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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010317029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901031702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901031702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-17
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
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Dr«»dn«r rrachricht«». Sonntag, >7. Mär» LV01 »K Nr. 7« gliedern des VerwaltungSgericht-hofe- vornehmlich Künstler und > unaSgeri Schriftsteller. Mit dem Referat war Herr Oberverwaltung«- kabm. die aerichtSratd Hecht betraut, der den Tatbestand ausführlich darleate. > Künstler Damach richtete sich die Anfechtungsklage gegen einen Beschlutz der König!. Amtshauptinannschaft Leipzig, nach dem daS vom Polizeiamt der Stadt Leipzig ausgesprochene Verbot der Aufführ ung des erwähnten Tolitoi'fche» Dmma« aufrecht erhalten und der auch von der Königl. KreiShauptmannichast bestätigt worden ist. Das Verbot, ausgesprochen im Mai 1900. stützte sich auf 8 12 des Regulativs betreffend die polizeiliche Auffichtführung über theatra lische Vorstellungen rc. für die Stadt Leipzig, nachdem nur „DaS- lenige zur Aufführung gelange» darf, was in sittlicher oder religiöser Benetzung keinen Anstotz erregt". Ter Kläger wurde später erneut vorstellig mit dem Hinweis daraus, datz das Stück m Bremen, Magdeburg re. unbeanstandet zur Aufführung qelangt sei, und er klärte sich zugleich bereit, die anstötzigen Stellen zu streichen. Doch dir König!. Kreishauptmannschaft lietz e- auch jetzt bei den, rrstuusgeivrochenen Beschlutz bewenden, selbst nach einem neuer lichen Rekurs des Anfrchtunasklägers. der geltend machte, datz das Stück inzwischen noch i» weitere» Städten aufgefiihrt und allent halben mit autzerordentlicheni Beifall ausgenommen worden sei. »Hegen diele Entschließungen erhob Metztkaler im Februar d. I. die Anfechtungsklage bei dem neu geschaffenen Oberverwaltungs gericht Der klägerilche Vertreter. Herr Rechtsanwalt Dr. Gott- ffhalk, der nach den, Referenten das Wort erhielt, erklärte zunächst, nachdem er ausdrücklich batte konstatiren lassen, datz gegen die Person des Ansechtungsklnaer? irgend welche Bedenken für die Voiiustanzeu bei ihren Entscheidungen nickt Vorgelegen, daß er nicht als Vertreter weder einer bestimmten politischen noch litterarilchen Partei austrrte. sondern daß er die Sache rein nach materiellen Gesichtspunkten behandle und behandelt wissen wolle. In einer ebenso 'achlich überzeugenden wie künstlerisch instruktiven und anregenden Weise fühlte Herr Tr. Gotischalk hieraus aus. daß das Tolstoi'sche Drama /Die Macht der Finsternitz" das ..ernste Werk eines ernsten Mannes sei.^ das Werk eines der edelsten Menschen, eines Hervorraaenden Lchriststellers, eines gewaltigen ffiinstlers. eines Mannes, hinter dem. trotz seinerErkommnnikation ans dei Kirche seines Vateilandes. Millionen von Menschen stehen. Das Werk könne nur richtig verstanden und gewürdigt werden, wenn man sich die gewaltige Persönlichkeit Tolstoi's. seine Eigen art und seine Entwickelung, sowie das Ziel vergegenwärtige. daS er mit dem Werke »erfolge: die Wahrheit unverhüllt zu sagen, den Schleier zu zerreinen, der sich in den optimistischen Könfen um die Erkenntnis: der Wahrheit gelegt habe " Die Grundtendenz des Dramas sei. so führte der Redner des Weiteren aus: Man weiche nie. auch keinen Finger breit vom Pfade der wahren Tugend und der reinen Sittlichkeit ab." Ein Werk dieser Art aber könne trotz seiner, wie zuzuaeben «ei. zahlreichen grausigen Schilderungen aus dem russischen Wirklichkeitsleben der Gegenwart nicht geeignet sein, de» Hörer in seiner sittlichen Auffassung irre :u machen. Schließlich diene der Gerichtshof, wenn er sein Unheil auf Freigabe des Werkes abgab, ja in keiner Welle der in ihm vertretenen iitterarllchen Richtung, bekunde ihr auch weder ° seine Svmpathie noch seine Antipathie, sondern er drücke dann nur Das aus. was die Gebildeten Deutschlands erhofften, datz nämlich jede ernsthafte künstlerische Richtung das Recht habe, ihre Mein ung zu äußern, ihre Anschauungen zn vertreten und für sie zu kämpfen. Ter Vertreter des Königl. Ministeriums des Innern. Herr Geh. Reaierungsrath Tr. Bonitz. ließ die materielle Seite der Angelegenheit in seiner Entgegnnngsrede völlig unberührt und rollte in der Hauptsache lediglich die Frage ans, ob das Ober- , verwaltunqsgcricht. nachdem die porinstanzlichen Entscheidungen Rechtskraft erlangt, überhaupt noch kompetent sei. ein Nrtkeil in der Angelegenheit zu sollen, was ihm mindestens sehr zweifelhaft erscheine. Tie Frage, ob das Reckst verletzt oder rechtliche Be stimmungen unrichtig anaewendet wären, sei nach feinem Dafür halten zu verneinen. Nach einer Replik des llngerllchen Ver treters. die vornehmlich die Kompetenz des Tberverwaltnngs- gerichts in dieier Angelegenheit an der Hand einer größeren Reibe von Belegstellen aus den einschlägigen Gesetzen begründete, zog sich der Gerichtshof zur Beratlmng zurück, die iänoer als eine Stunde in Anspruch nahm. Das hierauf vom Herrn Präsidenten »verkündete Urtdeii lautete a»i Aushebung des amtshanpkmaiin- s schaftlichen Beschlusses und Genehmigung der vfsent- ilichen A »fsührnng des T o l si o i' s ch e n Dramas „Tie § Macht der Finsternitz" mit den vom Kläger angebotenen Streich j ungen. Tie Kosten des gerichtlichen Verfahrens wurden der ^ Staatskasse zur Last gelegt. In den EiltscheidiiiigSariiiiden wn-de »ausgesprochen, datz die Rechtskraft des im vorigen Jahre erlassenen j Verbotes der Anfechtungsklage nicht cntgegenstehe und daß dem j vom Vertreter des Königl. Ministeriums erhobenen Zweifel in di? - Zuständigkeit des Oberverwaltungsgericksts im vorliegenden Fülle »nicht beizutreten iei Ebenso wenig »ei der Anschauung der Königl. »Kreisbauptmannichgit Leipzig beizupflichten, datz das in Rede stehende Theaterstück in sittlicher Beziehung Anstotz errege: deren angetockstene Entscheidung sei daruin anfzuheben und gleichzeitig die Aufführung des Stückes mit den erwähnten Streichungen freizugeben. — Diele Entscheidung wird in allen Kreisen der Künstler- und Schriststellerwelt unseres engeren Vater landes, sa weit darüber hinaus mit aufrichtiger Freude begrübt werden. Eröffnet sie doch, soweit es sich bei »ns um die Hand habung der Polizeicensur in künstlerischen Angelegenheiten bandelt, einen Ausblick in freundliche Perspektiven, zunächst rein äußerlich. Denn früher gab cs nach dem die öffentliche Aufführung eines Stückes ablehnenden Beschluß der .Kreishauvtmannichast nur noch einen Weg : das Einrcichen der Nichtigkeitsbeschwerde bei dem Königl. Ministerium des Innern, das schon darum nur selten von Erfolg begleitet war. weil diese Instanz sich nur auf die Nach prüfung der formalen Bedenken einließ. Der neue Gerichtshof aber, das Königl. Oberverwaltungsgericht, will vor Allein die materiellen Gründe für und wider einer gründlichen Nen- vrüsung unterziehen, um so. ganz unabhängig von den früheren Instanzen, zu einem eigenen Urtheil zu kommen. Ideell ist die Entscheidung von Wichtigkeit, weil sie. abgesehen von dem mehr oder minder großen poetischen Werth des hier in Frage kommen den Stückes, zum ersten Male der Welt den Beweis erbringt, daß « 'AdEH^a^A^t.^^ch > WW büdirtördernden. die Menschheit veredelnd«, «.Falle verdient. Maß und Art seiner Bestrebungen in jedem. —* Angesichts d«S ilmstaff sammlung gegenwärti sogar feuergefährlichen Ri und daß auch andere Köni. batte die Königl. Dtaa Johannen«, untergebrachte Gebäude mit de» nötkiqen das Iohanneum gänzlich für Landtag hatte jedoch die geforderten in seiner^ letzten Session abgrlehn die Königl. Porzellan- nur in ungenügenden, sondern uutergebracht ist . — M mmlungen an, Ml»a gevlaut. igl. tzofwagenl intenwohnungen ' 'eumSiwecke > 'telinHötzevon 1 tungeinr »» «richten Königl. SiaatSregierung eine Vorlage für den nächst«, vorbereitet, derzusolge auf dem alten Mllrtärbauhofe an der Carolabrücke ein neueSMuseumSgebäude errichtet werden soll und zwar für die Königl. Porzellaniommlung. daS Königl. Ethnographische Museum und di« Königl. Prähistorische Sammlung. Die Pläne liegen dem Vernehmen nach bereits fertig vor. Unter den auSaearbeiteten Projekten soll sich auch etue» datz Geh. Bau- ratheS Prof. Dr. Wallot befinden. —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Vom 18. d. M. ab wird die Albrecht-Straße, zwischen der Johann Georaen-Allee und der Pirnaische» Strotze, wegcff Be schotterung auf die Dauer der Arbeiten kür den Fahr- und Rest- Verkehr geiverrt — Die am 11. d. M. unter den Rindern deS diesigen Schlacht- und Viehhofes festgestellteMoul- und Klauen- leuche ist erloschen. — Zufolge übereinstimmender Be schlöffe der städtischen Kollegien Ist da» Schulgeld bei beide» städtischen höheren Töchterschulen vom 1. April an gleichmäßig festaefftzt worden auf monatlich 12 Mk. für Schülerinnen der Klassen l. II. III und IV. auf 10 Mk. monatlich für Schülerinnen der Klaffen V. VI und VII. und aus monatlich 8 Mk. für Schülerinnen der Klaffen VIII. IX und X. Für Schülerinnen, deren ErziehnngSpsilcktige ihren ständigen Wohnsitz anßerdalb Dresdens haben, wird vom angegebenen Zeitpunkte ab bei beiden städtischen höheren Töchterschulen ein Schulgeld,uschlag von 25 Prozent erhoben. — Infolge der Abänderungen der Pläne und Ortsgesrtze zu den, GesammtbebauungSplan (Neustadt und Anton stadt zwischen der Staaiseilenbabn, dem BischofSweq. der Hohen- steiner Straße und der Forststraße best.) werden diese Pläne und Ortsaesehe. insoweit sie abgeändert worden sind, anderweit zur Keimknißnabme für Jedermann im Bauvolizeiamte. Breitesstabe 7/9, Obergeschoß, auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich auSgeleat. —* Die Bevöikerungszahl von Dre » denmit Albertstadt wird ür den 1 Män aus 399 M geschätzt. -'Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifsahrt bat deute ihren Betrieb wieder ausgenommen: allerdings kann in Folae ,u hohen WaffersiandeS (-4- 178 Etm.) an den Stationen Waldschlötzchen, Hosterwitz, Briesnitz und Uebigau bis auf Weiteres nicht gelandet werden. —'Der Allgemeine Sandwerkerverein beendet seine Vortragsabende für daS Winterhalbjahr nächsten Dienstag mit einen! Bortrag deS Augenärzte» Dr. v. Pflugk über die Pflege der Augen und einem Bericht de» Obermeisters Unrasch üb« Paris und die Weltausstellung. —' Am Mittwoch dielt derBerirksVerei» rechtSder Elbe im ..Kaiserbos" einen Vortragsabend ab. Nach verschiede nen Mittdeilunge» des Vorsitzenden sprach Herr AmtSgerichtSrath Schmidt über „die rechtliche Stellung der Frau nach dem Deut schen Bürgerlichen Gesetzbuch". Der mit zahlreichen Beispielen trefflich erläuterte Vorstag zeigt« die Frau in ihrem Verhältnitz zu dem Ehegatten, den Kindern und Fremden gegenüber, sowohl m Bezug auf ihre Perlon und ihre wirthschastliche Stellung als in Bezug auf ihr Eigenthum und dessen Verwaltung. Mil dem Hinweve. daß. wenn auch im neuen Gesetzbuch größere Rechte tbeilweiie der Frau einaeräumt seien »nd sie selbstständiger handeln dürfe, diese dennoch richtiger handele. Rath und Beistand wie bisher in Anspruch zu nehmen, schloß der Herr Redner seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. —* Am Montag findet in Meinhoid's Sälen rin Vortraas- nnd DiSkussionsabend statt, an welchem Herr Dr. Jüngst-Berlin über die Waarenhaussteuer vom Standpunkt der Staats» uud Gemeindebesteuerung spricht. Beginn 8 llhr. —"In der Realschule von Dr. E rn st Zeidler, Seid- nideriirast- 9. fanden am 15.-16, März unter Vorsitz des Königl. Kom missar«. Herrn Schulrach Fink, die Olter-Reiseprüfungen für Einjährig-Frei- willige stall, Säinmtlichc »l zur mündlichen Prüfung zugelaffenen Abitu rienten erhielten das Reifezeugnis: und den Berechtigungsschein und zwar erhielten tm Betragen 29 : l, 2 : Id ; in den Wissenschaften li: Id, 1: II», I : II. » : Ild, 10 : III», , : III. —* P o I iz e i b er i ch t. 16. März. In der Pirnaische» Borsladt vergiftete sich die 53 Jahre alte Ehefrau eines Gewerbtreibenden. —* Empfindlich geschädigt wurde am Mittwoch Abend eine Geschästsinhaberin der Neustadt durch einen un bekannten, gut gekleideten Mann. Dieser kaufte eine billige Cigarre, gab eine Doppelkrone in Zahlung, verstand es aber, während die Frau einen anderen, wahrscheinlich nicht zufällig ein- gelreteiien Käufer bediente, außer dem Wechselgeld das Goldstück unbemerkt wieder an sich zu nehmen. - * Schwurgericht. Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wird gegen den 1863 in Fichtenberg geborenen Ha»darheiter und Dienslknccht Karl Franz Hornig wegen versuchter Nvtbzucht ver handelt. Der gegenwärtig noch auf dem Rittergut Märzdorf bei Ricla beschäftigte Angeklagte überfiel am 5. März v. I. im Walde eine ledige Dienstmagd und suchte sie zu vergewaltigen. Nur durch den energischen Widerstand der Angegriffenen wurde da» Attentat verhindert. Unter Bewilligung mildernder Umstände, aber auch in Rücksicht auf daS planmäßige Vorgehen de» Angeklagten erkennt das Gericht auf 1 Jahr Gesängniß und 8 Jahre Ehrverlust. Da Fluchtverdacht nicht vorliegt, wird H. auf freiem Fuße beiaffen. —* Militärgericht. Vor dem Kriegsgericht der 1. Di vision Nr. 23 hat sich wegen Diebstahls, drangen im Dienst, der bisher unbescholtene Schütze Karl August Richard Schauermann wir in Sachsen in dem Jünsrichterkollegium des Königl. Verwalt-, von der 8. Kompagnie des Schützenregiment» Nr. 108 zn ver und liebebedürstia, müsse nur Geduld Er habe dem Sohn geschrieben, datz er ihm eine neue Mama mitbringen würde. Und auch sie hatte an das Kind geschrieben: voll bitten der. demüthiger Liebe. Ter Knabe hatte wohl geantwortet. Aber nur seinem Vater. Und von der neuen Mama stand in dem kurzen Brief kein Wort. Wie sic vor diesem Kinde zitterte! Auch jetzt noch, jetzt, wo sie ihm ja nahe war, noch mehr. Stiesmütterlein! Muß es denn immer eine böse und harte Stief mutter sein? Es war ia sein Kind! „Ernst", sagte sie. als der Wagen am Thore seines Hauffs hielt, „warte noch einen Augen blick. Ich ... ich fürchte mich " Er sprach ihr Muth zu. Erwin sei aut »agte er. Der Trotz werde sich geben. Sie .. haben, dem Kinde Zeit lassen, sich an sie zu gewöhnen, eben seine Mutter jo unaussprechlich lieb gehabt. . . „Wie Du", dachte sie traurig. „Wie Du!" Der Trost des Wittwers war sie und nickt mehr. Wenn seine Frau noch lebte, hätte er nie. nie. nie an sie gedacht. Aber schnell unterdrückte sie die Regung von Bitterkeit. Muß man immer und überall das Erste und Einzige sein? War eS lischt genug, einem geliebten Menschen Trost sein ru dürfen? sie lächelte ihm zu. In. cs war genug. „Komm , sagte sie. „Wir wollen zu Deinen, Kinde. Ich fürchte mich nicht mehr." Entgegen lief er ihnen nicht. Als er sie eintreten sah, den Vater mit der „neuen Mama", schoß er einen scheuen und trotzigen Blick nach ihr hin. Aber er rührte sich nicht von der Stelle. .Da ist die neue Mama", sagte sein Vater In einem etwas unfreien Ton. „Willst Du ihr nicht einen Kuß geben. Erwin?" Nein, das wollte er nicht. Unbeweglich bsted « stehen, wo er stand. Sie ging mit auSgestreckt« Hand zu ihm hin. Ein schön« Junge »«'S, mit einem aufgeweckten Knabenaesicht, dunklen Locken und vunklen Augen, und dem Bat« so ähnlich! Sie wollte nach sein« Hand »affen, ihn an sich ziehen. Er ab« wich ihr au» und seinem Bat« hin und härmte sich an den Bat« und Ich will nicht, Papa! Ich mag keine neu« Mama! lürzk zu meine' Mama will ich haben l and««!" fest» Bat« mit ein« gewissen Streng«. .Du iebn und gut« Junge. Wenn Einem Jemand will, stützt man ihn nicht von sich: DaS ist ichr bückte ihn stan an, riß sich Io« und lief au» de« er, al» ich fürchtete", «zeih' ihm, Alma. e sein Bat« und furchte iß haben ihn die lieben Verwandten und die Dienstlrute mit ihren Ammenmärchen von den bissen Stiefmüttern so verhetzt." „Ich habe nichts zu verzeihen", sagte sie. „Laß mich mit ihm allein. Ich will ihn suchen." Se fand ihn in seinem Zimmer, auf seinem Bette sitzend, üb« dem das Bild sein« tobten Mutt« hing. „Erwin", redete sie ihn an und ihre Stimme zitterte so stark, daß sie kaum zu sprechen vermochte, .sieh diese Blumen an." Und sie hielt ihm de» Stiesmüiterchenstrautz entgegen. „Sie sind jaust in ihren Farben, und wenn Du sie anrührst, ist es, als wenn Du Sammet berührtest. Versuch' es einmal! Du wirst schon sehen." Widerstrebend «hob er sich, trat zu ihr hin und strich mit der kleinen Hand üb« die Blumen. Dann blickte « d« neuen Mama in'S Gesicht .Ja, eS ist wie Sammet", sagte «. „Siehst Du", fuhr sie fort und ihre Stimme klang schon ein wenig fest«. „Und diese Blumen wollen wir morgen. Du und ich, wir Beide ganz allein. Dein« lieben Mutt« bringen. Und ich will die Blumen auf ihr Grab legen, und Du wirft dabei stehen. Und dann werde ich Dich bet der Hand nehmen und Dein« lieben, lieben Mutter geloben, üb« Dich zu Wacken, wie üb« ein eigen Kind. Deine Mutter brauchst Du mich nicht zu nennen, Erwin. Eine Mutt« hat man nur einmal. Und Du sollst auch Deine liebe Mutt« nicht vergessen. Nein, «zählen sollst Du mir von ihr, damit ich weiß, wie sie war und wa» Du an ihr am meisten geliebt hast . . . Und ich will mich nach ihr bilden. Will ihr ähnlich wecken. Und dann wirst Du mich — vielleicht — et« bis chen lieb gewinnen. Die Stiefmütterchen sind zarte Blumen und weich wie Sammet, nicht wahr? Und auch nicht ick« Stiefmutter ist düse ... So manch« kommt einem Kind voll Lieb« entgegen. Ab« wenn da- Kind Nein sagt und nicht« wisse» will vonde« armen Stiefmütterlein, dann. . . daun mütterlein und weiß sich nicht zu nicht« wissen will von wÄut da» arme Stieß- Unverwandt starrte « sie au. Sie weinte Mama i Und sie wa, nicht gekommen, seinem Herzen zu drängen. Sie wollt« der auf ttzrHrab, wollte. H>h «Ihr von der tob wirklich, die seine Mut neue tobten Noch edimäi glitt sein« kiest»« Hand li di« so zart waren und so weich, am meisten gelickt. Die waren ' chen Wie«»g: Mal- hing er fannnen. ter nicht. Ab« «st ein«« Silberzeug ,« waschen und zu putz«. Bet dieser « Sch. einen silbernen Becher im Werthe von Sü baden. Der Becher ist «eleaentlich ein« Schon alt dar .soll . ^len WW Vision vom llceffldwebrl und HanSbo'metster Harnavv in der Mützcmichachtrl -chnuermann'S st, dessen Schrank gefunden worden. Nach den, rgebniß der Beweisaufnahme wird Sch. trotz feine« Leugnen« für 1«. »Sn. Da« Hachvrmchckiet drrtM si» über Rußland dt« SkaNdtnmt« au«, der nickrtasia Lutttzruck unt« 75, «m, bffimet si» Uder dem Kanal. In DmtschlaM» tsi « ruhlz »Mm« »ärmer, «m Rock« nedlt,. — «wahr- Ichetnli« « rnbim«. «wm« «SnnerM Wetter, sielleworis« stad Rick«- schlüge M »noartrn. -2, nach eine« -Bann,» arge» persönlich gegen LagchSgeschichte. x Deutsche« Reich. Die „Berk. Pol. Nach,." «klären ck für richtig, daß tm RricbSlchatzamt Verhandlungen wegen Festsetzung he» neuen Zolltarif» ftattknden: dagegen sei die Mittbeilung der .greis. Ztg." uv« die Stellung d« Ressori» zur Frage deSDopveltqrss- unrichtla. Die Landwirchschaft könne erst volle ««uhiPwa durch die Sicherheit gewinnen, daß die landwirtbschastlichen Zölle nicht abermals ein KompeusationSobiekt beim Abschluß der Handels verträge bilden. Auf welchem Wege diese Frage gesetzgeberisch „ lösen sei, darüber dürsten die Meinungen d« maßgebenden Stelle» kaum auseinander geben. , ^ xr In freihändlerischen Blättern war dies« Tage neben anderen schönen Agitationsmitteln versucht worden Konzept deS „Hamb. Kon." an angebliche Proteste di« Art der Behandlung de» Zolltarif» und v den Staatssekretär Grasen PmadowSkh glauben zu machen. In ein« Berliner offiziösen Korrespondenz ist diesen Ausstreuungen schon entgegen getreten. Jetzt sttamatisirt auch die München?, „Alla. Ztg." daS Manöver, „daß die Link-liberalen in Nord- oeunchland. so bald sie mit den jeweiligen Maßnahmen der amt lichen Berlin« Stellen unzufrieden sind, gewisse Partikulme Strömungen in Süddeutschlaao als Rückhalt für ihre Bestrebungen zu benutzen suchen". DaS München« Blatt, welche« Beziehungen »u der bay « rischen Regierung bat. fertigt die Ausstreuungen de» „Hamb. Kon." in folgend« derben Weise ab: ^Jm Uebria« bleibt nach Abzug all' de» müßgen Hintntrevpenklatsche« persön licher Art als da» eigentlich wesentliche der Zuschrift nur daS in ständige Bemühen übrig, da» Vorhandensein mißtrauisch« Ver stimmung gegen die Absichten de» Reiches in der Zollfrage bei de, bayerischen Regierung zu konstatiren. und zwar einzig und allein zum Zweck d« Förderung intrressenvolitisch« Bestrebungen. Au» naheliegenden Gründen m e» geradezu eine patriotische Pflicht, derlei Ausstreuungen tendenziös« Art energisch zu bekämpfe», durch die die fortschreitende Verwischung der Gegensätze zwischen Nock cnlos« Weise gefährde, ' " t, wenn von dem und Süd auf Kosten der Wahrheit in wird. Denn eS ist ebenso eine direkte Vorhandensein ein« Animosität der bäuerischen Regierung gegen die zolltarifarischen Ausarbeitungen de« ReickSamteS de« Innern gesprochen wird, wie es eine Unwahrheit ist, wenn von ein« Neigung der ReichSregierung die Rede ist. die Beurtheilung des wirthlchastlich Nothwendigcn nicht von sorgsamster Erwägung der auf gewerblichem Gebiet obwaltenden Verhältnisse abbängen zu lassen. Und nicht minder muß eS zu einer falschen Borstellung von den für die Entschließungen der bayerischen Regierung maß gebenden Grundsätzen fuhren, wenn der in Rede stehende Artikel den Glauben zu erregen sucht, als habe man sich hiesigen Ortes bisher willenlos von der agrarischen Mehrheit in S Schleppt,», nehmen lassen, werde nunmehr ab« au« begründetem Mißtrauen gegen die staatSmSnniscbe Zuverlässigkeit de» Staatssekretär» Grasen v. Poiadowskv zu Gunsten der freihündleiiscb-libnalen Kreise der Bevölkerung an besten Ausarbeitungen und Vorschlägen strenge Eenstir üben. Die bäuerische Regierung bat sich mehrfach durch ihre berufenen Vertreter in unzweideutig« Weise zu d« Austastung bekannt, daß die Landwirthschaft eines erhöhten Schutze» bedarf, und ihren Willen knndaegeben, für die Gewähruna dieses Schutzes unter Jnnehaltiing der durch die Interessen dn Gesammtheit ge zogenen Grenzen einzutreten " x In der Kohlenkommission des preußischen Ab aeordnetenhauies gab ein Regierungsvertreter die Erklärung ab, daß die Regierung in der langiährigen Verbindung mit d« Firma Eä,ar Wollheim stets zufrieden gewesen, und daß nie etwas Unzuträgliches vorgekommen sei. In der Kommission wurde darüber Beschwerde geführt, daß das Kohlensvndikat sich geweigert habe, mit den landwirthschastlzchen Genossenschaften unmittelbar obzuschließen. Der Vorschlag des Abg. Gamp. die BricketS nach dem Gewicht zu verkaufen, wurde auS praktischen Gründen bekämpft. Zur Annahme gelangte eine konservative Resolution v. Böhlendorf, welche die Ursache der Kohlentheuerung. abgesehen von lokalen Mißständen, »nicht nur in vorübergehenden Momenten (Ausstände in Bödmen und Sachsen, TranSvaalkrtsiS. Plötzlich gesteigerter Bedarf des Auslandes, der Industrie, d« Manne), sondern im Zusammenhang damit auch in ein« nicht liberal! ge sunden Entwickelung des Marktes bezw. Kohlenverkaufs «blickt". Angenommen wurde ein konservativer Antrag von Bodenhausen, der zur künftigen Vermeidung ein« Kohlentheuerung für den Malischen Grubenbetrieb empfiehlt eine thunlichste Erweiterung des Malischen Grubenbetriebes, eine mehr kaufmännisch ein gerichtete und aus den Absatz direkt an Konsumenten und Genosten schalten bedachte Verlauf-Praxis, eine monatliche Veröffentlichung der Kohlenpreise und insbesondere eine größere Berücksichtigung des Bedarfes an Hausbrandkodlen, zumal in Zeiten der Kohlenknappyeit. Für die private Kohlenvroduktion fordert der Antrag Bodenhausen die Errichtung von Beschwerdekommissionen in den einzelnen Produktionsgebieten zur Untersuchung von Mißständen, die Bildung ei»« gemeinsamen Berkaufsvereinigung (Syndikat) der oberschlesischen Produzenten unter Malischer Leitung oder, falls diese Maßnahmen .sich als nicht erreichbar oder nicht völlig zweck dienlich erweisen sollten, gesetzliche Schritte, um tm öffentlichen Interesse einer Ausbeutung des Konsums eine» unentbehrlichen Existenzmittels entgegenzutreten". Ferner wurde noch ein CentrnmSantrag Heisig angenommen, welch« die Regierung ersucht, dahin zu wirken, daß eine Preiserhöhung Maliicher Kohlen am 1. Avril nicht «folge und dem die Kohlennoth bedingende» Arbeitermangel durch möglichst ausgiebige Zulassung ausländischer Arbeiter kräftigst entgegengewirkt werde. x Der Fall Ulrich rieht immer weitere Kreise und beeinflußt daS Urtheilsvermögen gewisser Elemente in offensichtlich bckenklicher Weile. Die „Kölnische Zeitung" spricht glückstrahlend von dem Beginn ein« Abkehr der Sozialdemokratie von den antimonarchi scheu Bestrebungen. Auch die ^Kölnische Volksreitung" meint, veriönltche Begegnungen zwischen Monarchen und Sozialdemokrat« seien van größt« Bedeutung". Hienu bemerkt die „Kons. Korr " : .-sie würden allerdings von größter Bedeutung sein, ab« nur für die Sozialdemokratie, denn alsdann wäre eS ganz unmöglich, d« sozialdemokratischen Agitation als ein« staatsfeindlichen grund sätzlich enkgrgenzutreten, und die Regierung müßte da« Prinzip, Sozialdnnokwten als Beamte nicht zuzulassen, aufgeben. ES wird in der Mauserungspresse behauptet, der Kaiser habe dasselbe, wa« der Großbnzog von Hessen aethan haben fall, auch schon im Iah« 1890 gethan. ol» « sich mit einem sozialdemokratischen Mit- gliche der Arbeittrschutzkonferen, eingehend unterbauen habe Leit« ein« aewerkfchaftlichen Oqmnttation. Da« ist den» doch Singer. Solch«, , ndniffe machen: X Habs» 5»sp«r,«n Arbeit« «tte mck genau so ans olchen Leute« ad« kau» ^m» er ist de» MnnerB antkionmM „ Mag de» Monarchen. US" bericht«^ am 16. ^ doch ist Whrer der^ hessischen und ei« Monarch gar Sei« Zu- streute dir Pol , die
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