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Dresdner Nachrichten : 22.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189511228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-11
- Tag 1895-11-22
-
Monat
1895-11
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1895
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. »milkrm Htnch" «NINdtNlk Im ,, NkMaarn »Ni,, mcblni ik>, «t- »,,, »am v<Iond»rrm Tarii , «ultrüik nur ,«m» Nörou«b»«abluna Andindtounmn nrLmn, 1S««Ui»e namkqllk Sunonrnibuiraur an B«lk,dlallcr wrrdrn mit io Ps,. brrrLiirt ^, »ar«IH»»»'«,I»-U, Vr- 11. o>. «r> VoIIIlowweo!>t«f. vkldLt. IKLIixsr ^arausekloüer -SckivLcd«, V«rL,oallv»t»n»l«». I»o«I »u Lvvattt «tc. t'In<c:d<>u! . — Vitts ru vvrlimxvu. 40. Jahrgang. ; Al. 2.50 u. >,.» j» äeu Lp»u»«H«ö. TdürsedUesser. Z rs,ttouSbt»S«dr»ed. I'wapeel« xn-tis u.trsoco. L«rt N«t«,I»», ^ iciuaxl. 8»cL«. Uok»«l«r»L>, »» <r»n»ar«<ck»w! II, l,r. rl« , K Dresden. I8S5. LpeeialMsekkkl Vrv8cjan8 '« Vlot«rli»8tr«88v 2. Dolos, iwa I, Kr. 48^s. « ö»»1v»1'l«ok-u.Lf. ffirokunxsxotrSnlc, «r»n»a» U«I >„»«,, I>al»»r»,»- »LiMics N4IIÜXI .potitnurogen«!«» 8tLricunj,-8luittoI tür LseonvitleLcw-nt'-n. L auMitniuc . » I klasstw S Anrli. »ult LI»«« l t'l»8edv S Mrlc S>) l'l § D 1'wiupv-r Vors-tlujt nueli uusvärti«. ^ »gl. »»I>l>l>tll«ll« llliill«». kSIIWÜM, I^ckenjoppen, xvMterte 4«ppvn, I>«Iie»/«IIerni»!inlel, »«InvvMeli« Lväerjoppeii, Kri)88ts ^.U8iv»tll rrm klrü/o. «I«»«. W rr»8 'l'irul, Kelllvks-Klrttkko 28, nolivi, cloiu Xöuixl. 8<:tilc>88. Rr.rkSS. r»ii«cl: Anträge aus Blenderung des fächsnche» Wahlrechts. Hosnachrichten, Landtcigsverbandluiiaeii. Kirchen« kollckte, Hausbefitzewerein, Gerichtsverhandlungen. Bußtags-Eoneert. Lotterieliste. lMuthmaßliche Witterung:! Unsicher, kalc. SS Novbr. Rr -eil Mat Dc.Möer lverden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu tttt Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Pastanstalten im Deutschen Reichsgebiete m !>2 Pfennigen, in Oesterreich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 85> Kreuzern angenommen. StschiillsStllt der ..vresdner Nachrichten", Aariroarasit:t8. Lrdgeschak. Politisches. Die iozialdcinokratischc Fraktion der Zweiten Kammer hat den hricilü in der vorigen Tagung gestellten Antrag, für die Wahlen MIN Landtage das RrichstagSwahlrecht und zwar für alle Staats angehörigen vom 21. Lebensjahre an cinzusühren. von Neuem ei» gebracht Nor zwei Jahren wurde der Antrag weder einer Besprechung noch der Ueberweisung an die Gesehgcbnngs- tomniission gewürdigt. Tie nichliozialdcmokratischen Mitglieder der Zweiten Kammer begnügten sich mit der Erklärung, daß sie den Aiitrag als eine die Ausgaben. Bedürfnisse und Einrichtungen des sächsischen Staates gehörig berücksichtigende Grundlage für ein neues Landtayswahlgesetz nicht erachten könnten und daher gegen ,ede weitere gelchäftliche Verhandlung desselben stimmen würden. Das Organ des Herrn Oswald Zimmermann war damals entrüstet über das energische Perfahren, das die nichtsozlaldeniokr,,tischen Abgeordneten in erfreulicher Einmüthigkeit der Forderung der Um stürzler hatten widerfahren lassen. Es erklärte in einem Artikel von, 22 Februar 1894: es sei sicher, dag das gegenwärtige Land- tugswahlrecht gegenüber dem Reichstagswahlrechte auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden könne. Tann schrieb das genannte Blatt wörtlich: „Wäre ein Vertreter der Neformpartei im Landtage gewesen, so wurde er sich unzweiselhast nach 8 16 des Erfurter Parteiprogramms für Ausdehnung des allgemeinen Wahlrechts an die parlamentarischen Körperschaften der Bundesstaaten erklärt und : ' 'ninmarische Mundknebclung der sozialdemokratischen Antrag- ' etter aennßbilligt haben." Es ist doch eigentlich jammerschade. . nicht wenigstens einer der Genossen des Herrn Direktors ..»»»ermann in den Landtag gewählt worden ist: eine wie schöne ölelegrnhert wäre ihm letzt geboten, dem demokratischen Grundzuge wi»e.. .'.rerzenS zu folge» und seine Grsinnungsverwandtschaft mit - !, revolutionären Radikalismus dadurch z» bethätigen, daß er 'ozialdemokrnti'chtn Antrag unterzeichnet und gegen die .marsi he Mundlnehelnng" der verehrten Vorkärnvser der Ringer scheu Internationale Protest einlegt. Ernst ist der erste Antrag der Herren Revolutionäre in der g.genwnrligen LandtngStagung natürlich auch diesmal nicht zu »cl nicn. Ihre ganze parlamentarische Thüligkeit ist ja doch nur rin Agitationsmittel zur Förderung ihrer umstürzlerischen Pläne. Tec rei» agitatorische Zweck der Forderung, das Recht zu wählen ichon mit dem vollendeten 2l. Lebensjahre beginnen zu lassen. >ieg! aus der Hand. Junge Leute, die noch nicht das Wahlrecht dcsihen und denen es an gereifter Erfahrung im praktischen und politiichen Leben fehlt, bilden einen werthvollen, nnentbehr- licbc» Bestandtheil des sozialdemokratischen Agitationsapparates. Lie haben kräftigeLungen, machen gehörig Naddauund tragen vermöge ihres mgendlichen Ungestümsund ihrer ungezügelten Leidenschaftlich keit sehr wesentlich zur Verbitterung und Verhetzung der Massen bei. Ihncn mutz geschmeichelt werden, ihnen muß man sich dankbar er weist». Noch wirksamer könnte diese Absicht gezeigt werden, wenn die Sozialdemokraten die Altersgrenze, bei der das aktive Wahl recht beginne» soll, noch weiter herabsetzen würden: vielleicht be antragen sie in der nächsten Tagung, daß olle Staatsangehörigen »der 1.H Jahre, männlichen wie weiblichen Geschlechts, das aktive und passive Wahlrecht besitzen sollen. Jedenfalls wird die Mehrheit der Zweiten Kammer auch dies mal wieder über den sozialdemokratischen Antrag ohne Debatte zur Tagesordnung übergehen. Aber mit dieser Abwehr sollte man sich nicht begnügen: die positive Antwort sollte der Antrag auf eine lernünftigc Reform des Landtagswahlrechts sein, dergestalt, daß dieses nicht erweitert, sondern eingeschränkt wird. Eine solche Ncsonn des Wahlrechts, durch die der Einfluß des politisch mehr oder weniger ungebildeten ThcilS der Wähler nach Möglichkeit rin gedämmt wird, durch welche die schrankenlose Alleinherrschaft der Zahl, der geistig abhängigen, des selbstständigen Urtheils baren, der Verführung prcisgegebenen Masse gebrochen wird. Ist eine unabweisliche Forderung einer eminent staatserhaltenden Politik und bildet zugleich ein Hauptstück einer erfolgreichen durch greifenden antisozialdemokratischen Aktion. Der Grundsatz der ab soluten Gleichwerthigkeit der Stimmen, die völlige Nichtberück- sichtlgung der ungeheuren Unterschiede der Bildung der Lebens stellung. des Berufes muß über Bord geworfen werden, wenn man dem zur Zeit unaufhaltsam fortschreitenden Nieder gange unseres gesammten politischen und insbesondere parlamen tarischen Lebens Vorbeugen, wenn man rechtzeitig verhüten will, daß schließlich die Parteien des Umstürze» im Reichstage wie in den Parlamenten der Einzelstaaten die Mehrheit erlangen und die ganze Gesetzgebung zum Stillstand bringen. Tie unbedingte Gleichheit des Wahlrechts so schön und erhaben sie sich auch im Prinzip ausnehmen mag, ist eine schreiende Ungerechtigkeit: denn sic führt zur Knechtung der Vernunft und der Bildung, der Er fahrung und der Besonnenheit, zur Thrannenherrichast der blinden stumpfsinnigen Urthcilslosigkeit, der unberechenbaren Massen willkür. Es ist oft genug hervorgehobcn worden, wie widersinnig es ist, daß der Stimme des Ungebildeten, Besitzlosen, der Tag ans Tag ein in einem beschränkten Kreise lebt, der das Gefühl der Anhänglichkeit und der Verantwortlichkeit gegenüber der bestehenden Ordnung kaum kennt, der in den Gesaminlorganismus des staat lichen und wirthichastlichen Getriebes nicht den geringsten Einblick hat. bei der Entscheidung von Staatsangelegenheiten durch die all gemeinen Wahlen ebensoviel Gewicht beigemcssen wird, wie der Stimme des Gebildeten, der ein natürliches Interesse an den gegebenen Staatsverhältnissen und deren gesunder Fort entwickelung hat. Wenn ein junger Mann, der nothdürftig lesen und schreiben kann und nicht einmal eine elementare Kenntnis; von staatlichen Dingen besitzt, bei den Wahlen seine intellektuelle, moralische und politische Unreife mit demselben Gewicht in die Waagschale werfen kan», wie z. B- ein Staatsmann von der Er fahrung und dem Urtheil eines Bismarck, so ist dies ein Unsinn, der allen Gesetze» des gesunden Menschenverstandes und den Forderungen der Civilisation Hohn spricht. Ein Nationalliberaler, der verstorbene Geschichtsschreiber Sybel. hat vor 28 Jahren im Norddeutschen Reichstage folgende trefflichen Worte gegen das allgemeine gleiche Wahlrecht gesprochen: „So weit meine historische Erfahrung reicht, ist die Einführung des allgemeinen, direkten und gleichen Wahlrechts für legliche Art des Parlamentarismus immer der Anfang vom Ende gewesen. Die liberale Theorie, welche in den, allgemeinen Wahlrecht den Ausdruck der vollkommensten Staatsform sieht, ist nichts Anderes, als eine völlige Verbiegung der wahren liberalen Grundsätze, eine Verwechslung der beiden, für alle menschlichen Geschicke so lies einschneidenden Begriffe der Gleichheit und der Freiheit, eine Verwechslung des idealen Zieles mit den succeisive zu durchschreitenden Mittelstufen zu diesem Ziele hin. Das allgemeine und gleiche Stimmrecht kann nur dann segensreich wirken, wenn dieser Gleichheit des Politischen Rechts eine Gleichheit der sozialen Verhältnisse bei den einzelnen Menschen entspricht, wenn alle Menschen ein gleiches Maß geistiger Bildung, soziale» Wohlstandes und sittlicher Eharaktcrsestigkeit besitzen, wenn die Zustände anf dieser traurigen und sündhaften Erde so beschaffen sind, wie die frommen Grmüther sich unter dem Bilde des tausend jährigen Reiches Vorsteven, unter diesem Bilde, wo Tiger und Wölfe mit Schafen und Lämmern spielen. Wenn unsere Zustände so beschaffen sind, daß die politischen Tiger und sozialen Wölfe mit de» Lämmern und Schaken unserer menschlichen Gesellschaft friedlich zusammenwohnen, dann stehen wir an dem Ziele, welches in dem Staatswcscn seinen gebührenden Ausdruck in der Prokla mation deWallgemeinen. direkten und gleichen Wahlrechts finden mag." Tie staatSerlialtenden Parteien Sachsens würden sich ein großes Verdienst nicht blos um unser engeres Vaterland, sondern nm die innerpolitische Entwickelung in ganz Deutschland erwerben, wenn sie in der gegenwärtigen Taguny mit einem Anträge aus Aendernng des Landtagswahlrcchts im Sinne unserer Ausführungen dielJnitiotive zn einer allgemeinen Reform des Wahlrechts im Reiche und in den Einzelstaaten ergreifen und damit zugleich den Anstoß zu einer nachhaltigen Aktion gegen die Parteien des Um sturzes geben würden. Das rühmliche Beispiel Sachsens würde sicherlich früher oder später Nacheiferung finden. Ein weiteres Hinausschieben der Wahlrechtsreform, die nicht auSbleiben wird, würdeverhängnißvollwerden : jetzt liegen bei uns die Verhältnisse noch so glücklich, daß eine solche Reform aus gefetz- und verfassungs mäßigem Wege ohne schwere Konflikte durchzusühren ist. Vor 25 Jahren. Versailles, 22- Nov. Am 2l. veischiedene kleine sieg reiche Gefechte südlich La Loupe. wobei Regiment Nr. 83 ein Ge schütz nahm. Am 22- ist Nogent le Rotrnu ohne Widerstand von diesseitigen Truppen besetzt worden. Fcrnschretb- nnd Aernsprrch-Vertchte von, 2l. November. Schloß Rumpenhrim. Dem heutigen Diner wohnten außer dem Kaiser und der Kaiserin Friedrich auch der Großherzog und die Großherzogin von Hessen bei. Berlin. Im Reichsjnstizamt begann heute die Konferenz zur Begutachtung des neuen HandelSgesetzenlwurfs. Derselbe soll damach der Oeffentlichkeit übergeben werden, um allen Bethciligten Gelegenheit zur Geltendmachung etwaiger Ausstellungen zu geben. — Der Bnndesrath stimmte heute den Ausschußanträgen zu dem Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs und ;n dem Gesetzentwurf den. die Abänderung des Gesetzes über die Erwerbs- nnd Wirthichaftsgenossenschasten zn. — Die über den angeblich schlechten Gesundheitszustand des Sultans in den letzten Tagen verbreiteten Alarmnacdrichtcn veranlaßten die hiesige otto- ' ES scheint _ ^ . bandeln. Berlin. Gegenüber der Behauptung der ,Saa>r»Ztg.". daß Herr Stöcker das Predigen eingestellt dabe. was in kirchlichen Kreisen ausgefallen sei. bemerkt das .Volk": Soviel Worte, joviel Unwahrheiten! Stöcker hat feit seiner Rückkehr aus Bayern an jedem Sonn- und Feiertage mit Ausnahme eines einzigen Sonn tags in der Skadtmissionskirchc gepredigt. Am gestrigen Bußtage war die Kkrche in allen ihren Raume», auch in den Gängen über füllt : Viele mußten wieder nmkchren. Weitcr ichreibt das-Voll": Die »Saale-Ztg." behandelt dann in ihrer Weise die Nachricht eines der Blätter von einem Berichte, den der Kaiser .über die neuesten Afsairen deS Herrn Stöcker" eingefordert habe, und knüpft daran die durchaus falsche Meldung, daß der Oberkirchenrath be reits einen solchen Bericht Vorgelcat hätte und daraus vom Kaiser Einleitung einer Dtsziplinanintersuchniia ungeordnet worden sei. Vorläufig sei Stöcker der Wink grgebm worden, sich aller kirch- Freitag, lichen Funktionen zu enthalten. Die .Saale-Ztg." scheint anzn- nehme», das; dem „Kladderadatsch" die oberste Entscheidung in kirchlichen Angelegenheiten anvertrant worden sei. — Durch Vor ordiiung des Retchskaiulcrs ist für die Provinzen Schleswig Holstein. Hannover, Westfale», Hessen. Nassau, sowie für die Rhcinvrovinz vom 1. Dezember für die Schweinesenche. Schweine pest und der, Nothlans der Schweine die Anzeigepsticht eingesiihr! — Die Berliner Zimmerer haben zwecks Erlangung der nenn stnndigen Arbeitszeit in einer gestern zahlreich bcmchten öffentlichen Versammlung für das nächste Frühjahr einen Streik in Aussicht genommen. Berlin. Tie Gesammtaussnhr nach den Vereinigten Staaten a»S den Bezirken des Süd- und Westdeutschland iimsasscndcn Generalkonsulats Frankfurt a. M. betrug im 2. Quartale dicirS Jahres 8.811,817 Toll.. 2,6'>8,550 Doll, mehr als im 2. Viertel jahre 1891. Erfurt. Die Beririungsstraskammer des hiesigen Landgerichts verwarf nach mehrstündiger Verhandlung die vom Ersten «staats anwalt Loren; eingelegte Revision gegen seine Vcrnrtheilung zn 5>> M. Geldstrafe wegen Beleidiguna des Redakteurs Hülle. Gleich zeitig wurden dem Verurthciltcn die Kosten des Verfahrens und auch die dem Privatkläger durch Lie Berufung entstandenen Koste» anfcrlcgt. Karlsruhe. Tic badische Regierung fordert die Bewillig ung von :>20,000 M. zur Deckung des durch die Hilfsaktion bei der Futternoth im Jahre 1893 entstandenen Defizits. Posen. Beim Brande eines Hauses in Kempen verbrannten ein dreijähriges Kind und ein Zwillingspaar im Alter von l' -> Jahren Ein sechsjähriges Kind erhielt lebensgefährliche Brand wunden. Die Kinder waren von der Mutter eingeschloffen worden, haben wahrscheinlich mit Streichhölzern gespielt und dadurch dos Feuer verurjacht. Königsberg. Der Zahlmeister-Aspirant Reiher, der zur ^ in Ostakrika bestimmt war, wurde vor einigen Tagen ? — stückig, da sich esne ihm unterstellt gewesene Kaffe nicht in Ord nung befand. Er wurde heute sestgenommen. Beim Transport zum GarnisonSort sprang er aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge und entkam. P e st. Abgeordnetenhaus. Ministerpräsident Baron Banffi, sagte in seiner Beantwortung der Interpellation Heisst, betreffend die Wirren im Orient, die Botschafter in Konstantinopel hätten die Weisung, die Pforte aus die Gefahren aufmerksam zu machen, welche ans den Unruhen in Klcinasien erwuchsen. D«e Bemüh ungen hätten das erfreuliche Resultat gehabt, daß die Türkei die ernste Abficht zeige, die Ruhe wiederherzustellen und ihren christ lichen Untcrthanen Schutz zu gewähren, zu welchem Zwecke auch ein Thcil der Armee mobilisirt werde. Zwischen den Mächten herrsche vollkommene Uebcreinstimmung. daß der stLtu« ,,uo antv wiederhergeftellt würde, deshalb seien auch die Flotten nach der Levante gesandt. Beruhigend müsse es wirken, daß die gesammten Mächte das größte Gewicht ans die Wiederherstellung der Ruhe legen und dlc türkische Negierung darin unterstützen. Der Inter pellant fand die Antwort ungenügend: die Minorität nahm die selbezur Kenntniß. Pest. Tolstoi sandte an seine hiesigen Freunde Enthüllunacn über Mißhandlungen der kaukasischen Sekte Tuchabori. deren A» Hänger von Hans und Hof vertrieben werden, weil sie nicht gegen die Vorschriften ihrer Religion bandeln wollen. Die ungarischen Blätter werden morgen mit der Veröffentlichung, welche der Ccnsiir wegen in Rußland unthimlich ist. beginnen. P r st. Offiziös wird versichert, daß die deutsche Regierung hinsichtlich der Orientsragen im vollen Einvernehmen mit de», österreichisch ungarischen Auswärtigen Amte sich befinde, da sie die Aktion GoluchowSki's in jeder wunschcnswerthen Weise unterstütze und daß hierüber nirgends in Europa, bei keiner Macht, auch nur der mindeste Zweifel bestehe. Paris. Im heutigen Ministerratbe erklärte der Minister des Aenßeren, die über die Angelegenheit Im Orient eingegangeiien Nach richten rechtfertigten die gestern verbreiteten beunruhigenden Gerüchle in keiner Weise: das Einvernehmen der Mächte bestehe durchans »nverändert weiter. Sodann begann der Ministerrath die Prüfung der mit der Post aus Madagaskar ernaetrofsenen Schriftstücke. Daraus wurde mitgetheilt, daß sich die Zahl der bis letzt gestorbe nen europäischen und eingeborenen Soldaten auf 3500 beläust. Paris. Dem Ministerium wird die Absicht zugeschricdcn. dos Gesetz, das den Eisenbahnleuten Ausstände unter Straf androhung verbietet, zurückzuziehen. Nom. Die Devutirtenkammer nahm heute ihre Arbciwn wieder aus. Der Ministerpräsident theilte mit. daß der Jnsti; minister die Akten betreffs der Prozesse gegen Giolitti und Andece wegen Bcisciteschaffung von Urkunde» dem Hanse vorgelcat bade. Giolitti erklärte, er freue sich über diese Mitthcilung. er sei berci! über seine Thätiakeit als Minister und als Depiitirtcr Rede zn stehen und sein Verhalten dem Urtheil der Kammer zn unterweisen. Die Akten werden den Ablheilungcn des HauleS übergeben. M adrid. Ein Telegramm von Martlnez Campos ans Santa Clara meldet, das; die Rcgieriingstrnppen unter Führung des Generals Olivicr und des Obersten Julia dir Jinnrgenteii. von Laximo. Gomrz und Maceo geführt, v: llffänbia geschlagen »nö ihnen großen Verluste beigebracht haben. Konstantinovc l. Nach einer Veröffentlichung nahmen einige Personen in den letzten Tagen Vormerkungen von Christen gehörigen Hämern »nd deren Bewohnern, um Skandal zu erregen. Es find Maßregeln zur Verhaftung und Bestrafung dieser Personen getroffen worden. New-Nor» Die mit dem Dampfer.Olivett" von Havanna ge landeten Passagiere berichten, daß am 17. Vs. Maceo mit >800 Mann dem General Navarro bei Santa Clara in einem 17stündigen Ge fechte eine enffchledene Niederlage beibrochte. 500 Spanier wurden getödtet. Navarro selbst, der schwer verwundet ist. entging mit knapper Notl, der Gefangenschaft. Der Verlust der Rebellen war unbedeutend. Die Tendenz der Berliner Börse war auch heute recht matt, nnd zwar gilt es nicht sowohl den politischen Befürchtungen wegen der Sitncition im Orient, als vielmehr den Folgen der lieber,vekulation in Paris. London nnd Wie», welche die Börsen unter Druck batten. Wohl erhalten sich auch die Besorgnisse über weitere Gestaltung der Dinge im Osten Europas, namentlich wurde die vorgestrige Rede Salisbury'S sehr beachtet, tu der Hauptsache aber war der heutige Kursrückgang ans Erekutionsver käuse in Wien nnd matte Tenocnzberichte aus Paris zurückzuführen. In Wien haben weitere Zahlungseinstellungen Nattgefuiiden. ferner ist die Löwenberger Banksirma Schellcnbcrg u. Schreist« in be deutende Zahlungsschwierigkeiten gerathen. welche zu Zwcmgöver- »s ' ? - -,»»» » S L !' Z k'. D !:.K-L - e 4; 1t
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