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Dresdner Nachrichten : 22.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187403221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-03
- Tag 1874-03-22
-
Monat
1874-03
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.03.1874
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»chW^Kir., imiij dt« K-..I»» »U«M«NI l N«r. 23000«r»> dl« «ück»»t« rin»«- -dter Manulcripie ch »I« ««»»eit»« ' »«rblndltch. Inseraten.»»»»»«« ,u»> " »»t^» »nö wttrtl: Lx»«»» che». — v»,d« « 0». tn Nr»i»IfUr« ». vt. — r». >»>»« tn LtzemM». — s»- r»e, »,III«e « 0». tn Part». Nr. 81. Reunzehuter Jahrgang. Tageblatt für Unterhaltung nnd GeWstsverlehr. .Druck und Cigcnthum der Herausgeber: Litpsch He Nekchardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Julius Neichardt. SnMtlewe^en«»«»». 7k»t« t» »n»k»o»n»«« >tL «d., Uhr. «„mt«» »t» «ttt«« I» Uhr. r» «»ultahti »rote «oster- »>»«« » dt, «bd. » Uhr. 'Der t»anm einer ein- s»«Itt«en Pitttzell« tollet lS Ps» «noctandt die Zelte » Ngr. Eine Garantie ttir da« nitchftlLatae «rlihei. »en der Insemic wird »lcht geg»deii. llu»wärttge »nnonee». »uslrttge von un» undr« tonnten Uirmei, u. Per. tonen tnsertren tvlr tiu, a-aen Priinnmerande- Zahlun- dnrih «ttel- marken oder Poftetn»>h< lung. » Sitten loste,' t'i, Nor. Antweirrne können die Zahluno anch »ns eine DrctdnerHirma onweiten. Die Erp. Mitredacteur: vr. Lmtl Für das Feuilleton: »«»rti»»»». Dresden» Sonntag, 22. Mär; 1874. «m Geburtstage de» deutsche« Kaisers. Am 22. Marz 1797 trat unser erhabenes Reichs-Oberhaupt, der deutsche Kaiser Wilhelm I. in das Erdenleben. Ein echt kaiser licher Herr, geistig und leiblich so würdig und ritterlich ausgestattet, daß die deutsche Nation mit Stolz und Bewunderung heute an sei nem 77. Geburtstage zu ihm aufschauen und Gott für seinen Ein tritt in das Leben danken darf. Eine wahre Hünengestalt, breiter Brust und starkem Gliederbau, im Lande der „großen Leute" ge boren und Einer der größesten unter ihnen, ragt er leiblich schon, trotz seiner hohen Jahre noch in jugendlich strammer Haltung über alle seine Altersgenossen hervor. Und sein edles Antlitz, frisch und wettergebräunt und von reichem Bart umrahmt, beleuchtet von klaren, leutselig blickenden Augen, giebt seinem ganzen Wesen so viel Ehrfurchtgebietende« und Würdevolles, daß, wer ihn anschaut, davon ergriffen und gewonnen werden muß. Welch eine stattliche Beigabe für den Mann, den, wenn nicht Odin» Raben doch deutsche Adler auf den Kaiserstuhl gehoben haben und dem eine ganze Nation, die ihm ihr bestes Glück verdankt, heute beim Eintritt »n ein neues Lebensjahr mit den wärmsten und herz lichsten Segenswünschen begleitet. Und welch ein kräftiger, ach- tungSgebietender Geist, wmn wir sein Leben und Streben überblicken. So groß BikmarckS Verdienste um die Vollendung der Einigung Deutschlands sind, so groß sind Kaiser Wilhelms Verdienste um de ren Grundlegung und Verwirklichung. Kaiser Wilhelm hatte das Verlangen, die Deutschen einig und stark gegen den Feind zu machen, bereits mit der Muttermilch «ingesogen. Seine Mutter war die unvergleichliche Königin Louise von Preußen, welcher der Harm um das von Napoleon l. zerrissene und geknechtete deutsche Land das Herz zerbrach. Der Plan, in Preußen eine Wehrverfassung zu schaffen, welche der Willkür, mit der der Feind draußen die Deut schen behandelte, ein Ende machen sollte, war der Jugendgedanke seines Lebens, und das nun weltberühmt gewordene Wehrsystem ist seine ureigene Schöpfung, an welche er alle Kräfte und mehr als »ie Hälfte seines Lebens setzte. Die Wahl der Männer von echt deutscher Gesinnung, derm Rath zur Durchführung der deutschen Einigung er sich zu eigen machte und die er an sich zu fesseln verstand, jener Männer, die mit ihm und durch ihn unsterblichen Ruhm erlangt haben, ist sein Werk. Sein Regenten-Programm als deutscher Fürst, das er schon als Pri^regent aussprach und naL dem er fein Verhältniß zu den aus wärtigen Mächten ordnete, ist in seiner Erklärung gegen einen Ver treter Frankreichs ausgesprochen, dem er, bei Einweihung der Saar bahn, feierlichst versicherte: „ich werde nie zugeben, daß auch nur ein Fußbreit deutscher Erde verloren werde," und weiter ausgeführt in seiner Anrede an die Deutschen in Rendsburg im Jahrs 1863: „Ich habe meine Truppen hierher gesandt, um die Rechte dieser Lande auSzufechten. Sie kämpfen für eine heilige Sache und ich hoffe, daß dieselbe zu einem guten und Alle befriedigenden Ende ge führt werde. Der beste Schutz des Landes muß aber von Oben kommen." Wie wir sein Anfangs so stilles, nur der Arbeit für Ausbildung der deutschen Wehrkraft gewidmetes Leben ansehen, der ganze Verlauf derselben sagt deutlich, Kaiser Wilhelm war vom König aller Könige dazu erwählt, das Rüstzeug für Deutschlands Einigung zu sein und dieser Lebensaufgabe sich früh schon klar be wußt, obwohl er erst im Grsisenalter an ihre ruhmreiche Lösung gehen durste. Möge Gott bas theuere Lebxn dieses edlen Fürsten uns Allen zum Heil und Segm noch recht lange erhalten. Möge, nachdem der Friede draußen geschloffen ist, auch der innere Friede reichlich über aste deutschen Stämme ausgegossen werden. Möge der deut sche Geist, der Geist der Ordnung und Gesetzmäßigkeit, der Geist herzlicher Bruderliebe und Redlichkeit, der Kraft und Treue, der das Geheimniß unserer Siege in sich schließt, auch der Geist unserer Zukunft sein. Es ist noch viel zu schaffen, bis das neue deutsche Heim, was Kaiser Wilhelm uns bereitet hat, Allen licht und wohn lich werden kann. Die gewiß dringend nöthigc W e h r kraft unsers theurcn Vaterlandes muß mit der Nährkraft in das rechte Ver hältniß dauernd gebracht werden; cs müssen aus dem Tempel un serer staatlichen Freiheit noch viele unsaubere Geister ausgetrieben werden; möge Kaiser Wilhelm auch das Schwert des Geistes nicht eher in die Scheide stecken, als bis Alles vollendet ist, was sein echt deutsches warmes Herz uns zu unserem Glücke geben wollte. Wenn der Herr der Heerschaaren ihm eiust die irdische Krone vom todcs- müden Haupte nimmt, wird er ihm die ewige Nuhmeskrone zum verdienten Lohne reichen! vr. W. in G. Locales und Siichsische». — In Folge heftigen Sturmes hatte sich, wie baS „Dr.-J." meldet, der Eisenbahnzug, mit welchem I. M. der König und die Königin vorgestern nach Berlin reisten, verspätet. Zum Empfange der hohen Gäste hatte sich auf dem Anhalter Äahnhof eingefundm: I. M. die Kaiserin, S. k. k. Hoheit der deutsche Kronprinz, die Prin zen Karl und Albrccht nebst Gefolge, der Gouverneur General von Stülpnagel, der Kommandant General von Neumann sowie die zum Ehrendienst commandirten Militärs, General v. Pape und Flügel adjutant Major von Winterfeld, der Ceremonienmeister Graf Per- poncher u. s. w. In der Begleitung des Königs und der Königin von Sachsen befinden sich der General der Cavallerie von Fabnce, eer Oberhofmeister von Lüttichau, der Flügel-Adjutant v. Dziem- .wwSky, die Hofdame Gräfin v. Einsiedel und die Oberhofmeisterin Freifrau v. Globig. SächsischerscitS.waren die in Berlin stetionirten >ächs. Offiziere und die sächs. NeichstagSabgeordnetrn zur Begrüßung ,»schienen. Der sächsische Gesandte am Berliner Hofe, Geh. Rath von Nostitz-Wallwitz, sowie der königl. sächsische Militärbevollmäch tigte kein, Bundcsrathc, Gcnerallientenant v. Brnndenstein, wann Ihren Majestäteu.bis zur Station Luckenwalde »ntgegengezeist. . - — Wie wir vernehmen, hat Se. Maj. König Albert den Ent schluß gefaßt — den man wohl einen königlichen nennen kann — sich in Strehlen auf dem ihm schon zugehörigen großen Areal ein Residenzschloß zu erbauen. Es soll dasselbe im großen Style errich tet werden und wird so einen Schmuck mehr in der herrlichen Um gebung Dresdens bilden. Die Lage für ein Residenzschloß kann kaum schöner gewählt werden ; nicht fern der Stadt, auf sanfter An höhe gelegen, die den Blick über Dresden und den Großen Gatten, den S. M. König Albert sehr zu liebm scheint, da er sich fast täglich dort ergeht, weit hinaus ins Land trägt, vereinigt sich Alles, was man für ein königl. Schloß wünschen kann. Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner zu thun — und das kommt Hunderten zu Gute. Soviel wir hören, sind im Atelier des Hm. Prof. Gieße bereits die Entwürfe und Pläne fertig. — Von Sr. Majestät dem Könige ist der zum Chilenischen Eonsul in Dresden ernannte Herr vr. Moesta hier in dieser Eigen schaft anerkannt wordm. — Der Sporer und Gürtlermeister Bösolt zu Dresden hat das Prädicat „Königlicher Hoflieferant" erhalten. — Das Ministenum des Innern macht bekannt, daß nach einer amtlichen Mittheilung in Jassy in Rumänien die Trichinen krankheit ausgetreten ist und sicht sich veranlaßt, auf die Gefahr der Einfuhr und denAnkauf vonSchweinen aus Rumänien aufmerksam zu machen mit dem Bemerken, daß nach den Bestimmungen intz367 Nr. 7 des Reichsstrafgesetzbuchcs gegen das Feilhalten oder den Ver kauf trichinenhaltiger Fleischwaarcn mit Geldstrafe bis zu 50 Thlr. oder mit Haft verfahren wird. — Da so Etwas wie eine Hetze der österreichischen Vereins- thaler in der Lust liegt, so erachten wir cS zweckmäßig, um das Pu blikum möglichst vor Verlusten zu bewahren, den augenblicklichen Stand der Sache kurz zu erwähnen. Kommt doch auch infolge einer Interpellation des Abg. Fürsten Hohenlohe-Langenburg die Ange legenheit im Reichstage zur Sprache. Genannter Abgeordneter will nämlich erfahren, ob die Reichsregierung die AußercourSsehung der Vereinsthaler österreichischen Gepräges beabsichtige? Hierzu ist zu bemerken, daß diese Thaler ebenso vollwichtig und vollwerrhig aus geprägt sind, als die sächsischen, preußischen und anderen deutschen Thaler. Die Kaffen deutscher Regierungen zahlen nach wie vor in österreichischen VereinSthalern aus. Es hatte sich zwar die königl. bairische Bank in Nürnberg geweigert, österreichische Thaler in Zah lung anzunehmen. Inzwischen hat jedoch das bairisch« Finanzmini stenum erklärt, daß-dstösterreichischen Thaler gesetzliche» Zahlungs mittel seien und von Jedermann in Zahlung angenommen werden müssen, insolang« nicht der BundeSrath andere Verfügung getroffen. Nicht minder sind vom preußischen Finanzministerium die sämmt- lichen kgl. Kassen in Stettin angewiesen worden, österreichische Ver einsthaler nach wie vor in Zahlung anzunehmen und auszugeben. In Sachsen ist eine Verordnung des Finanzministeriums in dieser Frage nicht ergangen, wenigstens nicht bekannt worden. Doch zwei feln wir nicht, daß seiner Zeit ein hoher BundeSrath die Außer- courSsetzung jener Thaler anordnen wird. Dann werden sich die Scenen wiederholen, die wir bei der Gulden- und Viertelguldenhetze erlebt haben. Jedermann wird versuchen, die österreichischen Ver einsthaler loszuwerden ; man wird sich weigern, sie anders als mit einem Verluste anzunehmen, und schließlich trägt der kleine Mann, der sie nehmen muß, den Verlust. Wir empfehlen zur möglichsten Abwendung solcher Nachtheile, daß sich Jedermann die öffentlichen Kassen und Banken merke, von denen er solche derVervehinung bald anheimfallende Thaler erhält. Man reservire sich nach Kräften bei Annahme solcher Münzen aus den Reichs- und königl. Kassen, sowie aus den Banken. Ist man gezwungm, sie doch anzunehmen, so be zahle man später seine Steuern, seine Eisenbahnbillets, seine Fracht güter, seine Postmarken, seine Telegramme, seine Wechsel, seine Lombardzinsen und ähnliche Gelder an die öffentlichen Kassen und Banken vor dem Einziehungstermine möglichst ausschließlich in die sen Münzen. Kurz, da die jetzt herrschende Münzpolitik dem Publi kum den Münzkrieg erklärt hat, so organisire das Publikum seine Nothwchr, damit diejenigen Kassen, denen von Gotte»- und Rechts wegen die Einlösung der vollwerlhigen Vereinsthaler obliegt, am Verfalltage eine möglichst große Summe derselben bei sich haben, iin Publikum aber nur Wenige noch coursiren. Im Verkehr des Publi kums untereinander aber bereite man den vereinzelt auftretenden österreichischen Thalcrn keine Schwierigkeiten! — Der Wassrrstand der Elbe, der von vorgestern Abend bis gestern Morgen von IM. 3Cent, auf 50Cent, gestiegen war, hatte sich bis Nachmittag um 10 Cent, gesenkt, so daß er nur noch 1 M. 40 Cent, nach dem Elb-Pegel betrug. Trotz der schon ziemlich starken Fluth ist die Schifffahrt nicht beeinträchtigt, und gestern Nachmittag zog unter der Brücke hindurch ein Kettenschlepper, wel cher drei große Kähne schleppte mit der gewöhnlichen Leichtigkeit und Schnelle. — Die Anfang dieser Woche hier vollendet« russische Kirche, deren Grundstein am 7. Mai 1872 gelegt wurde und die am näch sten 6. Juni eingeweiht werden soll, ist, wie man der „A. A. Z." von hier berichtet, im echt russischen Styl erbaut und die einzige außerhalb Rußlands; denn alle übrigen, zum Thcil höchst kostspieli gen Prachtbauten, wie in Wiesbaden, Genf, Nizza, Paris :c., sind nur Kapellen, die den sogen. Kuppelbau mit Altarraum, nicht aber auch, wie die Dresdner, Borkircho und Glockenthurm enthalten. Dresden ist wieder um ein monumentales Gebäude reicher ge worden, das der Residenz durch seine, zwar nicht klassische, aber malerische und eigenartige Architektur nur zur Zierde ge reichen muß. — In einer angesehenen Familie in Blasewitz ist vorgestern an einem kranken jungen Manne, dessen Lungen angegriffen waren nnd der an Entkräftung litt, eine sogmannte Bluttransfusion vor genommen und nach den» neuesten System glücklich und mit sofort ersichtlichem Erfolg 'dürchgeführt wordm. Der Erfinder dieses Systems ass e.vyn Mdhausen war von der Famisie eigens hierher berufen ivorden, nnd der durch ähnliche Euren bereits erfolgreich thätig gewesene vr. Stelzner von Dresden und vr. Burgk von Loschwitz leisteten die ferner nöthigeHilfe. Nicht mehr von gesunden Menschen sondern von achtwöchigen Lämmern nimmt vr. Hasse das Blut. Das Lümmlein wurde in bequemer Lage festgebunden, ihn» eine Ader geöffnet und durch den eignen Herzdruck ging das Blut durch einen feinen Schlauch in den Arm des Patienten, der hiezu leicht geöffnet worden war. 85 Secunden dauerte die Transfusion, die der Kranke mit Ruhe, schmerzlos und auf einem Sessel sitzend empfand. Der Erfolg ist, wie wir für Leidende gern betonen, über raschend günstig und Näheres würden Interessenten in unserer Ex pedition erfahren. — Einen wesentlichen Beruf, ihre Autorität in dm socialen Wirren der Gegenwart geltend zu machen, wird Niemand der Kirche absprechen. Leider hat sich namentlich die evangelische Kirche dieses schöne Arbeitsfeld mannichfach entgehen lasse:», sie hat namentlich nach oben hin, wohin sie ihre Stimme richten sollte gar oft geschwie gen. Im volkSwirthschastlichen Artikel der heutigm Sonntagsbei lage geben wir dm mahnenden Worten eines evangelischen Pfarrers hierüber Raum. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Das veränderliche Wetter in den Mona ten März und April hat seinen Grund in dem Einflüsse, welchen der Uebergang aus Winterkälte in Sommerwärme auf die Tempe ratur des verschieden beschaffenen Erdbodens ausübt. Während in normalen Wintern in unseren geographischen Breiten die Verschie denheit des Erdbodens durch die Schneedecke verhüllt und dadurch gehindert ist, in verschiedener Weise die niederen Luftschichten zu be einflussen, endet mit dem Frühling diese Behinderung und es zeigt sich diese Verschiedenheit kräftig wirksam: die über den» Boden zu nächst lagernden Luftschichten erhaltm bedeutende Temperatur- Differenzen, dadurch entsteht localer Windwechsel, Veränderlichkeit in der Luftfeuchtigkeit, Teinperatur, Himmelsbewölkung und Regen. Im Sommer und Winter herrscht meistms über große Länderstrecken wmig verschiedene Temperatur; im Frühling findet oft an nichtweit von einander entfernten Orten bedeutende Temperaturverschieden- hcit statt. Diese Verschiedenheit ist namentlich durch Gebirgszüge, Flußgebiete, große Wälder, Sandboden in weitem Umfange um> sumpfigen Wiesmgmnd bedingt. — In dieser Woche wird zu nächst veränderliches Wetter statthaben, die Temperatur wird sich etwas erniedrigen, dann wird die Windrichtung über Norden nach Osten fortschreiten und der Himmel wird sich zeitweilig mehr klären. „ ' Laromvtrius. — Repertoire der Königl. Hoftheater. Für Alt stadt: Sonntag: Don Carlos. Ans. 6 Uhr. Ebolü.Frl.Haverlandt, vom Stadttheater in Leipzig, a. G. Montag: Sneewittchen. Diens tag: Die Folkunger. Mittwoch: Die Journalisten. Donnerstag: Othello. Freitag: Die Folkunger. Sonnabend: (Geschlossen.) Für Neustadt: Sonntag: Der Waffenschmied. Dienstag: Z. e. M- in dieser Bearbeitung: Die Aussteuer. — Die Hochzeitsreise. Don nerstag: Durch's Ohr. — Gisella. N. e. (Ballet.) Freitag: Aus der Gesellschaft. Sonnabend: (Geschlossen.) — Neuerdings hat sich hier ein Militärverein, „Sedan", consti- tuirt, der den Zweck hat, unter früheren Militärs, die in den Civil- stand übergetreten, gesellige Zusammenkünfte zu halten und kamerad schaftliche Unterhaltung zu pflegen. — So oft auch schon vor dem aussichtslosen Stehcnlassen von Geschirren auf hiesigen Straßen und Plätzen gewarnt »vordcn ist, um die Geschirrführer vor Diebereien zu bewahren, so passirm doch alltäglich neue Diebstähle, die lediglich durch die beschriebene Fahr lässigkeit veranlaßt werden. So ist erst in diesen Tagen wieder einem fremden Fuhrmann von seinem Geschirre, das aufsichtslos vor einer Wirtschaft in der Neustadt gestanden, während er darin ge gessen u>»d getrunken, der Pelz entwendet worden, den er leicht sinniger Weise auf dem Wagen liegen gelassen hatte. — .AuS einem Hotel in der Neustadt verschwand in diesen Tagen eine verschlossene Blechbüchse, welche die Trinkgelder der dor tige,» Dienstboten mthielt. Die Büchse stand in der Küchenstube in einem unverschlossenen Schränkchen. So sicher anzunehmen war, daß Jemand von den Dienstlcuten die Büchse sich widerrechtlich an geeignet haben mußte, so wollte unter ihnen doch Niemand sich zur That bekennen und zur Herausgabe der Büchse bequemen. Erst nachdem mit der Behörde gedroht wurde, fand man plötzlich die Büchse, leider aber erbrochen und ihres Inhaltes entleert an einem versteckten Orte in der ersten Etage. Der Thäter ist aber trotz alle dem noch nicht ermittelt. — Ein Oessenbrand, zufolge dessen ein Theil Dielung im Par terre angebrannt war, fand vor einigen Tagen in einem Grund stücke auf der Bachstraße statt. Das Feuer ist jedenfalls dadurch entstanden, daß sich in der Oesse zu viel Nuß angehäuft und ent zündet hatte. Mannschaften der Feuerwehr waren alsbald zurStelle und löschten den Brand. — Das Logis des Chimpanse in unserm zoologischen Gatten ist bedeutend erweitert worden, so daß Mafoke nun dem Publikum von drei Seiten sichtbar ist. Mit heute Sonntag bezieht er sein neues Quartier. Wegen des beginnenden Schleusenbaues blecht vom 23. ds ab auf etwa 14 Tage die Pferdebahnlinie Dresden—Plauen geschlossen. — Am L6. und 27. d. M. finken die öffentlichen Prüfungen t» der H. F o r w e r g'schcn Lcbr- und Erziehungsanstalt für Mädchen statt. D.leAnzahl der Schülerinnen betrug in» Schul ahr 1873/74 durchschnittlichen, die in»Elasten von IN Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet werben. Mit Ostern a. c. vollen det diese Anstalt ihr IN. Schuljahr; sie ist i» Folge der allge meinen Sichtung, die sie sich durch ihr Streben und durch die nten Lehrkräfte die ihr zu Gebote stehen, erworben, im steten Vachsthum begriffen. — Am 27. nnd 28. d. hält dieLebr - und ErziehungS-Anstalt für Knaben, zu Fric- drlchstnLt-.Dresden, »reicher wir am 1. Deccmber p. I.
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