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Dresdner Nachrichten : 13.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192711136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-13
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1927
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117 Nr. 5Z2 1, EW» 1S.N« 7^P.!^7.'LLL M A»E «f di» letzte »ratsche «M««j,ü. Zion Tr. H H Kritzinger. Wilhelmshaven. Tao mit Spannung erwartete kosmische Ereignis de» Ztorubergangea dea Planeten Merkur übe» die Lvnnenscheibe konnte ->», >0. November bei aufklarendem Wetter ver. 'ch>ebe»!lich «kubiert werden Schon in den monatlichen Ueber- «icine» der 'Vorgänge am Lternenhimmel batten wir darauf lunaennesen und angedenlet, das; bis zum nächste» Merkur- dulchgang noch zehn Jahre verstreichen ivürden. In diesem Ianrhundert haben erst drei Merkurdnrchgänge ftaiigesunde». und ich hatte bas besondere Glück. davon die beiden am >t, November IM7 und am 7. November 1011 sowie den gegenwärtigen zu beobachten. Es wird von Interesse sein, einen Blick in die Schwierigkeiten tun zu können, di« sich bem beobachienden Astronomen dabei enigcgrnsteken können. Nachdem ich die beiden ersten Merkurdnrchgänge aus ver- i ner Sternwarten gesehen hatte, konnte ich den letzten auf bem Wilbelmshavener Observatorium beobachten. Am Morgen des 10. November d. I. war eö vielfach recht kalt, und in Wilhelmshaven hatten wir sogar Nachtfrost. Die Wirkung der aiifgehenben Sonne machte sich daher infolge der zunehmenden Einstrahlung durch lebhaften Ausgleich der verschieben temperierten Luftschichten bemerkbar Die Folge davon kann sich der Leser leicht vergegenwärtigen, wenn er an bas Flimmern denkt, das man im Sommer über heißen Dächern auch mit unbewaffnetem Auge oft wahrnehmen kann. Diesmal wallte das Bild im Fernrohr infolge des niedrigen Sonnenstandes sehr stark. Dazu kam die eigen» artige atmosphärische Strahlenbrechung, die daS schwarze Mcrkurschcibchen farbig in die Länge zog, so daß eS auf dem ProjektionSschirm oben rötlich und unten bläulich aus» iah. Niemand kann nnter solchen Bedingungen eine scharfe astronomische Beobachtung erwarten, und die Verfolgung d«S McrknrburchgangeS batte natürlich auch unter diesen Witte rn,igscinslnisen zu leiden. Immerhin ergaben die einzelnen Tiöichnitte der BcobachlungSreibe nnter sich befriedigende innere Nebcreinitimmnng. Die innere Ränderberührung war iur 0 Uhr 28 Min. 20 Sek. vvrauSberechnet worden. AuS Schälungen beS Abstandes' des Merkur vom Sonnenrande ergab sich unter Berücksichtigung der Breite der wallende» Zone für diesen Abschnitt des Boruberganges der Zeitpunkt g Uhr 27 Mm. 15 Sek., aus einige Sekunden unsicher. Als Merkur dann dicht an den Lonncnrand berangekommen war, trat das gefürchtete Phänomen des .Schwarze« Tropfens* rin. Der Beobachter befindet sich dabei In einer geradezu hilsloien Lage: er wein, dag sich eine Täuschung vor ihm abrollt, und kann doch nichts dagegen tun. weil das Phäno. men min einmal so aussicht. Ich hatte den Eindruck. als ob Merkur eine lange feine Spitze gerade ans den Svnnen- rand zu entsandte, deren Anstelle» von dein Flimmern der Lust bceintrachügt winde. Wenn inan nach der übrigen Kontur des runden Scheibchens die Nänderbcrübrung be urteilte, so trat sie bei breitem Auslauscn des „Tropfens* nach beiden Seiten um 9 Uhr 27 Mi». 17 Sek ein. Beide Beobachtungen lassen übereinstimmend daraus schließen, daß die innere Nanderberiihrung beiläufig eine halbe Minute früher eintrat, als die 'Vorausberechnung angab. Dies nimmt mit den Erwartungen überein, da Merkur in der letzten Zeit sowieso ein wenig flinker gelaufen zu sein schein!, als »oransbcrechnet war. Diese Unvollkommenheit der Newcombichen Planetentascln ist de» Astronomen bekannt und schon seit einer Reihe von Jahren Beranlassiing gewesen, daß neue Mcrknrtaieln ausgestellt werden. Erwartungsgemäß waren auch verschiedene Aonnenslecken zu sehen, darunter eine größere Gruppe nahe der Mitte des Tagesgesiirns, ein kleiner Fleck nahe dem Bereich des aus- tretenden Merkurs und ein mittlerer am Ostrande herauf- kommender Fleck. Weitere Beobachtungen sind selbstverständlich noch nicht bekannt, da ich diesen Bericht am Tage des Vorganges selbst aufgebe Es wird von Interesse sein, die Feststellungen der einzelnen Sternwarten miteinander zu vergleichen, worauf wir jedoch erst im Rahmen unserer nächsten Sternwande rungen ziirückkommc» können. Da» ,T»t« Meer* wird lebendig. — Nie de» «««lisch« «tze»teir«ft Kali er,««««« «i>. — Deutschland »portiert jährlich für »« Mills,«»« Mark Katt. — «ach l« R«Na«b »e«e Kaltlager. — Borlüssig k«i« Gr««b »«« Prfii«is»«s. Bon Dr. Ignaz Sauer. Vermischtes. Sin Auto mit Relchsweftrsoldaler, verunqliitk». In der Nähe der mecklenburgischen Stadt Gadebusch ver unglückte ei» mit 15 Reichswehrsoldaten besetzter Lastkraft wagen. Zur Geländebesprechung sollte eine Truppe der Schweriner Reichswehr nach dem Dorfe Roggendors gebracht werden. Dem Fahrer des Kraftwagens gelang es nicht, einem größeren Stein, der wegen der Ncuaiisschuttiing der Chaussee dorthin gelegt worden mar, auszuweichen. Durch den An prall gericr der Wagen gegen einen Baum, so daß fast alle Inianev vom Wage» hernntergeschlendert wurden. Durch den Anprall wurde die Karosserie des Wagens abgerissen. Ein Reichswehrjoldat erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, ein anderer eine erhebliche Beinqucischnng. Mehrere Soldaten erlitten leichtere Verletzungen. Tie Schwerverletzten wurden «»fort ins Schweriner Lazarett befördert. Michael Bohnen bei einer Filmaufnahme verleyi Bei de» Ausnahmen für den neuen Ufa-Film „Die ge heime Macht", der zurzeit in Neubabclsberg gedreht wird, mußie Michael Bohnen, der die Hauptrolle in diesem Eilm spielt, in einer Bcrfolgungsszene über einen gedeckte» Tüch springen und dann eine Glastür aufreißen, um zu ent fliehen. Bei dieser Szene glitt Michael Bohnen aus und fiel in die Glasscheibe. Eine Anzahl Glassplitter drangen bem Künstler in den linken Unterarm und zerschnitten eine Haupt- ader. so daß ei» sehr starker Blutverlust eintrat. Michael Bohnen wurde sofort nach dem Obcrlin-.Krankenhaus in Pots dam transponiert und später in seine Wohnung entlassen, wo er mehrere Tage das Beit hüten muß. Die Aufnahmen erleiden infolge dieses Unfalles eine Unterbrechung. Uebersuhfunq des..^vaffenftillfiandswage»»" noch EonpHone Der Salonwagen des Marschalls Fach, in dem der Wassenüillnand unterzeichnet wurde, ivurde am Freitag von seinem früheren Standort. dem Hof des Invalidendomes, nach Eompngne übergeftilirt und dort auf einem Gleis an derselbe» Stelle, wo die Unterzeichnung erfolgte, in einer besonders konsirnierien Halle untergcbracht. Der Zeremonie wohnten als Verirrter der Regierung der Marine,ninister so wie Marschall Fach und verschiedene Generale bei. Bizarr zerklüftet sind die User de» Bahr Lut — io lautet der arabische Name des «Tote» Meeres*, das in der Bibel als der „Salzsee* bezeichnet wird. Salzsäule» erblickt der Reisend« am Ostuser diese» Binnenmeeres, dav mit seinen 880 Quadratkilometer weit größer als der Bodens« ist, dessen Oberfläche sich nur über 588 Quadratkilometer erstreckt. Sal- zig, von lebcniötrnber Schärfe ist auch das Wasser des Bahr Lut. Sein Fisch kann in diesem See leben, kaum vermögen sich einige Pflanzen in ber Nähe des Toten Meeres zu halten, und die ungünstigsten klimatischen Verhältnisse, die Schwefel dämpf« «nb die übrigen Safe, die dem Boden entströmen, ver. treiben jedes Lebewesen von diesem schrecklichen Ort. Dort, wo nach biblischen Berichten die Städte Sodom und Gomorra vernichtet wvrden sein sollen, wird nun eine große Industrie entstehen. Es klingt wie rin Hohn aus alles, was die Mensch, beit bisher geglaubt hat. daß findige Köpf« nun gerade auL dem Asphalt und dem Schwefel, die strafend vom Himmel regneten, und au» den Salzen, die die Entwicklung ledeö Lebens, jeder Fruchtbarkeit, jedes Reichtums verhinderten, Gewinn ziehen wollen. Der Untergang der beiden Städte, seit einigen tausend Jahren für Millionen von Menschen ber sichtbare Beweis für Gottes rächende Hand, soll nun industriell auSgenuyt werden. Die Geologen haben errechnet, welche Werte in diesem Binnensee, der einer Naturkatastrophe, wahrscheinlich einer Erdsenkung, seine Entstehung verdankt, wohl verborgen sein mögen. Allein an reinem Kochsalz enthalten di« Wasser deS Bahr Lut 12 Milliarden Tonnen, «ine Menge, von der man sich kaum eine bildhafte Vorstellung machen kann. Noch größer Ui der Gehalt an Ebiormagnestum, den man auf 22 Milliarden Tonnen beziffert. Dazu kommen 2 Milliarden Tonnen Chlor- kalzium, fast I Milliarde Tonnen Magnesiumbromit und schließlich lft! Milliarde Tonnen Kali. Dir Ausbeutung dieses gewaltigen Salzlagers hat sich der englische Chemietrust ge- sichert, die „Imperial Chemical Industries Lid.*; dieses Niesenuntcrnehmen wird eine neue Gesellschaft unter dem Namen „Dcad Sea Development Company* ins Leben rufen und naN der Errichtung der entsprechenden Anlagen für die Verarbeitung des Rohstoffes vor allen Dingen große Mengen Kali auf den Markt werfen. Damit ist dem letzten deutschen Weltmonopol, das schon durch die Abtretung Elsaß-Lothrin gens stark ins Wanke» geraten war, der Kaliproduktion, ein neuer Konkurrent entstanden, und die Befürchtung ist nicht von der Hand zu weisen, daß die deutsche Wirtschaft durch die neue englische Gründung schwer geschädigt werden könnte. Die Bedrohung für den deutschen Kalibergbau ist Ih« so größer, als in den letzten Jahren auch an einigen anderen Stellen der Erde mächtige Kalilager entdeckt worben sind, deren Ausbeutung den Preis für dieses noch vor 80 Jahren v verachtete und vor einem Jahrzehnt auf der ganzen Welt dringend gesuchte Salz unter Umständen katastrophal senken könnte. In Spanien ist man ans Kali gestoßen, und nach Moskauer Meldungen habe» im Jahre 1025 durchgefühtte Bohrungen bei der russischen Stadt Solikamsk im Gouverne- ment Perm ebenfalls zur Entdeckung gewaltiger Kalilager geführt, von denen man bchanpiet. daß sie eine Fläche von inehr als 10 Quadratkilometer einnehinen und nur 100 Meier nnler der Erde liegen sollen. Nach russischen Schätzungen muß man annehmen, daß diese Kalilager nach den deutschen Fundstätten bei Staßfurt die größten der Erde sind. Die Lager befinden sich am User der Kama, die schiffbar ist. so daß der Abtransport bis Leningrad aus dem Wasserwege möglich wäre. Solche neuentdeckten Lager haben aber trotz allen glän zenden Borberichlen schon häufig schwer enttäuscht, wenn man sic dann ernstlich in Angriff genommen hat, und der deutsche Kalibergbau braucht sich also vorläufig nicht allzu sehr über die russische Zukunftsmusik zu erregen. Auch von den ameri kanischen Kalivorkommen Hai man vor einem Jahrzehnt be- haupiet, daß sie geeignet wären, Deutschlands Weltmonopol z» durchbrechen. Tatsächlich wurden in der Kriegszcit und in den ersten Jahren nach dem Kriege erhebliche Mengen Kali in Amerika gefördert: am meisten im Jahre 1018, in dem aus 188 000 Tonnen Rohsalz fast 50 000 Tonnen Kali gewonnen wurden. DaS bedeutet aber wenig gegen eine durchschnitt- fltche dentsch« IahreSerzeugung von 1 Million Tonnen Kali, und es bedeuiet noch weniger, wenn man bedenkt, baß in den letzten Jahre» In den Bereinigten Staaten noch nicht einmal die Hälfte dieser Kriegsproduktion erreicht worden ist. Da gegen habe» die Bereinigten Staaten im Jahre 1025 noch immer «82000 Tonnen Kalisalz« von un» lausen müssen Dennoch soll man dt« amerikantfcht Kaliinbustri« nicht unter schätzen, di« von den Bereinigten Staaten unter Verschwen dung ungeheurer Summen und mit Hilfe neuer Verfahren zur Herstellung hochwertiger Kalisalz« aus den verschiedensten kalthaltigen Rohstoffen geschaffen worben ist. Betrug doch unser« Ausfuhr nach be» Bereinigten Staaten im Jahre UM noch 812000 Tonnen Kalisalze, also mehr als doppelt so viel wie im Jahre 1025. Neben Amerika kvmmrn die andere» kalierzeugenden Länder, wie Polen oder Indien, gar nicht I» Betracht — natürlich mit einer Ausnahme: denn Frankreich hat mit dem Elsaß eine» wichtigen Teil ber brutschen Kali- lager erworben und im Jahre 1028 an» rund 2 Millionen Tonnen Rohsalz 810000 t, Kalisalze erzeugt. Penn Deutschland also auch immer noch der wichtigste Kaliproduzent ber Erde ist. so hat steh doch unser Export von IN Milliarde Tonnen im Jahre 1013 auf 1 100 000 Tonnen im Jahre 1025 vermin dert. WaS daS für die deutsche Volkswirtschaft bedeutet, leuchtet besonders dann ein, wenn man statt der Mengen die Werte vergleicht. Im Jahre lOlS wurden sür nahezu «1 Mil lionen, 1028 aber nur noch für rund 60 Millionen Mark Kali salze ausgeführt. Wenn aber auch ber deutsche Außenhandel in diesen Sal zen zurückgcgangen ist, so bat sich doch der Absatz im Inland außerordentlich gehoben. Mehr als 200 staatliche und prinaie Schachianlagcn. in denen rund 55 MO Bergleute und Arbeiter beschäftigt sind, fördern täglich das kostbare Salz, das sich in unendlichen Lagern in der norddeutschen Tiefebene vorsindei, an» Tageslicht. AuS Lagerstätten, die 800 ViS 1000 Meier unter der Oberfläche liegen, werden die Mohsalze mit Spreng, stoffen herausgeschossen. Noch in ber Mitte des vorigen Jahr hunderts hat man diese Salze, deren Zusammensetzung man nicht kannte, in der Nähe von Staßfurt tn großen Halden als wertlos«, störende Decke fortgeräumt, um auf eine Kmh- lalzschlcht zu gelangen, deren Abbau beabsichtigt war. Erst später entdeckte man, daß diese Abraumsalze außerordentlich wertvoll sind, und nun bohrte man überall nach dem vorher verachteten Salz, daS in die norddeutsche Tiefebene gelangte, als diese noch einen Teil des Weltmeeres bildete. Die Kali salze sind zurückgeblieben, als dieser Meercsarm sich in einen Binnensee verwandelte, dessen Wasser im Lause der Zeit ver dunstete. Statt die Meeresablogerungen aus dem Boden heraus- zngraben, kann man natürlich auch einem Meer. daS die selben Salze in konzentriertester Form enthält, seine kostbaren Beimischungen entziehen. Diesen Versuch will seht der eng lische Chemieirust mit dem Toten Meer auSführen. Das Projekt ist sehr aussichtsreich, und die Engländer haben auch schon errechnet, wie groß der Geldwert ber erst zu erschließen- den Schätze sein wird. Dabei veranschlagen sie allein das Kali auf die ungeheure Summe von 280 Milliarden Mark. Es ist müßig, zu errechnen, wie'groß der Wert des Kochsalzes, des Broms, des MagnesinmchloridS, ber GipSmengen und anderer Salze ist, da man natürlich nicht das ganze Tote Meer ausschöpfen und auf seine Bestandteile verarbeiten kann. Aber schon vor einiger Zeit haben Jntercssentengruppen damit gedroht, daß mit der beginnenden Ausbeutung ber Im Bahr Lut vorhandenen Kalimengen dl« Kalipreise um mindestens 50 Prozent gesenkt werden würden. Ganz so pessimistisch braucht man in Deutschland den Angriff auf das deutsche Weltmonopol in Kali nicht zu beurteilen: es ist vorläufig noch nicht einwandfrei geklärt, wie teuer die geplante Ge winnung der Kalisalze aus dem Meereswasser sein wird Man muß ferner auch daran denken, daß der Kaliverbrauch 'der Welt ständig wächst: 1« mehr Länder zu einer intensiven Landwirtschaft übergehen, um so mehr Kali wird gebraucht werden und um so weniger wird Deutschlands Kalibergbau durch den Wettbewerb des Auslandes geschädigt werde» können. tschechische Kraftfahrzeuge standen, die bei Nacht und Nebel über die Grenze geschafft worden waren. Durch die ver. schärfte Grenzkontrolle ist es setzt gelungen, eine Anzahl von Personen sestzustellen, die offenbar zu der Schmugglerbande gehören. Die eingeleitete Untersuchung ist noch nicht ab geschlossen. doch hat es den Anschein, als ob die Verhafteten in Oberschtesie» selbst Helfershelfer gehabt haben, die die Fahr zeuge mit falschen deutschen Nummern auSgestattet haben. Auloschmuaqel im qrotzen L ltl. Die oberichlesischen Polizeibehörden haben sich veranlaßt gesehen, i» letzter Zeit eine scharfe Kontrolle der aus der Tschecho-Slowakci nach Oberschlesien führenden Landstraßen vorzunehmen. nachdem sich hcransgcstellt hat. daß eine Schmugglerbande eine Anzahl Kraftwagen über die Grenze geschmuggelt Hai. Die Tätigkeit der Schmuggler wurde da durch sestgestelli. daß in der verstoßenen Woche eine Meldung aus der Tschechv-Slowakei »ach BreSlan gelangte, daß in einer tschechischen Grenzstadt eine wertvolle Maschine, deren An schaffungspreis 80 000 Mark betrug, gestohlen worden sei und daß die Diebe vermutlich über die Grenze gelangt seien. Nach forschungen in Breslauer Garagen ergaben, daß der Wagen tatsächlich in einer Autounterkunfi eingestellt war und bereits deutsche Nummernschilder trug, obwohl seit dem Diebstahl kaum acht Stunden verflossen waren. Weitere Untersuchungen hals-» s>*2 dich tu der betreffenden Garage andere Dogelschutzbettrebunqen in Italien. In einem sehr bemerkenswerten Aufsätze der Mailänder Zeitung „II Sole" über die Bekämpfung der Olivenslic^e wird der Wer: des Vogelschutzes für die Bekämpfung schäd licher Insekten eindringlich hervorgehoben. Im Hinblick auf die großen Verluste, die der Landwirtschaft durch die Olivcn- sliegc und vor allem auch dem Obst- und Gartenbau alljährlich durch schädliche Insekten zugesügt werden, wird zum Schutze der nützlichen Vögel die Aushebung aller Bewilligungen für den Vogelfang und ein Verbot des Fangens und Erlegens von Vögeln während des ganzen Jahres gefordert. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn diesen Bestrebungen recht baldiger Erfolg beschieden wäre. ** Hochzeit der Prinzessin zu Schaumburg-Lippc. Die ver- wiiwete Prinzessin von Schaumburg-Lippe wird mit dem 27jähr!gen Tänzer Subkow am 21. November in der russischen Kapelle in Wiesbaden durch einen russischen Geistlichen getraut werden. ** Festnahme von Sifenbahuräubcrn. Durch die Fahndungsstelle der Reichseisenbahndirektion Essen ist eine Bande von Eisenbahnräubern festgenvmmen worden, die Güterzüge aus den Strecken Hamm—Soest, Hamm—Unna, Hamm — Langendreer, und Soest — Langendreer systematisch beraubten. Die Waren wurden von Helfershelfer« gn bestimmten Stellen aus den Wagen geworfen und bei Gelegen heit von den Räubern abgeholt. ** Schweres Fabrikunglück. Ein schwerer Unfall ereignete sich auf dem Fabrikhos der Fjrma Wippcrmann, A.-G. i» Ha g e n » D « l st o r n. Auseinandergestelltc Gluhtöpfe fielen wahrscheinlich durch Erschütterungen um und begruben zwei Platzarbeitcr unter sich. Diese wurden schwerverletzt ins Hospital eingelteseri, wo inzwischen der Platzarbeitcr Müller, Vater von 13 Kindern, gestorben ist. Der zweite liegt mit inneren Verletzungen und einem Wirbelsäulenbruch in be denklichem Zustande danieder. ** Verhaftung eines Betrügers. Der vom Polizei präsidium Halle a. d. Saale verfolgte Zigarrenhäiidler Reich- Hardt. der für etwa IOOOOO RM von verschiedenen Firmen ohne Bezahlung Tabak bezogen, diesen weit unter dem Preise verkauft hatte und mit dem Erlös im November v. I. aus Halle geflüchtet war. wurde am Freitag in Wie» verhaftet. Er hatte etwa 20 000 Mk. bares Geld bei sich. Nach seiner lucht aus Halle hatte er sich in Portugal, Spattien und tauen aufgchalten und war schließlich nach Wien gekommen. . „ . . g« herausgenommen werden mußte: auch das rechte Auge ist in Mitleidenschaft gezogen. Der Fall ist um so tragischer, als dieser Tag« die Hochzeit des Mädchens stattfinden sollte. ** Grubenunglück bei Lüttich. In einer Grubenanlage bei Lüttich fuhr ein auswärts fahrender Förderkorb au? un bekannter Ursache über das Ziel hinans und stürzte dann in die Tiefe. Glücklicherweise blieb der Korb jedoch auf halbem Wege'im Schacht stecken. Zwei Arbeiter wurden getötet, zwanzig schwer verletzt. ** Anhaltender Schncesall in den Alpen. Der starke Schneesall hat in den Alpen noch weiter angehalte» und in den höheren Lagen schon eine beträchtliche Höhe erreicht. Die Temperatur ist überall erheblich gesunken. Auf dem Nig! wurde eine Temperatur von 8 Grad unt'r Null und aus dem Pilatus von 10 Grad unter Null sestgestelli. ** Der Kamps gegen die sizilianische Maslia. Während in Palermo ein großer Prozeß gegen 282 Mitglieder der Massig geführt wird, Hai die Staatsanwaltschaft in Palermo die Vvrunicrsuchuiig gegen weitere 275 Mitglieder der Maffia abgeschlossen. Dieser Prozeß soll ebenfalls in Palermo zur Verhandlung gelangen. In beiden Prozessen sind an 000 Zeugen zu vernehmen. Den Angeklagten werden un gefähr 50 Morde, 100 Brandstiftungen und Raubüberfälle aus offener Straße u»h Erpressungen zur Last gelegt. ** Wieder Erdstöße in der Krim. Wie ans Moskau ge meldet wird, sind in den letzten drei Tagen in dem Orte Alnschta in der Krim wieder Erdstöße verspürt worden. Ein Erdstoß war so stark, daß sechs Häuser ciustürzte». * Vom lustige« Onkel Sam. Der mörderischste Berus. „Billy, das Kind, der berühmte Arizona-Ziandii. tötete 10 Menschen, bevor er 21 Jahre alt war* erzähft er „WaS für einen Wagen hat er denn gefahren?* aiftmorieic sie. — Mit l e e r c n H ä n d e n. .„Haben Sic noch etwa? für den Gerichtshof,* fragt der Richter den Angeklagte» vevor das Urteil gefällt wird?" „Nein, Herr Richter." sag! dieser. „Ich hatte zehn Dollar, aber die hat der Rechtsanwalt be kommen." — Immer sparsam. „Nein, was du für Ideen hast! Einen Diamaniring für 1000 Dollar soll ich dir kaufen!" ruft er entsetzt aus. „Aber bedenk doch, mein Lieb ling," flötet sie. „wie viel du dabei an Handschuhen sparen würdcli." yu«lIl»l»svSg«n HrNiur L Lo » ltoiomodila- u. g,pv»iun»ieic»i»ü » ! s«ttn,e sie 21.7,1. M1S k Sedkoucks LÄeroegenttSncle LaliSiusi'
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