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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260616011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-16
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1926
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Mittwoch, IS. Juni 1S2S — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 277 Seite S c>v Wlrtschaflsimperialismus oder Staalssozialismus? Bon Gyndiku- Karl Tögel. Dle Entwicklung der NachkrteqsverhÄItntsse geht lm republikanischen Deutschland in inerkwürdtgen Wellenlinien. Kaum glaube» mir, daß die verhängnisvollsten Wirkungen überwunden sind, schon tauchen aus der Tiefe des völkischen Trieblebens Erscheinungen auf, dle »ns beweisen, dass daS Feuer der Revolution nur unter der Asche sortschwelt und augenblicklich zur flamme entfacht werden kann. Wer Hütte noch vor kurzer Zeit geglaubt, daß eine solche Verhetzung piöglich ivsirc und der Ltaat in seinen moralischen Grund- Pfeilern so schwer erschüttert werden könnte, wie zurzeit durch das Fürstcnraubversahren? Ebenso liegen die Dinge, wenn man daS Verhältnis -wischen Staat und Wirtschaft vergleicht. Längst überwunden erscheinenoe Irrlünicr wexden wieder Gegenwartsproblem, längst erkannte Fehler werden zuin Verhängn s des BolkS. ganzen wiederholt. Und cs nützt gar nichts, wenn man er» kennt, das, eine in alten Theorien erstarrte, zu neuen «Gesichts punkten und Ziele» völlig unfähige Parteipropaganda die Schuld daran trägt. Die Schlagworte erscheinen und trotz aller bitteren Erfahrungen der Vergangenheit findet ein solcher Götze massenweise Verehrung und richtet seinen Sclmden an, und Tausende müssen unter diese» Opfern blute» und leiden. So schivankt auch die geistige Einstellung der Masse, sofern man daS Verhältnis zwischen Staat und Wirt, schaft betrachtet, hin und her zwischen dem Glauben an ttnen Wirtschaslsimpcrialiümus und einen ganz ausgeprägten Staatssozialismus. Der Wirtschastöminister Hamm hat auf der Tagung des deutschen Inönstrie- und Handelstages das Problem «Staat und Wirtschaft" erneut angeschnitten und wieder beschäftigt sich die Presse damit, obwohl sowohl Wissenschaft und Politik wie auch die Praxis längst der Ueberzcugung war, daß hierzu nichts mehr zu sagen sei. . Der Führer der deutschen Arbeitgeberverbände Dr. Tänzler geht tn der Nr. ll deS „Arbeitgebers" auf dieses Thema ein und beluchtet in kurzer Uebersicht de» Gang der Ent wicklung. ES ist ivertvoll, sich rückblickend darüber zu in- formleren, um zu erkennen, wir wir heute wieder drauf und dran sind falsche Wege zu gehen, die sich längst als irrig er wiesen haben. Der revolutionäre StaatSsozialiSmuS. Wenn man sich der Zeit kurz nach dem Zusammenbruch erinnert, so spielte damals der Sozialisierungsgebankc eine groste Rolle. Propheten der „Planwirtschaft" traten auf, ver kündeten ihre Botschaft und verblaßten, wie ein schillernder Meteor. Am deutlichsten schwebt uns inSachsen daS Schick sal eines D r. Neurath vor Augen, der tn der Münchner Räterepublik »ntcrging. Aber auch hier wurde eine Stelle für Gemcinwirtschaft gegründet. Wir sehen den Staat un- andere öffentliche Körper, vpr allem die Gemeinden, rüstig am Werke der Sozialisierung. Um nur einiges anzudeutcn: es war damals die Zeit, wo man in Leipzig und fast überall, die Straßenbahn „verstadtlichte", wo man Theater übernahm nsw. Verbunden mit der übrige» Gesetzgebung, wurde der Einfluß der Arbeitnehmer in den Betrieben gestärkt, und glö inan, vcranlasit durch di« ersten Vetricbsrätewahlen daran ging, die Bücher der Unternehmer einzusehen und sich in Be- triebsräteschulcn vvrzubereiten, da war man allgemein der llcbcrzeugiing, -aß es nur e(ne Frage der Zeit lei, bis der Staat durch.die Arbeiterschaft auch die Führung der Wirkschaft übernehme. Bei Re gierungsbildungen sicherten sich die Gewerkschaften mahgeben- dcn Einslnß, der vor allem in der Richtung weitgehender So zialisierung der Wirtschaft sich bewegte- Man rühmte sich, nun endlich d i e H a n d a m S t c u c r d e r W i r t s ch a f t zu haben, um nun endlich einmal die Preise senken und den Gewinn der Allgemeinheit zukommen lassen zu können. Jedoch die Entwicklung ging anders. Nicht nur -ob der Gewinn auöblieb und man einsah, die Wirtschaft könne auch verlieren, nicht nur, das; die einsetzende Inflation alles über den Haufen warf, was man in Gcwerkschastssitznngen und Funktivnärversammlungcn beschloß, nicht nur, das, tausenderlei Experimente dem Volke teuer zu stehen kamen, man sah. das, guter Wille bei den einen, Ehrgeiz bei den anderen noch nicht die Erfahrungen des Unternehmertums ersehen konnte. Es kamen die Zeiten, wo die Unfähigkeit der neuen Wirtschasts- sührer dem Volke vor aller Augen lag. Und selbst in einem so radikalen Lande wie Sachsen verschwand die Tätigkeit der Stelle für Gemcinwirtschaft mehr und mehr tm Hintergründe, man erkannte im Reich und überall, daß TtaatsiozialiSmus nur Sinn l>abe, wenn man dabei verdiene — persönlich und als Gesamtheit. Man baute stillschweigend ab und war froh, das, die bewährten Kapitän« der Wirtschaft noch am Leben und bereit waren, das Steuer deS lecken Schiffes wieder in di« Hand zu nehmen. Ja, man ging sogar noch weiter und baute die seit alterS her vorhandenen oder erst neugegründeten Staatsbetriebe um in die Form einer privaten Aktiengesellschaft Die Führung dieser Betriebe nach den bekannten kaufmännischen Grund- sahen wurde Parole und wir sehen, wie langsam die bitteren Gefahren einer verlnübringenden Expertmentierperiode einen völligen Umschwung vorbereitet haben. Die Gefahr des wirtschaftlichen Imperialismus. In iencr Zeit kamen die bitteren Erfahrungen politischer Ohnmacht und der Inflation einer nenen Geistcseinstellung zu Hilfe. Alles, was bisher geglaubt morden war, brach am Ende der Inflation zusammen. Jene furchtbare Zeit brachte den Schrei der Masse nach Rettung so unmittelbar hervor, daß sie die Schöpfung der Ncntenmark wie ein Wunder zuerst ungläubig, dann um so begeisterter bestaunte. Was Helkfertch in seiner Genialilät geschaffen hatte, wirkte sich auS, als eine Tat der freien Wirtschaft. Kein Staatsbetrieb war beteiligt, wohl aber gab die Privatwirtschaft dem Volke das neue Zahlungsmittel. Und dies blieb stabil. Alles war zerbrochen: aber die Wirtschaft stand. Ja, sie baute neue Scheunen aus dem Lande, sie erneuerte ihre Fabriken. Sie war die Beherrscherin der Sachwerte. RathcnauS Wort: „Die Wirtschaft ist unser Schicksal" wurde so ausgcdeuiet. als sei der Staat überwunden, als könnten wir verzichten aus das, worum Millionen noch vor kurzem geblutet und gelitten hatten. StinneS war der In begriff wirtschaftlicher Macht, er war bereit, die fallierende Eisenbahn zu kaufen. StinneS war sowohl in den Kreisen, die ihn bewunderten, wie dort, wo man ihn mit aller Leiden schaft bekämpfte, der Mann, der au allem Schuld und für alles Anlah und Grund war. Er schkob Verträge mit Loucheur usw. Ein neuer Götze war errichtet. Der Wirtschaft». tmpcrialiSmuS schien die neue Hilfe bringen zu sollen. Tänzler schreibt sehr richtig: „Die Ausdeutung dicker Ansprüche fiel allerdings in eine Zeit, wo tatsächlich manche Kreise Anzeichen dafür aniichttie» zn müsse» glaubien. das, HerrschastSbestrebnn- gen der Wirtschaft oder einzelner WirtschaftSftthrcr über den Staat Vorlagen und sich praktisch dnrchzuictzen strebten. Man begann Im Geiste Deutschland unter Umgehung der politischen Landes- »nd BcztrkSgrenzen In Wirtschaftsbezirke mnzutcilen und sah schon einen StinneS als Monarch dies« ^Herzogs- tümer" beherrschen." Und doch hatdlcWirtschast selbst überall dort, wo sie den Blick für das Tatsächliche nicht verloren lmtte, und das war bei ihren geistigen und praktischen Führern durchaus der Fall, niemals an solche Ziele geglaubt. Dazu sah man viel zu deutlich, -ab dieNotderZritauchanderÄirt- schaft nicht spurlos vorüberglng. Dazu merkte man viel zu klar, wie schwer auch die Wirtschaft am Lebens nerv getroffen war. Einmal machte man einen Wirlschafts- sührcr den schweren Vorwurf, dab er sich dem Reiche versagt hatte. Das ivar. als Stresemann bet der Kabinettsbildung an Minoux gedacht hatte. Vielmehr empfanden die Wirtlchasts- führcr ihre Betätigung im Staat und für den Staat als eine unbequeme Last, die sie aber im vollen Bewußtsein trugen, das, daS Schicksal der Nation und des Volkes leben Dienst verlange. Am Ende dieser Entwicklung prägte man das Wort vom Primat des Staates. Man erkannte, dab weder wirtschaftliche Betätigung an sich, noch gar Herrschaft über Staat und Volk Zweck und Ziel wirt schaftlichen StrcbcnS sei, sondern dab der höchste Loh» wie im Staate so tn der Wirtschaft dem gebühre, der dem Volks ganzen am treuesten gedient habe. Nur so hat wirtschaftliche Betätigung ihre sittliche Begründung: als Betätigung znm Wohle des Ganzen. Aber diese Neberschähung wirtschaftlicher Macht war viel mehr als bei der Wirtschaft selbst allgemeine Meinung der großen Masse und teilte sich dem Parlamente unmittelbar mit. Iu dem berechtigten Streben, dab die Stabilität dcö neuen Geldes nur gehalten werden könne, wenn der Haushalt balan ciere. legte man der Wirtschaft, von der man soeben den sicht baren Beweis ihrer Unzerstörbarkeit glaubt« gesehen zu habe», Lasten und Steuern auf, die das Wort vom Sieuerbolschc- wiSmuö nur allzu sehr rechtfertigten. Die Weissagung, das, mir nach der Stabilisierung sehen würden, wie arm mir seien, schien nicht einzutrcsfen, vielmehr bot das Jahr 1921 und die erste Hälfte 192l> allen Arbeit und scheinbar der Wirtschaft guten Gewinn. Tic Warner wurden in die Wüste geschickt. Und doch erlebten wir dann de» Ausbruch einer wirtschaftlichen Krankheit, von der wir noch heute nicht wissen, wie viele Opfer die allzu arg grassierende Seuche fordern wird. Man hätte mit der Verhütung der wirtschaftlichen Not viel eher cinsetzcn können, wenn man den Wirtschaftssührer gehört hätte. Schon zeitig erhob die Landwirtschaft ihre Stimme, bald folgten die Notschreie aus der Industrie. Aber selbst ein so verständnis voller Mann, wie der Finanzminister Tr. Re in hold, glaubte im Mitsommer 1925 seine höchste Ausgabe im Ringen um den Finanzausgleich zu sehen, und begann erst seine für die Wirtschaft so tröstliche Botschaft -u predigen, als die Seuche den größten Teil ergriffen hatte, und die Arbeitslosen nach Millionen zählten. Der «e«e StaatSsozialiSmuS. Der ungeheure Wirtschaftszusammenbruch fand, wie schon gesagt, in der Gestaltung der öffentlichen Finanzvcrhältnisje nicht seine Parallele, vielnxehr zeigt« sich in den Kassen von Staat. Ländern und Gemeinden ein« Gcldfükle, die eben der selben znsammrnbrechendr« Wirtschaft entzogen morden war. Und nun vergaß tnän die Lehren der ersten Periode. Mit einem Male schrie die Wirtschaft um Hilfe, an der Dividcndcnlostgkcit -er großen Gesellschaften, an den Sieucreinsprüchen, an den Stun-ungs- und Erlabgesuchen erkannte man, daß sic eben auch die Wirkungen der Inflation am eigenen Leibe trage, man erkannte, dah die besten Betriebe zum mindesten sehr leicht mit Verlust ab- schließen, wenn nicht gar auch zusammenbrcchcn können. Und tn dieser Wüste mit einem Male das Bild einer wasser- sprudelnden Oase. Die Betriebe des Staate», dt« kommunali sierten Betriebe wiesen Gewinne aus. Im sächsischen Haushalt plan erschien z. B. bei den Staatsgütern ein Gewinn von lMliOO Mark, eine Mittelstadt mit eigenem Bau hof wie? einen Gewinn von 8000 Mark auS. Und so sehen wir mit einem Male die Freunde deS Staats» sozialismus — ebenso wie die deS kommunalen Sozialismus — munter am Werke. Das ist die Situation von heute. Die Sächsischen Werke gehen dazu über, nicht nur Strom zu erzeugen, nicht nur Briketts hcrzustellen, aus gerechnet in einem Zeitpunkte, wo di« bestehenden Werke ihre Kohlen ans die Halden schütten, sondern man repariert AutoS, man verkauft Rundfunkapparate, elektrische Installattons« artikel usw. Wir sehen die öffentlichen Körperschaften aus gerechnet in dieser Zeit tiefsten landwirtschaftlichen Zusammen bruchs dabei, ein Rittergut nach dem anderen erstehen. So kaufte Dresden Dittersbach, die LandcSversichcrungS anstatt La n gb n r ke r S d o r f und neuerdings ist sie dabei Langhenncrsdorfzu erstehen. In kleineren Gemeinden beschließt man, die Särge selbst zu zimmern, die Bänke für Turnhallen selbst zu bauen, wo anders stellt man Schuster und Schneiderwerkstätten her/ stm den Erwerbslosen Sachen zu fertigen. Sozialisierung auf kaltem Wege hat man die neue Methodegenannt. Und der Grund? Die Privatwirtschaft ist zu teuer, sie kann mit dem kommunalisierten Betriebe nicht mehr kon kurieren. Wie Ist es nun damit? Geht man der Sache auf den Grund, so kommt man zu folgendem Ergebnis: Es ist richtig, dab z. B. im sächsischen Haushaltiplan alS Ertrag der staat ltchen Güter 100 000 Mark ausgezeichnet sind. Aber Gäre der Betrieb tn Privathaii-, so hätte er allein. 100 000 Mark Steuern zu zahlen. Also hat er. gemessen am Maße der freien Wirt schaft nicht nur nichts verbleut, sondern 5000 Mark Steuern ans der Substanz gezahlt. Ein Bauer sonst muß auch sein Kapital verzinsen. Daran denkt der sozialisierte Betrieb nicht. DaS Rittergut Langburkersdors ist »um Preise von 550 000 Mark angekauft worden. Da» Ergebnis deS WirtschaftSsahres 1924/25 ist eine Unterbilanz von rund 26000 Mark, die durch Einnahmen aus der Teich- und Forstwirtschaft auf 19 000 Mark heradgemindert ist. Dabei ist zu berücksichtigen, -atz daS Gut keine Steuern zahlt und eine.Verzinsung , un- Tilgung der Kaufsumme tn dem Abschluß unberücksichtigt ist. Rechnet man dafür nur 8 Prozent Zinsen, so erhöht sich der Fehlbetrag um 44 000 Mark. Und dennoch hat-man erneut 280000 Mark be willigt, von denen 200 000 Mark für Neubauten und Wege und 30 000 Mark für Ergänzung des BieHstapelS Verwendung finden sollen. Gehen wir zn den anderen staatlichen Betrieben, so sehen wir bei -er Porzcllanmannsaktur, bei den staatlichen Hütten- und Blausarbwcrken beachtliche Fehlbeträge. Sv ergibt sich, -aß wir heute mitten drin sind, einen zu unserem Schaden schon einmal bcschrittenen Weg von neuem zu beschreiten. Ob offen oder verschleiert, dteSoztaliste- rung der rein gewerblichen Betriebe, der reinen L a ndw i r t sch a ft S g ü te r ist stets ein Fehler. Wie cS falsch wäre, etntn WkrtSschaftöimpcrialiS- miiS zu verwirkliche», der iin. tiefsten Sinne jeder WirtschastS- betätignng keine Begründung findet, genau so schädlich un- verlustreich ist eS, auf dem hente scheinbar so vorteilhaftem Wege der kalten Sozialisierung fortzuschrcitcn. ' Berliner Schluh- und NachbSrse vom IS. Juni. Fm weiter«» Berlauie blieb bi« Stimmung lebhaft. A« Montanaktienmarkt wurden fast durchweg wettere Kur»besserung«u erzielt. Besonder» fest lagen Harpener aus die günstigen Ko-len- bcrtchte. Schlesisch« Zink stiegen weiter um 2 A. Stolberger Zink gaben ihren ansänglichen Gewinn nahezu wieder her. Karben tm Sterlause auf Gewinwmitnahmen leicht abgeschwächt, dagegen Elektro« werte weiterhin sehr fest. Besonder- lebhaft gehandelt wurde» Schultert und A. E. G. Bo» den sonstigen Favoriten gewannen Dessaucr Ga» wettere l/!5 dagegen gaben Charlottenburger Wasser 1,25 ihres anfänglichen Gewinnes wieder her. Weiter sest und lebhaft Deutsche Erdöl und von Bankaktien Dresdner Bank. Privatdiskont beide Sichten 4,5 -L. Die Börse schloß durchweg in sester Haltung. Bon Montanwerken gewannen Harpener gegen Schluß der Börse etwa 8 aus angebliche Auslassungen eines Vor standsmitgliedes der Harpener Bergbaugesellschaft, -ah tn letzter Zeit die Kohlenhalden im Revier stark zurtickgegangen seien. Farben nach vorübergehend leichter Abschwächung wieder fester. E- sollen Käufe für japanisch« Rechnung vorgrmnnincn worden sei». Von Bankaktien waren später DtSconto bevorzug». Nachbör»lich hörte man Darmstädter mit I47F, TiSconto l84,25, Deutsche Bank t87,75, Harpener 184,25, Siemens 160,5, Schuckert 1>4,W, Oberkok- 77,25, Charlottenburger Wasser VS, Dcssauer Ga» 124,5, Deutsch« Erdöl 128,75, Schultheis, 1V7.75, «ohlbaum 12«. Kriegsanleihe 8.4072. Der Kassa mar kt war «netnheitltch. bei geringem Geschäft. Weiter sest waren Mannesman», da der Kredit gesichert erscheint s-s-4t, Chemische Albert -i- M,5. Kalt FrtedrichShall, LtndcS »iS. Maschinen 7s- 3, Asphalt Jeferich, Sturm -s- 2,5, Grevenbroicher Maschinen, Anhalter Kohlen -s-2,75A. Abgeschwächt waren u. a. Mühle Rüningen. Gebhardt L Co. — 8, Chemische Staßfurt — 2F, Dürcner Metall, Vary L Co., Leipziger Landkraft, König Wilhelm — 2 Am Markt der festverzinsliche» Werte übte die Herab, schung der Provisionssätze keinen Einfluß aus. Gold-Pfandbrief« überwiegend leicht abgeschwächt. ssrankfurler Abendbörse vom IS. Juni. A» der Abendbörse nahmen bet lebhaftem Geschäft die Kurs steigerungen vereinzelt in beträchtlichem Ausmaße ihren Fortgang. Besonders sest verkehrten Bankaktten unter Führung von Darm städter, dle ein weiteres Plus von etwa 21 bis 24 erzielten. Auch Kohlcnaktien fungierten auf die Meldung der Ankunft des erst«» deutschen KohlendanipferS überaus fest. Kurssteigerungen von 2 bt- 3^ waren die Folge. Auch die übrigen Märkte zeigten feste Haltung. Der Schluß war etwas leichter, die Grundstimmung aber fest und daS Geschäft lebhaft. Deutsche Renten: Kriegsanleihe 0,407>1: Bank aktien: Berliner Handelsgesellschaft Ultimo 14«, Darmstädter Ultimo 148, Deutsche Bank Ultimo 188,75, DiSconto-Gesellschast Ultimo 185,25, Dresdner Rank Ultimo 118,5, Mciallbank Ultimo 110; Schiffahrt», aktlcn: Hapag Ultimo 185, Norddeutscher Lloyd Ultimo 131.5; Mon- tanakticn: Bochumcr Ultimo 115, BubcruS Ultimo 52, Deutsch- Luxemburger Ultimo 118,25, Geilenkirchen Ultimo 127, Harpener Ultimo 134,5, Klöckner - Werke Ultimo 85,75, Mannesman« Ultimo 110.5, Phönix Ultimo 81,75, Nhclnstahl Ultimo 122,125, Rtebeck. Montan Ultimo 118,5, Laura-Hütte 88,5; Jndustrieaktien: Adler- wcike Klcner 6g, A. S. G. Ultimo 124,75, Bergmann Ultimo 120,1, Chemisch« Albert 12«, Schcideonstalt 185. Farbenindustrt« Ultimo IM, Geldschmidt 81, Hirsch - Kupfer 110, Mctallgesellschast 122, Deutsche Erdöl 127,5, Schlickert Ultimo 115, Siemens L HalSke Ultimo 181,75. Nachbörse: Darmstädter Ultimo 148,25, DiSconto-Gesellschast Ultimo 134,75, Dresdner Bank Ultimo 11V, Scheideanstalt Ultimo 136, Sttebeck- Montan Ultimo 118,5, Rombacher Ultimo 25,26. London, 15. Jnnl. Devisenkurse. (Schluß.) Revyork 4,86,78, Montreal 4,8S,I2. Amsterdam 12,11,37, Paris 176,88, «rüstet 161,87, Italien 185,88, Berlin 20,44, Schweiz 25,14,75, Spanien«!.«», Kopenhagen 18,88, Stockholm 18,17. OSlo 21,82^0, Lissabon 2H8. HelssngforS 188,55, Prag 184.25, Budapest 27,82,50, Belgrad 2,7», Sofia 8,78, Rumänien 11,40, Konstanlinopel 8,15, Athen 882/i0, Wien 84,47, Warschau 52,M, Buenos Aires 45,25. Rio de Janeiro 7.58. Alexandrien 87/H, Hongkong 2/3>/„, Schanghai 8/0>/,„ UokoHama 1/11'/,, Mexiko 2 0, Montevideo 50.00. Valparaiso 88,80. Neuyork, 15. Juni. Devisenkurse. sAnfang.j Berlin 23,8l, London 4.88^, Paris 2,78, Bern 18,35 Rom 3FS^, «mfter- dam 40,17, Wien 14,12, Budapest 14,12, Prag 2,MN, Belgrad 1.78N, Warschau 8,00, OSlo 22,15, Kopenhagen 26,52, Stockholm 26,78, Brüssel 2.8S, Madrid 15,80, Helsingfors 2.52, Bukarest 0,43,00, Sofia 0.72. UmsobstenerumrechnnngsfStz« für Mai 1826. Di« Umfatzsteuer- umrechnungSsäye auf Reichsmark für di« nicht an der Berliner Börse notierten ausländischcn Zahlungsmittel werden für Len Monat Mai 1828 wie folgt festgesetzt: Estland 100 estnische Mark 1.10. Lettland 100 Lat 80,85, 100 lettische Rubel 1,60, Litauen 100 LltaS 41,40, Luxemburg 100 Franken 18,05, Polen 100 Zloty 38,15, Rußland 1 Tscherwonetz 21.66, Aegypten 1 ägyptisches Pfund 20,85, Britisch-Ostindicn 100 Rupien 152,65, Britisch - Strait» Settlement- 100 Dollar 287,56, Britisch-tzongkong 100 Dollar 288,80, China, Schanghai 100 Tacl lSilber) 209,85. Argentinien 100 Goldpeso 888,65, Chile 10g Peso 61,30, Mexiko 100 Peso 205,25, Peru 1 peruan. Pfund 15^0, Uruguay 100 Peso 43l,4N Reichsmark. * Dresdner Albumlnpaplerfadrik kl.-G. i« DrtSbe». In der 41. ordentlichen Hauptversammlung, die unter Vorsitz deS Konsul» Stalling stattfand, vertraten 6 Aktionäre 268 Stimmen. Die An träge der Verwaltung fanden einstimmige Annahme. Der Gewinn von 12 012 Rcich-mark wird den gesetzlichen Bestimmungen ent sprechend zur Abschreibung a>uf Kapitalentwertungskonto verwendet. Neu in den AufsichtSrat wurde gewählt Ing. Friedrich Fleischer (Bühlau». KStitzer Ledertuch- «ub Wachstuchwerke, A.-G., SStitz. Df« in Dresden abgchaltcne Hauptversammlung setzte dl« Dividende auf 7 X für die Vorzugs- und aus 10 X für dir Stammaktien fest. Ein Aktionär mlt 58 Stimmen, der eine höhere Dividende verlangt hatte, stimmte gegen dl« Genehmigung. Aus dem AufsichtSrat ist Kommerzienrat Clavlez auSgeschieben; an seiner Steile wurde Direktor Hesse, der nach 22jähriger Tätigkeit au» dem Borstand auSgeschiedcn lst, neugewählt. Hesse« Nachfolger «ft Direktor Flohr. Weiter beschloß man, da» 80fache Stimmrecht der Vorzugsaktien aufzuheben. Sie erhalten dafür eine Zusatzblvldenbe von A für jedes Prozent Dividende, da» dle Stammaktien er halten. Ferner genehmigte man die beantragten SatzungSLnderuu- grn, betr. den Ankauf von Aktien au» dem Reingewinn. AuS dem neuen Dispositionsfonds von 250 OM Mark sollen weitere Aktie» dt» zum Nominalbeträge zurückgekouft werden können. Da» Kapital wurde um dle bisher zurückgekausten 280 NM Mark Stamm aktien auf 4,12 Millionen Mark herabgesetzt. Noch Mitteilung de» Vorstände» ist bl« augenblickliche Geschäftslage gegenüber der de» Vorjahre» erheblich verschlechtert. Der Auftragseingang habe sich allerdings auf gleicher Höhe geholten, aber die Preise seien recht niedrig. Man werde recht froh sein können, wenn man ein gleiche» Ergebnis wie für da» vergangene Jahr erziele. Die Auslands aufträge seien verhältnismäßig recht gut, aber dir Preise sehr niedrig. «isengleheref »nd Maschinenfabrik A.-G. in Bans,««. DaS GeschäftSjahr 1825 schließt bei einem Vortrag von 8811 Mark vom Vorjahre mit einem Verlust von 28158 Mark gegenüber einem Gewinn von 8811 Mark tm Vorjahre. Er soll aus neue Rechnun- vorgetragen «erben. Da» Berichtsjahr brachte zufriedenstellende Beschäftigung, lieber Arbeitsmangel konnte nicht geklagt werben, »och »rückt der Konkurrenzkampf die Verkaufspreise herab. Außer dem aber erlitt da» Unternehmen starke Verluste dadurch, daß ein Teil der Kunden den übernommenen Zahlungsverpflichtungen nicht Nachkommen konnte. In der Bilanz erscheinen 76 488 «55 568» Mark Abschreibungen, 248 406 <146 081» Mark Schuldner, 816 827 >85 28») Mark Gläubiger, 107 842 <82 445> Mark BetrlebSvorrSte, 177 87» <66317) Mark fertig« und halbfcrtige Maschinen, 1168 (727) Mark Wechsel und 28 804 (17 470) Mark Unkosten. i' i!4 i'4
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