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Dresdner Nachrichten : 18.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-18
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1886
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»k. L rin Gesetzentwur, üb« ist« Beern««» . »um Zweck der Unterstützung de kstätten und Fabriken de» dm l Bei hen^Ünterhon^lunarn vor Lharleroi wegen der Wiederaus- naliin« der Arbeiten in dm Kodlenwecken becheiligen sich die Bürgmueister al« Beruiittler zwischen Arbeitgebern und Arbeitern. Mkiltat. 2» Juinrt, die Arbeit »och nicht >« »»W U — in dem « kmte. ^ er sich tödte. weil « nicht mehr an die ehten glaube, doch emenn« er str zu semer Uni nderin, , b Sie unter den» Ramm Mistreß alten Oiflzier«. Eie ist 87 >n»»tgemacht und sich e lag vor chm; ung glaube» 8«w1>« Mn Ll». Lpnl ISS« Tb« »u Lmnd«. Ein junger Fürst, den seine " nicht daran gewöhnen kann, in iiiu, Mi, ' zes öfl Bisher hatten di« Unterdanäunmn kein Lodelin«art. Marchimne» und SossrlirS ist wieder auscmwmmen England. Me. Bradlaugh organisirl «in gro! Meeting zur Unterstützung von Homerule für Irland, welches am 23. d. in der Et. Jamei^ Hall stattfinden soll. Mr. Labourhere wird den Borsitz führ«, und sowohl alle Arbeilervertreter im Par- lammt, als auch etwa 2V andere Abgeordnete haben ihre Gegen wart zugelagt. Biele der Londoner Arbeiterkinds und andere indu strielle Berrme liberaler und radikaler Natur leisten bei der Organi- ,ation dcü Meeting« Beistand, m welchem, wie verlautet. Resolutionen unterbreitet werden sollen, di« Mr. Gladstone'S Homerule-Borschlügc in der Hauptsache billigen. Den jetzt weitrr vorliegenden Berichten über den Selbstmord Lord Shatt««bury'» ist zu entnehmen, daß die erste abaeseuerte Nagel ihr Ziel verfehlte und durch die Seitenwand der Droschke drang. Infolge de« Schüsse« sprang der Kutscher vom Bock und öffnete dir Waaenthüre. worauf Lord Sbaltesdmy ausries: „Fahren Sie weiter, ich rwbe Ihnen b Lstr., aber machen Sw kem Aus heben« von dieser Sache.'' In diesem Augenblick sagte eine nahe stehende Person: „Dort kommt ein Polizist." Ebe dieser indeß die Droschke erreichte, setzte Lord Shaiiesburu den Revolver an die 7chläse und feuerte zum zweiten Mal. «ein Kops sank auf die Schulter und er war todt, ohne daß man eine Ahnung davon hatte, iver der Selbstmörder war. Im Unterhaus erklärte Gladstone auf eine Anfrage, er glaube um nächsten Montag nicht im Stande »u sei», irgendwelche nütz liche Mlttheilung bezüglich Griechenlands machen zu können, lei aber überzeugt, daß der zwischen Griechenland ,,»d der Pforte und Griechenland und dm Mächten slatlfmdcude Schriftwechsel kein solcher lei, daß von demselben irgendwelche Berschiedenheit des Ge fühls im Unterhause zu erwarten stehe. — Sodann begann die erste Lesung der irischen Landankauwbill. (Saal und Galerie» waren wieder überfüllt, dock» war die Auslegung nicht so hochgradig wie am ersten Tage der Debatten über die irische Nciormbill.) Gegen '/«6 Uhr ergriff Gladstone zur Begründung seiner Vorlage das Wort zu einer 2Ms1üiidiae» Rede. Mdner begann damit, der Zweck und da« Ziel aller Bestrebungen seines Kabinets lei der Wunsch, dir Irländer zufrieden zu stelle»: er wolle nicht, dag die Engländer und Schotten ein pekuniäres Risiko übernehmen sollten, uni die irische Schwierigkeit sortziischaffen, ans düse Z,»»iilviing antworte er mit einem emphatische» Nein. Tie irischen Agrar- veibrechen sticn entstanden und hätten zugenviiliiieil durch das ab- lolliie, rücksichtslose Schalten und Walte» der gar nicht aut ihren Besitzungen wohnende» Grundhrrren. welche ihre Pachtzinsen er- Iiöhten, ie »lehr ihr« Ausgaben außerhalb Irlands Zunahmen. Dieies Zusammenkommen von schroffster Unterdrückung elnerseitS und nessirm Elend andererseits erzmgte jene entsetzlichen Verbrechen, (lnd diese Schondthatm besahen, Dank den trostlosen Zustände», n sich selbst Lebensfähigkeit genug zur weiteren Fortpflanzung, oähreud von Generation zu Gmeration das Gefühl, der gleichen Nationalität anzugehörm, immer geringer wurde und schliehlich ic'llständig aushötte. nachdem fast jede Gemeinschaft zwilchen Grund- errm und Pächtern geschwunden war. Bon der Verantwortung fieriur können wir uns nicht rcinwaschen, die Handlungen jener rochen Grundherr«!, sind theilweiie nufere Handlungen: wir sind unschuldige Verbrecher. Mit der Macht in unserer Hand sahen nr de» Handlungen jmer niüssig zu. Freilich giebt es auch gute lindherrcn: diele muhten unter den biiien Verhältnissen ebenfalls Won. Die Union zwischen Irland „„d England wurde seiner nk gegen de» Wunsch aller besseren Klassen durch großartige Be- ecviliigeii und durch unverhohlene Einschüchterungen dinchgesetzt. r Plan, welchen er (Gladstone) entwickele, solle am nämlichen v.gc m Wirksamkeit treten, wie die Homerule - Bill. Gladstone uiccelte da»» e>iigchc»d «einen Plan; obwohl derselbe ziemlich -wickelt schien, stellte ec di? -sache doch derartig dar, datz sie trotz ioer Koiiwlizirthett gleichwie eine gm geölte Lokomotive arbeiten Gladstone vertheilt die,Landcinkäuse jo.^daß aut die Zeit vcsvnc-riv. Lugeuie. die bon ihrem Ansflng nach Paris zurück- te das Unterhaus während der letzten Sitzung. Da war in de, Damengalerie kein Platz mehr; die 'S stz ule ini««e. _ . . , ^ , ' I8!D tünszig Millionen Pfund kommen. Die irische Land mümisbill wuldc schließlich in erster Lesung ohne besondere Ab >o»i»»ng aligeiiommen u»v die zweite Lesung ans de» 13. Mai tzitgcsrtzt. Tie Landnnkaufsbill wird von den Morgendlättern, l . „Tailn Skews" nusgenomnie», allgemein ungünstig beurtheitt; i e st, ui ihrer gegenwärtigen Form aus finanziellen und politischen Gründen unannehmbar. London. Bei dem Meeting des Liverpooler Ausstellungs- Kou»ce verlas der Mayor einen eigeichäncngen Brief der Königin, ii ee>n sic ihre Anknnst für Mitte Mai in Aussicht stellt. — Tie . uiijeiiin von Wnles hat ein eigenhändiges Schreiben an die B äsidentiii des „Allgemeinen HiltsvereinS für Soldaten und See- >i!c" abgeiendct, i» welchem sie sagt: „Ich suhle mich gedrungen, ,'i>m» und den von Ihnen präscdirien Damen des so hochgeschätzten e'cüillhMigkcitsweckes nicinen wärmste» und innigsten Daut zu sagen u:r die werthvolle Hilfe, welche -sie deni Reiche leisteten, durch A ünlie von Geldmittel», Kleidungsstücke». Büchern, Skahrnngs- e lleln und vielen andere» Dingen, welche zur Gesundheit und zum 'i iniorl rmicrer Soldaten und Seeleute in fremden Ländern bci- ic.igen. Als Mutter eines Soldaten und eines Matrosen danke ich Ihnen noch gc»^ besonders. Alexandra. Prinzessin von Wales Die Kauen» gekehrt ist, besuchte iic zu spät kam, war . . „ . . urcaisern, mußte deshalb Stunden im Wartcsaal verharren, bis die Portiers chr die Erlaubniß zum Einlaß in die Prmzenzinimer nenmttctl hatten. Mittlerweile war aber der tntrreisanteste Thril der Sitzung vorbei und so begnügte sich die Kaiserin nur mit einem Besuch der Krhpta und citticrule sich, ohne von der Erlaubnis; Ge brauch gemacht zu haben. — Der Mayor von Boston hat an Glad- swnc iotgendes Telegramm cibgeschickl: „Die hervorragendsten Mit glieder deö Massen-Meetingü in Bolton sprechen Ihnen ihren Lank ans sür Ihre weise und gerechte irländische Politik und drücke» hierdurch ihre große Bewunderung und den linsten Respekt aus." Gladswiie antwortete sofort: „Lieder Mavvr! Ich danke Ihnen sür Ihr gütiges Telegramm, ebenso ollen Milunlcrzeicbncrn für ihre Liebenswürdigkeit. Ich fühle, daß die Meinung der Amerilaner »der Irland ein Faktor ist. mit dem ich bei meiner Politik rechnen muß, darum empfinde ich cs auch alS eine mächiige moralische Siütze. daß Ihre Kirche die Anstrengungen der Regierung Ihrer Magstät billigen und in Liebe am alte» Vaterland hänge». Ihr ne» ergebener W. E Gladstone." — Im Tontine-Hotel in Shef field haben sich zwei Redakteure von Sportzeituiigc» wegen eines Zimmers derart veruneinigt, daß der eine de» andern mit Messcr- 'lichr» jo lange traktirte, blScr cmschemcnd leblos liegen blieb — Bei dem Rennen ru Skewmarket hatte sich eine sehr zahlreiche aristo kratische Gesellschaft eiiiaesundc», weil des Prinzen Wales P»crt „Alexander" lause» ivllte. Ter Thronerbe war selbst mit seinen! ältesten Sohne anwesend, doch gewann nicht sein Pscrd den Batxw hainpreis, sondern „Hnmbeltoncan" des Mr. Hungersord. Oberst Wnllcr's „Greenwich" war zweiter, des Herzogs v. Beauforts „Easler» Einpera" dritter und des Prinzen von Wales „Alexander viktler. — Lentnant EvanS von der leichten Marine-Infanterie, der »n Lager von Cbatham in eine Baracke iiilernirt war. hat sich er schossen Er cmpsing noch im Bett liegend den Besuch einer sehr schönen flingen Tome, die mit dem Schnellzug ans London ciiigctroffen war. Ben» Betreten der Baracke gab sie sich sür die Schwester deö Offiziers ans, die ihn dringend zu sprechen wünschte. Ihre Eleganz, trotz des Trauern »Zuges, die Antregung und der Schmerz in ihrem Gesicht ließen keinen Zweifel, zumal der Offizier sich vor einigen Ta über die schwere Krankheit seiner in Dublin lebende» Mutter Nagt liarte, und man glaubte, daß die Dame gekommen sei, um deren Tod zu melden. Man hörte bald einen heftige» Wortwechsel ui sranzösischer Sprache; er beschwor sie zu bleiben Dan» sprang er aus dem Bett und rief mit wildem Aufschrei: „Ich werde mich erschießen !" — „Du wirst nicht so dumm sei» I" antwortete sie fran zösisch. „Jcbthnc es aber doch!" Worauf sie entgegnete: „Du wücdesl den Revolver nicht so nabe halten, wenn er geladen wäret" Daraus ein heisere« Lachen, ein Geräusch, wie wenn Zwei mit einander kämpfen, und Alles war still. 10 Minuten daraus hörte man 2 Schüsse. Der junge Offizier lag mitte» im Zimmer, an feiner Seite der noch rauchende Revolver, die Dame aber war eiligst bcnniht, einige Papiere in die Tasche zu stecken. Man durchsucht« sie. und fand einen Brief an seine Mutter und einen an seinen Treu« semer Geliebten glaube, doch ernenn« er str zu semer versalechin. Dir Dame ist «ine Miß Bougban. eine Hollän mit der er seit 8 Jahren em intime« Verhaltnitz unterhielt, war früher Erzieherin, lebte aber jetzt unter den, R Evan» al« die Frau de« 28 Jahre alten Offiziere Jahre alt. Er batte dir Feldzüge in Suakinmitaei änzende militärische Larrisrc ütert. Bei genauer Unters»! nun die Aerzte feststen«» zu können, daß er sich nicht selbst, sondern sie ihn erschossen hat. Sie wurde deshalb in Hast genommen, ver weigert aber jede Auskunft. Rnstlaud. Der Unterrichtsinintstcr erließ ein Rundschreiben, welches die strengsten Maßregel» zur Unterdrückung der Agitation unter den Studireiidcil vertiigt, da »ach amtlichen Milthellnngeii übel gesinnte Personen unter dem Vottvaude der Wohlthätigkeit die Studirenden zu verführe» suchen. Gegenüber den ungünstigen Nachrichten einiger Blätter über die Abgrenzungsarbeiten in Afghanistan bemerkt das „Journ. de St Petersb.": Die englische und die russische Negierung seien von gleich srenndschastliche» Gesinnungen beseelt und hätten die Kom missare angewiesen, durch austauchende Meinungsverschiedenheiten, weiche bei einem so schwierigen Werke unvermeidlich lelkii. die Arbeit nicht aushalten zu taffen und darüber bei Schluß der Arbeiten zu berichten. Bulgarien. Die bulgarische Negierung soll die Frage er wägen, ob die diplomatischen Beziehungen zu Serbien nicht dem nächst wieder aufznnehmen wären. Nach Belgrader Berichte» würde eine derartige Anregung der bulgarischen Nea'eriing in Serbien die günstigste Ausnahme finden. — Die Pforte »lachte bei Krupp eine neue Bestellung ans Geschütze, deren Ablieferung Ende Mai erfolgen soll. Griechenland. Die Antwort Griechenlands ans die letzte Note der Mächte bemerkt, Griechenland habe nichts den Frieden Störendes gethan und halte die Hcislellung der im Berliner Ver trage bezeichneten Grenzlinie sür linabweislich. Der KciegSiiliiilsler hat seine Entlassung genommen. Amerika. Die Angestellten der Pierdeeiienbahn in Baltinwie haben gestreikt. Der Verkehr ist fast gänzlich eingestellt. - Der durch de» Wirhelstnrm in Minnesota verursachte Schaden wird aus üOO.tzOO Dollars geschätzt. Tie von dem Ttiiiiii lictcasfenen Per sonen sind aller Mittel entblößt, da Alles zerstört worden ist. Tie Leichen der Getödtelen sind schrecklich verstümmelt. Von den 21 Mitgliedern deö GeuiemderailieS der Stadt Skew- Amk, welcher im Jahre 1884 die Konzession zum Bau der Broad- wlih-Bahii ertheilt hat, waren 2 (darunter Hugh Grant, jetzt Shcriss von New-Hork) gegen die Ertheilniig der Kvnzesfion, 2 sind todt, und von den übrigen 20 sind mm 17 verhaftet, während 3 ge flohen sind, von denen sich einer in Teiilichlaiid und einer in Kanada befinden soll, während der drille zulettt m Florida gesellen wurde. Die S>'ew-S)orker Graß-Jur» hat sich für die Erhebung einer Anklage gegen Jacob Sharv u»a Genossen, welche die Ge- mcmderäthe bestochen haben, anogesprocheii. -euiltekori. s-Heute Abend geht un Neustädter Hostheaterdie „Grille in Szene mit bekannter Rollenbesetzung; nur Herr Walliier tritt als Londrv neu in's Ensemble. Vom Montag bis Sonnabend bleiben die P'orten beider kgl. Hosthealer geschlossen, wodurch der Sängerschaft und den Schauspielern eine nach w vielen Mühen er- wüiiickte Ruhepause gewährt wird. ßAltstädter Hoftheatec. Das genußreiche Gastspiel des Wiener Kammersänger» Herm Theodor Rcichmanii ist vor gestern in Rossini s „Teil" zum schönsten, in jeder Hinsicht glanz vollen Abschluß (hoffentlich nur vorläufig !) gelangt. W,eoemm war das große Haus bis in den äußersten Winkel gefüllt und Mancher, der sonst auf bequemem Platze zu ützen pflegt, wurde dies mal zur „StandeSveri'on" m dichtgedrängter Enge, aber »ennoch horhberrikdigr. Wie sehr daS geiaininie Publikum festlich gestimmt war. zeigte sich gleich »ach der lomidr-röai' schön gespielien Onverilire in dein allieitige» stürmischen Beifall. Des Elastes Erfolg sleigerle sich von Alt z» Alt zu einem Triumphe, wie er ' ' " nickt vorgekoinme». Acht- dis neunmal wurde nächst eine A-» M herrschsüchtige Mcmw, die sich nicht daran , _ den Herrscher zu erblicken, mit Liste ihrer älten Ministerund Rast» von de» Regierungsaeschästen bläher zurück zu drängen wußte, erobert sich seine gehörige Posiston auf die liebenswürdigste Weise und ohne gegen die Mutier irgendwie g,waltjam aufzutreten, nur mtt Hitze der von ihm erfundenen Person de« „geheimen Agenten". Durst, diplomatisch seines Benehmen und geschickte Ausnutzung aller ihm halbwegs entgegenkommende» Umstande macht er den gar »ichl existirenden Geheimen Agenten, der nach des Fürsten Behauptungen, vv» Allem nur das Bene untenichtrt ist, zu einem Schrecken » den ganzen Hof, die Minister und die Herzogin selbst, die, cndlist, des KampseS gegen einen um so gesährstcheren und stärkeren F,".ad, als er unsichtbar ist. müde, aber schließlich auch von der gelstvolstm Diplomatie ihres Sohnes bejchämt, die Zügel oer Regierung irn tmllig in dessen Hände legt. Die Idee ist mit seinem Himioc durchgcsührt und zu ihrer Verwirklichung hat Hackländer einige höchst anziehende und ergötzliche Charaktere aus dem Lebe» tleuuv Höfe geichasse». Aber das re>»gedcichie Stück will auch sein dm gestellt werden und hcinptfächlich unter Vermeidung aller derberen Komik. Da ist es denn hier im Allgemeinen aus die rechte Büh». gekommen, die Geiaimntaussührung war so wohlthuend nobel, wie sie irisch und ersrenlich war. Vor Allem giebt Frau Bayer m de, Herzogin-Mutter wieder eine jener wahrhaft vornehmen Frauen gestalten vv» höchstem FeingestihI, in deren Darstellung die hast geschätzte Künstlerin an Glaubwürdigkeit nicht überholen werden kann. Frl. Bast« als Plinzessin Eugcnie wirkte durch ihre persöu liche A»m»th und elegante Haltung, wie durch Natürlichkeit d?i Rede überaus sympathisch, obschou sie in dieser Rolle noch etwas mrhr ihrer reizenven Begabung sür Munterkeit und schelmische- Wesen folge» könnte. Der junge Herzog des Herr» Wallner wäre wirksamer, d. h. überzeugender geworden, wenn die sprachliche Aus sühriing eine ruhigere Hütte sein tonnen »nd wenn in der Haltung nicht >»» der lichenswüidige, sondern zugleich der stolze, ui» seine Hemchast ringende Fürst mrhr zum Aiisdnick gekommen Ware Ei» Knbmetslück feinster Kamik gab.Herr Jassö als Oberhvstneisic'. jedeS Voedeäiigeu. jeden mikünstlenscheii Drücker vermeidend, jeder Zoll em ängstlicher, ganz in und von der Gnadensvnne seiner Fürstin lebendee Hoiman», Ai» neuem Gebiete zeigte sich mise- neuestes Schanjpielinilglied, Here Klein, und auch hier fand man ceieeulich sofort den seinen, taktvoll auch daS leiseste Zuviel bei meidende» Künstler. Sein Minister war eine Charakterfigur volle Wahrtzeit lind wurde >nr seine umfassende Leistungsmhigkcil am!, dadmrh zum Beweis, daß er sein sonst so markiges großes Organ vorzüglich »n Zügel und den leisen Ton, der in den Fürstei!>chlöf»n,. üdlich, «estznhallen wußte; interessant war auch seine Maske. En nicht unbeoeureiider Kammerviencr ist der Georg in diesem Stü tz der von Henn Ecdniaim mit gewohntem Fleiß, charaktervoll »ns wirkiam dargeslellt wurde. 0, li. b Residenztheatcr. Heule Nachmittag 4 Uhr kommt das bereu - mehrfach erwähnte Osteriiiäcchen „Die Ostereier" oder „Die armen und die reichen Kinder" von E. Karl bei ermäßigten Preisen zur elsimaligrii Aiist'ühruua. Mit dem Besuch dieses Mciotzeua. welchem rme sittlich - erzirhecnche Tendenz limewomit. wird der Jugend Dresdens sicher eine Ostersreudc gemuchk. lieber den Ja halt können wir in Kürze Folgendes vcrratheii. Tie KriiderioAt wird zunächst >n das Feenreich eingesührt, wo das herannalunde Ostenest verkündet wird. Eine gute Fee bittet sich vom Feenkönig die Gnade aus. einen bösen Ritter mit seiner Gemahlin, die ohne Religion leben, bekehren zv dürfen, und ein anderer guter Geist will deren Kinder Fritz und Lieschen, die nie beten, grausam und schlecht sind. Thicre quäle», die Untergebenen schlagen u. ftz w, bessern. Beide gute Geister kommen nun auf die Erde und ver zaubern die bösen Kinder in zwei riesige Ostereier, die sie in den ein armer zwei riesige Ostereier, die sie Wald des Ritters legen. Beim Relsigsuchcn finden cii Flickschneider und «eine Frau dieRiesen-Eicr und bringen sie ihren acht hungrigen Kinderchen nach Hmste Große Freude. Doch - beim Ausschlagen steigen zu aller Schreck die bösen Ritterkindrr heraus, und hier in der Hütte der Aimuth werden sie nach und nach gebessert. Ebenso tiiumpbilt inzwischen die tuaendbaste Fee über den Ritter und seine Frau, die beide zum Ehriuenthiwi und >>^">>1 zum Gute» bekehrt werden. Zur Feier deS Äuserstelmiinsfestes seit längerer Zeit! komme» die Ritlcrkrnder wieder i» daS elterliche Schloß Ta? der Künstler zum Osterfest wird prächtig geleiert, und die Fee nimmt segnend Abschied. S' »ff - ^ Schluß hervorgermen, nachdem ihm schon nackt dem 3. Akte die — T:e Inszcne beiorgtHerr Direktor E Karl selbst. Herr Wilhelms/ ehrendsten Auszeichnungen, jubelnde Zaiutz'. Lorbeertranze ?e zu , Frau Epstein, Frl. Alivmndi. Herr Searle. Frl. Stähle. Herr W.cksow Thcil geworden waren. Solchen Enthusiasmus tomien nur die be-! sind in Hauptparlien beichättigt, wie auch das reizende Kmdeiballet' rntkiisten und begabtesten Künstter Hervorrufen. Als Dell erfüllt s des Herm Friedrich wie schon früher seinen Zauber entfalten wird. Theodor Neichmaim nach jeder Leite die höchsten Anforderungen Am Abend geht z»m 17 Male „DaS lachende Berlin" in Szene, Jede» Augenblick hat man die volle Illusion von dem edlen Volks-! welches allabendlich lehr gut besticht ist. ES gefüllt Allen, weil cS Helden, i» welchem sich der maniitzcifte FrcilieilSsiiin des Schweizer- ' " ' ' ^ ... .. . dolles derkörpert. . _ . Jedem ciwas nach seinem Geschinack bringt. Die Avolhcken-und Der schwellkiidc, breite Ton im Pathos und die! Kaserrienszene (Jnftriiirnng), „Das Fest der Handweirer", Herr gewichtige Vorlragsweifc drsSüngers find hiervon charakteristischer! Wllhelmi als „Prima-Ballerina" sind Szenen urwüchsiger und hm Bedeutsamkeit, ganz rollen-und stilgerecht. An einem Tcll mnß Alles Heißender Komik! Dicke Komödie wird der Ehanvoche 7^ 5. i^l . krastbewußt, imposant, heroisch sein, und das trifft sich selten genug bei Vertretern dieser Partie. Die metallreiche, selbst im Fortifsimo wahllcmtcrtülltc Stimme entfaltete in, 3. Akte berauschenden Glanz, obiovbl kie Anstrengungen bei den markige» Stellen des 2. Aktes vvrausgegangi'ii waren, wo Dell i,inner mit Vollkraft des Tones hcrvorlritt. Bei der Aptebchiißfiene ließ der Sangcr eine» Neick- thiim der Nuancen, eine Fülle der Kvntrastc bewundern, wie sie Ericln einige Tage sistirt und gelangt dafür „Ter Zigeiinerbaron" zur Aufführung. wegen aus am Montag zum 20. Male tz Se. Maß der König hat dem Herm Konzertmeister Prof. Rap» old > »nd Herrn Ri che Isen, dem Regisseur des Kgl. Hottbealers, das Riltcikreu; 1. Klasse des AlbrechtSvrdens verliehen. Der letzte ProoliktivnsnbLiid des Dresdner Tonk n nstIe r- vereins «oll nächste» Mittwoch stattfmde». Ans dem Programm stehen: Quintett von Henrh Lang, Clcirinetten-Trio von Beethoven und das 6-nioII-Klavierquartell von Brahms. ^ - , - , / Acit heute beqiimeil Frl. Ulrich, die Herren Oberregisseiir tvnunn und Spiel, durchaus „n ltzerfle des Schiüer'icheii Telt und , Marrks und Porth cm vier Abende umfassendes Gastspiel im Sladt- nim Vollgenuß der Roisuil'ichcn Mustk. Die Qual deinüthiger j theatrr in Chciiinitz. Die gewählten Stücke sind „Mathilde" Erniedrigung vor dem unmenschlichen Thr,innen, der Tray des von Benedix, „(ffötz von Bcrlichmgcn". «Marquise von Pillelte" und „Emilia Galoitr". s- Viktor v. Scheffel hinterlicßdas Fmgnlent eincSgroßen, hier wohl noch nie zur Eocheinung gckomnicii. stlicht nur wohl- durchdacht. auch tick empfunden und pvetnch wabr erschien jeder Moment der herrlichen Szene, echt dramaliich in Teklamalwn, Be-! r>g freien Mannes, dieSeelenangst um das Leben des geliebten Kinde . das Auslässen zur Heldciilhat - Alles war aus innerster Einpsindnng heraus dargestellt, nicht- pergcssen nna »rchtS perstüchligl. Von 2lniai>g bis zu Ende pciriedlgie volle Einlieit der Reprod»lt>i»i, jg Geiang und Spiel, des Wollens uns Vollbringens. Reicheren Genuß konnte mn» nicht emptange», als ihn diene „cri-tze Bt-mir" der Kunst darbot. — An Stelle des Heim R'ieie war Herr Gudehns schnell und bereitwillig nie Arnold Melchkhal, eine Oivlle. die wieder, wie früher, unter der bewährte» eigentlich dem meist als Wagneriängci bethätigienHeldeiitenor fern lNegissenr des WallnerthealerSs liegt, emgetwten und crvrobte Vadei ienie große, v>ctzei!igeBegal»»ig in rühiiilichfter Weise. Allcidinas glanzte er am meisten i» den as glanzte er am ineiueii m Theilen der stcolle, wo der volle mächtige Brustton zur Entfaltung kommen konnte. Staunensmerth gewandt bcwäiligle er das schwierige Duett mit Mathilde (2. Akt), in welchem die Leichtig keit des Einsatzes im hohen 0 den Eriolg entscheidet. War auch der Ton nicht ganz frei von Mühsamkeit, so fehlte cs danir nicht an reinem Wohlklang und musikalischer Präzision. Ei» io »msika- lischer Sänger weiß «ich eben stets zu Hellen, ohne die Unbequem lichkeit zu sehr fühlen zu lassen. Seine lebensvolle, der Ausgabe a»gci»esscne Repräsentation trug zur Wirkling seines GeicmgeS das Notlüge bei. — Aus der Zahl der Milwirkendcn ist als neue Hedwig Tell Frl. v. Chavaime hervorzuhebcii. Noch mehr ini Ensemble, namentlich i» dem köstlichen Frniiciiterzclt deS letzten Aktes, als in Solostellen bewährten sich der Klangre«; und die kräftige Fülle ihrer Stimme auf's Eilinchinendste. Mit jeder neuen Partie setzt sich die strebsame, iiiierimidlich fleißige Sängerin in der Gunst des Publikums fester. Zur Aushilfe hatte Herr Eich- berger den Gehler, den er schon früher vcrlrclcn hat, übernommen und mit Geschick ausgesührt. Für de» thrannischci, Gcßlcr seblt es freilich seinem Baß an Gewalt und Nachdruck, aber der Künstler brachte in seiner Deklamation recht glückliche Momente. Die Mathilde des Frl. Friedmann, die wiederum im Koloristischen sehr Löbliches leistete, die vortreffliche Wiedergabe deö Gcnimi des Frl. Ncnlher, Herrn Decarli's Walther Fürst »nd der sehr gefällige Gesang des Herrn Meincke (Fischer) fanden wie früher gebührende Anerkennung. — Wenige Bühnen bringen die unschätzbare, mit der schönsten Musik ansgestaltcle Oper Roisiiii's, welche rinen scbr leistungsfähige» Chor, durchweg schöne Solistenstimme», eine erste Küiislleikapelle und so viel prächtige Aliöüattung erwidert, zu annähernd gleicher Wirkuna, wie unicre Hosbühne. Besonders stand aber die vor gestrige Aufführung unter Herrn Hofkapellmeisler Schnch's Leitung unter einem glücklichen Stcm. Mit hoher Befriedigung werden Alle an sic zurückdeiiken. B. ScuberIich f Im Neustädter Hostheater wurde vorgestern Abend ein älte res Lustspiel, nachdem cs längere Zeit von der Bildflächc ver schwunden war, »cuciiistudirt aufgesiihrt: Hackläudcr's „Derge he i m e Agent". Das Ziirückgreisen ai» Stücke aus einer Zeit, in der man eS bei der Schöptung von Bülmciiwerkeu noch sür nöthia hielt, eine wirkliche Handlung vorzusühren. das Fortschreiten derselben logisch zu entwickeln, so daß sich Eins aus dem Andern folgerichtig ergiebt, ist für Denjenigen, der auch in, Lustspiel noch etwas mehr sehen möchte, alS was heutzutage durchschnittlich ge boten wird, immer erfreulich. Die Regie verdient dafür volle An erkennung. wenn sie auch mit solchen Stücken nur mäßige Kassen- ersolge erzielen sollte. Diesem Hackländer'schen Lustspiele liegt zu- kultiirgeicbichllichen Romans, dessen Mittelpunkt der Sängerkrieg anr der Wnrlbuig ist. Das W-rt still schon ziemlich weit geicstdcu sein und demnächst erscheinen. r Das im Mai bechimciide Euseiiible-Gaslspirl der Mitglieder des Berliner Wallner - Theaters im Res idcuzthea ler wird Direktion des Herrn Kurz gisiciir deö WallnerthenlerS) stehen. Verschiedene Lustspiel- iw»,täte» kommen hier zur Aufführung, zuerst „Herr und Frau Dotlor" von Heine»»»,» (Veisasser drS >Lchriflstellcrlages"), welches Lustspiel unter dem früheren Titel „Herr und Frau Hippokrales" in Berlin piel Anltznig fand. Der Titel wurde deshalb abgeändert, weil Viele im Publikum von HippokrateS nichts wußten mw nichts wissen könne». Alle die hier schon beliebten Mitglieder deS Wallner- theaterS: die Herren Bleute, Guttzery. Alexander. Kurz, Meißner und Schmidt, die Damen Meyer, Earlic», Schmidt »nd auch Frl. Odilo». welche einige Zeit dem Emcmble fern blieb, kommen wieder- zu niis, um mit ihren vorzüglichen Leistungen das Dresdner Publik»,,, zu erheitern und zu fesseln. Lebhafte Betheiligniig ist lhue» »n Voraus sicher. ch In der Ausstellung des sächsischen Kunstvercins im Brnkl'schen Palais. Augustiissttaßc ,geöffnet Sonntags von 11-3, Donnerstags von 10—t, an den übrigen Wochentagen von lO-4 Uhr) sind semer »c» ausgestellt: l. Oelgeniälde. „Grablegung", Historienbild von Olga Gräfin zu Eulenburg (Dresden«; Brustbild niste von Bertling (Dresden, „nd Törmcr (Loschwitz b. Tr.); Gemc- bilder von Kronberger (München), f Pleno Mühlig (Dresden! und Weese (Liegnitz i. Schl.); Thierbildnisse von Hochiiumii und Scyrerber (Dresden); Landschasteii von Rreger (Wien), Göbcl und Schreiber (Dresden); Archilektiirbitd von Günther (Dresden)außerdem ein altes Oelgemälve von unbekanntem Meister. — 11. Pastelle. Bildniß in lialber Figur und Genrebild, zwer mälde von Wolke (Weimar); Slndienkovi, Pastellgemätde von Baronin Odkolek-BiidinSzly (Dresden); Eiilivürse zu Karte», vier Aquarelle von Ed. Hübner (Dresden). — 111. Plastische Gegen stände. „Alpeiistmuß", in Tcnncotta mod. von Ellv Fülle; „ILc-cc, Homo", Stntiietkc in Ghps. mod. von Fintm, MathiS (Dresden). st Im Stgdtthenter zu Leipzig vcrursgcht die tragiiche Folge deS beknmiten DuellS des Herrn >sthgmcr Rcvcrtoir-Schwierigkeilcii. dg Fmu Sthamer-Aiidrießeii wegen des Trauerfalls pgnsirt und vielleicht von Leipzig sortgehen wird. Zunächst ist die Direktion gilt Gastspiele aimcwtese». Im „Trista>ch trat als Brangänc Frl. Schärnack vom Hostheater zu Weimar auf und wird auch noch weiter miilire». , .„'I Herr Hosoperiisänaer Emil Scaria, dessen Urlaub nm l. Mai abläuft, hat bei der Direktion des Wiener Hosoperiltheatcrö uni eine vlermonatllche Verlängerung d«S Urlaubs nachgejuchl. Agiiarelle. * Der Druckfehlerteufel hat in Grell eine Orgie gefeiert. Dnö dort erscheinende „Tageblatt" erwähnte der -n den Blättern jetzt mehr genannten Oper „Der Schmied von Ruhla" von Lux. Der Setzer hatte dafür „Der Schneider von Ruhla" gesetzt, das winde bcrichtigt, und eS erschien nun in der Berichtigung zu allgemeinem Schreck ein „Schinder von Rntzta"!
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