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Dresdner Nachrichten : 02.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860902
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-02
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1886
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Aacht-relegV»««. Lharlero.l Trümmer versperrt, stad um- Pigl gekommen. Tageblatt fiir MM, AillttWM, tzesWjMch. BSrWmchl. Ikmtenlille. 2 I«»ttnw»»t«, »ololt» ck« Orx,I » »w »dril>ck»t«n »tnck, »on " V Li»»». HV»,i»vr vt«. ^ «wptvmsll. " v LUstiilxo Vertretung d I rinn« -V«rIl»ak unä L VvrIvU»-U»x»Ltll H. 8<rI»ALlL:«, »8, H. 6arl k*r. kvlokvlt, , S HVsInIlLMtP»»,« 2, A inoks «low 0>l>l>o>lli»»«>ckiu>r !'!»«>, M dssarstl Ullä vorvorttwt Latent« aller » lAncker doklmntlick prompt unä billigst. « I LomrlisiikVspiMne-Mtzittzil« Z vorMrixsr Llustsr Z HVvIt «ntvr ILostvi»i»rvi8vn. Z SartwLwl L Srutw, MW017- Z KA. /86lllIllKtz l'rok. vr. ^W'8 »ormLl-knrüKv, r»»— L»OM ,, - . wllirruns«.A>»ni»le, ,nr 2. «ep,e> Nr 24Z. 31. Führ,an,. Lnsla-t: 42,000 s»vl. wttiernnoS-LnSllidie» >9r r. «eplember. Windstill »der lcichie von den Sri- ^ " , . - Strömnn«. Heiler und »rocken, Pertzälinitz- ju auSacdrci»eieren Gewittererschttnuiinrn. verantwortlliber Redakteur kür PvttttsthtS vr. Emil Bierev ln Dresden. ES gab eine Zeit, wo die Erinnerung an die Schlacht von Sedan etwas stiller als anfangs vom deutschen Volke begangen wurde. Nicht daß das Gedächtnis an jene unsterbliche Waffenthat slumpf geworden wäre oder die Dankbarkeit gegen Die zu verblassen begonnen hätte, welche dort, bei jener französischen Grenzfeslung. ihr Blut für die Freiheit und Größe Deutschlands vergossen haben. Das nicht I O nein! Aber ein natürliches Schicklichkeitsgcfühl hielt die Sieger ab, durch lärmende Kundgebungen dein Besiegten das Gefühl der erlittenen Niederlage immer auf's Neue in schmerzliches Bewußtsein zu bringen und zwar zu einer Zeit, da der französische Nationalgeist Miene machte, sich in die neue Lage zu finden. Kein Deutscher hoffte, daß sich binnen wenigen Jahren herzliche, freund schaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern, die soeben ihre Kräfte im blutigen Kampfe gemessen, entwickeln würden; aber ein friedliches, gutnachbarliches Verhältnis auf Grund der Anerkennung der neuen Ordnung der Dinge und des Besitzstandes, schien im Anzüge zu sein. Die Franzosen ließen eine Zeit lang den Revanche gedanken zurücktreten. Gern vermied nian es daher deutscherseits, den französischen Volksgeist durch glänzende Feier des Sedansieges zu reizen. Man weiß, welche Aenderung seitdem bei unseren Nachbarn eingetreten ist. Alle guten diplomatischen Dienste, die Tcutlchland seinem Nachbar leistete, haben nicht zu verhindern ver mocht. daß der Gedanke eines Rachekrieges jetzt lebhafter als je zuvor ausflrammt. Die Nachsicht und Wroßmuth, mit welcher Deutschland alle Herausforderungen und Beleidigungen Frankreichs hinnahm, wurden von den Franzosen fälschlicherweise als Schwäche gedeutet und steigerten nur ihren Uebermuth. Auch das hat Deutschland nicht auS seiner vornehmen Ruhe gebracht. Einzig die fortgesetzte und übermäßige Steigerung der französischen Wehrkräfte nöthigte Deutschland, auch die icinigen entsprechend zu steigem. Jetzt stehen die Dinge be kanntlich so, daß Frankreich, welches glaubt, „fertig" zu sein, nur ans die günstige Gelegenheit lauert, wenn Deutschland in einen ge- nibrlichen Konflikt mit seinem östlichen Nachbar gerathen sollte, uns in den Rücken zu fallen. Frankreich besitzt in seinem Kriegsminister Bvulanger einen ehrgeizigen Soldaten, der kein Hehl aus seiner Absicht macht, die Leichenhaufen eines RachekriegeS zur Staffel seiner Größe zu benutzen. Deutschland hat also alle Ursache, den heutigen Sedantag mit anderen Gefühlen zu feiern, als noch vor wenig Jahren. Prahlen ist nrcht deutsche Art. Aber höher schlägt dein Deutschen erst recht heute das Herz, wenn er des 2. Sep tcinbcr 1870 gedenkt! Ein Sieg ohne Gleichen in der Welt-, geschichte I Der Kaiser der Franzosen und sein stolzes Kriegsherr geschlagen und gefangen! Die Franzosen klagen immer über die „Verstümmelung" ihres Vaterlandes; nun denn, die Wunden, die der 70/71er Krieg aus beiden Seiten schlug, sind auch bei uns. den Siegern, noch nicht alle vernarbt. Gerade am Sedantage ge denken wir mit Schmerz und Wehmuth der Tausende, die damals für das Vaterland starben. Aber auch mit Stolz! uird mit der festen Entschlossenheit, es allezeit jenen Helden an Vater landsliebe gleichzuthun I Franzosen, laßt es Euch gesagt sein: die Heere, die Deutschland 1886 oder 87 oder wenn sonst immer in's Feld stellen würde, stehen jenen von vor 16 Jahren in Nichts nach, weder an Vaterlandsliebe noch an Tapferkeit, weder an Begeiste rung noch an Zähigkeit, weder an Führern noch an Ausbildung oder Ausrüstung. Ihr habt bei Sedan, um nur bei diesem Lorbeer zu verweilen, die Wucht des deutschen ArmS und die Schärfe des deutschen Schwerts empfunden. Fordert sie nicht ein zweites Mal heraus I Deutschland begeht somit den Sedantag wiederum nicht mit Prahlen oder Drohen, aber diesmal mit ganz besonderem Ernste und der Entschlossenheit, das. was unS der Ovkrtod unserer bei Sedan gefallenen Söhne Deutschlands errungen, unter allen Um ständen sestzuhalten. Gelüstet es den Franzosen nach einem zweiten Sedan? Uns bangt nicht davor, aber wir trachten, als eine fried liebende Nation, nicht nach einer Erneuerung eines Kriege- mit Frgpkreich. Wir sagen uns gerade am Sedantag«: Franzosen und Deutsche haben eine andere Aufgabe, als sich gegenseitig an die Gurgel zu springen. Die Feindschaft dieser beiden Kulturvölker ermöglicht es allein dem russischen Halbasiatenthume, seinen Despo tismus im Osten Europas auszudehnen. An den Franzosen ist cs. sich ihres Kulturbcrufs wieder bewußt zu werden, statt durch ihren Dentschenhaß das Umsichgreifen moskowitischer Barbarei zu sördem. Jede Regung Frankreichs nach dieser Richtung hin darf in Deutschland auf freudige Zustimmung rechnen. Der heutige L September ist zugleich der 200. ErinnerungStaa an die Erstürmung Oscns. Eine Waffenthat von nachhaltigster und gesegnetster kultureller Wirkung I Die Einnahme diese» Hauptboll- werkS durch die vereinigten Heere deS Kaisers Leopold I. und der ReichS- truvpen (Kurbayern, Kurvrandenburger, Kursachsen und Rhein länder) beendete die 1'/»hundertjährige Herrschaft der Türken über Ungarn. Noch in demselben Jahre erfolgte der Fall von Erlau. Stuhlweißenburg, Szigethvar und anderer Festungen: die unga rischen Insurgenten, die mit den Türken gemeinschaftliche Sache gemacht, unterwarfen sich dem Kaiser. Daß deutsche Heere durch die Erstürmung OfenS das weite Ungarland nebst Siebenbürgen der Freiheit und Ewilisation zurückgaben, war wohl die den Zeitgenossen am sichtbarsten werdende Folge jenes herrlichen Sieges, aber erst die folgenden Gelchlechtcr «nannten seine volle Bedeutung: ain 2. Sept. 1666 wurde für immer die Macht des erobernden Muhaine- daniSmuS gebrochen. Nie wieder hat sich seitdem der JSlam von dem Schlage erholt. Er wurde aus der angreifenden Stellung in die Vertheivigung zurückgeworfen; er behauptet seitdem und auch daS nur unter stetigen Verlusten, die dürftigen Neste seiner einst weltbedrohenden Macht. Von der Herrschcrgewalt des damaligen Türkenthums, von dem Ueberniuthe seiner Sultane kann sich die Gegenwart kaum einen Begriff machen. Die Abgesandten der abendländischen Herrscher mußten stch in Konstanttnopel dir schwach-' gefallen lassen. Ost sofort nachgaben, wurden sie, wenn sie den in die Gefängnisse der Der Vertreter Ludwigs XIV., , Gwßvezier Platz nehmen, und alle Versuche, eine Aenderung dieses demüthiaenden Cere- moniels berbeizuführen, scheiterten an dem Widerspruche der tür kischen Würdenträger. Die Anmaßung des Sultans ging so weit, daß die Gesandten an ihn in knirschender Unterwürfigkeit die ser vilsten Titulaturen verschwenden mußten, während er sich nicht dazu verstehen wollte, den deutschen Kaiser anders als „König von Wien" in nennen. Bis znm Frieden von Vasvar mnßten die kaiserlichen Unterhändlerdie türkischen Friedensurkuiiden unbesehen annehmen.Mit tiefem Unmuthe ertrugen die christlichen Mächte Europas die bru tale Herrschaft der türkischen Barbaren. Ans den christlichen Völkern lastete die Türkengesahr wie ei» schwerer 'Alpdruck. Ihnen dünkte cs, als sei die ganze Welt des Glaubens, der Gesittung, der Bildung in Gefahr, von einem Ungeheuer verschlungen zu werden. Das Herz war den Bürgern Europas in jener Zeit zuiainmengeschnürt und wenn in's Abendland die entsetzliche Kunde drang, daß die Kaiserlichen wieder einen befestigten Platz an die Ungläubigen ver loren hatten und Tausende von Christen in die türkische Sklaverei hinweggeschleppt seien, da blickten die Burger Dcutschländs auf die Thürme und Wälle ihrer Stadt: wann komint ihr daran? Vereint hätten die Völker des Abendlandes mit Zuversicht den Waffcngang mit den asiatischen Eindringlingen aumehinen können, aber die „Mitglieder der christlichen Republik", wie die thcologisircnde Zeit- auffassung das europäische Staatenshstem zu nennen beliebte, haderten untereinander und bekämpften sich. Es war namentlich das sog. „allerchristliche" Frankreich, welches, wenn die Türkengesahr den deutschen Kaiser von Osten bedrohte, sich nicht schämte, ihm vom Westen in den Rücken zu fallen. 1681 raubte, mitten im Frieden, Ludwig XIV. Strahlung. Unter solchen Umständen war es wie ein Wunder. daß Deutjchland nicht blos gegen die Türken „eine Armada aufstellte", sondern durch den Entsatz Wiens und die Erstürmung Ofens Europa für immer von der Türkcnnoth befreite. Eine Kulturthat, der höchsten Ehren werth! Ganz Europa athmete erlöst aus. Die Analogie zwischen damals und jetzt springt in die Augen. Die Gefahr, oie vor 2 Jahrhunderten das türkische Bar- barentlMM der Kultur Europas brachte, erneuert sich, jetzr etwas abgeschwächt und modernisirt im MoSkowiterthum. Die Franzosen aber siiid beute wie damals, wenn nicht die Verbündeten. so doch die Begünstiger' orientalischer Eroberungssucht. Freuen wir uns heute doppelt, daß damals deutsches Heloenthum allein, trotz der Feindschaft der Franzosen, die Freiheit und Gesittung Europas rettete ! Soll nun deshalb, weil Rußland auf unwürdigste Weise in Bulgarien einen Fürsten vom Throne stoßen wollte, Deutschland an Rußland den Krieg erklären? Das verlangt Niemand. Solche Schwärmer für das Recht sind wir nicht, zu fordern, daß der Kanzler aus sittlicher Entrüstung über ein noch dazu mißglücktes russisches Bubenstück mit dem Selbstherrscher eines Reichs von 100 Millionen und einer rachelustlgen Republik von 40 Millionen an binden und die Heere Deutschlands gleichzeitig gegen die russischen Sumpssleppen und den französischen Festungswall führen soll. Darum ist es eine nichtswürdige Frivolität, wenn gewisse Blätter den Fürsten Bismarck auffordern, die Russen „zur Raison zu bringen". Warum richtet man diese Aufforderung nicht an Oester reicher, Franzosen und Engländer? Nur dagegen empörte sich das deutsche Volk, die russischen Schelmenstücke als ein Friedens werk zu lobpreisen. Solche Zumuthungen erträgt eben das deutsche Nationalacfühl nicht. Uninöälich kann die Frage so Deutschland nur die Wahl habe: entweder Dresden, 1886. Donnerstag, 2. SeMr. Berliner Börse. Die Tendenz war infolge der Aus lassungen russischer Zeitungen über die politische Lage anfangs vor wiegend schwach. Die Mehrzahl der Ke>nrie war nachgebcud, später veranlaßten günstige Auslassungen der „Köln. Ztg." bezüglich der zu erwartenden Gestaltung der Politik eine generelle Reprise. Im Vordergründe standen deutsche Bahne», von denen Mecklenburger, Lübecker und Mainzer infolge der Verstaatlichungsgerüchte erheblich aiizogen. Von Banken waren Diskonto, von ausländischen Fonds Eghpter und Russen bevorzugt, österreichische Bahnen still. Berg werke vorübergehend auf Deckungen auziehend. Im Kassaverkchre waren deutsche Bahnen fest, österreichische schwächer, Banken still, Bergwerke belebt und fest, österreichische Prioritäten gut behauptet Privatdiskont IV« Proz. Cr , nksur « a. M., i. SePtbr. Credit 224.3». EiaiitSdalin 183,8». Lom- tarde» . Galizier —. «addier 73,9». 4proc. Nnaar. OlolOrciile 86,3». LtSconlo 2»7,3», 8»cr Ruhr» —. Mecklenburger —. gieft. Wie«. 1. SePtbr. Credit 273,80. SiaalSbatzn —. Lombarde» —. Galizier «lbrtlial Ung. G-ld 107,5b. Fest. Vor«», l. Eeptbr. Echlnk. Rente 83,17. Anleihe 109,8». Italiener 1ÜN.27. GlaatSbahn 462»,. Lombarden 23b. »o. Prioritäten —. Spanier 6V> «addier 369.»». Ottomanen 5Ü2.SÜ. Reue Anlcilic —. Fest. 0 resl 0 u , 1. SePtbr., Nachm. iGetreibcmarkti. Spiritus »r. ISO Liter >»<> Proe. Pr. Scptbr.-Octbr. 38.80, vr. Nodbr.-Dre. 38,9», vr. Avril-Mai 44,»». Roaaen vr. Sept.-Octobrr 128^», vr. Rov.-Dcc. 133,»», pr. AvrilrMai 137,5». Rübiil loco vr. Sept.-Oktobcr 42,9», Pr. Vciobcr-Nov. —. Zink umsatzlos. — Weiter: Heist. e » ett > » . I. Scptbr., Nachmittag» 1 Ubr. iGetrelbeniarkis. Weizen fest, loeo 155—163, Pr. Eept.-Ortbr. 161,»», pr. Aprrl-Mai 1i!S,5». Roggen bctzaiiptc«, § loco 122-125, Pr. Seplember-Ocidr. 125.5», vr. April-Mai 132,5». Rtiböl ^ sest, pr. Sepiember-Ociober 42,2», pr. April-Mal 41,5». Spiritus matt, !? loco 3g.7». pr. Scviembrr-Octobrr 39,2», pr. Octbr.-November 39,7», pr. April- ^ Mai 47,l». Petroleum loco versteuert Man» ln, Proe. Tara 1»,75. § Amsterdam «Produkte»), I. SePtbr. «Schlnst.) Weizen per November 218, «eichend. Roggen per October 127, per März 133, steigend. « London. 1. Scptbr. Produkten iSckilust). Gctrride rüstig, schwächer.^ Weizen nominell. Stadtmehl 23—34, fremdes Meist 22—33. — Weiler: Heiß. Lokales unv Sächsisches. NlZ von Portugal reist heilte früh :r Bahnhof ab und begicbt sich na L Pläne, Schlechtigkeiten und Kriegsaiistittunaen Rußlands zu unterstützen oder zum Kriege mit Rußland und Frankreich verurthellt zu sein Die deutsche Politik hat die Aufgabe, die Verhältnisse so zu gestalten, daß ein europäischer Krieg überhaupt nicht droht. Gelingt ihr das, io erweist sie nicht nur dem eigenen Vaterlande, sondern der Menschheit den höchsten Dienst. Und dies Ziel ist erreicht, so lange eS gelingt, Rußland in friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen zum deutsch - österreichischen Bünd nisse zu erhalten, so lange eS ohne Schädigung unserer eigenen Ehre, unserer eigenen Lebensinterrffen möglich ist, muß dies Ziel unverrückbar für uns seststehen, mag uns Rußland sympathisch sein oder nicht. «e»efte reletnu»«e der..Dresdner ««chr." vom 1. Sept. Berlin. Bei der heutigen Herbstparade der Berliner, Pots damer und Spandauer Garnison hatte der Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf, als er zurückkrhrte, daS Unglück, mit dem Pferd« zu stürzen. Er erlitt eine Verletzung am Fuße, die ihn am Gehen bindert, aber nicht lange dem Dienste entziehen wird. — Von einer Sette, die Fühlung mit der russischen Diplomatie hat, wird der „Nattonalzeituna" die Lage nach der Jranzcnsbadcr Zusammenkunft wie folgt geschildert: Danach wäre eine Entente zwischen Deutsch land und Rußland einerseits und zwischen Rußland und Oesterreich andererseits bestehend, sodaß zwischen den drei Mächten keine Meinungsverschiedenheit eristlre. — Die Meldung, daß Fürst Ale xander in Lemberg Depeschen auS FranzenSbad erhalten hätte, wird als tendenziöse Unwahrheit bezeichnet. Es war zur Zeit, als Fürst BiSmarck in FranzenSbad war, sogar dort noch vollständig unbe kannt, daß Fürst Alexander durch Galizien reise. — Minister v. Gicrs reist alsbald nach der Hochzeit seiner Tochter nach Petersburg ab und wird einen zweitägigen Aufenthalt in Berlin nehmen. Breslau. Der nächste Katholikentag findet auf Antrag Windthorst in Baden oder der Rheinpsalz statt, um die dortigen Katholiken zu größerer Thätigkeit aufzurüttcln. Köln. Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin, die europäische Lage werde heute hier überaus friedlich angesehen, da einflußreiche Bemühungen zum persönlichen Ausgleich zwischen dem Zar und dem Fürsten von Bulgarien einaeleitct und nicht aussichtslos seien. Halle. Königshofen in Westthülinaen wurde gestern durch eine große Jeuersbruiist heimgcsucht. 30 Wohnhäuser und 70 Scheunen wurden eingeäschert. Kiel. Prinz Friedrich August von Sachsen ist gestern von Sonderburg hier eingetroffcn und besichtigte heute in Begleitung deS Flügeladjutanten des Kaisers Frhrn. v. Seckendorfs die Werkt. Malta. Der Kapitän eines hier einaetroffenen britischen DampscrS meldet, er habe am 30. August 14 Meilen von der Insel Gnlita (Älgicrküste) einen thätigcn Vulkan mit mehreren Erdöffnniigcn gesehen, auS dcnen Tcimpse empolstlegcn. New „ von Alabamas bei Irksten m Washi . . , on Verlust an Menschenleben ist bisher nichts gemeldet. — Se. Majestät der Koni 8 Uhr 37 Bim. vom Leipziger Gotha. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wohnte vorgestern bei Sadisdorf den Detachementsübungen der 1. Jnf.-Brigaoe Nr. 45 bei und kehrte von dort nach Hosterwitz zurück. — Se. Majestät der König hat die erbetene Verabschie dung des Oberstabsarztes 1. Kl. und Neg.-Arztcs des 2. Hm'.-^ Reg. Nr. 19 Dr. Rietschler und die erbetene Verabschiedung des -- Stabs-Arztes Dr. Schirmer des 107. Jist -Reg. ans Allerhöchsten Kriegsdiensten unter Gewährung der gesetzlichen Pension und der k-1 Erlaubnis; zum Forltragen der bisherigen Uniform mit den vorge- § schriebenen Abzeichen genehmigt. Stabsarzt Tr. Schirmer erhielt 6,' den Charakter als Oberstabsarzt 2. Kl. ^ — Laut einer Bekanntmachung des Zwickauer Stadtraths wird aus Veranlassung der militärischen Herbstübungen in dortiger Gegend Se. Majestät der König Montag den 6. September Nachmittags oder Abc Tage lang im " zu hoffen, daß .. . . werden wird. Die Stadt rüstet sich zum festlichen Empfange des Königspaares. — Die anläßlich der Bermählung Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Maria Josefa mit Sr. Kaiser!. Hoheit dem Erzherzog Otto am hiesigen Hofe in Aussicht genommenen Fest lichkeiten werden sich auf zwei Tage erstrecken. Am Vormittage des Trauuiigstages(2.Okt.) findet nach dem standesamtlichen Akte, mit dessen Vornahme der Minister des Königlichen Hauses v. Nostitz- Wallwitz betraut ist. in den Gemächern der Königin die Ceremonie welches unter Mitwirkung der königlichen Kapelle und unter dem Geläute sämmtlicher Glocken und Abgabe von Kanonen- und Gc- wehrialven abgehalten werden wird. Das junge Paar wird hierauf die Glückwünjche der hohen Verwandten, der Hofstaaten, des diplo matischen,Korps und der eigens damit beauftragten Vertreter aus- "m 5 Uhr folgt Galatasel. Ein eater bildet den Beschluß der ^ Für den folgenden Tag ist die eines großen Howalles in Aussicht genommen. — In . . den Hofkirche ist man gegenwärtig beschäftigt, in den Emporen als mich aus dein Chor eine Gasleitung zu legen. In den königlichen Logen sowohl als auch im Schiff der Kirche wird vor läufig von einer dergl. Leitung noch Abstand genommen. Ebenso werden alle in der Kirche befindliche» Polsterbänke frisch überzogen. Das hohe Brautpaar nebst Familienangehörigen und Gästen werden den Weg über den vom Schloß zur Kirche führenden Gang, die Empore entlang und beim Chor die Treppe hinab zum Mittel- gang des Schiffes nach dem Hochaltar nehmen. — Der Dekorationsmaler bei der kgl. Porzellanmannsaktur Meißen, Karl Gottlob K ö h l e r. erhielt das Albrechtskreuz. ^ Hilfsarbeiter in, Finanzministerium, Oberfinanzrath Gottfried Leon Hardt wurde znm weh. Finanzrath im Finanz ministerium ernannt. — In unserer Stadt herrschte zu jeder Zeit pietätvoller Sinn für Männer, deren Leben, Wirken und Schassen ihr zur Ehre, Allen zum Segen gereichten, insbesondere für ideale Geister, welche der heiligen und verschönenden Kunst ihr Streben widmeten. Ein neuer er hebender Beweis für diese ehrende Pietät ist jetzt in dem „Julius Otto-Denkma l". das sich in den Anlagen vor der Kreuzschiile neben dem Denkmal Theodor Körners erhebt, gegeben. Die gestrige Enthüllungsseier zeigte, wie die dankbarste wyiupathic der Dresdner Sängerwelt dem hochverdienten Kreuzschulkantor und Liedermeister. -- L VS mamcyen Korps uno oer eigens oanm r wärtiaer Höfe entgegennehmen. Um 5 Theatre parse im Altstädtcr Hoftbeater Festlichkeiten des ersten Tages. Für l , reustc. dem eifrigen Förderer des deutsche» Mäilnergesanaes, dem Kompo nisten des innig-hcrzigen Liedes „Das treue deutsche Herz", Julius Otto übers Grab hinaus getreu geblieben ist. In würdigster und erhebendster Weise verlies die Fcstfeicr. Von Vormittag 10 Uhr an trafen die Vereine zur Aufstellung zum Fcstzuge auf dem Post- Platze ein. Punkt halb II Uhr setzte sich derselbe in Bewegung. An der Spitze die Gesangvereine des Julius Otto-BundeS mit einem von Herrn Stadtmusikdircktor Pusfhvldt dirigirtcn Musik- korvs diesen folgten die Gesangvereine des Elbgail,angcrbimdcs mit i>cn Kapellen der Musikdirektoren Gärtner und Müller, mit insgcsaninit 37 Fahnen. Bannern und Standarten. Der Zua be wegte sich, allcrwärts von dem zahlreich vemmmelten Publikum reudigst begrüßt, durch die zum Theil sehr hübsch dckorirte Wils- ruffcrstraßc über den Altincirkt, Seestraße und die Promenaden Ik
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