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Die SlM unler Schwer! und Skab. Zur 700-Iahr-Feier Dischosswer-as vom S. bis 5. September 1S27. Von Otto Flössel. Wann Bischofswerda gegründet worben ist. darüber weiß niemand etwas Rechtes. Die einen meinen, Bischof Burk- Harb l. habe den Grund dazu gelegt: die anderen nennen Bischof Mittig I.» der 128« die Mauern nm die Stadt auf. geführt habe. Sicher ist, das; es deutsche Kolonisten waren, die hier im slawischen Osten sich niederliesten. Es must eine wasserreiche Gegend gewesen sein, darauf deutet der Name: ein Werder, eine Insel im Sumpsland. Bis ins späte Mittel- alter hinein war Bischofswerda bekannt wegen der vielen Teiche vor seinen Toren. Frvschteich, Bischossteich, Vogeltcich und wie sie sonst hiesten. Mancher von ihnen ist erst in jüngster Zeit -»geschüttet worden. Stattliche Anlagen breite» sich hente dort aus, wo vordem Morast war. Ja. der kleine Mühlteich, der setzt der Stabt zur Zierde dient, ist noch ein letztes Stück vom Bischossteich. den um 150V Bischof Johann VII. anlegte. In der weitere» Umgebung der Stadt, bet Rammenau und Goldbach, sind die Teiche »och sämtlich erhalten. Sicher ist ebenfalls, dast die Bischöfe von Meisten sich nm das Aufblühen der Stabt verdient gemacht haben. Unter 35, Bischöfen hat sie gestanden „und sich sehr wohl befunden gantzer 483 Jahr", meldet die Chronik. Auch davon spricht ihr Name — und ihr Wappen. Zwei gekreuzte Bischofsstäbe mit vier goldenen Nornen. Eine» soll ihr Bischof Benno gegeben haben, der andere ist viele hundert Jahre später erst hinzugekommen. Bischos Benno war es auch, der der Stadt die Kirche erbaute. Ei» Gesicht erschien ihm während der Messe, und eine Stimme rief, er solle das armselige Holzkirchlein zum steinernen Gotteshaus machen. Er tat es. Lange Zeit war die Marien kirche Wallfahrtskirche. Kostbare Schütze und wundertätige Heiligtümer barg sic im Innern. Pilger kamen von fern her und brachten Geschenke dem Gnadenort und Wohlstand der Stadt. Nicht minder haben aber auch die deutschen Kaiser sich der Stadt gewogen gezeigt. Sie schenkten ihr Messen und Märkte und andere Privilegien. Vom BischosSwcrdacr Markt ging der Handel bis Leipzig und Nürnberg. Der „Salzschank" war ein hohes Recht der Stadt, nicht minder die Brannrbnr. ES ist ein seltsames Spiel der Wappcukunst: gekreuzte Stäbe und gekreuzte Schwerter, beides war hier beieinander. Hinter den letzte» Häusern der Stadt stehen am Wege im Walde bemooste Steine. Sie tragen die Meistncr Schwerter auf der Brust. Grenzsteine sind es aus alter Zeit. Hier schied sich Meisten von der Lausitz, Sachsen von Böhmen. Bischofs werda war meihnisch, was dahinter kam war böhmisch. Hier gab es ander Mast und Gewicht. Auch Grenzhändel hat es oft gegeben. So 1302, als Georg von Guttenstein, ein böhmischer Edler, in aller Herrgottsfrühe vor dem Tor der Stadt erschien. Packwagen brachte er mit, man hielt ihn für einen Handels- Herrn und niemand ahnte Arges. Als er aber in der Stadt war, ward die Fracht lebendig. KriegSvolk sprang auS den Wagen, plünderte die Häuser, peinigte die Einwohner und schleppte deren Vornehmste als Geiseln mit fort. Das alles nur wegen Herzog Georg, der ihm Geld schuldete. Hie Sachsen! — Hie Böhmen! Sv ein halb Jahrhundert später, als Hans v. Carlowitz auf Zschuschcndorf wider den Bischof in Stolpen zog, das Land ringsum verwüstete, das Vieh in den Vorwerken wegführte, die Hölzer nicderhante und auch Bischofswerda die Fehde ausagte. Ein Bischosswerder. eine Bischofsinscl, ist die Stadt gewesen lange Zeit. Als an der Elbe der Glanz des Meistncr Stuhls vor dem Licht der Kanzel von Wittenberg verblasste, war hier noch bischöfliches Land. Bischofswerda und Stolpe» waren die letzten Stützen des Bischossthrones. Als Bischofswerda im „Saukrieg" — sehr zum Verdruß der bischöflichen Räte „ans dem Stolpen" — den Kurfürsten zu Hilfe rief, brachen die beiden Säulen: Vater August vermochte Bischof Johann v.-Hangwitz zu bestimmen, ans Meisten zu verzichten. Damit ging der letzte Bischof auS dem Meißener Lande. Damit kam Bischofswerda samt Meiste» und Stolpen an Knrsachscu. Und Bischofswerda war es, das diese politisch so bedeutsame Nolle gespielt. Bewegte Zeiten waren eS, als die Reformation Einzug in der Stadt hielt. Caspar Tender ward auf kurfürstlichen Be fehl Superintendent. Die Bischofswcrdaer wollten ihn nicht haben. Er war Ketzer, und bei seiner erste» Predigt siel auf dem Altar eine Kerze um, die „ohne allen Wandel gerissen", rist auch die heiligen Gcsäste mit um, und das war „ein schlech tes Zeichen". Hernach sollte man's sehen. Er predigte „falsch", nnd eS kam zu grobem Tumult in der Kirche, die Leute rotteten sich vor der Kanzel, drohten ihn mit Steinen zu erschlagen und mit Floretts zu erstechen, dast der Bürger meister ihn hat Tag und Nacht bewachen lassen müssen. Schlimmer erging es Zacharias Rivander. Der hatte in dem Superintendenten Streuber zu Sorau einen heftigen Wider sacher. Dieser steckte sich hinter RivanderS Hauslehrer und bestimmte ihn dazu, dem Geistlichen Gift unter das Essen zu tun. Davon sind Rivander, sein Weib und Kind gestorben. Niemand hat von der ruchlosen Tat erfahren. ES must einst eine schöne Stadt gewesen sein, das Bischofs werda. Die Chronik vermeldet, das, „vor dessen E. E. Rath und Stadt anss schöne Gebäude viel gehalten haben" und „das; dieser Ort mit zierlichen seinen Gebäuden geschmückt gewesen". Am Markt müssen besonders stattliche Häuser gestanden haben. Der Gasthvs zur Sonne war wohl das größte davon. Sonderlich must das Rathaus schön gewesen sein. Es stand mitten aus dem Markt. Eine Zeitlang hatte die Stadt gleich zwei Rathäuser. Stadtmauern mit wohl- auSgebantem Umgang wehrten dem Feinde. Oft hat er an die Tore geklopft, von den Hussiten bis zu Napoleon. Vier Tore führten zur Stadt hinaus, das Dresdner, Kamenzer, Bantzener und Baderlvr. Und die Pfarrkirche überragte die friedlichen Dächer der Stadt. Da kam das Unglücksjahr 1813 heran. Viel hat Bischofswerda leiden müssen schon vordem, unter Hussiten und Schweden. Das alles aber war nichts gegen das Unheil, das Napoleon über die Stadt brachte. Der 12. Mai 1813 ist mit Flammcnschrist in die Annalen der Stadt geschrieben, da betrunkene fran zösische Horden dieselbe anaezündet. Sie brannte nieder samt Nathans. Kirche und Schule. Die Bewohner flüchteten in die nahe» Äcrgivälder, und als sic nach Tagen wicderkamc», standen sic vor rauchenden Trümmerhaufen, in deren Schutt noch immer französische Soldaten gierig »ach Beute scharrten. Von der ganze» Stadt ist nichts ge blieben denn drei Häuser. Aber die Stadt ist wieder anserstan den ans den Trümmer». Eine neue Stadt erstand. Zwar waren die Zeiten teuer und ärmer als die heutigen. Der Feind lag im Lande, und der Städter hatte nicht Geld für Schmuck und Zier rat. Schlicht wurden die Häuser erbaut. Und dennoch wurde es eine neue Stadt. Breiter wurden die Strassen gezogen, geräumig der Markt abgcsteckt, grad linig gingen von ihm nach den vier Winden die Strasten aus, genau so, wie es heute noch steht. Die Mauern sielen, Platz ward vor den Toren für Neuland. Bald wuchs sie über das alte Weichbild hinaus. Fünf Jahre nach dem Brande schon wurde die Kirche einge- weiht, Schule und Rathaus folgten. Im gleichen Jahre zog man neue Strasten nach Dresden und Bautzen, aber schon drei Jahrzehnte später legte man Schienenwege dahin. Seit das Dampfroß durch die Stadt schnaubte, war es stiller geworden auf den alten Landstraßen. Nicht mehr rollten vielspännige Frachtwagen mit Knappen an der Spitze Thüringer Waid daher. Nicht mehr rollte die holperige Postkutsche dahin. Auch in der Stadt zog neues Leben ein. Die „Gcrichts- kncchte", die bisher Ucbeltätcr gefaßt und ins „Schuldstübchen" im Rathaus geführt, durften ihre Kutten an den Nagel hängen. Der König selbst schickte ein Gericht in die Stadt. Die Zünfte der Tuchmacher, Leineweber, Rademacher, der Nadler, Zimmcrhancr nnd Wcißgerbcr gingen ein. Spinn rad nnd Webstnhl wandertcn auf den Boden: die Industrie hielt Einzug in der Stadt. Die Tuchindnstrte, wohl die älteste Industrie überhaupt, wurde groß. Maschinenfabriken taten sich aus. Glasösen wurden angesteckt, einer um den andern. Immer lantcr wurde cs in der Stadt. Und als gar mit klingendem Spiel des Kaisers Soldaten in der Stadt Einzug hielten, da war die Freude groß. Wohl, sie sind wieder gegangen, das andere aber ist geblieben. Uebcrall findet man Regsamkeit und Streben, wenn man durch das Städtchen geht. Zwar kann sie nicht aufwarten mit alten Toren nnd Türmen wie Bautzen, die ältere Schwester, auch nicht mit ragendem Schloß wie Stolpen, die stolze Nach barin, und doch ist eS traulich und warm darin. Da schleichen enge Gassen nm die Kirche herum. Hier tun sich malerische Winkel ans, an denen Spitzweg seine Freude gehabt hätte, und dort stehen Hänschen, vor denen Ludwig Richter den Stift gezogen hätte. Zeichen alter Handwerkskunst hängen über den Türen. Manchmal blickt man durch offene Fenster in eine Töpferwerkstatt. Meister und Gesellen sitzen vor der geschwind sich drehenden Scheibe und formen mit Künstler hand den grauen Ton zu Töpfen und Tassen. Hinten im Hofe steht das Buntgcschirr, stehen die Brauntöpse, stehen die Erzeugnisse moderner Keramik, die Bischofswerdas Ruf weit hinaustragen ins Land. Schlicht ist das Rathaus am Markt. Eine Tafel bei der Tür erzählt von Heinrich Gottlob Süße- milch, dem wackere» Stadtschreiber, der Anno 1813 der Stadt treu beistand,' der sie nicht verlieh, auch als sie der Bürger meister verlassen hatte; der sich dem Korsen, als er zum Bantzener Tore Hereinritt, in den Weg stellte, ihm bis Güda nachlies und ihm nicht eher von der Seite wich, bis er 100 000 Franken für die von ihm verwüstete Stadt erwirkte. Zwei tausend Silbertaler schickte Friedrich August der Gerechte vier zehn Tage später nach dem Brande. Sein Denkmal steht inmitten des Marktes, baumumschattet. Hier ans dem Platz ist reges Leben an Markttagen. Bauern kommen und bringen Waren, Jndustrlevolk tauscht seine Erzeugnisse ein. Im Norden breitet sich Ackerland, im Süden rauchen in Dörfern Fabrikschlote. Zwischen beiden liegt die Stadt. Wieder an einer Grenze, wenn es auch nicht mehr die alte zwischen Meißen und Böhmen ist. Krummstab und Schwerter gelten nicht mehr, Pflugschar und Rad könnten ihr heute Insignien sein. Jene betreuten sie in alten Tagen, diese leiten sie vor. wärts in künftigen Zeiten. Em guter Deutscher d°u„ keine französischen Waren, so lange die Rheinlande besetz! sind. 8 — MM Mlllm < Wenn wir an-ere Sinne hätten! Die andere Welt? — Eine unhörbare Signalpfeife. — Im gleich der Strahlen. — Ein Ausschnitt aus der Wirklichkeit. Man braucht durchaus nicht abergläubisch zu sein, um an eine Welt zu glauben, die außerhalb des WahrnehmungS- bereichcs unserer Sinne und unserer Erfahrung vorhanden ist. Selbst die Wissenschaft bestätigt es Tag für Tag, dast es viele Dinge in der Welt gibt, von denen wir uns nichts träumen ließen, jedenfalls mehr Dinge als wir kennen und uns vertraut sind. Wir haben indirekte Zeugen dieser unseren groben Sinnen verborgenen Welt, wir wissen von dem Walten einer ganzen Reihe von Strahlen, die wir weder sehen noch hören, noch fühlen können, und die sich doch durch ihre Wirkungen indirekt bemerkbar machen. Wie viele Kräfte und vielleicht auch Stoffe und Körper mag es geben, von denen wir auch nicht die leiseste Ahnung haben, noch nicht die geringste indirekte Wirkung erkennen können. Eine Welt der Geister, sagen die einen, eine Welt der unfaßbaren Kräfte, belehren uns die anderen. Wenn wir aber auf Grund unserer Ueberlegung und der Schlußfolgerungen, die wir aus den indirekten Beweisen des Vorhandenseins anderer Kräfte, einer anderen Welt, ziehen müssen, eine andere Wirklichkeit als der »ns bekannten annchmen, so folgt daraus, das; unsere Welt, unsere Wirklichkeit etwas recht Beschränktes ist. dast wir eine recht beschränkte Anzahl von Sinnen haben müssen, daß selbst diejenigen Sinne, die wir besitzen, nur einen kleinen Kreisausschnitt der Wirklichkeit erkennen lassen. Wie aber, wenn unsere Sinne nicht genau in den Gren zen, in denen sie uns heute ihre Dienste leisten, arbeiteten? Wie, wenn sic etwas nach oben oder nach unten verschoben wären? Auch die kleinste Verschiebung würde ivah>scheinlich die allergrößten Veränderungen in unserer Auffassung über die Wirklichkeit zur Folge haben. Welche neuen noch nie gehörten und empfundenen Töne würde uns ein Verschieben der hörbaren Tonskala nach oben oder nach unten bringen! Welche ungeheure Vermehrung der Eindrücke würde unser Lichtsinn erfahren, wenn die Retina imstande wäre, nur noch die an den Grenzen deS Sehvermögens befindlichen ultra violetten und infraroten Strahlen aufzunehmen und darzu stellen. Plötzlich märe die Wirklichkeit eine ganz andere. Wir könnten noch weiter gehen und uns Wesen vorstellen, die einen Teil unserer Tvnskala nicht hören, dafür aber andere uns verschlossene Schallwellen in sich aufnehmen und ver werten, oder Wesen, die unter Ausschaltung des Bereiches unseres Sehvermögens andere Lichtstrahlen wahrnehmen. DaS Wunderbare ist, dast in der Lat solche Wesen vorhanden sind, dast es nämlich Tiere gibt, die imstande sind, andere Wellen zu bemerken nnd zu verwerten. Vieles ist schon über diese Tatsache geschrieben worden. Uns interessiert hier ledig lich die Tatsache, das, die Wirklichkeit, die wir selbst erleben, nichts ist als ein Ausschnitt aus dem Universum, ein Aus schnitt, der verschiebbar ist. je nach der Eigenart des Individuums. Kennen Sie zum Beispiel die unhörbare Trillerpfeife? — Das ist ein Signalinstrument, das Polizisten dienlich sein kann. Bläst man sehr stark in irgendeine derartige Pfeife, so wird der Ton unhörbar, weil die Frequenz der mechani schen Vibrationen so groß ist, daß sic außerhalb des Bereiches unserer Hörfähigkeit liegt. Ultratöne sind es, die für das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar sind, wohl aber durch einen besonderen Empfänger hörbar gemacht werden können. Diese Ultratöne sind durchaus nicht die einzigen geheimen Verständigungsmittel, die man besonders im Kriege verwendet hat. Abgesehen von den Hertzschen Wellen, die ja auch an sich von den Sinnen der Menschen nicht direkt wahrgcnommcn werden können, waren es hauptsächlich die infraroten oder Wärmewellen und die ultravioletten Strahlen, die nur durch besondere thermoelektrische bzw. photographische Methoden und Apparate wahrnehmbar ge macht werden konnten. Die Ultratöne haben vor den ultra violetten und infraroten Strahlen des Lichtes den Vorzug, daß sie. weil ihre Wellen bedeutend länger sind, wie die Radivweilcn durch Mauern und Wände bringen. Hätten wir andere Sinne, so brauchten wir jene kostspieligen, kompli zierten Apparate nicht, mit denen wir heute in die uns noch unbekannte Welt hincinschen, hineinhören, hinetnfühlen. Es gehört schon die Phantasie eines Jules Verne, eines H. G. Wells dazu, um die Welt derjenigen Menschen dar- znstellen, die mit erweiterten oder gar mit anderen Sinnen geboren würden. In der Tat sind unsere Sinne kleinste Be hältnisse und Empfänger für den ungeheuren Reichtum an Vibrationen, an Wellen der uns umgebenden Welt. Wären unsere Ohren auf höhere oder tiefere Töne eingestellt, nicht aber auf die nnS heute zur Verfügung stehenden wenigen Töne, so könnten wir in geringer Entfernung jede kleinste Bewegung der Zweige eines Baumes „hören": wir könnten das Anfstcigcn der Säfte in den Pflanzen vernehmen, könnten im wahrsten Sinne des Wortes das Gras wachsen hören. Das Aufsteigen der warmen Luft wäre ebenfalls wahrnehmbar und viele andere Dinge. Könnten wir die infraroten Strahlen in unseren Augen verwerten, so sähen wir die Menschen auch im Dunklen, würben Dinge erkennen können, die andere Wellen des Spektrums, vielleicht die Wärmewellen von sich geben. Recht unangenehm wäre es, wenn wir die Hertzschen Wellen in unserer Retina anfnehmen könnten. Es wäre eine unerträgliche Belastung. Unaufhörlich schießen diese Wellen kreuz und quer durch die Atmosphäre. Wir würben unter einem Chaos der Empfindungen leiden und müßten uns in Stahlgehäuscn dagegen schützen. Eine phantastische Welt wäre die, in der wir nur die Röntgenstrahlen sehen könnten. Die Sonne wäre nicht sicht bar, wir könnten ihre Existenz nur indirekt vermuten. An einem sonst dunklen Himmel aber gäbe es nur eine bestimmte Anzahl von Sternen, nämlich diejenigen, die die mysteriösen Strahlen zu uns senden. N. 8. L Bücher un- Zellschriflen. X Die Justiz. (Verlag Dr. Walther Rothschild, Berltn-Grune- ivald.i Das Ende August erschienene Schlutzhest des zweiten Jahr ganges ist in der Hauptsache, mit neun Abhandlungen, dem Stras» gesctzcntwurs gewidmet und wird der Internationalen Krimina listischen Vereinigung zu ihrer Scptembcrtagung in Karlsruhe über reicht werden. An dem bedeutsamen Inhalt wird die Beratung des Reichstages im Ausschub wie im Plenum kaum vorübergehen können. Tie Namen der Autoren und die Gegenstände ihrer Be trachtung sprechen für sich. Es kommen zu Worte die Professoren R a d b r u ch (Heidelbergs, Mtttermaier (Gießens, KiYtnger (Halles, W e g n e r (Breslaus, WiIbrandt (Tübingens, ferner das NeichStagsmitglied Toni Pfülf (Münchens, Dr. Hank v. Henttg daselbst, und der Strafrcchisrcfcrcnt der „Justiz": Alfred Ober nike r (Berlins. Die Ucberschriften der Abhandlungen lauten: „Ter strafrechtliche Schutz der Arbeitskraft" und „Abbau des Straf rechts" (Radbruchs: „Einige Grundgedanken einer neuen Straf» gefetzgebung" (Mittermaier): „Was wohl Jhering sagen würde" (Kitzingers; „Schuldurteil und Pharisäertum" (Wegner): „Die Be deutung der Volkswirtschaftslehre für die strafrechtliche Ausbildung des Juristen" (Wilbrandts: „Strafmünbige Jugend?" (Psülfi: „Der Konflikt zwischen Rechtssicherheit und die Freiheit richterlichen Er- messenS" (v. Heutig!: „Kritische Betrachtungen zum Allgemeinen Teil des SirafgesetzentwurfS" (Obcrnikers. X Reuters Bibliothek zeigt folgende stenographische Neuheite» an: Band 52», Deutsche Neichskurzschrift: Aus dem TageSbuch einer jungen Frau. Eine Karnevalsgeschichte vo» Ernst Eckstein. (8. Auflage.) - Band 619: Deutsche Reichskur,schrifU Zum Schluffe wird getanzt und anderes von Peter Rosegger. — Band 618: 1009 Geschäftsbriefe. Heran»- gegeben von Dr. G. A. Mauer, RegierungSrat. BerkehrSschrift (Wil helm Reuter, Dresden.) X Wechfelfteuergesrtz in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. August 1928 und des Gesetze» vom 10. August 1926. Für dt« raxi» erläutert von Hermann W « inbach, OberregierungSrat «ub orsteher de» Finanzamtes Frankfurt-Ntedenau in Frankfurt a. M. Gteuerkommentare der Praxi», Band IS. (Jnduftrteverlag SpaeH «. Linde, Berlin W. 19, Wir» II