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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.06.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280626012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928062601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928062601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-26
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.06.1928
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^»eckElge Maßnahmen znr vereinfach«»« BerttSt«»»« »,« Krankruha»SS«tri«»eS". »nß Bon der Ungarnsnhrt der „Dresdner Nachrichten". die L«n Anstoß gaben zu einem lebhaften Meinungsaustausch über «parmaßnahmen aller Art. Diese Aussprache war um so wertvoller» als sie sich durchaus aus praktische Erfahrungen von berufenen Fachleuten gründet«. Auf Einzelheiten kann natürlich in der DageSzeltung nicht «tngegangen werben. Schließlich hielt noch Verwaltungsdirektor Koch sEssen) einen kurzen Bortrag über: .Sin »««er Werkstoff znr Herftelfnng «»« Dampfkoch» kesseln ««» sonstigem Kochgeschirrs Der neue Werkstoff, der sich namentlich im Küchenbetrteb von Krankenanstalten vortrefflich bewährt hat. ist rin nach einem besonderen Verfahren präparierter Stahl, der niemals rostet und daher sowohl aus hygienischen wie au« küchen. technischen Gründen erhebliche Vorzüge vor den sonst üblichen Kochgeschtrrmaterialten auswetst. — Alle fünf Vortragenden ernteten reichen Beifall. Ein gemeinsames Mittagessen vereinigte zu vor. geschrittener Stunde die Versammlungsteilnehmer im großen Ausstellunassaale. Für Montagnachmtttag und erbend waren Besichtigungen der Dresdner Krankenanstalten, des Nöntgenwerkes Koch L Sterzel und der Ausstellung „Die Technische Stadt" vorgesehen. Der Verband Deutscher NiihmaschinerihSn-ler hält tn diesen Tagen in DreSüey seine 41. General versammlung ab. Dresden ist seine Geburtsstadt, und schon zum vierten Male kehrt er dahin zurück, weil er weiß, ,va» er unserer Stadt zu verdanken hat und wie gut «S thm hier gefällt. Solche Gedanken kamen »um Ausdruck schon bet dem Begrützuugsaben- lm kleinen GewtrbehauSsaal am Sonnabend. Hoch gingen die Wogen der WtedersehenSfreude, und nur mit Mühe ver mochten sich Redner und Vortragende Gehör zu verschaffen. An erster Stelle begrüßte der BerbanbSvorsitzende, Schulz (Potsdam), die Erschienenen, im besonderen den Vertreter des Rates, der Handelskammer, des Etnzelhandelsverbanbes. Im Namen des Rates und als Vorstand des Gewcrbeamtes bankte Stadtrat Neichardt für die Einladung. Für den Etnzelhandcls- verbanü rief Weidner (Dresden) der Versammlung ein „Allen Erfolg" zu. Zur Belebung der Stimmung trug ein kleines Kammerorchester von Mitgliedern der Orchestcrschule bet. Den allezeit ftdelen Ansager machter Günther Sanderson, der selbst auch Heiteres und Weitere« sprach und auch den Tenor Rudolf Lemke und die Sopranistin Helga Kolbe cin- sührte, die wirkungsvoll heitere Lieder vortrugen. Dem srühltchen Abend folgten am S o n n t a g vormittag und -nach mittag -te Verhandlungen -er General versammlung. Aus dem Tätigkeitsbericht des Vorstandes, den Schulz (Potsdam) zum Bortrag brachte, ist von allgemeinem Inter esse, baß zu Beginn des Geschäftsjahres 1027/28 die Konjunktur sehr günstig» später aber außerordentlich schwankend war. Ein überschwemmter Markt, Ueberangebote der Produktion und eine Uebervölkerung im Nähmaschinenverkaufspersonal ließen Mißstände wtederkehren, die lebhafte Abwehrkämpse zur Folge hatten und noch haben. Einem solchen Mtßstanb, dem Unterbieten der Preise durch einzelne Händler, galten ein Vor stands- und ein Mitgltedsantrag, deren Behandlung den Haupttetl der Verhandlungen am Sonntag bildete. Die Ver- sammlung beschloß, bei den Firmen der deutschen Näh- maschtnenindustrte die regelmäßige Herausgabe von Fabrik- verkaufsltsten zu beantragen, damit Händler und Publikum vor dem Verdacht bewahrt werden, die Ware des einen sei schlechter und der andere überteure den Käufer. Kassenbericht und Wiederwahl des Vorstandes bildeten weiterhin einen Teil der Verhandlungen. Am Abend vereinte ein Feftdall die Teilnehmer der Tagung mit ihren Damen, mehr als 300 Personen, in den Räumen des Gewerbehauscs, der auch eine „Bunte Bühne" umschloß, deren Leitung wieder in den bewährten Händen von Günther Sanderson lag und unter anderem Btoltn- norträge von Giulto Polwin, Harfensolt von Bianca Schnrtg und Tänze von Elisabeth Fleischer und Fritz Schulz vom StaatSopernballett verhieß. Die anläßlich der Hauptversammlung von den beteiligten Industrien veranstaltete Ausstellung von Nähmaschinen für Haushalt und Gewerbe, Nadeln, Teilen und Zubehör auf den Galerien des Gewerbehaus- saaleS überrascht nicht nur durch ihre Reichhaltigkeit, sondern auch durch geschmackvolle Aufmachung. Man sieht, welchen Wert die Industrie darauf legt, ihre neuesten Erzeugnisse den Händlern vorzusührcn, und einstimmig waren Fachleute und Laien in Lob und Dank für bas Gezeigte. Die Ausstellung steht DtenStag von 10 Uhr vormittags an der Allgemeinheit unentgeltlich offen. Zu Beginn der Verhandlungen am Monlag vormittag begrüßte der Vorsitzende Schulz zunächst die Ver. trcter der Nähmaschinenindustrie fast ganz Deutschlands. Die folgende, bis tn den späten Nachmittag sich fortsetzende Be handlung von VorstanbSanträgen zeigte, mit welcher Tatkraft der Verband für die wirtschaftliche Sicherstellung seiner Mit- -Nieder und die deutsche Wirtschaft kämvft. Beschlüsse über Sicherung des Alletnverkaufsrechtes des Händlers, Be- kämpsung der ausländischen Konkurrenz und verschleierter Hänblerzüchtung, Erhöhung der Umsatzbonifikation, Ver einheitlichung der Provisionssätze finden einstimmige An« nähme. Bon den Schulverwaltungen und Gemeinden soll die strenge Einhaltung der behördlichen Anordnungen gefordert werden, Angebote unter dem behördlich festgesetzten Nachlaß und Nähmaschinen als Geschenk abzuwetsen. Ausländische Reklameftlme tn Schulen sollen durch bessere deutsche Kultur, filme ersetzt, langfristige Abschlüsse ausländischer Firmen mit vrivatrechtlichen Organisationen verhindert werden. Deutsche Erzeugerfirmen sollen auf dem Wege der Verhandlung zur Ausgabe der den Einzelhandel schädigenden Maßnahmen be» wogen werden. Möchten die oft stürmischen, aber von einem Geiste be- seelten Verhandlungen, tn denen neben dem Vorsitzenden der Leiter des VcrbandsorganeS, Mauracher, bedeutsam her. vortrat, gute Folgen zeitigen. Der Dienstagvormittag gilt der Besichtigung hiesiger Nähmaschinenfabriken, der Nachmittag einer Fahrt nach der Sächsischen Schweiz. Am Mittwoch findet die Tagung ihren Auöklang in der JahreSschau. 7S Jahre Deutsche Luchhändlek-LehranstaN Aus Anlaß des 75jährigen Bestehens der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt veranstaltete der Schulvorstand am Sonntag eine Jubiläumsfeier im großen Saale des Deut- scheu Buchhändlerhauses, nachdem am Sonnabend die Freunde, Gönner, Lehrer »nd ehemaligen Schüler der Lehr anstalt sich im Krtstallpalast zu einem Begrüßungsabend zu- sammengesunden hatten. Der Festsonntag wurde eingeleitet mit einer Gedächtnisfeier für die gefallenen Lehrer und Schüler. Bet dem Festakt am Sonntag begrüßte Verlags- buchhänbler Hermann De ge »er als Vorsitzender des Schulausschusses die von nah und fern herbeigeeilten Gäste. Gehetmrat Michael überbrachte die Grüße deS sächsischen Wirtschaftsminiftcrittin» und sprach dem Verlagsbuchhändler Wegen» den Dank der Regierung dafür au» baß er die Lehranstalt über die schwere Zeit der Inflation hinweg- gebracht und alle Zeit gefördert hat. Er übergab eine Jubi- länm-'ipende der Regierung in Höhe von 8000 Mark für den lll. Am Sonntag, dem 17. Juni, mußten wir bereits wieder von Budapest scheiden. Einen malerischen Anblick bot die GonntaaSkleidung der Knaben, die bis zu den jüngsten eine lange Habtchtfeder an der Kokarde ihrer Kopfbedeckung trugen und so an da» Bild eine« Attila erinnerten. Schon ziemlich früh machten wir uns auf zur Fahrt «ach dem Plattensee. Die Befürchtung, daß der Zug von SonntagSauSflüglern überfüllt sein würbe, traf zwar zu, aber die Fahrtleitung hatte tn weiser Voraussicht einige Abteile vorausbestellt, so daß wir bequem Platz fanden. Die Landschaft, die wir durch, fuhren, bot keine besonderen Reize. Auf den Fluren sah man wette Strecken Gerstenfelder und Mats, zuweilen auch Wein, aber fast keinen Roggen: dann wieder Brachen, auf denen sich große Viehherden, Rinder und Pferde tummelten und sich hier und da um einen Ziehbrunnen (Schwengelbrunnen) scharten, daneben Schaf, und Gänseherden. Gleich nach An kunft tn Stofot ging es zum Hafen, von wo uns ei» schmucker Dampfer über den Plattensee nach Balatonsüred trug. Hatte man in den ersten Tagen die Hitze als zu drückend empfunden, so war es auf dem Wasser kalt. Die Sonne wollte nicht zum Vorschein kommen, ein starker, kühler Wind ließ uns fast frieren. Dafür entschädigte uns ein vor zügliches Essen im Kurhause, bet dem uns auch ein Glas sehr preiswerten Ungarweins geboten wurde. Ein Motorboot führte uns nach der Halbinsel Tthani, auf deren östlichem Bergrande die altehrwürdige Benedikttnerabtet mit einer Kirche weithin sichtbar in die Höhe ragt. In diesem ab geschlossenen Weltenwinkel wurde im Jahre IV21 „der apostolische König Ungarns, Karl IV." nach seinem Versuch, nach Ungarn zurückzukehren, auf Veranlassung der Entente mächte interniert und von hier aus inS Exil auf Madeira gebracht. In Stofot bezogen wir im Kurhanse ein angenehmes Ouartier, und auch die Verpflegung war derart reichlich und gut, daß wir uns veranlaßt sahen, der Kurdirektton unsere aufrichtige Anerkennung für das Gebotene auszusprechen und eine Empfehlung ansznstcllen. Der Montag war Ruhetag, an welchem die junge Welt in den See hinausruderte, andere sich in den schönen Anlagen des Bades ergingen und den Ort be- sichtigten. Für die Landwirte unter uns war die Bespannung der Fuhrwerke mit Ochsen interessant, die ohne jede Leine, nur durch Zuruf und Peitsche, gelenkt wurden und den Wagen auch ohne Strang, nur durch ein an dem Joch befestigtes Querholz ziehen,, mit dem die Deichsel verbunden ist. Uns wollte das nicht gerade praktisch erscheinen. Am Dienstag ging es über Nagykanizsa (Groß-Kanischa), wo das Mittagessen eingenommen wurde, zurück nach Wien. weiteren Ausbau der Lehranstalt. Im Namen der Stadt Leipzig sprach Oberbürgermeister Dr. Rothe die besten Wünsche der Stadt für das weitere Gedeihen der Schule aus. Der Rat der Stadt Leipzig stiftete 2000 Mark, deren Zinsen dazu verwendet werden sollen, alljährlich einen Schüler zum Deutschen Museum nach München zu entsenden. Dann über brachte eine Reihe Vertreter von Körperschaften und Ver bänden Glückwünsche zum Jubiläum. Berlagsbuchhändler Dr. Degener gab «inen Ueberblick über die Vorgeschichte der Gründung der Lehranstalt. Oberstndiendirektor Dr. Fren- k e l dankte im Namen der Jubiläumsanstalt allen denen, die die Schule gefördert haben und würdigte die Tatsache, daß der Vürsenverein der Deutschen Buchhändler jetzt die Ver waltung und Leitung der Anstalt übernommen habe. Diese Spitzenorganisation der deutschen Buchhändler werde un. ermüdlich an der Weiterentwicklung der Lehranstalt arbeiten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß schon im nächsten Jahre die Buchhändler-Lehranstalt eine bedeutende Erweiterung und inneren Ausbau erfahren wirb. Die Jubiläumsfeier nahm mit einem Festessen im Deutschen Buchhändlerhaus am Sonntagabend ihr Ende. Verein für Radfahrwege zu Dresden. Der hier tn Dresden noch junge Verein gibt sich die größte Mühe, Radfahrwege im Stadtgeblet und tn den Wandergebielen zu schassen, dem voltStiimlichsten Sport» und VerkehrSgerät die Weg« zu ebnen. Die Versammlung am Sonnabend im Stabtwaldschlößchcn cichnete ein Bild von dem erfreulichen Zusammenarbeiten der Rad- ahrverbänbe aller Richtungen, der Fahrradhändler, der Verkehrs- vereine und einzelner GebirgSveretne. Der 1. Vorsitzende be« V. f. R. Felix Hause begrüßte di« Vertreter au« Leipzig und Zwickau der Vereine für Radfahrwege, Prof. Dr. Lampe, Direktor Planitz vom Sachs. VerkchrSvcrein und Stadtverordneten Ullrich. Hauses Ausführungen war zu entnehmen, daß das Polizeipräsidium und die Stadtverwaltung ihre Unterstützung bereit« zugesaat haben. Tie Schaffung neuer Radfahrwege iin Sladtinnern (Ring) und in einigen Ausfallstraßen wird lebhaft angcstrebt. Die auS sämtlichen Verbänden zusammengesetzte Rabsportkommisston ist vom Ministerium des Innern und auch vom Wirtschaftsministerium alS Sachverständige anerkannt. Der Punkt „Werbung" interessierte am lebhaftesten. ES gilt, die Masse der Radfahrer heranzuztehen, denn ihnen allen kommt die Arbeit des Vereins zugute. Der Jahres beitrag von 58 Pf. bez. I Reichsmark ist schließlich für jeden er schwinglich. In der Halle 27 der JahreSschau sind umfangreiche An lagen von Radfahrwegen in Deutschland, Holland und Dänemark anschaulich dargestcllt. Die klaren AuSsührnngen des 2. Vorsitzenden Otto Schelle über seine Werbetätigkeit ließen uneigennützigste Arbeit erkennen. Die Frage der Gründung eine« Landesverband«» wurde besaht und die Dresdner Vorstandsmitglieder Haufe, Schelle und Padberg als Vorstand des Landesverbandes gewählt. Als Letter des neuen Bauausschuss«» wurde Baumeister Rother zur Lösung technischer Fragen und zur Beratung der Bauämtcr ge- wählt. Der Werbeausschuß wird von P. Appelt, We I ß b a ch, A. Puschner und A Wieland gebildet werden. Haus« ent wickelte eine großartige, aber schwer zu verwirklichende Idee, a« Elbnfer entlang non Dresden di» znr LandrSgrenze einen Radsahrweg anznlege«. Zu diesem Zwecke wurde der Gründung einer Interessengemeinschaft mit den Gemeinden de» ElbtaleS von Dresden bis zur LandeS- grenzc zugcstimmt. Professor Dr. Lamp« vom GebirgSverein sür di« SächsisRe Schweiz sprach über die auch die Radfahrer inter« essierenden Erfolge der Erschließung mehrerer Täler lzum Beispiel Sebnitz- und Potenzial) und sagte allgemein Mitarbeit zu. ES wnrde grundsätzliches Einverständnis sür den Ausbau von Radfahr- wegen als Zugang zum nahen Gebirge erzielt. Bei der nächsten VcrkchrSzählung in Sachsen soll eine besondere Zählung der Rad fahrer durch die Verbände erfolgen. Die Herren au» Leipzig und Zwickau zogen mehrfach lehrreich« Parallelen aus ihren Arbeit», gebieten. Padberg forderte noch einmal zu vermehrter Werbetätigkeit der Verbände auf. Je mehr Mitglieder hinter dem Verein für Rad- sabrwcge stehen, um so stärkeren Nachdruck kann der Verein seinen Schritten verleihen, um so größer werben die Erfolge für die Ge- samtheit der Radfahrer fein zum Nutzen der Radfahrer, der Auto fahrer und nicht zuletzt auch der Fußgänger. Otto Schelle führte in seinen von Idealismus getragenen Schlußworten noch einmal die Ziele de» Verein» an», richtige Fahrradwanberwege zu schaffen. Der Radfahrverkehr ist nicht nur eine sportliche, sondern auch eine wirtschaftliche Frage. Das Fahrrad gehört auf die Straße, und wo kein Platz ist, gehört e» auf den Radfahrweg. Schafft Rad- fahrwegel — Hnndesperre tn Orte« der Amtshauptmannschaft Pirna. An einem in Altstadt (AmtShauptmannschaft Pirna) ausgegrtsfenen herrenlosen Hunde — männlicher schwarz, brauner Rattlerbastard — ist Tollwut amtlich sestgestellt worben, so daß für die tn Frage kommenden Orte der Amts- hauptmannschaft Pirna die Hnndesperre verhängt werben mußte. Da die Möglichkeit besteht, daß der Hund sich auch im Stadtgebiet Dresden aufgehalten und hier Hunde gebissen hat, werden die hiesigen Hundebcsitzer auf die bestehende Gefahr der Erkrankung ihrer Tiere hingewtesen. Allen Hundebesitzern und »Pflegern wird bei der dadurch bestehen den Seuchengesahr empfohlen, thren Hunden besondere Auf merksamkeit zu schenken und bei Wahrnehmung irgendwelcher Landschaftlich bot sich un» das gleiche Bild. Die Bevölkerung war stark mit der Heuernte beschäftigt. Bet strömendem Regen langten wir in Wien an, wo uns aber einige Auto» schnell zu unserem wohlbekannten Hotel, dem Münchner Hof, brachten. Dafür hatten wir am Mittwoch zum Ansflng nach dem Gemmering da« prächtigste Wetter. Im Hotel zum „Erzherzog Johann" wurde zu Mittag gegessen und darauf von den einen ein Spaziergang tn die wundervolle Umgebung gemacht, während dte anderen mutig den Ausstieg nach dem Sonnenwendstctn <1582 Meter) trotz der Kürze der Zeit unternahmen. Ein weiter Blick auch tn die Gebirgswelt nach Süden belohnte Ihre Mühe, so baß alle aufs höchste erfreut dte Rückfahrt an- traten. Ein Teil der Reisegesellschaft fand sich abends im Nathauskeller, dem sogenannten Grlnztngerkcller, noch zu einem frohen Abschied von dem schönen Wien zusammen. Am Donnerstag, dem 21. Juni, ging es nach Salzburg. ein wundervolles Fleckchen Erde, zu dessen Schöpfung sich die Natur und der Kunstsinn hochmögendcr Kirchcnfürsten tn glücklichster Weise die Hände gereicht zu haben scheinen. Auch hier war uns das schönste Wetter beschert. Unser Führer mar ein hervorragender Kenner der Geschichte, der anf jede Frage Auskunft zu geben vermochte und uns mit großem Geschick die geschichtliche und bauliche Entwicklung, die Eigenheiten und Schönheiten Salzburgs vor Augen zu stellen verstand. Mit dem Glockenspiel auf dem neuen Turme am Resibenzplatz, welches „das Alpenhorn" erklingen ließ, endete der Rund gang. In dem vornehmen Hotel Mirabell, in dem wir cin- quarttert waren, wurde uns ein ausgezeichnetes Abendessen serviert. Mit dem aufrichtigen Bedauern, sobald aus dem schönen Salzburg scheiden zu müssen, traten wir die Fahrt nach Berchtesgaden und dem Königssee an, wo mit uns nach mehrwöchigem Regen ein freundlicher Sonnenschein Einzug hielt. Die Rundfahrt auf dem KöntgS- see war ein würdiger Abschluß der herrlichen Reise, die uns eine solche Fülle von «nvergctzllch schönen Eindrücken beschert hat, baß man nur bas eine bedauern möchte, daß unS ür das alles nur die so kurze Zeit zweier Wochen zur Ver- ügung gestanden hat. Dem Verlage der „Dresdner Nach richten", der diese Reise veranstaltet hat, und der Fahrtlettung, die sie mit großer Umsicht durchgcführt hat, gebührt der auf- richtige Dank der Ungarnfahrer V. verdächtiger Krankheitserscheinungen nicht nur selbst die nötigen Vorkehrungen zu treffen, sondern auch unverzüglich Anzeige bei der nächsten Wohlfahrtspolizeiwache zu erstatten. — Jahrtausendseier-Lotterir. Aus Anlaß der Jahrtauscndseler ber Stabt Meißen veranstaltet der Hcimatverein Meißen ein« Lotterte, deren Ziehung am 5. Jull erfolgt. Es gelangen bet dieser Lotterie Erzeugnisse der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen zur Ausspielung, die alle mit dem Jahrtausendzeichen versehen sind, wodurch sie einen außerordentlich hohen Wert erhalten. Da» Lo» kostet nur 2 Mk. und aus je zehn aufeinandcrsolgcnde Lose entfällt mindestens ein Gewinn. Dte Lose sind bei den bekannten Los- verkaussstcllcn und beim Jnvalidendank sür Sachsen, TreSden-A.» Jrhannstraße 8, zu haben. Kindesmori» ln Leipzig durch den eigenen Vater. Ein in der Hauptstraße 71 in Leipzig - Kleinzschocher wohnender Dekorationsmaler durchschnttt am Sonntag seinem vier Wochen alten Kinde, einem Mädchen, mit der Rasier klinge eines Sicherheits-Rasierapparates die Kehle. Da« Kind verblutete und war alsbald tot. Der Vater versuchte, sich darauf dte Pulsader zu öffnen und, als dies mißlang, sich zu erhängen. Auch dieser Selbstmordversuch mißlang, da der Bindfaden, an dem der Täter sich erhängen wollte, riß. Dte Bluttat geschah in Abwesenheit der Ehesrau. Der Mann soll die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen haben. Er wurde tn Haft genommen. Aun-funk-rogramme. Dienstag. de» 8«. J«»i 1888. Mitteldeutscher Sender Dresden—Leipzig. 12 Uhr: MittagSmussk mit Funkwerbung. 2,15 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen aus dem Bücher markt. 8 Uhr: Svvzert der Dresdner Rnndsnnkkapelle. 1.80 Uhr: Unterhaltungsmusik des Leipziger Sinfonieorchester», 8,08 Uhr: Frau Käte Jacob-Lelpzlg: „Geflügelzucht." 8.80 Uhr: Lektor Claude Granber und Gertrud van Eyferen: Französisch für Anfänger. 7 Uhr: Joseph Delmont-Verlln: „Wilde Tiere al« Aerzte." 7.88 Uhr: Willi Winkler-Leipzig: „Mit der Kamera durch dir Großstadt." > 8,is Uhr: Rosegger-Atend. lGest. 28. Juni ISIS.) Mltwlrkende: Dr. Richard Plattensteiner-Wien (Rezitationen), Stublenrat Dr. Paul Wechsler-Dresden (einleitender Vortrag). 0,80 Ubr: Schrammelmusik: Die lustige« Steirer. 18.88 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 18,45 Uhr: Unterhaltung»- und Tanzmusik der Dresdner Rund- funkkapelle. Berliner Sender. 12.88 Uhr: Die VIerlelstundc sür den Landwirt. 8.88 Uhr: Geh. und Obcrreg.-Rat Neuberg: .Interessante» au» dem Gebiet des WcttbewerbSrcchtS." 4 Ubr: Tr. Han» Lebede: „Von Minnesang und Minnesingern" (2.: Herr WaltSer von der Vogelwetdc). 4,86 Uhr: Stunde mit Büchern. Sprecher: Karlernst Knatz. d Uhr: Marcel Collin: „Montmartre und Montparnassc", Vor« trag und Leseproben. 5.88 Uhr: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Rväsz. 8,48 Uhr: Ernst Struck, Letter der LandeSgeschästSstelle Berlin de» Deutschnationalen Hanblung»gehilsenvcrbande«: „Der moderne Berkäuser im Dienst« de» Kunden und de» Unternehmens." 7,85 Uhr: Theodor Kappsteln: „Pessimismus und Optimismus." 2.: Der Optimismus In seinen Sauptcrschctnungen (Der Wille zue Umwertung aller Werte als Macht!. 7.88 Uhr: Edgar Hahnewald: ..Jubiläen alter deutscher Städte." 7.55 Uhr: Dr. Adolf Mrabowskv, Dozent an der Hochschule sür Politik: „Die großen Mächte In ihren weltpolitischen und weltwirt schaftlichen Beziehungen" (Italien!. 8.88 Uhr: Sendung von TrI-Ergon-Tonfllmen. Einleitende Worte: Dr. Guido Bagter. Ausnahmen von Reden, Gesang»- und Jnstrumentalvorträgen, Chören, Sprcchszenen, Orgel- und Orchester- stücken. königswusterhausen. 12 Uhr: Studlcnrat Bölcker »nd Lektor Claude Grander: Fran zösisch. 12,28 Uhr: Rektor Karselt: Praktische» Rechnen. 2H8 Uhr: Klndertheater: „Der Rattenfänger von Hameln" von Otto Möllmann. tWicderholung.s 4 Uhr: Staatsminister a. D. Dr. voclltz: Das Schulwesen Sllb- amcrikaS: „TaS Deutschtum In Südaworlka und die Heimat." 4.88 Uhr: Einführung In die moderne Musik: „Ravel". Mit- wirkende: Margarete GraSn lSopran), «lol» Melichar (am Flügel). 5 Uhr: Uebertragnng de« Nachmittagskonzerte» Leipzig. 8 Uhr: Dr. Job. Günther: Bühnenkunst lm Wandel der Zelient „Jffland und Goeihe". Szene au« „Die Räuber". Regle: S. Schaah. 8.88 Uhr: Lektor Claude Grander und Gertrud van Sysercn: Französisch für Anfänger. 8.55 Uhr: Prof. Landsberger: Slnsührung In da» Verstehen von Plastiken. Ab 8.88 Uhr: Uebertragnng au» Berlin. 8 DI» (rolnmbla-Aesrllschast hat den amerikanischen Jazzkönlg Paul Whiteman ausschließlich sür ihre Schallplattcnausnabmen ver- »suchtet. Die Erzeugnisse der Eolumbia-Gcscllschast werden bekannt lich durch die Carl-L I n d st r ö m - A.-G. in Deutschland vertrieben und dl« neuesten Tanzschlager. von Paul whileman gespielt, komm«» in allernächster Zell unter der Marke Columbia aus den Markt.
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