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Dresdner Nachrichten : 09.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860309
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-09
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1886
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- »»— auch tzi« K,t>ed»r i Anttüae« , geietze» tEtrasl. wide»da»d««ngr» L'bs K^NlN)N>Kl» HI nicht >crrit> i» - tindttz dann, al« »NI 0WMM. r» 1 ^KW'rLLx. I Pr?von», »te «rani Au. na^rv »nutt»«U wonvn n vrüinuntEn Bezirke» ob« inr »«um. »vw sie dackewe» vielen ^In<»ck>istcn ^lanntschakt «acht«. Nachdem kesigcrtellt worden, »atz »n vcrdastet» voüständia de« Sinnen ist. wurde er m da« Getänguiß von Maza« abartuhrt. In den A»orch>sle»v.rsa»iin- lunarn wurde betchiosstn, Grldiammlungrn kür di» «»ubenardeiler « Deeazeyille »n veranstalten und Galjo »jnen gut«, Bert Nr«! MvoatLS <l«o 0. dl» er 1888 «send. Man ataud«. «Latein wohigrklrtdcsrr orpnerrndimen. KunnuN nah» ivriterer Artikel VoitSschulley» «. tragen dad vori, norddeutd Triest. linieN nvl Für den werden s> venvrndeten Ln Jngc-uirur levtll« venanat Hai . indeß bi» jetzt »ich« antzknoauna, wurde La-e von Pari« schreibt Amelien Schrill, ^ ^ ' — r, Lloyd. lt« ein tzvr Lohuuwn tm Aüstrag« de« gMen über Brindisi kommend, auch m und „Brarilrschweig" bestimmt: lasten rtn! IndungSzweig r»d die beiden -MNpfrr „Nürnberg' dieselben km-rden. alle zwei Wachen abivrchieind^ über Brindisi »ab rend den Anschluß an die von B ptlinien Herstellen. Der 23jäbrige Kandidat der Philologie. Friedrich Slolle auS Sarstedt, noch nicht bestraft, stand vor dem Schwurgericht zu HildrSheim wegen Morde«, begannen am 29. Nov. v. I. a» seinem Stiefvater, dem Gastwirth und Musik»« Heinrich Prieme zu Sar stedt. Friedrich Stolle studirte nach Abiolvining der Renlschnlc 1 Ordnung von 1877 di« >881 in Götting«, neuere Sprachen. Sein Pater starb 1877 und die LOiäbrige Mutter entichlvß sich, trotz der Bitten de- LobireS, ihren Kostgänger, den Aiährigen Prigge, zu heirathe«. mach dieser Berheiralhung suhlte sich der Angeklagte im elterlichen Hause nicht mehr heimisch, der neue Vater enthielt, ob wohl die Verrnögriisverhälluisse günstig waren, seiner Mutter und seinen Lescbwisiem da« Nöthigste vor; er verweigerte die Bestrei tung der Au-gaben und war nur auf Erwerb bedacht und »war so. das, er de» Bruder de» Angeklagten Musiker werden lieh und ihn da»» anhielt, gegen Geld Tanzmusik zu machen Ta« «regle bei dem Angeklagten solch» Bitterkeit, daß er den sittlichen Halt verlor und sich Ausschreitungen hingab. Nachdem er die HanSlehrerstrlle bei den, Baron v- Erlanger aus Obeiinglheim ausgegebe». ging Slolle Weihnachten 1883 »ach Hame, um sich zum Examen vorzu- berriten. Bereit« 1884 iahte er den Mordplan und lauste sich zu dieser Zeit eine» Revolver. Am 29. Nov. 1885 führte er feinen Pia» auS. Er befand sich mit seinem Stiefvater allein, srurrte drci Schüsse,auf denselben ab und durchbohrte ihn aus offener Straße. t lief, mit dem Messer. Das Schwurgericht verurtheiite daß die Idaupt^adt jetzt »ur n«ch den Kot» Komitee de« Tdeatrr kranrai» habe in de» Platz, wie di« Verhandlungen der Depurirten der ««rat. La« Mißtallen einer Tragödie ebenso lebhaft wie der Verlust «uvr Schlack streikend» Komödianten «stickten vvllstSnd arkühtvolle Her,«» sonst für Bergleute brr Expedition von Mexiko M ' ung von 1807; nach der Ezpri Ausstellung b d«n Anderen), h Meister düsterer Anschauungen, welche sich mit dem idia da« mD«aze da» Kaiser, 7; nach der Expedition i» Tonking bereitet man die von 1889 vor. „Lmiem ivck „Itiar" (EinS folgt au» ), habe Schopenhauer gesagt, dieser germanische Brau gab unS da« reinen über Antwerpen gehenden und dem Lmnkrrirter Sauerkraut m wohin Priga« »e». mit dem Messer. 'Las Scvwurg Stolle, weicher vollständig gebrochen war, zum Tode. Da« Mlichenrr .Fremdenblatt" erwähnt die Nachricht, daß für ein im byzantinischen Stile zu «bauende- Schloß Falkenstrin große Bestellungen gemacht und die geeigneten Aufträge zur Erbau ung eine« chinesischen Schlosses «lassen worden seien und fügt bei - „Nach unseren Jiiwniiationen ist et ab« nicht wahrscheinlich, daß diese Proteste so weit gediehen seien, daß vom Beginne des Bane- schon dir R'ede sein kann. Richtig ist nur. daß der Grund und Boden, aus welchem ein neue» Schloß Falkenstein «baut werde» könnte, Eigenthum Sr. Majestät ist; ebenso ist es unbestreitbar, daß Se. Majestät «In großes,Interesse für den chinesischen Stil hat und daß schon seit längerer Zeit Zeichnungen sur ein Bauwerk dieser Art anariertigt sind. Weitcrc Schritte sind aber nickt bekannt." Sicher ist, daß hier in mehreren Werkstätten zahlreiche Bestellungen des Hose« im Renaissancestil ausgeftihrt werden, die wahrscheinlich für das Schloß in Herrenchiemsee bestimmt sind. Die Frau des Herausgeber'« des .Kieler Tagebl.", Böckel, welche im Verdacht stand, einige den Redakteur Probt kompromitti« rendc Schriftstücke vor der Haussuchung vernichtet zu haben und deshalb in Hast genommen war. ist aus den Beschluß de« erste» Senats de« Reichsgericht« wieder in Freiheit gesetzt worden. Man nimmt an, daß der Redakteur Pcohl ocnuiächst nach Leipzig über- gesührt werde» wird. lieber die deutsche Auswanderung »ach überseeischen Ländern liegt jetzt die Zusainiiieustellung für das ganze Jahr 1885 vor. Da nach beträgt die Gesammtzabl der über deutsche Häsen und Ant werpen Ausgewanderte» s03,012 gegen 113,586 ini Jahre 1884, 166.119 in, Jahre 1883, 193.869 im Jahre 1882, 210.517 im Jahre 1881. 106.190 im Jahre 1880. In der Reihe der letzten sechs Jahre nimmt also 1885 die niedrigste Stuke ein: dagegen betrug die Zahl der Auswanderer im Jahre 1879 nur 33,327. Oesterreich. Im Bndgctansschnsse empfahl Nrnwirth die Einführung eines neuen GuidriiS ini Werthe eines Halden jetzige» Gulden«. Ter Finanzininister führte ans, daß man sich nicht auf ideelle Herabsetzung der Münzeinheit beschränken, sondern auch in der Währungsfrage eine Entscheidung treffe» müsse, daß die Sache in Verhandlung stehe, aber er eine bestimmte Acnßernng jetzt nicht abgebc» könne. Neuwirti» findet, daß die Aeußerungen des Mini sters leine Rücksichtnahme auf die Goldwährungspartei audeuteii, was der Minister bestreitet. Schließlich wurde eure Resolution aus Einlühruiia einer geriugeren Münzeinheit beschlossen. Frankreich. Tie Toiiking-Augelcgciiheit geht einer neuen Phaie entgegen. Auch ist nicht ausge'chlvssrn, daß die chinesische Politik de» Franzosen noch manche lleberraschinig bereitet. In Paris ist man sichtlich in Verlegenheit darüber, was man zu der iittercniictlichr» neuen Wendung tagen soll, daß „Forderungen der chinesische» Grenzkommissäre die Absleckrmgsarbeiten zu verzögern scheine»". Nun pflege» aber chiuesnche Mandarine nichts zu „tor- oenr", wa« sie nicht aus höhere Weisung zu .fordern" haben. Nach chinesischen Informationen ist der Grund der Verzögerung der Grcnzarheiten vornehmlich in erheblichen territorialen Dffserenzeii zu suchen, welche über die neu zwischen Tonking und China zu ziehende Grenze bestehen. Noch nicht einmal darüber ist man einig, wo diele neue Grenze gezogen werden soll: ob ganz nahe an der Grenze Chinas, wie Frankreich verlangt, oder ob nichr >m Fnnern TonkingS, wie China verlangt. Daß schon in nächster Zeit «ne Einigung über diele Gegensätze zu Stande kommen sollte, scheint aeraoezu ausgeschlossen. Denn selbst in dem Falle, daß man über Alles einig wäre, wird eS in sachkundigen Kreur» tür eure Unmög lichkeit gehalten, daß die beiderseitigen Grenzkominiffare mit den schwierigen Grriizarbeiten in den nächsten 6 vis 7 Woche» fertig werden. Den» »ur »och so viel Zeit ist übrig, um daselbst arbeiten zu tonnen. Nach Verlauf dieser Frist ist wegen der klimatische» Verhäilnissc speziell in jenem Grenzgebiete eine Fortsetzung der Grenzarbeitcn rem uiuiiöglich und a» eure Wicderauniahnlc dersel be» vor dem nächsten Winter gar nicht zu denke» I Bis dahin bleibt dann auch der bcreilS seit etwa lO Wochen >» Tientsin ver handelte Vertrag uiigeschloffr», da derselbe doch »ur ans Grund der beider seil« vereinbarten Ergebnisse der Grenzai beiten »n Tientsin stipulirt werden kann. So lange aber dieier Vertrag nicht unter zeichnet und ratifizirt ist, bleibt die ganze Tonk>»g-Angcikgr»beit in der Schwebe. Der Attentäter aus dem Börsensaale, Gallo, kam vor etwa drei Wochen nach Paris und versnchte chemische Stoffe zu sabri- ziren. Er sprach dort ost in anarchistüchen Versannrilringe» und war rin Anhänger der Louise Michel und des Fürsten Krapotkin. Seit acht Tagen kam er jeden Nachmittag zur Börse; er behauptete, seine Freunde wrrden die Börse in die Lust sprengen, um allen Bonräroi«, die darin sind, den GaranS zu mache», er habe nur seine PsUcht ycthan, und seine Freunde wrrden wrtsrtzcn, was er bcgvnne». Die HanSlrutr, wo er gewohnt, habe» nichts Auffälliges an ihn, bemerkt, blo« daß er mit Leute» verkehrte, die eine ihnen »nbrkannte Sprack-e mit »hm sprachen, so daß sie ihn für einen Ausländer hielten. Der .Gazette de« Tribnnaur" zusolge soll der Mensch ei» Werkzeug der anarchistische» Partei sein lind nicht den Namen „Gallo" führen, svndrrn polnischen Ursprung« sei». Am 6. März Morgen« besichtigte der Untersuchungsrichter im Beisein Gallv'S dessen Zimmer i» der Rue Mouffrdard und fand dort eine Anrahl von Flaichcn, dir chemische Zusammensetzungen enthielten, so wie Karte Stoffe und anarchistische Schriltstückr, weich' erstere nach d« Avothckerschule zur Unterinchuua geschickt wurde». Aut Befrage» des U»I«s»ch»nasrili>te>- antwortete de. Verhaftete: .Seien Cie überzeugt, ich bin nicht verrück!, ich weiß, was ich chnr: es ist mißglückt: hi« sehe» Sir genug, um ein ganze« Stadtviertel in die Llm z» sprengen. Gallo sagt, auch au«, zurrst habe er dir Ab sicht gehabt, die Depnlirleiikainincr in die L»»t zu sprengen. Der Verhaslete bat eine ziemlich gründliche Bildung «hasten, wurde wer »i die Schul» d« Künste und Gewerbe in Angers nicht anf- aber in die Schul» der Künste und Ge _ genommen und ging dann nach Drrmchinnd undJtast««. wo «mit > Jtast« korrekt, eher etwa- zu gravitätisch, und hätte e« ihnen gewiß Nie mand anaescden, daß sie nicht im Vollbesitz ihrer Geisteskräfte waren. Ter Herzog von Eonnaugbi beehrte aui kurze Zeit diesen Ball mit s^u« Gegenwart. - Ern dedenlarde« Errrgni» für ine >4.01 Rennen war am. daß alle Mub endlich Bansins Kiiielv > war Das iuigewöhnlich stark besticht und fiel besonder« dadurch Zuschauer und Zuschauerinnen trachestirt waren. nien gehör«. Da» eitungen ebensoviel mm« »»d mehr als beictlllirige die Presse t. ja drei oder vier Interesse, welche« Mille hätten. Nach erreich di» Arr-nell' die au« rau- Miiiicheuer Bier ^ „ , „ Deutschland ver mischen. Nicht nur, Laß durch dergl. Ausstellungen alle Preise um das Zehnfache «höht würden, ziehe jede dieser Festlichkeiten eine Reihe Arbeiter auS der Provinz nach Paris. Es seien mehr Anvergnatkn in Pari« wie in der Auvergne, mehr Savvyarden wie in Savoyen, die nur so lange Beschäftigung fänden, als die Aus stellung dauere. Nachher blieben sie au» dem gewobnten Pflaster, vermehrte» die Zahl der Arbeitslosen ui.d bildeten die Landwehr der Revolution. Wenn einmal diese Einwanderer da« Leben der großen Stadt gekostet hätten, die Schnapsschänken und die Ball- lokale der äußeren Boulevards, dann könnten sie sich nicht mehr entschließen, nach dem Dorfe zurückzukehren. sie brauchte» das Gas und die Trottoirs, den CirkuS Fernando und die öffentlichen Versammlungen. Einige träninien auch wohl, Tepuiirte zu werde»: aber ehe Ein« einmal wirklich Minister werbe, wie Viele gingen nicht bei den nächtliche» Angriffen zu Grnnde. Früher hätte inan die großen Kriege aehabt, um das Ueberinaß der Bevölkerung los u werden. Ter Krieg tet das walne Lebe». Die Schute der Metzeleien verliere aber mit jedem Tage an Grund, und wenn unsere östlichen Nachbarn ilireUhrenraubzüge erneuten, würde» sie eine traurige Rolle spielen neben der Armee von Basly und Camelinat, denn diesen gehöre die Zukunft, gehörten alle Wellen I" — Ans Bordeaux sind 17 Waggons mit englischen Kohlen in Tceazeville ein- getroffen, wodurch die Gesellschaft darthut, daß sie nickt von dein guten Willen der Bergarbeiter abhängig sei» will. Die Frauen verschiedener Arbeiter sollen Schritte getiian haben, uni den Eintritt ihrer Männer wieder zu ermöalichen. Mehrere Individuen deutscher Nationalität wurde» alß rrzionts provocateur» verdächtigt und sollen drS Lande« verwiesen werden. Jtalie«. Da« nun in der Sndabai ankernde „Permanente Geschwader" bat eine sehr schlechte llebersahrt gehabt. Eben erst in dem Hafen von Augusta an der Ostlüslr Sicilie»« angekommen und damit beschäftigt, Kohlen und Lebensmittel einzunebiiien, wurde ihm schon nach wenigen Stunden durch Signal vom Admiralichifs der Berehl zu unmittelbarer Abfahrt, als Folge eines vom Mini sterium «naetroffenen Telegramms. Das Geschwader mußte bei ziemlich heftigem Sturm, wild bewegter See und dunkler Nacht die Anker lichten und anslnusen, während es fast unmöglich war, sich an Bord auf den Beinen zu halten. Dem Admiialichiss wurde ein Boot, der „Ancona" ein Kutter von der See hinweggespült. Letztere und die „Maria Pia" waren leck gesprungen und nahmen sehr viel Wasser ein. Tie „Ancona" hatte säst zwei Fuß Wasser im Raum und erlitt eine schwere Havarie am Nuderaeschirr, so daß sie mit einem Nothrnder steuern »inßlc. „Maria Pia" kam in dein herrschenden Diebel weit ab vom Geschwader, tauchte jedoch später wieder auf und nach langer Fahrt kam das Geschwader vor Kreta an. Der Arbeiter-Streik, welcher in den italienischen Eisenbahn- Werkstätten herrschte, ist nun allseits eingestellt, doch sind alle grö ßere» italienische» Stationen neuerdings stark mit Polizei besetzt, »»» bei Ausbruch des für diese Tage geplanten Streiks der Ma- schiliensührcr und Heizer, welcher sich bedenklich gestalten könnte, sotvrt eingreisen zu könne». Bei einem am 24. Februar im Qnirinal obaehaltenen Kostüm- scste trug die Königin Margherita ein Schürzchc» auf schwarzem Spitzengruiide, durchwegs r»it Brillanten und Smaragden gestickt. T>e klciiien Taschen waren von je 4 Eentimeter großen Smaragden «bildet. Als Band dienten diesem Schürzchen zu beiden Seite» «abhängende Dvpvelschnüre von eckte» orientalischen Perlen, ec Werth der Schürze betrug 4 Mill. Francs. Spanien. Die Vermählung der Prinzessin Eulalia mit dem Prinzen Anton von Montpcnsier hat in Madrid »nt dem übliche» Eereinoniell stattgcfunveii. In Marano Marcheiato, Provinz Cosenza. hat ein Erdbeben sta ttgciunden. inlolge dessen mehiere Häuser eiiigeslnrzt sind. Ter Prozeß gegen die Urheber des PntschcS von San Julian in Cartagena fand seinen traurige», wenngleich nothwcndigen Ab schluß >» der Erschießung des Hanplschnidigen, des schon früher wegen Disziplinarvergehens bestraften und ans dem Heere gestoßenen Sergeant«, Bartnas. Dieser batte die Meuterer angeführt und Feuer kvinniandiit, als der unglückliche General Fajardv dieieihcn vor dem Festungsthvre znm Gekvrsani zuruckbringen wollte. Von den übrigen Angeklagten sind ein junger Bursche von 16 Jahren zu lehenslänglichem »ind ei» anderer von gleichem Alter zu d»ci- lähriger Kerkerhaft veruitheilt worden. Die Untkrilichiiiig hat dar- geihan. daß der Putsch weder von Zvrilla, noch sonst einem republi kanischen Führer »>'s Werk gesetzt worden ist, sondern persönlichen Motive», Rachsucht und Ehrgeiz entsprang. Es ist ja ganz natür lich, daß abentcnerliche Köoie sich durch eine» gelungenen Hand streich Ruhm, Ansehen und Vermöge» zu erwerben hoffen, wenn sie sehen, wie die ersten Männer der Regierung und im Rathe der Krone loschen glücklichen revolutionäre» Handstreichen ihre Bedeu tung verdanken. England. AuS Irland meldet der Telegraph einen angeb liche» Agrannord. Patrick Famll, ei» Gerichtsvollzieher in Diensten Sir Henri) Burke's. wurde in Woodwrd unweit Galway «schossen voraeirmden. Verhaslunac» sind noch nicht «folgt, da aber i» der Nachbarschaft neuerlich Pächteraustreibuiigrn sta «gefunden haben, io glaubt man ans das Motiv der Mvrdthat schließen zu dürfe». Sonntag Mittag fand aus dem Eierkenwrll-Platze, im nörd lichen Tbeiie von London, eine von den sozialistischen Führern ein- berusene öffcnttiche Verianiniluna statt, welcher einige Hundert Per sonen beiwohnten. Letztere beschränkten sich darum, die Rete» der Sozialisten anzuhören, irgendwelche öffentliche Kundgebung fand nicht statt. Auch die für den Sonntag von den sozialdemokratischen Vereinen in Manchester und Salsvrd einberusene Versammlung war bo» etwa 5000 Perionen besucht. Die dabei gehaltenen Reden waren yrinnßigt und ruhig. Es wurden mehrere Resolutionen am Beschaffung von Arbeit sur Diejenigen, weiche wegen Mangels an Arbeit Hunger leide», sowie aus Ausführung von öffentlichen Ar beiten, welche den dabei Beschäftigten «ne» für chren Lebens unterhalt ausreichenden Lobn gewäbrcn, angenommen. Nach An nahme dieser Resolutionen ging die Versammlung ohne jede Stö rung der öffentlichen Ordnung ruhig auseinander. Wie die „Times" erfahren, sind die Untrrhaiidlungcn wegen Einschränknng der Elsenproduktion abgebrochen worden, da eine schottische Finna der vroiektirtrn Konvention nicht beitrrten wolle. London. Große» Schrecken vermsachte in den North Wall Docks von Dublin eine Meldung, daß der Dreimaster „St. Joseph", der dort verankert lag, i» Fla»»»«, stehe. Da- ganze Fahrzeug war. ehe Rettung zur Stelle war, dem Feuer z»n> Opfer gefalle» und konnte die Manulchast »nr mit knapv« Noch dem Tode ent gehen. — Ein gewiß eiarnlhiiiiilicher Anblick ist cS, »rme Irrsinnige »> einer Gcsellschnft außerhalb der Anstalt zu ft he», aber iinn gar sie selbst als dir einzig Geladenen z» einem Maskenball! Co war es in Hvztvn-Hall, wo Tr. I. F. WonIdS den linier sein« Oblmt sichende» Kranke» ein Koslümsest gab. wie es für die höchste» und gesiiiidi'ste» Mensche» nicht Mauzender hätte gedacht werden könne». Sie alle erschienen in reichen Kostüme», der Lcial war prachtvoll mit exotische» Pflanz«, dekorirt und mit elektrischem Lickte beleuchtet I Kein Zwischenfall kam vor. die Im» benahm«, sich vollständig Kruilletou. s Für da« Aschermittwochkonzert im Kgl. Hr". tHcater wird jetzt tüchtig geprobt. Meist« BrahmS trat am «onntaa hier ein und brachte die Noten zu seiner neuen Simonie (noch Manuskript) mit. Seine Mitwirkung ist sicherlich von größt« Anziehungskraft. — Wie schon «wähnt, wird in diesem Konzerte ein Theil aus den „Passionen" von Heinrich Schütz (Sagitiariuo.. „Die Kreuzigung" vorgetragen. Bor de» Gesängen ipielt die Kgl Kapelle ein sehr schönes Vorspiel au« «»«anderen Schütz'schen Komposition «Die sieben Warte". Die Solls und Chore der „Kreuzigung" werden von der Orgel begleitet. Tie „Passionm' sind nicht nur von musikalischri». sondern auch von historischem In tereffe, weil sie die ersten oratoriichen Werke sind, die in die Hand lung eingreifende Ehöre im wirklichen Lraloriciistile enthalten Man könnte die Pasiionen in die Mitte zwischen die van Vittoria und die in ihrer erweiterte» Form sowie hinsichtlich des Inhalts freilich viel höh« stehenden Weite Bach's stellen. Anch bei Schäl' sind die GeftihlSa»sslrö»iu»gcn sehr eindrucksvoll: die Chöre c scheinen stets als Resultat vier selbstständig und melodisch geführt Stimme»: die Poihphonie ist eine völlig freie. Das ganze Wer. besitzt dauernden Werth, wirkt lebendig und frisch noch jetzt. Hein rich Schütz (ncb. 1585, gcst. 1672) hat sich einst durch seine Wirt samleit als Direktor dcr tiirftilstt Kapelle in Dresden hohe V dirnste erworben. In Kösnitz an der Elfter gehören, kam er -n 13iähriaer Knabe in die Hoikapelle des Landgrafen Morin von Hessen-Kassel, wo seine schöne Stimme Aufsehen erregte und Vera svätcr die Universität zu Ma»l»r»g. Der Landaras schickte ihn ft-nn nach Venedig, ui» dort bei dein berühmte» Meister Gabrieii Mmn zu studirc» („in die höheren Geheimnisse der Tonkunst eingeweän zu werden"). Im Jahr 1613 kehrte Schätz nach Kassel zurück, rmo rS wurde ihin von Dresden ans das Direktorium der ftnssirsil. K pelle cmaevoten. Nur ans einiae Jahre wollte ihn der he>sii l Landgraf dem Kurfürst Georg 1. überlassen und rief ihn 16i > wieder ab. Nack lebhaftem Briefwechsel blieb Schütz gänzlich m Dresden und richtete die Kapelle nach italienischem Vorbädc c n Trotz der Kalamitäten des 30jährigen Krieges iührlc er dieicfte zr: hoher Blüthe. Von 1628 dis 1612 übernahm der Meister große Kunstreiseir nach Italien. Braunschwcig und Dänemark, kehrte als dann »ach Dresden zurück, wo er bis z» seinem Tode (1672) Ka pellmeister blieb. In der Vorballc der alten Frairentirche wrird« seine irdischen Uebcrreste beigelctzt. Wenn ihm der Ehrenftlcl al>.> Vater der deutschen Kirchenmusik beigelegt wurde, so ist derselbe durchaus gerechtfertigt. f Herr Adols Klein. welcher in drei Wochen (1. Avril) ftine Thätigkeit am hiesigen Hofthealer eröffnen wird, gasiirt gegenwä; tig im Lftendtheater zu Berlin, Ivo die Theaterfreunde dem frühe reu Mitgtiede der dortigen Hoibnhne großes Interesse bewahrle-i Er spielt daselbst Shhlock, Mephistopheles und Franz 'Moor. s- Bei der Abschiedsvorstellung E r nesto R ossi 's am Sonn tag wurde der ansgczeicimete italienische Künstler nicht nur d».a. enthiisiaftisclien Beifall und viele Hervorrufe, sondern anch mr! einem schönen silbernen Lorbeerkianze erfreut. Dcr letztere ist ihm im Aufträge der hier lebenden Italiener, welche sich bei dem Gast spiele ihres berühmten Landsmannes in jeder Vorstellung zahlreich einstellten, aus einem AtlaSkisjen überreicht worden. s- Das Residcnzthcater bleibt beute wegen der General probe rum „Zigerinerbaron" von Johann Strauß geschlossen. Die Premiere dieser bereits andernorts mit größtem Enolg auigesuhrten Novität findet morgen (Aschermittwoch) statt. Alle hervorragenden Rollen der Operette sind mit de» ersten Kräften des Residenzthealers besetzt: Barinkah-Herr Cornelli, Zonpan-Hcrr Direktor Karl, Graf Homaiimr-Herr Be«ö, Saffi-Frl. Brentano, Czivra-Frl. Aliprandi, Arsena-Frl. Goedccke. Tie de» Wiener Figurinen nachgebiidelcn Kostüme sind von dem Obcrqardcrobier Herrn Werner, die Dekora tionen vom Dekorationsmaler Herrn Krcllinaiin gefertigt. -j-Als Konzertmeister bei den diesjährigen Festsp ielen in Bayreuth wird Herr C. Halft, der ausgezeichnete Geig« und Kvuzertiucisler der Wcirnar'sche Hoftavelle. sungrren. Sein Vor gänger a» dieser Stelle war bekanntlich Wilhelm«. s In «»er» Münchener Theaterblalte wurde A. L'Arronge alS Dichter des Trauerspiels „Loreley" des Plagiats bc'chuldigt. Wenigstens behauptet der Ankläger, es rci Thatsache, daß ein Trauer spiel „Lorelev" von Hermann Grüneberg gegen Ende des vorigen Jahres in München erschienen war, und daß ein Exemplar die!cs Trauerspiels Herr» L'Arronge damals zur Pulsung, reip. mit dem Angebote, cs zur Anfsübrnng anzunehmen, zrigesandt worden sei. Kurze Zeit daraus habe die Nachricht in Blättern Verbreitung ge struden. es werde demnächst ein Trauerspiel „Loreley" von L'Arronge im „Deutsche» Theater" zur Aufführung kommen. Dagegen wird von anderer Seile angegeben., die „Loreley" von L'Arrougc sei schon „vor" Ende des Jahres angekündigt »ud Fr'cimde» dc-s Dichters Prügeleien wurden. Da der München« Ankläger das Stück von L'Arronge, welches noch nicht im Buchhandel erschien, weder gelesen »och auf der Bühne gesehen hat, soll die Anklage mir ans dem gleichen Titel der beiden Stücke süßen. Man wird vielleicht noch genauer erfahre», ob die Anklage ganz aus dcr Luft gegriffen war. oder ob Herr L'Arronge sich Einiges aus der Grrinchera'schen „Loreley" arrougirte. st Unter den klayierpädagogischen Werken der neuesten Zeit iiiniint besonders die neue „Klavierschule mit Melodicrcigcn" (Edi tion Steingrä.'.'«) von Uso Seifert, Lehrer am Dresdner Korl- sewatorium, eine sehr beachtenswert he Stellung ein. Herr Mnsil- drrekior Ed. Mcrtkc, Lehrer am Konservators»!» zu Köln, sagt über diesrs Werk: „Keine einzige der verbreiteten Klavierschulen giebt einen !o leicht faßlichen, folgerichtigen Lehrgang wie dieser Band: in keiner wird ein so treffliches Uebunasmaterial geboten und in wenigen sind so anregende, niitenichtlich aut verweiwbarc Elemcn tar- und Kinderslnckc enthalten Alle Unterweisungen (wie z. B. die wichtige» Kapitel (wir derPhrasirnng, dem Transponire» rc.) ent- sprechen de» strengsten didaktischen Anforderungen, sind dabei jedoch stets dem Fassnnasveri! aogircken Werth haben Anigabm und die Heftes. st Die längst in Vergessenheit gcrathene Over „Kaiser Adolph von Nassau" von H. M arschner soll demnächst in einem Kon zerte des Berliner Over»-Vereins znm Bo,trag kommen. Sic lammt aus dem Jahre 1811 und wmde damals zuerst in Dresden, päter in Breslau, Hamburg u. a. O- mit Erfolg crusgeftchrt. st Mit dem 12. Hefte des Universum ist dcr erste Band dieser illnstriricn Zeitschrift (Jahrgang 1885— 86) zum Abschluß ge kommen. Die Leser werden sich besonders an der W. Jemen kchen Novelle „Aus der Laleinichnle". die nun beendet ist, erbaut haben. Auch die übrigen noveUislüche» und literarische» Gabe», iue-bc sondere dcr Airisatz „Ans den geheimen Papieren des zweiten Käfter-reiche-" vvn Arrigv Mcmtanns, die Ermnenmg an Hölderlin n. A. ge währe» eine sehr fesselnde Lektüre. Unter den Jllnstralionc» reiz! am mcisteu der feine Sludicntvvi von F. Zmmkv. st Das »ach E. Zola's Roman ..Gerimnal" bearbeitete Sem scrticmsslück vvn Bnsnach wmde nicht nur in Paris verholen, sondern auch in der italienischen Uehersetzrmg vvn de-Eeiftmbehöldc i» Mailand und in Rom zurnckaeivleien. Nun soll es italienisch von einer italienischen Schcirisvlrlcrtruppc zuerst in Rew-'-storl am- geführt werde». S' 2 Z kL- p Ni - W» - S'. «r dcr Jugend angepaßt. Hohen päda- die zur schriftlichen Ausarbeitung gestellten cmgeordirele Führung eirirs Arbeits- und Notcir- Vrrmisllitkö. * Nnterwegs. „Haben Sie Familie, mein Herr?" — „Cm Mädchen. Noch einen Knaben balle ich sehr gerne, damit der Name nicht aussrirbt". — lEine Viertelstunde später:) „Wie heiße» Sie. bitte?" — „Kolm". * Der „Ordinariii-S" der Geschichte an der Universität M., welcher wegen seine» abnorme» Zerstre'rihcit weit und breit bekam,! ist. erhielt längst Besuch Vvn «nein Studenten. In ei» Buch ver tieft. bemerkte er den Ern tretende» nicht eher, als bis dies« schüchfen, begann: „Entschuldige» Sie, Herr Professor, daß ich störe, nicm Name ist Todl . . .". Da wandte sich dcr Proiessor »in und sagte mit rinem unendlich schmerzlichen Gcsichtsniisdiuckc: „Tod! aho. wirklich todi? Nun. wie waren dcnn seine letzten Slnnden ?" ' Sonderbare Motivirung. „Herr Rath, warum sicht man Sie denn jetzt gar so seiten? Sie »nd doch früher viel spazierr» gegangen I" — „Ja. seitdem ich pcnsionirt bin, Hub' ick kerne Zeit mehr I" Aortsetznnq des ».Bermlsefiten" Sette er.
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