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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260616011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-16
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1926
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1K. 27r L«il« 4 — »Dresdner rrachrichieo" — Mittwoch. IS. Juni 1«S Oerlliches und SSchfisches. Sachsen» chrtslliche SUernschaN znm V»lk»enlschett». Der am IS. Juni nnru in Dresden versaarmelt« G«s«mt Vorstand iVerlretung »er christlichen Eibernveretnr und Litera ratSmttglteder aller Schulbaztrk«) de,» La»desa»«»danket der christlichen Elterilvereine Sachsens rast »um Volksentscheid Mer Fürsieiienleignung seinen christlichen Elternoeretnen, christlichen Eltern,,icsiiiitgltedern, allen christlichen Skiern irnd dem gesamten christlichen Volke zu: iLollt ihr. daß önrch die Fürstenentetgnung die Rechts Unsicherheit imie ». B. auch bei der von nnS heitzersehmrn Regelung des Schulwesens nach Art. 146. 3. der RetchS- verfassung» im stleiche zur Regel merden soll? Unter ihr müssen wir ja so schwer, z. B. auch hinsichtlich des Schul wesenS. jetzt schon leiden! Nein, daS irxoltt ihr nicht! Darum denkt an das 3. Gebot, das nach unserer bcrung unsere Kinder in der Schule lernen sollen: .Da sollst nicht begehren »eines Nächsten Ha«»l" Darum enihaitet euch am 23. Juni ber Stimm«! Aor- Schutz vor WahlsiUschungea. AuS unserem Leserkreise erhalte» wir folgende Zuschrift: «Die Einsicht der Wahlliste» für den Volksentscheid voll zog sich diesmal, wenigstens t» Dresden, in der Wette, das, den Etntichlnehmendcn nicht die fertigen Wahllisten «orgelest wurden, in die sie kür sich und andere Einblick nehmen konnten, sondern das, sich in den betr. Lokalen Wahlkartvtkreken be finden in denen nach den Straf,en geordnete Karten enthalten sind, die man nicht selbst herausziehe» und elnlehen darf, sonder» die ein Beamter der betr. RatSgeschästSstelle. nachdem er gefragt hat. wer man ist. selbst herausziebt nnd die Aus künfte gibt. Schon dieses Verfahren kann Bedenken erwecken. Wie aber nun weiter! Werden nun in der Zeit vom IS. bis 29 Juni aus Grund dieser 'Wahlkartotheken Wahllisten bergestclli? Wer schreibt sie? Wer garantiert, daß diele Wahlliste» alle Namen der Kartotheken enthalten? Oder werden die Karihoteken selbst in den Wahllokalen benutzt? Mer übernimmt die Garantie, das, keine dieser Wablerkartcn verloren geht. h. absichtlich oder unabsichtlich? Insbesondere in Orten, wo bestimmte zu Wahlfälschungen geneigte Parteien die Oberhand haben, oder wo solchen Par teien angebörige Personen mit -er Vearbeituna der Vor bereitung zur Wahl besaut lind, liegt die Gefahr außerordent lich nahe, das, die Zahl der Wähler verringert wird, und zwar um Personen, von denen mit Bestimmtheit angenommen werden kann, daß sie der Wahl scrnblciben. Gerade bei der Ausgestaltung de? sogenannten Volks entscheide? ist der Umstand, daß in den dem Wahlakt zugrunde liegenden Wahllisten alle Wähler wirklich enthalten sind, wichtig." Iahreslchau Die Blumenschmuck- nnd Raumkunst-Ausstellung. Trotz des schlechten Wetters ist die Anziehungskraft der zweiten Sonderschau der Gartenbau-Ausstellung nach wie vor außerordentlich stark. Die Blume als Begleiterin des Menschen leiert in diesen Tagen ihren höchsten Triumph. Es sei daraus aufmerksam gemacht, daß der bestimmte Schluß termin der SonderauSstellung für morgen, Donners tag, festgesetzt ist. Heute und morgen ist diese »weite Sonder- schan bei künstlicher Beleuchtung noch bis abends 10 Uhr geöffnet. Die Dresdner «ad Lharandier Sivdeittea -ege« Selling. Eine Versammlung der Studenten der Lech «Ische« Hochschule, die auch von einer Anzahl Dozenten besucht war, nahm gestern zu den Vorfällen an -er Technischen Hoch schule Hannover Stellung. Durch den 1. Vorsitzer der Studentenschaft. Dtud. chem. Schubert» wurde im Anschluß au das Verlesen der Aufsätze, die Professor Vesftng am 25. April und 7. Juni Ii>25 im .Prager Tageblatt" vervsfent lichte, eine sachliche Darstellung brr Vorgänge tn Hannover gegeben. In der daraus folgenden Aussprache wurde der Ver such einer kleine» Gruppe, die Angelegenheit in dag Gebiet der Parteipolttik zu ziehe», vo» der Versammlung auf da» schärfste abgeiehnt. Mit überwältigender Mehrheit wurde folgend« Entschließung angenommen: »Die Studentenschaft der Technische« Hochschule Dresden begrüßt aufs freudigste den Kamps der Studentenschaft der Technische» Hochschule Hannover gegen Prosessor Lesflng. Sin Eharakter wie Professor Lesfing ist anf dem Lehrstuhle etuer deutschen Hochfchnle durchaus ««möglich. Di« Stndentenschust der Technischen Hochschule Dresden wünscht der Studenten« schast der Technischen Hochschule Hannover in ihrem tkampfc »ölten Ersulg." Weiterhin wurde beschlossen, sofort eine Sammlung ein- znleiten. die bereits einen namhaften Betrag brachte. Zum Schluß der Sitzung wurde dem 1. Vorsitzer von den an wesenden Dozenten zum Ausdruck gebracht, daß -te Versamm- lung in durchaus sachlicher 'Weise durchgefitbrt worden ist. Die Tharandter Studenten haben folgenden Be schluß gefaßt: Die Studentenschaft der forstlichen Hochschule Tharandt bekundet durch fernbleibe n von den Kolleg» t», Einvernehmen mit einem großen Teile der dcntscheu Studentenschaft, daß sie das Vorgehen der Studenten» schast der Technischen Hochschule Hannover in ihrem Kampfe gegen Professor Lesflng billigt nnd mit ihr der Meinung ist, daß rin solcher Mann nicht ans cincu deutschen Professoren, stuhl gehört. Iahresschan-Parktheater. Die Ausführung, die heute, am 13. Juni, Volkstänze vom B v! k s t a n z k r e i s Hellerau unter Leitung von Gernot Nitzsckie darbietet, beginnt nicht, wie bekannt gegeben. um sonder» um 3 Uhr. — Tie am 18. Juni aus gefallene Ausführung der Sächsischen StaatStheater findet am Sonntag, dem 29. Juni, nachmittags >45 Uhr. nicht wie gestern vekanmgrgeven um 5 Uhr. statt. Tte bereits an- gesetzte Ausführung des Lustsvteles .Ltzeh dem. -er lügt" von Franz Grillparzer wird verschoben. Die für Sonntag, den 13. Juni gelösten Karten behalten ihre Gültigkeit für Sonn tag. den 29. Juni. Marita Polschcr und ihre Schule im Park theater der Ausstellung: Die Schule Marita Pol scher erstrebt, Kindern vom zartesten Alter an eine gleich mäßig« Ausbildung in Atnniiigskiinst. Sprechen, Singen und Bewegen zu vermitteln. Sie ist die einzige Anstalt dieser Art in Dresden. Die Kindergruppen von Marita Polscher sind mit dargestelltcn Kinder- und Tanzliedern schon wiederholt mit großem Erfolg an die Oessentljchkeit getreten. Sonnabend, den 19. Juni, 5 Uhr soll das Märchenspiel „Goldregen", von etwa 109 Kindern gespielt, gesungen und getanzt im Park theater der Ausstellung, weiteren Kreisen zugängtg gemacht werden. Opfere öein Scherflein für das Werk Zeppelins! Denn: es kommt daraus an. daß icder unter uns am Wiederaufbau der deutschen Nation arbeitet und sich in tätiger Hin gabe zu einer freieren Zuknnst bekennt: ,S kommt daraus an. daß jeder unter uns um seine Ver pflichtung weiß, mit seinem ganzen Sein und Handeln für daS etnzutretc». was den Ausstieg unseres Volkes fördert: «S kommt daraus an. daß jeder unter uns an seinem Teil dafür sorgt, daß der alte Rus der deutschen Arbeit in der Welt sich festige und ei» neues Vertrauen begründe, folge dem führcrrns Dr. EckencrS, der sich an deinen Opfer« willen, an deine Opfcrbcreitschait und deine Opscrsrcndc wendet! Deine Gabe helfe daS Werk Zeppelin» vollenden! Gib zur Zeppclin-Eckencr-Spcndc! Weitere Spende« erbeten an die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten" Maricnstr. W, Erdgeschoß sPostscheck« konto 1368 Dresdens. In der Begründung der Vorlage heißt e», baß dt« VNtlrk -um «eiteren Ausbau der Kohlen» und Elrktrt-ltätSivrrke tu Bühlen und virfchfelde. sowie des Leitungsnetze» Über Sachsen dringend geSrmicht werden. Zur Durchführung sind nach eingehenden Voranschlägen im Jahre 1326 88 330999 Reichsmark. 1337 35 450039 Reich», mark. lV3« 18 499 309 Reichsmark, also insgesamt 07 800 000 Reich-Mark erforderlich. Sin weiterer größerer Geldbedarf wird sich voraussichtlich durch die Aufwertung der Beträge ergeben, die ber Staat auf Grund der in den Jahren 1012 flg. von ihm getätigten Kohlensclderankäuse den Grundeigen tümern lanfend bis zum Jahre 1327 z» entrichten hatte, und die infolge ber Geldentwertung seit 1V38 nicht mehr znr Sn», zahlung gekommen sind, für diese Schulden muß fetzt die Aktiengesellschaft Sächsische Werke etntreten. Wie hoch st« da. durch belastet werben wird, steht noch nicht fest. Die Höhe ber Aufwertung unterliegt zurzeit noch gerichtlicher Prüfung. Der gesamte Geldbedarf wird sich daher anf übe« 100 Millionen Reichsmark stellen. Mtt diesen teil» In Durchführung begriffenen, teil» in de» nächsten Jahren burchzusührenden Bauplänen halte sich die Aktiengesellschaft im Rahmen dessen, was der Staat von vorn- herein bet der Einleitung der staatlichen Elektrizität». Versorgung im Jahr« lvl6 und bei Inangriffnahme dr» Aus. schluffe» Bühlen im Jahre 1913 sn» Auge gefaßt hatte. Neuer groher Geldbedarf -er Aktien- gesellschafl Sächsische Werke. Die Regierung hat dem Landtage eine Vorlage über die Aufnahme vo» Staatsanleihen und die lieber« ahme einer StaatSbürgschaft fllr die Aktiengesellschaft Sächsische Werke zugchen lassen. Da nach soll daS Finanzministerium ermächtigt werden, 45 Mil- ltoncii Reichsmark im Wege der Staatsanleihe flüssig zu machen, für eine vder mehrere zur Beschaffung von insgesamt 55 Millionen Reichsmark erforderliche Anleihen der Aktien gesellschaft Sächsische Werke in Dresden über die im Gesetze über die Uebcrtragung dcS staatlichen Kohlen- und Elektrtzi- tätSunternchinenS au die Aktiengesellschaft Sächsische Werke z» Dresden vom 89. Januar 1324 bestimmte Grenze hinan» die selbstschuldnerische Bürgschaft des Staates zu übernehmen, oder statt dessen diesen Betrag ganz ober teil weise im Wege der Staatsanleihe aufzunchmen und der Aktiengesellschaft Sächsische Merke in Dresden als Darlehen zur Verfügung zu stellen. Weiter wird der Landtag ersucht, zu beschließen, daß in den außerordentlichen Etat für 1323 folgender neuer Titel eingestellt wird: Erste Einzahlung auf 69 Millionen Reichsmark neue, vom Staate zu übernehmende Aktien der Aktiengesellschaft Sächsische Werke: 15 Millionen Reichsmark. Die «Ibe ileiai wetter« Seit Dienstag abend ist die Elbe außergewöhnlich schnell tm Steigen begriffen. Für Mittwoch morgen war nach den Meldungen aus dem Oberlauf ein Stand von 185 Zentimeter über Null zu erwarten. Aber dieser war schon am Dienstag 3 Uhr abends so rapid überschritte», daß »m diese Stunde schon der Stand von 170 Zentimeter über Null er reicht war. Da das Wasser stark im Steigen war, mußte für die 'Nacht damit gerechnet werden, daß daS Wasser die Bord, kante ber Kaimauer übersteigt. Hält der Rege» an. so ist für Mittwoch gefahrdrohendes Hochwasser wahr- schetnlich. — Familientag. Am 23. v. M hielten die Nachkommen de- 1871 in Penig verstorbene» Gräflich Schönburgischc» Forstinspektors G c r in a n n in Dresden wieder einen Famtlirntag ab. ES fanden sich gegen 89 Teilnehmer ein. d-runter auch elinge Angehörige der Famile German». Zangen, deren Ahnherr Lucaü Cranach d. Aelt. ist. Die Taanna beaann mit einer stimmungsvollen Feier am Grabe de» Pfarrers am. OSkar German» ans dem Trlnttattsfrtrd- Hofe, zu der Pfarrer B l a n ck m e i st e r. ein Freund der Familie, die Ansprache übernommen batte: er wteS darin aus die große soziale Bedeutung derartiger Familientaae bin und aet>"«'te auch der neun Opfer des Weltkriege», die die Familie zu beklagen hat. Dann vereintaten sich die Teilnehmer zu einem »'.""mmenscin im Dnmvsschtsslwtel BlcttewG — Die Diensträume des WirtsckmstsminifterinmS werden fortlaufend, nnd tn einzelnen Abteilungen in der Zeit vom 21. bis 24. Juni gereinigt. Während dieser Zeit findet in den jeweils der Steinigung unterliegenden Räumen nur be- schränkter Dienst statt Stücksprachen im Wirtschastsministe- rtnm während dieser Zeit können nur nach vorheriger fern mündlicher Vereinbarung stattstnöen. — Dentsche Bolkspartei, OrtSvcrein Dresden. Mitglieder- Versammlungen zum Volksentscheid und Fürsten- enteign ung Donnerstag, abends 8 Uhr, im Neustädter Kasino. Redner: Dr. Görlcr. Freitag, abend» 8 Uhr. tm Italienischen Dörfchen. Redner: Generalsekretär Dt eck» mann. — ve»,r-«»er»>« Heute 8 Uhr, Besichtigung der Sachscnbrotsabrtk Schlüterftratze 28. Versammlung 3/,» uhr daselbst. tDamen können mtt tellnehmen.i ferienreissn pflsgt MSN ssiliso otiotogrsphisütisn ösciark dsi AkünneA«, kcko H3oritr- u. Fingsir., eiarukautsci. Dort » A/sccisr, auch ciis HutaeGmsa scstosll u. gut tsctiggsstsilt 's* Gründung einer „Koldewen-Gesellichast". In den Psingsttagen schlossen sich in Bamberg 24 bauforschende Architekten ans allen Gebieten Deutschlands zu einer „Arbeitsgemeinschaft archäologischer Archi- tekten" zusammen. Sie nannte sich nach Robert Kolde- w en. der als genialer Ausgräber BabnlonS in den weitesten Kreisen bekannt geworden ist und der den meisten Spaten- forschern ein Lehrer war. In diesem Namen liegt ein Pro gramm: Man beabsichtigt der Lahmlegung deutscher Spaten forschung zu begegnen und durch Ausbildung jungen Nach wuchses für deutsche Grabungen die Grabungßmethoden. die sich herausbildeten, z» erhalten. In den Vorstand sSitz Berlin) wurden gewählt Dr. Bormann, der letzte noch lebende Ausgräber Olympias. Dr. Andrä, Dr. Neutber, Dr. Wetzel. Berlin, und Dr. Prenßer, Berlin. Mit der Gründung eines Presseorganes iPrcssevcrtreter Dr. Sülze, Dresden), beabsich tigt die „Koldewen-Gcsellschaft" nicht nur tn Fachkreisen, sondern auch in Lalenkrctsen für ihre Arbeiten Interesse zu erwecken, vor allein aber de» so notwendigen Nachrichtendienst für die Bansorschung zu schassen. Tagungen finden all jährlich in den Pfingsttaften statt: für den nächsten Tagungs- ort ist Trier gewählt. Es traten u. a. der Gesellschaft bei Professor Törpfeld, Athen: Dr. Schatzmann, Genf, und Geh.» Rat Gurlitt, Dresden. -f* Steine Musiknachrichten. NuLolph Philipp, Her Musikkritiker de» „Hamburger Anzeigers", konnte am 12. Funi aus eine Ichährige iournalisiisch« Tätigkeit zurückbiicken- Am 12. Juni 188tt trat Phtiipp in den Verband der „Frankfurter Zeitung" als Mxsikrcsereni ein und wurde später siir die Musikkritik am „Frankfurter Journal", am „Franksnrlcr Generalanzeiger" und am „Finanzberold" herangezogen. 183t kam Philipp nach Hamburg mr» Übernahm dort die Musikkritik am damaligen „Hamburger General-Anzeiger", dem iepigen „Hamburger Anzeiger", wo er bi» heute tätig ist, Philipp ist auch durch seine Liederkomposilionen und Klavierstücke bekannt geworden. — Anläßlich der Feier des hundert- lährigen Bestehens deS Ulmcr LiederkranzeS veranstaltete die IMsälirlaen Bestehens des Miner LiederkranzeS veranstaltete die Blirger-Sänger-Ziinfl München mit ihrem Thor und Orchester in Stärke von insgesamt Sb9 Mitwirkenden unter Leitung ihre» Diri genten Dr. Hans Sachfte tm Münster zu Ulm ein Kirchenkonzert, dessen Reinertrag der Erhaltung bieies altebrwürdigen BaucS zu- fliehi. Das Konzert brachte dem Dirigenten wie den Ausführenden einen ungewöhnlich starken, in der Presse einheitlich cinerkannien Ersolg. 's* Der beste bentsckie Foxtrott gesncht. Paul Withemann, -er mit seinem Jazz-Sinfonieorchester demnächst im Großen Schauspielhaus in Berlin konzertieren wird, hat ein PretS- anSscbreibcn für die beste deutsche Komposition eines Foxtrotts veranstaltet. Ein Komitee von prominenten deutschen Persön lichkeiten deS deutschen Musiklebens soll drei Kompositionen wählen, unter denen Withemann eine mit 190 Dollar prämiieren und in einem seiner Konzerte tm Großen Schau spielhaus zur Aufführung bringen will. s* Die 8. Thüringer Kunstausstellung in Weimar wurde im Landesmnscum von Minister Leutheußcr feierlich eröffnet. Bet der neuen Veranstaltung war der Gedanke leitend, zu zeigen, was im heutigen Schassen der bildenden Künste, soweit dieses auf den Norken der Weimarer Schule fußt, ge leistet wird. Deshalb ist meistens nur während der letzten drei Jahre Entstandenes ausgenommen. Die Ausstellung ist reichhaltig und abwechslungsreich. h* Die Errichtung einer Handelsakademie in Eger ilb nun — wie uns ans Eger gemeldet wird — in ein entschei dendes Stadium getreten. Die Stabtvertretung nahm ein- stimmig einen Antrag deS Stadtverordneten Luft an, der die Bedeutung Egcrs als Schulsta-t schilderte und ausführlich die sozialen und kulturellen Vorteile erörterte, welche die Er- ricktiinq einer Handelsakademie tn Eger bringen, und be willigte im Sinne des Vorschlages des städtischen Finanz ausschusses 199 999 Kronen als erste Rate für die in Angriff zu nehmenden Vorarbeiten. s* Die Becthovrn-Zentenarselcr in Prag. Für den dzeetboven-Gedächtnistag im kommenden Jahre werden ln den Prager deutschen Muükkreisen bereits Vorbereitungen ge troffen. Außer einer Reihe kleinerer Konzerte werden folgende Veranstaltungen geplant: Im Neuen Deutschen Theater eine Aufführung der Neunten Sinfonie unter Mit- Wirkung des Drnttchen Mannergesangvereins, sowie unter der Leitung von Hermann v. Schmeidel eine Aufführung der „Missa Solemnis" durch den Prager Singverein und den Deutlchcn Mannergesangverein. s* Versteigerung von Leo Falls Nachlaß. In -em Prager Auktionshanse Slatner fand unter grosser Beteiligung deS Publikums die Verauktionierung der Hinterlassenschaft Leo Falls statt, der bekanntlich einen großen Besitz an wertvollen Gemälden sein Eigen nannte. Der Gesamtumsatz der B«r- stcigernng betrug über eine Million tschechischer Kronen. Den höchsten Preis unter den Bildern erzielte Reiter» .„Kirschen- essende Mädchen" mit 88 999 Kronen. Für eine Rokoko. Prunkubr wurden 23990 Kronen erzielt. Ein Perserteppich brachte 16 999 Kronen. s DaS FndreaS»Hoser«Denkmal in Knsstei« wird in diesen Tagen aus dem Heldcnhain enthüllt werden. ES Ist ein schöner Gedanke, dem Nailoiialheldcn. der dem untersochtcn Deutschland ein Vorbild der Treue und des Bcfrelungsivillcns ist, an Deutschlands Schwell« ein Denkmal zu errichten. Landeshauptmann Dr. Stumpf richtet an alle Volksgenosse« den Ausruf, sich zahlreich au der Dcnkmalseiilhüllung zu be- teiligen, um unseren getrennten Brüdern i» Südtirol rin beredtes Zeugnis abzulcgen, daß wir ihrer tn Treue ge denken und sie immer zu den Unseren rechnen ivcrden. 's Die Jazz-Musik unter Strafe. Die Grubenarbeiter in den Goldfeldern von Northern British Columbia haben die Jazz-Musik ans ihren Gehalt geprüft und fanden sie äußerst mangelhaft. Es hat sich daraufhin ein Komitee gebildet, daS daS Singen und Pfeifen dieser neuen Snnkopiernngen ver. bietet. Eine Strafe von über einem Schilling wird dem aus« erlegt, Ser gegen dieses Verbot handelt. Der Straffonds soll dazu verwendet werden, den Kirchhof der Goldfelder instand- zuhalten. s- Die Wissenschaft im verarmten Deutschland. In einer Zeit, wo viele glauben, nur durch äußerste Sparsamkeit die wirtschaftliche Not der Gegenwart meistern zu können, ist e» wichtig, auch einmal auszusprechcn. daß „die Wissenschaft kein LuxuS. sondern eine Lcbensuotwcndigkcit" ist. Unter diesem Motto stand die letzte Mttglteüernersammluna der Not- gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in München, worüber die „V. D. I.-Nachrichten" berichten. Aus allen Gebieten der Forschung besteht ein Mangel an Nrch- wuchs- Die Notgcmeiuschatt betrachtet es daher als eine ihrer Hauptaufgabe», eine llnterschtcht wissenschaftlichen Lebens zu schaffen. Leider sind die hier zur Verfügung stehenden Mittel immer noch als gering anzusprechen. Berichte der in» Aus land reisenden Professoren gehen einstimmig dahin, daß das Ausland hier weit mehr tue. Früher hat man aus die krei- willige Mitarbeit der Jugend des Mittelstandes rechne« können, heute aber ist diese ganze Schickt ausgefallen, und wenn die Notgemeinschaft zurzeit etwa 299 Forichung«- sttpenötate hat. so ist -tesc Zahl alS lächerlich aering anzu« sprechen. Zu bedenken ist dabei, daß die ln ber Industrie t 'gen Leute meistens der Wissenschaft verloren gehen. Be merkenswert war die Mitteilung, daß die Noigrmetnschast tn den letzten Jahren 899 Zeitschriften am Leben erkalten hat, wofür sie über eine halbe Million Mk. auSacben mußte. Bet der Uebersülle an Zeitschrttten wird hier eine besonder» scharfe Prüfung der Bedürsnisfrage geboten sein. Schließlich fei Sie besonders erfreuliche Stellungnahme des Vertreter» de» NetchSministcrinmS des Innern erwähnt der tn seiner Ansprache anSsührte. baß trotz aller Hilfe des Reiche» schließ lich doch die Wissenschaft der aebende Tetl sei. »nd daß.' wenn die Wirtschaft ausstcigc. die Vv>ksges»ndhclt sich hebe und daS VolkSnwhl blübe. dann die Wissenschast Reick und Volk hundertfältig zurückgcgcbcn hat. was diese ihr gewährt haben.
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