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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190124011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919012401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-01
- Tag 1919-01-24
-
Monat
1919-01
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1919
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- o - Betrag von Sv Millionen Dollar» elnaeführt »erde» kö»»an. stnd bet de» hohe» Weltmarktpreisen nicht sehr erheblich. Sie wird«« fich »ach de» von und geltend gemacht«» Ansprüchen vielleicht auf 70000 Tonnen Speise fette. 50 00» Tonnen Wetzen, dann gewisse Mengen von kondensierter Milch. Hafermehl, Neid und Fletfchpräparaten belaufen und reichen deshald zu einer allgemeinen Auf» Besserung der Ernährung in keiner Welse aus. Ed wurde natürlich mit den Vertretern der,Entente und Amerikas aiub über die weitere Versorgung Deutschlands verhandelt. Dabei gaben diese die.Erklärung ab. daß die Weltvvrrät« an fetten und Getreide ausreichend seien, «m die gesamte Welt reichlich zu versehen. Die Versorgung Deutschlands häng« nur von der Erfüllung der gestellten Bedingungen ab. Dazu ist erforderlich, daß wir und durch Ausfuhr vo« Kohle, Kalt und _ Erzeugnissen so rasch wie möglich Devise« im Aus land« verschaffen, mit denen die Lebensmittellieserungen bezahlt werden können. Den« darüber darf man sich keiner Tüuschung hingeben, gegen Kredit oder deut sche» «Seid, das bei Fortdauer des Ueberwiegens der Einfuhr über die Ausfuhr immer mehr entwertet werden würde, liefert uns Amerika nichts. Regel»» »er gemnmwiewelt. Unter Zustimmung der ReichSreglerun« und des Aen- >ralrats der Arbeiter- und Loldatenräte hat das preußische Kriegsunuitterium durch einen Erlab im „Armee-Verord nungsblatt" die Kommandogewalt und die Stellung der Soldatenräte im Friedenshecr vorläufig geregelt, ferner über Bekleidung und Anzug, sowie über den militärischen Gruß im Fricüenöheer vorläufige Bestimmungen getroffen. Für mobile verbände bleiben jedoch besondere Re gelungen Vorbehalten. Es ist anzunehmen, daß für Sachsen in Bälde eine dementsprechende Regelung er folgt. Vorläufige Regelung der S»««a»dogewalt und Stellung der Loldatenräte i« FriedeuSheer. Die oberste Kommandogewalt hält der vom Zentralrat der deutschen sozialistischen Republik gewählte Rat der Bolksbcaustraglen inne. Die Ausübung der Kvmmandogervall übertrügt der Rat der BolkSbcauftragteu. soweit er nicht unmittelbare Befehle erteilt, dem preußischen K r i cg ö IN i n! st e r. Dem Kriegsminister ist «in Unter- Staatssekretär veigeordnet. Der Kriegsmini ft er ist dem Rat der Volksbeaustragtcu für die Art der Kom- mandoführung verantwortlich. Bei den höheren Verbänden, wi« bei Truppen und sonstigen Formationen üben die Führer die BeschlSgewalt aus. Sie sind der Reichsregierung und ihren unmittelbaren Vorgesetzten für ihre Tätigkeit verantwortlich. Bei den Generalkom- mandov, Garnisonkommandos. den Regi mentern. selbständigen Bataillonen und gleichgestellten Formationen sind Soldatenräte zu wähl«n. Sie über wachen Sie Tätigkeit der Führer in der Richtung, daß die letzteren ihre Dienstg«walt nicht zu Handlungen gegen die bestehende Regierung mißbrauchen. Beim Erlaß allge meiner. für die Dauer gültiger Anordnungen, die sich auf die Fürsorge sür die Truppen, auf sozial« und wirtschaft liche Frag«», aus Urlaub und Disziplinarsachen beziehen, wirken die Soldatenräte mit und zeichnen mitverantwort lich. Die rein militärischen Befehle, die sich auf Ausbildung. Führung und Verwendung der Truppen be ziehen. gehen von den Führern allein auS. sie bedürfen keiner Gegenzeichnung eines Solbatenrats. Die Stellende sctzung ist Sache de- SriegS- mtnifteriumS. Tie Soldarenräte melden der nächsthöheren Dienststelle spätestens nach vier Wochen, ob der Führer das Vertrauen der Angehörigen der Formation besitzt. Ist dies nicht der Fall, so sind die Gründe anzugeben. Die Soldatenräte sind nicht befugt, Führer selbst abznsetzen oder auszuschalten, sie können aber die Absetzung be antragen. Die Entscheidung trifft der nächsthöhere Führer, letzten Endes die Regierung. Gegen die Entschei dung steht dem Soldatenrat und dem Betroffenen die Be rufung zu. Unteroffiziere und Mannschaften können als Zugführer in Ofsizicrstellen gewählt werden. Sie müssen der eigenen Einheit und dem eigenen Truppen teil angehören, sowie im Felde die gleichartige oder nächst niedrige Einheit mindestens sechs Monate lang einwand frei geführt haben und bedürfen der Bestätigung durch das Kriegsministerium. Reue Rangabzeichen. Die bisherigen als Rang- und Gradadzcicheu dienen den Achselstücke und Tressen sind von den im Felde ge wesenen Offizieren. Sanitätsoffizieren usw. und Unter offizieren nach Rückkehr in den Standort sofort abzulegen. In gleicher Weise werden die Schulterklappen der Unter offiziere und Mannschaften abgelegt, sobald vom Kriegs- ministcrium andere Abzeichen zur Kennzeichnung des Truppenteils eingefübrt und beschafft sind. Diese Kenn zeichnung gehört unerläßlich zur Uniform. Im Felde fGrcnzschutz) können die alten Abzeichen zunächst aufgetragen werden. Tic neuen Abzeichen dürfen nicht ausgeschlossen werden. AIS Gradab Zeichen legen die Offiziere, Sanitäts offiziere usw. und Unteroffiziere am linken Rock-, Bluscn- und Mantelärmel dunkelblaue Tuchstreifen an, die den Dienstgrad erkennen lassen. Offiziere, einschließlich Feld- wcbclleutnants, Sanitätsoffiziere ukw. je nach Dienstgrad 0 Zentimeter, 4 Zentimeter. 2F Zentimeter und 1 Zenti meter breite Streifen am linken Unterarm. Unteroffiziere je nach dem Dienstgrad 4, 3. 2 oder 1 je 1 Zentimeter breite Streifen am linken Oberarm. Beamte tragen die Aermelstreifen derjenigen Gattung, deren Rang» und Gradabzeichen sie bisher trugen. Zur Kennzeichnung des Truppenteils usw. werden von den Offizieren die alten Nummern der Achselstücke, von den oberen Beamten das Beamtenwappcn aus dem untersten Aermclstreifen getragen. Jeitenwasfen dürfen nur im Dienst und auf dem Wege zum Dienst und vom Dienst. Schußwaffen im Standort nur auf besonde ren Besch! getragen werden. Die Seitenwassc des ganzen Heeres ist gleichmäßig für Offiziere, Unteroffiziere, Sol daten und Beamte das kurze Infanterie-Seitengewehr, übcr- geschuallt am Koppel bzw. Feldtoppel. Wer über 25 Jahre aktiv gedient hat. dark seine bisherige Seitenwassc am alten Koppel als Ehrcnwasse ivcitertragen. Verliehene Ehren- dcgen dürfen weitergetragcn werden. Am Besatzstreisen der Mütze wird die Kokarde in Landcsfarben getragen. Friedensorden werden im Dienst zur Uniform nicht getragen. Im Kriege er worbene Orden und Ehrenzeichen, ferner Rettungs medaillen. Dienstclirenzeichcn und besonders erworbene Dienstauszeichnungcn. wie Verwundetenabzeichen. Flieger abzeichen und andere, dürfen in und außer Dienst getragen werden. Borlänsige Bestimm» «gen über Len militärischen Gruß im FriedeuSheer. Einen einseitigen Grußzwang dcS Untergebenen gegenüber dem Vorgesetzten gibt es nicht mehr. Dagegen besteht sür beide die Pflicht, sich gegenseitig zu grüßen, wobei der Jüngere und im Dienstgrade Niedere dem Aelteren zuvorkommcn muH. Die Grußpflicht ruht im Weichbild größerer Städte, in belebten öffentlichen Räum lichkeiten. wie innerhalb aller Menschenansammlungen. Das Frontmachen. Stillstehen und Vorbeigehen in gerader Haltung find abgesch afst. Verbau»»,ng d»A Kaisers «ach RNgicr? Genf. 28. Jan. jEig. Drahtmeld.) Das englische Blatt ..National NewS" versichert, daß bei der Entente dt« Ab sicht bestehe, den Kaiser und alle übrigen männ» ltchen Mitglieder der Familie Hohcnzollern nach »eliumte Rn»e» l» »er »ert»»»»!»»». k«r» siecil »er tzr» -Ilker»«,». L»»b»». llll Sa«. Lord «v»erl Lectl setzte ln einer Unterredung kur» kelur Ansicht Aber dle Gestalt, die der . Völkerdunb annehmr« sollte, auseinander. Er hält Noch lieg« ^ difte der AdgeorbneK» z«r Ratlouak einen internationalen Gerichtshof mit durchaus Versammlung nicht vollständig vor. SvwM sich btsh«, «v. bindenden Befugnisse« augenblicklich noch sür u n d u r ch- . kennen läßt, entsenden die verschiedenen Pari««» t» dt» sührdar, und glaudt vorderhand nur an dt« Möglichkeit Nationalversammlung u. a. folgende Oersönfichkette»; «ine» InterUattonaten Rate», in dem. wie bei Dr»tfch»att»««le BvlkSpartel: Arbetterstreitigkeiten. Beeinflussung und Vermittlung die! Vehr«»». Aroettersekretär; Sch«ltz » Vriarherg; Hauptfaktoren der Friedensstifter sein werde«. Etne solche Krl. KLte Schlrrmacherr v. LraHdr >»»o Körperschaft mühte jedoch eine genügend starke, inter- v. Gje rkr : Gedetmrat Dr. Hagender»; Dr. Echtele; ^ ^ zu sein, Dr. «ras v. PosabvwSkv-Wehn«^: v. Eawver Dr. national garantiert« Macht besitzen, um imstande elner Ueberraschung durch Kriegserklärungen vorzubeugen und Streitende zur Annahme elner Frist zu zwingen, in c..der die vermittelnden Kräfte Zeit zum Eingreifen finden Industrie» «tl,-e». Ueber di« Liga der Nationen bat die Ab» trilungder britischen Delegation, deren Führer Sectl ist. einen Entwurf vorbereitet, der. falls er von der Regierung ». »r a e f e»Goldebeer »r«hu. Arnstadt; Dr. v. Delbrück: Deutsch« «olk»»art»t: Dohna: Wilhelm Kahl; De. Eires,« ugo: Gehetmrgt Rleherr Weiht»«»»: Prof. Graf «an«: Dr. Hugo Dr. Becker. genehmigt wird, der Friedenskonferenz vorgelegt werden! Ehristlich« VvlWpartei fZe»tr»»sr soll. Der Entwurf folge im großen und ganzen den Linien Pfeiffer: Trimborn: Dr. Späh«: ,, der Flugschrift des Generals Smuts. Dt« gegenseitige Ab-.wald: GieSbertS: Groeber; Erzberger; 8 hängigkeit der modernen Staaten werde es mit sich bringen., re« b ach. ' baß keine Nation ihre eigenen Angelegenheiten betreiben Dörfische Demokratische Partei: könnte, ohne fede Rücksicht auf die Wirkungen ihrer Unter»! Bartschat: Weinbauten: Dr. Naumann; Dr. nehmung auf andere Nationen. In Zukunft würden auch Pach nicke: Dr. Der»bürg; Gothetn; Fi sch Heck: "fir: die Seewrac nach gewissen Städten unter internationale Kontrolle kommen. Im allgemeinen würde die Macht, auf die sich der Völkerbund stützen würde, die öffentliche Mei nung sein. Er befürworte einen permanenten internatio nalen VülkerbundSrat. Ueber diesem würde der Oberste Rat stehen, der sich auS den Premierministern oder aus führenden Mitgliedern der Regierungen der verschiedenen Nationen zusammensetzen würde, die in regelmäßigen Zeit räumen zusammenkommcn würden. Deutschland sollte nicht sofort zu gelassen werden, sondern erst, wenn es gezeigt bat. daß eS Vertrauen verdiene. Dasselbe gelte von Ungarn und Deutsch-Oesterreich. Rampf um Wilson. Lerli», 23. Jan. Die „Ziir. Post" bringt einen Leit artikel mit der Ueberschrift: amvf um Wilson". Die Aufmerksamkeit der ganzen Welt richte sich auf Wilson. Von ihm erhoffe die Menschheit den Sieg der völker- umspannenden Weltdemokratie gegen den imperialistischen Gedanken. Die reaktionären Elemente der Entente führten den Kampf um die Seele Wilsons mit allen Mitteln. Man versuche, den Präsidenten durch sentimentale Argumente zu beeinflussen. Dazu solle der Besuch der Schlachtfelder dienen. Durch Haßgefühl solle er zur französischen Auf. fassung bekehrt werden. Der Plan werde an der Seelen- krast des Amerikaners scheitern. Wilson wisse, daß Zer störungen von beiden Seiten begangen und blühende Städte von den Alliierten zerstört wurden. Im Gegenteil we'de Wilson nach Anblick all dieses Grauens doppelt energisch sein, um sein erhabenes Werk sortzusctzen. Oberst Hause. der Freund und Berater des Präsidenten Wilson, sollte nach einer kürzlich durch die Blätter gegangenen Meldung gestorben fein. Tann aber kamen Meldungen, in denen nur von einer schweren Erkrankung die Rede war. Jetzt endlich scheint e» sich zu bestätigen, daß er überhaupt wieder gesund geworden ist. In einer Pariser Meldung heißt es nämlich: In der Begleitung Wilsons befindet sich wieder Oberst House. der kürzlich schwer leidend war und der in der auswärtigen Presse fälschlich schon totgrsagt wurde. Er ist jetzt wiederhergestellt. »le Freie »er r«smi»«rte»»er Ratloial- verlammivng. tDrahtoreldnng unsrer Berliner kchrtftlrttung.i Berlin, 28. Jan. Die Einberufung der National»«» sammlung nach Weimar kann, wie wir hören, noch nicht als endgültig fest gelegt angesehen werden. Abgesehen davon, daß der Zentralrat Einspruch dagegen er hebt. macht sich auch innerhalb der Regierung und bet anderen in Betracht kommenden Stellen eine scharfe Geg- ncrschaft gegen die Einberufung der Nationalversammlung nach Weimar bemerkbar. Diese Gegnerschaft würde nicht zuletzt auf die ungeheuren Schwierigkeiten zurückgesührt iverden können, die aus der verkehrstechnischen Unzulänglichkeit Weimars, sowie aus der schwierigen U n t e r k u n f ts f r a g e sich ergeben. Wie die Dinge im Augenblick liegen, liegt es nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit, daß die Rcichsrcgicrung sich zu einer Revision ihres Beschlusses veranlaßt sehen wird. Berlin, 23. Jan. (Eig. Drahtmclü.) Die Berliner Stadtverordneten Dr. Weyl usw. haben namens ihrer Frak tionen folgenden schleunigen Antrag gestellt: Wir be antragen. die Stadtverordneten-Versammlung wolle be schließen. namens der Berliner Bürgerschaft gegen die Ein berufung der deutschen Nationalversammlung nach Wei mar bei den zuständigen Behörden schärfsten Protest zu erheben. Die „Parlamentarischen Nachr." teilen mit, in der Sitzung des Zentral rat es seien nord- und süd» deutsche Mitglieder mit aller Entschiedenheit da- gegen ausgetreten, daß die Nationalversammlung in Berlin zusammentreten solle. Di* Stellung de« Zentrums zur neuen Regierung. lDrahtmeldungunsrervrrltnerLchrtftlrttung.' Berlin. 38. Jan. Ueber die Stellung des Zen trums zurneuenRegierung schreibt die ZcntrumS- ParlamentS-Korrcfpondcnz: Die Haltung, die das Zentrum zu der künftigen Nelchsrcgicrung einnehmen wird, ist in einigen Berliner Blättern angeschnitten worden. Es ver steht sich von selbst, daß die Beantwortung dieser Krage von der Entscheidung der Zentrumssraktion, die natürlich erst nach der Konstituierung erfolgen kann, abhängcn wird. Ganz allgemein aber und ohne der Entscheidung der Frak tion vorgreifen zu wolle», ist fcstzustellen. daß die sozial demokratische Partei vor eine sehr schwere Entscheidung gestellt fein wird. Will sie die künftige Regierung mit den Demokraten bilden, oder will sie die alte Arbeitsgemeinschaft der Mehrheitspartcien wieder auf leben lassen- Hierzu wäre zu bemerken, daß das letztere nur unter der Voraussetzung möglich sein wird, wenn die Nctchsrogicrung das Mißtrauen ausräumt, welches Adolf Hoffman n durch die kultnrkämpscrischcn Erlasse in die christlichgläubigen Kreise der Bevölkerung htneln- gebracht hat. Das neue Programm des Zentrums in Ver bindung mit der Tatsache, daß eine große Zahl von Ar- bettcrsekretären auf das Programm des Zentrums bin gewählt ist. ergibt an sich durchaus die Möglichkeit einer künftigen Zusammenarbeit zwischen Zentrum und Sozialdemokratie in sozialen und wirtschaftlichen Fragen. Die Entscheidung wird wahrscheinlich bei der Beratung des Verfassungsent- wurfs für das neue Deutsche Reich fallen. Wie wir zuver lässig erfahren, bestehen innerhalb der Sozialdemokratie hinsichtlich der verfassungsrechtlichen Gestaltuna des neuen Reiches weitgehende Differenzen. Siegt in dieser Frag« die zentralistisch-demokratische Tendenz, im Gegensatz zu einem vernünftigen, den modernen Verhält nissen angepaßten bundesstaatlichen Charakter des Reiches, so würbe damit allein schon die Entscheidung für da- Zen trum gegeben fein: die der Opposition gegen die zentralistische Regierung. D e Verfassung nrlunde Württemberg». Stuttgart. 23. Jan. Die von der provisorischen Negie rung aufgestellte Berfassungsurkunde deSBolkS- staateS Württemberg liegt nunmehr Im Entwurf vor. Es wird darin u. a. bestimmt, daß der BolkSstaat Württemberg ein Bestandteil deS deutschen BolkSstaateö ist Algier zu verbannen, wo sie unter Aufsicht des und daß er seine Staatshoheit nach Maßgabe dieser Ber- 49. Armeekorps, das die Fremdenlegion umfasse,- stehen, fassung Und de, vom deutschen Bolksstaate gegebenen k solle». * setz« auSübt. All« Staatsgewalt geht vom Volk« a»S. Staatssekretär Schiffer: Wald stein: Wachborst be Wente: Frhr. v. RIchtbofen: Neumann »Hofer: Outdde: v. Payer: Haubmanu;Dr. Haas: Gertrud Bäumer. Sozialdemokrat le: Fischer- Eberl: Schetdemann: WInnIgr Saurer: David» sohn: LandSberg: Wolfgang Heine: Segien; Hu«: Dr. Quarck: Hoch: Simon: Dr. Graonauer. FrakttanSlose: Alpers: ColShorn: Dtrr. »ie Stttilfivisi»»». Ende des Streiks i« Rnhrrenier. Esse», 23. Jan. Bet der heutigen Morgenfchicht fuhr«« die Belegschaften sämtlicher Zechen wieder ein. Streik- und »ilitSrifche vage i« vderschleste«. Sattowist. 28. Ja«. lTig. Drahtmeld.) Die Streik- läge im oberschlrstschen Kohlenrevier hat mit der heutigen Morgensckicht eine »eitere Besserung erfahren. Es wird auf mehr als der Hälfte der Gruben gearbeitet. Die Streiks auf Grube „Schlesien" und auf den fiskalische» Gruben sind nach kurzem Ausflackern schnell beendigt wor den. Auf einzelne» Gruben herrscht wieder vollkommenes Einvernehmen zwischen Verwaltung und Arbeitern, so daß teilweise die Militärkommandos, die zur Verhütung von Sabotageakten in die Gruben gelegt worden waren, zurack gezogen werden konnten. Auf Veranlassung deS Zentral rates der A.- und S.-Räte Oberschlesiens sind 28 Ver haftung e n voraenommen worden. Es bandelt sich da bei um Terroristen, die den arbeitswillige« Berg leuten mit Gewalt den Eintritt verwehrt haben. Die m 11 i t ä r i s ch e L a g e an der Grenze deS Jv- dustriebezirks hat mit dem heutigen Tage eine wesentliche Aenderung erfahren. Ueber die Kreise Pleß und Rybntk ist aus militärischen Gründen der Belagerung»- zustand verhängt worden. In diesen Kreisen ist ein Teil des für den oberschlrstschen Grenzschutz bereitgestellteu MilitärschutzeS einaerückt. Diese Nachricht wird hier mit großer Freude begrüßt und mindert wesentlich die Besorg nisse der Bevölkerung wegen eines polnischen Einsalle». Verwendung der Berliner Truppe« zu« vftschntz. Berlin. 28. Jan. Auf Anregung der Regierung wird dieser Tage ein Teil der Regierungstrappen. die a« de« militärischen Maßnahmen der letzten Zeit in Berlin Le. teillgt waren, nach Schlesien zum Schutz« der La»>- deSgrenze und zur Aufrochterhaltung der Ordnung W» Ko-leu-ezirk a-bbefördert werden. Ruh* In Hawdnrg. Hamtnrg. 28. Jan. Im Laufe der Nacht wurdeu di« von den Spartakisten noch besetzt gehaltenen Wachen und Gebäude vollständig gesäubert. Bon den Stcherheitsmann- schasten wurden durch Schüsse vier schwer, mehrere letcht verletzt. Aus der Gegenseite sind bisher zwei Tote fest gestellt. Die Anzahl der Verletzten ist noch nicht ermittelt. Heute früh 10 Uhr wurde der Belagerungszustand aufgehoben. Der Hamburger Hanptüahnhof war heutr früh noch von allem Personenverkehr ausgeschaltet. Abwellun« ei»e» »Milchen »««irisier. Bromberg. 23. Jan. Amtlich wird gemeldet: Stet»« bürg wurde von einer starken polnischen Abteilung an gegriffen. Unter Zurücklassung von 2S Toten, darunter des Führers, eines früheren deutschen Offizlerstellver- treterS. wurden sie abgewlese». Bei den Kämpfe« bet Hopfengarten am 20. und 21. d. M. wurden Lei Tagesan bruch noch 76 polnische Tote festgestellt. Polnischer Geueralstabsdericht. Warschau. 28. Jan. lWten. Sorresp.-Bnrean, Polnische Agentur.) BertcktdeSpolnischenGeneralstaL». Die Gruppe deS Generals Nomec räumte unter dem Drucke überwiegender feindlicher Kräfte vorübergehend Wlodzwlerz und WolynSki. Oestltch Uknac uud Michalowka drängten Abteilungen deü Feind zurück, machten 100 Gefanaeue «nd erbeuteten zwei Maschinen gewehre und anderes Kriegsmaterial. Ein feindlicher U«. griff nördlich Uknae wurde mit großen Berlnkeu Tür de« Feind abgewiesen. Bei der Gruppe de» General» Rozva- dowski bei Lemberg Patrouillengesechte und schwache Artillerietätigkett. Die Massenfabrikation beSPapiergeldesiuRuftlmed. Amsterdam. 23. Jan. Dem „Alaem. HandelSbl.* zu folge erfährt die „Times" aus Omsk, daß bolschewistisch« Blätter melden, daß in Petersburg und Pensa 14 000 Ar beiter Tag und Nacht mit derHerstellungvon Papiergeld beschäftigt sind. Petersburg liefert SO Mil lionen Rubel tägliche Pensa 220 Millionen. Neben ihrer Löhnung erhalten die bolschewistischen Soldaten an der Uralsront 30 Rubel für jede Stunde, die sie im Gefecht sind. Jeder Soldat, der an der Eroberung von Ufa teilnahm, er hielt 1000 Rubel. Amsterdam, 23. Jan. Wie einem hiesigen Blatte auS London gemeldet wird, veröfientlicht das amtliche Organ der Bolschewisten In Moskau, die „Jswestija". ein« Mitteilung des Finanzkommissars. Danach beträgt der Fehlbetrag für di« lebten OWonate344öMill tonen. Das Budget des Kriegskommissars ist nicht veröffentlicht wor den. Ebenso halten die Bolschewist«» das finanzielle Er gebnis der Sozialisierung der Jn-astrie und -es Handels geheim. ——- »ihren- Le» DrnFe» «ncht» erngegemUen» Neueste Drllhtmeldu»sie«: Verhaftung ei»«S türkischen General». «che«, 28. Jan. iReuter.) AuS Sonftanttnopel wird berichtet, daß Marschall Ktamll Mam«b-Pascha, der Befehlshaber der dritten türkischen Armee, unter der Anklage der Massakrierung von Griechen und Armenier« verhaftet worben ist. Vergarbelterftretk l» England. LaUbo«. 23. Jan. lReuter.) ISO 000 Bergarbeiter l» den Kohlengruben von Uorkshtre haben heute wegen einer Streitigkeit über die Dauer de» Arbeitstage» dieArbettntedergelegt. Der Streik wird die Awett der Fabriken, deren Sohlenreserven nur gering find, ernst lich beeinträchtige».
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