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Die heutige Anwesenheit unsere- Kaiser- in Dresden gilt einem hochherzigen Zwecke, der Bekundung einer echt menschlichen Anteilnahme an den schweren Schicksalsichlägen. die in der letzten Zeit über da- sächsische KSnig-kauS hereingebrochen sind- ES war dem Kaiser ein Herzensbedürfnis, den König Georg noch vor dessen Abreise nach dem Süden persönlich auszusuche» und ihm lo einen deutlichen Beweis de- aufrichtigen Mitempfindens zu geben, das den Träger der Kaiserkrone gegenüber den Bitternissen beseelt, von denen der König in »einer Familie bet,„gesucht worden ist. König Georg wird von dieser kaiserlichen Aufmerksamkeit auf das An genehmste berührt worden sein; ist sie doch nicht bloß ein Ausfluß der streng lovalen bunde-süistlichen Gesinnung de- Kaisers, sondern sie bekundet gleichzeitig ein hohes Maß von lreundschaitlichen versön- lichen Gefühlen für den lächsischen Monarchen. Mit dem König begrüßt ober auch da- sächsische Volk den edelherzigen Schritt des Kaisers mit Freude und Genugtuung, weil darin in deutlicher Form das alte, innige VertrouenSveihültnis. das unter König AlbertS Regierung zwilchen den Höfen von Berlin und Dresden bestanden hat. zum erneuten Ausdruck kommt. Der kaiserliche Beiuch am heutigen Tage beruht ganz aus der freien eigenen Entschließung, die Kaiser Wilhelm ll. lo oft in den verschiedensten Lage» und Umständen mit fetnsinnigem, verständnisvollem Takte das Richtige treffen läßt. Gerade das peiiönliche Moment, das ihn in rascher hochherziger Regung als edlen feinfühligen Menschen zeigt, bildet in dem markanten Charakterbilde des Kallers den fesselndsten Zug. der durch seine Wirkung auf das Gemüt niemals seinen Zauber verfehlt und dem Kaiser die Herzen unwiderstehlich gewinnt. So dars Kotier Wilhelm ll. denn auch bei seiner heutigen Anwesenheit in Dresden versichert sein, daß die patriotische Bevölkerung Sachsens die zarten Beweggründe seines Besuche? voll zu würdigen weiß und ihm eine aufrichtige treudeutschc Hul digung darbringt. Chamberlaias Heimkehr. Als Sieger hat der britische Kolonialministcr Joseph Chamber- lain die südafrikanischen Gebiete, die seine Politik dem englische:. Kolonialbesitz hinzugefügt hat, durchreist — wie ein Triumphator ist er nun in die Heimat zurückgekehrt. Während des Buren Irieges war seine Popularität in dessen Wechselsällen noch Schwankungen ausgesetzt; jetzt ist sie gefestigt, wie es scheint, um umstößlich. Der mutige Entschluß, den blutgetränkten Schau platz seiner Taten im schwarzen Erdteile zu betreten und zum Gegenstände einer Studienreise zu machen, hat seine früheren Gegner entwaffnet: seine bald viermonatliche Abwesenheit in Süd afrika hat sogar viele von ihnen in kritiklose Bewunderer und be geisterte Verehrer des Staatsmannes umgewandelt, der seit mehr alz einem kalben Jahrzehnt die britische Politik verkörpert. Der überwiegenden Mehrheit seiner Zeitgenossen im Auslande gilt Chamberlain als der Repräsentant der fluchwürdigen Politik des brutalen nationalen Egoismus Großbritanniens: indes können sich auch diejenigen, die ihn verabscheuen, der Anerkennung der historischen Tatsache nicht entziehen, baß er immerhin eine außer gewöhnliche Erscheinung darstellt, daß er Eigenschaften besitzt, die über die Durchschnittsmaße hinausragen und durchaus außerhalb des Alltäglichen liegen. In den Augen seiner Landsleute ist es die fast heroische Größe seiner Willensstärken Gewissenlosigkeit, die besondcrs imponiert, die alle seine Kollegen und Nebenbuhler auf de» Ministersesseln in den Schatten gestellt hat, die alle nationalen Sympathien und Instinkte in seiner Persönlichkeit konzentriert als dem Inbegriff de- Imperialismus. Chamberlains Name hat heute jenseits des Aermelkanals den Klang eines nationalen Helden, der die Kritik verstummen läßt, dem der gleichsam natürliche Anspruch auf die königlichen Ehren, die ihm jetzt erwiesen werden, von keiner Seite mehr bestritten wird. Die nüchterne Wirklichkeit gibt freilich dem britischen Kolonial ministcr nicht das Recht, d'e Rolle eines Triumphators auch nach dcr Rückkehr von seiner Afrikafahrt beizubehalten. Wenn nicht fast die gesamte englische Presse über die südafrikanische Reise in ihrem ganzen Verlaufe in durchaus schönsärberischer, zum Teil arg ver logener Weise berichtet hätte, so würde der Empfang, der Chamberlain jetzt bei seiner Heimkehr zu teil wird, wohl schwerlich einen allzu enthusiastischen Charakter haben können. Selbstver ständlich soll man nicht verlangen, daß die Reise durch die alten und die neuen Kolonien in Südafrika aus der Stelle durchschlagende Erfolge zeitigt: aber eS ist doch zweifellos ein entschiedener Miß- erfolg, wenn die Lösung der Aufgaben, denen die Afrikafahrt dienen sollte, durch diese nicht nur keine Förderung, sondern viel mehr eine deutliche Erschwerung und Behinderung erfahren hat. Das Hauptziel der britischen Südafrikapolitik bildet die Ver- söhnung der beiden feindlichen Rassen, der Engländer und dcr Buren, dergestalt allerdings, daß der Verschmelzungsrrozeß nicht die Ueberlegenheit dcr herrschenden englischen Rasse aushebt, sondern besiegelt. Hierüber hat sich Chamberlain bei einem Festessen in Pretoria, der Hauptstadt der ehe- maligen Transvaalrepublik, also ausgesprochen: »Ich will mich dahin zusammensassen, was als Leitstern unse rer Politik angesehen werden kann, und ich möchte hinzufügen, unserer Politik gegenüber ganz Südafrika: Es muß eine Politik der Sammlung und eine Politik der Versöhnung sein, insofern Versöhnung zur Einheit führt. Versöhnung wünschen wir alle; aber nicht das ist Versöhnung, was uns den Ansichten unserer Gegner näher bringt, wenn wir zu gleicher Zeit uns von unseren Freunden entfremden. Die britische Rasse soll, wird und muß in Südafrika wirtschaftlich und politisch sür alle Zeiten die Supre matie haben! Es ist nicht Brauch, Zugeständnisse zu machen, wenn diese als Zeichen von Schwäche aufgesaßl werden sollten und als eine Einladung zu weiteren Forderungen. Aufgabe jedes Briten aber ist es, nicht nur die Verbrüderung der beiden weißen Nassen zu fördern, sondern sogar eine Verschmelzung der selben zu einer Afrikanderrasse anzubohnen!" Eine solche Versöhnung, die schließlich den Stempel der britischen Oberhoheit tragen soll, einzuieiten, ist dem britischen Kolonialministcr während seiner Reise durch Südafrika nicht ge lungen. Das Endziel der Chamberlainschcn Politik ist noch weiter hinausgerückt, als jemals zuvor. Das zeigt sich darin, daß die Gegensätze zwischen der englischen und der holländischen Bevölkerung wiederholt unter den Augen Chamberlains drastisch aufeinander- geplatzt sind. Weder die barsche brüske Tonart des Siegers noch die scheinbar versöhnliche und entgegenkommende Milde, die er zeit weise angenommen hat, haben irgend einen Effekt zu erzielen ver- macht. Für Drohungen, wie für Schmeicheleien und Ver- sprechungcn sind die Buren unempfänglich geblieben. Aeußerlich verharren die neuen Untertanen in den Schranken der Loyalität: aber nachdem ihnen das zum Test schroff ablehnende und demütigende Verhalten Chamberlains anschaulich dargctan hat, was sie unter der Herrschaft der Engländer, die sich nicht einmal an die Friedcnsbedingungen und die dabei gegebenen Versprechungen halten, zu erwarten haben, wird es wohl heute sehr wenige Buren geben, die aufrichtig für die Versöhnung und die Ver schmelzung mit den Siegern eintreten. Nicht bekehrt bat Chamber- >ain die Buren zu seiner Politik, sondern davon abgekehrt. Die englische Presse hat einen künstlichen Unterschied konstruiert zwischen .wilden" und „gemäßigten" Buren: in Wirklichkeit stick beide eines Sinnes. Die einen, als deren Führer Dewet genannt wird, wie die anderen, als ocren Repräsentanten Botha und Delarey be zeichnet werden, bleiben im innersten Herzen unversöhnliche Feinde ihrer hartherzigen Sieger und Herren. Nicht die Verschmelzung mit den Engländern, sondern dcr Tag der Abrechnung ist das Ziel, das ihnen und ihren Kindern und Kindcskindern vorschweben wird Bei dem dramatischen Zusammenstoß in Bloemfontein zwischen dem Kolonialminister und Christian Dewet hat dieser in seiner Ent rüstung über die schmachvolle vertragswidrige Beuandlung, die man seinem unterworfenen Volke widerfahren läßt, offen erklärt, er werde nicht ruhen, bis er eine Revolution geschaffen habe, keine bewaffnete, gewaltsame, sondern eine Revolution durch die Agi tation gegen die Regierung. So wenig wie in den neuen Gebietsteilen, in Transvaal und in dem früheren Oranjefreistaat, hat Chamberlain in der Kapkolonie seiner Versöhnungspolitik Eingang zu schassen vermocht. Hier ist tatsächlich das alteingesessene holländisch« Element das vorherrschende. Den Einfluß der Afrikander zu brechen, ist daS Streben der englischen Bevölkerung, dcr sog. „Loyalen", die, weil sie in der Minderheit sind, mit Mitteln der Gewalt ihre Absichten durchzusctzen suchen. Sic muten der Negierung der Kapkolonie zu. durch Verfassungsbruch die Afri kanderpartei recht- und machtlos zu machen. Der Hauptgegen stand ihres Hasses ist daher der Premierminister Gordon Sprigg, der streng verfassungsgemäß mit der Mehrheit der Afrikander deS Parlaments regiert. Wie stark die Gegensätze zwischen der holländischen und der englischen Rasse gerade in der Kapkolonie sind, hat Chamberlain selber empfinden müssen. Als er in Kap stadt von dem Bürgermeister begrüßt wurde, erschien auch Gordon Sprigg. Sobald die ..loyalen" Jinpocs seiner ansichtig wurden, Pfiffen sie ihn aus und beehrten ihren Landsmann mit dem Namen „Verräter". Wie sehr der Kolonialminister selber im Zweifel darüber ist, ob die Eintracht zwisä)«n Holländern und Eng ländern herzustcllcn ist, beweisen die Fragen, die er be! seinem ersten Auftreten in der Kapkolonie, in der Diamanlenstadt Kimberley, stellte: „Wird cS mir möglich sein, wenn ich von dieser Küste absegle, eine so gute Meinung von der alten Kolonie abzugeben wie von der neuen? Werde ich im stände >ein, zu sagen, daß die alten Feindseligkeiten im Aussterben sind, vah die Friedensstörer ihre Wühlereien eingestellt haben? Werde ich meinen Landsleuten zu Hause versichern können, daß in dcr Kapkolonie ebenso sehr wie in Transvaal die besten, verständigsten und vaterlandsliebendsten Teile der Bevölkerung sich in die Lage fügen? Daß der Gedanke an eine holländische Republik als ein leeres Hirngespinst anerkannt wird?" Wenn überhaupt von einem greifbaren Resultat der Eham- berlainschen Reise gesprochen werden könnte, so liegt es jeden- älls nicht in der Richtung der Versöhnungs- und Vcrschmelzungs- Politik. Und daher kann auch heute jener Gedanke an eine große holländische Republik im Süden Afrikas noch keineswegs als ein leeres Hirngespinst erachtet werden. Auch sonst ist die Bilanz der Afrikafahrt Chamberlains eine negative. Ungelöst geblieben ist die Arbeiterfrage, die den Krebsschaden der wirt schaftlichen Lage bildet, und im Mutterlande werden die Steuer- zahler nur allzubald die Enttäuschung am eigenen Leibe spüren, die dem Kolonialminister von den Goldmagnaten in Johannes burg bereitet worden ist. In London erwartete man. diese Herren, die ein sehr hervorragendes Interesse an dem Kriege hatten, wür den ihre Dankbarkeit durch Vergütung eines ansehnlichen Teils dcr Kriegskosten bezeugen. Man sprach von 100 Millionen Pfund, die sie zahlen würden. Aber sie haben Chamberlain bewiesen, daß auch sie hartherzig sein können; er hat sich mit ihrem Ver- sprechen, zur Deckung der Kriegskosten eine Summe von 30 Mil!, ratenweise zu geben, begnügen müssen. Ävr Neueste Drahtirieldmigen vom 16. März. (Nachts eingehende Teveschen befinden fich Seite 41. i§ Berlin. sPriv.-Tel.) Reichstag. Das schwach besetzte U Haus genehmigte den Vertrag zwischen dem Reiche und Luxem- ^ bürg wegen Weiterbetrreb der Wilhelm - Luxemburg-Bahn durch A. die Reichseisenbahnverwaltung und nimmt dann die erste Lesung A der Novelle zur Seemannsordnung vor. Die Novellen berichtigt lediglich die Vorschrift betreffend der Berechnung der? Heuer der Leichtmatrosen in den Fällen, wo ein Schiff mehr als s bul> r lSoz.j beantragt weitere Abänderungen. — Staatssekretär, Graf Posadowsky stellt fest, daß die Vorlage nur einen Druck- fehler richtig stelle, durch den in das Gesetz yinringekommen ist,- daß der Leichtmatrose vom zweiten Jahre, statt erst vom dritten Jahre ab, die höhere Heuer erhalte. Wenn Molkenbuhr die Krankenunterstützung von 13 auf 26 Wochen ausdehnen will, weil das ja auch in der gegenwärtigen Krankenversicherungs- Novelle geschehe, so übersieht er. daß. während bei der gewerb lichen Krankenversicherung die Versicherten einen Hauptteil der Bcitragsvflicht tragen, bei der Seeberufsgenoffenschaft das Um gekehrte der Fall ist. Deskalb ist es eine ganz andere Belastung! der Arbeitgeber, wenn man auch für die Seeleute den Unter- stützungsansprnch aus 26 Wochen ausdchnt. Die Konsequenzen aus dcr verlängerten Unterstütziiiigsdauer bei der Krankender- ^ sicherung werden durch eine besondere Novelle zur Seemanns-K z-'o»» ordnung gezogen werden. Eine solche Novelle werde sicher kom- ? A-A men. — Äbgg. Kirsch sZentr.s, Semmler snat.-lib.I und Lenzmann stress. Volksp.s sprechen sich gegen Vornahme materi- eller Aenderung der Vorlage aus. Letzterer weist noch darauf - - » hin, daß durch solche auch die Krankenversicherungs-Novelle ge- fährdet werde. — Abgg. Schwarz-Lübeck und Herzfeld lSoz.j sprechen sich im Sinne Molkenbuyrs aus. — Geh. Rat v. Jon- guieres weist die Behauptung Herrselds, daß für die Regierung das Interesse dcr Reeder ausschlaggebend sei, zurück. Eine ent sprechende Novelle zur Seemannsordnung könne doch erst kom men, wenn die Krankenversicherungs-Novelle mit ven 26 Wochen perfekt geworden sei. Jetzt sei sie noch nicht definitiv beschlossen. — Ein sozialdemokratischer Antrag, die Vorlage an eine Koin- mission zu verweisen, wird abgelehnt. — An der zweiten Lesung, gegen deren sofortige Vornahme von de" Sozialdemokraten frucht los Widerspruch erhoben wird, wird die Novelle unter Ablehnung der sozialdemokratischen Anträge unverändert angenommen. — Es folgen dann Petitionen. Eine Petition wegen Abänderung der Gewerbeordnung, Schankkonzessionen betreffend sAushebung "'etitioncn von der Bedürsnissrages. wird der Regierung als Material, P betreffend Haftung der Straßenbahnen, sowie der Besitzer en sAutomobilwagen uiw.j für Sachbeschädigungen zur tiaung und eine Anzahl Petitionen auf Erweiterung ' wen Schuhbestimmungen für Arbeiterinnen zur nn Berücksichtigung und eine Anzahl Petitionen auf . der gesetzlichen Schuhbestimmungen für Arbeiterinnen zur Er wägung überwiesen. Verschiedene Petitionen verlangen cm Ber at medizinischer Eingriffe bei Menschen zu andere» als diagnosti- den Fall Neisser erwähnt. — Abg. ndet zwar in den Aeußerungen des drücken, wobei er u. a. Oertel-Sachsen skons.s fr . - Referenten mancherlei uebertreibungcn, in der Sache aber habe derselbe Recht. — Dcr Kommisswnsantrag wird anaenommcn. — Eine Petition wegen andcriveiter Regelung des Verkehrs mit Heilmitteln außerhalb der Apotheken wird der Regierung als Material überwiesen. — Geheimrat Robolsky erklärt hierbei auf eine Anfrage des Aba. Müller-Meiningen, den neueren An trägen auf weitere Freigebiinn von gewissen einfacheren Drogucn, z. B. Brusttee, sei noch nicht näher getreten worden, da übcr die vorjährige Verordnung erst noch Erfahrungen abzuwartcn betreffend Erweiterung des Gesetzes gegen un- iie seien. , , geg autcren Wettbewerb werden als Material, insoweit sie bas Ver bot des Nachschubs bei Ausverkäufen fordern, aber zur Berück sichtigung überwiesen. — Nachdem Abg. Oer tel namentlich daS AuZvcrkaufswcsen beleuchtet hat, werden eine Anzahl Petitionen vom Tertilarbeiterverband nick der christlichen Gcmcrkschastcn in Eupen, hauptsächlich den Wunsch nach Einführung zehnstündiger Maximalarbcitszeit in der Textilindustrie enthaltend, gleichfalls zur Berücksichtigung überwiesen. — Schluß nach 6-';4 Uhr. — Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Dritte Beratung der Novelle zur Scemannsordnung und Etat. Berlin. sPriv.-Tel.s Es geht hier das Gerücht, Sachsen sei gewillt, seine Stimmen im Bundcsrate für die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes abzugeben und so die Entscheidung zugunsten des preußischen Antrags, für den zur Zeit noch keine Mehrheit vorhanden ist, herbcizuführen. iDie Möglichkeit, daß die sächsische Regierung ihre bisherige Stellungnahme gegen den Bülowschen Antrag preisgeben und ihre Bundcsratsbevollmächtigten sür die Aushebung des 8 2 des Jesuitengesetzes instruieren könnte, bloß erwägen, hieße an Ver rat glauben, an Verrat des gegenwärtigen Ministeriums an dem protestantischen Volke Sachsens, an Verrat an der sächsischen