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Dresdner Nachrichten : 06.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-06
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1886
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- -,.ft 11 >u>1 .. N'-, wü,»ae §nnttoä-et„siltr Wnumtrando-aklunn duv uimle» od. Voiielutabtim, tznlrv ,lc>»ttkn^!u»m,li»k rrnommnIk Sn- no,ick>t-SrZ>«M>>nft> V'»- stör Rj«t- , Tagevkatt für Politik, Unterhalts, HeMsverkehr. UörsenverlG. Arentöenriße. NoeUtetiie Rslhweiii-xunsl». Ljfcuren, . eignes b'akrilmt, N »/« Uiter mit b'I.2 Lllc., ewpüeklt - L. 8. 8üLü. Ilrosclon-Xonsticclt, Kölnnlselis 81ri»»»v 1. r Rvulivlt«» ill ? N»rxe»KI«i<l«i'ii innl llnterröck«», Ä vvrsIvIIuuL, K <t»s xrVssts 1^^,'vr ui» klntre. LLstslsr, 15 MMLrkt 15. . 8 orr^l r» MtRALM. 2(iiXVeMii6i' äri-.LOi. K Lkvützr^VÄLL 6n-8p6e!a1itLt! ^ N ürSsslo, Kvrtiwvnt i» »Na» kr«»»!»»«». ——> E>eschNla6rvoUe Ur»l,ett»»i. »—«— VHIsstrutkerstruss« 2, runäcbst äem ältnurrlct. Iivdvr1drLv,!»e8lvAU!itzVMAtzxtzr,('Ilij8lirlNlLLZ!.II(»ki><>1!ltz!ttzvitz8<ltz«.Llli6tz«iMMr. Nr.34H. 31.1ahkg. Aiillagt: 43,0^i> 6rp1. iwIttekangsauoNmik» Mr drn 6. Drccinbcr. Vtordivcsiwii», »littlc-rcc- Stärkk bei di>ra>Ichntiti. mttll. üikwälkuna, vlinc wese»». Nicdcrschliia-'. Tc.nlicroinr Willi. re»d dir »riilitcn -Zeit u irr SIuU. ivemert.: Lertl. „. zr>iw6se'Nebcldildu»«. Dresden, 1886. Moiltllsi, 6. Tttbr. -^erbstwittening inst schon blendet zu haben, gebührt den richtigen Herren Ingenieuren, Die geometrischen Ali»ahmen sind bereits beendet und zwar hat dieselben an Bnchhotz-Lchwarzenbcrg das Vcrmcsiungsbureau von Herrn Müller in Dobeln, die A»ff- , nahmen für Grünstädrel-Nitlcrsgrün und Schönicld-Gcyer das Vermcjsnngsburcnu von Renlich in Kanicnz gusgeftihrt. — Die Ergebnisse der i ä ch s i s ch r n Berufszählung vom Juni 1882 sind soeben in einem staikcn Suvvplcmenthefre dcö Berlin. Tie hundertjährige Jubelfeier des Königlichen Theaters wurde Vormittags durch einen Festakt im FcsÜaale des Schauspielhauses begangen. Generalintendant Gras Hochberg niid Direktor Dreh hielten Ansprachen. Abends war Feftvor- ilcllung, welcher das Kaiserpaar beiwohnte. Graf .Höchberg und die auswärtigen Intendanten sind morgen znm Diner beim Kaiser geladen. — Das Polizeipräsidium erklärt, das; der neulich erlranste Arbeiter Schmidcrski nicht an der Cholera, sondern am Brech-. . , , , dmchiall gestorben ist. ! Jahrgangs 1886 der statistischen Zeitschrift veröffentlicht worden. K on st a n t i n o pel. Tie Pforte richtete eine Circnlarnotc > Die Berufszählung vom ü. Ju»> 1882 ergab für das dichrbevölkerte an die Mächte, in welcher die Notlnvendialcit hervorgehvbcn ivird, / Sachsen 3,(>1 t.8'22 Personen, nntcr denen sich 1,334.^78 oder 11,6 die Situation in Bulgarien zu regeln »nd eine Verständigung der! Proz. Criverbsthälige. l.6.911 oder 2.2 Proz. häusliche Dienstboten Niächte darüber zu erzielen; gleichzeitig wird die Kandidatur des ^ und 1.616,130 oder 58.3 Pro;. Familienangehörige befanden. Von Fürsten von Mingrelien enipsohlen. iZranksurl. s. Decbr. iTmintaaä Verkebrl Credit A2.0V. «Ltaatobalm Uig.oo. Lombarden S«'«. Tisconto 217.70. Elbeibat 137.5«. Lvanier or oo. steil. or«,» uvrr 4 Tecbr. Mebi 3.IS. Römer Wnnerweiee» S07i. ver Dccemder eo. ver November so'/«, ver Mai iss? ss'». Mais (Dieivi ->»',. strack» »> -. Lokales und Sächslichrs. — Der kaiserlich japanische StaalSnnnisler Genrrnl Vicomte Tan, hat am Sonnabend unter Führung des Geb. Finanzratbes Freiesleben die Mnlbener Hültcn bei Frciberg besichtigt. Derselbe ivnd heute die Forstnkadcmic Tharandt, morgen die kgl. Porzellan-1 ,'abrik in Meinen besuchen. — Ter Reichstagskonimission zur Berathnng der Peti tionen und Beschwerden gehären von sächinchcn Abgeord neten die Herren Reich, Hartwig und Merbach an, — Von den zur Crgänzungswghl des K reu z k i rchn v o r - ü an des abgegebenen 528 Stimmzetteln fielen ans Geheimen Final,zrath Tr. Barchcwih 509, Braunieistcr Naiimann 50l«, Obcr- at'pcllaiionsrath Neidhardt 509, Nr'cdieinalasscssor Apvih. Tr. Phil. Hoiiiignn 506, Amtskauptnignn v. Mehlch -197. Apotheker Franz 192. Branddirektor Nitz 486 Stimmen. — Bei derselben Wahl in der Annenparochie wurden die seitherige» Kirchenvorslcher wiedcrgewählt: Geh. Hosratd Ackermann, Ledcrfabrikant F. A. Vierling, Scminardirektor Dietrich, Nadlermeister Lübner, Rektor Pros, Tr. Oerwl, Ntaschinenfabrikant Rost. Stadtrath Schaal. — Ter gestrige Sonntag zeigte bezüglich der Temperatur, dab wir nun direkt aus den W >»t e r l oS ste uern In und «uher- lialb der Stadt zeigten die Tbermometer einige Kältegrade und Hie Straften in der Umgebunss waren fest gefroren und von einem 'chnccartigen starke» Reif überzogen, auch war am frühen Morgen hier nnv da etwas Schnee gefallen. Der Grafte Garten-Teich und die Carola-Lee» waren mit einer centimetcrslarke» Eiskruste über ragen und deuteten a», daß die Zeit des Cchlittschuhfahrens im Anzuge ist. Ter Himmel war, wie man zu lagen pflegt, mit Scimee gefüllt und zeigte sich Grau in Grau, auch giim ein recht icharscr Wind über Feld, Flur, Wald und Stadt. Werden wir diesmal weifte Weihnachten »alien? — Am Sonnnbend Nachmittag hat sich in der ehemaligen graften Jnfaiitcriekawriie an der Hauplstrahe in Neustadt ein Schuhmacher dnrcb Erhängen in seiner Wohnung selbst entleibt. — In der Schlaskammcr ihrer Wohnung am der Badergasse hat sich an, Sonntag früh eine 40 Jahre alte Franensperson durch Erhängen das Leben genommen. — Sonnabend Abend entstand in einer Wohnung auf der Schreibergasse ein kleiner Gardine nbrand, wrlcber aber de» Essett Halle, daft sich eine unzählig grafte Menschenmassc an« Neu gierde antammklte, welche nur im Wege stand. Man überlasse doch das Unterdrücken der Brände der Feuerwehr, welche auctr ohne Zuschauer ihre Pflicbt thun und besser Platz haben wird. In Berlin kümmert sich kein Mensch »in ein Fener, böchstens Bummler niid unredliche!- Gesindel, aber nicht anständige Menschen. — Der dramatische Wohlthätigkrits-Verein „ Lessing" hat als Ertrag der am Todleiiivnntag (2l. Nov. re.) im Saale des Eldo- iado slallgesundenen theatralischen Ausführung znm Besten der Ferienkolonien an den Vorsitzenden des gemeinnützige» Vereins, Hcmi Bürgermeister Bönisch. die Summe Go» 57,!U Mk. abgelieiert. — Weihnachtssendungen. Tas Reichspostamt richtet auch in diesem Jahre an das Publikum das Ersuchen, mit den L8cihnachtsvericiid>ingen bald zu beginnen, damit die Packetmasscn sich nicht in den letzten Tage» vor dem Feste zu sehr zmammen- drmigm, wodurch die Pünktlichkeit in der Beiärdening leidet. Tic Pallete sind dauerhast zu verpacken. Dünne Pappkmten, schwache Schachteln, Cigarrenkisten rc. sind nicht zu benutzen. Tic Aufschrift der Packetc muß deutlich, vollständig und haltbar hergesiellt sein. Kann die Anifchrist nicht in deutlicher Weise ans das Packet gesetzt »'erden, so empfiehlt sich die Verwendung eines Blattes weiften Paviers, welches der ganzen Fläche nach fest anigcklebt werden uiiift. Am zweckmäftigslcn sind gedruckte Aniichriiten aus weiftcm Papier. Taaegen dürien Formulare zu Post-Packetadressen sür Packetailsichrüten nicht verwendet werde». Der Name deS Be- iinnmvngsortes muh recht groft und krä'tig gedruckt oder geschrieben 'eni. Tic Pnckctani'christ muß lämnitliche Angaben der Begleit- adresse enthnilcii, zutreffenden Falls also de» Frankovennerk, den Aachnahmebetrag nebsi diaincn »nd Wobnnng des Absenders, den Vcrmerk der Eilln-stellung rc., damit im Falle des Verlustes der Veglcitadressc das Packet auch ohne dieselbe dem Empfänger aus- achandigt irwrdeii kann. Auf Packeten »ach gröheren Orten ist die Wohnimg des Empfängers, auf Packeten nach Berlin auch der Buchstabe dcö Postbezirks «1-, IV., 80. n. s. w.1 cinzngeben. Zur Veschlennignng des Betriebes trägt cs wesentlich bei, wenn die Pc-ckelc frankirt aiiigeliefert werden. Tas Porto für Packetc ohne uugegebenen Werth nach Orte» des deniichcn RcicbSvostgeliiets be trägt bis zum Gewicht von 5 Klar, 25 Prg. aus Entfernungen biS >0 Meilen, 50 Pfg. auf weitere Entfernungen. — Verschiedene Zeitungen haben in letzter Zeit eine Reihe, «Heils ungenauer, tbeils ganz irrthümlichcr Angaben über die im Erzgebirge zu bauenden Staats eisenbahncn gebracht. Tcm gegenüber schreibt man u»S: Außer der Linie Stollbcrg- Zwvnitz, >vo die Vorarbeiten infolge der geometrischen Grundrili- uufliahnie eine geringe Verzögerung crfabren Haben, werden im uächslen Jakrc erst, sicherlich nicht vor Ende April oder Anfang Mai, die Erdarbeiter! a» de» Linien 1) Schönield-Gcver. 2) Buch- Holz-Schwarzenberg und,P Grünstädtcl-RitteiHgrün in Angriff ge nommen. '«v'ie Vorarbeiten miissen infolge der sich in dortiger Gegend bietenden Terrainvcrhältnisse als besonders schwierig be zeichnet werden und cs darf nicht etwa behauptet weiden, daft die die speziellen Messungen aussiihrendrn Herren Ingenieure und Feld messer eine leichte Ausgabe haben. Mit der geistigen ist auch keine geringe körperliche Anstrengung verbunden. In der Hanptsachc werden die vorgenannten drei Linien säst gleichzeitig in Angriff ge nommen. ES steht jedoch zu erwarten, daß dein bereits dort befind lichen Bennrssungspcrional während der Bauzeit noch weitere Hiffs- ' " werden. DaS Verdienst, die Noturvorarbeitcn kurzem Zeitaufwand infvlge der günstigen 1000 Personen der Bevölkerung Sachsens (wobei den Erwerbs- . thüligcn ev. ihr Hausgesinde und ihre Familienangehörigen zuge- rechnct sind) kamen 562 ans die Induline <355 im Reich>, 200 nni j Land- und Forstwirtbschait (425 im Reich), 120 aus Handel und ! Verkehr (100 im Reich ', 49 ans Staats-, Gemeinde- und Kirchcn- dicnst und die sogenannten srecen Beruisarten (49 im Reich, 18 ' n>ii Lolmarbeit wechieliidcr Art (21 im iRcich) und 51 ani die Kaiegorie ohne Berns (50 im Reich). Wenn man die Erwerbs- tbätigen allein in Betracht zieht, so kommen in Sachsen von 1000 Erwcrbsthätigcn 581 ans die Industrie (im streich 363), 236 an» Forslwiilhschait lim Reich 467) und 106 ans Haiidel »nd Verkehr lim streich 89). Tie ErwerbSthätigen der drei Häupter- tverbSzwcige, Landwirthichait und Forsrivirthichait, Industrie und Handel, thcilcn sich in Sachse» in 31,3 Pcvz. Selbstständige und 65,7 Pro;. Gehilien und Arbeiter, cinichlieftlich des Vcrwaltungs- nnd AnijichtSverioiials. Im Reich ist daS Verhältnis; 37,4 : 62,6. Unter je 100 Dienstboten sind in Sachsen 2,5 männlich und 97.5 weiblich, im Reiche 3,2 männlich und 96,8 weiblich. In Betreff der in Sachsen betriebenen Nebenbernie ist zu bemerken, daß in Sachsen am 2. Jnnl 1882 von den 1,33r,478 Crwerbsthätiacn im Hauptbe rufe 155,862 oder 12 Pro;, in Nebenberufen khätig waren, und zwar betrieben 98,257 selbstständig. 10,533 in anderer Weise Land- wirtbichait. 28,792 Industrie, 23,222 Handel und Verkehr, 1153 Lolmarbeit wechselnder Art und 5680 Staats-, Genrembe- oder Kirchendicnst und sogen, freie Beruisarten. Von den 66,914 häus lichen Tienstboten übten 3938 und von den 1,613,430 Angehörigen 23,805 eine nebensächliche Erwerbsthätigkeit yuS. , . — Ter Kutscher Förster in Ziira u Halle an, Donnerstag daS Un glück, bei dem UlrichS'schen Vorwerk on der Harthauer Strafte so ungünstig von, Wagen zu fallen, daft ilnn der schwere Kohlenwagen über die Brust fuhr und der Bedauemsw-rtbe sofort eine Leiche war. Ter Ven,»glückte hinterlaftt Frau und Kind. — Am Freitag verunglückte in Chemnitz beim Bau der Pctrikirche ei» Schieferdecker dadurch, daß er beim Herabsteigen von dem Gerüst ans eine lockere Psoste trat und infolgedessen ca. 18 Mir. tiei berabstürzlc. — In Lüttui tz bei Mügeln brach Freitag früh gegen 2 Uhr im Kleebcrg'fchen Gute Feuer aus, welches iaminklichc Gebäude desselben nnt Ausnahme des Wolmliauics in Aichc legt--. An deni- iclbcn Abend halb 8 Uhr entstand im Kieftling'ichen Gute zu Alt- miigcln ebenfalls ein Feuer, welchem sämmtliche Glitsgebäude zum Oplcr sielen. — Bei der dicsmalineit Stadtverordnetenwahl in Leipzig haben nur 35 Pro;, der Wablbercchligte» ihr Stimmrecht auSgc- iibt Ter (»Imnd hierfür ist darin zu fliche», daft nur eine Kandi datenliste ati'gcstclll war. — Vor dem Landgericht in Chemnitz wurde am Mittwoch ein Straffall verhandelt, welcher das Interesse welkerer Kreiie erregen dürste. Ter Bnchdnictcreibesitzcr Ludwig in Chemnitz war ange- klaat, ein in Leipzig und dessen Umgebung am 27. Juni 1886 ver breitete?. mit der Ucbcrsckrist: „An die Wäblcr des 12. und 13. Wahlkreises" und mit der Unterschrift: „Tie Sozialdemokratie des 12. und 13. Wahlkreises" versehenes, von der Krcishaupllnannschafl Leipzig verbotenes Flugblatt gedruckt zu haben, in welchem voll kommen unbegründete Beichnldigtingen icinvercc Art gegen das Polizriamt Leipzig und die dortige Kgl. Krcishanptinaiinichasl er hoben wurden. Außerdem hatte er auch falsche Angaben bezüglich des Namens und Wohnortes des Druckers und Verlegers gedachten Flugblattes bewirkt. Ludwig wurde mit Gcsäugiiiftstraic in der Dauer von 2 Monaten und 1 Woche belegt. Wegen Verbreitung des erwähnten FlugvlatteS wurde» bereits 17 Personen vom Land gericht Leipzig vernrtheilt. — Freitag Abend fand' man den Weichenwärter Knoth todt zwischen den Geleisen des Adorfer Bahnhofes vor. Eine Brausche am Kopie war die einzige Verletzung, die man an ihm bemerkte. Ob er obnmächtig geworden und tovtzuiammengeninkeii oder ob ec von einer Lokomotive ans dem Geleise geschleudert worden ist, konnte nicht fcstgestellt werden. — Landgericht. Allein Anscheine nach gehört der am 24. Februar 1860 zu Gombicn geborene Handarbeiter Emil Otto Won zn denjenigen praktischen „Knininalstildenten". die der Mei nung sind, bei der Bestrafung besser ivegzutvinmen. wenn Zwei oder noch mehrere Individuen an einer Strailhat betheiligt sind. Von diesem Standpiinkt aus ist die Behauptung des wegen ein- sachcn und schweren Diebstahls vor die 4. Strafkammer verwiesenen Angeklagten, es sei ein gewisser ^August", den er in Lockwitz kennen gelernt haben will, bei einer nächtlichen Expedition in der sogen. Hiiinnclniühle zu Burgstädtel niitthätig grwcicn, durchaus unglaub würdig und Wolf scheint den großen unbekannten eben nur in der Meinung erwälmt zu habe», er komnie schon mit der Halste Strafe weg. W. wohnte bei seiner, in zweiter Ehe verheiralhcten Mutter und entwendete dieser Ende September ein OnittungSbiich der Sparkasse zn Dohna, das in der unverschlossenen Labe einer ihm frei zugänglichen Kämmer ansbewahrt war. Er hod die Ein lage von 13 Mk. 74 Pfg. ab, verbrauchte das Geld und legte dann das Buch wieder an Ort und Stelle zurück. Ter Angeklagte hatte als früherer Arbeiter in der Himmclinühlc eine genaue Lokalkcnnrnift erlangt und war namenllich über das Hauptäiiartier der Delika tessen des Mühlcnbcsitzers Op'tz nicht >m Zweiiel. Unter diesen Umstände» wurde es ihm leicht, mittelst einer Leiter vom 15. zmn 16. Oktober in die " und vier prächtige Holsteiner ^>,,L Speck im Werthe von ca. 70 Mt. in'S Freie, zu spedircn. Nach ' geliebten Führers Jalire alte, noch nnbestra'ie Buchhalter Gustav Adolph Weber uitte/ schlug während seiner Dbätiglc>t bei der Firma Karl Wenzel. Cm tonnageniabrik hie», nach nnü nach ans der Ladsnkaisc 33 Mk„ be hielt ierncr einen Posten vo» I5l Mk. 50 Pfg. für sich, und aufte» dcni verbrauchte er noch 59 Mk. 50 Pfg. in seinem Nutzen, ansla!: das Geld abznlieiem. Behuis Ersatzleistung verpfändete W. vv. einigen Tagen sür ca. 700 Ml. Möbel. Er wurde ,u 8 Monaten Gefänglich und 2 Jnbren Ehrenrcchtsverlnst verurtheilt. Uebcrdie-, versügie der Gerichtshof in Rücksicht aus Fluchtverdacht die J>» hastiruiig des Angeklagten. — A m tsciericht. Eine bereits wegen Diebstahls verbüß! / Vrnstrase lieft sich die Dienstperson Kawline Anna Hahne!, ca. 2" Jahre alt. nicht zur Warnung dienen, vielmehr stahl sic einem Kaufmann ans der Zöllnerstrafte, woselbst sic bcdienstck war, einen Hnndcrtmartichein auS dein Schreibiekrctär. I» Berücksichügung des groben Veltranensbruchs wird die Angeklagte zn 4 Monatei. Gefängnis; verurtheilt. — Um einem Freunde in der Noth behilflich zn sein, nnterichiug der noch im jugendlichen Alter stehende Rcoendc Ernst Arthur Ulbrich seinem Äiiitraggeber die Snmiiie von 106 Mt., wclche er dem erwähnten Freunde lieh. Zn Ungunstcn des Ange klagten spricht eine Vorstrafe wegen EigenthlmiSvergehens, der Nils; brauch der Vertrauensstellung, sowie der erhebliche Geldbetrag, andererseits zn Gunsten der Umstand, daft Ersatz geleistet wurde. Immerhin wird ani eine Gciüiignchslraie in der Dauer von 4 Wochen erkannt. — Ter Schulbote Löffler begab sich betreffs Zahlung eines mistenden SchulgeldbetragS am 21. Scpt. zu dem bereits erheblich vorbestrafte» Handarbeiter Karl Rüinplcr, 1826 geboren. Bei dieser Gelegenheit nmftlc sich der Beamte, welcher in taktvoller Weste seinem Dicnst nachknni, die beleidigendsten Be Zeichnungen gefallen lassen. Hieriür wird Rumpler zn einer ^tägi gen Gesüngniftslrase verurtheilt. — Nächste Ostern soll die 14jährige Johanni Elisabeth Haupt die'Schule verlassen. Trotz ihrer großen Jugend machte sich aber die Angeklagte des Diebstahls mehrerer Geldbeträge ans einem frei dalicgenden Portemonnaie schuldig. Ebenfalls entwendete sie von einem Verkauisstand ani dem Jahr markt ein paar braune Filzschuhe. Einen ihr anvertrautcn Geld betrag von 1 Mk.. stir welchen sie Kohlen lauien sollte, unterschlug sie. --- Für das Geld ichafftc sich die unredliche Person einen Ring an. 2 Wochen Geiängniß lautet das Unheil. — Einer fahrlässigen Nebcrtretung im Sinne des t- 367. Absatz 12 des Strafgesetzes, »rächte sich der Klempnergeielle Rudolph Wilhelm Waldmgnn, 1861 geboren, ani 17. Seist, schuldig. Der Genannte war am 17. Sept. ani einem Grundstück der Gcrbergasse mit derß Reparatur einer Wasserleitung beauftragt. Waldniann unlerlicft die nöthigcn Vor sichtsmaßregeln, einer etwaigen Vcnlnglückung dritter Personen vorznbcngen. Eine Briesträgersiran stürzte in die nnverdcckt ge lassene Schrotöffnnng, und zwar so unglücklich, daft sie einen Knic- icheibcnbruch erlitt, an welchem die Bcdauernswerlbe jetzt noch krank darnicdcrlicgt. Waldmann wurde von der Kgl. Polizei zn 50 Mk. Geldstrafe verurtheilt, gegen welche Verfügung derselbe Wider spruch erhob, indem er dic^betreffendc Verletzte von der Oessnnng riigenikure zugelheilt n mst vah-kmbmüftia seiner Darstellung soll der ominöie „August" Wae ebenso wie Woli 2 Schinken nach einem Versteck Wache gestanden und ^ empor ragend, die seine schlanke Gestalt des Fcldniarschn lls mit dem > nach einem Versteck »n sogenannten > blutlosen, edel geschnittenen Gesicht „nd dem iein durchgeistigten, Holbusche getragen haben. Das Unwahrscheinliche der Mstwstkung z wie von dem Lichte deS Ideale» riberflvssenen Ausdrucke der Miene, einer zweiten Pcrio» geht n. A. »uch nuS dem Umstande hervor,: Gral Moltke sprach mit schwacher, allein in ihrem Klang »»gemein daft man drei der gestohlenen Schinken nachträglich in der Scheune edler nnd ipinpalhischer Elumne. Er setzt die Worte bestimmt, deS Stiefvaters W.'S versteckt voriänd. Obwokl der Vorsitzende, sicher, klar inarlirt, mit wundeibarem Gesichte sür korrekte Satzver- Herr Laudgerichtsdircklor Tr. Flügel dem Angellaglc» das Nutzlose j bindnng, man wenn, die Interpunktionen aus seinem Vorträge seiner Bebanptilng vorhielt, blieb Woli doch beharrlich bei seinem hcrauszuhörc». Todtenslille hcrrichtc. so lange er das Wort hatte, Vcrlheidigtlngsihstei» stehen. Er wurde aus Antrag deS Herrn ! im ganzen Saale, nnd als er die letzten enffchlojjencn Beinerkungen StaatsanwattichaslS-Ajsessars Tr. Thicinc zu 10 Monaten 2 Wochen ^ gegen Frankreich, bei denen er das Organ erhobst und mit bcson- Geiängnift nnd 2 Jahren EhrenrechtSverlust verurtheilt. — Der 33 derer Kraft erklingen lieft, vorbrachle, waren sie weithin vemehnchar. VS ^ »» so vcrblerbt es bei der niiSgcworiciieii Geldstrafe, welche ini Nicht- ciiibringungsfaüe 10 Tagen Haft gleich erachtet wird. — Der häufig vorbestrafte, auch mit Zuchthaus belegte Handarbeiter Karl Gustav Hermann Schmidlchcn, 1854 geboren, mochte sich in ver schiedenen Fällen des Diebstahls mehrerer Sack Kartoffeln schuldig, welche er den betreffenden Händlern in unbewachten Angenblickcn von den Vorräliincn der Keller wcgstiebitztc nnd vcrkanftc. 3 Wochen Gefängnis; lautet das Urtheil sür diese Spitzbübereien. — Als notorischer und routinirlcr Bettler verstaoi cs der 1842 zn Posta geborene Handarbeiter Alexander Otto Hering, währenddes Alrnosenanip>ecbeiis in Kleinzschachwitz und Blaiewitz eine Fraiicn- jacle und ein Paar neue Stieseln widerrechtlich sein Eigen zn nennen, mithin zn stehlen. Ter Handarbeiter wird ftir diese un statthafte Handarbeit zu 4 Wochen Geiängniß verurtheilt. Ut>c«1»r,,„„ »o»> 5>. Dkrrmdkr. ivaromklrr »»a, O«r»r vilotl, Wallftratze lr>. Mittags N! »Lr: 7t>3LctUt»-cter, i»»>crS»dcrt. TdkrmomkirogravH «aL «raumm, rk»,»kra„,r: döchstc: cktepmikt, nirtrtgfte: ZU, <Srai> KSltc. — vkdtckt. — WI»>>: Nordwcst. röasscrftand »cr Elbe am l>. Dccember: WZ unter Nuv. DentseheS Reich, lieber die beiden Hauptredner der Mililär- dcbaitc am Sonnabend im Reichstage schreibt die B. B. Ztg.: Tr. Windthorst war ausgezeichnet disponict; seine Stimme, die im veiflossenen Jahre völlig zerbrochen geklungen halte, scheint von den Acrzten und durch dir Brniiiicnknrcn wieder, so weit dies bc, dem bohen Alter deS Redners inöalich ist, völlig hergeslellt worden zn sein, sie klang klar nnd weilhin verständlich und lieft, unge achtet der Vortrag fast über eine Stunde währte, in ihrer Kraft bis zum Schluß desselben nicht »ach. Tie Pcde wurde mit ringe- theilter Aiisiiicrkiamkcit ausgenommen. Der Herr Kriegsininiilcr hatte sich in die nächste Nähe des Tr. Windthorst gesetzt nnd machte sich eifrig Aufzeichnungen, das Gleiche that Graf 'Moltke, der sich am Blinveöralhstikchc anfacsiellt hakst, und >ast iämmtlichc Führer der verschiedenen Parteie>r hatten in den vorderen Reihen der Bänke Platz gcnonunen. Nachdem Tr Windthoffl geendet hatte, kündigte unter allgemeiner Bewegung der Herr Präsident als nächsten Redner den Grast» Moltke an. Dieser begab sich, um von allen Anwesenden bequemer verstanden zn werden, ans de» steinen freien Platz in der Mitte des Hauses, direkt nnstr der Redncrbübne, sodatz er dem Präsidium den Rücken kehrte. Er lehnte sich, den Ober körper leicht nach vorn geblickt^ in zwangloser eleganter Haltung a» den Tisch, der gncr vor den Slenograpbenpullen sicht, die rechst Hand hielt er zwischen eine lost anlgeknvvite Stelle der Uniform ans der Bnistz mit der Linke» hob er von Zeit zuZeit einen kleinen Zettel, woraus einige Schlagworte verzeichnet standen, an das Auge. Alle Abgeordneten hatten sich rmgS um ihn herum in den aller- vordersten Reihen niedergelassen nnd zwei Drililhcile des Hauies waren dadurch leer »nd verödet geworden. Diese Art der Gruppi- >t. mittelst einer Leiter in der Nacht! rung hatte etwas ungemein Malernches und war wie geschaffen >ie Vvrrathskannner O-'s cinzustesgen! zur Verewigung ans einem Bilde: eine sitzende, dicht gedrängte /^Schinken. sowie eine O...mt»>ft § Schanr aufmerksam und ehrsnrLisvoll, wie aut die Worte eines horchender Zuhörer und, mitten darunter, hoch
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