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Dresdner Nachrichten : 21.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-21
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1886
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«acht-Telegramm. München. 20. April. Ihre Majestät die Königin von Sachsen traf k Uhr Nachmittags von Bozen hier ein und reist 7 Uhr nach Dresden weiter. Tageblatt für Mkittk, AnLerlalMs. HesWsverKeSr. UrsenöeM IremdenWe. lloelirsits- in 0">ä- ui»! 8U!-orox)<1, .>la^o!t^L otv. ^ u!I. r i^nikvl KI j^jj vom o i«, 1it< !l rj l t->. I,iz Ito e d- !öj l^r-. l-'kLftimkinn, A fic Iilon^nti . i<' <Li --Lj Livävrivnnrvn - 8p«vinliM! kdotoxraMs-Aldums, rsiodstss Zoituusut. MM MM z. UsrnIlnrÄ »ücklKvr, -L'L'7L'r 8tleks., onffl., «eilvsir. I'abrjlcat, voi«8 u. erSms, das Lkvwr 70, 80, IM Lk. dio 4 Lllc., adavp. 1si»8ler 8, 10, 12, 15 dis 60 Ük., oekto kstlot-Ouip. 20 bw IM ällc. Rsktar, ru 1—4 t'onotor vassonck, r» liarnproikon. Ssrälnen-fadrlte von L«>. Na«», Orseclen, ^alieniisusetr. 2S, Iin ttaurs ö. VIotorI»-8»!on». Ick ditto Kanon ank I'irmrr unä Sekauksnstar rn aokton. LLd»PL8tL, 2>v60jrmüK8i§ 2rl8amm6NA680^t, von ^voklhlluonäor >VillLun§ Luk Aktivs unä Arttinttsi86ti. I)o86 1 Nurk. Ltra^vi», ^ nvnesto I''neoii8 N n Lr t ,1^ «, s Wii«P>iv Ib r»l»i Ne u««i L»««tat<ii»L« -»««oli.iSt, ^ l . I'oirtllru». u. k. 121. ' ^rkr<7i»> ».-/»»> ^^r»cr-ir<'»-»r,-7^,.''r^,-'.r^'>c Lvllisl. kojiLpoMsko, NN» t^ernr^i I><n,n. Nr.111. 31. IllljiMg. Auslage: 42,000 Lrpl. w»ter«»k-au«aa»en iür den LI. April: Ostnilud von minierer Stärke bei durch- Mnitili» mittlerer Bemiilkuiig, mit zeit- und stelle.Welse» Nlkderschläfte». rcmperatuk wenl» beräiidrr«. Bemerkung : klnirakicr der Wltterung welhsclnd. Dresden. 1886- MltMvch, Äl. April. Im -ie Uomle Um imk> Km wckden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstrahe Nr. I». zu I Mark 70 Pfg., für aus wärts bei de» Kaiserlichen Pvstaiistalten im deutschen Reichsgel iet zu 1 Mark 84 Pfg., in der Oestcrreichisch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr.L». tleräiilieertlicher Nciaktenr siir Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Tie wahren Gründe des weitgehenden Nachgebens des Fürsten Bismarck gegen de» Balikan gerade im jetzigen Augenblicke hüllen sich zur Zeit noch in ticscs Dunkel. Unzweifelhaft ivar, wie alle Well, auch der Reichskanzler des widerwärtigen „Kulturkampfs" uou Herzen müde. Voran der fromme Kaiser wünscht seit Langem die Beendigung eines Zustandes, der Millionen seiner treuen Unter- thanen, den Katholiken, doch als ein Gewissensbedrängniß erschien. Nicht minder wurde allen Politikern der staatserhaltendcn Richtung immer deutlicher, wie von dem fortgesetzten Kampfe zwischen StaatS- nnd Kircheugcwalt nur der grobe Materialismus, der ideallose Mam- invuismus, die Gottlosigkeit, der gesetzlose Sinn und die Uinsturz- piiltcien wachsende Bortheile zogen. Endlich empfand es Bismarck leibst immer unerträglicher, daß die Gesetzgebung im Reichstage und prensgjchcn Landtage erst nach Uebcrwindung zahlloser Rei bungen und Schwierigkeiten etwas vor sich brachte. Jedes Gesetz, w nolhwendig es znm Heile des Reichs oder des Preußischen Staats ivar, mußte dem sich aus seine Gefolgschaft von Fortschrittlern, Sozialdemokraten, Pole». Franzosen und Dänen stützende» katholi- sihcn Eentrum mühsam abgernngcn werden. Alles dies erklärt zur Genüge den Wunsch, zu einem Berständniß mit Nom zu kommen, cs reicht aber nicht aus zur Erklärung der unerwartet großen Zu- gesländnisse der preußischen Staatsgewalt an die Papstkirche, noch nnniger für die Hast, mit der sic Bismarck brachte und durchsetzte. Gestern wiesen wir aus die Verwickelungen hin, die aus Anlaß eines recht Wohl möglichen bayrischen Thronwechsels entstehen können: sic mögen in der That nebensächlich in die Waagschale rcsallcn sein, aber der Hauptgrund der jetzigen, etwas stürmischen Vismarck'ichen Nachgiebigkeit gegen Nom wird dadurch nicht ge bossen. Es macht sich die Empfindung geltend, daß die auswärtige Politik hier stark im Spiele ist. Ter Kanzler selbst sprach in seiner Prauntweinmonopol-Rede von den. den politischen Horizont ver dunkelnden „schwarzen Punkten". Daneben gingen viele, von der Pcssentlichkcit nicht genügend beobachtete offiziöse Zeitungsangrisfe gegen Frankreich, Oesterreich und Rußland. Daß die Köln. Ztg., «ui vorzugsweise zu Kundgebungen in auswärtiger Politik benutztes Blatt, fortgesetzt aus die Erstarkung der französischen Revanche- ael uste hiuwics, blieb als etwas schon ost Dagcwcsencs außer Rech nung : cs fiel schon mehr auf, daß sie von Zeit zu Zeit heftige An griffe gegen das offizielle Oesterreich richtet. Jetzt Kat das Sprach rohr Bismarcks, die Norddeutsche Allgemeine, das halbamtliche Blatt der ungarischen Regierung beini Schlafittchen genommen, den Pcstcr Lloyd, weil dieser aus die Autorität des Franzosen Marquis de Fürs hin die deutsche Negierung bezichtigt hatte, dem serbischen Kriegs-minister 2 Milt, für die Bestellung Krnpp'scher Kanonen an- gcboten zu haben. Das Pcster Blatt war mit einem Preßprozesse bedroht worden, der sicherlich weit mehr aus seine Hintermänner als aus dieses selbst gemünzt war, und cs hat sich beciltH vollständige Abbitte zu leisten. Endlich hat Bismarck's Lcibblatt wiederholt starke Klage geführt über die deutschfeindliche Sprache amtlicher russischer Blätter. Ganz in den letzten Tagen eignete es sich einen Artikel an, der die systematische Züchtung der Revanchegelüste in Frankreich behandelte. Hält man dies Alles mit den von Bismarck selbst erschauten «dunklenPunkten" zusammen, so ist dieAnnahme nicht ganz von der Hand zu weisen, daß Fürst Bismarck durch die Ge staltung der auswärtigen Politik beeinflußt wurde, als er den Entschluß faßte, den „Frieden mit Nom" selbst nm den Preis staatlicher Ho- hcitsrechte so rasch als möglich unter Dach zu bringe». Daß Bis marck dabei vom Papste Leo XIII. rühmte, bei demselben sei mehr Wohlwollen und mehr Interesse für die Befestigung des deutschen Reichs zu finden, als bei der jetzigen Mehrheit des deutschen Reichs tags selbst, mag man als eine Uebertreibung oder als ein Paradoxon hinnchmcn; wäre es ernstlich gemeint, so liefe eine entschiedene Verkennung der geschichtlichen Natur des Papstthums unter. Aber so viel ist sicher, auch dem Papste wird es Vortheile bringen, wenn er mit dem starken deutsche» Reiche in Frieden lebt, wie umgekehrt die Jahrhunderte langen Kämpfe, die Deutschland mit dem Papst- Ihmn in Italien geführt hat, unsere besten Kräfte verschlungen und uns nichts gebracht haben, als Zerrissenheit nnd inneres Elend. Eine Förderung der deutschen Interessen um ihrer selbst willen dinch den Pavst ettvarten wir daher nicht von dem Abschlüsse des Kirchenfriedens, es kann sich nur um ein erträgliches und sogar irenndliches Nebeneinanderleben beider Gewalten bandeln, wobei Beide ihren Vorthcil finden. Eme Befriedigung der preußischen Katholiken ist uns dringendes Bedürsniß, und Bismarck betreibt sie deshalb mit so viel Nachdruck, weil sie nothwendig ist in einem Augenblicke, da eine Coalition auswärtiger Mächte gegen Deutsch land am politischen Horizonte von Manchem erblickt wird. Die Bedrängnis,, in welche die katholische Kirche in Frankreich durch die Republikaner gcräth, legt es dem Papste letzt besonders nahe, wenigstens mit Deutschland Frieden zu schließen. Die Klage» der Katholiken Frankreichs sind nament lich anläßlich der Blutszencn in Cliatcauvilain mit förmlich 'aiiatücher Wuth hervorgebrochcn. Es scheint, als ob Frankreich vor einem Bürgerkriege stünde. „Unsere Geduld ist erschöpft", rufen die Katholiken ans, so daß ein Tropfen mehr das Gesäß zum Ueber- laii'en vringen kann. „An dem Tage, an dem der Bürgerkrieg ausbricht, werden wir aber unsere Revolver nicht in die Luft ab- ich'.c'zen". Mit brutaler Hand gehen die republikanischen Behörden vor Eine Privatkapclle sollte behördlicherseits geschlossen werden. Möglicherweise war dir- m den neueren Gesetzen begründet. Was aber nicht nothwendig war, war die beschleunigte Anwendung von Wasfcngewait. Statt den Besitzer der Kapelle vorher ans die Ge richte zu bescheiden, schickte der Präfekt Gendarmen. Die Kapelle hatte schon -18 Jahre lang bestanden, man konnte sie noch ganz gut 14 Tage bis zur friedlichen Gerichtsentscheidung bestehen lassen. Ein Fabrikdirektvr, unterstützt von Arbeiterinnen, widersetzt sich der gewaltsamen Schließung ebenfalls mit den Waffen in der Hand, es hiebt Todte und Verwundete. Der Kultusminister rechtfertigt in der Kammer die Anwendung von Gewalt unter dem betäubenden Bei fall der Kommnnardcn. derselben Leute, die den Streik in Decaze- ville schüren. So erheben sich gegen die Republik auf der einen Seite die Rothen, auf der anderen die Schwarzen. Wir Deutschen könnten diese inneren Verwickelungen Frankreichs glcichgiltig mi lchen, sogar hieraus eine Schwächung unseres feindlichen Nachbars erwarten, wenn nicht die Erfahrung lehrte, daß Frankreich von seh-'r zur Vermeidung eines Bürgerkrieges eme Entfesselung^ der Volks- krätte zu einem Waffengang nach Außen erstrebte, c^o enlhalten die inneren Unruhen Frankreichs gerade fitzt ein dem Weltfrieden nicht lehr förderliches Element. Mehr und mehr verstärkt sich auch dfi Anschauung, daß eine Lö sung der griechisch-türkischen Verwickelung ohne ZwangSmaßregeln kaum mehr möglich ist. Ob wirklich die Besatzung von Athen schon »ach Mr Grenze cilmmrschirt ist. mag zwenethaft sein — die grie- chiichc Regierung wird einer starken Garnison in der Hauptstadt bedürfen, um die aufgeregten Volksmassen »n Zanme zu halten. Aber die Lage Griechenlands ist io verzweifelt, daß es auch ohne ei» ausreichendes Heer und eme» tüchtigen General, mit blvccirter Flotte nnd leeren Kriegskassen znm Losichlagcn getrieben werden kann. Dazu kommen die geheimen Ermnthignngen, die Griechenland sort- während von Rußland nnd Frankreich erhält. Rußland würde noch offener sich der Grieche» annehmcn, wenn cs ihnen nicht nach- triige, daß sic im letzten Türkenkriege während der angst vollen Wochen von Plenum dem Czaren die HccreSwlgc versagten und erst rüsteten, als Rußland den Balkan überschritten hatte. Die französische Presse aber klaut tüalich üder die Ungerechtigkeit Euro- Vas gegen die griechische Nation, die »lit Anwendung von Zwangs- maßregeln bedroht würde. Die beiden Reiche also, die »der ihre inneren Verlegenheiten am leichtesten durch auswärtige Verwicke lungen hnnvcgzukommcn glauben, Rußland nnd Jrunkreich, blasen ans die Stelle, a»S der augenblicklich am leichtesten die geiährlich- ttcn Flammen yeransichlagen können: in den griechischen Feuerherd. Das trägt auch nicht zum Wenigsten dazu bei, der jetzigen politi schen Lage Europas ihren bedrohlichen Charakter amzudrückcn. Umsomehr entspricht es den Erfordernissen de» Augenblicks, in Deutschland die Flämmchen des Kulturkampfes anszutreten. -renefte Ttlkzrammc ver „DreSvuer Ra»r."vom L0. April. Berlin. Der Kaiser empfing den deutschen Botschafter in Paris, Grasen Münster, der später eine längere Koiiferenz mit dem Reichskanzler halte. — Die Fortschritte im Befinden des Kron prinzen dauern mi, — In Berlin wird eine persische Gesandtschaft errichtet. Der Schah ernannte Monkhtar Nzia Khan zum Gesandten in Berlin. Derselbe ist bereits ans dein Wege hierher. — Im aus wärtigen Amte fand gestern unter Vorsitz dcs UnterstaatSiekretärs Grat Herbert Bismarck eine Bersanunlnng der hier beglaubigten Vertreter der Signatarmächte der Kongokonfercnz statt, um daS Protokoll über die eriwgtc Hintellegung der cingcgangenen Ratifi kationsurkunden auszunehmen. Sömmtliche Mächte, welche an der Konferenz theilgenvmmen habe», haben mit Ausnohmc der Ver einigten Staaten von Nordamerika die Generalnkte ratifizirt. Ra tifikationsurkunden werde» nicht uusgetauscht, sondern bleiben im Archive der Reichsregierung ansbewahrt. — Auf der morgigen Tagesordnung des Bundesrcithes sieht der Neichstagsbeschliiß über die Zuckcrsteuer. Auch wird die Mittheilung über die Branntwcin- steucrvorlage erwartet. — Tie Consccration dcs neuen Erzbischofs von Posen-Gnesen, Dindcr, erfolgt am 16. Mai, sein Amtsantritt Ende Mai. Wien. Die Nachrichten vom Brande in Stryi lauten schreck lich. Bisher wurden 60 verkohlte Leichen gefunden, 40 Menschen werden noch vermißt. 7000 Personen verloren ihr Hab und Gut, die Funken flogen meilenweit und steckten die Baueruhütten der Umgegend in Brand, Die Bauern aus der Umgegend, sowie aus dem Arrest entflohenen Häftlinge verübten zahlreiche Räubereien, Mehrere Verzweifelte begingen Selbstmorde, auch Äahnsinnssälle sind vorgekommen. Gerichtsakte »nd Dokumente bei Advokaten und Nokaren sowie die Archive der öffentlichen Institute sind ver brannt. Auch wurden bedeutende Baarbeträgc öffentlicher wie pri vater Kassen vernichtet. Der Kaiser spendete 5000 ff. für die Ovicr der Katastrophe. — Gnlizische Blätter melden, der Kaiser werde im Sommer zu de» Manövern nach Galizien kommen lind 2 Tage in Krakau verweilen. Paris. Infolge der in einigen Fabrikstädtcn dcs Nord- dcpartenicnts. namentlich in Lille uns Roubaix, konstatirtcn Ver suche, eine anarchistische Agitation hervorzurnsen, hat die Regierung nach Roubaix, wo keine Garnison liegt, zwei Kompagnien Jnsantcrie und eine Schwadron Kavalerie geschickt, sowie sonstige Maßregeln zur energischen Begegnung der Rnhestöriingsversuche getroffen. Die Sprache der revolutionären Journale infolge Bcrnrthcilung der Agitatoren Duc-Ouercy und Roche ist von unerhörter Heiligkeit gegen die Negierung. — Halbamtliche Blätter erzählen, General Eourcy habe vor seiner Abreise von Tonking das Armecarchw zer stört und namentlich alle auf sein eigenmächtiges Einschreiten in Quam bezügliche Urkunden. — Ein vierter von einem Wolf ge bissener Russe starb gestern nach Mägiger Behandlung bei Pasteur an der Tollwuth. — Die Geschichte, daß in Algier Soldaten ver hungert seien, ergab sich als Zeitungsente. London. Während der Osterferien des Parlaments werden die Führer der Wighs und Radikalen die Agitation gegen Glcid- stonc s irische Nesormvläne eitrig betreiben. Die Aussicht aus Ver ständigung zwischen Gladstone »nd Cbamberlain ist wiederum in die Ferne gerückt, weil Cbamberlain daraus besteht, daß die Land- ankaussvonage ausgegebcn »nd die Homerulevoilagc weiter modi- fizirt werde. Berliner Börse. Von Wien wurde eine matte Börse ge meldet. Auch hier war die Tendenz vottviegend matt. Später schwächte sich die Haltung weiter ab, erst der Schluß brachte ans besseres Paris eine Reprise, die namentlich auf dem Rentenmarkte zu ziem lich erheblichen Kurssteigerungen führte. Spekulative Banken mußten anfangs empfindlich nachgebcn. Der Verlust konnte nicht ganz eingeholt werde», deutsche spekulative Bahnen waren schwach vchanptei. österreichische cmgebotcn, Bergwerke still. Im Kassa- verkchre herrschte wenig Lebe». Industrien waren matt, Chemnitzer Ballgesellschaft verlor 4,40, österreichische Prioritäten schwach vc- hauvtet. Privatdiskont 1"/« Proz. » r « » » f » rt »»rtl. «rr»it M»/«. St«,»»,»» >»»>/,. Lom- »ar»n> «alt,irr tS7 /,. »,,»ter «8.00. «vric. Ungar, «aldrrnte 8L.S«. . Dt«r»»l, riLM »rr«»»rr.»«»» «rstftigt. Wien, LO. April. Kredit 287,00. ZtaaN'baii» 211,25. Lomliardc» >08,25. »lordiveftb. WO,00. Matkmilc» 61,85. Un». Kredit 200,25. Licsrsiigt Bari», 20. April. Schluß, vieute 80,87. Aulciße I0li,i0. Jialicucr 07,20. Staaisbalm t8ö,25. Lombarde» 255, do. BriorNäle» —. Spanier 56,81. Lest. Goldrcnte —. <k»»ptcr 311,00. Ottomanen 516,00. Ruhig. London, 20. April, Vorm, ll Uhr io Mi». Eonkots iE.ia. 1870er Rnilen S8. Jialirncr S6-/^. Lombarden!N,'». No»p. Türken I1V,. Iproc. sundine Amerikaner l28>/,. Iproc. Ungar, kioldnnlc 82'/. Lcsterr. kloib- renic so. Prenß. kontolS 104>/„ kghptcr 68'/,. Acne Kgl,Pier 87 . Ltloman- bank lO'/z. Snkz-'.'Ictic» 83'/^. — Stimmung: Träge. -- 2SeUer: Zknbl. 8 r e S l a u , 20. 'April, Aachm. ikicircidcmarl». Spiriiue» P.. >0!i Liier loo Proc. Pr. 'April.Mai 33.00, Pr. gnoi-Znii 3l,50. Pr. Aiignit-Scplhr. 56.8 '. Roggen Pr. April-Mai l30,0g, Pr. Inni-,I»li 135.00, Pr. Srpi.-Ocioher >3»,0o. Rlibäl loco Pr. April-Mai 11,50. Zü:l ttntn'rgndctt. — Wetter: Sehr iiiül. Stettin, 20. Avril Nachmittags i Uhr. ikictrcidemark». Weizen still, loeo >15—156, Pr. April-Mai >57,00, Pr. Scplcmhcr-Letbr. 162,50. iHogge» matt, loco 125—128, Pr. April-Mai fis.Oo. Pr. Seplcmbcr-Lnober 106,50. i./nbiä ruhig, Pr. April-Mai 11,00, pr. SeptembknOctober 15,5o. Spiritus man, loco 31,50. vr. 'April-Mai 35,00, Pr, gn»i-/Znli 36.30, Pr. Anglist Scpiemhcr 37,SO. Betroleum loco ticrstcncrt Usance l', Proc, Tara 1!,65. Amsterdam s'i!rod»ktc»>, 20. April. iSchlnß.» Wcizc» per Mai —, per November 218. Roggen per Mai 132, per LNoocr Nk. Lokales »nd Lüchstiches. — Se. Maj. der König stattete gestern Nachmittag bei Jh-er Durchlaucht der Fürstin zu Nienburg-Büdingen im Vitioriaholet seinen Besuch ab. Sc. Kal. .Hoheit der P rinz G e v r g breyrlr die Ausstellung der Schülerarbciten der Kgi. Kunfigewcrbcichille mit einem längeren Bcnichc. — Heute Vormittag wird Ihre Majestät die Königin wieder in Dresden eintrrfsrn. — Nach dem glücklichen FamiHenergrigniß auf Schloß Al b re ch t s b e r g sandle der glückliche Valcr, Prin-, Nidrrl von Sachien-Attcnbnrg, sosort einige 40 Depeschen nach allen Humncls- gcaenden ab, speziell cm die Kaiserlicheil Majestäten nach Berlin und an die hohen Bcrwaudien in Peierstnug. Attenönrg, Oldenburg. England u. s. w. Zur Feier des Tages enifaliclen Schloß AlbreclttSberg, die nahcgrnegcnc Villa des russischen Groß- indnsiricllcn Wunderlich, die Villa Siockhansen und die denische Heilstätte reichen Flaggenschmnck. Mit die ersten, welche den Prinzen persönlich beglückwünschten, waren Se. M rfistäl der König Atöert und der Prinz Georg von Sachsen mit seinen Söhne», sowie der junge Prinz Ernst von Scichscn-Altenburg, welcher das Vitzthniwiche Gymnasium besucht. — In seiner setzten Plenarsitzung hat sich der Siadirath dahin schlüssig gemacht, zur dauemden Ermnerimg an den festlichen Ein zug Sr. Maiestäl dcs deutschen Kaisers am ll. September 1882 durch die Allee der Hauptstraße in der Neustadt wie znglcich überhaupt zur Erinnerung an die innige Frenndichast. welche Kaiser Wilhelm nnd König Albert Verbinder, am Eingänge der Hauptstraße gegenüber dem Reiterdenkmale August des Starten zwei monumentale große Fahnenmasten ans lnnswoll gestalteten bronzenen Fußgcstellen errichten zu lassen als Träger der deutschen und der sächsiichcn Fahnen. Es ist dazu noch die Genchniignng j seitens dcs Stadtvcrordnetcn-KolleginmS erforderlich, welches ein » Berechnnngsgcld von 1060 Mk. bewilligen soll. Ist dies erfolgt, so j wird zunächst eine öffentliche Preisbewerbnng veranstaltet. — In der vorgestern cröffnctcn geographischen A n s- ! stellnng im Kgl. Polytechnikum finden sich wahre Schütze nicht ' nur m wissenschaftlicher, sondern auch in knnstlcuichcr Beziehung, und man kann cS nur mit freudigem Danke begrüßen, daß Behörden und Private die Hand dazu geboten haben, diese Schätze dem großen Publikum zngängig zu machen. Dec von Heren Obectehrer Tr. Urbach verfaßte Katalog führt uns zunächst zur Gruppe ^ lZimmer 64). die Entwickelung Dresdens in Kartenwerken vom 15. Jahrhun dert bis in unsere Tage darstellend. Daran schließt sich in Gruppe li eine Darstellung der Entwickelung der sächsiicbe» Kartographie. Von hohem Interesse sind in derietvcn die ans der K,fi. Bibliothek entliehenen Karte» der sächsiichcn Lande von Münster, Hmb-Magde- burg, Abr. Ortelius rc. ans dem 16, nnd 17. Jahrlmndcrt. sowie ans neuerer Zeit die prächtigen geologischen Karlen Po» .H, Eredncr. Als Annex zu dieser Gruppe ist in Kmmirr 65 cincZSammlung von Bergwerkskarten nnd Reliefs ausgestellt. Letztere enthalten die interessante Nachbildung von verjchicdenen Seliionen der topo graphischen Karte von Sachsen in Höhrnichichlnng und Relief karten von Gesichtsfeldern dcs letzten denisch - tranzösischcii Krieges. Die Gruppe 0 bildet die geographische Scbntfanimlnng, von Tr. Oskar'Schneidcr ausgcsiellt. In diesen den Lehrenden und Lernenden gleich dringend zu empfehlenden Ausstellung befinden sich geographische Charakterbilder nnd ethnographische Bilder, hanpt- sächlich aber eine große Anzahl für den geographischen Unterricht geeigneter Gegenstände in Natura, namcnllich ausgestellt zu dein Zwecke, nm zu der Einführung solcher Sammlungen an den Schnlcn anznrcgen. In demselben Zimmer (68) befindet sich eine sehr i» tcressante Sammlung von Pbolographicn, Landschaitsbiidern und Bölkcrtypcn ans Rusfisch-Turkeslan, Bochara, Ehiwa »nd Trans- kaspien darstellend, von H. Moser aus Eharlottcnsels l ei Schaff Hamen ausgestellt, lowsi Gruppe U: Tr. Edmund Namnaii'sis topographisch-geologische Ausnahmen von Japan, für den Geographen von hohem Jnterestc. In Abihcilnng 3 dieser nmsaisinden Aus stellung ziehen auch allgemein an die landschaftlichen Darstellungen und Bilder von Volkstrwen in Photographien imd Agnarellen, be sonders die 12 Städtebnder unter Nr. 42. Tic Sammlung von Aquarellen aus Siam, Indien?c. von Kurt Netto in demselben Zimmer wolle man nicht übersehen. Tie Gruppe I' enthält die neuste geographische Literatur von 1885 und 86, nicht weingrr denn 174 Nummern umfassend, darunter besonders ausfallend ein großes Erdprofil der Zone von 3l Grad bis 65 Grad nördlicher Breite von Lingg nnd selbstverständlich auch die nenesten Vrrössiittlichnngrn unserer Ersoifchcr srcmder Länder. Die Gruppe <l tZiinmel 60> bietet eine bciandere Ausstellung dcrKolvniallitcratnr, und Grupp ü lZimmer 61) umfaßt die Ausstellung dcS Kgl. sächsischen melenro.. lomfchen Institutes in Chemnitz, mit zahlreichen graphischen Dar stellungen, namentlich der Regen-und Tcmperatnrvcrhältiiissc Sach sens. Wer geneigt ist, die junge Wisscnschgst der Meteorologie über die Achsel anzuschen, der wird hier eines Besseren belehrt werden: er wird die „exakte Forschung" nirgends vennisscn. Die letzte Gruppe ck in Zimmer 4l enthält zugleich das Juwel der ganzen Ausstellung, das allein schon genügend wäre, dcriclben den leb hnsteslen Besuch zu sichern: Bilder ans Ecuador und ethnographi sche Gegenstände aus Süoamcrika in Agnarcllen. Die hier von Dr. A. Stübel nnsgesiellte Sammlung von 82 Oelgemälden. im Verlause der großen wissenschaftlichen Reffe vvn A. Slübrl n. W, Nein in den Jahren 1869 bis 1877 entstanden, bilden eine hochiiilcceiiantr Galerie. Das sind künstlerisch bedeutende, doch wvblaemrctt. keine Fantasicgcmäldc, sondern natnrgctrcne, lebenswahre Darffel lungen, für deren Ausstellung jeder Gebildete zu lebhttsisleo, Tanke vrrpflichct sein muß. Entzückend sind auch die Aainurlsin der ethnographischen Gegenstände. Ans einige in Natura ansge- sN- -Pr- kv vr
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