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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010920013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901092001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-20
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1901
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Vrervner Nachrichten. Vir. 2<»1. Leit« 2. M» Freitag, 2». Sevteuib. 1V«»I dl« früheren Meldungen. D« Anbau de» Wintergette durch da» regnerisch« Wetter irbr deriöaert. Die Zuckerrüben lasten ein« gute MIttelemtr erwarten, obwohl sie vielfach durch Reger,- Mangel empfindlich gelitten haben. P e st. (Prtv.-Tel.) Ein Militärzug stieß aus offener Strecke »wischen Uidombovar und Doebrorkoez mit einem der- ivätrlen Lokomotlvzuge zusammen. Der Zugführer und 12 Ulanen de- Regiment- „PeSnrk" wurden schwer verlegt. — Aus der hier eröffnet»» »weiten Serie der die-iäbrlgen Woll- auktiv» gelangen inSgelammt ca. 18000 Bolle» hochfeiner und seiner Tuchwollru. seiner Stoff- und Kammwollen, mittler« KaniinwvUen und Wollen lür mittlere Milttiirtuche sowie hoch feine. seine und mittler« LamniwoUen »ur Berstelgerung. Am ersten Tage ivaren «500 Ballen anarbote». von denen nur 2600 Käuier fanden. Die lebten Inlipreiie wurden schwach behauptet, nur Laiimiwollen waren gut begehrt und erzielten etwas höhere Ereile als aut der vorjährigen Sevtemberauktlo». Best. lPriv-Tel.) Seiten» der ungarischen Regierung wurden, wir verlautet, mit der Rothschildgruppe Verdandlungen wegen Begebung einer I nv est i t io nsa n lei h e von 500 Mill. Kronen einyeleitet Die Regierung beabsichtigt, dem neuen Reichstage eine bezügliche Borlage zu unterbieiten und in dieser einen sofortigen Kredit von 150 Millionen »u fordern. Pari» (Pnv.-Tel.l Wie »uninebr mit grober Bestimmtheit ocr,ichert wird, soll doch ein Besuch des ZarenpaareS in Baris stattfinden. Derselbe soll aus Freitag anberaumt sein und nur wenige Stunden dauern. Pari». Laurenk Tailhade. der Berfasser des Artikel- in dem an a r ch i st i i ch e n Blatte .Libertaire", wegen dessen der Redakteur des Blattes verhallet wurde, konnte bisher noch nicht u, Hast genommen werden, da er seit gestern nicht mehr in seiner Wohnung erschienen ist. Reims. 9», Uhr traf der Zug mit dem russischen Kaiierpaar und dem Präsidenten Louber aus der bei NrimS anläßlich des Besuchs des Zarenpaares erbauten Haltestelle FieSnoy ein. Loubet geleitete die Kaiserin nach dem Ebren- navillon. die dann mit einer Hofdame in einen Wagen stieg, während der Kaiser, der die Uniform der russischen Gardereiter »„gelegt hatte, mit dem Präsidenten Loubet in einem zweite» Wagen folgte. Sie fuhren bis nach dem Fort Bitrvles Reims zur Besichtigung der Schlußiibungen der groben Manöver. Bitrnles Reims. Auf der Fahrt nach Reims wurde -aS rusN> che Kai! erpaar von dem General Brugöre und «einem Stabe begrübt. Kaiser Nikolaus richtete daraus einige äuldvolle Worte an den General, verlieb den Wagen, bestieg »ein bereit gehaltenes Pferd und ritt in scharfem Galopp in der Richtung auf die Borposten, während der Kriegsminister und die den Präsidenten Loubet begleitenden Offiziere ihm folgten. Bei den Truppen angelangt, ritt der Kaiser von einem Regiment zum andern, wobei er seiner Anerkennung über deren gute .Haltung Aus druck gab. Das Publikum, das sich nicht sein zahlreich auf dem Manöverfelde eingefunden hatte, brachte lebhafte Hochrufe auf den Kaiser von Rußland wie auf die Revublik aus. Kaiser Nikolaus kehrte bei FreSno» wieder zu dem Wagen zurück, in dem sich die Kaiserin und Präsident Loubet befanden. Alle Drei begaben sich Rann nach dem Fort, wo sie den Manövern von der höchsten Schanzerhebung aus bis zum Schlüsse beiwohnten. Im Fort war ein groxeS Zelt errichtet, daS mit rmsi'chen und franzvsi'chen Zahnen geschmückt war. Ter Schluß des Kampfes gewährte ei» mächtiges Bild. Das Äelcdützseuei erreichte seinen Höhepunkt, die Trompete» schmetterten, die Trommeln rasselten und die Jnsanterie stürmte mit^ dem Bajonett auf die Geschütze. Kavallerie sagte heran, die Säbel, die Kürasse und die Helme blitzten in der Sonne Jetzt wurde dem Angriff Halt geboten und die Truppen zogen nach Reims ab. Kaiser Nikolaus stieg wieder zu Pferde, während die Kaiserin und Präsident Loubet sich zu Wagen »ach Beim be gaben lim 1 Uhr Mittags trafen die Wagen wieder hier ein. Bei dem Frühstück, das Präsident Loubet dem russischen Kanervaar anbot, nahm die Kaiserin den Ehrenplatz ein Zu ihrer Rechten saßen der Kaiser und Delcasse, zur Linken Präsident Loubet und Graf Lamsdorsf Waldeck-Rousseau saß gegenüber. Biele Ein wohner von Reims halten sich früh aus die-Straße »ach Pitiy-les- Reims begeben, um die kaiserlichen Gäste i» der Nähe zu sehen. In der Stadt ist das nicht möglich, da die Mehrzahl der Straßen und Plätze sür das Publikum gesperrt ist. Tie Stadt ist reich ge schmückt. Vitr yies Rei m s Bei dem Frühstück in dem Fort brachte der Prä,ident Loubet folgenden Triukspruch a-.S. .Ich bi» glück lich. Ew. Majestät die Grüße und Tankesdeiei gungen der franzö sischen Armee zu übermitteln, welche Ew Majestät sür das ihr weben bezeugte Interesse dankbar ist. Alle eines Herzens, ist irrankrelch und die Vertretung Frankreichs bemüht, die Armee mit Allem zu versehen, was ihre Stärke a»f den höchsten Pnnkl dringen kann. Tie Armee ihrerseits legt ihre ganze Seele darein, in icdem Moment dem Rufe Frankreichs folgen zu können Die Anwesenheit Ew. Majestät bei ihren Manöver» bildet ,nr sic zugleich eine sehr Hobe Belohnung und die stark,te Eumillstgnng. r,e Führer winen es. die Truppen empfinden cs, und ich mache mich mit Freuden zu ihrem Dolmetscher. indem ich mein Glas zu Ehren Ew. Maieslät und Ihrer Maieiiä! der Kai'eriu erbebe und cs auf den Ruhm der russischen A.mee leere, welche, wie Ew ««ltzrad. Se?°° . . . wird, »dermal« »Ine Schaar Türk« Sr ellu! auf serbische« Gebiet- Die serbische Srrnzwar! zwau^ie,Türk,,, mit Hinterst, sszmg von 2 «»»«» >7»M Grenze. IL«.L . —. v«n>,,i«t»>, —. Stuhl-. »««». <1 u». b»»n ««rw, «»«»ukttnm-rN. »«, earAot»««« NU,—, ^ n.-. svirilu» »« S»vt»r TU.»», per ruh'«g^>3üu " «,7t, ruhig. ««»rr»,«. «r«duii«n.««rot», grlchäittwt. Not,«» v« Lktobii iS.- o«r Srpt. »« —» Noidr. — »er «Ir, —. tril,«. verttiche« m»d Eüchstfche«. — S«. Königl. Hoheit Generalfeldmarschall Prinz Georg ist in der Nacht zum DonnerStaa von Groß-Strehlitz in Zittau ringetroffen, um den Korp-mansven, de- 12. Armeekorps bet- zuwohnen. — Der zum ReichSgericht»ratb ernannte Landgericht-Präsident Boele in Aurich wi« nach einem Beschluß de- ReichSgenchts- präsidiumS leinen Sitz im dritten Strasienat als ständiges Mit glied eiiinehmen. Das neue Biitglied de- Reichsgerichts begann seine Richterlaufbahn al- GerichtSaffessor im Jahre 1889. war dann in Lüdinghausen. Ibbenbüren und Bochum in vrrfchiedenen richter liche» Stellungen thätig, bi» er in, Jahre 1689 zum OderlandrS- gerichl-rath in Hanim und im Jahre 1897 zum Landgerichts präsidenten in Aurich befördert wurde. — Herr Prot. Dr. Bogel am Königl. Gymnasium in Schneedecg wird demnächst nach Leipzig berufen werden, um die interimistische Leitung deS 2. StaatsgymnasiumS daselbst, das voraussichtlich zunächst nur mit de» unteren und mittleren Klasse» eröffnet werben wird, zu übernehmen. — Dem Stadlkassirer Ficker in Grünhaiu ist da» Allge meine Ehrenzeichen verlieben worden. -- Tie unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektors Ober- justizralhs Exner staitfludenden Verhandlungen de- Königlichen Schwurgerichts beginnen voraussichtlich Donnerstag, den 26. September. — Aus Anlaß der gestern ersolgten Beisetzung des durch Morderhaud gefallenen Präsidenten der Bereinigten Staaten von Nordamerika MacKinley versammelte sich die hiesige amerika nische Kolonie zu einem GedächtnißgotteSdien st in der amerikanischen Episkopalkirche St. John aus der Reichsstraße. Tie Kirche war bis aus den letzten Platz gefüllt. Im Auftrag Sr. Majestät des Königs wohnte, wie bereits kurz er wähnt, Ober» Kämmerer v. Schimpfs der Trauerfeier bei, Se. Königl. .Hoheit Prinz Georg hatte den Kammerherrn Hof- marschall v. Haugk entsandt und Se. Königl. Hoheit Prinz F riedrich Äugu st vertrat Hosmarschall v. Tümpling. Außer dem nahmen Theil die.Herren StaalSmiuister v. Metzsch mit Ge- mabim. die hier residirendm Gesandten von Bayern Freiherr v. Niethammer, von Großbritannien Sir ConLie Stephen, von Oesierreich-Ungarn Gras von Elan, und Aidringen und von Rußland Baron v. Wrangel, der amerikanische Generalkonsul Eole. Konsul Kommcrzicnrath Palinie, Botschaftssekretär Stanken, «it dem Publikum. Li« «rsammtzahl 9« betrua 1008628 (908816) Stück «ch »war bi« IM. 138491 k-s- lSOM fü^c IKOl bi, 2000 erschienen und hatte Herrn Generalkonsul Eole die Thcilnahmc der Stadt Dresden zum Ausdruck gebracht. Die Trauerseier vollzog sich in Form eines liturgischen Gottesdienstes. Nach einem O rgelvorspicl und Liedaeiang mit Halleluja-Refrain folgte die Verlesung zweier Schriststellen „Ich bin die Auferstellung und das Leben" und Psalm 10 „Herr Gott. Tu bist uiis'rc Zuflucht sür »ad sür".Zowic nach dem „Gloria" die Verlesung von l. Thess. 1. Ul—18. Sodann folgte der Gemcindegcsana., Kater, in Deine Gnadcnhände empfehlen wir den Entschlafenen". Nach dem Sprechen des Glaubens, des Vaterunsers und eines Gebets hielt Reo. Bultcrworth eine kurze Ansprache, in welcher er hervorhob. die von der Heimaih abwesenden Amerikaner weilten in dieser siir ihr Land schweren Stunde mit ihren Gedanken über dein Ozean; und Alle, die in der Trauerzeit und auch heute hier für das amerikanische Volk ihre Shmpalhie durch Miltraucr bezeugten, möge Gott segnen. .Hierauf sang Herr Ho^opernsänger Rains unter Orgelbegicitung eine iv würdigem Stil gehaltene, von Williams komponirte Hymne aus die Bibclivorie: ..Selig sind die Todlen. die in dem Herrn sterben". Nach weitere,» Gebe! des Priesters, in dem er Gott bctt. die Familie des Entschlafene» zu trösten und dem trauernden Volke gnädig zu sein, sprach die Ge meinde knicend den 80 Pialm: „Aus der Tiefe ritte icy. Herr, zu Dir." Nach Ertheilung des apostolischen Segens sang die Trauerversanimlung noch das Schlutzltcd und horte dann stehend NchsstA in Eh.ilons sagien. mit der umrige» durch ei» tieies i den aus der Lrgel vorgeiragencn Trauerinarsäi a»; „Saul" von Gemkl der Wanenvrndcrichast verbunden ist. Hieran» spielie die Musik die russische Humne. — Der Kaiser von Rußland aittwortctk wie solai: „Die Manöver, welchen Wir soeben beigewohnt babc», vaben Mir gestattet, persönlich den Grad der Vollkommenheit der Ruzenden französische» Armee zu würdigen, welche Mir das Herz freut als ein Gegenstand gerechten Stolzes sür das besreundeie Eankreich, Ich trinke aus die große französische Armee, aus ihren stuhm uiid ihre Wohlfahrt. Ich betrachte sie gern als eine nächtige Stütze der Grundsätze der Billigkeit, aus denen die all gemeine Ordnung, der Friede und das Wohlergehen der Nationen frühen." Nach diesem Trinkiprnch wurde die Marseillaise gespielt, "lach dem Banket begaben sich die Majestäten mit dem Präsi- cnten Loubet zu Wagen nach Reims. Reims. iPriv.-Tel.) Kardinal Laugcnieup Hai sich ge weigert. den Wortlaut der Ansprache, die er in der Kathedrale an is russische Kaiserpaar halten wollte, vorher vorzulegen, aher sindet dort überhanvt kein Empfang, sondern nnr eine Be- ' chligung statt. Brüssel iPriv.-Tel.) Beider gestrigen Verdingung von eben Laoien Waggons sür die belgischen Vicinal-Bahneii erhielt c S ä ch s i > ch « W a g g o n f a b r i k zu Werdau den Zuschlag 'ur vier Loose Aus die belgischen Werke kamen nur zwei Loose. London. iPriv.-Tel.) Lord Kichtener berichtet aus Pretoria unter dem heutigen Tage - Drei Kompagnie» berittene Jnsanterie mit drei Geschützen unter Major Gough, welche südlich von Utrecht rekognoszirten. gewahrten von Jagersdrift aus etwa Buren, welche Mattesten. Sie eilten sofort nach einem wöhenzugc der die feindliche Stellung überragte. Die Buren- öewegung erwies sich als eine Falle. Major Gough wurde plötz- ch in der Front und in der rechten Flanke von einer beträchtlichen Burenabtheilung in Gefechtsstellung angegriffen. Die britischen Michpen wnrden nach heftigem Gefecht überwältigt, sie ver loren die Geschütze. 2 Offiziere und 14 Mann waren todt, .< Offiziere und 25 Mann verwundet. Weitere 5 Offiziere und 150 Mann sind gefangen genommen worden. Major Gough und in anderer Offizier entkamen unter dem Schutze der Nacht nach Jagersdrift. Es heißt, die Bure» unter Botha >eien 1000 Mann stark. Ich bin im Begriff. General Littleton Verstärkungen zu 'chicken. London. Ter Bureuführer Smuths überstel westlich von 5 arkastad eine Ulanen-Schwadron. 2! Maun wurden getödtet und 01 verwundet. London. iPriv.-Tel.) AuS Curaoav wird unter dem heutigen Tage gemeldet, Tie columbffchen Truvven habe» den von Echeverrab geführten columbffchen Aufständische» und venezo lanischen Kontingenten bei Rio Hacha eine schwere Nieder lage beigebracht. Echcverrah ist gefangen genommen und wird erschossen werden. London. <Priv.-Tel.) In Grimsby kam es gestern anläß lich von Streitigkeiten im Fischereigewcrbe zu Ruhestörungen, die sich heute erneuerten. -- Ter Dampfer „Harlington" ist mit 12 Ueberlebenden von der Besntzuna der „Eobra" in MiddelS- vrough eingetroffen. Wie es scheint, ist das Schiss auf Felsen ge laufen und in zwei Stücke gebrochen. Die Zahl der Opfer ist noch ungewiß- Händel an. — Aus Einladung des Königl. Großbritannischen Minister- Residenten Sir Eondic Stephen fand gestern Vormittag in der Gesandiscbas», Elisenstr 5, eine von Damen und Herren zahlreich bemchte Versammlung der hiesigen englischen Eolonic statt, um der wärmsten Sympathie an dein Tode des Präsidenten bei Vereinigten Staaten Mr. Mac Kinley Ausdruck zu geben. Sir Eondie Stephen trug als Chairman eine Resolution vor, die in sninvathischster Weise von Herrn General Melvill und dem Geistlichen der englischen Kirche Rev. Moore unterstützt wurde und einstimmige Annahme fand. Diese Theilnahme-Kundgebung wurde unverzüglich dem amerikanischen Generolvnsul Mr Eole übermittelt. — Nachdem seitens der Versammlung, weicher auch der Kgl. Großbrit. Konsul Mr. Palune und der Vizekonsul Mr. Stanlcn beiwohnten, dem Herrn Residenten der Dank der Ver. sammlung ausgesprochen worden war, wurde das sehr würdig verlaufene Meeting geschlossen. — Tic Einziehung der Souuncrlartcu am I. Oktober d. I. hat auch den Vorstand des V e rb o n d e S d e u t s cd e r Ostsee- bäder veranlaßt, in seiner in .HeringSdors obachcsttcncn Vo» siandSsltzung den Beschluß zu fassen, bei dem Eiienbahnminister vorstellig zu werden. Der Aufschwung, den die Ostiecbädcr in den letzten Jahren hatten, ist zum großen Theil den durch die Sommcrkarten gebotenen Reisecrleiclstcrungen zu verdanken Ter Verband bittet daher um Beibehaltung der bisherigen Sommerkarten. oder aber um Eiiisühruiiq von Rückfahrkarten von 58 verschiedenen Stationen nach den Ostseebäderu mit denselben Vergünstigungen der direkten Gepäcksörderung und der wahlweise« Benutzung der Eisenbahn- und Tompffchisssstrcckeii. — Ter Verkehr aus zusammcnstellbare Fahrschein hefte im Beieiche des Vereins deutscher Eiienbahnverwaltunaen ist nach der soeben veröffentlichten Statistik auch im Jahre 1900 wieder namhaft gestiegen. Zur Erzielung der Mehreinnahmen gegenüber den Vorjahren hat nicht allein die bisher regelmäßig fortschreitende Entwickelung der in den breiteste» Schichte» be liebten Einrichtung, sondern auch die überaus rege Mitbenutzung von Fahrscheinheften zu Reisen nach der Pariser Weltausstellung bclgetragen. Leiber aber scheint, soweit sich a»S den Beobachtungen während der Monate Juli und August des laufenden Jahres über haupt ein sicherer Schluß ziehen läßt, auch das Jahr 1900 de» .Höhepunkt in der Entwickelung des Reiseverkehrs auf zusommen- stellbare Fahrscheinhefte darzustellcn. Die in Deutschland und für die Verkehrsbeziehunaen mit den außerdeutsche» Ländern Anfang Juli d. I. zur Einführung gekommenen 45ttigige» Rückfahrkarten haben, wie nicht anders zu erwarten war. einen bedeutenden Rückgang in der Anzahl der zur Ausfertigung gelangten Hefte, der verausgabten Fahrscheine und der dafür -rlvsten Beträge nach sich gezogen. Man kann wohl annedmen. dag nach und nach alle Helte in Wegfall kommen werden, die bisher zu einfachen Hin- und Rückfahrten über die gleichen Strecken und lediglich deshalb entnommen wurden, um die Vergünstigung der längeren GiltigkeitS- dauer zu genießen. Man wird kaum fehl gehen in der Annahme, daß künftig die Ausgabe von Fahrscheinheften um ein Drittel, die Einnahmen ober etwa um 40 Prozent Zurückbleiben werden. Nach wie vor jedoch werden aber die Reisenden de« großen durchgehenden Verkehr- und Alle, die eine wirkliche Rundfahrt von größerer Ausdehnung unternehmen, sich der zuiammenstcllbaren Fahrschein hefte bediene» Zu den Ergebnissen des Jahre- 1900 selbst ist Folgendes kur, mir,ulbeilen. 188 tim Jahre 1900 nur 182) Ver waltungen mit 100 953 Kni. llOOdli Km ) Länge .. . Verbände an. 105 Ausgabestellen (100) vermittelten den «7» ^ und 138405 k-f- 21796) für über 2000 Km. Enisermmg, An Fahrscheinen zu sammen wurden 12 614908 (Z-l 050 7SS) Stück auSaelrrtlgt. von denen die mety«. nämlich S141191 (-1- SS69S4) Stück auf ^le S. Wagenklaffe lauteten Der Geiammterlü- belrug LI 4S2S9kDtk (-4- 6444 92k Mt.). Von diel« Gesommtetnnabme «tfmeu auf die deutschen Bahnen 38879431 <4- 4 898280) Mk. und an letz teren, Betrage wieder waren die damischen Bahnen «it der größten Summ«. «818212 Mk.. betdeiligt. — Der alpenländische FlemdenverkebrSverrin bat eine Zusammenstellung der OPs«r or» Bergsport- in der ab- arlausenen Eaffon. nämlich vom Mai bi« Mitte September dieses Jahre« voraenommen und in dieser statistischen Tabelle auch di« Todesursachen, soweit sie in den einzelnen Fällen bekannt wurden, angegeben. Dieser Liste zufolge waren in der angegebenen Zeit 57 Opfer de- Bergsport-, darunter 3 Damen zu verzeichnen. Im Mai verunglückten 3 Bergsteiger, darunter 2 Oeslerreicher lein Jmiöbrucker und ein Grazer). Im Juni gab «S schon 7 Der- unglückte. darunter 8 Oesterreicher (einer au- Hallest,, zwei au« Bozen), dir übrigen Verunglückten waren Deutsche. In beiden Monaten ereigneten sich die Abstürze in den vsterrrichtkchen und deutschen Bergen. Im Juli ereigneten sich 22 Todesfälle beim Oergstklae». darunter betrafen 11 Fälle, also genau die Hälfte, Österreicher (au- Wien, Steyr, Graz, Laibach. Meeran). Im August gab eS 21 Opfer der Alpe», darunter II Oesterreicher: die Nebligen waren Deutsche (6). Schweizer (8) und 1 Italiener, m September sind bisher, io viel man weiß, 4 Abstürze erfolgt. ,n den geiammten 57 Fällen war bei 15. also bei 28 Prozent aller Todesfälle, die Ursache des Unglückes das Suchen nach Alpenblumen. In den übrigen Fällen werden die alljährlich zu verzeichnenden bekannten Ursache», zumeist schlechte Ausrüstung und führerlose Inangriffnahme ungenügend gekannter Wege an gegeben. Dem Stande nach befanden sich unter den Per» »„glückten zumeist Bankbeamte, nämlich 7. ferner 3 Ingenieure, 2 Aerzte. 8 Lehrer und 3 Geistliche unter den Todesopfern. — Aus dem Abstellbahnhos begann man gestem mit dem und Zittau abgelassen. Für viele der wackeren Vaterlands vertdeidiger bedeutet vaö Ende der Manöver Rückkehr »um heimischen Herd; aber Viele sehen auch sorgenvoll der Zukunft entgegen, sind doch gerade jetzt dir ErwerbSverhältnisse in viele» Branchen nicht allzu günstig. Möchten Alle, die Arbeit z» ver geben haben, de» Arbeitsnachweis des Sächsischen Militärverestrs- bundeS unterstützen. — Der Königl. Sachs. Militärverein „Ehemaliger 10 7er" zu Dresden und Umgebung gedenkt im Jahre 1903 die in den Reihen des glorreichen Regiments gedienten Kameraden zu einem Regimentstag nach Dresden einzuladen, zu dem Se König!. Hobelt Prinz Johann Georg, als Regimentschef, um Uebernahme deö Protektorats ersucht werden soll. Die alten wrd jüngeren 107er wollen hierdurch von der bewährten Anhänglich keit des Sachienvolkcs an sein angestammtes Königshaus und von den Gefühlen unwandelbarer Liebe und Treue auf's Neue beredtes Zeugniß ablegen. Getragen von diesen Empfindungen ist auS der Mitte der hiesigen Kameraden, insbesondere, der dem Dresdner Verein cmgehörenoen außerordentlichen Mitglieder, die Begründung einer Stiftung angeregt worden, die bestimmt ist. die Erinnerung an die verbrachte Dienstzeit sür immer lebendig zu erhalten und auf mannigfache Weise Noch und Sorge in Kameradenkreisen zu lindern. Die Gründung wird zu Ehren des Ehe»s des in Leipzig garmsonirenden Stammregiments den Namen „Prinz Johann Georg-Slistung ehemaliger Kameraden des 107. Regiments" führen, wozu Se. Königl. Hoheit der Prinz, der dem edlen Bestreben des Vereins lebhaftes Interesse enr- gegenbringt, Genehmigung erlheilt hat. Die Stiftung soll alle Kameradenkreise ohne Ansehen der Person und des Standes um fasse» und ihre Segnungen sollen jedem Einzelnen zu Gute kom men. Um die Unterstützung nicht, als ein Mmosen erscheinen zu lassen, ist jedem ehemaligen Rcgimentsangehörrgen das Recht eingeräumt, die StistungSverwaltung, zu deren Sitz Dresden be stimmt ist. aus besonders bedürftige Kameraden oder Hintrr- saffene solcher aufmerksam zu machen. Großes Gewicht wrrd daraus gelegt, daß sich alle Kameraden ehemaliger, 107er ohne Unterschied an der Gründung der Stiftung betyerligen. Möge der Gedanke auf einen fruchtbaren Boden,fallen und daS Werk, das mit festem Vertrauen und großen Hoffnungen begonnen wurde, von reichstem Erfolge gekrönt werden. . - ,, ,. — Dir Sanim > ung sür unsere Truppen in China wird am 10. Oktober geschlossen. Restbestände sind bis dahin an die Firma Hch. Wm. Äassenge u Co.. Pragerstraße 12. abzuliesenr. — Vom 21. bis 23. September sindet in Kassel die 6 National-Äoniernz der Evangelischen Männer» und Jünglingsvereinc Deutschlands statt. Es bandest sich dabei um die Berathuua verschiedner gemeinsamer Angc- legenhciten der einzelne» Landes- »no Prooiiizialverbändr. Für Sonulag tsi nach einem FestgotlcSdicnst mit Prcdiot von Ober „onsislorialrath Dr v. Brauer aus Stuttgart aus Wilhelms- Höhe. wo das Odcrhosmarschallamt einen geeigneten Platz -ur Verfügung gestellt Hai, eine große öffentliche Versammlung ge- plant, in der unter anderen hervorragenden Vertretern auch Herr .Hosvrcdigcr Dr. Friedri cd-Dresden eine Ansprache halten wird A» der Spitze des Lokalkomitees steht Oberpräsidersi Gras Zedilitz-Trützschler. — AuS Anlaß seines '25jährige» AmtssubiläumS wurde Herr Bürgermeister Blume in Seb »itz zum Ehrenbürger der Stadt Sebuitz ernannt. spießbüraerlrchen den Empscu Der Har in Frankreich. Dünkirchen, das den Eindruck einer Kleinstadt macht, hatte sich außerordentlich für den Empfang des Präsidenten und des Zaren gerüstet. Die Hauptstraßen waren orächtig geschmückt, häufig mit mehr gutem Willen als gutem Ge schmack. Der Ebarakicr der .Hasenstadl wurde besonders hervoi- gekehrt. Die Ehrenpforten waren theilwcise oder wie jene im Hosen bei der Handelskammer ganz aus SchissSgcrätheu berge- itcllt. Tic Schisse im Hase» hatten außerordentlich gcjlaggl. Es ist ein wahrer Jammer, dag der Regen die Dekorationen stark geschädigt und die Beleuchtungskörper großentheils ganz wegac- schivemint bat. In traurigen Fetzen Kinnen hier und dort die Fahnen und Flaggen. Sonntäglich gekleidet durchströmte die Be völkerung die Straßen. Für den Sicherheitsdienst waren die um fassendste» Maßnahmen getroffen worden. 6000 Sicherheitsbc- amlc sollen in der Stadt vcrthcilt gewesen sein. Die Straßen vom Hase» nach dem Bahnhos waren militärisch abgesperrt. Ais der Zug mit dem Präsidenten Loubet einlics und daS Signal er- tönte, kam Bewegung in die Menge, doch wurde der Präsident bei seinem Erscheinen ziemlich lau empfangen. Begleitet von Waldeck-Rousseau und Delcassö, die sich un Hintergründe hielten, bestieg er den Wagen. Bei der Rundfahrt durch die Stadt zeigte sich nur mäßiger Enthusiasmus. Von Interesse sind noch einige Einzelheiten, die über die Landung des Kaiserpaares mitgetheilt werde». Der hohe See gang bereitete den russischen Schissen aus der Rhede größere Schwierigkeiten, als man vom Lande aus annehmeir konnte. Die Geduld des Publikums wurde durch die verschiedenen Evolutionen der Schiffe und Boote, deren Grund man nicht cinsehcn konnte, aus eine harte Probe gestellt. Stunde aus Stunde verrann, am Hier harrten Tausende, um den Zaren zu begrüßen. Als sich der „Casstnr endlich von den andere» Schissen trennte und aus den Hafen zufubr, wußte das Publikum nicht, war der Zar aus dem Dampfer oder mcht. und obwohl die Mehrzahl in dem Glauben war, daß der Präsident mit dem Zaren zusammen in den Hasen einfahren wurde, begrüßle nur schwacher Jubel das «inlaufende Fahrzeug. Thatsachlich kehrten denn auch Loubet und seine Minister ohne den Zaren allein zurück. Wieder begann «ine lange Zeit des Wartens, aber indessen stieg die Fluth höher und höher und endlich gestattete der Wasserstand der Kaiscryacht die Elnsabrt. Langsam setzte sich der schwarze Koloß in Bewegung. >e ein schwimmender Palast schob er.sich durch die Molen, uni» ongen die Hurrahs von beiden Seiten, und immer wieder Aetz klan,,..... ^ und winkte der erlauchte Gast. Die Kaiserin blieb ich — d,e Uhr war inzwischen zwei geworden t vor dem Gebäude der Handelskammer. Hier onner unsichtbar. - lag die Var der
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