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Dresdner Nachrichten : 04.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-04
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1891
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» ^ >»>ck S « > - ^ « HZ r- " ^ - ^ »« «« kV '7< 2« sr k(Z Luchte« »u lassen vor Svrvpo. zu erfüllen. Lu Euch Alle. Kommilitonen, ergebt detbalbdir Anfforderung. Euch am lOTSugust init den Vertretern Eurer Hochschulen zu vereinigen. Au» der nahen Heimatd. von den benachbarten Universitäten und von der Wanderickatt durch - deutsche Land eilt zahlreich an ienein Festtage nach «»singen, damit Ihr Zeugen der Huldigung seid, weiche wrr Alle dem Kurilen Bismarck mit ganzer Leele bardringen ' — Sw kommt, sie kommt, oder nein: Sie ist ichon da, die »eignißlose. die schreckliche Zeit, die Zeit der .Sauren Gurke'. Wer kennt' all' die Schrecken, die >ür den Journalisten in diesem Namen liegen k Saurc-Gurkenzrit. bas heißt: KirLdosSrude in der Politik, in Kunst. Wissenschaft. Litteralur. kurz in allen den Ztilungsspallen versallenrn Aeußeningen des staatlichen und pri vate» Lebens. Nirgend- .passirl' etwa-, nirgends zeigt »ch ein Hpssnungsilrahl sur den vielgeplaglen Redakteur, nichts regt sich um ihn her. Kein Bericht von keiner Seite. Todesttille fürchterlich . Zn der ungeheuren Weite Regel kein — Reporter sich. Uird dabei verlangt der »euigkeitSdursligr Leser für sein Pranu- nrelando-Abonnemeitt berechtigter Weiic täglich sein »geistiges Morgendrot'. Zwar, wenn da. wo nichts iit. leidst der Kaiser sein Recht verloren dal, warum dann nicht auch der Leser? Doch eben dieses Nichts darr und kann der Journalist bei Leibe nicht zu- geden, er muß die Leere zu verdecken, zu Überdrücken suchen und bedient sich dazu einer besonderen Art von — Eselsbrücken, zu denen ihm die leider häusig »ehr morsche» Bretter von alle» Seile» mit großer Bereitwilligkeit zugetragen werden. Unter dielen Brucken »»d jene um dieic Zeit in enchreckenber Zahl austauchen ^ den „vermischten' "Notizen zu verstehe», die. obgleich sie den vicht minder die Schießbuden und Heineren und größeren Brak« wurstzelte standen m voller Gunst de< Publikum-, sodaß Alles in Allem der Erfolg des Feste» auch diesmal von vornherein gesrchert erschien. Bei günstigem Wetter dürsten sich namentlich moigen. den, Abend der allgemeinen Illumination, ungezählte Masten nach dem Feltplahe bewegen. — Herr Fabrikant C. A Emil Eschebach. Direktor der Metall- und Holzwaarensabnk Eiche buch und Haußner. Hot in Löbtau» Flur, in der Nüde der städtischen Kavillerel, lehr grobes Areal angetanst. Ob dasselbe zur Anlage eigener Fabrikelabliffe- menk- verwendet weGen soll, wie einige Blätter wissen wollten, ist noch nicht bestimmt. Infolge ber projektirten vierten Elbbrücke ist es trrilich nur noch eine Frage der Zeit. wann der geiommle. am Hospftalplav und am Neustadt» Elduser gelegene Häuierkomplex ber Eichcdach'schcn Fabrikzuni Abbruch gelangen muß. Dir Aktien- geiellichait wird demnach rn nicht allzu fern» Zeit ihre bisherigen FabrikclablisirnicntS verlassen müssen und solche anderswo errichten. ES ist nicht ausgeschlossen, daß aus Löbtau« Boden Neubauten zu Fabrikzwecken errichtet werden, wahrscheinlicher aber, daß die in Rade- derg ber Firma gehörenden Fabrikgebäude zur Ausnahme der hiesi gen Fabrik entsprechend »wettert werden. Die derrinstige Ueb»- siedelung deS viele Hunderte von Männern und Frauen in der Metall- und Holzwaaren-Induftrie beschüstiaenden Aktiennnterneh- menS nach Radeverg oder anderswohin von Neustadt wird hier nicht ohne rnipsindlichen Einstuß bleiven. Ein großer Theil deS Fabrik- und GcichüstiverlonalS wird sich dann zu einem Wohnungswechsel genölhigt sehen — In der Perion eines 24 Jabre alten, verheiralheten Hand arbeiters von hier ist ein höchst gefährlich« Gelege nhertS- dieb und log. Einmicther rrmiltclt und vcrbaslet worden, der seil Ende vorigen IahreS lein Unwesen hier getrieben und von seinen Er hat sich unter den verschiedensten Stempel der Ungeheuerlichkeit an der Stirn tragen, doch Mangels! Gaunereien seitdem gelebt hat. Erl . wiserer Nahrungsmittel von der gemmmie» inländischen Piene j ialichon 'Namen als Gewerbsgehilselli» Schlassteüen eingemieihet ' - - «nd hat dabei solche Wohnungen gesucht, die von b mii wahrem Heißhunger io gierig und wznmgen noch warm ver chlungen werde», daß dem uligluckwligen Leier hieraus die beang- 'ligendtlen BerdauungSdeschwerden enrachien. Wie fernes Wetter leuchte» vor dem nahenden Gewitter zucken zuerst in vorsichtiger, etwa vierzeikigcr Fassung durch die Provinzviallcr Meldungen von allerlei fabelhafte» Mißgeburten Diese» Meldungen folgt in »hon bedeutend zuversichtlicher» Form eine walne Phalanx von Zwillmgen und Drillingen cheiondelS wild veranlagte Redakteure ahlage» auch wohl einmal mit Vierlingen drei,» unweigerlich aus dem Fuße. Sic vildet gewiy'erniaßcn die Tirailleurtetlc. welche . _ ^ -- - dem eigentlichen Gros der 'Armee die Wege zu ebnen hat. Als! auch hierbei gestohlen, tobald sich ihm Gelegenheit bot. Die Hauptwaffe diente der letzteren bis in die letzter " ' " ' ------ - ^ ^ ---- ^ ' ene flcmoic Secichlauge. die iedoch neuerdings chlachlcr von icdem einigermaßen..gesinur ^. . _ _ , ... .... ^e> elwaigen Eimchmuggelungsveriuchcn io'orl in den OrkuS des! ganze Reibe von Diebstählen nachgewieien worbe», sodaß ihn eine Witlwen ausgcvotcn worben waren. Nach lvenigen Stunden iit er dann a»S den betreffende» Wohnungen wieder veiichwiinden, nachdem er alles Werthvolle, waö ihm in die Hände siel, zu sich gesteckt hatte. So hat er wiederholt Sparkassenbücher gestohlen, in einem Falle rin solches mit 100 M. Einlage, in einem anderen Falle eins mit 7,0 M. An einer anderen «teile liahl er 2 gute 'Anzüge, die Arbeitern gehörten, welche in dem betreisenben Quar liere wohnten. 'Auch Taschenuhren inchle er mit Vorliebe an sich zu bringen. Ferner ist der Mensch oil betteln gegangen und hat —v», z.. ...... ...i-i anch hierbei aeiiohlen. iobald sich ibm Gelegenheit bot. Tie sie letzten Decennicn hinein gestohlenen Esseklen verletzte er möglichst schnell und benutzte dabei leidingS als desinitiv abgc- j LegisimalioiiSpapierr, die er in den verschiedenen Quartieren niniigsrnchligen' Redakteur. gleichfalls gestohlen hatte. Es sind ihm seitens der Polizei eine sahlerkorbcs unschädlich gemacht zu werde» pflegt Dafür werden! recht empsiiidliche Slraie treffen dürfte. . >ii uniio größercii^Eiier andere weniger miiihnche Eaeniplare der i ^ — Vorgestern und geiicrn sind I! >c»welt i» die Spalten gezerrt, welche unter der Veilachtnng, Anzahl Frauen die Portemonnaies an? >iieS vhaiitasiercicheil Zoologen ganz urplötzlich die merkwürdigsten fl c st v b l e n worden, iovaß aiizuneh et>gcnlchaiieil habe» merken lassen. Da kommt gewöhnlich eine un Meiischengedräiige ihr llnwcien tr .gezähmte Forelle' angepläti'chert. die nicht etwa blos ihrein Herrn handelt cs sich nnr um geringere Ve das Flitter ans der Hand frißt — Bagatelle —. sondern ihm auch lriin Abendtruilk das Bier vor m Munde wegsänit. Vom Lächrr si-hen dis zum Erhadciien. sagt »ch nun ein selbstredend ice- 'tadliicher Korrespondent in kiihncr Umdrehnng der bekannten Navoleoil'ichen 'Aphorisme — von der kleinen gczähntten Forelle bis zni» großen dreisirlcn Walffich — ist nur ei» Schritt und 'chlennigst legt er einigen dieser saiiskmülhigcn Ge'chöpie das nölhige Nicnizeng an, spannt sie vor cbenio viele ttnöglichst unbe- kannte) Kriegsschiffe der Kaiserlich Teulichcn '.Occirine. und „der Walffich als Zugthier" bildet fortan drei Wochen hindurch die au gen fälligste Spitzmarke in allen Zeitungen, die „mikzählen" wollen. Warum auch nicht? Auch die Dlsierc des Waldes bleiben nicht ganz verschont, wenn man auch die'cs Feld im Vewußliein der scharfen ans mündlich» Tradition dasirie» Konlnrrcnz(et. Jäger lateins im Allgemeinen sich zu beackem scheut. Man greift da am liebsten aus irgend ein Wald- oder Wnitentkier eines fremden ErdtheilS zurück, z. B ein Kangnnih. welches unbarmherzig in den deutschen Wald verpflanzt und von einem nnlernchmcnden Iagd- besitzer 14 Tage lang mit Züchtigungsvcliuchen abgeanält wird, um schließlich von Letzterem durch ein heftiges Dementi abgcitochen zu werden. Vom Waide geht's in den Gatten, wo die fabel haftesten Entdeckungen in der tzottiknltnr oder auch ponwlognche Seltsamkeilcn konitarirt werden, wie sie weder linieren verehrten Urahnen je vorgckomnien, noch inneren sogen, svükeiten Enkeln ,e beschiedcn i«n werden. Und weil» schreiten langsam, nircttt» lich langsam die Horen, die Ereisimßlosiakcir und iinolgedeffen die Verzweistnng deS Journalisten re'p des Korrespondenten. Ans Epi- demieen. Erdbeben. FeuerSbninile und sonstige verbrauchte Regui- siken blickt er mit souverän» Verachtung herab, sein Sinn steht »ach Höherem, aber — woher nehmen und nicht stehlen ? Er muß zum Aeußerstcn greisen : den Glauben an die Menschheit bat er verloren, cs lösen sich bei ihm alle Bande nomm» Scheu und mit teuflischer Bosheit meldet er seinem Blatte, daß dcilnnien weil in der Pro vinz Posen ein Dorf mit einem unaussprechlichen '.Kamen cristire. in welchem ein gleichfalls unaussprechlicher Käiehändler wohne. Bei Letzterem habe neulich der zufällig durchreisende Komponist A. B. wohnhaft in E D. . . .slraße Nr. 2 eine Fülle von Beethovcn'schen Mamnkrivten entdeckt Derartige Noriien bezcich neu gemeiniglich den Höhepunkt der Saison. Haben sie ihren .siroulns viiwrnm durch die Presse pflichtschuldigst abwlvnt. io beginnt die Saure - Gurke endlich bescheidenere Dimen sionen anznnehmoli. Gewissermaßen als Prvbepscil wird letzt ein n sicherer Entfernung plötzlich verblichener Getreide oder Effon- bakinkönig iamnir »einem ans'ühr'.ichen Letenrlani in eine maß zeltende Zeitung lancirk: haben alle anderen na> dic'en '.riiigen Köder angebiffen, io eröffnet der hcir. .stcrresponcenl H'ort ein tiw'.deri'chrs Bombardemenk mit älkencn Leinen. die an ihrem etwa hundertsten Geburtstage in voll»» Riisligtett und znglcich nn Kreiw ihr» zwischen M und IM bannenden 'Angehörigen ie!ig in dem Herrn entschlafen sind, lim den er'orderlichen 'Ncinimaiiatz 20 Zeilen zu ermöglichen, werden aus der Vogelwiese einer Portemonnaies ans den äußeren Kleidtaichen iovaß aiizuiiehmeil ist. daß Daichendiede treiben. Glücklicher Weise Beträge, die vermißt werden. Ob übrigens alle diese Falle ans Diebstähle zurückzusuhwn sind, ist noch sehr fraglich, denn cs sind allein vorgestern si Portemonnaies mit Geld »IS gesunde» abgegeben worbe», die man gleichfalls sur gestohlen hielt, ebenso sollte eine Taschenuhr gestohlen worden sei», dieselbe wurde jedoch nachmals auch als gesunden abgelicierl. Wenn irgendwo, io ist es ans der Vogelwiese besonders dringend gcrathen. alle Werthgegenstände gut zu verwahren, damit sie im Menicheiigedraiige nicht gestohlen oder von de» Kleider» abgeslreist werden. — Unter den Sehenswürdigkeiten der Vogelwies e. welche ausgesucht zu werden veidienen. befindet sich hinter dem Königs- zelt. in der logennnnlen Knspar-Bndenrcihe, eine Ausstellung von Holzichnitz-Haiidarbeilen. die nicht nur an und für sich mit «vrg- salt und Geschick gefertigt sind, sonder» dadurch iwch besonders intereisiren. daß sic. kunstvoll in größeren und kleineren Flaschen untergebiachk. eine Probe von wiikttch» Geduld und bcachlcnS- werlhcm Flciße ablcgen. Tie größeren Flaschen zeige» in ihrem Inneren die 'Arche Nvali. das Leben und Leiden Elnisli. ganze KausiiiannSgcichäste :e.. wahrend die kleinere» mit allerhand ande ren Schnikgegeniländen bis obenan vnllgesüllt sind. Wie diese hübschen 'Arbeiten in die Flaschen gebracht werden, bleibt selbst bei § gencincr Beachtung schwer zu tagen, ledeiisalls verdiene» sie aber! Aiierkeniinng und Ansiinnlternng in Form emes regen Besuches, j — Ein hiesiger Arbeiter besuchte am Sonnabend 'Abend die Vogelwiese, um eine Biervrobe vorzunchnien. und verfuhr ^ alle Direktion dabei io gründlich, daß er schließlich verlor. Als eG sich schließlich am folgenden Moigen gegen 4 Uhr in der «krie'cncr- - Skrnsze wiederiand, ieh.le ihm der Hut. ein Portemonnaie mit einem geringen Betrage und eine silberne Evlindernhr mit Kette im Werttie von 30 M. Er konnte sich absolut nicht erinnern, wo j er diese Dinge gelassen Halle. — Des vielfachen Schadens wegen, de» die Wassermaffcn ans dem weilen iSt Pa n l i-)F r i e d h o s in Nensladr vernliacht! haben, bleibt genannter Fr>edhes bis aus Werteres sür den ösieitt- lichen Verkehr geschlossei'. — Leipzig. 3 'August Einet: würdigen Abschluß der Fest- j lichkeilen »ns Anlaß des linndertjahrigcn 3nh>Iänms des Regi-, mcntS Königin-Hu'arcn bildete das voni Msiirarvercm des stieg: mcnis gettern unter lebhafter Betheilignng der Bevölkerung in > iämmllichen Räumen des KttiilallvciRsles peranstallete Hn'arciiseil, l bestehend an? Monftre Eoncerl. Fcrtrcde. FeN'piel. Feuerwerk und! Ball, wobei das Drcsiener die Tromveterchors des UZ. und I». Hnsnrcn und das Müsikchor des 10>l. Iiikank>rieregimenlS bildclen.' Der Glanzpunkt der ganze» Feier war aber das glanzende Reite, ! fcslipiel. da? von 7—0 Uhr in der Albeitdalle ftattsaiid und das eine dewiidere stoeihe innh durch Ne Anwc'enbeil Sr. Mateitak! des Königs 'Albert empfange!! Kurz vor 7 U!n waren De. Ma jestät der König und die König!. .'go!>citcii Prinz Georg und F r i c d r i ch A u g n fr im Dresdner Babiihoie emgetroffen. wo j die hoben Herrichasien von de» z,ier iiildirenden Prinzen Johann! «ffeorg und Mar. iowic von Sr. Erteilen; dein Herr» General- Vaval» « ««»der, «rtvnt« ein Drvmpeitnstgnal hink» der Szene und in d» Awna begann da» nächste Stück v«4 Frsispieles: „Die »stk Kriegsbeute der Husaren.' Wieder betrat dann der Sprecher das Podium, um hinüverzuleiten zu dem nächsten lebenden Bilde aus der Bühne: .Da» erste Bivonak in Rußland' (1810). Nach ein» viertelstündigen Pause schilderte der Sprecher sodann dir Schicksale deS Regiments im russischen Feldzug und da» Trom» veterchor intonirte die begleitende Musik zu einer großartigen Fechtszene von 12 Husaren in der 2. Regiment» - Uniform, welche Szene wieder in der Arena vor sich ging und bis aus ein paar kleine Unebenheiten den besten 'Verlaus nahm. Nach dem Fechb- reigen schildette der Sprecher die Geschichte de» Regiments in der langen Frieden-zril. welche den anderthalb ersten Jahrzehnten folgte. Alis der Bühne erschien hiernach das lebende Bild: „In FriedenSzeiten' und in der Arena eine glänzend auSgesührle .Onadrille der leichte» Reiter", geritten von acht Reitern in den Uniformen des Regiments von 1822—73. Hieraus erschien der Sprecher zum letzten Male aus dem Podium, ui» in kurzer Dekla mation buiüberzusührc» zur Thetlnahme am jüngsten Feldzug gegen Frankreich, und nun theille sich der Bühiienvorhang aber mals und zwar vor dem letzten lebenden Bilde: „2. Reil« in der Schlacht von Vtllierü'. welches Bild die biniangUch bekannte Episode an der Parkmau» von Villiers dem Publikum vor Augen führte. Nach ber vom Dromvtterchor intviittten „Wacht am Rhein" ertönte hinter der Szene Helles Fansarengeichmeller, vaS Schluß« bist» anknndigend. Die 3 Herolde reite» »i die 'Arena, ihnen folgt, und zwar in Pelze», das gesammle Trompeterchor (24 Mann) rn der ersten Uniform deS Regiments von l70l. Während diese in der Arena sich ausslellleii. durchziehen letztere weiterhin 24Hularrn und Reiter in den Unijormen l7i)l, 18t0, 1822—73 und zuletzt solche in der heutigen Uniform. 'Nach dein Durchritt ordnete sich 'Alles in der 'Arena, der sächsische Herold sprach einen kurzen Epilog, der mit einem von der ganzen Eorona begeistert ausge nommen»! Hoch aus unseren ruhmreichen König und dem Gesänge der Sachiciihiimne schloß. Zugleich öffnete sich der Bühnenvor- Hang »nd ließ sämmtliche Darsteller der lebenden Bilder re. um die Büsten Ihrer Maicstäte» des Königs Albert und der Königin Earvla. der »»»»ic'bciaen hohen Inhaberin des Jubelregimeittö, arnppirt erscheinen. Unter den brausenden Hochrufen der statt lichen Fcstversaminluiig verliktz Se. Majestät die Albeilhalle. um mit dem Nachlschncllzng der Bayrischen Bahn dir Weiterreise nach München anzulrele». Im Gefolge Seiner Maieitül und der Höchsten Herrichailen batten sich die Hellen Kammerherr v. Matz- dort. Flngeladiuiant Major von Hanak, Rittmeister von Müll» und Rittmeister Freiherr v. Linbemann befunden, stillen Festlherl- nebinern wird dleS Rellersestspiel in der Albcrthalle. wie cS in gleichem Glanze Leipzig noch kaum gesehen. Zeit ihres Lebens »»vergeßlich bleibe». — Leipzig, 3. August 7>9 Jahre alt. ist Professor Tr. Ehrislian sttndvli König, langiähriger Konrektor am Leipziger Realgymnasium, nach langen schweren Leiden gestorben. König war ein bedeutender Mathematiker und hat wiederholt au ihn von auswärtigen Universitäten ergangene Berufungen adgelehnt, auch mehrere Lehrbücher versaßt, welche mehrfach aufgelegt werden muß ten. König war als Lehrer hoch geschätzt und wegen seiner Leut seligkeit und Herzensgute auch als Mensch allgemein beliebt. Er war ein Bayer von Geburt und in geselligem Umgang von unver wüstlichem Humor. — Heute 'Nachmittag fand in üblicher Weise ans dem Ulrich schcit Teiche bei Lindenan das berühmte Leipziger .Fischerftechrn", das einzig alle 'Volksfest, welches «ich in Leipzig noch bis ans die Gegenwart erhalten hat, statt, wie schon im oon- acn Jahre, in Gegenwart Ihrer König!. Hoheiten der Prinzen Johann Georg und Map. Dem Wasserkampse ging niiler leb haft» Bclhcftlgniig der Bevölkerung der Umzug der Fischcr- lniluiig durch die größeren Straßen der Stadt nebst den ge wannten Fahncnsalulen vorher. Das Fest war leider von der Witterung nicht »llznichr begünstigt, veilies aber trotzdem, wie jedes Jahr, in fröhlichster Weiie und s ind mit einem Ball im Tivoli seinen Adichcilß. — Wegen Sitllichkcilsoerbrcchcns wurde am gestrigen Tage ei» ."ürjghligcr Bürstenmacher ans Landsberg, der in Volkmarsdors Wohnung hctt. von der Polizei verhaftet und nachmnls an die König!. StaatSanwalt'chatt abgclicfctt. Derselbe batte sich des in 8 17«! Ab«. 3 des Llr.-G.-B. näher bezeichn»»! 'Verbrechens an mehreren Schulkindern schuldig gemacht. — Ver gangene 'Nacht '/-3 Uhr wurde Größten» gemeldet. Es brannte in der TanwidrechSlerei von 'Vogel und Heincmciiiir in der Lnther- slraße. Daselbst legte das Feuer den Vor dem Kesselhaus befind lichen Vorbau vollständig in Asche, lieber die EntilchungSursachc ist etwas Näheres noch nicht bekannt geworden. — Nicht die Stadt Lcisnig. sondern die Garnisoiisladt Lau sig k hat 300 Mk. zu de», Unierslntznngssonds anläßlich der Jubel feier des 2. Königin Husarenregimenls Nr. 10 gespendet. Forlseüirna VcS örtltche» Tsteilcs Seite v. von 20 Zeilen zu ermöglichen, werden dic'e Angehörigen iedrsiw.il rw.nttcich mit Haut und Haar nach allen Dimensionen hin mit- ^ leittnanr von Hollcben. Sr. EreeUenz dem Herrn General .Adjutant! vvttraitirt und auch der Wett die elwaigen Absichten der viclsiilli- j von Eattowitz. Herrn Krciehanptinan» von Ehrenilci». den Hcricn gen drei- und vierjährigen Ureiikelche» bezüglich ihrer zukünftigen Burncrineift» Dr. Trondli», Sr.rdtr.ilh Dr Schmidt. Hauptmann! stebensslellung mir großer Begeisterung aiiseinanbergc'etz!. Ist die : von Hangk:c. cmp'angen wurden. Man begab sich von hier direkt § Mordlust bei dem Korre'pondcnlcn einmal io weit gediehen, w ^ nach dem Kruitallpalasi. Beim Eintritt rn die Königslvge der j tori'Mt es ihm aus ein Dutzend vr-n Wilden zum zweiten Frühstück' Aiberthalle. die Kvp-i an Kol" besetzt war, wa>- Se. Majestät., mit Palmöliauce zubercitete Missionare mehr oder weniger nicht nn.: welcher die Hnscilen Uniwrm trug, von der ainchiilichen Fcstver- er'ervirt sie seinen Blättern mit den graziösesten, d. h. ichgnligitcn i lanimlnng mit eine«» dreinincigen Hoch enip'.ingc», woraus die Details ;u»i Dessert, um sodann znm NachinittaciSkasiee einige von ! Eorona stehend die Snch'eiihnmne anhörlc. Dann »ahm das Rctter- Dchiffbruchigen ans offenem Meer vcrloostr Schisssinngen hcranzu- j tcstiviel. dessen begleitender pocsievoller. von PalrioiismuS diirch- ghleppen. die bei sensitiven Gemächern ihrer Wirkung aus die drnngener Text von Karl Eromc - Schwicniiig. dem Dramaturgen Thräireiidrüieil stets sicher sind. Damit glaubt endlich der maß unseres Sladtchealers. hecrichrie und rsiesiach mächtigen Wiedcrhall in vollere Korrerpondent den Zeitpunkt gekommen, seine Kannibalen-! den Herzen der ganzen Feilverianniilimg imid, ieincn stiniang. Das gelüste unterdrücken zu müsien: er heuchelt ein menschliches Rnb-> Trompelcrchor der Koniain Humren leitete nnt dem FilbiläulnS- rcn und wendet sich dem heiteren Genre zu Zunächst holt er a!io j Jubeliesiliiarich. komponirt vom Slabstrompetcr Gese. ftimninngs- aus seinem Anckdolen-Pökeltaß einige den Zeitungen der vierziger« voll die Aufführung ein. Daraus ritten drei Fanfarenbläser — .sichre entnommene und seitdem gut abgelagerte Witze und Witz-i die Königssnmnrc bla'end — in die Arena ei», dem drei Herolde i n hervor, mit deren Mehrzahl nachgewieiencr Maßen bereits der! in den sächsischen, dcuochen und Leipziger Farbe» folgten. Nach- ersindungsreiche Laertiade OdyssenS iemerzcil daS biedere Volk der i dem der sächsische Herold einen der Feier des Tages gedenkende» Phäalen ennnyirte. bürstet und putz! so lange an ihnen herum, bis! Prolog gewrochen. verließen un!» den Klängen der Slcgcstanfarc ve den Schein ciiicr gewisse» Neuheit annchmen und bttnat sic mit« Fanfarenbläser und Herolde die Arena, woraus das Trompelcrchor rarer eleganten Spitzmarke versehen, znm Versandt. Selbstredend uelcii sie in den nächsten Tagen pünktlich und gewissenhaft ihre Rundreise durch die Zeitungen an. was ihren listigen Lebcnswecker in seinem Kämmerlein zu einem mephistophelochen Hälidereiben ver anlaßt. — Doch nun genug! Möge dem Leier das Licht, welches ihm hier über die hervorrageudslcii Eigeiilhumlichkeiten der Gurke»- zett-Prooukte auszusleckeu vcriucht wurde, als ein ebenso rosiges re>v. heiteres erscheinen! — Tie Vogelwiese ist mit dem vorgestrige» Sonntage in gewohnter Lust und Fröhlichkeit eröffnet und in althergebrachter Weiic geleiert word-n. Der Besuch war bei vorwiegend günstigem Weiter ein außerordentlich zahlreicher und das Fest ersrenle sich nicht nur eines großen Zuspruches au? der Stadt, sondern ganz besonders auch dn Becheuigung von Bewohnern der Umgegend, llcberall drängt sich Jung und Alt zu den verschiedenen «chau- swllungen, die sich. Wie gewohnt, auch diesmal aus Dutzenden von Sehenswürdigkeiten all» Art zusammenstellen und dem Charakter ci.ies großen Volksfestes genügend Rechnung tragen. Am leb haftesten ging es jedoch in den zahlreich vcrlrelenrn Singspielballen und Variete-Theatern zu, sowie rn den großen Zelten und Bier» Etablissements, die ihr Publikum bis spät in die Nacht immn nach Hunderten von Besuchern zählten. So konnte man nur schwer einen Stuhl und Sitz >m National-Salon, im Carola- und Alvert- mal. im Coss National, im Fren-Palast, Globus erlangen, denn die verschiedenen Attraktionen, die hier von Attisten all» Art bei e'ncm irischen und schmackhaften Trunk« geboten wurden, machten «ckiernbar dezz Hauplrer- de» Festes cm». Aber auch di« satt unüber- fthkare Imrge von EarrvuMS. von Schaukeln und Rutschbahnen. den Waffenrus iiilonirte 'Nun öffnete sich der Vorhang der Bühne zu der dranmliicheii Szene „Die Enichtung der sächsischen Husarenluivve". Handelnde Personen dieser Szene waren Kur fürst Friedrich August III. und der Generalleutnant Gras v. Belle- garde. der Generatiinpektcur der kuriächsischen Reiterei, aus dessen Vorschlag der Kunürst durch KabinetSbcsehI vom 30. Juli 1701 die Errichtung der sächsischen Husarentruppc verfügte. Gras Belle- garde stellt seinem Hervch» einen Husar rn der Uniform von 1791 — weiße ungarische Hosen, weißen Dolman mit blauer Verschnü rung. bleumouranler Pelz und die charakteristische Jlügel-Filzmütze — vor. Der Szene schloß sich der „NegimentSmarsch", gespielt vom Trompeterchor. an. Unmittelbar daraus folgte in der Arena das dritte «tück der Festspiele, „Die Werbung", eine ganz aller liebste, humoristisch gesärbie Szene, wo der Dichter zeigt, wie die Hälfte der männlichen Theilnehmrr einer fröhlichen Bauernhoch zeit ihre Brautjungfern im Stich lassen und dem Rufe der schmucken Husaren freudig Folge leisten. Alsbald betrat durch den Bühnenvorhang der in HeroldStracht gekleidete Sprecher (Herr Schauspieler Anton Horlmann vom Stadttheater. — alle übrigen Mltwirkenden waren VcreinSmitglirder bezw. Angehörige derselben), um in kurzen letcht'Ußigen Versen zu dem lebenden Bild „Die Husaren im ersten Quai»»' überznlciten: dies Bild, vom Trom- veterchor mit Weber S „Husarenliev" begleitet, brachte Husaren in Ordonnanz-, Haus- und Stall-Anzügen in einem dörflichen Quar tier zur Anschauung Nach diesem lebenden Bild out der Bühne betrat dn Sprecher abermals daS Podium, um in die ersten AriegSiahre deS NcgimeittS hinüberzulkiien, La» am Rhein und Main 17N tm Komps gegen die Franzosen die Blutläuse empfing TageSgeschichte. Deutsches Reich. Dem Kaiser ist vor einigen Tage» der erste Verband abgcnoninicn worben Die Schwellung der Kniees war bedeutend vermindert, sodaß ihm i» einigen Tagen eine das Gehen gestattende Bandage angelegt werden kann. Der Unsall vassirte ans einer mit Linoleum belegte» VerdectiteUe. Tie Fürstin Bismarck ist in Begleitung des Grasen Herbert Bismarck nach Homhnrg abgereiil. Wie bereits gemeldet wurde, hatte dieser Tage die Tcvntation des Sk. Petcrsblttucr Vereins der Angehörigen des DenOcheii Reiches zur Unlcistützniig hilfsbedürftig» Laiidslenic die Ehre, in Kiisingen von dem Fnrften Bismarck eiiivmnge» zu werden. 'An die von kiesir Daulvarkeii und nnwandclvarcr Verehrung, welche die St. Petersburger dentichr Kolonie ftir den Fnriicn Bismarck »«««Ui. eingegcbenc 'Aiiipiache des Sprechers der Deputation an- kiiüpsend. hob Füll! Bismarck hervor, daß er während «eurer ganzen dicnftlichen Wiltiaiiileit bestrebt gewesen sei. d >s ireunvschasilichc gute Einvernehmen zwischen Deutschland und Rußland zu pflegen und zu starken. 'Auch henke icr er »och der'Ansicht, daß die sreniid- schasllichen Beziehungen zwilchen den beiden Machten, deren Er haltung auch der Sprecher der Abordnung als den lebhafteste» Wunsch der Teniichen St. Petersburgs hervorgchobcn habe, in beiderseitigem Interesse ungetrübt erhalten werde wüßten, und zwar um iv mehr, als diese beiden mächtigen Reiche einander ftörcnde Iifterenen nicht hätten. Nachdem der Fürst mit iedem einzelnen Mitglied«: der Abordnung sich persönlich unterhalten, führte er sie sämmtlich der Frau Fürstin zu und fte wurde» alS- danir mit einer Einladung zum Frühstück beehrt. Hochinteressante politische Betrachtungen und ernste Erörterungen allgemeiner Art. in welcher der Fürst und die Fürstin die Uirtcrhnllnng pflegten, legte crsreulichsles Zeugnis; für die große Geiiteöftliche. für die frohe und zilfticdenc Stimmung des Füllten und der Fürstin ab. Beim Champagner erhob der Fürst das Glas, sprach dem Verein seinen Tank aus und lieh abermals dem Wunrche nach dauerndem Bestände des guten Einvernehmens zwischen Rußland und Deutsch land Worte. Als nach Aushebung der Ta>el um halb 4 Uhr die Deputation sich dankersüllle» Herzens verabschiedete, gab der Fürst diesem Wunsch zum dritten Mal Ausdruck, indem er die Hoffnung aussprach. baß die in Rußland lebenden Deutschen, welche unter dem Szepter des Kaisers Alexander lll.. der auch ihm stets io gnädig »nd wohlwollcnd gewesen sei, eine zweite Helinath gefunden, forlfahren möchten, auch ihrerseits nach Kräften zum Fortbestand der guten Beziehungen zwischen den beiden Nachbar- reichen bcizutrngen. Ans'S Höchste beglückt durch den ihnen ge wordene!, so überaus liebenswürdigen Empfang, verließ die De putation die obere Saline. 'Allen Mitgliedern der Abordnung wird dieser Tag sür das Leben unvergeßlich bleiben. Ihrer Ver ehrung für den Fürsten gab die Deputation beim Verlassen deS freundlichen Badeorts, in welchem der Fürst sich einer ungewöhn lichen Sympathie erfreut, erneuten Ausdruck dadurch, daß sie das Standbild des großen Staatsmannes mit Blumenschmuck zieren ließ. Tic „Köln. Ztg." schreibt: Durch eine Veröffentlichung im Leipziger Tageblatt wurden vor einiger Zeit die Bonner Corps be schuldigt. sich dem Fürsten Bismarck gegenüber, den sie zur Zeit seiner Machtstellung nicht genug zu feiem gewußt, jetzt undankbar und wankelmüthig zu verhalten, indem sie sich von der allgemeinen studntti'chen Sammlung für einen dem Fürsten zu widmenden Ehrendlinipen a»kge>chlvssrn hätten. Um den immer wiederkehren den Anklagen dn Charakterlosigkeit und de» unlauteren Strebrr- thnniS ein Ende zu machen, möge es gestattet sein, hier ausdrück lich festzustcllen. daß in der belr. Vertreterversammlung dn Bonner Studentenschaft gerade der 8. 6. den Antrag, die Zeichnung tür die Spende reden. Einzelnen anheimzugeben. verwarf und für die corpocative Beiheiligung eintrat. Der 8. 6. war eS also, der offen al» Verband Farbe bekannte Nachdem nun gegen seinen Wiocr- spruch ver farblose AuSweg beliebt worden war. bei dem Pedell eine Liste sür die Einzcichnimg der einzelnen Beiträge ankzulearn, suchte dn 8. c. demselben wenigsten» für sich eine seiner Auffassung
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