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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.10.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061020029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906102002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906102002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-20
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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DN«» Blatt wird d«, >nd ilmgeduvA am Abenv-Ausgave zagrftrllt. während e» die Post-Abonnenten am Morgen m einer EesamianLgabe erhalten. verugrgeMr: »t«st»lit>brlt« Nt» »»»»en b«, jw«tinallaer Zutraauna durch unirr« volen »»«»»« und »,»,»»«» an Leim- und Manlaae» nur «tnmav vMIaovl. durch audwLrNaeEom. mUNouLr, , «« bi , Me »o «t. vrt «inmalt,«r Zulielluua durch di« VollSMk. «ob»« B«li«ll,r>dl> im Nut land mit knlivrrchrndrm 8uichia,e. St «»druck aller «rittet u. Orrainal- Milt«ilun,«n nur mü diutltter Qu«t>«nan,abk l.DreLd Siachr't »uUillta. Siachlrüiiich« Lonorar- anivriich« dl«>d«n unbrrückiichli,»; unvcrlauüt« Mauuilrrvle werdea nicht auibrwalirt. »«Iraramm-Adrrlir: HsgvürrSsL 185« Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen-caris. »nnabm« von ttnktinbl,un,«i» dtd nachmittag, z Ubr Soun- und Srikrtao« nur Mariknstratz« »s von u btt >/,iUbr. Die i «valttar «Lrund- tkile «ca. « S»b«n> ro Pf,., «n- tünd>,un,«n au» der Brivatieit« Zette L Pi, « die rivaitiae Zeile aufl«rt> i«rie so Pi,., als Einariandt Zkile so Pig In Stummrrn nach Sou»- und Aeieriage» r ivatti,e Brundjill« so Pi,., auf Privatseile ,o Bk,., sivaliiac Zeile aus Leriietie mrd alt Emaeiandt so Li,. AuSwdrtt,« Aus- träge nur gegen «ora»sbe»al>lung. velegblütler kolle» io Mennige. Fernsprecher« Nr. U und 209S. LauptgeichSstshelle« Mastenstr.zs. krimich 2 krizer 8trr>«« 2. Lckv VLlielldillutrs««. Ldtickaal- Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. StaatSbnhnen, Apotheker, Gerichtsverhandlungen, Französ. Kabinetts- Lni»ne,I«e»ttN tt/tz krisiS. Klavierabend Johanna Thomm, Philharmonie. Handelshochschule Berlin. Köpenicker Handstreich. VttNilllvkllV, I e/VO» LrLsrtes LperisIZesclirikt kiir Herren . Iknsdev- u. Xinller Lsrlleroden! nsusstsr i-isrbst-pslslots für I-IskTsn ftlarlt 2S,- 2V,- »2,-. Koppen8el>lltloinon-iri»8«n, .In^ckiullnlol, ItaeliLlielL« vtc. mittag gegen 11 Uhr wurde Linie Rirdorf^-^anMer Neueste Drahtmeldunzen vom 19. Oktober. Der Köpenicker Kassenraub. Berlin. Priv.-Tei.s Heute in einem Straßenbahnwagen der ..... Strohe ein Ma n n v e r ha s t e t. der von einigen Passagieren für den falschen Hauptmann gehalten wurde. Auch iin Lause des gestrigen Tages haben mehrfach Sistierungen staitgesunden. die indessen nicht ausrechterhalten werden konnten. Heute vor- mittag traf der Regierungspräsident von Potsdam mit mehreren Beamten in Köpenick zum Zweck von Vernehmungen ein. Düsseldorf. lPriv.-Tel.j Die Düsseldorfer Staats anwaltschaft verständigte die Berliner Staatsanwaltschaft davon, dah in der verflossenen Woche auch dort ein Schwindler in der Uniform eines Hauptmonns der Infanterie mehrere Hoteliers unter dem Vorgehen, einem freunde aus momentaner Verlegenheit helfen zu wollen, um aröhere Dar lehen fleprellt hat. Um die Hoteliers sicher zu machen, lieh der vermeintliche Hauptmann dem Portier das Telephongcspräch mij anhören, durch das der Freund um schnelle Hilfe bat. In drei Hotels wurde der gewünschte Betrag anstandslos gegeben. An der vierten Stelle wurde der Inhaber rechtzeitig gewarnt. Mehrere der Geprellten verfolgten den anqeblichen Hauptmann bis zum Hauptbahnbos und zwangen ihn dort zur Herausgabe des erschwindelten Geldes. Man glaubt, dah der Hauptmann von Köpenick mit dem hier aufaetauchten Gauner identisch ist. Die Hauptmannsmützc des Schwindlers war nur mit einer Kokarde versehen. Zur Lage in Rußland. Petersburg. Am 15. Oktober war in dem Gebäude des Kronstädter Militärgerichts ein B o m b e n a t t e n ta t ge plant, welches durch die Verhaftung mehrerer Personen, darunter einiger Untermilitärs, vereitelt wurde. Das Atten tat war «egen die Richter geplant. Die Bombe sollte einem Angeklagten zngesteckt werden, der sie unter den Richtertisch schleudern sollte. Petersburg. (Priv.-Tel.) Bei der Station Ocka, der Rahn Moökau—Kursk, ereignete sich vor kurzem eine Eisen- h ah nk a Ia st r o ph e, die die ersten Meldungen als unbedeu tend bezeichnet««. Heute melden dagegen die Blätter aus Moskau, dah mindestens 100 Personen bei dem Unglücks fäll« ihren Tod gesunden hätten. — Es wird behauptet, dah zahlreiche politische Gefangene, darunter ein verhaf tetes Duma-Mtalied, im Petersburger Gcsängnis in die Ab teilung für Aussätzige gesteckt worden seien. Ein gewisser Luga, der als Urheber der Mahnahme bezeichnet wird, soll zur Ver antwortung gezogen worden sein. — Der Rektor der Universität Odessa, Prokcssor Cantschewsky, demissionierte. Die Lage an der Technischen Hochschule ist unhaltbar. Bonn. Der Kaiser hat heute vormittag eine Auto- mobilfahrt nach der Ursttalsperre bei Gmünd in der Eifel angetreten. Hamburg. Die Woermann-Linie bestellte bei der Reiherstieg-Schisss- und Maschinenwerst einen neuen Doppelschraubendampser von 7600 Tonnen Tragfähigkeit für den Perionen- und Frachtverkchr. Im nächsten Sommer soll der Dampfer abaeliesert und alsdann sür die Swakop m u nd- Fahrt einaestellt werden, die im nächsten Jahre mit zwei monatlichen Linien versehen wird. Die Woermann-Linie be- obisichtigt ferner, auher der bisherigen Kamerun-Hauptlinie mit den Dampfern ,-Ernst Woermann". „Hans Woermann" und „Alexander Woermann" einezweite Kameru n-L inie einzurichten, fodaß mit Togo und Kamerun ein« regelmähige zweimonatliche Berbinduna hcraeftcllt wird. Wien. General Graf H ü I s e n » H 8 i e l« r und Oberst v. Below, die zur Uebermiltlung der Glückwünsche des Deut schen Kaisers an den Grasen Beck zu dessen OOjährigem Dienst- wbiläum hier eingetrofsen sind, wurden heute mittag dom Kaiser in Audienz empfangen. Pest. (Priv.-Teli In der Werkstatt des hiesigen Man- dagen-Fabrikanten Oswald fand eine Benzinexplosion Bei der vom „Daily Telegraph" gemeldeten en Anleihe handelt es sich um eine Anleihe tatt, durch die ein Kind des Fabrikanten getötet, Oswald, seine Frau und mehrere Gehilfen schwer, sowie eine Anzahl anderer Personen leichter verletzt wurden. Rom. Wriv.-Tel7> Der diplomatische Mitarbeiter der „Nuova Antologia" meldet: Nack dem Be>uch Tlckirschkys würde «in eventueller Wechsel der Botschafter keinen Anlah zu Kommentaren geben, besonders, wenn der italienische Votichaiker in Berlin, Gras Lanza. durch Pansa erietzi würde, selbst die Abberufung des sranzÄsischen Botschafters in Rom. Barrere, und seine Versetzung nach London, würden dann be deutungslos werden, zumal dieser schon alle Ziele hier erreicht habe, die er sich gesteckt. Pan. Der frühere russische Botschafter in Paris Baron Mohrenheim ist hier gestorben. Nibe sTänemarkj. Gestern abend erfolgte in der hiesigen Gasanstalt eine heftige Explosion, durch die fast sämtliche Gebäude in Trümmer gelegt wurden. Die Explosion ist ver- mutlich durch Anhäufung von Knallgas verursacht worden. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Alle Fensterscheiben in der Umgebung und des Bahnhofes sind zerstört. Heute ist die Stadt ohne Gas und auch teilweise ohne Wasser, da auch die Wasserwerke beschädigt worden sind. London. Der „Daily Telegraph" meldet aus Petersburg, dah die auf eine englisch-russische Verständigung hinzielenden Verhandlungen guten Fortgang nchmen. Das Blatt will wissen, eine gemeinsame englisch-russische Anleihe sei zu stände gebracht. Die erste Rate von 200 000 Lstr. sei in der letzten Woche^eingezahlt worden. London, englisch-russische f ü r P « r s»e n. Ko n sta n t i n op el. Nach Angabe der Pforte sind in Melnik der bulgarische Priester Schien, drei Lehrer und 11 Bulgaren unter der Beschuldigung, Komiteemitglieder zu sein, nach Durchsuchung der bulgarischen Schulen und des Hauses des Priesters verhaftet worden. Di« Behörden sollen chiffrierte Briese und kompromittierende Gegenstände ge funden haben. Es wird versickert, die französisch« Gesellschaft Smyrna-Kassaba-Bahn bewerbe sich um Verlängerung der Linie von Somma biS Balikesri. N ew y o-r k. lsPriv.-Tel.t Aus dem Osten von Florida kommen Meldungen über einen schweren Zyklon. Ein Telegramm aus Atlanta berichtet, dah die telegraphischen Ver- bindungen mit Florida unterbrochen sind. In dem Augenblick, wo die letzten Telegramm« abaesandt wurden, befand sich das Telegraphenamt bereits zwei Fuh unter Wasser. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 19 Oktober —* Zu lHren deS Grohherzogs- von Sachsen-Wrimar- Eiseuach der heute vormittag 11 Uhr 23 Min. auf dem hiesigen Hauptbaynhofe eintraf, fand groher militärischer Empfang statt. Se. Majestät der König, der Gardcreiterunisorm trug und das Rote Band des Weimarischen Hausordens angelegt hatte, fuhr zur Begrühung seines Gastes in Begleitung des Flügcladsutantcn Majors v. d. Decken vor. Weiter hatten sich zur Begrühung eingesunken: der sächsische Gesandte in Weimar Freiherr v. Reitzenstein, der in Pillnitz Wohnung genommen hat, Kriegsminister Freiherr v. Hausen, Gencraladjutanten General der Infanterie v. Minckvitz und Generalleutnant von Altrock. Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz, Ober- stallmeistcr Generalleutnant v. Haugk, Polizeipräsident Koettig mit mehreren Höhen Polizeibeamten, Generaldirektor der Staatsbahnen v. Kirchbach, der Ehrendienst: Gencralmasvr Müller, Kommandeur der -tS. Infanteriebrigade, Oberstleutnant Freiherr v. Welch Kommandeur des Karabinier-Regiments und Leutnant v, Globig desselben Reaimcnts. Sobald der Grohhcrzog, in der Uniform des sächsische» Karabinier-Regi ments mit dem Bande der Raute, nebst seiner Begleitung: Generaladjutant Generalleutnant v. Palözleuz, Rittmeister Frei herr v. Fritsch und Flügeladjutant Hauptmann Graf von Perponcher-Sedlnitzky, dem Salonwagen entstiegen war, eilte der König auf ihn zu und begrühte ihn mit der Rechten. Rach Vorstellung des gegenseitigen Gefolges und der zur Begrühung erschienenen Herren begaben sich der Grohhcrzog und der König auf den vom Publikum besetzten, festlich ge'chmückten Wkener Platz vor dem Bahnhofe. Hier batte sich unter Befehl des Herrn Hauptmanns Pilling eine Ehrenkompagnte des 177. In fanterie-Regiments — 16 Rotten Zugsstärke — mit der Fahne, den Spielleuten des Bataillons und der Musik des Regiments gegenüber dem Ausgange vom Fürstenzimmcr ausgestellt. Die Herren Generäle der Garnison 1-atten aus dem linken Flügel der Kompagnie, die unmittelbaren Vorgesetzten aus dem reckten Flügel Aufstellung genommen. Bei den Klängen der Landes- Hymne schritten der Grohhcrzog und der König die Front ab. worauf der Vorbeimarsch der Kompagnie erfolgte. Als die fürst lichen Herrschaften den offenen, L Is Taumont gefahrenen Wagen bestiegen, brachte ihnen das Publikum lebhafte Hochrufe dar. Die Wagen fuhren durch die Prager Strohe, Seestrahe, über den Ältmorkt. durch die Schlohstrahe ins Residenzschloh. wo Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde den Grohherzog be grüßte. Im Vestibül des Schlosses waren die Herren des Königlichen Dienstes zum Empfange versammelt. Der Groh herzog trat in den Genueser Zimmern in der ersten Etage des Schlosses ab. Kurz nach dem Eintreffen im Residenzlchlosse fand beim König Familieinrühstück statt, an dem der hohe Gast, sowie Ihre Königs. Hoheiten die Prinzessin Mathilde, die Söhne des Königs und Herzog Earl Borwin zu Mccklen- burg-Strelitz tcilncchmcn. Hierauf besuchte der Grohhechoo die Deutsche Kunstgewerbeausstellung, wo er mit König Friedrich August kurz vor ^2 Uhr cintraf. Zur Begrühung hatte sich vor dem Portale des Ausstellungsgcbäudes außer dem Aus- stellunasdirektorium mit den Herren Königl. Regierungs- kommiisar Geh. Regierungsrat Stadler und Architekt Lossow an der Spitze auch Herr Staatsminister Gras v. Hohenthal und Bergen eingefunden. Während der König in seinem Auto mobil alsbald nach Pillnitz weiterfuhr, unterzog der Grohherzog mit den Herren seines Gefolges und unter Führung des Aus- stcllungsdirektoriumk die Ausstellung einer Besichtigung und begab sich gegen »44 Uhr ebenfalls nach Pillnitz, wo er im dritten Flügel Wohnung nahm. Heute abend 7 Uhr findet zu Ehren des Grohherzog« im Schlosse zu Pillnitz eine gröhere Tafel statt. —* Das soeben auSgcgebene „Dresdner Journal" schreibt: „Nach dem Vertrage, der am 6. Mai 1906 geschlossen worden ist, wäre im Mai d. Is. die Prinzessin Anno Monico Pia Ar. Majestät dem Könige auszuantworten gewesen» worauf ein Wiedersehen der Gräfin Montignoso mit ihren Kindern stattfinden soll. In vollster Uebereinstimmung zwischen Sr. Majestät dem Könige und der Gräfin Montignoso soll schon in der nächsten Woche «in Wiedersehen derGräsin milden beiden ältesten Prinzen auf der Reise nach Cannes stattsinden und soll die Ausantwortung der Prinzessin Anna Monica Pia erst später erfolgen, nach dem sich die Prinzessin an die ihr zuzuteilende neue Pflegerin gewöhnt haben wird." —* Bekanntlich wird K ö ii i g Friedrich August nächsten Sonntag das Leipziger Pferderennen besuchen und dem Sieger des Oktober-Jagdrennens den von ihm gestifteten Ehren preis, eine getriebene Bowle in Empirestil, selbst Überreichen. Der König trifft bereits gegen 12 Uhr mittags ein, und zwar mit seinen beiden ältesten «Söhnen, dem Kronprinzcu Georg und dem Prinzen Friedrich Christian. Der Monarch wird mit den Prinzen vom Balmhose aus zur Kom mandantur iahrcn, um beim Korpskommandcur General der In fanterie Grasen Bitztbnm v. Eckitädt das Frühstück einzunchmen. Sodann begibt er sich mit den Prinzen zum Rennen. Ahends >H7 Uhr gib! Gras Vitzlbum v. Eckitädt in der „.Harmonie" ei» Diner, an dem der König und die Prinzen teilnchmen werden. Knust nnd Wissenschaft. -j-* Wochen spielpIanderKönigl. Hast h« ater. Opernhaus. Sonntag: „Oberon". (7.) Montag: ^Salome". si/A.) Dienstag: „Der fliegende Holländer". ts/zZi) Mittwoch: „Margarethe". <7.) Donnerstag: „Hoffmanns Erzählungen. lbbS.j Freitag: 1. Sinfonie-Konzert, Serie v. Solistische Mitwirkung: Herr Hubermann jViolinej. l7.) Sonnabend: „Oberon". <7.) Sonntag, 26: „Die Bohöme". iVB-l — Schau- spielhaus. Sonntag: „Ernst", sbbd.) Montag: „Prinz Friedrich von Homburg". <Vs8.> Dienstag: „Flachsmann als Erzicher". C/?8.i Mittwoch: Brand". i7.> Donnerstag: Für die Sonnabend-Abonnenten des 27. Oktober: „Iphigenie auf Tauris". sM.i Freitag: „Der Kompagnon". C/^g.s Sonn abend: Zum ersten Male: „Lohndicner". lW.j Sonntag, 26.: „Lchndicner". p/s8.j 7* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Im Opernhaufe findet Sonntag, den 21. Oktober, die 7. Wiederholung von Webers „Oberon" in der neuen Einstudierung und Ausstattung statt. Die Besetzung ist die folgende: Nezia: Frl. Kehler: Fatime: Frl. Seebe: Roschana: Frl. v. Ehavanne: Puck: Frl. Schäfer: Troll und Meermädchen: Frl. Kcldorfer; Hüon: Hr. 0. Vary: Scherasmin: Hr. Scheidemantel: Oberon: Hr. Rüdiger: Älmonsor: Hr. Perron: Harun: Hr. Erwin: Abdallah: Hr. Nebuschra: Dabekan: Hr. Büffel. — Im Schausvielyause wird Sonntag, den 21. Oktober, Oskar Wildes „Er n st , ein« triviale Komödie für seriöse Leute, zum 16. Male wiederholt. In den Hauptrollen sind die Damen -Ulrich, Serda, Blcibtreu, Verden und die Herren Wierth. Mchnert und Wiene beschäftigt. Der Vorverkauf zu der Vorstellung, die anher Abonnement stott- findet, beginnt Sonnabend, den 20. Oktober, vormittags 10 Uhr «m der Kasse des Schauspielhauses. k" Klavier-Abend Frl. Hahanna Thomm hatte in ihre», »weiten Musiknbend einen bedeutend gröhere» Erfolg gegen früher. Unverkennbar hat sie iett ihrem letzten Anktreten sehr bemerkbare künstlerische Fortschritte erflelt und wesentlich an Selbständigkeit gewonnen Es ließ sich dies gleich in dem ersten ihrer Vorträge, der 6-moII-Sonate (Nr. 1 aus op. lOi von Beethoven, heraus- hören. DaS Werk, das in vielen seiner Momente a»f den zum T«U lchon von Lavdn und Mozart benützten AuSdruckSmtttrln beruht, entspricht vorteilhaft dem Auffassungsvermögen jugendlicher Künstler, namentlich auch der Individualität der weiblichen Hand, die sich nur in An-nahnirfällen für die Beethovensche Dittio» eignet. Der Bortrag war vortrefflich vorbereitet (Schule Professor Vertraut» Roth) und wurde intelligent und auch den ienöien Hörer durchaus befriedigend anSgeführt. Ganz besonders aut gelang alles Technische. In diesem, in der virtuosen Kunst, leistete Irl. Thnmm als Sechzehnjährige, bereits erstaunlich viel. Sie versiiat über eine fließende, perlende Skala, große Sicherheit in den Davpelgrissen. und eine, jedenfalls angebor'enc Souplesse des Hnndaeleiiks trägt nicht wenig zu der Bravour ihres Oktavenspiels bei. Bo» solchen bemerlenswerten künstlerischen Qualitäten, von großem Fleiß und Ernst getragen, gelangen Frl. Thann» auch alle übrigen Vorträge, soweit wir sie hörten, meist auSgczcichnct, technisch tadellos. Sie spielte sehr schön im Ausdruck zwei Präch tige Stücke von Felix Draescke: „Weltvergessenheit" und ein Walzer-Scherzo, eine Fuge mit Präludium für die linke Hand allein von Neger - eine brillante Leistung —, dann noch zwei Werke desselben Komponisten: Capriccio wns op. 32t und Inter mezzo (ans op. 45). Nicht weniger beifällig wurden Chopins Barcarolle (op. 60i nnd Schumanns „Waldszeneii" uufgciwnimen, sowie die Basse Caprice „Man lebt nur einmal" von Stranß- Tansig. Außerdem Hütte Fri Thanim noch die äa-chir-Koiizert- Etüdc von Tausch und Liszts „Mazcvpa" ans dein Programm Es steht außer Zweifel, daß F>l. Thanim unter weiterer Anleitung ibres ausgezeichneten Meisters der einwandfreieren künstlerischen Vollkommenheit entgegenacht und einer Zuknnft. die z» den schvnsten Hoffnungen berechtigt. Aber auch oaS, was sie zurzeit zii leisten im stände ist, stellt sie in die Reihe der besten Pianistinnen mädchenhaften Alters. Ü. 8t. t* »krchrstrrverriii Philharmonie." Grüne Zettel haben im Theater- nnd Kvnzeitlevcn stets eine fatale Bedeutung. Auch die Besucher des ersten Ausfuhr»ngsabends der ge nannten Orchcstervereinianng (gestern im VelrinShansiaalei dürste» zunächst wohl kaum die ominösen Zettel in der Farbe der Hoff nung. die ihnen am Saaleingange mit den Programmen zugleich eingehändlgt wurden, allzu bofsiiuiigsfreudig begrüßt haben in den weitesten Kreisen unbekannten Sänge- Indes — ohne der in den weiiesten Kreisen unbekannten Sängr rin. deren Absage die grünen Zettel vermeldeten, zu nahe trete» zu wollen — gegen de» in letzter Stunde für ihre Borträge beichofsten Erfaß wird wohl auch nicht r i n Konzertbelncher etwas Stichhaltiges einzuwenden gehabt haben. Fand sich doch Gelegen heit, bei dicien Ersatz,runimern das von Jahr zu Jahr in seinen Zielen und Leistungen erstaunlich emporgewachsene Bereinsorchcster, sowie einen als trefflichen Sologeiger längst bekannten KünstlHr unjerer König!. Kapelle, Herrn E. WarwaS, nicht nur in ihrer Schlagfestigkeit, sondern auch in ihrer Vielseitigkeit schätzen zu lernen. Uni zunächst von diesen aliherproarammäbigeii Darbietun gen zu spreche», so erspielten sich die diesmal unter der stelloer tretenden Leitung des Herrn Paul Scharfe siebenden «Phil- hanuoniker" gerade mit der (jedenialls ohne unmittelbar Poians- gegangene Probe gebotenen) feinsinnigen Wiedergabe der Ein leitung z»m dritte» Akte nebst Brnntchor ans „Lohengrin" einen Sondrrerfolg, nnd auch die von Herrn Kammermusikus Warwas und Herr» Toiilünstler Clemens Braun (Begleitung) in aller Eile vorbereiteten Gaben: 2. Satz ans Bruchs O-moll-Konzert und 6. llngaiischer Tanz von Brahms-Joachim verniittelten hohen künstlerischen Genuß, Die gediegene Künstlcrschaft des Solo- geigrrs hatte man bereits vorher in Mendelssohns immer wieder gern gehörtem bl-moll-Biolinkonzert (mit Orchester), das nament lich in seinen beiden letzten Sätze» eine hochrühmenswerkc Jnter- pietation erfuhr, bewundern können und die überaus exakte, dis krete und anschmiegsame Orchesterbegleitnng dieses Konzerts konnte als ei» untrüglicher Prüfstein für die ausgezeichnete Disziplin nnd die vortreffliche Geiamtbeichnffenheit der „Philharmonie-Kapelle gelten. Nicht minder günstig gestaltete sich das Urteil über die «wobl 80 Musiker umfassende) VereinSkapellc beim Anhöre» ihrer selbständigen Orchestenuimniern. Als solche wurden geboten — nnd zwar durchweg in wrgfältiger, künstlerisch beschwingter Aus führung, wenn auch in der Klangwirkung etwas beeinträchtigt duich die tonichluckcnden Kulisse» und Soffitten der Gustav Adolf- Fcslipiclbühne, — Beethovens „Coriolan" - Ouvertüre, VolkmannS Lercnade für Streichorchester Sir. 3 (aus op. 69) und die „Tell"- Ouvcrtüie von Rossini. Namentlich die letztgenannte Bortrags- nummer zeigte nicht mir den Strcicherchor, sonder» — fast möchte nian lagen: erst recht — die Holz- und Blechbläser der Kapelle in io löblicher Verfassung, daß inan nicht zn viel behauptet, wenn man das Orchester der .Philharmonie" als einen Faktor im Musikleben unserer Stabt bezeichnet, der milzurcden. mitzuraten und mtlMatc» berufen ist. Das Konzert war bis an dir Grenzen der Möglichkeit vollbesncht und fand verdientermaßen reichen Beifall. -»chi
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