftahl. Durch Einbruch I» eine Gärtnerei tn Borstabt Bühlau in der Nacht zum 22. August 1»27 würben 18 Stück verschiedenfarbig« Hübner gestohlen und a» Ort und Stelle ab geschlachtet. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminal- »ollzel. - Der Nutzen der berittenen Polizei. Wie wichtig die Mitwirkung der berittenen Polizei auch bei Verfolgung von Verbrecher» sein kann, lehrt der Raub- übersall vom 2». August IÜ27 an dem Gcldbrtcsträgcr Schäl. In der neunten Stunde des betreffenden Tages sah der aus dem Sachsenplatze stehende Verkehrsposten zu Pferde, dast aus der Feldherrenstraste et» junger Mann von mehrere» Personen verfolgt wurde. Er ritt sofort ans diesen Trnpp zu und nahm die Verfolgung ans. Als der Berittene dem Flüch tenden nah anf de» Fersen war, flüchtete dieser in ein t» der Sachsenallec gelegenes Ha»S. Der Polizeibcamte sprang vom Pferde, um des Mannes habhast zu werden. Dieser ver suchte nun über einen Hos durch de» zweiten Ausgqng des HauscS — von dessen Vorhandensein er zweifellos Kenntnis gehabt hat. zu entkommen. Der Pvlizetbeamte schwang sich »uiiinehr schleunigst aus sein Pferd »nd galoppierte um den Häuserblock herum. Als er an der Ecke des Blockes angelangt mar. sah er den Flüchtende» bereits die Straße entlang lausen. Der Berittene setzte dem Manne nach, dabei durch „Halt a»s"-Nuse die Zivilpersonen anf den Vor gang aufmerksam machend, mit deren Unterstützung dann auch die Festnahme gelang. ES muß als sehr wahrscheinlich bezeichnet werden, dast nur dem Vorhandensein eines beritte nen Polizeibcamten, der in sehr geschickter Weise bei der Verfolgung die Schnelligkeit seines Pscrdcs auSnutzte, die sofortige Festnahme deö gefährlichen Verbrechers zu ver danken ist. dirner-UnterftützungSkasse und richtete an alle die ser noch fernstehenden Korporationen den dringenden Appell, der Kan« beizutreten, um die AlterSnot der Louleurdtener und ihrer Familien zu beseitigen. Die Kasse sei unter Hinzu ziehung der namhastesten Versicherungsmänner Deutschland« und maßgebender Alter-Herren gegründet worden und, wie Redner an Hand des vorliegenden Schristmatertalö über zeugend »achwies, die einzige und ausreichende Möglichkeit, die Not t» Couleurdienerkreise» zu heben. Die Rede fand leb haften Beifall und wurde durch nachdrückliche Ausführungen der anwesenden Korporationsvertreter wirksam unterstützt. Am Dienstag und Mittwoch wirb die Tagung fortgesetzt. Am Dienstag abend findet tm Saale der Dresdner Kaus- mannschast, Ostra-ANee, ein Fest ball und am Mittwoch eine gemeinsame Dampferfahrt in die Sächsische Schweiz statt. Wetternachrlchlen aus Deulschland vom 23. August 1927 Slolion 1 bis 5 von 7 Uhr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgens Temperaturen Wind Weller * HZ Slolion V mora. ööchsle d. aektt. Ta«»« lieMe d. vera. Naait Richtung aus Stärke N—>r! ? bzw. k Ulir mora. « GZ Dresden -1-19 -1-22 -HI5 8VL 2 — Riesa -I-l7 ->-22 -1-1« 88 3 — — Fillau-Kirschi. -s-17 ->-2l 88VV 3 2 6 — Chemnitz -i-I« -i-IS -1-13 8VL 3 i — — Annaberg -1-18 -1-12 8VL 3 3 — — Fichlelberg -tz 9 -1-12 -l- ' 4 3 » — Brocken -1- 7 -1-12 -I- 7 <V8VV 8 8 ) Borkum -1-15 ? ? 8 ö 2 Hamburg -1-15 -L21 -1-14 88Vtz 5 3 0« — Aachen -1-14 ? -1-13 88VV « 3 / — Sieilin -1-17 ->-2l ^-14 8 2 l — — DanM -1-18 -^-22 -1-15 8 4 t) — — Berlin -1-18 -i-22 -1-16 vv 4 — Breslau -1-21 -H23 -1-14 8VL 2 l 3 — Franksuri -1-14 -1-22 -HI3 still — 4 7 —» München -1-17 -1-21 ^-14 still — 3 0(1 — tkrlüuteruna bete. Wetter: 0 wolkenlos. 1 beiler. 2 lialbbcdeck,. Z wolkig, « bedeck«, b Rege», s Schnee. 1 lSraiwel oder Hagel. « Dunst oder Rede! lSichlweile weniger al» r Kilometer,. » Gewitter. Temverattnen: -l- Wärme grade. - Kältegrade. ' In den ,eklen r« Slunben Liter aus das Quadratmeter Der Bund -er Louleurdiener Deulfchlands hält vom 22. bis 2z. August in Dresden seine diesjährige Vundestagung ab. Nachdem am Sonntag die Mitglieder deö Bundes aus allen Teilen des Reiches tu grober Zahl in der sächsischen Hauptstadt zusammeiigcströmt waren, galt der Mon tag ernstester Arbeit. Neben Sc» Ausschuß- und Vvrstandö- sitzuiigen fand in Schilds Holet die allgemeine VerbaudS- tagnng statt, die vornehmlich der Behandlung interner Vcr- bandsangclcgcnheitcn galt. Daneben verwendeten die Gäste der Ortsgruppe Dresden—Freibcrg—Tharandt ihre Zeit zur Besichtigung unserer schönen Stadt und ihrer einzigartigen Umgebung, Ter Montagabend brachte dann den Mitgliedern eine» prächtig verlaufenen F e st k v m m crS. zu dem sich eine große Zahl Aktiver und Aller Herren hiesiger nnd auswärtiger Stlldentenkvrpvrativncn, besvndcrS des W a ss e n st »deute n- t u in s. cingcsnndcn hatten. Im Verlause deS Abends hielt der 1- Vundeövvrsitzcndc Schulze einen eingehenden Vor trag über die Förderung der Bestrebungen der E u ii I e ii r d i e » c r, der die lebhafte Beachtung der Alten- Herrcnschaft fand. Der Redner führte u. a. aus: Es seien schwere nnd drückende Sorgen, die die Conlenr- diencr zwängen, sich in einem össenttichcn Appell an die ge samte deutsche Altc-Hcrrcnschaft »nd AktivitaS zu wenden. DaS Leben im Evulcurhans sei heute ei» ganz anderes, als man eS vor Krieg und Inflation gekannt habe. Der Evulcurdicner sei heute nicht mehr die untergeordnete Persönlichkeit von ehe mals, er habe vielmehr in schwerer Zeit des Vaterlandes lin der Studentenschaft den vollgültigen Beweis erbracht, daß er mit Frau und Kind zur grüßen Familie der Studentenschaft gehöre. I» ungezählten Fällen hätten die Eonleurdicner durch Umsicht und Tatkraft ihre Studenten über die schwierigsten Wirtschaftslagen hinwcggebracht und sich den nncingcschränk. len Dank ihrer Pflegebefohlenen verdient. Wie manche Frau eines treuen EvnleiirdicncrS sei des Studenten vertraute zweite Mutter gcwvrden. Und dennoch, wie mancher alte verdiente Evnlcurdicncr sei in bitterster Nvt. wie mancher sei elend und vergessen gestorben! Man wolle nicht Revolution machen, sich nicht aiiflehnen gegen Altc-Herrenschast und Korporationen — man wolle nur mit diesen zusammen kämpscn um die Erfüllung berechtigter Wünsche. Dringend nötig sei eine genügende Altersversorgung der Cvulcnrdiener »nd ihrer Hinterbliebenen. Der Redner ggb dann einen histo rischen Rückblick über die Entstchnngsgeschichte der C o » l e u r- Lusiörnckvertettung. Tiefer Druck Nördlmie» Eismeer über Skandinavien und die Nordsee bis England: Zentren unter 71i> Millimeter nördlich deS Nordkaps sowie Skagerrak: hvhcr Druck über 7«V Millimeter Süd- u»i> Südostcnropa: hvhcr Druck Uber 7bü Millimeter Atlantischer Ozean westlich des GolscS von Biskaya. Wetterlage. Die ans -er Rückseite der gestern Über England befindlichen Depression ciiistrviiicnde kühlere West- »nd Nordwcstlusl hat zn einer OslivärtSvcrlaaeriuig der Depression in Südskandinavien »nd bis zum Skagerrak geführt, wobei gleichzeitig Lusldruckansticg crsvlgt. Der süd westliche Bordcrseitenstroi» der Störung hat unserem Gebiet wolkiges und infolge Fölinwirknng auch zeitweilig aiishcitcrndes Wetter ge bracht. Heute vormittag beginnt sich eine der Rückseite entstammende iiiid daher niedrig temperierte westliche Liistsirömniig von Frankreich her über Deutschland ansznbrciten, wvmit die Bewölkung zmiiniint und Neigung zur ttnbcstäudtgkcit anslvmmt. Ii» westlichen Lust- sirom slchl für »lorgen wechselnde Bewölkung nnd etwas kühleres Wetter mit mir vereinzelten örtliche» Regenschauern i» Aussicht. Wittcrnngsanösichten. Wechselnd bewölkt, nur vereinzelt örtliche Regenschauer; Flach- land gemäßigte Temperaturen, oberes Erzgebirge kühl; noch ziem- lich lebhafte Winde aus westlichen Züchtungen. Anmerkung: Di« Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetages bis zum Abend deS folgenden Tages. Nachdruck »nd anderweitige Verbreitung dieser Wetternachrlchlen nur mit Genehmigung der Sächsischen tzandcsweiterwarte statthaft. Wasserltand der Slde und ihrer Jusliisle. Ka- maik Mo- dran Laim i Nini- bura Brand et» Blei- nik Lcit- mrrik Äullia^ Dresden 22. August 2:r. August -p 9 - «c -» I» l a l -1- 3« ck- 60 -15 1 - 1K2 -1- 9 — 70 -i- 5 I -ic I -!-c ! 4- 32 4- 64 - 4 I - 157 an Svamts un«t AS^en 8«L» jüttrl. Zinsen. rUckrukIbrrr ln 12—24 ölonatsi-alen ottne jo6e kxlrsspesen. a«»m1sn-Arsri>1-S«s. m. d. Namdurg 1. PSIIsI« pksgsr ZUsKe S2 Oesckiklttsreit von 9 bl» 7 ttbr <aucb 8onnadenils>. niiemkrlngvol 's* Kleine Theatcrnachrichtcn. Dieser Tage verschied I» Wien in folge SchlagansallS der Schauspieler Alfred Schreiber igcborcncr Dresdner! am Deutschen Vvlkslhcatcr. Er war etwa 2st Jahre i» erster Stellung als Hcldenvater dort tätig und erfreute sich bei Prelle und Publikum allgemeiner Wcrlschäpnng. — Leo Lenz, dessen „Heimliche Brautsahrd" über fast sämtliche deutsche Bühnen gegangen ist, hat soeben ein neues, in Ncupork spielendes Lustspiel vollendet, das den Titel „D aS Mädchen aus der Frc m d c" erhalten Hai, und das durch die Vcrtricbsiiclle des Verbandes Tcntichcr Bühnenschriitslellcr »nd BUHnenkomponisten vom Hamburger Thalia-Theater zur Uraufführung im Oktober der lausenden Spielzeit erworben wurde. 1* Die „Hamlct"-Bcarbcit»ng Gcrhart HauptmannS. lieber die „Hamlct"-Bearbcitiliig Gcrhort -HguptmginiS, die in diesem Winter uns die Bühne kommen soll, erfährt man setzt insofern Genaueres, als der Dichter erklärt hat, daß er sich bei seiner Arbeit streng an die ncnercn Ergebnisse der Hamlet-Forschung gehalten habe. In Ncbcreinstimmllng mit ihnen sicht er in dem Tänciiprinzen das -Haupt einer gegen das Königshaus gerichteten republikanische» Ofsizicrörcvoltc nnd rückt bas Schicksal Hamlets Innerhalb dieses Konflikts in den Mittelpunkt der Handlung. -s* Arthur Honcggers neue Oper „Antigone" wurde zur alleinigen Uraufführung für die kvinincndc Spielzeit von der Städtischen Oper Essen erworben. DaS Werk wird unter Leitung von.Rudolf Schulz-Tornburg. Bühnenbilder Easpar Nehcr, uranfgeführt. Eine gefährliche Sensation. Von Louis Ralph. Wir fuhren, eine ganze Expedition von Schauspielern, nntcr Leitung des Regisseurs Land nach der Schweiz. Es waren: Lucte Doraine, Wladimir Gaidarow, Hanni Hoest, Wvlfgang Zilzer, der englische Komiker Dcne Morel und ich, dazu die Photographen Allgctcr und Goldberger und etn kleinerer Stab von Aufnahmeleitern »nd HIlfsoverateure». Wir sollten dort für einen alpinen Film einige Sensationen anfnchmcn, Abstürze, schwierige Rettungen, Laiviiiciivcr- schüttnngen. Ich höre dein Lachen, lieber Leser: Filmsensationen im Hochgebirge? DaS macht ihr Schwindler doch alles im Atelier! — Nein, diesmal waren die Sensationen ganz echt, beinahe zu echt sogar, wie man hören wird. An der Jungfrau, in einer Höhe von fast 1NM Meter, sollte unsere Lawinenaufnahme gedreht werden. Es war etn unbeschreiblich schöner, klarer Tag, als uns die Jungfraubahn tn diese Region des ewigen Schnee« und der Einsamkeit hin. anftrug. Unten tm Tale lagerte noch der Nebel, aber höher oben brannte die Sonne tn der dünneren Luft auf die Schnee- fcldcr, und alle paar Minuten donnerte eine Lawine mit un- hetmlichem Getöse in die Tiefe. Am Jungfraujoch verlassen wir den Zug. Durch eine Felsengalerie, wo es eiskalt ist, führt unser Weg hinüber in die Schnecwüstc. Beim Austritt aus dem Gang ist Ser Wechsel von Dämmerung zn grell stechendem Sonnenlicht, von Eiseskälte zu fast unerträglicher Glut erschreckend. Wir beeilen »ns mit dem Aufsetzen der Schneebrillen. Und jetzt erst blicken wir uns um: Wohin wir sehen, Eis, ewiges EiS, unendliche Flächen ivciftglitzerndcn SchnceS. Mitte» darin der gewaltige Aletschgletscher, auf dem sich das uberwirklich strahlende Sonnenlicht spiegelt und bricht. Ringsum ein unabsehbares Flirren nnd Blitzen — nnd doch i» aller Bewegtheit eine end lose tote Wüste. Wir sechzehn Menschen, sonst lustig lärmende, großstädtische Menschen, stehen dicht beieinander, cö ist totenstill, keiner spricht ein Wort. ES hat »ns etwas gepackt, das uns fcsthält und unsere Kleinheit fühlen läßt. Ein Ruf von irgendwo hoch oben zerreißt die Stim mung. Dort stehen die Männer, die dazu bestimmt sind, eine große Lawine sür unsere Ausnahme in Gang zu bringen. Die Situation ist die: Lucie Doraine nnd Hanni Hoest sollen als Heldinnen des Stückes einen wilden, eifersüchtigen Wort wechsel am Rande eines Schuecfcldcs haben: plötzlich bricht eine Lawine los, und ich soll im letzten Moment hinzustürzen und eine der Frauen an mich reiße» und retten. Diese Lawine sollte vom Haupt der Jungfrau, das dicht vor »ns lag, her- »»tcrkommen. Wir stehen an tzcr Schncewand, die in einem Winkel von 8ö Grad ansstcigt, hinter uns ist nur ein etwa zwei Meter breiter, ebener Sattel, von dem es in steilem Absturz weiter mehrere hundert Meter heruntergcht. Auf diesem Sattel haben unsere Operateure mühselig Ausstellung genommen. Dicht über uns ist ein ungefähr vier Kubik meter grober Schnecblock aiifgcbgut, der nach dem Passieren der Lawine — die über uns, durch den steilen Fallwinkel Ge schützte hinwegspringcn muß — hcruntcrgcstürzt werden soll, um uns für eine Großniifliahme teilweise zu verschütten. Wir alle hatten vergessen, daß durch das lange Stehen in der Sonne der Schneeblock eine Härte bekam, die gefährlich werden konnte. Die Aufnahme beginnt. Die Lawine rast vorbei, alles Ist gut abgclanfe». Gleich hinterher der Ruf Robert Lands: „Großausnghme!" Näher kommen die Opera teure, wir lausen ins Bild, etn Krachen, Donnern, etn schwerer Schlag trifft mich, ich stürze, reiße meine Partnerin fest an mich, drücke sie an meine Brust, nicht mehr nur im Spiel jetzt, sondern im Ernst, begraben unter Schneemassen, die uns mit sich reißen, — dem Abgrund zu. Wir kommen in» Gleiteli, rutschen eng umschlungen mitten in der Schneelast dem Nande -eS schmalen Sattels zu. Unendlich langsam, will eS mir scheinen, Meter «m Meter. — Endlich, dicht am Rande de« Abgrunds, der Hunderte von Metern in die Tiefe führt, kommt die Schneelast und wir mit thr zur Ruhe. Die anderen stürzen herbei, ziehen un« aus dem Schnee, verbinden un« die anfgeschlagenen Knie und Hände. Sv entstand eine „Sensation", die da« Publikum vielleicht kaum beachten wird, wenn sie sekundenlang tm Filmtheater vorbeigletten wird, . ... . ^
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