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Dresdner Nachrichten : 19.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-19
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1885
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-Kuht-Telegramme. «»dp«». I» »«> l Mnert«, Rnlenel« »»» ML« """ ler,Io»e«!1Ie »,r Tageblatt für Uokitik, jl-ler-Miiz. S-sMsoeMr. ISrsenöniA, MMiilile Hloovenutöe» «>«»»» t« Sit,sd«,«n mit 6«>v«r1», Lillet as 6orrc!8ponä«ao« ».«. V. tniMkeUck« UIll»knrt» k-»l,- U»r»o »,r<t«n»8p»,»d«i u. u»ck »u»«iitt» kr»»«» vonnult. F. »anirao 8iüt»r»e, I>r«8il«u, W Unckruirerntr. 21 d. n. fioplilenvtr.« »m kvvtpl. I—IM Wr. so (2sU'«ct,sr Weg), vsvkknst von srvk s dt» Hdvnck» 8 vkr. Lnlrso Lv rr. Sonntags 2V kl. Vamitionkillsts 5 8t. I LIK. in äsr kapior- kanälmur von Wollt. Illrlc, Zltm rkt. Vl»t«ti«de» Heil- uaä Haüruogiwittol bei vrnit triitso n. Sedvauko-^ - rl>»ttwä«ir.'^>A?^ »v. Nolsiovr S0j»hrigo Lrkolg«, ^nrroioülluugsa 1.1 l.kc.,». !».»-»».t>u- n>>», Irlir. liklllittdlll. *Lron»»tr. LS. 6s8vksfl8' unl! eonlobilekiöf, eipseued kudrlltsl. Lls: Ilsuvtbüpdei', f»tr«rr«a, L»8i»»küeker, Slemorlalc, kaeturenkllekcc, ^ . Nell»Ucker, <k,p1rd>1eker vnä ^«edkeleoplrdUeker. ^vir vorwoi»<1c,u tiir i 0»nwl)Uekvr äto do»t«r» ?st«nvpiipioro unä xTroatirva kilr soliäo LinkLnäo. ^.UL^tUirliokv LUuvtrirts vornan UrLtl» »dxoxsdvQ uüä vack »UL- vürtL krknlto vorsunät. 't I. k»vg«n ^tolmv, vreslon, Wltsürntkorstr. Lid. n. Sopktenstr. 6 nm kostplntr. rus8doÄoubolLK aLer Art. pro Huil-r.-Mer settist verlegt voll U einpsiehlt in sorgfliltigller DMrintg Julius «SnItL, Vi-esäen, Cllemnilre^tl-Lsse >5. Nr. 170. 30. Zilhr-avg. Anflagr: 40.000 Srpl. «u«naten iür den IS. Jnni! Nordwesiwtnd mittlerer Stdrke bei durchschnittlich miulerer vewölkung, «>t zeil- und ftellenweilr» Rtederschlige und wenig »er- indertrr Tempcraiur. Dresden. 1885. Freitag, IS. J«N». verantwoMcher Redakteur kür Pvllttschts vr. Emil Biere» in Dresden. Die zeitgenössische Geschichte soll sich »ur noch in Nekrologen wiederspiegeln: so scheint eS fast. Der Todtenkalendrr von 1685 wird länger an bcrülimten Name», als seine Vorgänger. Noch hatte sich nicht die Grust über dem prinzlicken Feldmarschall Friedrich Karl geschlossen, so ist bereits ein anderer Feldmarschall zur großen Armee abmarschirt. Edwin v. Manteufsel zählte zu den hervorragendsten Persönlichkeiten einer großen Zeit. I» beispiellos zu nennender Einmütbigkeit würdigt die Presse aller Parteien seine glänzende Persönlichkeit, eine seltene Vereinigung des Soldaten und Diplomaten- Diese Uebcreinstimmung dcö Urtheils ist um so ausfälliger, als über Manteufsel's Leistungen gerade in den wichtigsten Perioden der Geschichte noch jetzt völliges Dunkel herrscht. Man ist noch jetzt aus Vermutkungcn angewiesen, ob Manteussel zeitweilig de: Gegner BiSmarck's war und als sein Ersatzmann bereit gehalten wurde. Völlig verkannt wurde der jetzt so gefeierte Marschall als der damalige Prinz von Preußen die Regentschaft übernahm. Manteussel war damals der bestgehaßte Mann der Liberalen: sie verfolgten ihn ungefähr mit derselben Wuth» mit der sie jetzt über den Holpredigcr Stöcker bersallen. Wer nickt nritzeterte über den „unheilvollen Mann an unheilvoller Stelle", über den „bösen Dämon", der den Prinz »Regenten blende, über die „Seele der Hofkamarilla" - Der war selbst ein Reaktionär der allerschlimmsten Sorte. Heute findet dieselbe liberale Presse nicht Lorbeerblätter genug, um Ehrenkränze über Ehrenkränzc auf den ausgezeichneten Feldherr». den gewiegten Staatsmann und diplomatischen Unterhändler. den Organisator des preußischen Heeres »iedenulegen. Fetzt ist freilich alle Welt einig in der Werlhschätznng dieses treulichen Mannes. Sein erstes Hauviocrdienst bestand in der Auffrischung deS preußischen OssiziercorpS, das in der langen Fric- denüzeit fast mumificirt war. Schonungslos merzte Manteussel als Edes des Militärkabinets Alles aus, waS in dem preußischen Offi ziercorps morsch und veraltet war, nm ihm frisches Blut zuzusühren. ES regnet« blaue Briese, vierteldutzenbwejie wutden „alte, verdiente Generale" penfionirt. mutblg griff er In da» WespktnnUwner Kreise rin.die durch Traditionen und Vetterschaft ein Anrecht aut die wichtig, sten Stellen im Heere zu haben glaubten. Hierzu gehört mehr moralische Festigkeit, als sich mit Todesverachtung ins Äampsgewübl zu stürzen. Manteufsel trotzte allen persönlichen Feindschaften, die ein solches Aufräumen mit sich bringen mußte, und er verachtete in seinem Pflichtgefühl alle die gehässigen Unterstellungen, die seine Förderung junger Talente hervorries. Daß er das Genie Moltke'S an die Spitze des GeneralstabeS stellte, bezeugt allein seinen klaren Blick und seine Menschrnkenntniß. WaS Manteufsel als siegreicher -Heerführer geleistet, in welch' schwierigen diplomatischen Sendungen er sich bewahrte, davon bietet sein m der TageSgesch. ersichtlicher Lebenslauf eine Uel erficht. Die seltene Vereinigung hervorragender Talente in ihm. längst bekannt seinem Kaiser und den höchsten Spitzen des HeereS, trat aber erst dann dem größeren Publikum in voller Deutlichkeit vor Augen, als ihm die schwierige Stellung des Oberbefehls über die nach dem Friedenssch «sie in Frankreich zurück- bleibende Okkupationsarmee zufiel. Manteufsel zeigte sich dieser Ausgabe, die zugleich feinsten Takt und schonungslose Energie ver- band, in vollem Grade gewachsen. Dieser Posten war nur die Vor stufe für das Amt eines kaiserlichen Statthalters in Elsaß-Lothringen- Er hat es wiederholt als seine schönste Lebensaufgabe bezeichnet, daS alte Reichsland geistig wieder mit Deutschland zu versöhnen. Nickt immer hat er dabei die richtigen Mittel angewendet: oft war er gegen die französische Partei zu mild und namentlich hatte er darin sich glaubte > sollen, die doch rasten Deutschenbaffer sind. Aber die Lauterkeit seines Strebens fand allfeitige Anerkennung. Seine großen Reden bei Eröffnung des LandeSansschustes in Straßburg spiegelten nicht selten tiefe politische Weisheit wieder. Sein ehr liches Wohlwollen, seine mit kraftvoller Energie gepaarte milde Freundlichkeit haben selbst die fanatischesten Französlmge bewundern mttssen. Seine kirchlich-evangelische Frömmigkeit, sein reines christlich-sociales Streben machen ih» ebenso wie die von aller Schulweisheit sich freihaltende Frische und Natürlichkeit allen deut schen Herzen besonders thcuer. Der Statthalter Manteufsel bat sein hohes Ziel: Elsaß-Lothringen in den Besitz aller Veisaffungs- rechte eines deutschen Bundesstaates zu setzen, nicht erlebt: der Starrsinn der Bewohner und die Hetzereien der Franzosen machten die Fortdauer einer, wenngleich milden Diktatur, unvermeidlich — jetzt erst, wo reine Stelle leer ist, wird man sehen, daß er auch hier Großes geleistet hat. Für das jüngere Geschleckt, daS die großen Zeiten miterlebt Kat, ist es wehmutliSvoll, die Reihen der Helden immermehr sich lickten zu sehen. Möge eS dem Vaterlande nie an ^ zu treten! neuen Kabinets in > zugegangcn. Man konnte bemabe von einer Meuterei im konservativen Lager sprechen. Die beiden Richtungen, in weiche die Tories zerfallen, gerietbcn so heftig an einander, daß die Bildung riner konservativen Regierung überhaupt wieder in Frage gestellt war. Man unterscheidet zwischen jenen Tories, die einzig an den hergebrachten Grundsätzen halten, für die Bestrebungen der Neuzeit kein Verständnis! haben, aller schövferischen Gedanken baar sind und kein staatSmännischeS Talent in ihren Reihen zählen — und jenen Konservativen, welche Äugen für die Bewegungen im Volke, den guten Willen zu socialen Reformen und die Kraft und daS Ge schick haben, sie einzusühren. An der Spitze jener ab strebenden Torypartei steht der alte gute Sir Northcote; der Führer der aufstrebenden Konservativ - Reformer ist der jugendliche Lord Randolph Churchill. Es kann nicht fehlen, daß ein Edelmann, der sich mit sozialen und volkSthümiichen Fragen beschäftigt, seinen Standesgen offen verdächtig erscheint. Seine liberalen Feinde beschuldigen ihn der Koquettene mit demokratischen Grundsätzen und preßen allen Haß in daS eine Wort: ^Torndemokrat" — wir Deutschen würden vielleicht sagen: Adliger Doiksmann. Ein Kraft, genie und feuriger Redner, hat Lord Chuichill lange Zeit Nichts alö reichlich Spott und Hohn geerntet. Man nahm ihn nicht für ernst: vor 6 Jahren antwortete der Minister Förster anf die Frage der Mutter des LordS, waS er von ihrem Sohne halte: „Derselbe sei der unverschämteste Bengel im Unterbaust." Lord Churchill hatte nämlich vor dm konservativen Mumien, welche die Welt noch glaubten nach den abgestandenen, altväterischen Grundsätzen regieren »u können» nicht den mindesten Respekts er griff seine Parteigenossen mit einer Bitterkeit ohnegleichen an. Ec galt als ein aristokratischer Gaffenjunge, der eS sich bei jedem Auftreten zum Vergnügen mache, seinen oWrllen Parteichrf Northcote Blut schwitzen zu lasten. 'mmermenr na, nanen zu leven. Möge es dem M Männern fehlen, die würdig sind, an ihre Stelle zu Seltsam ist es bei dem Regierungsantritt des nei England zugegangcn. Man konnte beinahe von ein Als er aber mit demselben Ingrimm über die ehrlose auswärtige Politik Gladstone's berfiel, merkte man, daß in dem Manne doch mehr stäke als ein Stänkerer. Wenn er bald die Schale seiner Galle über dem Hauvte Gladstone's leerte, bald die unendlich schwache, geradezu Mitleid erregende Opvosition d«s osfiziellcn Tornlührerü, Northcote, an den Pranger stellte, wenn er erklärte, daß der Eine so gut wie der Andere das Land zu Grunde richte, ko kam man dahinter, daß hier ein origineller Feueraeist und edler Patriot spreche. Lord Churchill erschien ollmälich seinen Lands leuten als ein Vorkämpfer des englischen Volks nach innen und gegen den äußeren Feind. Ursprünglich der auSgelackte Ckes der sog. „vierten Partei , die außer ihm nur in 3 Abgeordneten bestand, schwang er sich im Sturme zum Führer der Tories aus. An fangs glaubte Lord Salisbury den genialen Churchill bei der Bildung des Kabinets übergehen zu tonnen; da ihm derselbe aber solchenfalls jede Unterstützung verweigerte, fügte sich der neue Premier, stellte den guten alten pumpligen Sir Northcote im Ober häute kalt und berief de» jungen Churchill als Minister für Indien in sein Kabinet. Churchill wird bald die leitende Seele der neuen Regierung sein. Nknrstr Telegramme der..Dresdner Ra»r."vom 18. Juni. Berlin. Die Beisetzungsstier des Prinzen Friedrich Karl verlief programmgemäß ernst und würdig. Sämmtliche Mitglieder des kaiserlichen.Hauses wohnten unter Führung des Kronprinzen bei. Es bildete sich ein imposanter, vorwiegend militärischer Zug. Die Potsdamer Garden und die Rcsthciwwer Zietenhus.iren er- öffneten denselben. Hierauf folgten Repräsentanten der gestimmten deutschen Armee: Sachsen, Paßen,, Württemberger, Badenser und Preußen. Hinter dem 8spünnigen Leichenwagen ward das Reitpferd des Prinzen geführt, dann folgten die trauernden Familienglicder-, Prinz Leopold, geführt vom deutschen Kronprinzen und dem König von Sachsen. Hierauf folgte die Reihe der dcntichcn Fürstlichkeiten, Abaesnndlc der befreundeten Höst, endlich eine große Suite von Offizieren, vom General bis zum Sekondc-Leutriant. Der Beisetzung in Nicolskoe wohnten nur die nächsten Angehörigen und der König von Sachsen bei. Im hiesigen Rendenzschloß sano Nachmittags ein Diner statt. an dem sich sämmtliche königliche Prinzen und die fremden Fürstlichkeiten lheilnahmen. Abends empfing der Kaiser im Palais den König von Sachsen sowie sämmtliche andere zur Befiehl,>wss««r «ingetrvfstne Fürstlichkeiten. Der König von Sachsen kehrte Abends 9 Uhr nach Dresden zurück.— Die Gefahr, in welcher sich gestern der König Albert und der Kronprinz Friedrich Wilhelm in Folge des Durchgehens der Pferde der großen Hvi-Galakuische in welcher der Kronprinz den König abyolte, befanden, war na! übereinstimmenden Berichten doch recht ernst. Glücklicherweise ging der Unfall ohne Folgen ab. Einem Former in der Kersten'schen Sargfabrik. Namens Gladenbeck^ gelang es, den Thieren in die Zügel zu fallen und sie zum stellen zu bringen. Der Vorfall liatie unter den Linden große Aufregung hervorgerufen, die sich erst legte, als konstatirt wurde, daß Alles gut abgelanfen sei. — Stöcker war heute vor seiner Abreise in die Ferien Gegenstand zahlreicher Ovationen. Morgens wurden ihm vom Gesangverein der christlich- sozialen Partei uno einem Musikkorps Ständchen gebracht. Stöcker antwortete: „wir wollen auch fernerhin die christlich-soziale Fahne hochhalstn und uns vor Niemande» fürchten. Ich kann fröhlich und guten Gewissens meine Reise antreten." Nachmittags überreichte ihm der Vorstand des zweiten Reichstagswahlkreises eine Vcrtrauens- abresse, die in der gestrigen Sitzung des Wahlvereins beschlossen worden war. Dieser Tage finden zwei große Volksversammlungen statt, in welchen Stöcker Vertrauensvoten ausgesprochen werden sollen. Das Assessors eine... Meineids und Unterschlagung. Berlin. Die Frage der Entsendung von Sachverständigen nach Spanien zur Beurthcilnnq der Cholera-Epidemie und ver Jmpsfrage wird gegenwärtig im Schooße der Neichsregierung er wogen. R o m. Der Ministerpräsident Depretis theilte mit, daß das Ministerium in Folge des gestrigen Kammerbotunis dem König sein Entlassungsaesuw überreicht habe. Der König behielt sich weitere Entschließungen vor. Das Ministerium wird daher vor läufig die lautenden Geschälte erledigen. Die Kammer, rieth er, möge noch nicht die Budgets für den Unterricht, der öffentlichen Arbeiten und des Inneren berathen, in der Erwägung, daß bei der Votirung der Budgets Verwaltmigsfragen in Betracht kämen. Die Kammer stimmte dem zu. London. Tie Königin reiste diesmal mit ganz besonderen Vorsichtsmaßregeln. Der Bahnkörper wurde auf der Strecke von ca. 600 Meilen durch in regelmäßigen Zwischenräumen ausgestellte Polizei und Soldaten bewacht. Das Publikum wurde von allen Bahnhöfen, die der Zug passirtc, ausgeschlossen. Die Berliner Börse zeigte st „Berliner Tageblatt" bringt dagegen als Traum eines : fingirtc Anklageschrift gegen Stöcker wegen fahrlässigen Die Nachbvrse hielt in Folge Die Be! eine unfreundliche Haltung, auswärtiger Notirungcn auch noch heute an. Die Befürchtungen wegen der Haltung des neuen Torhministeriiims zu dem englisch-russischen Abkommen, scriier die spanischen Choleranachrichten sowie die Unruhe» i» Brün» wirkten ungünstig. Ebenso die Erwartungen eines ungünstigen Resultats des bekannten Tariskonfliktcs. in Folge dessen Bahnen angebotcn und schwächer Niaren. Spekulative Banken waren durchweg etwas niedriger als gestern, spekulative Montanwerthe behauptet und fremde Renten nicht fest. Im Kassaverkchr wenig Geschäft, bei vorwiegend schwächeren Kursen Industrien vereinzelt belebt und österreichische Prioritäten umsatzlos. Frankfurt M., 18. Zuni. Eredit StaaiSbahn 218. Lam» bardcn NS /,. Salizlrr . EiiOVttr «5-/;. Iproc. U,i»ar. Goldrenic . Äotthardbahn —. Diöcoulo —. Ruhig. Wien, 18. Juni. Srrdit 288,1». SiaatStahn —. Lombardr» —. N»rd»eft»ahn —. Marlnairn —. Ungar. Kredit«»gar. G»l» »8,95. Renirn -. Still. Pari«, 18. Juni. Schlich. Rente 81^5. Ilnlrihk l1».l0. Italiener S7,i2. StaatSdahn —Lombarden 281,25. d». Prioriilten —. Spanirr 5SH». Oeft. Goldrenir —. Sgvptrr 82«,»». Ottomane» 5««»,»». Fest. « and » n. 18. Jnni, vorm. 1, Uhr >» Min. «onsol« 1878er Russen S2' ,. Italiener »«' ,. Lombarden 1i>,«. Türken >«>Iproc. snnb. Amerikaner >L5>/,. Iproe. Ungar, «olbrenle 8l>,<. Oesterr. choidrenie 88. Brruh. Eonsol« 101. Eghpier «1Ottomanbank >LV,. Siiez Artirn 85'/,. — Stimmung r Ruhig. — Wetter: Schön. Stritt», >8. Innt, Rachm. 1 Uhr. sGeiretdemarkti. Weizen matt, loco i«1,«v, pr. Mai-Inni t«7,«a, Pr. Juni-Juli l««,«», Pr. Srptemhrr-Oetotkr >71,0». Roggen ruhig, lor» 189,0», pr. Moi-Juni tllM, pr. Jnnl-Jnli illch», pr. Sep».-Okto»rr i18.»». Ritböl «n»err»bert, pr. Mal-Juni 19,0», »r. September-Oetober 19,»». Splriing flau, ioe» 12ch», Pr. Mai-Juni 12^0, »r. Jnli-Angnft ILM, »r. August-Sepiember 11.1«. Petroleum ioe» 7.7». vre «lau, i8. Juni, Nachm. <GetrrIdem,rkt>. Spirit»« pr. >»» Liier l»0 Proc. pr. Mai Juni UM, pr. Augnsi-Sepibr. 12M, pr. Sepibr.-Oribr. 18M. Wtizrn pr. Mal I«9,»o. Roggen pr. Junt-Zul« 110,0», pr. Juli-Auguft II»,»», Sr»i»r..0«t,»«r ,1«M. «üdiil pr. Mai Juni b».o«, pr. Sc»t»r.-Oci»»er 5>M. — Zink umsatzlos. — Wrtter: Schg». Lokales uud Sächsisches. — Abermals hat unser König in ernsterLebenS- gesabr geschwebt. Die hierüber durch Reisende aus Berlin gestern Vormittags hierher mitgebrackten Berichte bestätigen sich durchaus. Wie vor mehreren Jahren in Pillnitz, wurde die Gefahr durch zu rasches Jahren der Hoiequipage hcrbeigcfübrt, und wie damatS mit unserem Könige der Kaiser von Rußland in dein unglücklichen Wagen laß, so diesmal der deutsche Kronprinz. Eben hatte, vor gestern Abend. Se Kaisers. Hoheit der Kronprinz in Berlin Sc. Maj. den König Albert vom Ankaller Bahnkcs abgeholt und beide hohe Herren sichren im raschesten Tempo am Tbiergarten entlang, um durch daS Brandenburger Thor nach dem Kaiserlichen Palais zu gelangen. Der kronprinzliche Kutscher wollte nun in dem glei chen Tempo auck durch bas Brandenburger Tlior jagen, bog aber dabei etwas zu kurz um unv stieß mit der Wagendeichsel gegen den :ellkegel des Tbores. Die scheu gewordenen Rappen gingen durch und railcn den Linden zu. Weder der Sp'tzreitcr noch die beiden voraussprcngenden Schutzleute vermochten die durchgehenden Pferde zu ergreifen;dieHoscquipaae wurde ous'öHestigsle hin unv hcrgeichl. udcrr und »ur die auf dem Pflaster schleifende Deichsel hemmte ,n Etwas die Bewegung. An der Ecke der Wilhetmstraße stürmten die Pferde auf das Trottoir und da sic durch diesen Ruck des Wagens einiger- maßen zum Stehen gebracht wurden, fielen ihnen uerbeieilende Personen in die Zügel unv bändigten die schäumenden Ttsiere. Der deutsche Kronprinz, der sehr blaß und erregt aussad, verließ init unserem König das Geschirr. Beide Fürsten stiegen unter Lurrah- riifen der Volksmenge in den nachfolgenden Wagen des Prinzen Wilhelm, nm »ach dem Schlöffe zu fahren. Der eine der kron- prinzlichen Leibjäger war während des TurckgebenS der Pferde vom Trittbret bcruntergeschleudert worden, ohne daß cs ihm etwas geschadet hätte. — Ihre Majestäten der König und die Königin verfolgen bereits jetzt die Vorbereitungen für das 6. deutsche Turnsest mit regem Interesse. Dieselben haben eine Deputation von Ver tretern der Fesllcitung der deutschen Turnerschast, des Kreises Sachsen und des Dresdner Turnganes empfangen, wobei sie den Dcputirten ihre Sympathien für das Gelingen des Festes versicherten und sich anerkennend über die bereits getroffenen Arrangements äußerten. Freundlichst genehmigten die Majestäten, daß der Festzug vor ihnen vorbeidcfflire. Auch ein Besuch des Festes Seiten der hohen Herrschasten dürste zu erwarten stehen. Von Seiten der Festleitung sind an 52 Ehrengäste Einladungen ergangen. Die kat. Polizei direktion hat ihre Genehmigung für den vom Festzug einzuschlagendcn Weg gegeben. Als Standartenträger für den Festzug sind etwa 1000 ältere Schüler unserer Volksschulen in Aussicht genommen, denen auch die Führung der eintreffenden Turner in die Quartiere anvertraut werden wird. Bis znm 11. Juni sind bereits 10,257 Turner in die Qnartierlisten eingetragen worden und seitdem sind wieder etwa 2000 Anmeldungen eingetroffen. Sehr zahlreich sind die Ausländer vertreten: Außer etwa 150 Amerikanern und 65 Niederländern haben sich Thcilnehmer aus London, Paris, Triest. Moskau, Helsingsors (5 Mann) angcmeldet. Das Königreich Sachsen allein stellt bis jetzt 4707 Turner. Hierzu kommen noch ca. lOOO Mitglieder des Mittelelbgaues und 1500 Dresdner Turner. Abac- sehen davon, daß nur mnstergiltige Turngeräthe auf dem Festplatz zur Verwendung kommen werden, wird daselbst auch eine Aus stellung dieser Geräthe veranstaltet werden, wodurch sich namentlich die Turner aus kleineren Städten wichtige Informationen holen können. Der Druck der Festschrift ist nunmehr beendet, und es sind bereits 5000 Exemplare abgeliesert worden. Die erste Nummer der Festzcitung wirb am 20. d. M. erscheinen. — Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August erschien am Montag Nachmittag ini Leipziger Schützenhause, woselbst Büchsenschietzen der Offiziere des Infanterieregimentes Nr. 107 statt- fand, betheiligte sich auch persönlich an dem Schießen und nahm an dem darauffolgendem Abendessen im Schützenliause Thcil. — Am Dienstag besichtigte Se. Exc. der Staatsminister Dr. von Gerber in Bautzen den neuen Anbau am Gymnasium und die dortigen Schulen, ferner die Schulen zu Burk und Niedergmig und die Mädchenanstalt zu Kleinwclka und wohnte überall einige» Lektionen bei. Von Bautzen begab sich Se. Exc., gleichsam behufs Besichtianna der Schulen, nach Zittau. — Freiherr von Herber t - Na th kea l, der österreichische außerordentliche Gesandte am hiesigen Hofe, ist von seiner Urlaubs reise zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Bon gestern ab bis mit 16. künftigen Monats befindet sich Herr StadtbezirkSarzt McdizinalrathDr. Nicdncr am Ür laub. die Vertretung desselben hat der kgl. Bezirksamt, Herr Med, zinalrathDr. Lehmann übernommen. — Der Feldmarschall Frbr. v. Manteufsel stammte aus einer alten Familie, die schon im frühen Mittelalter nach Ost preußen gekommen war und sich von dort nach Pommern, Schwede», den nlsshchen Ostseeprovinzen und nach Elnirsachsen verzweigt hatte. Sie hat dem deutschen Ritterorden viele ausgezeichnete Streiter geliefert, dem Elmrfürstcnthumc Sachsen manchen ausgezeichneten iLtaalSmanir. Speziell die nach Sachsen verpflanzte Linie war in der Niedcrlarisitz angesessen. Der Vater des jetzt gestorbenen Feld marschaNS war Oberamtspräsident der Nieberlausttz; er wandte sich, als dieselbe in Folge der Tdcilung des Landes an Preußen fiel, dahin und starb als Regierungspräsident in Magdeburg Sein Sohn Edwin wurde ihm noch 1809 in Dresden geboren; der be rühmte preußische Feldmarschall ist also ein geborener Sachse. Auch das ehemalige Manteuffel'scbc Brauhaus auf der Fricdrichstraßc, daS setzt im Besitze der Stadt ist und einen Thcil des Stadt krankenliauscs bildet, gehörte dein Geschleckte an, das jetzt sein be rühmtestes Mitglied verloren bat. — Dem Depotscldwebel Dresse! des Artillerie-Depots ist bei seiner Verabschiedung daS „allgemeine Ehrenzeichen" verliehen worden. — Vergangenen Dienstag wurden in die Reihe der verab schiedeten Offiziere durch den Tod wiederum zwei Lücken gerissen. Vormittags IO Uhr starb Herr Oberstleutnant Wilhelm M n ck e, welcher dem Vaterlandc von 183l bis 1872 treu diente und seine Laufbahn, wie man zu sagen pflegt, „von der Pike an" begann. 1810 in der Obeilausitz geboren, trat er 1831 in die säch sische Armee. Nach -lOiährigen Diensten trat er im Mai 1875 in den Ruhestand. Seit 1868 batte er als Major das Direktorium der Militär-Vorrathsanstalt inne gehabt. — Der zweite der Verstorbene». .Herr Major Alexander Freiherr von Lin bemann, starb nach längerem Leiden, nach 16jäbrigcm Ruhestand. Derselbe. 1822 in Dresden geboren, trat als Leutnant beim Inf -Reg. Prinz Max 1842 ein. Der Elftere der beiden verdienten Offiziere wird Freitag srüh ans dem Trmitatissrirdhosc, der Letztere an demselben Tage ans dcm Ncuslädtcr Friedhoie beerdigt werben. — Im Schlachthosc beichlagiiahmle dic Wohlfcchrtspolizei gestern ein ausgeschlackteteS trichinrnhaltiacS Schwein. 01 S88v^8Ugll>U9/H Ol jieisuv-säunjsijoiuug^
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