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Dresdner Nachrichten : 18.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-18
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.04.1886
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licha, .. -—.—^en, sowie da _?itw>rkung des auSgezeich. neten. auS circa 400 Personen bFicl,enden Chores, eine höchst genußreiche werden. Berlin. (Telegr.) Bei da PremiLre des ..Johann von Lothringen* von JonciSv wurde ein grober Erfolg rrzie re ell. Hagevlatt für UoliliK, NilteitallM«. KeMsmiiehr. MsmkE ImiieiiW. s°M, tv untl tZ»!>'«r-llroLv« »ro. ?ravt»lvolL» MillliMilülill-e kilr 0"wlxa«-<ks'nLe. Klegurite tt» 8uu>z>»»el,er^ rrn>>«nia »n»r ^rtiicol vow ki» üooir- soinoton (ionr». fn. paoiltmann, »st. ji »rülil chk tt«mll>!eilksi»g» I» vfeMi: »o«»Lkl^o7ttcxe, eio,»I,«Ier Rl»I», ^e«8 L «e»«iLc, Knoxel^k'orMc, 7srL. SsrlueL NueLk. ^VkinlinnälnnF mit krodisrütubev ülontrslf. 22. sssi'nspt'öekslsllv 321. J.nsMI,rIicIrv kroislrstsn eorkenäo t'roi. 6ovükr kür rerrro Mturrrsins. BS SS. kmpkoklsnmvortko 8« ru^Pi'H« aller l'apisserie-^rsteiten. Fxv/ialitLten in nur st^ercwltten Dessin«. 8«»)inu- Lniiz>snlkt l1c;n, Ostulselniiu.no- n. D'on^tolckoikoii, 81oro«, ?»n»v«nta, mnsteiiüescliiitrtn ^ppllealloileu usussteu üsnrss. Preis« fest, ^llsvalilssmiun» dkreitveilli^st. ZnolivelatLnäiF« ^ustiiluunZ jscler LxliastestellunZ. ch)»» O/HO a. AEt<»rm,,»a,«ilch,n,«>r »», lS.»»r>l:OsI«In»d,i,mI«lerkrSiiirrcbr>durch. ol. IllkhSIS. ^»slEßk. 48,000 VXII. schnvntld mittlrer vewölkuua, ohne Wesen,It«e Ric»erschl»«e. Wärmer. ^ I Bemerku»,, Oertlichr»«» »ritwelse 9 " Sledkldlllnn,. Dresden, iss«. Sonntag, 18. April. venmtwortliter Rrdakttnr »ür V-lttischkt vr. «mH Bierev tn Dresden Nnta allen parlamentarische» Wipfeln ist Ruh — in Dentsch- kand wenigsten-: nur die Parlamente Frankreichs und Eng' landS machen erst in der Ckarwoche Osterferien Der Nachhall der großen tiesbewegendcn Vcrhandlungsstoffe des Reichstags und des prenblichen Landtags zittert jedoch noch in der Presse nach und wird auch nicht sobald zur Ruhe kommen. Von den virlen Erörte rungen über die Polenvorlage und die mit ihnen in engster Ver bindung stehenden kirchenpolitischen Gesetze erscheinen u»S noch nachträglich einige Gesichtspunkte besonderer Hervorhebung wcrth. Fürst Bismarck, wie neulich schon dargethan. ist bereit, die ganze, jetzt sachlich ausgehöhlte Falk'sche Maigesetzgebung auch sorniell zu be seitigen. soweit der katholische Klerus in den reindeutschen Gegenden in Frage kommt. Gegen die katholischen Geistlichen jedoch, die ihr Amt zur Forderung deS Polenthnms mibbrauchcn. will er ,licht schutzlos sein. Zu seiner Nachgiebigkeit gegen den Papst wurde er hauptsächlich bewogen, weil ihm zugestchcrt wurde, der Papst würde nicht ferner mehr die politischen Wühlereien der Geistlichen in Polen dulden. Auf sich selbst gestellt, losgelöst von dem Nährboden der katholischen Kirche, verliert das Polenihum — das ist der Gedanken- gang Bismarck's — seine AuSbrcitnngskraft und besonders die slaaisgcfährliche. auf die Losreißnng von Prcusjcn bedachte Rich tung. Wenn in Westpreuben und Posen nicht mehr katholisch und polnUch Dasselbe ist. dann kann das Deutschthum mit guter Aussicht aus Erfolg den Kampf mit dem Polenthum aufnchmcn. ES wäre nun sehr vertrauenerweckend gewesen, wenn derJuldaer Bischof Dr. Kopp im Herrcnhnuse für die Polenvorlage» gestimmt hätte. Statt dessen zog Seine Hochwürden vor. sich für die betr. Herrenhans- sitznng beurlauben zu lassen. Andererseits veröffentlicht das leitende polnische Blatt „Dziennik Poznanski* einen heftigen Artikel gegen die römische Curie und gegen den gegenwärtige» Papst, welcher die trencsten Söhne der katholischen Kirche, die Polen, hingeopsert und zu Katholiken zweiten Grades degradirt habe. Der Papst handele den Polen gegenüber ebenso wie Napoleon 4. im Jahre 1813. Das jüngste Vorgehen des Papste- gegen die Polen würde in der Zu kunft gewiß nicht ohne üble Folgen für die »auf diese Weise* rcprä« scutiite Sache der Kirche bleiben. Deutsche» Obren klingen solche Angriffe der Polen gegen de» Papst wie Musik, denn wir hören daraus da- Eingeständniß, daß der Papst die Polen sich allein überlassen will. Ans Wen richten denn nun die Polen, wenn ihnen der Papst seine fernere Unterstützung ver sag!. ihre Hoffnungen ? ES klingt wie ein schlechter Witz oder eine F.miasierci — auf Niemanden Geringeres als auf den Fürsten BiSmarck selbst l Der polnische Dichter, das Herrenhausmitglied v. Koscicllsi, führte in seiner Rede, was bisher wenig beachtet wurde, aus, wie schmerzhaft es für die Polen sei, daß Fürst Bismarck, dieser gewaltigste Staatsmann, der die Geschicke Europas leite, auf den gerade die Polen ihre Hoffnung gesetzt hätten, gegen sic vor- gehe. Noch gäben die Polen ihre Hoffnungen nicht aus — »wer weiß, welche Wendung noch im Lause der Ereignisse einlritt! Wenn aber eine Verwickelung käme, so werde man die Polen aus Seite derjenigen Macht finden, mit welcher sie durch eine tausendjährige Entwickelung der Kulturgeschichte verbunden seien." Was ist mit diesem Rälhsclwort gemeint? Herr v. Koscielski, eines der geistigen Häupter der Poleupartei, spielt« offenbar auf einen Krieg zwischen Deutschland und Rußland an. Mit jedem der beiden Reiche ist Polen kulturell verbunden gewesen, mit Rußland durch die slavische Rassengemriuschait» mit Deutschland durch den ununterbrochenen Strom der Bildung. Fast möchte man annehinen. daß Herr v Koscielski aus Deutschland zielte, dem er die Hilfe der Polen gegen Rußland in einem Kriegsfall in Aussicht stellte. Dies entspräche der merkwürdigen Auffassung, die innerhalb der höheren polnische» Gesellschaft sofort austauchte, als Fürst Bismarck mit seinen Polen- Vorlagen herausrückte und die dahin ging, daß der Reichskanzler die Befestigung des TeutschthulnS an den deutschen Ostgrenze» und Befestigung des Teulschthunlö an den deutschen vslgreuzcn und die Wiedergewinnung der Ostvrovinzen nur anstrebe, um nicht bei einer etwaigen späteren Errichtung eines selbstständigen polnischen Königreichs durch eine Rücksichtnahme auf die Pole» innerhalb des ßischen Staatsgebiets behindert ^ sein uud etwaigen Ansprüchen, oreutz dicie prell weis ans 1«N Staatstheile zu Polen zu Stärke des Denischthums daß Voten zu schlag«, mit dem tzin- >th»ms dasuvst entaegenzutreten. Fürst BiSmarck hütete sich selbstverständlich, auf diese Andeutungen Herrn v. Kosrielski'S emzugehen. er trat ihnen aber auch nicht ent gegen — cS ist dkm Kanzler gaiu recht, wenn über feine Polen- politik verschiedene Lesarten im Schwange sind. Nach dcni Osterfeste erwartet den Reichstag immer noch ein stattliches Arbeitspensum. Schon beschäftigt sich der Bundesrath mit neuen Zucker- und Branntweinsteucrgcsetzcli. Wie erinnerlich. Miel,so .... - . - batte der Reichstag ungeachtet des Widerspruchs des. preußischen Amidesrailiskoniniissars mit großer Mehrheit das Zuckcraesetz in der Fassung des Abg. Grasen Stollbcra angenommen. Darnach sollte dicZiickelstcuer in der bisherigen Höhe bleiben, dagegen war eine stufenweise Erinäßigniig der Ausfuhrprämien i» Aussicht ar« nominen. Die finanzielle Wirkung wäre für die Neichslasten höchst vortbcilhast gewesen: ihnen Wären etwa 12 Mill. Mchreinnahme zngeflofsen. Statt mit beiden Händen zuzugreisen, arbeite! jedoch Preußen ein nencS Zuckcrgelctz aus, das sich aus der Gnindtage eines Antrags Burma»» aufbaucn soll, von dem aber der Reichstag aus drücklich nichts wissen wollte. Dieser Antrag zielt aus eine Erhöhung der Zuckerstruer und ebenso der Ausfuhrprämie» ab. bedeutet also eine nnmcr weiter um sich grcifeirde Schädigung der Rcichsfinanzen zum Sondervortheil der Zuckcrsieder. Für em solches Verfahren kann man schon nickt mehr das so oft geinißbrauchte Interesse der Lmidwiithschaft vorschlltzcu; der Antrag Borinann liegt einzig inr Vorlhcile der Zuckerlvrds. ES machen sich eben, wie der wackere sächs. konservative Abg. Gehlert aussührtk, bei derZuckerfrnge Untcr- ströniiingen bemerkkich. die sich nicht mit den allgemeinen Nerchs- »itercssen decken. Wir hoffen bestimmt, daß der Reichstag den er- ncmeii Bestück, den Zucktrsieder» auf Kosten des Reichs Millionen iübcr Millionen zuzuwenden. standhast zurücklvrist. und wir wollen obwarlen. wer es wagen wird, den Unmuch deS Volkes über solche Saudttbe-ünÜisMgm auf die Dauer berauSzufordu». . Mit großer Fixigkeit arbeitet außerdem das preußische Finanz ministerium gleich zwei neue Branntweinsteiieraesetze auS. Dein Reichstage soll überlassen werde», ob er die Rohbraniitweinstcucr oder die Besteuerung des bereits rektisizirten. zum Ausschank bc- timmten Brnniilweins oder endlich eine Kombination beider Ttcuer- ormcn wähle» will. Daneben soll wohl auch die jetzige Maisch>aii»i- tener i» der Hauptsache bestehen bleiben. Mehr kann man nicht verlangen. Ter Bnnoesrath pmiealnt dem Reichstag zwei ver schiedene Sorten Bianntwein und den Zucker dazu, mit der Ein ladung. das gehörige heiße Wasser dazu zn licstrn — dann ist der Rcicbsgrvgg fertig. Wobi bckomiii'S! Was verlangt denn eigentlich Griechenland, daß cs sich so gar nicht beiuhigen will? Die Tinkei soll ihm Makedonien «Mieten. Warum denn? Weil es diese» Besitz als »iiumgängliche Unterlage für das künftige grohgriechische Reich betrachtet, dessen Hauptstadt Kvnstantinopel wäre. Bon diesem Dianme wollen die Griechen nicht lassen. Nun haben ans dem Balkan im Lause der Jahrhunderte bald die Griechen, bald die Bulgaren, bald die Serben, zuletzt die Türken große Reiche gebildet. An Sielle des dem Untergang geweihten Türkrnreiches schwebt de» Balkaiwölkem auch heule »och ein Großgriecheuland. Gioßierbieii, Gioßbulgarieir, ja Grvßrumäiiicil vor. Jedes mit gleicher Berechligniig, aber auch jedes nur aus Kosten der anderen Mitbewerber. Die Vielheit der Rassen und ihre Gegensätze erschweren die Bildung eines nationalen Staats von lebensfähiger Größe. Ans Make donien speziell erheben, außer den herrschenden Türken (doch ist das sck .. hi .... Bulgaren finden ihren Schwerpunkt in der Ackerbau treibenden Be Völkening und den Handwerkern. Beide Rassen sind so mosaikartig gemischt, daß man in Makedonien säst überall gleichzeitig beide Sprachen spricht. Bald ist bulgarisch die Familien- und griechisch die Amts- und Hcindelslprache, bald ist es gerade umgekehrt. Die bulgarische Statistik weist stWX» Bulgaren und mir lOOMt Griechen nach, die griechische rechnet iWM) gricchiübr und nur 180,OM bulgarische Seelen heraus. Je nachdem Griechen oder Bulgaren in den Besitz Maccdoniens kommen. würden sic das Land rasch hellcinstren oder bulgarisiren. Die Türkei will natürlich weder das Eine noch das Andere zugebcn. Es ist aber klar. daß. wenn die Dinge sich friedlich weiter entwickeln, das bulgarische Element sich der ganzen Provinz nach und nach bcincistert und Griechenland später das Nachsehen hätte. Dieser Gedanke ist den Griechen unerträglich. Lieber wollen sie es auf eine» uiigl-icklichen Krieg ankominen lasse», als a»f die ganze Hoffnung ihrer Zukunft verzichten. Unterliegen sie im Kriege, w naben sie wenigstens ihren StammeSgenoffen in der jetzigen Türkei gezeigt, daß sie die grössten Opfer nicht gescheut haben, um ihre Zukunft zu retten. Bereits jetzt haben sie ihre Finanzen auf Jahrzehnte hinaus rnlnirt. Zur Unteistütznna des AnsstandeS in Kreta haben sie vor Jahren :«> Mill. Drachmen geborgt, beim letzten türkisch-russische» Kriege 8', weitere Millionen und zur Regelung der Grenze später noch IS) Mill. Jetzt haben sie sich weiter so in Schulden gestürzt, daß der Staalsbankerott nnverineidlich ist. In dieser verzweifelten Lage Griechenlands ist die etgeniliche Gefahr eines Krieges zu erblicke». Viel riskaen die Griechen nun nicht mehr, wenn sie losschlagen. Denn wciin die Türkei, müde der Opfer der Rüstungen, endlich Emst macht und. wie alle Welt erwartet, Griechenland besiegt, so werden schon Rußland, Frankreich und Italic» dafür sorge», da« den Griechen kein gar zu groszer Schade geschieht, sondern dem erhobenen Türkeinäbel in de» An» sollen. Die Türkei wird ihren Sieg nicht aiisnützcn dürfe». Scho» dos; der russische Admiral erklärte, seine Weisungen gestatteten ihm zwar sich an einer Blokade, oder nicht an einer Beschießung oder garZcrstöning der griechischen Flotte zu betheiligen, zeigt, daß die Grieche», wenn sie in ihrer Verzweiflung losschlagen, letzt nicht mehr ein zn gewagtes Spiel treiben. Rtueste Telegramme ver..Tresdncr Nailir." vom 17. April Berlin. Der Kaiser empfing den gestern Abend hier einge troffenen deutschen Botschafter in Petersburg, v. Schweinitz, welcher gestern Abend und heule Vormittag längere Koiiierenzcn mit dem Fürsten v. Bismarck hatte. — Der Kronprinz befindet sich nach Abnahme des Fiebers bei dem bisherigen Verlaus der Masern reckst befriedigend. Prinz Heinrich ist so weit wieder gene se». daß Bulletins nicht mehr ansgegeben werden. — Ter »Reichs anzeiger* publuirt die Verleihung des goldenen Sterns zum Groß kreuz des sächsischen Albrechtsoroens an den preußischen KriegS- minlster Brvnsart v. Schellendorff. — Das Auswärtige Amt wies den Antrag des Forschungsreisenden Paul Reichardt zurück, dahin gehend. die Landgebiete. über welche er Hvheilsrechtc zu besitzen ^ -------- — ^ xj„st- .ehauplet, unter deutschen Schutz zu stellen weilen von amtlicher Stelle nurdas Recht des VoriprungS gewahrt und gesichert werden, da dafür, daß er jene Länder auch zn», Vorlhcil des Mutterlandes, namentlich des deutschen Landes, auszllnutzen und zu venvalten, sowie für ungehinderte und regelmäßige Aus nutzung der erforderlichen VerwalNlilgscinrichtnnaen zu treffen er gewillt und im Stande sei, bisher nichts bcigcbracht worden ist. Nürnberg. Dem sickeren Vernehmen des »Fränkischen Kouriers* znsolge, ist die Regelung der Verhältnisse der königlichen Kabinetskcme in Aussicht gestellt. Trotz der Wiener ofsiziöien Dementis bleibt man bei dem Glauben, daß die Anwesenheit des Kaisers von Oesterreich in München der Regelung dieser Verhält nisse gegolten habe. Paris. Ter Kricgsininister Bvulanger ging auf den Vor schlag der Gambeitisien ein. 8000 Mann der aus Touking zurück- gekehrten Truppen am Nationalsesttage (14. Juli) an der Spitze einer großen Heerschau im Triumph an oer Pariser Bevölkerung vorbeiziehen zn lassen. Die Radikalen dcnunzircn dies als ein Manöver der Opportunisten, um Popularität in der Armee »nd beim Publi kum die Absolution ihrer Toiiklng-Pvlitik zu erschleichen. — Ein wegen Tnnikenhcit zu kurzer Hast venirthciltcr in der Orlecms-Ka- seme zn Algier eingcspcrricr Soldat wurde in der Zelle vergesst» und starb am Hiingeriodk. Erst nach acht Tage» erinnerte man iich seiner und fand ihn als Leiche. — In de» letzten Tagen tollen zwischc bei irb am Hiingeriodk. Erst nach acht Tage» ei und fand ihn als Leiche. — In de» letzten Tagen tollen zwischen cn Kabineten von Berlin und London vertrauliche Besprechungen stattgesundcn haben zum Zwecke der Feststellung einer gemeinsamen BrrhaltungSlinie Europas für den inzwischen cingeircienen Fall, daß Griechenland auch jetzt de» Wünsche» der Großmächte nicht nachkommt. Die geplante Aktion würde in einer Blokade Griechen lands durch eine vereinigte Flotte bestehen. — Einer Konsianttuo- veler Meldung zufolge machte die rurtische Regierung eine neue Bestellung aus Gcichützc bei Krupp, die bis Ende Mai abgclieseri werden müssen. — Die Kommission kür das dcnlsch-sranzösische Ab- kommen über die beiderseitigen Besitzungen in Wcslastila und ui der Südsee hat dasselbe genehmigt. Petersburg. Dir Petersburg« »Neue Zeit" legt dem bevor stehenden Besuch de- türkischen Großvrziers in Lrvadra hohe Be deutung bei und sagt: Die schwankende unentschlossene Polilik werde min ei» Ende nehmen. Mn» siche am Vorabend einer wichtigen Entscheidung, welche Rußlands Interessen entsprechen und gleich zeitig den europäischen Frieden besser sichern würde, als die bishe rige Politik, welche ein selbstständiges Handeln zn vcrnicidcn suchie. — Die Petersburger Zeitung bespricht die Verhandlungen deö Wiener Paitainenis über das österreichische Landslnringeietz und sagt: kDas eilige Bestreben des Nachbarstaates, seine kriegerische Sräcke zu vermehren, könne als ein Lhmptoiii naher kriegerischer Befürchtungen getten. Tie Berliner Börse crössncle mit besseren Kursen. TaS Geschäft entwickelte sich zeitweise ziemlich lebhair, später ging dasselbe indcß erheblich zurück und enuhrcn spekulative Banken kleine Abschwächuiigen. während die Mehrzahl der österreichischen Bahnen gut behauptet blieb. Deutsche Bahne» wäre» schwach. Bergwerke und fremde Reute» still. Inr Kassaverkehr waren denkiche Bahnen ebenfalls still, österreichische schwächer, Banken ziemlich fest, Industrien dauernd vcmachlässiat: österreichische Prioritäten ver kehrten fest. Privatdiskont ttR Proz. Tie Nachböric verlier lustlos. Frankfurt ». M.. 17. April. Urrdil LU-/,. SiaatSbair» IS«',«. Lom barden 9» U>,Niger lM/,. ekappicr 68,«N. «pror. Nimar. Äoidrcntr — «oNlmrdbaiin —. rloronio Llt-Lv. DrrSdnrr Bank —. Mnt«. Wien. 17. SlvrU. Need» WOM. Staaibbadn 212,5«. Lombarden Nl.dt> Rordwcfib. 160.50. Marknoie» <>>,8L. linq. tkrcdi« 292,73. Schwach Paris. >7. April. Schi«». Beule 80.83. einleid- 109.27. Ilaliener S7ZS. SlaatSbadn <9i>/«. Lombarden 2iL>/». do. Brioriiälrn —. Spanier 36,36. Orft. woidrrnte —. Viypter !U6.0». vtlomanrn 317,0». Ruhig. London. i7. April, Borm. N Uhr I» Min. ikoniols >»»>/,. 1873er Rügen 98'/,. Ataliencr 96'/,. Lombardra 9>-/„. Ikon«. Türken I >>/,«. Ivroc. fmidiric Amerikaner 128'/.. Iproc. Ungar. (Soldrenir 82-/,. Oesterr. Gold- rrnic 9». Breul, ikonfol« I»V/,. Sghptrr 88'/». Neue l?»«pter 98. Qllomau- bank >«>>/„. Suez-Arttrn 81'/«. — Stimmung: Ruhig. — Wetter: Rahkali. BreSlan, >7. April. Nachm. cBelretdemarktl. Spiritus p». lv» Liter IM Broc. »r. April-Mai .13.»». »r. Junt-Jul« 31,8». Pr. «ugust-S-ptbr. 36.90. Roggen pr. April-Mai >32,3», pr. Jnni-Zuli 133.M, Pr. Sept.-Ortober 138,»». Riidiil loco pr. April-Mni 11,3». Hink ruhig. — Wetter: Schön. Ste «»in , 17. April Nachmittag» I Uhr. (Getrrldemark». Weizen still, loeo >13-136, pr. April-Mai >36,3», pr. Sept.-Ort. l62,m. «logge» unverändert, loeo 123-129. pr. April-Mai 129.3». pr. Septrmber-Oetober i3L.M. «üböl uuvkräudcrl. pr. «pril-Mai 11.M, pr. September-Oetober 13,7». Splrliu» höher, loco 33ar». »r. April-Mai 31,8», pr. Jnni-Anli 36»3», »r. «ngnst-SepIembrr 37,9». Beiroienm loeo «ersteueri Nsanre 10, Proc. Tara 11,7». Amsterdam <Pro»nkteu>, 17. April. <Schl»h.t «elzrn p«r Mal —, Per Novcmber 217. Roggen per Mai 131, per Oktober 136. -a Lokales und SiichstkcheS. W» Zv-M mm Prrnz Georg uud Priirz Friedrich Angusk nach Lchan-' darr zur Auerhahnjagd. Die silrstlichen Jäger wiirden ani Buhnhosc von Hemi Obcrforstnicister Blohmer enipfangcn uud nach dem Jagdrevier geleitet. Mit dem um 8 llhr hier eintcesfenden Entzüge kamen sic wieder zurück j — Ju der vorvorigen Nacht M Uhr wurde ans Schloß > Albrechtsberg die Frau Prinzessin von Altcnburg. geb. ' Prinzessin Friedrich Karl von Preußen, schwer, aber glücklich von l einer Prinzessin entbunden. Als Geburtshelfer fungirie Herr Pro- l fessvr Leopold. , — Von der Kgl. Intendantur als Aufsichtsbehörde und den Vertretern der Arbeiter sind als Beisitzer der für die Unsallbersichc- rung im Bereiche der sächsischcn Heeresverwaltung er richteten Schiedsgerichte ernannt worden: Oberst uud Direktor der vereinigten Artillerie-Werkstätten und Depots Dresden, Hammer, Oberst und Gcrrnison-Bcrwaliungs-Direkior von Schlicke», Deo, Schlosser in der Artillerie-Werkstatt und Haubold, Proviantarbcster im Proviantamt Leipzig,inGohlis beiLeiPzig- Anderen Slellverireierir wurden ernannt: Judenfeind-Hülse, Zenghnnplmanrr und technischer Vorstand der Artillerie-Werkstatt: Wenig. Fenerwerkshanplinann: Hacker, char. Hanptmann und Provinntnicister: Eichlcr, char. Prc- mierleutnaiit und Obcr-Laznrrih-Jnspektor: Thiele, Fenermnnn im Pwviantamt Dresden: Maninritsch. Stellmacher in der Artillerie- Werkstatt, sämmtlich in Dresden; Mieth. Zengarbeiter in der Pulver fabrik zu Gnaschwitz bei Bautzen: Birkner, Provianlarbciler im Proviantamt Leipzig. — Gestern wurden iin Justizaebäude durch Herrn Landgerichts präsident Geh. Jnstizrath Wevingcr nachfolgende Herren als Hauptgeschworene aus die 2. Quartalssitzling des Kgl. Schwurgerichts ansgcloost: Gutsbesitzer Friedrich Hermann Hennig in Scheerau. PrivatnS Otto v. Wottcrsdorf-Dresden, (Äutsbesitzer Gottlicb Jrnier-BricSnitz. Zünmenneister Friedrich Niemer-Großen- hain, priv. Kansmann Pairl Hertcl-Plnueii, Kaufmann Adolf Ihle- Pirna. Neuster Gottlieb Schreiber-Krebs, Gutsbesitzer und Ge- mciiidcvvrstand Gottlieb Lohnnann-Coschütz, Guisbesitzer Karl Ko- bitzsch-Nenostra, Gutsbesitzer Moritz Bennewitz-Porschütz, Kansmann Christian Lcutcuicinn-Trcsden, Hausbesitzer Robert Givbinann- z. D>. Gmii Adain-Dresdei:, Buchhändler ^aniuel Morchel-Lre Riitergnispachtcr Elcmcns v. Goldammrr-Lautcrbach. Major z. T. Camillo Orhmc-DreSdcn, Gutsbesitzer Gottlob OpG-s1tciche»bcrg, Rittmeister a. D. v. SchmidtscckNencoswig. Weinberasbcsitzer besitze . ^ . Lenz-Zulcükndori. Glttsbcsitzcr Oswald Jälikel-Porschiitz, Guts besitzer August Palilitzsch-Gruna, Bkanrermeisier Karl Blochwitz- Dresden, Fabrikbesitzer Scknorr v. Ea>olsseld-Lo>ch>vitz und Guls- bcsitzer und Gemcindevorstand Hermann Lotze-Bnrgstädicl. — In de» Monaten Mai lind Juni läßt die Geueraldirckston der Staatscisenbahiiril noch je eine» Theatcrexturzug aus der Linie Heinsberg-Kipsdorf verkehre», und zwar ün Mai bis Kips dorf, im Monat Juni nur bis Schmiedeberg. — Darf cm Gastwirt!, den Gästen ohne Weiteres Spciien rmd Getränke verweigern? Hierüber fällte das Reichsgericht UI. Strafsenat eine interessante Enticheiduna. Nach derselben ist der Gastwirt!) zwar nicht gesetzlich, aber dach durch seine gewerbliche Stellung verpflichtet, ollen Güsten, die bei ihm einkehrc» und die sich ansicindig betrage», Speisen und Getränke zu verabreichen. Es steht nicht in scincnl Belieben, irgend welchem anständigen Gaste die Verabreichung zu verweiaern. Denn dadurch, daß der Gastwirt!, sein Lokal dem öffentliche» Verkehr zur Disposition stellt, erwirb« jeder anständige Mensch das Recht, als Gast i» dasselbe emznircicil und daselbst bchrtts Einnahme der Ersrilchungen so lange zu ver weilen. als eS ettordeilich ist. das Verlangte zn verzehren. Die grundlose Zurückweisung eures Gastes würde eine Beleidigung mbolviren. Hat aber der Gast das Bestellte erhallen und verzehre, oder hat er nach vernünftigem Ermessen Zeit genug gehabt, da «selbe zu verzehren, so braucht chu der Wirth nicht lang« zu dulden.
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