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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270902013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-02
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1927
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- und Fieur-LlsLLU Ivnrpn, lunvicawiin) pichen, brasilianische Erieugnissen und Z und der Baumesse Der Mefle-onnersrag. »m Donnerstag der Leipziger Messewoche fand die Texttlmesse planmäßig ihren Abschluß. Ihr Gesamtverlaus war durchweg befriedigend. Lebhafte Beachtung fanden im Rahmen der Mustermesse weiterhin die verschiedenen, neue« Auslandsausstellungen von argentinischen Export waren, jugoslawischen Tabakprodukten, orientalischen Tep- hem Kaffee, rumänischen hausgewerblichen Tabakwaren. Auf der Technischen Messe Baumesse wurden ansehnliche Abschlüsse in Oefess und Herden erzielt, namentlich auch in Kachelöfen mit elek- Irischer Heizung. Die Esti-Messe jEisen- und Stahlwaren) erzielte günstige Exportaufträge. Kühlschränke waren gut gefragt. Spczialmaschtnen sllr die Süßwarenindustrie hatten flotten Umsatz. Feldbahnlvkomotiven und Fcldbahmatertal, Transportwaren und Schubkarren verkauften sich befriedi gend. Marmor fand zahlreiche neue Interessenten. Upter den Ausstellungen dcS Anslandeö sand die Tabak, ausstellung der jugoslawischen S t a a t S m v n o p o l. Verwaltung ganz besondere Beachtung. In außerordent- lich geschmackvoller und übersichtlicher Weise wurde dort vom Blatt bis zur Fertigware ein klares Bild von dem hohen Stande der jugoslawischen Tabakwirtschaft gegeben. Der starke Besuch der Ausstellung von Interessenten aus den ver schiedensten Ländern bewies, welch großes Interesse für die vorzüglichen Tabakerntcn der südslawischen und der herzego- winischcn Tabakgebiete vorhanden ist. * Der sächsische Mirischasismintsker über das Bauproblem. Aus Anlaß der Zweiten Deutschen Bauwoch«, die in Verbindung mit der Baumesse in Leipzig ab gehalten wird, gab der Nat der Stadt Leipzig den Bor- ständen der Spitzenverbände der Arbeitgeber des deutschen Baugewerbes in der »Harmonie" ein Frühstück. Oberbürger meister Dr. Rothe wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, welch große Bedeutung die Baumesse für das Baugewerbe gewonnen habe. Mit Bezug auf Pläne, in Berlin für die Dauer von 10 bis 15 Jahren eine ständige Bau messe cinzurichten, führte er aus. daß Leipzig volles Ver ständnis dafür habe, wenn in Berlin eine einmalige Aus stellung veranstaltet werden solle. Eine ständige Ausstellung würde jedoch das bieten, was gerade der Zweck der Leipziger Baumesse sei. Er glaube aber, daß eS im Interesse des Bau gewerbes liege, unnötige Zersplitterungen zu vermeiden. Es habe also wenig Sinn, in Berlin etwas schaffen zu wollen, was in Leipzig bereits in vorbildlicher Weise vorhanden sei. — Der sächsische Wirtschaftötnintster Dr. Krug v. Nidda betonte, daß die sächsische Staatsregicrung für die Heran bildung eines guten Nachwuchses im Baugewerbe stets Sorge getragen habe. Sachsen besitze eine große Anzahl von Bau gewerbe-, Bau. und Hochschulen. Auch an den sonstigen Sorge» des Baugewerbes nehme die sächsische Negierung große« Anteil. Jedoch stände auch berechtigten Wünschen der Mangel einer zureichenden Kapitaldecke gegenüber. Infolge dessen Würde es auch noch lange bauern, bis die Wunsche des Baugewerbes erfüllt und die vollkommen freie Wirtschaft wteberhergestellt werden könne. Das Hervortreten der öffent- lichen Hand müsse man verstehen als eine gewisse Gegen wirkung. Der Minister verwies sodann auf den Weg der Selbsthilfe, besonders in Richtung auf Nationalisierung, und die Herstellung guter und billiger Häuser. Die Bauaus- stell»»- stelle eine solche erfolgreiche Selbsthilfe dar. Sie bedeute für das Baugewerbe eine Notwendigkeit, um nach innen und außen die Rationalisierung und eine gute Bau weise durchführen zu könne». Die Baumesse könne durchaus eine Zentrale^für das Baugewerbe werden. Der BorMxnde des Deutschen Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe, BehrenS, wies daraus hin, daß das Bau gewerbe durch den Krieg am allerschmerstcn gelitten habe. Die schwere Aufgabe, die Wohnungsnot zu beheben, werde wahrscheinlich in Jahren noch nicht gelöst werden können. Die Borwürfe, die dem Baugewerbe in dieser Richtung ge macht würben, seien unberechtigt. Es müsse erstrebt werben, daß Las Baugewerbe, das stets ein Saisongcwcrve gewesen sei, auch wieder als solches anerkannt werde, besonders auch in der Frage der Arbeitszeit. Bisher seien die Bemühungen nach dieser Richtung gescheitert. Das Baugewerbe werde sich auch in Zukunft mit allen Kräften dafür etnsetzen, um so weit als möglich eine Verbilligung des Bauens herbeizu- sühren. ... . Berliner Schluh- und Nachbörse vom 1. September. Privatdiskout kurze «nd lange Sicht 8,875 Im wetteren verlause der Börse war die Haltung unclnbeit lich. Hier und da kam e» zu leichten KurSbeffcrungen, während andere Papiere erneut leicht nachgaben. Vereinigte Glanzstosf, die vorübergehend auf 870 gesunken waren, zogen aus 874 an. I. G. Farbcnindustrie gingen mit Süll unz. Etwas Nachfrage bestand in der Hauptiache für Elektrowert«, von denen GcSsiirel 0,875, A. E. G. ü,5 und Siemens lim Verlaufe gewinnen konnten. DaS Geschäft ist nach wie vor sehr klein. BIS zum Schluß der Börse änderte sich an der unsicheren Haltung nichts. An der Nachbörs« trat dann wieder ein gewisses DeckungSbedürsniS in Erscheinung, von dem vor allem Elektrowerte unter Führung von GeSfttrel profitierten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. sotgcnde Kurse! Commerz, und Privat- Bank 17», Tanatbank 226, Dresdner Bank 182, Hapag 148, Hamburg. Süd 225. Norddeutscher Lloyd 148, A. E. G. 188, Giemen» 282,75, Gcsfürel 288,5, Schultheiß 412, Ostwerke »»». Vereinigte Glanzstosf 871. Zellstoff Walühof »14, Bcmbcrg 555, Nhcinstahl IÜI.5. Phönix 1l», Gclsenkirchcn 154,75, Härpcitcr 201.5, Klöckncr 151,25, Köln- Neuesten 170,75, Mannesman» 172,25, I. G. Farbenindustrie 2NN,5, De,lauer Gas 188,5, Deutsche Erdöl 152,5, Charlottenburger Wasser 144, Altbesitz 55.80. Ncubcsitz tt.75. Während der Tcrminmarkt heute überwiegend schwächer ver kehrte, zeigte der Kassamarkt eine weit festere Haltung. ES ge wannen ». a. Berliner Hotel 10, Mechanische Linden. Magdeburger Mühlen, Mcz Söhne und Dollorit-Basalt je S, Wcrschcn-Weißcn- sels 4,5, Harkort-Brllckcn, Christoph L Unmack, Chroms Najork, Habermann L Guggc», sowie Girmcs je 2 Trachenberg-Zucker. Hille, Lindes Eismaschinen, Harburger Eisen, Braunschwcigcr Kohlen, Ohle» Erben, Norddeutsche Steingut je 1, Pongs Spinnerei 1,5, Ber liner Holzlonior 2,5 ?6. Dagegen verloren u. a. Alsen-Zcment 8,75, Chemische Buckau 5.5, Carolin« 2,25, Ammendorscr Papier 4,5, Nürn- bcrger Herkules, Norddeutsche EiSwerkc, Chemische Albert je 8, Zeitzcr Maschine» 2, Etzold <L Kießling 8 A. Am Markt der lest- verzinslichen Werte war das Geschäft klein, bei uneinheitlichen, meist abbrvckelndcn Kursen. Frankfurter Abendbörfe vom 1. September. Aus einige DeckungSkäuse war die Abendbörse wieder etwa« erholt, jedoch setzte bas Geschäft nach Erledigung der ersten Aufträge säst völlig aus und brachte bis zum Schluß keinerlei Bewegung und Veränderung. Bei Voigt A Hässner setzten sich die Rückgänge bis 179 fort. S« fanden folgende Notierungen statt: SA, NcichSanleihe 87,1, AnlelhcablösungSschulb «ltbcsttz l 58ch. Neubesitz 14,75, Schutz- gebietSanleihe V, Hapag 148,5 Medio, Nordd. Lloyd 149 Medio, Com merz-Bank 175 Medio, Darmstädter Bank 227 Medio, Deutsche Bank 180 Medio, TtSconto-Gesellschast 155,26 Medio, Dresdner Bank 188,S5 Medio, Metallbank 148, «uderu» Iw Medio. Geilenkirchen 154,5 Medw, Harpener 202 Medio, Kali^AschorSlebe» ITSMehii^weste^eln Sparkassentag §ttet 1S27. r«r Meds«. M »,»«*. Viani, »Swam» 17-.N Der diesjährige Sparrassentag wurde beute. Donnerstag, in Kiel unter zahlreicher Beteiligung aus dem Reich und in Anwesenheit von Vertretern der maßgebenden Reichs- und Staatsbehörden eröffnet. Nach der Begrüßungsansprache er- griff, nachdem UniversitätSprosessor Dr. Bredt, Marburg, über den neuzeitlichen MittelstanbSbegriss gesprochen hatte, Vizepräsident Dr. Höpker das Wort zu seinem Vortrag über Zeitgemäße Mittclstandspolittk. Die Bedeutung des Mittelstandes ergibt sich schon aus seiner Zahl. Mit Angehörigen wird diese Zahl des Mittelstandes im weitesten Sinne auf 12 Millionen, d. h. ans ein Fünftel der gesamten Bevölkerung Deutschlands, geschätzt. Die wirt- schastliche Bedeutung des Mittelstandes ergibt sich auch aus der Besserung unserer Wirtschaftslage. Alle Anzeichen deuten daraus hin, daß diese Besserung auf die Auswirkungen der größeren Kaufkraft des Mittelstandes infolge der Anfwcrtnn. gen und Mietserhöhunge» zurückzuführen ist. Es ist daher zu fordern, daß der Staat nach seinen Kräften dafür sorgt, baß nach Möglichkeit die notwendigen Lebensbedingunge.n dem Mittelstand erhalten bleiben. Er darf in seiner Masse nicht proletarisicrt werden. Für die Festbesoldeten des Mittel standes. Beamte und Angestellte, muß daher der Staat. Ge meinde und Wirtschaft sür ein bescheidenes, aber gesichertes Einkommen mittelbar ober unmittelbar sorgen. Bis vor dem Kriege hat auch säst ausschließlich der Mittelstand in muster- gültiger Weise sür die Befriedigung des Wohnnngsbcdürf- ntsses gesorgt. ES ist auch kein Zweifel, daß dies wieder der Fall sein wird, sobald die Freiheit der WohnunaS» Wirtschaft und die Sicherung des Eigentums der Hausbesitzer von neuem durchgeführt ist. Die extensive Wirtschaft wirft wohl höhere Reinerträge für die Landwirt schaft und damit auch für die Volkswirtschaft ab. Für Deutsch land ist jedoch diese extensive Bewirtschaftung bei seiner Kul tur und seiner Bevölkerungszahl ausgeschlossen. Nur die größte Intensität der Landwirtschaft kann uns vom Ausland möglichst unabhängig machen. Die intensive Wirtschaft ist aber, wenn auch in verschiedener Weise, in den Händen des Bauern zum mindesten ebensogut gewährleistet, als in denen deö Großgrundbesitzers. Sowohl das Legen als auch das Zerschlagen der Bauernhöfe muß daher verhindert werden. Darüber hinaus ist durch Innere Kolonisation sür Vergrößerung der Bauernstellcn zu sorgen. Vor allem ist die Urbarmachung der Oed- und Moorslächcn zu beschleunigen. Wenn auch die Vieh- und Milchwirtschaft der deutschen Bauernschaft eine hohe Blüte erreicht hat. die Feldwirtschaft bleibt noch hinter den Möglichkeiten erheblich zurück. In erster Linie kommt es daraus an. den Bauern noch weitere Kredite zur verbesserten künstlichen Düngung und zur Be nutzung der besten Maschinen zu verschaffen, und zwar mög lichst frei von der auch hier sich einnistenden behördlichen Be vormundung. Der selbständige Mittelstand im VerkehrS- gewerbe hat sich trotz der starken Konkurrenz der Warenhäuser und Konsumvereine nicht nur gehalten, sondern erheblich ver mehrt. Die Gemeinden haben die Pflicht, den kauf männischen Mittelstand zu unterstützen und ihm nicht durch kommunale Einrichtungen aller Art die Lebcns- bedtngungen zu nehmen. Mit gleichen Kräften müssen sich die Einzelpersonen und Organisationen auf dem Markte messen können. Das größte Sorgenkind unter dem Mittelstände bleibt für Wirtschaft und Staat das Handwerk. Mag aber die Zukunft verschiedener HandwcrkSzweige problematisch sein, in seiner Gesamtheit hat eS wichtige Aufgaben zu er füllen. Mögen einige Zweige auch zurückgehen, andere haben sich dafür erstaunlich entwickelt. ES ist daher verfehlt, dem Handwerk die Lebenskraft abzusprechen. Diese Lebenskraft muß von Staat und Gemeinden um so mehr erhalten und ge stärkt werden, als das gesamte Handwerk unentbehrliche Auf gaben zu erfüllen hat. Neben der Sorge sür die handwerk liche und kunsthandwerkliche Ausbildung ist hier die gemein schaftliche Beteiligung von Handwcrksorganisationen an groben Ausschreibungen zu nennen. Bor allem ist aber das Handwerk durch Kredite in den Stand zu setzen, günstig cin- zukausen, sich die Kraft- und HandwerkSmaschtnen für seinen Betrieb anzuschafsen. Finanzmtnister a. D. Dr. Schall führte im folgenden Referat über Sparkasse« m»d Wohnungsbau auS: ES wird angenommen, daß in Deutschland seit der Wäh rungsstabilisierung rund 600 000 Neuwohnungen mit einem Kapitalaufwand von ungefähr ö Milliarden Reichsmark, 1928 allein 200 000 Neuwohnungen mit einem ungefähren Kapital aufwand von 2 Milliarden Reichsmark hergestellt worden sind. 1927 hat sich zwar zunächst die lebhafte Bautätigkeit fortgesetzt, aber infolge der wesentlichen Verschlechterung der Finanzicrungsmöglichkeiten muß es gutgchen, wenn die Neu- bauzahl von 1026 auch in diesem Jahre soll erreicht werden können. Das Neichsarbeitsministerium rechnet — vorbehält lich des noch nicht feststehenden Ergebnisses der Rcichs- wohnungszählung — mit einem gegenwärtigen Fehlbetrag von etwa 000000 Wohnungen, sür die Jahre bis 1025 mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 210 000 Haushaltungen und mit einem Abfall dieses Zuwachses auf etwa 145 000 Haushaltungen während des folgenden Jahr zehnts btS 1045. Selbst wenn eS gelingen sollte, in den Jahren bis 1985 jährlich 200 000 Wohnungen mit einem Kapitalaufwand, der sich auch mit allen Bereinsachungs- und BerbtlltgungSmethoden unter 2 Milliarden jährlich nicht senken lassen wirb, neu zu erstellen, würde nach dieser Rechnung da durch nur der Neubebarf an Wohnungen gedeckt und die Zahl des bisherigen Bedarfes nicht vermindert werden. Wie die 5 Milliarden Neubaukosten der Jahre 1024 bis 1028, die 2 Milliarden des Jahres 1028 allein aufgebracht worden sind, dafür fehlen bedauerlicherweise genaue statistische Unterlagen. Nach meinem Dafürhalten kan« ungefähr angenommen wer den, daß von den 2 Milliarden des Jahres 1028 rund ein Drittel ans Stcuermitteln lHauszinssteueri ausgebracht, ein weiteres Drittel dem Kapitalmarkt entnommen lSparkassen- gelber, Kommunalanleihen, Hypothekenpfandbriesci und das lebte Drittel von den Bauenden selbst und ihren Angehörigen aufgebracht ieinschlicßlich der Kapitalansammlung der Bau- ncnossenschasteni oder überhaupt noch nicht endgültig finan ziert ist lSchuldcn an Bauunternehmer, Lieferanten und der gleichen). Nach einer Erhebung des Deutschen Sparkasscn- und Giroverbandcs sind von den dem Verbände angehörigen Sparkassen am 81. Dezember 1926 langfristige Hypotheken- darlehen zur Finanzierung des Wohnungsbaues in Höhe von 807 Millionen Reichsmark in 72145 Posten gegeben gewesen. Das Durchschnittsdarlehen beträgt demnach 5500 Mk. Um die gesamte Leistung der Sparkassenorganisatton für die Finan zierung des Wohnungsbaues richtig zu erfassen, sind dieser Zahl zuzurechnen: die in ihr nicht enthaltenen kurzfristigen Kredite der Sparkassen für Wohnungsbauzwecke mit 132 Mil lionen Reichsmark, die für die Finanzierung des Wohnungs baues verwendeten Darlehen der Sparkassen und der Giro zentralen an Gemeinden und Kommunalverbände mit schätzungsweise 312 Millionen Reichsmark. Mit dieser Summe, von bergauf 1928 erheblich mehr als die Hälfte entfällt, hat die Sparkassenorganisatton von allen Kategorien von Geldinstituten die weitaus höchste Leistung sür die Wohnungsstnanzterung zu verzeichnen. Nach der neuesten preußischen Statistik haben die preußischen Sparkassen im ersten Halbiahr 1027 annähernd 208 Millionen Reichsmark Hypothekenkrebite neu gewährt gegenüber 306 Millionen im ganzen Jahre 1026. Es ist zuverlässig geschätzt worden, daß von 1024 bis heute die Sparkassenorganisatton insgesamt 1255 Millionen Reichsmark der Wohnungsbau finanzierung zusühren konnte. Im Vergleich zu der Leistung der Sparkassenorganisation kommt das. was die Hypotheken banken bisher für die Finanzierung des Wohnungsbaues tun konnten, nicht sehr in Betracht. Die Sparkassen geben im all gemeinen erstrangige Hypothekendarlehen nach den für sie maßgebenden Bcleihungsgrundsätzen. Eine noch höhere Be leihung zu den Bedingungen für erste Hypotheken ist selbst verständlich möglich, wenn eine entsprechende Zusatzsicherung vorliegt. Unter diesen Voraussetzungen kann die Sparkasse die Gcsamtfinanzierung eines Wohnungsbaues, soweit sie nicht durch die Hauszinssteuerhypothek und die eigenen Mittel des Bauenden erfolgt, ordnungsmäßig übernehmen. Die Sparkassen gewähren von jeher nicht nur langfristige Hypo thekendarlehen auf die fertigen Bauten, sondern beteiligen sich ebenso au 1 an der Finanzierung während des Baues durch Gewährung von Baukrediten. Bet der bestehenden Geldnot ist eS selbstverständlich nur zu begrüßen, wenn die Sparkassen -a, wo ihre eigenen Mittel nicht zureichen, durch Zusammen arbeit mit der auf Betreiben des NeichsarbeitsministeriumS gegründeten Bau- und Bodenbank. Berlin, ihre eigene Tätig keit ergänzen und fördern können. Verhandlungen über ein Zusammenarbeiten der Sparkassenorganisation mit der Bau- und Bodcnbank sind im Gange. Der genossenschaftliche Ge danke des Zusammentretens von Wohnnngsbauinteressenten hat in den letzten Jahren eine neue Verwirklichungsform in den „Bausparkassen" genannten Bauspargemeinschaften gefunden. Wenn die Sparkassen besondere „Bausparkonten" eröffnen, so bieten sie ihren Bausparern den normalen oder sogar einen etwas Höheren Sparzins und können ihnen ent sprechende Berücksichtigung bei der Finanzierung ihres Woh nungsbaues zusichern, ohne dadurch andere zu benachteiligen. Besondere BerwaltungSkosten erwachsen den Sparkassen, im Unterschied zu den sehr erheblichen BerwaltungSkosten der Gemeinden, auch nicht. Die Verwirklichung deS allgemein anerkannten Zieles, den Wohnungsbau wie vor dem Kriege ans dem Ertrag unserer Volkswirtschaft mit privatem Kapi tal, ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel, zu finanzieren, liegt leider noch in weiter Ferne. Aber die Sparkassen wer- den, wie bisher, so auch künftig, alles in ihren Kräften Stehende tun, um die Bildung von Sparkapital anzuregen und zu fördern und davon einen möglichst großen Teil der Finanzierung des Wohnungsbaues zuzuführen. Mit dem Bortrag des Finanzministers a. D. Dr. Schall hatte die BormtttagStagung ihr Ende erreicht. '1 ' 1 stahl 198 Medio, Laurahütte 84, Bereinigte Stahlwerke 180,82 Medio, Adler-Kleyer H8, A. E. G. 188^ Medio, Bergmann 102,5 Medio, Daimler-Motoren 12« Medio, Deutsche Gold und Silber S14 Medio, I. G. Farben 292 Medio, Felten 188 Medio, Holzmann 200 Medio, Lahmcycr 176,5 Medio, Rülger» 98 Medio, Siemens L Halsle 284,5 Medio, Waldhos 817, Südd. Zucker 142, Aschafscnburger Zellstoff ! Medio. Loudo«, 1. September, 8,50 Uhr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuyork 486,125, Montreal 485'«/,„ Amsterdam 12,18'/„, Paris 124,02, Brüssel 84.9l.75. Italien 89.82. Berlin 20,48,75. Schweiz 25,21,875, Spanien 28,72, Kopenhagen 18,10, Stockholm 18,10,825, Oslo 18,65. Lissabon 102, HclsingsorS 198, Prag 164, Budapest 27,80, Belgrad 276, Sofia 671, Moskau 048, Rumänien 78», Konstantinopel 965, Athen 868,125, Wien »4,48, Lettland 25,25, Warschau 48,50, Buenos AtrcS 47,90, Rio de Janeiro 584, Alexandria 97,50, Hongkong 2,0, Schanghai 2,6, Iokohama 1,11, Mexiko SS,27, Montevideo 49,87, Valparaiso 89,82, Buenos aus London 47,90, Rio auf London per 90 Tage 598 big 596. Nenqork, 1. September, 10 Uhr. Devisenkurse. Berlin 28,79,75. London Kabel 486»/„, Paris »92.125, Schweiz 19,28,50, Italien 544.50, Holland 40.07. Wien 14.10, Budapests 17.51. Prag 290,375, Belgrad 175, Warschau 11,20, Oslo 26,15, Kopenhagen 26,78, Stockholm 26,85,50, Brüssel 13,92,50, Madrid 10,91, Helsingfors 252, Bukarest 62,25, PrtvatdiSkont 8,025 bis 8,875, Sofia 7S,50. Neuyork, 1. Sept. Devisenkurse. (Schluß.» Berlin 28,78,75, London-Kabel 480,00, London Nv-Tagc-Wcchscl 481"/,,, Paris 892, Schweiz 19.28. Italien 542.50. Holland 40,07. Wien 14,10, Budapest 17,51, Prag 206,375, Belgrad 175, Kopenhagen 26,79, Stockholm 20,85, Brüiscl 18K2.50, Madrid >6.96, Bukarest 62, Argentinien Goldpcso 108,20, Paplerpcso 42,0», Rio de Janeiro 11,84, Sosia 72,50, Athen 182, Japan 47F7, Bankakzept- l00 Tage» Geld 8,25, Brief S.l25, Prima- HandclSwcchsel niedrigster 8,75, höchster 4. Verbilligung deS Zinses für BodenverbesserungSdarlrhen. Die Pressestelle der LandwirtschastSkammcr weist darauf hin, baß die RelchSregicrung beschlossen hat, sür die Verbilligung des Zinssatzes neuausznnehmender MeliorationSdarlchen einen Betrag von jähr lich 6 Millionen Reichsmark in den Jahren 1927 bis 1081 bereitzu stellen. Dt« Zinsverbilligung ist bestimmt sür Darlehen zu land wirtschaftlichen Bodenvevbesserungen, deren Pläne behördlich gcprüst sind, deren Einträglichkeit scststeht »nd deren Unterhaltung behördlich überwacht wir- Daneben kann die Zinsverbilligung auch für VodenverbesserungSdarlehen an Einzellandtvirte bet erforderlichen Stchernn-en «ingrräuwl werden. Da» RelchSmInifterium sür Er» »»- Landwirtschaft d»n». dt« Bobeukultur-ArUeMtzaselkschast bevorzugt bet Darlchensanträgen diejenigen MeliorationSunter- nehmcn, deren Durchführung in kurzer Zeit eine« hohen Reinertrag gewährleistet. Anträge auf Vermittlung von derartigen Darlehen mit verbilligtem Zinssatz find an die Außenstellen der Ab. tellung Landeskultur der L a n d w l r t s ch a s t S » kammcr Dresden, Leipzig, Chemnitz, Bautzen oder Plauen t. V o g t l. zu richten. * Ein« neu« SamwelablSsnngSanleihe de» Deutsch«« Gparkaffen- verbaudeS. Dem Deutschen Sparkassen- »nd Giroverband mit seiner Bankanstalt, der Deutschen Girozentrale-Deutschen Kommunalbank, ist durch gemeinsamen Erlaß des preußischen Innenminister» und FlnanzmInIstcrS vom 18. August d. I. die Genehmigung zur Aus gabe von weiteren 26 Millionen Reichsmark Deutsche Kommunal- saminclablösungSanleihe erteilt worden. Die Anleihe darf nur zur Abgeltung von AblösungSansprüchen auS Markanlclhsn deutscher Gemeinden, Gcmcindcverbändcn und der diesen nach dem Anlcihc- AblösungSgesctz gleichgestellten öffentlich-rechtlichen Körperschaften verwandt w-rden. Eine Verzinsung der SammclablösungSanlcthe kann bis zur Erledigung der ReparationSverpflichtungen nicht ge fordert werden. Der Beginn und die Höhe der Verzinsung werden durch das preußische Staatsministerium bestimmt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Verzinsung und Tilgung auf die besonderen, selb ständig veräußerlichen AuSlosungSschetne beschränkt und wird durch Einziehung »nd Einlösung derselben vollzogen. Die AuSlos.ingS- schclne sind Innerhalb SV Jahren, beginnend mit dem Jahre 192«, in gleichen Jahresraten durch Auslosung zu tilgen. Der Deutsche Sparkassen- und Gtroverband mit seiner Bankanstalt, der Deutschen Girozentrale — Deutschen Kommunalbank — ist berechtigt, die Aus losung zu verstärken. Die Einlösung der AuslosungSschcinc e>folgt in Höhe des Fünffachen ihre» Nennbetrag», zuzüglich 5N Zinsen auf den fünssachen Nennbetrag ab 1. Januar 1926. Bei Einlösung lst gleichzeitig mit den gezogenen AuSlosungSschcinen ein gleicher Nennbetrag Ablösungsschuld abzullefern. Dle Stücke der Ab- lüsungSschuld und dle AuSlosungSschetne dürfen nur über 12,so Reichsmark oder eln Vielfache» diese» Betrages lauten. * 0,8 Milli»««« Mark Berlnft der Deutsch«« Merknrbank. DI« Deutsche Merkurbank lehemal» Barmat-Konzern) leg» jetzt sür 1928 den GcschästSberlcht vor, der da» Nachlaßkonto ln Höhe von 8,78 Mil- Honen Mark al» Verlust verbucht lim letzten GeichäitSüericht für l»25 wurde ein Verlust von 9817 Reichsmark auSgcwieien). In der Bilanz erscheinen u. a. Debitoren mit 4,24 lö,18) Millionen, Kredi toren 8,20 l»,87) Millionen, Rückstellungen ««t zweifelhafte Korde- r«»^» betvagr» 1^« j-j ««»ßww» -Ntch-wark. I» de, Gewi«»,
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