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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060201029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-01
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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Dpes-ncr» Nachrichten D»«»erStau. 1. Aevruar IvuN »» Vtr. Sk» dcs nächsten Jahres wieder ein .gaunucraul pachtnei > doch Höste die Regierung, ickon beim nächsten Lanotage nähere» verlegen zu s-.-micn — Kamnierbecr v. S ch o n bcrg erklärte die Frage jetzt 'ür besonders beachtenswert. da man vor der Frage itcbe. wie der neue Tollwut wirken werde. Die DeputatienSanträge wurden einstimnrig angenommen Dasselbe geschasi mit den Anträgen zu Kapitel 14. Staat liches Fernher;- und Elektrizitätswerk zu Dresden, die Einnahmen mit stOZEH Mt. zu genebmigen und eie Ausgaben mit I2st,'>19 Mk zu bewilligen «Berichterstattcr Oberbürgemieister Dr. Trö » dli»). Der Berichterstatter er wähnte u. a., das; die Verzinsung dieser Anlage sich ans etwa 2.6,2 Prozent belaufe, da« l i normalen Abschreibungen über liarwt kein Ueberichul, vorlianden sei. da« aber das Werk seinen '.weck vollauf erfülle, namentlich die Gebäude der König!. Samm lungen vor FcnerSgesahr und Raiichschäden zu schlitzen. Die An- »mge des Kaniinerberrn v. S ch ö nberg. ob cs nicht möglich lei. das Gebände des Ge aiiNminüieriinnS an das ?>:rnhei;iverk nnziijchiic«en. wurde vom Finanziiiinister Tr. Rüger dabin beantwortet, da« i'ber dicken rsegensrand Berbandlnngen zivischrn den Staats- und de» Stadlbenörden sebr wünschenswert feien, und das: sie bei den Verhandlungen wegen des Umbaues der Augnftusbrücke mir erledigt werden konnten. 2», Raine» derselben Deputation stellte Domtien v. Trütz > st>- ler zum Falken sie in lolgende 'Antrage: Bei Kapitel 17. G e n d a r m e r i e a n st a l t. die Einnahmen mit > 200 Mk. zu genehmigen und die Ausgaben mit l Ost:!2o Mk.. darunter !M-> Mk. künftig wegsallend. zu besviüigen: bei Kapitel >S. V v l i; e i d r r e k t i o n zu Dresden, die Einnahme» mit l 035 W Mk. zu genehmigen «nd die Ausgaben mit 2blr, 77'>Mt.. darunter bl ob Mk. künstig wegsallend. zu bewilligen : bei Kapitell'), s i ch e r h e r ts v o l i z e i. die 21 usgaden inrt I El Mk. zu beioilligen. Bei Kapitel 48 führte der Brrlchterttattcr aus. das; die Polizeidirektion hier irre in anderen Orten des Landes sich in den letzten Wochen vor eine schwere Aufgabe gestellt gcfeben habe, namentlich deren E'ietutivbeamte. Man habe wohl ans -lnstimmung zu rechnen, wenn eine Anerlennung der Poliwidirek lion und namentlich ihren E-eliitivbeamken hier ausgesprochen werde. (Bravo!) Die StaaiSregiernng iverde ivolst bedacht sein -.nü'si'n. in Fnknirst diese Beamten an Leib und Letui, durch be sondere Maßregeln zu schützen. (BeifallI Sehr richtig') Die Kammer nahm die Deputakionsanträge einnimmig an. edcino wie den Antrag desselben Berichterstatters, bei Kapitel 6!, Au'acht über Gewerbe- und Dampfkessel a »lag e n, die Ein nahmen mit I!80E'' Mk. zu genehmigen und die Ausgaben mil D'.l'M Blk. ;u bewilligen. -- Aach der öffentlichen Sitzung fand noch eine vertrauliche Besprechung slatt. -- Rächstc Sitzung: Dienstag, den 6. Februar, II Uhr vormittags. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, Ol- Januar. - * Se. Aiajesrät der K o rr i g begab sich beute früh 8 Uhr 23 Mrniuen vom Haupibaynlwse aus. begleitet von einigen 'Herren. nach Kliiigenberg zur v'ocknvitdsaad auf Speckst Sh.-n'st'ner Reviers Die Rückkehr erwigt heute nachmittag 5 Utzr 8 Min. —* Der hiesige Königliche Hof legte für den ver storbenen König von Dänemark Trauer ans drei Wochen an. Da die Beisetzung des Königs noch nicht erfolgt ijk. bleibt heule abend, König' F riedri ch A ngu fr oem Ball'cne iur Rcknrster.'oiel auf der Seen ratze fern. —* Prinz Ernst von S a ch s e n - A l t c n b n r g, Major b in -uite se-> 12. IägcrbaiaillouS, ist zum Oberstlem- nanl befürüerr worden. —' Herrn Oberst g. 2. Freiherm v. W angenbei m - Weitzen dorn ist vom Kaiser die Waterloo-Medaille mildem Bande des Voten 'Adler-Ordens verliehen worden. — Einer der angesehensten Rechtsanwälte in Leipzig, Geh. Instizrat Dr. Och me. beging am 26. d. M. sein .'zstäh- riges 'Anwaltsinbilünm. In der ihm vom Vorstände der Anwalts- kmnmcr im Königreich Sachsen gewidmeten Glückwnnschadres'e heißt e-S: „Reich. Staat und Geineinde suchen Ihren rechts kundigen Beistand in »chirnengen stcechtsstreiligkeiten, nnd als unser Heimgegangener königlicher Herr einst eines in wm'enschast- licher Tüchtigkeit und praktischer Erfahrung gleich hervorragenden Anwaltes bedurfte, vermochte er keinen besseren als Sie zu wählen." —* Heule baden sich 2-', Jahre vollendet, daß Herr Klempuer- Obermeister Friedrich Lonne. Kön'g!. Säckß Hck- klempner, in TreSden 2?., der Gewerbekammer Dresden a!S Mitglied augchörr. Ans dickem 'Anrasse iir ihm durch eine 'Abordnung der Kammer eine künstlerisch auSgefühns Ehre»- tchcl überreicht worden. —' I» seiner vorgestrigen Ti.ging Hai der Gesanitoorflaiid der „ V e re i n i g u n g derVertreter f ü r H andcl u ri d Industrie" zu Dresden beschienen. sich an Len in dickem Jahre statt«st'.deirden HandclSkaunncrwahlen osnziell zu beteiligen. — Der Kampf ^Wochen g e :oc r b s rrr ätzrger uns ge meinnütziger eo t e: la n o e r m rr r l u » g hat seit einiger -seit auch Las H-a n delsgew erbe ergr-Ien. 'Allerdings bestehen hwr gut ernMührts und von Pringrpalen wie Gehil'cn b-n.ügte Stellennachweise der ranstnännischen Vererne, und die gewerbsmätzige Slsllenoermutlrmg kann nicht in dem Umfange aurtmnrncn. wie etwa >n der Genndeoermitliuna, den iee- manniichen „Henerbasen", Len Theater-Agerrturrn n. a. Indes md irr letzter Zeit doch, wie die „Arbeilsmarkl-Korresv-" 'chrerbt. aus Hamourv, Hannorcr uns anderen Orlen Rorüwest- deuttchlands übereinstimmend- Nachrichten «w'getancht, die dar- . -tun scheinen, da? auch für iunge Kautleut« eine ge.vcrbSlncchige SlellenocrMittlnng gegen hohe Gebühren ausznkomuien begrunk. In den Seestädten bieten PeDtznngsanfiräge für Ueversee- stellungen und rür Exporträtigkeir 'Anlatz zur Znamvruchnahme aewerbsmatzlger StellenverwrUler. 'Der Bereut für Hand- lungskommiö von 1. der seinen Sitz in Hamburg hat. führt Klage darüber. Latz selbst hervorragende Fsirmen seine altbetvahrte ü lellenoeruiilltnrig übergehen und sich der geiverbs-mötzigen be- d.eireu D e Berinittlungsgebiihren i«icn hoch und würden mit unnachsichrticher Strenge ein<fetr>ebeir. wre B- i» einem Einzel falle bei einem Ia,tre»gchalle von l8M Mk. die Provision ihr die einmaiiae Beruiittlung 5 Prozent betragen habe nnd demgemäst init RI Mk. <!> erngeklagl worden sei. ohne das: der Per mittler auch nur 2r>' Mk. ZwangSbeitrage zu WohlfahrtS- cinriÄrnngen von der Provision sreigestellt hätte. In der Regel bewirke die Inanspruchnahme genoertbSn,ästiger Stellen- Vermittler seitens der- Prinzipale, dob gerade den siellungsuchen» den Gegilse» Beruiittlniigsgebühren ausgebürdel werden, deren 'Abttagung oe'anders schn'er sei. da sie viel'ach in die Feit nach einer Stellenlosigkeit fallen. Eine Abart der gewerbSmätzigen Ttollcüvermiitlnng sind die sogenannten Bakanzenlisten. d. h. Anuouceii-llnierneh,»ringen, die nur Stellenangebote erirtxrtten. nd ans deren Bezug die Tteilcnbewerber hingeivieseir werden. Ja. ia nnd die Anzeigen den Tageszeitungen entnommen und bei il-rein Wieocrabdriieck bereii-S wertlos. Ein anderer beliebter Kui'i der gewerb-.iiiap.igcn Stellenveriuittlcr besteht drrrin, ihren Nnkeniehmungcn den Ramen „Ber'mnd" beiziilegen. z. B. „Inter- nationaler Verband", „Burearioervaiid" n. a.. und dadurch den Anich-nu zu erwecken, als ob eS sich um HaiidelsvcreiniAiiiige» handie. Dein ttmdiuge nach scheint die gewerbsinätzige stellen- vennrilluug im Hairdelsgeweroe bis jetzt noch nicht sebr belang reich zn sein iwenichtenS sicher nicht in Berlin. Mittel- und Tüdocutichlansj. Hingegen beweisen die soeben erscheinenden Imanttneustcllmige» kaufmännischer Vereine über das Jahr IRE, das: diest eine sehr nmsangreiche Düngtest entfallet haben. Ruch dev! oben erwähnten Verein für HandlungSkominiS von !8ü8 iHamvurg!, der »nit 6779 SreUenbesetzungeir in dem genannren 'Jahre an der,Tpitze steht, ersöieiiieir der Perband deutscher sganLinugSgehilfe» 1 Leipzigs nnd der bimlsinäiinrsche Verband für :miblich.' Angestellte lBerunj mir je 4298 und 4170 und der Kaü'mamii'che Verein sFiankstirt a. Bk.) mit 2610 Vermitt lungen. 'Auch die Irsferir deS Vereins junger Kauslerite in Berlin s8'>rü und deS Kaiismännischen Vereins Mannheinr sl78> sind nicht iiilbedeuteird. wenn man bedenkt, datz es sicl> hier mehr iuii den örtlichen Arbeitsmarkl Iiandelt. während die vor- erwäynle» Verbände ihre Tätigkeit über ganz Deutschland er strecken. — - 'Allgemeines Interesse eiregt eine Ausstellung von P li o l v g r a p h i e n der am gwtzen Basa r 190-'» beteiligt ge wesenen Damen in der Schauballe, Prager Stratze 10. Diese künstlerisch vollendeten Ausnahmen stammen ans dem Atelier der Firma Hostchotograph Hahn 'Aachs,. Ferdinandstratze. Die meisten dieser uaturwahrcir Bilder sind im Basar selbst aus genommen worden. —* Da infolge Differenzen unter den Studierenden der TicrarzItrche u H ochschnle ein 'Ausschuß gegen- wänrg nichr existiert, so veranstalteten die Turnerjchast „ S axo ° Bo r n s > i a" und Burschenschaft „A r mini a" am 27. d. M. unter sich im ,,'Amtshos" einen Kaiser- KviirnierS, der von den Gästen, Aktiven. Inaktiven und 'Aiten Herren beider Korporationen zahlreich besucht war. Ans den Kaiser sprach Herr Eand. uied. vet. ModiuS iSaxo- Bornistaes. auf den König non Sachsen Herr Stnd. med. bet. Leivek i'Arminiaes. die Gäste begrünte Herr Eand. nrcd. vet. Gärtner sSaxo-Borussiaes. Die Feier nahm einen sehr an- ivrecneusm Verl.ru-f Nach Schluß d«S offiziellen Teiles hielt die FidelitaS alle Teilnehmer noch lange zuseniuncn. — Im Kirchenkalender der Kreuzparvrhie aus IM!, den der Kirchenvorstand den Gliedern, der Gemeinde über reicht. wird auf die erstaunlichen Leistungen Berlin s hinge- wiesen. das, um der durch das rapide Wachstum der Stadt veran- latzten K i r ch e n n o t zu steuern und namentlich die Vororte mit Gotteshäusern zn versehen, seit dem Jahre 1887 :'.l evangelische Kirchen und l evangelische Kapellen erbaut hat. UeberdieS wur den in nächster Umgebung der Stadt noch 1«! evangelische Kirchen, insgesamt al'v ">1 evangelische Gotteshäuser hergestellt. Wir haben in Dresden, so fährt der Bericht fort, nrit kleineren Vcr hältniöen zu rechnen: Berlins '2 Millionen sieben bei uns 7.14000 Einwohner gegenüber. aber das durch schnelles '.Anwachsen der Stadt hervorgerirsene Bedürfnis war hier wie dort das gleiche: und wenn daS Innere der Stadt von den Vorfahren — gerade wie in Berlin — gut kirchlich versorgt ist. so hat die Kirche unserer Feit entschieden die 'Aufgabe, auch der Bevölkerung an der Perivberie nnd in den Vororlen zu kirchlichem Gemeindeleben zn verhelfen. Nun sind in dem erwähnten Zeiträume seit 1887 rn Dresden 11 evangelische Kirchen und :: evangelische Kavellcn loder Iitteriniskirchen», überdies in nächster Umgebung der Stadt ur B»l-aed<it«rb«> Häusern zu verhelfe». — Das Jahrbuch der Sächsischen Miss io ns« K o n i c r e n z für das Jahr 1906 (19. Jahrgang) ist im Verlage von H. G. Waümann soeben erschienen. Aus dem reichen Inhalt des Büchleins seien folgende Artikel beworaehoben: „Brosamen vom Tisch der Kinder des Hauies für die darbende Welt draußen", von Oberkirchenrat Weidauer in Glauchau. „Die Wendenmission, mit besonderer Berücksichtigung der Gegend zwischen Saale und Elbe" von B. Klempaus in Radebcul. „Forschungsreise am Sambesi in Afrika" voir Kap. Bcrtrand. „DaS erwachende China" von Pfarrer Temper in Aue. „Tabellarische Ucbersicht über die deutschen Miistonskonserenzen nach dem Stande von 1905" von li R. Grnndemann, sowie „Uebcrsicyt über den Stand der deutschen evangelischen Missionen Anfang 1905". Außer Mit teilungen chronistischer Art enthält das Jahrbuch ferner noch wich tige Mistionsadrestcn. Kassenbericht sowie ein Verzeichnis deS Vor standes und der Mitglieder der sächsischen Missioirskonferenz. .. ^ l>«w«Lu», in den Lau« sitzer Revieren wird und geschrieben: Während in den Zwickauer und OelSnißer Revieren die Bewegung der Bergarbeiter w gut als beendet gilt, scheint die Beweaung unter den Beleg, schäften der Lausitzer Braunkohlenbezirke. st> im Reichemruer Be zirk, dem Hirschselder Braunkohlen» und Brill llrnerkrn usw sich inclir und mehr zuzuspitzen. In letrtgenaiuiten Betrieben ist ea auch bereits zu etnen» partiellen Ausstande gekommen. Dir der Organisation angehörenden Bergleute haben die Arbeit nieder gelegt, weil die Direktion zwei als Sprecher in der Loh »trage ausgetretene Arbeiter sofort entlassen hatte. Die dem Deutsche» Bcrgarbeiterverbande angehörenden Belegschaften reichte» vor etwa drei Wochen an die Werksverwaltungen mehrere Forderungen ein und vcrlaiiaten u. a. Erhöhung der Löhne um SO Pfg. pro Schicht. Die Grubenbesitzer waren zwar nicht abgeneigt, de» 'Arbeitern eine Lvhnzulagc zu bewilligen, wollten aber gleichzeitig die Kvhlenprrije uin etwas erhöhen, stießen aber dabei bet den Koiislimenwn. meist Großindustriellen, aus Widerstand, diele lehnten vor allem eine Mehrbelastung der Fabrikkohle ab. Daraus bin haben z. B. die Werksverwaltungen des Reichenauer Bezirks den Bergleuten mitgeteilt, daß sie nur ein Drittel der gestellte» Forderungen bewilligen könnten. Die Arbeiterschaft erklärt sich indes damit nicht zufrieden, und so drvhcn sich die Difjerrnzei- »vch weiter zuznsvttze». lieber weiter zu unternehmende Schntte soll in öffentlichen Bergarbeiterversanimliingen Beschluß gesoßt werden. Die meisten Grubenbesitzer erklären überdies, daß ,ie rnit dem Bergarbeiterverbande prinzipiell nicht verhandeln würde», sondern nur direkt mit ihren 'Arbeitern. — Am 7. Februar, 8 Uhr, veranstaltet die Jrauenvrts- gruppe des Allgemeine» Deutsche» SchulvereinS zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande ihr einziges Konzert in diesem Winter mit daransfolgendem Balle im Konzertsacrle des AnssteltilngSpcilastcS. Es haben sich ihr auch diesmal in dankeirs werter Weise namhafte künstlerische Kräfte zur Verfügung gestellt— Frau Iosefine Schoos, Konzert- nnv Oratorieiisangerm, Frl Helene Rorinaiin, Schauspielerin am Residenztheater, und Herr Kammelvirliios Johannes Smith, Cellist —. unter deren Mitwir knng das Konzert cineir hohen künstlerischen Genuß zu biete» verspricht. — Der Bezirks- und Bürgerverein DreSden- Friedrichstadt hielt am Freitag im Keglerheim seine Jahres hauptversammlung ab. Den ersten Teil bildete der sehr gut be suchte »nd mit vielem Beifall ansgenoinmene Vo-trag — mit über 200 Lichtbildern — des Vorstandsmitgliedes Herrn Dentist Schubert über eine Rundreise nach Oesterreich - Ungarn. Italien. Tirol und Bauer». — In der Hauptversammlung erstattete der Vorsitzende Herr Stadtrat Bauman» den Jahresbericht. Das Liebeswerk des Vereins erstreckte sich ans die Christbeschernng und einen namhaften Beitrag zur Supvkntveisnna für arine Kinder ans dem Stadtteile. Nach dem Berühr der Rechnungsprüfer — Herren Oberinspektor Babmann und PrivatuS Schulze — erfolgten die VorstandSwahle». Wiedergewählt wnrden die Herren Stadtrat Baumann, Etadtver ordneter Kökler. Schmiedemeister Graumnitz. Sekretär Mühle und Dentist Schubert, neugewählt die Herren Bauhosaufseher Naumann und Knusinann Wcntzsche. — Einen „lustigen Familien-Abend" nannte der Fritz Reuter-Klub seine Veranstaltung am Sonntag im „Kronprinz Rudolf" und es war ein solcher. Norddeutsche Gemütlichkeit kam hier zur Geltung. Ernste und heitere plattdeutsche Vorträge von Mitgliedern und Gästen, gemeinschaftlicher Gesang plattdeutscher Lieder nnd Tanz wechselte» niit einander ab. Dazu die allgemeine Unterhaltung in den verschiedensten plattdeutschen Dialekten gaben ein Bild, daß man sich nach der „Waterkant" versetzt fühlen konnte. Viele Gäste mußten »mkehren. da schon gegen 5, Uhr alle Räume überfüllt wäre». Eine Anzahl Landsleute meldeten sich als Mit glieder an. Am 2". Februar veranstaltet der Klub im selben Lokale einen großen plattdeutschen Vortrags- und Liederabend, wozu die Herren Rezitator F Benest'lv Dresden (Mecklenburger'' und A. N. Harzen-Müller-Berlin (Holsteiner) gewonnen worden sind. — Am Sonntag morgen unternahm der Turnverein für Ncn - und A n t o nst a d t-Dr e s ü en in 8 Gruppen mir 11t Mali», darunter 85 Zöglingen, seine Winterturnfahrt »am der Sächsischen Schweiz. Gegen mittag erstrahlte die gan,,c Land chast iur Sonneugianze. Manchen -Schweißtropfen kost«-: das Ersteigen und Erklettern der verschiedenen Berge nnd Felsen. Rauenstcui, Nitoisdorier Wände. Labnrrnth, Bernhard- u»d Lampertstein. Quirl. Psasfenstein, Papststeiir, Gohrisch, Bastei. Hockst««. Brand, Lilienstein und viele kleinere FclSgebilde wur den bestiegen. Als der Abend hercinbrach, zogen auch die Turmabrer von allen Serien nach Königstein, um im „Deutsche» Haus" in froher Runde srohe.^tunLeir zu verleben. —* In der letzten Bei sammlung des Vereins Ge- lv e r o t r e r b e n d e r Dresdens am Montag abend wurde den zahlreich erschienenen Teilnehmern ein rrttercssartter, unter haltender Lichrbildervortrag geboren. Herr Sekretär o. D. Euul Richter unternahm im Geäste eine Reise durch Sachsen, wob« er seine Schilderungen wirksam durch Lichtbilder unterstützen konnte. Ter Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall belohnt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der zweite Vorsitzende. Herr Heinze, des Gcburtslages des Kaisers, auf den die Per- sammelten ein jubelndes Hoch ausbrachten. — Am Mittlr-och. den 7. Februar, findet der Fomilienabcnd des Vereins im „Ball- Hause" auf der Bautzner Straße statt. — Dr« Lackier«» und Schrift in al«r-Jnnung «Zwangs Innung» zu Dresden hielt am 2t. Januar ihre Generalversammlung unier Vorsitz des Odermetsters Sckiell« in den „NeichSüallrn" ab. Jin vergange ne» Jahr« wurden 7 Mitglied«! ausgenonrmen. Zurzeit besteht di« Jnu- una aus t07 Mugliwern und 2 ObrenmNaliedern, zweimal wurden S<- binenvrüiungcn und Losivr«ckien abgehalten. LoSges»rochen wurden ttz Lehrlinge, während 27 aufgenonnnen wurden Zurzeit gebären 7« p«br tinge der Innung an Bride Kassierer, di« Herren Kunert (JnnunaSkasse) und Decker «Beorübniskasie». wurden entlastet. Den Bericht über Arbeite Nachweis uitd Hcrdergüwesen rrstaitete Herr Sommer. Bei den Neu wahlen des Vorstände«» wurden sämtliche Auvscheidende wiedergewädtl und zivar di« Herren Schelle, L5b«cmeisler, Kun«rt, Kaifirrrr, Moritz, öchriü »iS gcheiichclt". ioiider.i vielm-Hr .'::t voll w'Anteiinahiiie nnd Trändrusvolle», Interc>'e dem Sp:c!.',a.üo!at wuro.-. Wenn nm't eer lurterrichr»:c»-pä2ggo(t'.sEe EEo'.g der beiden Vor- 'iellunnm außer Zweifel stein, w cari oniß im allgemeinen von - nev deiuerkensiven«, kstuillci >-'chen Erwige die',er „Tonrnäc Roubatd". die -nrchaus richts. t.iu einer „wa.tderuden Tchmrcre" gemein hat, gestuoEen toe^ven. Wenn gilcedirgr — der Natur der Sackfe liaci — c« dcko.atioe Rohmen u..d die rui-e- L-g ,öuc- nur den öcü.Wdeoste.l Llnsprüchen genüge» koziNlL», so zeigten doch, um zunächst nur von den Acußerttch- kritrn z.> iorecheu. die Koiii,me nur ,hi>torisr.:e Treue, 'onsern eus- eine dem Milieu .'M'pr^a-euoe Et-'ggkz. Wichtiger aber als dieser äußere Vorzug ist der andere, dag ausgezeichnet geiprocheu u.t» fast ausnahmslos ganz ovrtrefstlch geipielt wurde. Aus dem iiberauS stott lnciuandergrei'cnden Eirsttnlse iiob.-u ck. in „L'Aoa.re" als besonders stni abgerundete to.r'ileri'c'.e Lcistungeii der Harpago» des M. Tori" vom Od'-or.-Theater sder allerdings ans einige kgrifatilletchaste 2,»loten wohl bester verzichtet hättet, ferner der Baläre des :N. Laurent iVondcvitlcj, der La Flache des M. Lepruur lOd-'-ons ru--r o:e Trägerinnen der kreiden Liedoa^rrulien-Rollen. Mlle.- 'Anbei nuo Perrrn > Thäatre Moltöre und Renaissances. h« .ins, wahrend im zweiten 'Stücks be'onsers die iu ck-arakieristtAie» Ltuieu geamiteire 'Narguis-Figur des M. Didirr vo»n Odüuit <>-:ir.crzeil eure i^lanzrollc -Fried»ta> zizaws'. seruer die üb ra.is s:u:i.'a>e,i!etze Verkörpepung der Titelrolle durch '.Nile. 'AWet und die »arr-oie stollenze:ck!.:nng des ichü..le» '.'idao.'alen T-estrnrnclles « N dOllläae vom Odäou, nerosriegte'-., W-uriger gtiicklich i-ertr-neit igre Aurgab.:, '.Nuie. Ani-real iGtzmua'e!. bercr- Bcuwnin von Bau-brrr r.chl klembürtzcrtiche 'Allüren zeigie, und M. L-aurenc sTm-ntre Tarug ü'.iuhardts. der s.:»-.», Vcrnard oft einen K'lg ins 2en:r.ggi:t«chü'!-: perireb, der z:t der -Rolle a,«»>s geircröicii PächrerSwe s »ante oie Haare i» du- Suppe. Trete Leinen 'Mangel kouni:n. aber an doüt vortrefflichen G- 'ancteindrucke kaum etwas änoer», iodaß die orrrche Rouband" »ei einem etwaigen zwc'cken Besticke unserer Stadt ciuer min'se- nens eüen'o war:nl>erz,ge» Au aai'me entgeaeuseheii Lac', als o.e ihr diesmal gewahrt wurde, und zwar nicht b!os; serlenv der eruLirücn Jugend, sondern auch seitens oller sonstige» Sprach- üeslissenen und seit«ls einer ernften Kritik. —ckt. k* Herr von Zur-Mühlen hat uns früher öfter besucht, 'ghrltch gewöhnlich ern vaarmal, in der letzten Zeit dagegen nicht mehr. Jetzt kehrr er plötzlich und imenrartet in Dresden wieder etu und läßt uns seine alte Liebe fühlen Sie ist übrigens gegen- 'eilig, und wenn wir uns in einigen ziemlich unwesentlichen An- 'rchten auch nicht innrer einigen keimten, in der Hauptsache i stimmten wir dock, wohl überein: Er. daß er in Dresden stets mit ! rneneir 'Arnum anfgenominen. wir. daß wir in ihm eine künst lerische Personlichkett wertschätzen. Die Zeit hat daran, wie der gestrige L ie d c r - A b e nd bewies, kaum etwas verändern können. Scheinbar spurlos ist sic an ihm vorübertzegangen, und wie seine hohe Stirn heute auch nicht ein einziges Fciltchen mehr, als vor Jahren, anstveist. so hat anch sein Tenor nichts zu seinem Schade» erfahren. Mir ein leises Tremolo, das vordringlich seine Eanti- lenc dnichzicht, mahnt daran, datz wir seit dem letzten Abschied eine Kleinigkeit älter geworden nnd daß die Tage der Rosen uns etwas mehr in die Ferne gerückt und. Sonst ist alles beim alten geblieben. Nie hat Herr v. Zur-Mühlen heiser, künstlerisch fein sinniger gesungen wie gestern und eindringlicher überzeugt von der aparten Kirnst seine? Vortrags. Lieder, wie Bachs „Komm, süßer Tod", und die alten geistlichen »ns dem 17. Jahrhundert : „Ter cuii 'Abend Tankende", „Die Seele vor der Himmelstür", versteht er im Geiste und Stil ebenso vorbildlich schön zu singen, wie Schumanns „Tu bist wie eine Blume", „'.Mit 'Mücken und Rosen" oder wie ..Tie beide» Grenadiere", die ihm gleich vollendet mir wenige iiachzusingcn in der Lage sind. Aehirlich große und nachhaltige Eindrücke rief er mit einigen in den Stim mungen schwülen und lürijch schwermütigen, aber herrlichen Ge sängen von Tschaikowsky hervor. Bei solcher Meisterschaft nimmt man schließlich auch die alten Sonderlichkelten mit in den Kauf. So >i. o. den aus'älligcn Zug salonmäßigcr 'Blasiertheit, den Schein des Weichen und Wcrbrschen, einen Schatten des Alt- niug'-.rsich>'n, der den Ausdruck deS Männlichen hier und du etwas fühlbar irritiert. Diese 'Manieren sind aber sozusagen ein integrierender Teil 'einer Eigenart, und für manche sind sie sogar ein starker Reiz seiner Kimstlerichast. Ein Vvrtragskünstler ganz hervorragender 'Art ist und bleibt er trogdcni und wenn wir uns, wie gesagt, in diesen und-einigen anderen Ansichten auch nie ganz einigen werden, gern haben wir uns beide doch, sei cs auch nur ans der Ferne. Unnötig hinzuziifügen, daß die Aufnahme überaus ehrenvoll und glänzend war. und daß an dieser auch Herr Karl Prctzsck als Begleiter am Klavier wohlverdienten Anteil zu beanspruchen batte. L. 8t. i Wie die OberssieutnarttSgattin Frau, Leontine Heiß lK'roius an der Donau) den Wiener Zeitungen mitterlt, lebt in Salzburg noch eine Verwandte Mozarts. Baronin Gerrofeva BerchtholdzuSonnenbura. eine Dame von 79 Jahren, in vollkommener GeisteSsrische. Mozarts Schwester, genannt Nannerl. war die dritte Frau deS Barons Berchkbold zu Sonnenburg, des Großvaters der genannten Dame. Mit- .zrn -st Baronin Genofeva Berchihold die Sliefenkelin von MozartS Lchw «ster. Frau Heiß ist auch im Be sitze mehrerer interessanter Autogramme, welche auf '.stiozar: Bezug haben, so eines Starnrnbuchblattcs von Mozarts Witwe Konitanze, verehelichte Riehen, ferner eines Blattes uon Mozaris Sohn Wolfgang 'Amadeus, sowie eines dritten Blattes von dem zweiten Manne der Gattin Mozarts. Alle diese drei Blätter wurden der Grosjmutter der Frau Heiß gewidmet. Mozarts Sohn nennt sich darin als Vetter. Frau Heiß ist selbst im» fenr mil Mozart verwandt, als der Vater ihrer Großmutter der Bruder des obengenannten BaronS 'Berchihold zn Sorrneuburg war. Mozarts -Ohr. Die löOjährrge Wiederkehr von Mozarts Geburtstag veranlaßt die „Umschau", auf eine Unter-- suchung zurückzukommcri, die allerdings schon einige Zeit zurück- reicht, die aber manchem nicht erinnerlich sein wird. Dr. Gerber veröffentlichte vor einigen Jahren i» der „D- Med. Wochenschr." die Resultate, die sich bei der Vergleichung von Mozarts Ohr nrst einem normalen Obr ergebe» haben. Im Mozarthaus in Salzburg befindet sich die Abbildung von Mozarts Ohr, daS schon Rissen, der bekannte Biograph Mozarts, als außerordentlich merkwürdig und von dem ge wöhnlichen Bau ganz verschieden beschrieben liat. Schon dem Laien wird die sonderbare Gestalt auffallcn. Die äußerste Begrenzung des Ohres, der Ohrrand, der für gewöhnlich in einer schön geschwungenen Bogenlinie verlaust, deren aus- und absteigender Dell ein untrennbares lHairze bildet, ist nämlich fast gar nicht werter modellierte Ebene dar, die der Muschel ein durstiges, charakterloses Aussehen gibt. Wie der knorpelige, weicht auch der flcrscbige Teil des Ohres von der Norm ätz. denn das dem Menjchenohr sonst eigentümliche Läppchen sichst Mozarts -Ohr vollkommen. In dem klernen sticht, der auch« vorhanden ist. trug der Meister einen kurzen Ring. In ferner Gclamtsorm gchürt daS Mozartjche Ohr zu den Breitohreu Anthropologisch steht das Brertöhr tiefer als das Langohr, das die kaukasische Rasse auszeichnet, wahrend niedere Menschen rassen sNeger und anderes brcitohrig sind. Mozart- Ohr muß also auf einer niederen Ent-wickluncMuse stehen geblieben sein: eS zeigt eine Mißbildung, die wir als sehr unschön empfinde» Eine eigentümliche Ironie deS Schicksals bat dem Manne, dessen innerliches Ohr sozusagen die höchste menschliche Entwicklung erreicht hat, ein zurückgebliebenes uud mibsebtldctejl äußeres Ohr gegeben. ,
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