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Dresdner Nachrichten : 23.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-23
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1899
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«E'S-.N,2L >a»» »« »»»««»«c ««« «>>»»»>»«»»»» Hir dll nü»s«t Numinrr estolat t» da bq«lakl»!ttl«!l,llt. T0c>nncNr.!». u. nki,ütkd-iianiia-mclikllmv von». üucke keine verbmollmreir. Die Dttdduk^ NaHriLic» rrlmeul« 44. Jahrgang. iorauiii. k»olL- imck INo«Io-I»>»»saLlo AoflivfeiRNt I üsffraockst 1813 S ^ItmarlLt « rl. III» »vloDIIÄIo 8 lltwarltt 6 8trol>- uvck I^tlLl»otr»drIIt dielst stets nur äs» Uvussto vnci Lest« ru billi^stov kreisen. Telegr.-Adresse: Nachrichlm, Dresden. SIu»oi»'« »roselvi, (>» Vootruw cksr 8l«it) Vorrükllvli«» »Msl8tsnS8.üüte! kür OssvdLtts- uuä Ver^llürruus«- keisenäs, kswilieu unci Tourcstso. FILssIk« k»reise. Votv» «estsoraot Nur eodts Lisrs. SckutrmLrlc«. Lori Hecks», am», llokliskersut, xsxr. 1833, «LpüoiNt U» t«I»Uos«r V»»r»: v»MLr-l.Loil«, 8loe»tlro u. dplrito,Ire. «srlenstr. 10, /tmsüenstr. 18. r«IvIl»u«r»tr.S2, Neust.:8eInrIed»1r.(8tL<it6örIitr). bviddiiulv» . -W xorosen SlollenI Delckt un<t auredlirssix! h» rsr°^>r.L.I. GvdUStvr vrsiiestrss», K vLnä^ist unä vrtkttprtä. 2oIca 4VLllslr. N vlL8VLLrvII jsäor Art »us clon bsüoutsuästsn 61-rsdilttvn äs« ln- nllä Au»>ancko«, emplsdlon iu rviekdülti^r Aasvadl ir HVlIIl. IIINI 8k»Nn, Xxj. ttgt'Iiskoriuiisll, «eornarltt tl. I^ernspreelistelle Itt». ^üvl'lioelisgink«'l!ölit8l:!iöl'°i.ä8ligIj8l:!i.slggslit8l'ünrug-.»ll8Sli-llllck?Llötl!t8tos!k Ilvriiirum ^ö^elivl, L ^SLL. j„ M8ll8I'N8N Kl'!l8N imck ?l1M-0llMLt8N rll bil!ig8t8N ^8188». 8«I,v»vl«ti-»««v 1». Lns-g-s» Absage des Dortmunder KallerbcsucheS. Hvfnachrichten. Deputation in Pillnitz. Philatelisten. l Muthmaßlicbe Witterung: SD > ^Vttl» I «i»»» e^V/^» Apirgrr. Kinderheilstätte, Straßenbahnen, Vogelwiese, Gewitter, Gerichtsverhandlungen. I Heiter. r^-Z» xvtti» Die Absage des Dortmunder KaiscrbesucheS. Das Räthsel der plötzlichen Absage des KaiscrbesucheS in Dortmund, wo der Monarch am 3. August der Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals beiwohnen sollte, bietet den Kombinations- politilern ergiebigen Stoff, der von ihnen um so dankbarer begrüßt und ausgebeutet wird, als er auf Tage hinaus einen willkommenen Ersatz für die gänzlich unfruchtbare Stille gewährt, die andauernd aus innerpolitischem Gebiete herrscht. Durch die Absage ist der Phantasie unter dem förderlichen Einfluß der tropische» Julihitze ein schrankenloser Spielraum eröffnet, aus dem man sich nach Herzenslust tummeln kann, da auch nicht der geringste Anhalt gegeben ist, aus welchem Grunde der ausfällige Verzicht aus die Theilnahme an den Dortmunder Kanalfcstlichkeitcn, die schon vor Monaten in das offizielle Reiseprvgranim des Kaisers ausgenommen war, erfolgt sein könnte. Zunächst suchte man nach einer un politischen Erklärung. Man warf die Frage aus, ob nicht vielleicht der Unfall, der die Kaiserin in Berchtesgaden betrossen hat. die Ursache sei. Aber abgesehen davon, daß dieser Unfall allem Anscheine nach ganz unbedenklicher Statur ist. kann ein Zusammen hang mit der Absage deshalb nicht bestehen, weil das kaiserliche Telegramm an de» Minister Thielen, das de» Verzicht enthielt, bereits abgesandt worden war. ehe sich der Unfall ereignete. Nach allen Richtungen wird das Gebiet der inneren Politik abgegrast, um Erklärungsgründe zu finden. Die wichtigste un gelöste Frage bildet hier die Kanalvorlage. und so ergiebt sich den phantasievollen Konjekturalpolitikern ganz von selbst, daß das ungewisse Schicksal des Mittellandkanals, der dem Monarchen ja sehr am Herzen liegen soll, irgend eine» Einfluß auf die Ent schließung des Kaisers, der Eröffnung des Dortinnnd-Ems-Kanals fern zu bleiben, ausgeübt haben muß. Um das zu behaupten, meint das Hauptorgau des Bundes der Laudwirthe, bedürfe es keines besonderen Scharfsinnes. „Vielleicht," schreibt die „Dtsch. TageSztg.", „hat der allgemeine Widerstand gegen den Mittel landkanal. dem sich neuerdings in sehr energischer Weise Hamburg. Altona und ganz Schleswig-Holstein angeschlossen haben, auf gewisse Ncgicrnngskreisc Eindruck gemacht und die Bedenken ver schärft. ob es unter solche» Umständen zweckentsprechend wäre, die Kanalvorlage mit Aufwendung aller Mittel durchzubringen. Daß, wenn solche Stimmungen sich auch nur in zurückhaltender Weise geltend zu mache» suchen, ein Erscheinen des Monarchen im Jndustriebezirke. dos unter allen Umständen für den Kanal in ausgiebigster Weise von der Presse ausgebeutet werden würde, nicht angebracht wäre, liegt auf der Hand." Wäre dies wirklich so selbstverständlich und sollte es der Kaiser in der That, was eigentlich seinem ganzen Charakter und insbciondere der oft be wiesenen Energie seiner persönlichen Willenskundgebungen nicht entspricht, für inopportun halten, angesichts des gegenwärtigen zweifelhaften Standes der Kanalvorlage seine Autorität in die Waagschale zu werfen, so würde das neue Räthsel entstehen, warum die Absage erst jetzt, wo bereits die umfassendsten Jcslvorbercitungen getroffen sind, ersolgt, obwohl es doch seit Wochen bekannt ist. daß die Entscheidung über den Mittellandkanal nicht vor Mitte August eintreten kann, zu welcher Zeit ja erst das preußische Abgeordnetenhaus wieder Zusammentritt, um die zweite Lesung der Vorlage zu beginnen. Ist es denn aber überhaupt eine unaus bleibliche Nothwendigkeit. daß bei der Eröffnung des Dortmund- Eins-Rnnals unter allen Umständen eine kaiserliche Willensäußer ung über den Mittellandkanal kundgegeben wird, dergestalt, daß die kaiserliche Autorität engagirt und im Falle der Ablehnung des großen Kanalprojektcs eine Auflösung der preußischen Volks vertretung unumgänglich wcrd? Wohl schwerlich. Daher erscheint auch eine ander« Kombination nicht zutreffend, die auf folgendem Gedankengange beruht. Der preußische Ftnanzminister habe den Kabinetsches des Kaisers, v. Lucanus. gebeten, den Kaiser zu bestimmen, die Kanalstage aus eine gelegenere Zeit zu verschieben. Der Kaiser füge sich diesem Wunsche, well er Handelsgeschäfte mit den, Centrum vermeiden wolle, und er sei um so weniger geneigt, dem Centrum den Kanal verdanken zu wollen, als das letzthin abgeschlossene Kompromiß des bayerischen Centrumflüaels mit der Sozialdemokratie ihn tief verstimmt habe. Daß Kaiser Wilhelm diesen „Kuhhandel" als schmachvoll empfindet, daran läßt sich gewiß nicht zweifeln: aber daß er sich durch bäuerische Wahlvorgänge, die mit der Kanalstage in gar keinem Zusammenhänge stehen, beein flussen lassen sollte, in dieser Frage nunmehr in der Hoffnung auf eine günstigere politische Komtellatlon eine abwartende Haltung einzunehmen. die ihm den Besuch ln Dortmund verbietet, ist doch eine so willkürliche und absurde Kombination, daß sie nur der Kuriosität wegen Erwähnung verdient. Dasselbe gilt von der Behauptung, daß Berichte an» dem Bergischen und aus den Kohlenrevieren bei Hofe die Koiserfahrt nach Dortmund und dem Wnpperthale nicht als thunlich haben erscheinen lassen. Das Wupperthal sei bei der Negierung als von der Sozialdemokratie verseucht anyeschwärzt worden, so baß unliebsame Demonstrationen oder dergleichen zu befürchten seien. Die „Köln. Ztg." ist der Meinung, da eS bisher an bestimmten Angaben der Gründe für die abgesagte Kaiserrrise fehle, so könne man mit einiger Wahrscheinlichkeit daraus schließen, daß der Ver zicht auf den Besuch in Dortmund lediglich auf den Wunsch de- KaiierS zurückzuführen sei, seine Nordlandreise ,« verlängern. Andere halten eS dagegen für mindesten- cbenso wahrscheinlich, baß die kaiserliche Entschließung nur durch wichtige politische Gründe beeinflußt sein könne, und wer solche in der inneren Politik nicht zu finden vermag, sucht sie auf dem internationalen Erbitte. Nene Reiscpläne von politischer Tragweite sollen den Dortmunder Neiieplan verdrängt haben. Anfangs hieß es, der Kaiser wolle in der ersten Auguslwoche doch »och nach Cowcs gehen: das wird von verschiedenen Seiten mit Entschiedenheit bestritten. Ebenso unglaubhaft ist die Behauptung, der Monarch wolle ein französisches Seebad anssiiche» und habe deshalb die Kaiiersahrt in die westfälischen Jndustriebezirke abgesagt. Auch an einen Besuch i« Rußland aus Anlaß der Leichenfeicrlichkeiten für den verstorbenen Großfürsten-Tkronsolger ist gedacht worden, aber dem steht der ausdrückliche Wunsch des Kaisers Nikolaus gegenüber, daß von der Entlendung von Vertretern answärliger Fnrslenliättser zu der Beisetznngsieler Abstand genommen wird. Falls mm der Kaiser nicht »ach Rußland geht, so könnte doch in Deutschland eine Zusammenkunft mit dem Czaren stattfinden. Da dieser alliährlich dem Darnistädter Hofe einen Besuch abzustatten Pslegt, ko wird eine Kaisercntrevue in Wiesbaden kombimrt, und zwar wird dafür der 6. August in Aussicht genommen Ta aber Dortmund und Wiesbaden nicht allzu wett von einander entfernt liegen und die Kanalfcier am 3. und 4. August ursprünglich vor sich gehen sollte, so kann doch hiermit die Absage nicht genügend erklärt werde». Ein Berliner Blatt will überdies an amtlicher <?) Stelle erfahren haben, daß eine Begegnung Kaiser Wilhelms und des Czaren allerdings in Aussicht genommen sei, daß eine endgiltige Ent scheidung aber noch nicht vorliege. In ledein Falle sei der an gegebene Termin falsch. Geplant sei das Zujammenlreffcn für das letzte Drittel des Anglist, und an diesem Termin dürfte auch fesigehalten werden. Ter Czar befindet sich zur Zeit in Gatichina und werde seine Recke nach Dannstadt auf keinen Fall vor der Beisetzung des verstorbenen Thronfolgers antretc». Möglich sei aber auch, daß der Czar die übliche Herbslreise nach Tarmsiadt in diesem Jahre ganz ansgebe DieMuthmaßungen sind aber hiermit noch keineswegs erschöpft. Es besteht >a auch noch die Möglichkeil, das; der Kaper mit anderen Monarchen zusnmmeiikommen kan». Thatsächlich wird daher auch berichtet. Kaiser Wilhelm werde Anfang August eine Enlrevue mit Kaiser Franz Joses und König Hmnbert habe», welche den Verzicht auf die Reise nach Dortmund lwthwendig mache. Mehr kann mall eigentlich nicht verlangen, es sei denn, daß Jemand noch das Bednrfniß empfindet, unseren Kaiier mit dem Präsidenten Lonbet oder mit dem berühmtesten „Helden" der Neuzeit, dein „Sieger" voll Cavile, Admiral Dewel>, zusamliielitrcfsen zu lassen, um so den Dortmundern zu erklären, warum sie auf den Kaiserbcsnch verzichten müssen. Fernschrcib- n»d Atrttjprrch-Lenchte vom 22 Juli. Berlin. Aus Berchtesgaden wird über das Befinden der Kaiserin noch berichtet, die Acrzte glaubten, icho» in de» nächsten Tagen im Stande zu sein, einen sogenannten Wasserglasvcrband ciiiznlegen. Hierdurch würde es der hohen Patientin ermöglicht werden, das Bett zu verlassen und auf dem Sopha zu ruhen. Bisher ist »och keine Bestimmung darüber gelrossen, ob die Kaiserin bis zur völligen Genesung in Berchtesgaden verbleiben oder nach Wilhelmshöhe übersiedeln wird. Sie trägt übugens ihr Geschick mit größter Ergebenheit und Geduld. — Ter sächsische Gesandte Graf Hohcntbal tritt heute Abend einen längeren Urlaub a» und beaiebt sich zunächst mit seiner Familie nach Knautliayn. — Zur Unterstützung der Bestrebungen dcS Cciilralvercins für Arbeits nachweis hat aus Antrag des Vereins der preußische Minister für öffentliche Arbeiten die EisenbabndienstsleÜen mit der Weisung versehen, daß bei eintretendem Bedarf an Arbeitskräften zu Eisen- bahnorbeiten der Ceiilralarbeitsnachweis in Anspruch genommen werden soll. — Der Bundesrnth hat amtlicher Betau»tmachung zufolge in das Regulativ für die Getreidemühlen und Mälzereien folgenden Absatz eingefügt: Tie Bewillignng eines Privatlagcrs unter amtlichem Mitverschluß neben dem Zvtlkoiito ist unzulässig. Diese Aenderung tritt vom 1. Oktober ab i» Wirksamkeit. * Berlin. Die „Freisinnige Zeitung" meldet: Der Privat- docent Arons wurde im Disziplinarverfahren wegen seiner Zu gehörigkeit zur svzialdemvkralitchen Partei Vvn der Fakultät als Disziplinargericht in erster Instanz freigesprvchen. Der Regiernngs- vertrcler meldete sofort Bernsung an. * Dortmund. Wie der „Dortmunder General-Anzeiger" meldet, habe der Kaiser sich mit der erbetenen Verschiebung der Einweihungsfeier des hiesigen Hafens einverstanden erklärt und seine Anwesenheit zugclagt. Der Zeitpunkt der Feier sei noch nicht bekannt. Hamburg. Der zweite Verhnndlungstag der Delegirten- versammlung des Musiker-Verbandes beriekh in langer Debatte einen Antrag des Dresdner Vereins, eine Jachgenosscnschaft deutscher Musiker zu bilden und damit die Musiker unter das Gewerbegeietz zu stellen. Der Antrag wurde schließlich abgelchnt Bremen. Heute Mittag lief der erste der beiden für Rech nung des „Norddeutschen Lloyd" auf der Werst von Tecklenborg, Aktiengesellschast von Bremerhaven, im Bau befindlichen Passagier- und Fracht-Dampfer glücklich vom Stapel Das Schiss, welches eine Grütze von 7500 Registertonnen besitzt, ist für die Linie Bremen—Baltimore bestimmt und tritt im Laufe dieses Herbstes in das Fahrtrecht. Geestemünde. Die französischen Marine-Offiziere besich tigten heute den Lloyddampfer „Kaiser Wilhelm der Große". Die deutschen Marine-Unterosfiziere veranstalten heute für ihre franzö sischen Kameraden einen Bier-Abend. Kiel. Das modernisirte Panzerschiff „Sachsen" hat seine Probefahrt mit vorzüglichem Resultat beendet und ist heute früh zum Geschwader der Nordsee durch den Kanal abgegangen. München. Der Generaladsutant General v.Muck ist heute stütz hier gestorben. Er war zuletzt Generalinspekteur der Artillerie und des Train. * Berchtesgaden Der Kaiserin erwuchsen aus der Ver letzung keine neuen Störungen, da der ffxirende Verband gut ertragen wird. Bei diesem günstigen Verlauf ist die tägliche ärzt liche Berichterstattung nicht mehr erforderlich. Jretburgi. B- Bon der Studentenschaft wurde heute unter großer Theilnahme de- Publikums der Grundstein zu der am Schloßderg zu errichtenden BiSmarcksäule gelegt. In der Aula feierte Professor Dove Bismarck als deutschen Mann. Wien. Der Kaiser ordnete die Versetzung des Jeldzeug- meister» Grafen Grünne in den Ruhestand an und ernannte den Vice » Admiral Minutlllo zum Präses des marine - technischen Komitees und den Contre-Admirol Grafen Monteeuccomi zum Geschwader-Kommandanten. .Bar t». Im heutigen Ministelrathe theilte der Kolonial- minister mit. sein Ressort habe keine Kenntniß davon, daß irgend ein« Frau DreyfnS betreffende Depesche an Hauptmanu DreyfnS gesandt ivordcn sei. — Der Landwirthschasts-Minister lenkte die Aufmerksamkeit derjenigen Minister, welche mit den Verhand lungen betr. das Hcmdclsnbercinkvmmeii mit den Vereinigten Staaten betraut sind, aus die Notlnvendigkeit. daß die landwirthschaftlichc Produktion Frankreichs in keiuerWeffe bcnachtheiligt werde. Handels- Minister Millerand gab in dieser Hinsicht zufriedenstellende Er klärungen ab. — Tie „Petite Nevubliyue" bringt heute die Existenz des angebliche» Kaiserbriefes mit einem echten Schreiben Kaiser Wilhelm's in Zusammenhang, welches nach einem von Bvisdeffre geleiteten großen Manöver an den Gcneralstabschcf gerichtet worden wäre. Gleichzeitig hatte der Kaiser eine Jugendarbeit bei- gesügt belr. die Strategie Hannibals. London. Nach einem amtlichen Telegramm von der Insel Mauritius kamen daselbst in der mit dem 20. ds. M. endenden Woche 30 Peslsälle vor. von denen 20 tödtlich verliefe». Auch aus Reunion ist die Pest ausgebrochen. London. Infolge Feuers in der Schiffswerft zu Cowcs verbrannten die Nachten „Ermiii", „Rosemary", „Lora", „Aide". „Zivolo", „Wnvhvor" und „White-Rhodes". — Die Explosion auf dem Torpcdozerstvrer „Bnllsinch" fand bei der Probefahrt statt Bei vollem Dampfdruck brach der Verbindungskolben des ZwischencylinderS und durchbohrte den Cylinder und die Schifss- wände. Eine fnrchlbare Explosion erfolgte, im Maschincnrniim Alles in Dampf hüllend »>id die darin befindlichen Leute der Finna, welche das Schiff baute, gräßlich verbrühend. Man fand 7 Personen todt und 6 verletzt. Einer der Letzteren starb auf dem Transport Ehristiani a. Norwegische Blätter melden: Der Schnell dampfer „Auguste Victoria" der Hamburg-Amerikanischen Packet- sahrt Gesellschaft traf aus Spitzbergen norwegische Fischer an, die dort überwintert hatten und sichln trauriger Lage befanden. Einem von ihnen waren die Finger nbgesroren. Die Fischer wurden an Bord genommen, nach Tromiö gebracht und bestens verpflegt. * Haag. Die dritte Kommission der Friedenskonferenz schloß ihre Arbeite», nachdem einstimmig der Entwurf der Uebercinkunst zur friedlichen Regelung internationaler Konflikte angenommen > worden war. Der Schluß der Jrledenskvnfereuz wird Donnerstag oder Sonnabend erwartet. * Washington. Zum Staatssekretär des Krieges wurde Elihu Root ernannt N ew - ?) vrk. Die Ansstände der Angestellten der Straßen bahnen in Rcw-Uork and Brooklyn sind beendet. Die Berliner Börse war auch heute günstig disponirt, namentlich zogen die von Wien abhängige» Werthe ii» Kurse an, in erster Reihe Kreditaktie». Dagegen war das Interesse für Bergwerke bereits, wie erwähnt, wieder wesentlich geringer, doch wurden die Kurse nicht ungünstig beeinflußt. Später trat am Montanakticnmarkte eine durchgreifende Erholung ein, die nament lich Hnttemvcrthen zu Gute kam; von Kvhlenwerthen waren Gclsenkirchener bevorzugt und wesentlich höher. Von Banken Krcditccktie» sehr fest anf günstige Berichte über die Semestral- Bilanz: deutsche Banken wenig verändert, nur Handetsantheile und Dresdner Bank leicht nachgcbend. Äon Eisenvahnen waren französische. Jura-Simplon, Transvaal und Northern Pacific fest. Am Ncatcnmartle waren Spanier hoher, Italiener weichend. Die Börse schloß seit. Privatdiskont 3'/» Prozent. — Ter Spiritus- Markt verkehrte in fester Haltung. Loco 7oer wurde mit 42,90 Mk oder 40 Psg. Höver gehandelt. Termine zogen 20 Pfg. an. Ter Getreide-Markt war auch heute gedruckt auf vcachtvalles Wetter, gute Ernte-Aussichten und reichliches An gebot von Brotgetreide Später vollzog sich eine Erholung, so- daß Weizen und Roggen schließlich ihren gestrigen Preisstand wieder erreichte»: Hafer still und wenig verändert. 'Nach Er mittelung der Eentralnotirnngsstclle der preußischen Landwirth- schastskammcrn wurden bezahlt rn Berlin: Weizen 157, Roggen 140, Hafer 145,50 Mk.; in Stettin-Stadt: Weizen 155, Roggen 144, Hafer 130 Mk. — Wetter: Schön, heiß: Nordnstwind. Frankfurt a. M. (Schluß.) Credit 23U.4N Disconto IW,00. Dresdner Bant 161.85. Staatsbahn —. Lombarden . Laurahütte 264.20. Ungar. Gold — Ponugresen 25.2b. Still. Paris, ('.i Uhr Nachmittags.) Rente 1V0.87»/;.. Italiener 92.77'/^,. Snamer 61,10 Portugiesen 24.80. Türken 2It.Ü7>/z. Türkenlooie 127,00. Ottomanbank 556,00. Staats, bahn —. Lombarden —Fest. Variö. Produktenmarkt. Weizen per Juli 20,10, per Novbr.-Febr 20.70. matt. Rübol per Juli 50.75, per Januar-April 52.75. ruhig. SpirttuS per Juli 44,75, per Januar-April 37,00, behauptet. Amsterdam. Produkten-Bencht. Weizen per Novemberper März—, geschäjtüloz Roggen per Oktober 132,00, per März 132,00. Oertltchcs und Sächsisches. — Beide König!. Majestäten besuchten gestern Vor mittag mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Albr e ch t von Preuße», Regenten von Brauwchmeig, und ihren Suiten die „Deutsche Kunst- ausstellnng". Am Hauptportale wurden die hohen Herrschaften von den Herren: Hosrath Professor Kießling, Profefior Prell und Kommerzienrath Hahn als Mitgliedern der Ausstelllingskommission ehrfurchtsvoll begrüßt. 'Nach eingehender Besichtigung einzelner Säle wurde halb 1 Uhr im Ausstellungspalast ein von Herrn Traiteur Böttcher ausgerichtetes Frühstück eingenommen. An der prächtig mit Meißener Porzellan (Bogelmnstcr nach Brchm's Thierlcbenl gedeckten Tafel, die von der Hof-Blumenhalle Presse! mit Orchideen und dunkle» Rosen in künstlerischer Weise dekorirt war, nahmen neben den Allerhöchsten Herrschaften Thcil die Herren: Ober- hofmarichall Gras Vitzthum v. Eckstädt, Exc., Kammcrycrr v. Minck- witz, Kammerherr v. d. Osten, Oberst Schmach, Oberstleutnant Senfst v. Pilsach, Rittmeister v. Unger, Rittmeister Gras Schinimcl- maiin, die drei Herren der AusstellnngSkvmmission, sowie Hof fräulein v. Oppell. Das Menu führte aus: Consommo, Omelette mit Trüffel», iunges Huhn mit Eompot und Salat. Reis a In Trautmannsdorsf, frische Früchte, Kaffee. Als Getränke wurden servirt: Pilsener und Kulmvacher, Heidsieck, sowie Roth- und Weiß weine in Karaffen. — Nach dem Frühstück besichtigten dir Majestäten mit Sr. Königl. Hoheit und den genannten Suiten »och die Cranach- Ausstellung und den linken Flügel des Ansslellungsvalastes. Erst gegen halb 3 Uhr verließen die hohen Herrschaften unter leutseligem Danke an die Herren der AussteÜungskommission für ihre Führung den AusstcllimgSpalnst. — Am Donnerstag Abend traf Se. Königl. Hoheit Prinz G eorg in dem Barackenlager zu Zcithai» ein, übernachtete da selbst und nahm vorgestern früh auf dem Uebnngsvlcchc Truppen- besichtlgnngen vor. Später nahm Se. Königl. Hoheit auf Bahn hof Riesa das Frühstück ein. — Se. Königl. Hoheit Prinz All> recht vonPrcußcn, Regent de- Hcrzogthnins Braunschwcig. ist von Sr. Maicstät xy c» v c»; Ä-Z k.> 3 ; L 2. r -- S E' L 82. s N! Gl U j-5 D
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