Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 13.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192711136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-13
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ar. «r SeNr, 1L Laa-esverbau- »Sr chrtslttcheu Fra»e»-te»st ia Sachse» (e. D ). Die 70. Jahresversammlvn, am 7. und S, No- vember war nicht nur von den Vorständen -er Vrztrksver» bände. sondern auch von zahlreichen Mitgliedern -er einzelnen Vereine aus dem ganzen Sachlcnlaude besucht Die Tagung begann mit einem Sröfsnungsgottesdtenft in der rv.-Iutli. Domkirche am Abend des 7. November. Der Ber» bandogeistliche. Pfarrer Herrich. Dresden, legte dabei seiner Predigt den Tert Maith. ll. Vers 28 bis SO. zugrunde. Zu einem Zweiiachen. so führte der Prediger aus. wolle die Etn- ladung Ieiu: ..Kommet her zu mir!- wecken, zu neuer Treue in unserem eigenen Edrtstenstande und zu neuer Freudigkeit auch für das christliche Fraucndienstwerk des Landes verbandes. Im Anschluß an den Sröffnungsgottesdieust fand ein Teeabend im großen Saale ber Dresdner Kaufmann schaft statt, bei dem Frau v. C a r l o w i tz. Nagewttz. die Bor» Wende des Landesverbandes, die zahlreich Erschienenen zu nächst herzlich begrünte. Sodann wurde der Lehrfilm aus ber Krüppclfürsorge. der „Hillige Born", vorgeführt. DaS Licht- Wiel ist in den Krüppelanstaltcn Iobanna-Helenen-Hetm zu Volmarstein a d. Ruhr herg<s»ellt und vermittelt einen tiefen, lebenswahren Einblick in Geist und Alltagsleben dieser An- «alten. Am Vormittag des 8. November wurde die ge schlossene Mitgliederversammlung abgehalten, in der vor allem eine neue Satzung deS Landesverbandes an genommen wurde. Um 12 Uhr begann wiederum in dem bis aus die Ickie» Piave gefüllten Saal der Dresdner Kauf- mannscl-ast die Ssseniliche Hauptversammlung. In ihrer Begrüßungsarilvrache widmete Iran v Carlo» wiy herzliche Worte dankbaren Gedenkens vor allem dem in diesem Jahre Heimgegangenen verdienstvollen früheren V.'r- bandogeistlichen, Pfarrer DrevcS. Der Jahresbericht wurde hieraus von Pfarrer Herrich erstattet. Turans gino hervor, wie tatkräftig in dieser Organisation me in 29 vc lirksverbänden nahezu 290 000 Mitglieder umsaht, ge arbeitet worden ii't. Insgesamt 28g Vorträge wurden im Jahre 1926 in den einzelnen Fraucnvereinen deS Landes ge halten. Dazu traten noch Lehrgänge über biblische, kirch'icbe und soziale Fragen ln Pulsniv, Chemniv, Bautzen und Ilvha. Eine von NO Vorsitzenden oder führend in der erangclilcs>en Irarienarbcit sichenden Vcrsdnlichkeitcn beuchte Freizeit des Landesverbandes fand im Erholungsheim zu Teichwolsramsdors bei Werdau statt. Sion besonderer Wichtig keit waren auch die Lehrgänge für häusliche und ländliche Krankenpflege, sowie Wanderkoch- und Säugliiigspflegekursc. Als Organ des Verbandes erschien in sechs Dovvelnummcrn die vcrbandszeitschrist „Frauendienst". Es folgten dann nähere Mitteilungen Uber die Arbeit in der Sozialen Frauen- schule deS Landesverbandes für christlichen Frauendienst ln Sachsen lstaatlich anerkannte Wobllahrtsschulel und über ble Betätigung des Landesverbandes in einzelnen Fachaus'chüsien. Ten Ha »ptv ortrag der Tagung hatte Frau Land gerichtsrat Gütz. Dresden, über »Die Ehe unter dem Gesetz und die Ehe unter de« Evangelium" übernommen. Der ernste, tief angelegte Vortrag stellte die Ziißörerscsxrst vor die große Not unserer Zeit, in der Mangel an Opfers,»» und Pflichtbewusstsein die größte Schuld tragen. Ans eine dreifache Ausgabe der Frauen und Frauenvereine in unserer Megenwart wies die Vortragende hin: I.Sie müssen sich klären über Ehesragen. 2. Mit Ernst muh die Erziehung der Frauenwelt zur rechte» Ehe in die Hand genommen werden, sowohl durch Belehrung und Weitergabe der Klärung, die man sich selbst verschafft hat. als durch das Hinstrebcn auf soziale Maßnahmen und Gesetzesvorschrifteil. die dem Schließen und Halten einer rechten Ehe Boden schassen. k>. Es kommt daraus an Vorbilder solcher Eben in unser Volk bincinzustellcn, die unter dem Gesetz und dem Evangelium stehen. Nach dem feindiirchdachten Vortrag, dessen Druck legung im Organ des Landesverbandes „Frauendienst" auf vielfachen Wun'ch versprochen wurde, wurde die IalireSvcr- sammlung mit gemeinsamem Gesang und Segen geschlossen. Das üreifälliae Arbeikspro^ramm -er Chri'Uichen Vereine Junger Männer. Tie EBIM. wollen dem ganzen Mensche» dienen nach Leib, Seele und Geiß. In der Praxis ist die Dreiteilung natürlich keine schemalische. Es handelt sich um organische Persünlichkeits- und Gemeinschastsbildimg. Aber zum besseren Verständnis der Bewegung dient freilich die Unterscheidung von drei Hauplarbcitsgebicten: Religiöse — wir nennen es hier weiterhin seelsvrgerliche —. gymnastisch-sport. liche und Bildungsarbeit. Der CVIM. will dem langen Man» «omsgltch a>„ lein, »a« ,, in seiner Urei- zeit sucht Dabei ko««i es »«tftrltch bei «der Bedentnng eine» aut durchdachten und anogeglichen«« Progrnmms, einer inneren und «ubere» Onalität der Darbietungen und des ganzen Apparate» iBereinSgedäudr mit kiubartiaer Ein richtung. Turnhallen. Sportplätze« osw.j vor alle« ans dl» Führer und deren Mitarbeiter au. Nicht minder enticheidenb ist der unmerkltche Einfluß der Gemetnlchast. Es ist sa eine Haupterkenntnt» unserer Tage, daß wir aus der Vereinzelung herausmüssen. Die Maune»pers0nlichkeit wird gebildet nach Leib. Seele und Seift durch die Gemeinschaft und sür die Gemeinschaft. Da» tft letzten Endes Ein» und Recht der Ver- einSbilduug. Dir CVIM nuinen ftch nicht, wie Nr »st ge nannt werden: Verein christlicher junger Männer: da» sind sie nicht und wollen sie gor nicht kein. Da» im tatsächlichen Namen auSgedrückte Programm ber .Christlichen Vereine Junger Männer", die über die ganze zivilisiert« Welt »er- breitet Nnd, ift der heilsame, bewußte und wohl häufiger noch unbewußte Einfluß auf einen an Zahl weit größeren Kreis von Altersgenossen. »Dienst snnger Männer an inugen Männernd, da» ist die Parole der Bewegung, seit Ne tu London vor mehr als 80 Jahren ihren Ursprung nahm. Dir Arbeit», gemeinfchaft des StudienkretseS, die Wandergruppe, da» Schachturnier, die Handballmannschasi s.taam-spirit") Nnd solche kleinen Zellen eines Hunderte von jungen Männern, Jugendlichen und Knaben umfassenden lokalen Werkes, wie ivir es auch in Dresden haben. Jedem jungen Manne gegen, über fühlt der CVIM. seine seelsorgerltche und kulturelle Aufgabe, insonderheit srellich im Blick aus die ortsfremden, sür die das reich auSgestaiteie BereinSgebäude Ammonstrabe S vorwiegend bestimmt Ist. Die Arbeit der CVIM ift einem Baume verglichen worden, bellen Wurzeln lm Worte Gottes die Kraft suchen, bellen Stamm von älteren Generationen, bellen grüne Teile von jungen Männern gebildet wird. Sie stehen in der Auseinandersetzung mit der Gegenwart wie daS Blattwerk der Bäume die umgebende Lust assimiliert. Braucht unsere Stadt den CVIM ? Er vermißt sich nicht, sich besser zu dünken als andere Jugend- verbänbe, ist sich aber seiner besonderen geschichtlichen Aus gabe ganz bewußt. Der wahrhaft .Gebildete" hat Herzens- l'ildnng und — auch in Deutschland — keinen verkümmerten Körper. Das Interesse an ber Bildung deS Herzens hat bet unS längst, leider aber vielfach auch das an der Bildung des Geistes erschreckend abgenommen. Die Malle zollt ihren größten Beifall den Rekorden, es seien Kanalschwtmmer. Hungerkünstler. Schnelläufer oder was sonst. Unter Leben ist nicht mehr ei» Ganzes, wie auch unser Volk in feindliche Klassen zerfallen ist. Auch hier will der CVIM. seinen be scheidenen Dienst zu tun suchen. Arbeit und Freizeit sollen nicht mehr in einem Doppelleben auseinanderfallen, und die sollen nicht länger Feinde sein, die aus gegenseitigen Dienst angewiesen sind. In der Fe st Versammlung de» CVIM. soll im großen Saale des VereinShauseS. Ztnzen- dorsstraße 17, Sonntag nachmittags 3 Uhr durch Vorführun gen und Vorträge das Programm der CVIM. jedermann erläutert werden. Nun, Dellen der AuslandsdenNchen. Tie Zeiten sind nicht dazu angetan, lustige Feste zu feiern. Aber wenn der Bund der Ausländsdeutschen leine Getreuen zusammenrust, um sic einmal sür wenige Stunden ihre Sorgen vergessen zu lallen, so weiß man, daß der Zweck deS Ganzen stets ein sehr ernster Gedanke ist. Tie Ortsgruppe Dresden, die sich diesmal am Freitag im „Waldschlößchen" überaus zahlreich zum diesjährigen Herbstvergnügen zusammen gesunden hatte, feiert ja nie in erster Linie um des Ver-' gnügcnS willen. Es gilt vielmehr, immer wieder Geld zu schassen, um die vielen in Dresden wohnenden und in drückend sten Verhältnissen lebenden auslandsdeutschen Familien tat- kräftig zu unterstützen. Sie sollen sehen und empfinden, daß die Heimat ein Herz für sie hat. DaS brachste auch der rührige VergiiiigungSvorstand Ritter in seiner Begrüßung», an spräche warm zum -lusdruck. Ter Flüchtltngsstrom »ach dem alten Vatcrlande habe keineswegs nachgelassen. Vor einigen Tagen erst seien wieder vier kleine Waisen auS Sowictrußland eingetrossen, und nächste Woche werden ver triebene Deutsche auS Rumänien erwartet. Fast täglich er schienen AnSgewiescne in ber Geschäftsstelle, neuerding- vor allem aus Südlirol. aus der Tschecho-Slowaket nnd Polen. Ihre Not sei oft grenzenlos. Bilder des Entsetzens rollten sie auf: denn die snstematssche Zerrüttung der deutschen Familien im Ausland sei unkengbar und ganz nnerhört. Alle diese Menschen, unsere Vrüder und gute Deutsche, die einst Pioniere des DeulschtumS im Auslande waren und unserer Wirtschaft größte Absatzgebiete verschafften, dürsten, nachdem Ne alles bis aufs lebte verloren hätten, nicht auch noch mora- lisch zn,rn«d« gehen Hier dedsrsr «» kelner Nederlegnng. Hier « »sk, geh»««» «erden, «eid geschafft »erden ,« jede» Preis. Daneben had« es ftch der vnnd «nr Ansgab« gesetzt, dt« Lied« »n« Vaterland« dei den noch i« Nnsland« letzenden Deutsche« », erhalte« nnd ,n stärken. Es, mähten kftdle«. dah in der Heimat Mensche» ledten. dl» fte nicht »ergäßen nnd die ansgewlelenrn Stammesbrüder tatkräftig nnterstlltzten Di« Inlandsdentlchen aber müßten a«sgeklär1 werden ützer dte Leiden, dte ihre Brüder draußen ertragen müssen, so Mil- lionen Deutsche lebten in krrmde» Länder« N«r wen« diele dauernd kür Absatz der deuskchen Erzengntlle tm Ausland Sorge »rügen. werde die heutig« Parole der Ervortstelgerung von Erfolg tzegleltet sein. Also Helsen und fürder« sei jede» Deutschen erste Pflicht. Wo lösche Prinzipien gepflegt werben, da gewinnen dte Fest« einen lobenswerten Inhalt. Nutz man gönnte es tzen versammelten Ausländsdeutschen von Herzen, daß dte Kirmes- frier einen überaus fröhlichen verlaus nahm. Für Nnter» Haltung war reichhaltig gesorgt. Da» Tanzorchester Ktttan spielte ftetßtg zum Tanze aus. Da» Lchrammeltrlo »Lustige vlake" bot feine bekannten ulkigen Sachen, nnd in einer her- vorraaend betchickten Tombola konnte man außerdem noch an- sehnliche Gewinne machen. Hoffentlich entspricht ber Rein- ertrag dem edlen Zwecke. — Pl«tz«,sik»» »» «us dem Alimarkt lolett dl« Kapelle de» I. iSächs.t Art »Regt. «Leitung: Musikmeister Waldau!: KrönungSmarlch au» der Over: „Die Folkunger". von Kretschmer: Vorspiel zur Oper „Der Wildschütz, oon Lortzlng: Serenade, von Molzkoivskl: Fantasie aus der Oper Madame vutterslo", von Piicelnl: Herbftweiscn. Walzer, von Waldteufel: Parademarlch des ebem. 78. Feldart.-Regt.: Baraiarla-Marsch, oon Komzak. — Im An- schloß an den Wachauszug von »2H0 bl« l.l» Uhr Ipleli aus dem Wassenvlatz vor dem Blockbau» Neustüdler Markt, dl« Kapelle de» l. IISgcr-1 Ball. Ins.-Rcgl. >0 (Leitung: Obermusik- meister Thielei: RcaimentSkinder. Marsch, von Fueik: Ouvertüre zur Over „Martha", oon Flotow: Du sollst der Sailer meiner Seele sein. Lied au« der Operette „Der Favorit", von Stolz: Marich der ehem. Garde-Kürassiere, von Llmon: Armee-Marsch Rr. SW. von Treuster. — Aalksmohl - Abend«. Da» nächste Vvlk»wohl - Konzert am Dlen»Iaa vermittelt die Bekanntschaft der >a pantschen Sängceln vatsne fluasa, dl« Hingst In der Berliner Singakademie wie ln London. Wien, Kopenhagen, Stockholm usw. großen Erfolg hatte und zum ersten Mal» In Dresden aultrltt. Da» Programm der durch einen hoben, leuchtenden Sopran ausgezeichneten Künstlerin bletet neben Liedern oon Händel. Mozart, Schumann auch 1«x>- Nische Lieder von Kosak» Aamada sowie die große Butterfly-Arie. — Am Mittwoch — Bußtag — gelangt die KleinstadtkoinSdle „Der Glück »wagen" von Ottomar Enking ol« Nachfeier seine« W. Gcburt»Iage« zur Dresdner Erstaustiihrung. In der neben dem Spielleiter Earl Himmermann «. a> Marianne Fritzsche. Eharlottc Friedrich. Anna Sibendler, Eisriese Lutz. Tony Rubens. Dar!« Weiner» uns Mar ISbntg beschäftigt Nns. — Am Donnerstag bietet Oermann Joch «Berlin! ln der Kaufmannlchaft einen Llchtbllder- vortrag „st u m deutschen Rhein ", und zeigt de„en malerische Nfer mit ihren Ltästen »nd Burgen von SSln bi» Mainz. Karten zu allen genannten Abenden für lesermann bei Ries« «n» Manisch sowie tür MttgNcser Daisenhausftraße »L, wo auch Nenanmekdungen erfolgen kdnnrn und ermäßigt« Theaterkarten aasgeaebe» wersen. — Sitz,«, Kaßra. der indische A»"hi nud Tempeltänzer »«« Hofe des Maharadlch» »,n Beroda. führt Freltaa. den 18. November. 8 Uhr. im Harmonielaal« die Kasteiungen und Wunder der flogbi vor. die sür den Laien unerklärlich, für den Mediziner Rätsel sind, außerdem einen echten inditchen Schlangentanz. Karten bei v. Bock. Prager Straße S. Im Residenzkaushau» und an der Abrndkail«. — Photographische Ausstellung. Die Photograohen.Innung (IwangSlnnung der AintShauptmannlchaften Dresden. Frciberg und Meißen! veranstaltet vom ld. bl» R>. November im Kunftau»stellungS- gcbäude an der Lennsltraße eine Ausstellung oon Arbeiten Ihrer Mit glieder. — Gleichzeitig wird da» Srgebni» eine» Wettbewerbe» ge- zeigt, »vrlchen die Mimosa. «-G„ unter den Mitgliedern der Innung zum AuSirag gebracht hat. Tie Ausstellung ift bei freiem Eintritt täglich von II bi» 7 Uhr geSfsnet. < ^ Bugs« el'/stld«tpb «ckiratdt: dltt äao, von «te yMplaltao teonrertüdgot var teil ln laäae W-ts« rusiteäeii. Se deittttlgt» vtaäee matn« «son leOtiae xe- »i-Laet« snaccki«. ä»t> »»«»»t-Rtzontao- tontoaeaaat« äuntiau» «mtktaaat, »luä unä cka» »»II zack«» »»- M « ckarao KatzoUral »utuetimon tläuoan. vresäoer tlnn», rentrnNIlsLtnr-knsssK«, Vnlssostsusslr.». SO »PHllLlLK »PDS SvSI»« DDtztt SIurPHSN LZTtzrß Anzahl großer lavanischer Batiken. DaS Museum ist »m Sonntag von Ist bis < Uhr. am Bußtag von M bi» l ILr, die übrigen Wochentage lautzer Montag- »vo -0 bi» 3 Uhr geostnet. Eintritt unentgeltlich. tz Neue Galerie Arnold. Ein neu entseckte» Gemälde von Han» v. Marse» ist zurzeit ausgestellt, ein hervorragende» Werk an der reifsten Zeit. Da» Bild hat sich in Rom ln dem Hau» vor- gesunden, in dem Han» von Marse» gewohnt hat. — Im Schau fenster Gemälde oon Mar Nabe»: „Ncsidenzplatz in Salzburg". 7 Galerie Reue Kauft Fides «Strirvestraße ft». Letzte Woche der Franz. Mare - Ausstellung. Diesen Sonntag geöffnet von 1l bi» I Uhr. Nächsten Freitag hält Rudolf Probst nachmittags Uhr eiue Führung durch die Ausstellung. Im Kabinett am Fer- dinandvlay: Neue Keramik, neue Beleuchtungskörper. 7 Kunstausstellung Max Sinz: Nene Werke von Otto Plooel, Alerander Rau, Paul Wendling, Willy Tiedsen, Walter Gasch, R. Goeßler. 7 Kuusthaudluug Oswald Haberland sReichöstraß« 3j. Brvnze- vkastikcn hiesiger uns auSwärligcr Künstler au» der Erzgießerel Pirncr und Franz, Dresden, — GemSIdc-DonderauSstellung Erich Haberland. Dol'chewislikches Theater in Berlin. „Rasputin, dte Romanows, der Krieg und das Volk, das gegen sie aus st and" —. so der Titel dieser Komödie, so die Komödie dieses Titel». Ursprünglich hatte man uns das Drama „Rasputin" von Tolstoi ver sprochen, aber was Piscator daraus gemacht bat. erkennt man schon auS dem Bandwurmtitel. Für ihn war daö Drama nicht viel mehr als Mittel zum Zweck einer groß- zügigen Vcrhetzungsrcvue bolschewistischer Prägung. Nach einer pünktlich halbstündigen Verspätung hebt sich der Vorhang. Sieh da: die Weltkugel, dte das Warenhaus Tictz krönt, hat sich aus Piscators Bühne Herabgelasien. ES ist der neueste Einsall dieses fieberhaft schöpferischen Ncgic- talents: aus der Krciölerbübne ist die Kuglerbühne ge worden, ein Globustheater, in dem sich bald oben, bald unten, bald rechts, bald links eine Klappe össnel zur Darstellung einer Szene. So hätten wir also endlich die Bretter, die die Welt bedeute»? Leider bedeuten sie nur die Well PiScator». Schon leuchten an einem langen Ranbstrcisen der Bühne die deutenden Worte aus: „Bitte, nehmen Sir es unk nicht übel, wir fangen immer wieder vo» vornc an." Und — täuscht mich mein Auge, oder nein tatsächlich beginnt statt des versprochenen Drama- ein Kino primitivste« Geschichts unterrichts, nichtssagende Porträte regierender Persönlich keiten, „von vorne" bis zum Weltkrieg" erscheinen und ver schwinden. dann heben die KricgSbilder an auf dieser Wclt- bübne, ein Riesenkintopp, in dem marschierende, kämpfende und endlich revoltierende Truppen auf der «ugclfläche vorüberwirbeln, dazwischen alle möglichen und einige nndere Bilder aus der Krlegözett. so die drei Kaiser je ans einer Klappbühn«. Oben der Zar, link» Wilhelm II.. recht» Franz Josef, alle drei beten nacheinander, beteuern ihre Unschuld am Kriege und schelten aus den bösen Feind. iSerab« bet dem deutschen Kaiser wirkt die Karikatur geschmackloser al bet den beiden anderen, während Franz Joses mit gutem Humor gespielt wird (Wittmaniij. Frankreich, England, Amerika bekomme» nur gelegentlich einen sanften Settenhtcb ob ihrer kapitalistischen Weltwirtschaft. So bleibt genug Raum sür eine Apotheose Lenins, dessen kahler Mongolen- fchädcl mit den Zwtnkerangen als der Gott auS der Maschine tritt und die denkwürdigen Worte spricht: „Bürgerkrieg, nicht Frieden ist unser Ziel". Und sonderbar, höchst sonder, bar. die Pazifisten tm Parkett klatschen sich dte Hände rot bei diese» Worten. Vernunft wird Unsinn... Alles dies nnd vieles andcre, daS deS Raumes wegen nicht einmal ermähnt werden kann, wurde ln einer technischen Vollendung gegeben, dte dem Dptelordner Piscator, rbensv wie die schauspielerischen Leistungen, die auf» charakteristischste heranSgcschlisscn sind, zur Ehre gereichen. Außerordentliche» wurde geleistet. Und doch — wenn Piscator, wohl in dem richtigen Gefühl, daß er unS ein starkes Stück zumutet, von vornherein um Entschuldigung bittet, so müssen wir Ihm er widern: Netnl Diesen Geschichtsunterricht durch dir rote Brille gesehen, diese diblia pauperum. dies faustdicke Auf trägen einer höchst einseitigen, auf öden Kollektivismus hin- zielenden Weltanschauung, haben wir nachgerade saU Wir kennen den Krieg »nd sein« Geschichte einigermaßen, wir wissen auS zahllosen Kinos, wenn nicht ans eigener An schauung, wie marschierende Soldaten auSschen. Und wenn wir cS bet PiScator immer wieder anschaucn mttsirn, so wollen wir eS nicht immer aus diesem engen Gesichtswinkel auS sehen, nicht in bolschewistischer Aiifmachung. Unsere deutsche Kultur steht zumal aus dem Gebiete der Kunst wvlkcnhoch über diesen Ausgeburten mongolischer Hirne, die immer nur das Roheste, Platteste gerade für gut genug halten, die stumpfe» Massen aufzupeltschen. Wo war' denn das Nasputtn-Drame von Alexet Tolstoi geblieben unter diesem wüsten Naiikenwerk? Es war zum Glück nicht ganz umgcbracht. Das Drama „Rasputin, ober dte Verschwörung der Zarin" beginnt in dem Landhaus« der einflußreichen Hofdame Wyrubowa. Ihr Geburtstagstisch vereint nach und »ach alle wichtigen Personen des DramaS bis hinaus -um Kaiserpaar, ein nicht neuer, aber noch immer sehr zweck mäßige, Kunstgrtff zur Etn'vhrnng der Personen „nd zur Orientierung über die Lage. Schon hat Rasputin. dieser un heimliche monströse Wandcrmönch. der daS Zarenpaar nicht anders als Papaschka nnd Mamaschka nennt, die heimliche Macht in den knochigen Vaiiernhändcn. Er stachelt die Zarin znm Staatsstreich. Bald sehen wir ihn ln seiner eigenen Wohnung alS rücksichtslosen Gewaltmenschen verschlagen und gemißsüchtlo aber gespannt ms» h-mmung-loser Energie. In fesiclnd-m Gegensatz folgt lAkt 3l da» Hauptquartier. Der Zar, überwältigend komisch in seiner völligen Rat- nnd AhnnngSsosigkess. beschäftigt sich in ber Hanptsache mit Amateiirphotvgraphsc und Patlencclegrn: wenn er aber ein- mal „regiert", trifft er die lächerlichsten Anordnungen, so schickt er seine Soldaten ohne Gewehre lnS Feld: „Gewehre werben sie sich schon tn den Geseihten erobern." Die Zarin, klüger und charakterstärker al» er. aber tn der Sorge um die Dynastie und um den Thronfolger gemütskrank, tn ver stiegener Mystik ganz dem Wundermann Rasputin ergeben. Beide sind noch immer optimistisch. Ein furchtbare» Dröhnen hält der Zar iür Schießübungen seiner neuen ScchSzvller, in Wahrheit wirft rin Zeppelin Bomben aus daS Haupt quartier... Inzwischen haben Hofadel und die „Schwarze- Hundert"-Partei beschlossen, den allmächtigen Rasputtn zu er morden, um den Großfürsten Dlmitry zum Kaiser -u krönen. Es sind dte spannendsten Szenen deS Drama»: wle der miß- trautsche Mönch einer Einladung des Fürsten Iusiupow Folge leistet, ber ihm vergifteten Kuchen und vergifteten Wein vor- letzt. Die Bärennatur de» Bauernmönchs widersteht selbst dem Zyankali und einem Rcvolverschuß, aber endlich erliegt er und wird halbtot tn ein Eisloch geworfen. Der letzte Luf tig entwirft tn drei Bildern das sehr sorgfältig gc-etchncie Porträt der gemütskranken Zarin. Sie ist erschüttert von dem „Märtyrcrtod" Rasputin». fühlt sich letzt aber erst recht berufen, als Alleinherrschcrtn ihn zu rächen, und wird von Ihren Kreaturen darin unterstützt, bis endlich die Revolution wie eine steigende Flut herctndringt. Noch tm letzten Augen- blick glaubt dte Zarin an ihre von Gott gestützte Macht, bi» ihr ein Arbeiter mit vorgestrccktcm Bajonett entgegcntritt: „Nur sachte, Bürgerin.. " Bei der Schmierigkeit, geschichtliche Vorgänge au» nächster Nähe dramatisch zu gestalten, muß anerkannt werden, daß eS Tolstoi leidlich gelungen ist. Und wenn PiScator leider seine Tcxtltcseränten immer nur zur Nrbentür hereinlüßt, so hat er sie doch, sobald sie einmal Platz genommen haben, sehr anständig bewirtet. ES war eine Vorstellung erlesener Art. Im Mittelpunkte Paul Wegen« r alS Rasputin. Ncberzeugend schon dnrch seine ostasiatischr GestchtSblldung, stellte er mit der eigenartigen Mischung von Intelligenz und Instinkt, die diesen Künstler auSzetchnet, da» rätselhafte Monstrum deS WundermanneS mit bärenhafter Wucht und unheimlicher Schlauheit dar. berstend von elementarer Kraft und vor dem Mord schon tm Blick bannend und berückend. Hervorragend daS Zarenpaar. TtllaDurteuxal» blond« schlanke Alexandra, ließ nicht, wie oft unter schwacher Regie, die Gegensätze aufeinanderknallen, sondern entwickelte die Gemütskrankhett der mystisch umdiistrrten, auch politisch okkulten Fraucngestalt aus ihren tragischen Schicksalen. Ein Meisterstück psycholoatsch wie darstellerisch war ber Zar von Erwin Kaiser. Diese müden, nervösen, suchenden Augen, diese ganze flcischgewordene Will-nlosigkrit eines im Grunde guten, aber beschränkten Menschen, der rat- nnd b»Mo» ans seinem Hohen Posten steht bleibt unvcraeßltch. Gran ach al» Lenin besonders avylanSiretbend. Da» Ensemble, dle Bühnenbilder sTraugott Müllerl vor allem der da» Ganze leider beherrschende Film, alle» war von hoben, Rang und Reiz. Wenn PlScator sich einmal losmachen könnte von den Handschellen und Scheuklappen einer extremen Partes — es wäre ein Ziel, aufs tnnigste zu wünschen. Karl Strecke«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)