Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270902013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-02
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oerttiches und Sächsisches. Blumenlage siir die Krüppelhilfe ^Am Sv n » abend, dem 8.. und Sonntag, dem 4- Teptember. ist Bliimentaa für die Kriippelhilse. Weist die Sammler, die im Hans und ans der Straße nm ein Scherflein inr die Erziehung der Krüppellinder bitten, nicht zurück, t^ebt trendig einen Teil zu dem Liebeswerk, das armen und aebrechlikben jirüppelkindern zu Geiundheit. Berufsarbeit und Lebensfreude helfen fall. Komini alle zu dem Fest der Kriippelhilse im Zvo am Dienstag, dem i>. Seplember, ab I Uhr nacluniitags. Zur freiwilligen Nollfilse siir das verheerte Srhöntviilü Hatten sich am lebten Sonntag auS dem Z i t t a u e r Bezirk iviederui» 71',' Turner, Fenerwelirlente, Angehörige von völkische» Bereinigungen. Iugeudoerbäuden und studentischen Korporationen in 28 Lastaittomobilen eingesnnden. Sie alle opferten den einzigen freien Tag in der Woche, um der guten Sache zu dienen. Tie Wiederhersieilnngsarbciten haben hi ca, er sehr gute Ergebnisse in Schönwald gezeitigt, was die Bevölkerung dankbar anerkennt. Zttngdeulsche Klniüa.eburig Tie B aliei Elb g a n deS I n u g d e u t s ch e n Ordens mit der iKroßgcniaiknng Sachsen I u n g d e u t- s ch e r S ch w e ü e r n s ch a s i e n veransialiet am 3. September eine Inngdenlsche Knndgebnng im GeiverbebanS, bei der der Hochmeister des Inngdentschen Ordens. Artur M a h r a u n, Berlin, und die Hochmeisterin der Inngdentschen Schivestern- schaften. Hanna K l o st e r in n I l e r. Berlin, sprechen werden. Am Sonntag findet vormittags B8 Uhr siir die Angehörigen deS Ordens evangelischer Konfession ein Gottesdienst in der Kreuzkirche stait, ivälirend die Angehörigen der katholischen .Konfession vormittags nm 7 Uhr an der Blesse in der Katholi schen Hoskircbe teilnehmen. Anschliefiend an den Gottesdienst marschieren die Ordensbruder geschlossen nach dem Gewerbe- Hans, wo eine inossi,teile Tagung slattfindet, während die Schwester» sich im Bereinshans zu einer Tcho.lnngStagiiiig versammeln, lim '.l Uhr sielten sich die Inngdentschen Ein heiten mit den anS anderen 'Balleten erschienenen Abordnun gen nm durch die Ostra-Allee. Marienbrncke nach dem Wilhelmsplair zu marschieren, wo die Aufstellung stattsindet und der Hochmeister Arinr Mal,rau» eine Ansprache halten wird. Anschliessend Weitermarsch durch Königstrake, Albert- platz. 'Baittzner. Knrsiirstenstrage, Alberibriicke, Sachsenplab, Marschalistrahe, lltailienanplatz. i'lmalien-, Grnnaer. Albrecht-, Benin s,rage nach der Torioirtschast. Tort findet ein zwang loses Beisammensein mit .Konzert statt. ^ — Ehrung eines deutschen .HansbesitzersiiHrerd. Ter Vor sitzende des Verbandes der Sächsischen Grund- und Haus besitzervereine. Rechtsanwalt Hans Kohlmann, ist ge legentlich der Tagung des 'Bundes deutscher HanSbcsitzer- vereine in der Ttthechv-Slowakei am 27. und 28. August in in Karlsbad zum Ehrenmitglied des Bundes ernannt worden. — Kirchenrat II Tr. Mollwit, 7'. Am Donnerstag starb nach kurzer.Krankheit der weithin in Lachsen bekannte srithere Rektor der evangelisch-lutherischen Tiakonissenanstalt in Dresden, .Kirchenrat I>. Tr. Mvllwitz, im 'Alter von 7^ Jahren. 'Rach mehrjähriger Tätigkeit an dem ehemaligen Seminar in Dresden-Planen wurde er 1871 Konrektor, 1881 Rektor der Tiakonissenanstalt, der er bis zu seinem Ruhe stunde im Aal,re tt>2! vorgestanden hat. 'Ans Anlafi deS 7.Mhrigcn Bestehens dieser rAnstalt, nm deren Ausbau znm größten Werke der Inneren Mission Sachsens er sich her vorragend verdient gemacht hat, ernannte ihn die Theologische Fakultät der Universität znm Tr. thevl. h. e. — 'Tlmtsentseßniig eines Geistlichen. TaS Evangelisch- lutherische Landeskonsistvrinin hat im Falle des Pfarrers "an ge, tteisnig, der sein Amt eigenmächtig verlassen hat, sofort zngegrissen, den Pfarrer seines SlntteS enthoben und sein Gehalt gesperrt. Das Disziplinarverfahren ist cingeleitct. — Tie Beschränkung der Umsteigcmöglichkcitcn der Straßenbahn, die von so viele» Seiten beklagt wird, findet eine grelle Beleuchtung durch nachfolgende Zuschrift ans unserem Lescrlrei'e: Wenn wir von Strehlen nach dem Weihen Hirsch wollten, stiegen mir bisher von der Nenn am Georg plag j„ die Eli, weil später infolge von Ucbersnllnng der Eis keine Möglichleik mebr war, Platz zu bekommen. Die Elf ist ja die schlechtest behandelte 'Tinte in Dresden. Vom Albertplatz ans sieht man schon 'Tente stehen, die nicht mit- kvmnien. besonders da niemand in die Wagen hincintretcn dar». Vom 'Tineteschen Bad auS ist ein Fortkommen aus geschlossen. Ta wir dort in die EU einsreigen muhten, ist unS neuerdings die Fahrt nach dem Weihen Hirsch und Bühlau unmöglich. 'Ans der Rückfahrt stiegen wir aus der gänzlich überfüllten EU am 'Tiiickeichcn Bad in die Neun. Dadurch wurde in der Elf Luft. Alles atmete ans. Künftig muhten wir bis znm Georgplatz weiter in der EU uns znsammen- gnetschen. Wenn wenigstens bei der Elf bis Bühlau künftig nicht so mit Wagen gespart würde! dl<>. lebendigen Einzelgcstalten. besonders von P a n l > e n und M euer sowie Slella David und den vier jngendfrischen „Jungfern vom Bischossberg" Dietrich, Teichen, G r u n c r, K raufe, das mente bei. Es gab nach jedem Akt freudigen Beifgll. lieber Stück und Ansfnhrniig ist noch allerlei zu berichten. TA 2. 1' Dresdner Theaterspielplan siir heute: Opernhaus: „Tvsea" U-8I. S ch a n s p i e l h a n s : „Prinz Friedrich von Homburg" ttWj. A I b e r t - T h e a t e r : Geschlossen. R e s i d e n z - T h e a l e r : „Ich Hab' mein Herz in Heidelberg verloren" (tt>8>. Tic Komödie: „'Weihe Fracht" (Btzj. S tzco Perm; und Paul Frank haben kürzlich einen neuen Roman ,.T er Ko > ak und dic Rachiigal l" vollendet, der am ll Leplember in der „M ii n ch n e r Illustrierten" zu erscheinen beginnt. 1 Galerie Nene Kunst Fides, Ltrnvestraste 0. Heute Freitag, mittags tt> Ubr. iiudet die Eröffnung der A » s st c l l n n g iunger Tresdner K ü n st l e r statt, an der sich mit Gemälden und Plastiken -lade. Wilhelm Rndolvh. tzachnit. Beruh. Kretzschmar, Enge» Hosfviann, Grundig, Griebel und Godenschiveg bcicittgen. Tr. Waller Holzhauken spricht cinsiihrciide Worte. S Dresdner Künstler auswärts. Tie sinfonische Dichtung ..Schöpfung" von Hermann B a » m iTrcsdcni, die Gencral- musikdircktor Mörile im Ä'ttirz in Tresdcn zur llrausttihrnng brachte, ist von Generalnnttildircitor Malata siir diese Wintcrspiclzeit zur Ansstihrunz siir Ehemnitz erworben worden. Profeffor Tr. Julius Vogel 1'. Ter langjährige Direk tor des leipziger Museums der bildenden Künste, Prof. D r. Julius Vogel, ist, 66 Jahre alt, in Zittau ver storben. Prof. Tr. Vogel war seit 1887 in dem Leipziger Kunstmuseum als Assistent tätig und wurde 1912 nach dem Tode des dcinmligen Museumsleiters, Prof. Schreiber, znm Direktor ernannt. Er hat sich bedeutende Verdienste um die Neuordnung der grvhen Gemälde- und Skulpturensamm- Iniig erworben: mit grvhem Erfolg hat er sich auch darum bemüht, dem heimischen 'Meister Mar Klinger den ihm ge bührenden Platz im Museum zu verschaffen. Vogels rast loser Propaganda gelang cs, Klingcrs Hauptwerkc für Leip zig zu erwerben, wie den Beethoven, die Kassandra und Salvm,', die Porträtbüsten 'Nietzsches, WnndtS, LamprechtS und Richard Wagners, auch die Gemälde „Kreuzigung", „Blaue Stunde" und die vollständige Sammlung der Radie rungen. Ebenso liebevoll hatte er sich für den srühverstorbenen Leipziger Meister Otto Grciner eingesetzt. Vogels reiche publizistische Tätigkeit war dem Leipziger Museum, sowie dem künstlerischen Schassen Antvii Grasfs, Böeklins. K Nagers und Grcincrö gewidmet; anhcrdem hat er eine Reihe von Werken über „Goethe in Italien" geschrieben. Vor einigen Jahren trat er in den Ruhestand. —* Berl»»«er««, «nd q«»dehn«»a de» veltnnasbereiche» der Pachtsch«dord«»ng. Bekanntlich ist die Geltungsdauer der Pachtschutzordnung durch Neichsgesetz bi» zum 8ü. Sep tember W2i) verlängert worden. Wie die Pressestelle der Land- wirlschaftSkammer mttteilt, dürfte sich ite dadurch notwrndtg gewordene Aenderung der sächsischen Pachtschutzordnung vor aussichtlich darauf beschränken, die reichsgeietzlich getroffene Verlängern»« und gerlngsttgige Acrrderungen aufzunehmen. Am wichtigsten erscheint die Ausdehnung des wirtschaftlichen Pachtschutzes auf die zwischen dem 1. März 1024 bis 30. Sep tember 1325 abgeschlossenen Pachtverträge, die bisher dem Pachtschntzgeietz entzogen waren. Damit ist ein von der Land wirtschaftskammer wiederholt geäußerter Wunsch verwirklicht und dem bisher unhaltbaren Zustand, daß Pachtverträge je nach der Zeit ihrer Entstehung verschiedene Beurteilung fanden, ein Ende gemacht. ES können also künftig auch die in der oben angegebenen Zeit abgeschlossenen Verträge den Pachteinignngsänitern zur Nachprüfung vorgclegt werden. Bei dieser Gelegenheit sei darauf aufmerksam gemacht, daß auch für die künftigen Jahre mit einem Erfolg aus Herab setzung nur dann zu rechnen ist, wenn nachgcivicsen werden kann, baß seit Pachtbeginn die wirtschaftlichen Verhältnisse sich zu ungunsten des Antragstellers wesentlich geändert haben. — Aufgehobene Straßensperrung. Mit Genehmigung des Ministeriums des Innern und Finanzininisterinms ist die siir Sonn- und Festtage durch Verordnung vom 8. Januar 1024 verfügte Sperrung der Staatsstraßcnstrecke Pirna — Stolpen von Kilometer 0,002 bis Kilometer 2,058 auf gehoben worden. Fordert die Hindenburgspende! Geh. Reg.-Rat Prof. Tr. Robert Bruck, Rektor der Technischen Hochschule Tresdcn. übermittelt der Landes geschäftsstelle für die Hin>denbnrgspende folgendes Kennwort: „Für nns Deutsche ist die hehre Gestalt unseres Reichs präsidenten v. Hindcnburg zum Symbol geworden. Ju der schweren Zeit der Not die Krastgestalt am Steuer des Reiches, zu der jeder Deutsche vertrauensvoll ansblickt, gleichviel welcher Parteirichtnng und welchen religiösen Bekenntnisses, das Vorbild restlosester Pslichtersüllnng. das Wort zur Tat gestaltend: Dienen, nm führen zu können." » Auch die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Diesden-A. 1, Marienstraße 88 42, nimmt Geldbeträge für die Hindenburg-Lpende gern entgegen. (Postscheckkonto Dresden 1088.) — Kongreß deS europäischen HansbcsttzeS. Der in der .Union Internationale de la Propriötö Bälle" zusammen- geschlvsscne organisierte Hansbesitz Deutschlands, Frankreichs, Oesterreichs, JugoslavienS, der Tschccho-Slowakei, Hollands und anderer Länder hält vom k2. bis 14. September 1027 im Haag einen großen internationalen Kongreß ab, der sich mit der AllSnahmcgesetzgebling gegen das Eigentum und der Ver teidigung des Eigentums in allen enrozmischen Ländern be fassen wird. Bei der Eröffnung der Tagung wirb der hol ländische Arbeitsminister. Herr Dr. Slvtcmaker de Vrniiie im Namen der holländischen Regierung sprechen. Die Referate der beiden Kommissionen, die sich mit der Erörterung der gc- »nniiten Fragen befassen werden, haben Graf Trutts de Barrenr und Dr. Ramaronn. die Vorsitzenden der Chambre flindieale de la PropriotS Bätie und der Union de la Pro- pristö de France. Paris, übernommen. Auch der Vorsitzende der Internationalen Union, Jean Larmervnx, wird das Wort ergreifen. Die organisierten Hausbesitzer Oesterreichs, die im Reichsbund der Hans- und Grundbesitzer Oesterreichs znsammcngeschlossen sind, haben den Vorsitzenden des Ver bandes der Sächsische» Grund- und Hausbesitzervereine, Rechtsanwalt Hans Koklmann lDreSden> mit der Ver tretung ans der Haager Tagung beauftragt. — Die 20. Jahresversammlung deS Ev.-luth. Landes verbandes siir die weibliche Jugend in Sachsen wird am Sonntag, dem 4. September, nachmittags 3 Uhr, mit einem Gottcsdjen st in der Kreuzkirche eröffnet, in dem Pfarrer U. v. d. Trenck, Ebemnitz, predigen wird. Alle Freunde der Jugendarbeit sind dazu eingeladcn. Die Jahresvcr- s a in m l u n g findet im Anschluß daran nachmittags ^5 Uhr im Bereinshans, Zinzcndorfstraße 17, statt. — Lnther-Nortrag. Mittwoch, den 7. September, abends 8 Uhr, spricht im großen Gemeindcsaale der Kreuzkirchen- geineinde. An der Kreuzkirche 7, der bekannte Luther-Forscher Pfarrer Otto Sartorius aus Dankelmannshausen, selbst ein Nachkomme des Reformators, über „Luthers Nach kommenschaft und Verwandtschaft". Der Vor trag ist von der Gesellschaft für Sächsische Kirchcngcschichte und dem Verein „Roland" veranstaltet. Der Eintritt ist frei. — Uebcrwachnng landwirtschaftlicher elektrischer Anlagen. Tie Pressestelle der Landwirtschaftskammer gibt bekannt, daß bei der Anfang August gegründeten Arbeitsgemeinschaft zur Ueberwachung elektrischer Jnstallakionsanlagcn in landwirt schaftliche« Gehöften die Landwirtschaft»!»»,««» feldft vorfitz und Geschäftsführung übernommen bat. Üiveck der Ein- rtchtung ist, aller drei Jahre eine Nachprüfung der elektrischen Anlagen nach einheitlichen Richtlinien durchzuführen. Um die durch defekte Leitungen ober durch verbotswidrige Ein- griffe t». B. überbrückte Dtchcru»gen> hervorgernienen Brand- und Unfallschäden möglichst etnzubämmen, sollen deshalb künftig alle Anlagen durch sachverständige Be auftragte der stromliefernden Werke geprüft werden. Diese erste Prüfung soll kostenlos erfolgen. Die näheren Satzungen und Richtlinie» der neuen Arbeitsgemeinschaft werden noch bekanntgegeben. — Notschutz. Der Ankauf gebrauchter Gegenstände hat in den letzten Tage» wieder sehr ziiaenommen, da Minder bemittelte sich auS dem Erlös Wintervvrräte beschaffen wollen. ES liegen daher eine große Anzahl preiswerter Sachen in den Geschäftsräumen, Krenzstraßc 10, 1., znm Verkauf aus. Verkaufszeiten täglich von !410 bis >44 Uhr, Sonnabend» bis 3 Uhr. — Hanptmann a. D. Löfflers Berns««» verwarf««. Die Unregelmäßigkeiten in. Sächsischen Volksvpser gaben nvchmalö Anlaß zu einem Strafprozeß vor dem Schöffengericht Dres den. Der Geschäftsführer des Sächsischen VvlkSopfers, Haupt- mann a. D. L ö f f l e r, der als solcher übersehe» hatte, daß die von den Gehältern zu kürzenden Stenerbeträge der Finanz kasse zugcsührt wurden, war wegen diese» Unterlassungen durch Urteil des Schöffengerichts z» 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tage GesängniS verurteilt worden. Gegen diese Bestrafung hatte der Angeklagte Berufung eingelegt, die vor der 3. Fcrienstraf- kaminer des hiesigen Landgerichts znr Verhandlung kam. DaS Gericht kam nach inehrstüiidigcr Beweisaufnahme zu dem gleichen Ergebnis wie die Vvrinstanz »nd verwarf aus diesem Grunde die Vernsiing des Angeklagten. — Die Neuerwerbungen der Sächsischen Landesbibliothek find vom 8. bis 10. September ii» Leseiaal igcössnet werktäglich von !^10 bis 2 Mir und von 1 bis 7 Mir! onsgesiellt. Ein Verzeichnis dieser Neuerwerbuiigei, liegt in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Marienstrohe 88. Erdgeschoß, aus. Die Pottzeiskunve in Sachsen. Eine wichtige Entscheidung, soweit dabei geschlossene Gesell schaften in Frage kommen. Ein Spielkluib in Dresden hatte in einem Hotel zwei Räume, die unmittelbar an ein öffentliches Schanklokal an grenzten. gepachtet. Der Spielklnb veranstaltete in diesen Räumen regelmäßig Spielabendc. In der Nacht zum 16. März 1027 ivar bis morgens )L4 Uhr gespielt morde». Deswegen sind die beteiligten Personen wegen Uebertretung der Polizeistunde verurteilt worden. Die Angeklagten hatten sich damit ver. teibigt, daß ihnen der Wirt keine Polizeistunde geboten habe, ivas VorailSsetznng einer Bestrafung wegen Zuwiderhandlung gegen die Vorschrift ist, und dann seien vom Eintritt der Polizeistunde, also von 1 Uhr ab, weil Küche und Keller ge schlossen wurden, keine Speisen und Getränke mehr verabfolgt worden. Wetter habe es sich nm eine geschlossene Gesellschaft gehandelt, und endlich hätte» die Angeklagten das Spielen und Verweilen In den Rämiien nach 1 Uhr nachts für erlaubt gehalten. DaS Landgericht hat die Verurteilung damit be gründet. daß daS RetchSiivtgcsetz vom 4. Februar 1023 die Polizeistunde ans 1 Uhr festgesetzt habe und daß die im Rahmen des Notgesctzeö erlassene sächsische Verordnung vom 22. Mai 1023 bestimmt, daß die Polizeistunde auch siir Räume gilt, die im Eigentum geschlossener Gesellschaften stehen oder von solchen ermlctct sind. Erpgchtetc Räume, wie in diesem Falle, seien crmteteten Räume» gicichzustcllen. Eine Auf forderung des Wirtes an die Gäste zum Gehen sei entgegen dem früheren Ncchtsznstande nicht mehr erforderlich. Die KlnbräntUe seien auch mit einem öffentlichen Schankwirt, schaftsbctrieb verbunden gewesen, wenn dieser auch nicht mehr verwandt wurde. Wenn die Angeklagten geglaubt haben, daß ein Nachtspicl in den Räumen wohl erlaubt sei, so hätten sic sich in einem Nechtsirrtnm befunden, der sie nicht vor Strafe schützen könne. Gegen dieses Urteil hatten die An geklagten Revision eingelegt, in der vor allem geltend gemacht wurde: 8 365, des StGB., der eine Aufforderung des Wirtes bet Eintritt der Polizeistunde znm Verlassen des Lokals vor- schrlcb, sei trotz des Notgesetzcs auch heute noch in Geltung. Auch die sächsische Negierung sei selbst dieser Meinung ge wesen. andernfalls sic die ganze Materie selbst hätte neu regeln müssen. Auch wurde behauptet, daß auch die Neichs- verfassung, die das Vereins- »nd VersammlungSrccht gewähr leistet, einer Bestrafung der Angeklagten entgcgenstehe. Das Oberlandesgericht Dresden ist dieser Rechtsauffaffung aber entgegengctreten, hat sämtliche Revisionen ver- morsen und dabei znm Ausdruck gebracht, daß der Gesetz- gcber mit dem Notgesetz in Anbetracht -er damals besonders um sich greifenden Schlemmerei und Völlerel und wegen der Zunahme der Spielklnbs schärfere Bestimmungen für die Nebcrschrcitnngen der Polizeistunde.schassen wollte. Das in leetinisedsl Voilknciung bei k Das Bautzencr Stadttheatcr wird znm fünften Male unter der Leitung von Hans Jrmler eröffnet. Der Spiel plan der Operette verspricht allerhand Schönes, so Mil löckers „Der Bcttclstndent" und „GaSparone", De Hin ge rs „Don Caesar", Strauß' „Walzertraum". Wenn die Oper mit „Boccacio", „Postillon von Longjinneau", „Trom peter von Säkkingcii" und den „Glocken von Cornevillc" ver treten sein soll, so sind das sehr erfreuliche Zeichen. Im Schauspiel hört man Namen wie Alfred N e u m a n n, mit dessen „Patriot" die Spielzeit eröffnet wird: darüber Kla- b u ii d, Shaw, Wedektnd. Kaiser, Berstet, Stern'- heim neben alten wohlbekannten Namen. Ein reiches Pro gramm ist ansgestellt. Möchte cs auch dnrchgeführt werden können! — Neben dem Stadttheater verdient eine Veranstal tung. die der nm daS Lausitzer Musikleben hochverdiente Albert Wotruba von der Landständischen Oberschule mit dieser und verschiedenen örtlichen Vereinen vorbereitet, besondere Beachtung. Er wird die M i s s a s o l e m n i s am 3. Dezember t027 zum ersten Male in Bautzen anfführen. Unter den Kittturocrailstaltniigen werden wohl die Helmat- schittzvorträgc »ach wie vor die erste Stelle einnehmen. N. 2. !' Von den rheinischen Bühnen. Die wesentliche Be deutung rheinischer Kulinrbühncn innerhalb des gesamten denlscben Tbeaterlebens wird zu Beginn der neuen Spiel zeit durch Veröffentlichung ihrer künstlerischen ArbettSplünc besonders deutlich gemacht. Grundlegende Veränderungen hat cs an den städtischen Bühnen in Essen sJntendgiit Fuchst gegeben. Man ist dort bemübi, sich neben DniSburg-Vochum znm künstlerisch-kulturellen Mittelpunkt des Rnhrgcblelcs zu machen. Der mit der deutschen Händel-Rcnaissance führend verbundene Kapellmeister Schnlz-Doriibnrg ist als Ovcrn- lciter »ach Essen berufen worden und wird in seinem neuen Wirknngskrcis alsbald die Uramsübrnna der Händel-Over „Mneius Seävvla" bringen. Auf dem Spielplan für die ersten Monate stehen ferner — als Stichprobe für Schul,z-Dvrnburgs Absichten — Psitncrs „Palüstrina" und eine Neuinszenierung von Mozarts „Jdomencv" mit der fast gänzlich unbekannte» BaNcttnilisik. Zur Uraiissührnng sind außerdem bereits an genommen: Honcggers „Antigone" und Ludwig Webers „Totentanz". Auch das Schauspiel hat in Dr. Martin Kerb einen tatkräftigen jungen Leiter erhalten, der sich eines guten Rufes als Regisseur erfreut. Er will versuchen, durch einen lebciidig-sarbtgcn Spiclplan dem Theater das Interesse aller Vvlkskreike zu gewinnen. An Uraufführungen sind gesichert: drei Einakter von O'Neill und „Die Pioniere von Ingol stadt" von Maricluise Fleißner. — Das als westlichste dentjche Kulturstätte mit Recht von allgemeinem Interesse getragene Stadttheater in Aachen hat in Heinrich Strohm (bisher Wiirzbirrg) ebenfalls einen mit dem künstlerischen Schassen unserer Zelt eng verbundenen neuen Intendanten bekommen, der um die Erhaltung und weitere Förderung des erfreulich hohen Leistiingsittveaus sicherlich bestrebt sein wird. Der in Aussicht genommene Spiclplan verspricht neben modernen Werken in Oper und Schauspiel insbesondere einen Mozart-Zyklus mit Inszenierungen des Oberspiellciters Neinhold Ockcl, dessen neire „<7o8i-kan-tutt>r"-Gcstaltuiig kürz lich die Aufmerksamkeit der internationalen Tbeaterwclt er regte. — Die unter Leitung ihres Intendanten Dr. S. Schmitt zu überragender Bedeutung gelangten Stadttheater Duisburg-Bochum wollen auch weiter ihrem auf lange Sicht gestellten Gcsamtprogrnmm treu bleiben und die wesent lichsten kulturbestimmcndcn dramatischen und Opcrnwcrke zu szenischer Darstellung bringen. An Uranisübrnngen sind einst weilen vorgesehen: Julius WeißmannS Oper „Regina del Lago", sowie im Schauspiel Galswortbys „Der Familien vater" und Ncinh. Zickels „König Stahl", denen sich voraus sichtlich noch Enlenbcrgs „Industrie", Götz' „Robert Emmct" und B. BlnineS „Treibjagd" zngesellen werden. — In Lusic Dumonts Düsseldorfer Schauspielhaus, von dem die neue Thcalcrkiiltnr ihren Ausgang nahm, wird zur Feier von Ibsens 100. Geburtstag rin Ibsen-Zyklus von vier Auf führungen erscheine», dem sich als Erinnerung lau Kleists 160. Geburtstag drei Hauptwerke des Dichters anrciben wer den. Eine Reibe ltr- und Erstansftihrnngcn wird außerdem ein Spiegelbild vom neuzeitlichen dramatischen Schaffen geben. i-tz. /V. k?p. -s» Neuer Obcrspicllcitcr in Weimar. Als Oberspiel- leitcr nm Deutschen Nallvnalthcater in Weimar wurde der bisherige Oberregissenr am Stadttheatcr t» Aachen. Alexander Spring, aus drei Jahre verpflichtet. Spring ist seit Jahre» auch bei der Regie der Bayrcuthcr Festspiele tätig. ß* „Fansts Verdammung" ans »em MarknSvlatz in Venedig. Wie ans Venedig gemeldet wird, beabsiclftigt die Banda Munieipale. d. h. das städtische Orchester, unter der Leitung von Maestro Preit" nid unter Mitwirkung eines grvsten Chores sowie namhafter Solisten ans dem Markns- platz tn Venedig an vier Abenden Hcktvr Verltoz' „Fausts Verdammung" zur Aufführung zu bringe». -f* Eine Schillcr-ErinNcrnng in Speyer. Zur Er innerung an den Aufenthalt Friedrich v Schillers in der alten Dvm- und Kaiscrstadt Spcncr wurde an dem Gebäude der früheren Domdechanct in der Marimilianstraße eine bronzene Gcdächtiiistafrl mit der folgenden Ansschrttt an gebracht: „In diesem Hanse, dem Heim der Schriftstellerin Sophie von Laroche, wellte in den Jahren 1783 und 1784 Friedrich Schiller wiederholt als Gast."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)