Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-27
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.07.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
§r. SV« - S«1to S— DtonM» , äoa »V. äull 1S7S. bemAppacrrment de« hiesigen schlesischen Bahnhof« 3StückHundert- ch«ternsten der sächs. Bank, welche er neben sich hingelegt gehabt hatte, bei dein Verlassen des Local« wieder einzustrcken vergessen und diesen Verlust erst nach seiner Heimkehr bemerkt. Er hat zwar sofort an die hiesige Bahnhofü-Jnspection telegraphier, dag dt« drei Banknoren aber nicht mehr in dem betreffenden Local» gefunden worden sind, war wohl im Voraus anzunehmen. — Ein in der Appellstraße wohnhafter Maurer hat sich gestern cn einer Kammer seiner Wohnung durch Erhängen enileibt. — Ein Bubenstreich ist am Sonnabend Abend einen. Fuhr- werksdesitzer dadurch zugefügt worden, daß da« Innere einer seiner Droschken auf der Tour nach der Vogelwiese von unbekannter Hand durch Zerschneiden desTuchüberzugeü erheblich beschädigt worden ist. — Leit Sonnabend weilen deutsche Turner aus aller Herren Länder in unseren Mauern, um den Vl. Deutschen Turntag eö bandelt sich namentlich um Ausstellung eines neuen TurngesetzeS für die gelammte Turnerschait — zu bcratven. Die Begrüßung der Abgeordneten, deren sich 170 im Bureau ke- EmpfaugS und Wohnung«-Au-schuffeö anatmeldrt batten, ianv am Sviniarend u tldr «lbendtz im Lussett schen Stadl Iffemrnt. Königssiraße, statt. Sinniger Schmuck erhöhte den Siiivruct. den der obiicsieö schon stattliche Saal macht, zahlreiche prächtige Fahnen dingen von de» Wänden nieder und hinter der Redner- bühne, von irischem Grün umrabmt, glänzte die Büste Vater IabnS. Mit der Dresdner Turnerschait und sonstige» Gästen waren etwa .'>>z> Mens-l-en Saale versammelt. Dir. R > tz begrüßte die Vcrtrckcr der 'rcmven Turnvereine NamenS Ver Dresdner .Airncrschaft und betonte, daß es sich wäbrend des Turncrlagcs vier, weniger ui» Vergnügen als um ernsle Arbeit bank e -ccick-feteiic Reden, untermischt mit Liedern von den Turnersängern ausgeführt, wechselten ab, den Abschluß beb Abenbv bildete ein allgemeiner Gelang ..Deutschland, Deutschianv über Alles." Trotzdem die Zeit beS Schlafe« durch die vielfach an regende Nacht gewaltig abgekürzt worden war, batten sich um 7 lldr ani dem Belvedere schon wieder zahlreiche Turner — fremde und heimliche zum Früdsiück versammelt, von wo au« ver schiedene Denen nach der Krüger'ichen Schwimmanstalt sudrrn und in Set'wiininküniten wetteiferten. — Im Stadtverordneten- Saale begann '-l l Uhr der Turn tag. Die Verhandlungen, die nun gepflogen worden, können wir hier nicht wiedergebcn; genug wird eo iür jeden unserer nicht turnerischen Leser sein, zu erfahren, daß hier >^2 Männer, darunter mehrere, die nm die deutsche Turnern sich 'Verdienste erworben, iür die »Förderung und Hebung auch dieses wichtigen TbeilcS unsere« Volkslebens und unserer VolkScrziehung wirkten. AuS dem iycschäitöverichte sei nur erw'bnt, daß je«t in Deutschland 17S2 Turnvereine mit einer Mitglieder,ahi von etwa l'-o.ooo Mann brsleven und daß das nächiie Turnest wadrichciiiiich in Brcölau stalistnten und, mit einer Feier d ö lOOsäheigen Geburtstages Vater Jahns ver-,...^.„» ...... ......... ^ - bunten werden wird. Daß die Turnerschait auch walkräitigc! richtcr erkannte aus Freisprechung de« Klägers und vcruttvcllle unb Häusel. Die Freude! Wir weinten, al« wir unö umarmten, was blos mit einem Arm« geschehen konnte, denn mit der eine» Hand hielten wir uns die Laschen zu, wie Spitzbuben. Blachstein lieht gut au« und hat in seiner elegant eingerichteten Wohnung den Darm ,euer bekannten Wurst-Affalre «m Zimmer bängen. Hätte dem Manne dir Pietät nicht zugetraut und denke heute ganz anbei« vo» ihm. al« damals, wo wir Alle so entrüstet wa ren. Und Hänsel. Vieser Ltemkohlen-Erösus vom Altinartte. Wißt Ihr noch, wie wir lvn ov »einer beiseren Stimme immer au»lachttn ? Der Kerl singt letzt den schönsten Tenor, so bat ihn da« südliche Klima curlrt. Aber die Luit hier ist auch wunderbar unb Ich kann sagen, ich haveselt lan ge rZeit nicht so sret geathmet. wie bter. Ob mlr dieser freie Athen, lange bleibtt Gewiß so lange Ihr mlr ein gute« Andenken bewavrt. iür beute genug. Ich will mit Hänsel unb Blachsteln einen »rat um bte ganze» Groschen spielen, unsere Mittel er lauben es uns. Ihr habt heute auf der Vogelwiese de» Vogel aufgezogen. ich habe Ibn aber abgcschofsen. Wer Ist Vrr Klügere? Stets Euer aufrichtiger Freunv und Ltavkrakb Richard." — AIS eine zeitgemäße Vogelwiesen Novität ist im litho- raphlscben Verlage von A. U. Horn ukk. Rövrvosstrahe II ler, bas last lebensgroße, wvhlgetrofsene Porrralt Beck'S erschiene» uuv für 1b Pfennige zu baden. — Zn Plag witz bet Leipzig beging vor einigen Tagen ein junger Mensch, seine« Zeichen« ein Zimmermann aus Thüringen, die Unvorsichtigkeit» die Grenze des abgc steckten Flußbades zu über schreiten. Dcr Slrvm erfaßt« ihn lind bald war de- Unglückliche in den Wellen verschwunden. Sem Leichnam wurde später auf- gefunvrn, — Verlautbarungen lm Handelsregister. Die Firma: „Herrmauii Hampc" ist von dem bisherigen Inhaber, Georg vampe, ans Frau Martha Helene verehr!. Steimel, aeb. Wolff. In DreSbrn übergrgangr»; Prokurist ist Herr Gart Heinrich Ferbinand Stengel. Aus be», Vorslaud der Geiwizemwan „Fklebrichstäbter Gonium-Verein" ist Herr Earl August Kkise- iiwdel auögeschieken unb Herr Johann Aug. Schallcr alSKasslrcr in denselben eingetretcn, — Oetsentliche Gerichtssitzung am 22. Juli. Earl Hödnr in Bcrnvdors wurde gegen Eart Friedrich Brenne, Vier klagbar, well dieser ihm in cer Oris'ck'änke zu BeruStor, einen ziemlich derben Schlag in« Besicht versetzt hatte, welcher den Eindruck einer gewöhnlichen Ohrfeige durch >ci»e bedeutende Wirkung ledr in Schatten gestellt batte. Dcr Kläger knipp am :Zt>. November v. I. in üblickur Weise unb Der aus Dresden am wcieute Beklag« igno sich durch daS ctwaö laute Siede» dcö Enteren so belästigt, daß ec il.'a nuk aüer Enljchicdciwcil ctwad mehr ''iuhc erbat. Der ziemlich bejahrte. äußerst gutmüthigc Höhne erwiderte viele Aniprachc i» seiner üblichen Redens.»! an einen Unvekaun»'!: „Wer bö: Du d.nnt" u. f. iv. und null kurzem Wortwechsel erhielt er piötzl.e!' eine» Schlag in« Gericht, iuiolge dessen das Blut lebhaft zum Vorschein kam. DerEiu-el- Gönncr har, iieist man daran«, daß in 'Berlin ein Freund der dortigen Turner diesen 17,non Mark vermachte. Nach langer Sitzung ward gegen :Z Uhr in Stadt London irisch, fromm, irch- iich, aber nicht frei — denn cS mußte bezahlt werden — ein ge meinschaftliches Mittagessen eingenommen. — Aut dem Turn Höhne in die Kosten. Stach einem auoiübrUchcu Plaidvher des >strr» Advocat Iudeich, erkannte das Genau am :>o Nt. Slraw ar Brenner, sowie Erstattung der Kosten erster Instanz, während die Kosten des Einspruch« ms Last dcr Gerichtsbarkeit betrachtet wurden. — Minna verehrt. Bürger uad Johanne Margarethe platze des Nenstädter Turnverein« führten am Nachmittag vor ren Boriche in'Wachwitz wiederholten daS gewöhn,ichc Scham Gästen und ei' er großen Menschenmenge ea. 20,' Turner ans sämmtlichen Dresdner Turnvereinen ein Schauturnen am. Die ,em Festkuruen, zu denen Beginn Herr Buchdruckc-ccibcsitzer Lehmann eine kernige 'Ansprache hielt, wohnten auch die Herren Bürgermeister Neubert und Stgtträthe vr. Stüvci und Kunze b.i. fs,n schöner heiterer Adenb warb hierauf auf dem S ch i l lc i ch l ö ß ch c n verlebt. Die Geselligkeit iand, trotzdem im ganzen Garten kein Stuhl mehr zu finden war, einen io ge sund trodlich-n, stellenweise begeisterten Ton. daß a>ch all die nicht turmrpcheii Gaste aus vollem Herzen mit Tlst l nehmen, beziehend! ich ciustimmcn konnten. Herr Photograph Krone üvervractste eine» Grußdcs Turnvereins in N> clvournc, denen Stiitmmö'eir er am scincr jüngsten Venus-,leise mitgemacht. eines WciberzaukeS, rauttcu, schlüge» und ichimpitcn stch in üblicher 'Weise und schließlich giu.^ d»c Bürger klage». Nenstäd'cr Turn 'emngvcrein bot trcffii.l eorkräge und von einen durch den Nenstädier Turnverein Hern uurmene» Dameu-Gcsaug-. vcrcin wurden ganz allerliebste gemiichw narwktc gcimigcii, scibu Vorträge humoristischen Evarackers in i ostümcn fehlte» »ichr. Dm;» ieß Herr .eil, der stets aufmerksame Wirst', die ganze vrachtvclle GaS-Belenchtung erglänzen; kurzum, der Abend wird den t: rnerischcn Gästen bewiesen haben, daß di; Dresdner Turn- g'iioncn Astes auibote». um ihnen einige heitere, wahrhait ge sellige Stunden zu schaffen. Soviel von Sonnabend und Sonn tag. lieber das gestrige Programm bringen wir morgen wohl auch noch Einiges. Dcr unausgesetzten Sorgfalt, welche die Königl.Generai- dircction der sächi. StaatSbabncn den Interessen des reisenden Publikums widmet, ist neuerdings wieder eine sehr drastische Ein richtung cilNpruiigcn. Die genannte Behörde hat in einem hand lichen Büchelchen ein Verzeichnis! der am den Staatsdahn-Sra- tionen zn erlangenden R u n d r ei s e b i I l e t ö auistellen und den BiUckemen zur unentgeltlichen Verabfolgung an Diejeni gen zugeyen laifen, welche sich über dergleichen Billett- oricntiren wollen. DaS Büchelä-en enthält alles WisscnSwcrthc. scldstvcr- l -indisch aast'die Preise; außerdem aber noch die Buchstaden-> und '.'tummerdezeichnling, nach welcher die Billctö vom Billeteur zu verlange» und. Das Verzeichnst! weist gegenwärtig^8 Rund-! ceiietoar.n au?. Aus den Dresdener Bahnhöfen lind die BillckS > iür Nst Touren zu erlangen, unter denen namentlich sehr billige i Rundreise» nach Oesterreich sich befinden. Die letzte K u r N st e von TevIitz und L ch önau zählt! Kurgäste und in Summa 22,V5.°> Fremde Der neuesten 'Nummer «44- deS hier erscheinenden bumo ! ristischen Witzblattes ..Die Fackel", welche oit mit eben io viel z treffendem Wis, als scharicr Geißelung unserer Zustände geschrie den ist, entnehmen wir zur Erheiterung unserer Leier einige dcr gelungensten und unverfänglichen Verse dcr „Aeck'schen Schnaber- düpieri »": Dcr Be<k. der ist also nach Egvpten gerissen, Denn die Nachrichten iagen's, und die müssen'« wissen. DaS lind überhaupt setzt recht hämische Dinger, Die ärgern zn Tod noch den Rcdactcur Springer. Dcr Biach stein. der soll in Egvpten auch sein, Und der S t c i n k o h l en - H ä n s e >. der wird sicherst sreu'n! Vielleicht glückt dem Kleeblatt in Egvpten ein Pump, Denn mehr Glück als AnL're besitzt oft ein Lump! Vom Hgchnich'ncr Kohl nweck, da ist, wie es heißt. Der Direckoe zur Erholung mit der Gasse verreist. Im Steckbrief, da heißt eS: Gelickst roth und voll, Na wenn der bei dem Gelde noch mager sein koll! WaS soll da mancher arme Bergmann noch sagen, Dcr ttr 'And re die Kohl'n bricht zum Unterschlagen? In Hänichen wird jeyi ein Schreiber gesucht, Dcr Beck seine Schulden in die Dampsösse bucht. So werden die Zustände alle Tage schöner, Zuerst ging der 'Beck, vielleicht geht noch — Eener! Nickst minder mögen wir uns entbrechen, aus einem Schreibe», welches Beck angeblich aus Gairo an seine birtterlassencn Freunde in der Re<idc»z geschrieben hat unb in dem genannten Blatte enthalten ist. einige Stellen folgen zu lassen: „Dank Eurer Un terstützung. bin ich bier glücklich angekommcn, nachdem ich mir in! Odeurs Otena ras letzte Geld aus der Häntchcner Gasse umwechsclte, da j füllt, die ich mit dem Stcinkoblenschmutze eben so wenig mehr '.u thun ha ben wollte, wie mit dem VerstcherungScielte. Ich habe stets ge fühlt, daß ich ein viel zu feiner Mann bin, alS mich »Nt Koblen- juden oder Versicherungsagenten zu befassen, denn wenn heute ein verunglückter Kaunnann nicht mehr weiß, was er th'un soll, so wird er Versicherungsagent, wozu dcr Tausendste erst Geschick bat. ich bab'S ia an mir gesehen. Der einzige Umstand, daß sch leichtes „Hantieren" batte, war brr. daß ich in der bürger lichen Gesellschaft aui hoher Staffel staub. Und dann, «lebe Freunde, kennt Ihr wohl Alle das Sprüchwort: Dumm da« Pserd was nicht frißt, wennesander Krippe steht! Na, bei den jetzigen Zeiten, wo alle Krippen leer lind, da hätte ich ein Heupferd sein müssen, wenn ich nicht zugegriffcn hätte. Kinder, die Hand au!« Herz, aber cö 1 stMa »cder unterEnch, der mich beneidet um meine schöne ReUel AlS Ich «n «alro ankqp». erwarteten mich Blachsteln o.l Es fehlt in der Regel bei so einem Streike nichr an gemeinen Lchlmpiredcn, die wiederum Drohungen und andere Gemein heiten tm Gekolge haben unb überdies stand die Sache iür die Klägerin so n.ißllch, daß der Eiiizelrühler nur dann aui IA M. strafe iür die Porsche erkannte, wenn sic nicht eidlich ec: n'.igle, daß mehrere von der Bürger gemachte Angaben vollst.: un wahr seien. Dieser Bescheid fand heute tro'^ des von der ttagerin erhobene» Einspruchs Bestätigung. - Der llicslaurat.ne ar! Hermann Herstcr »oll bei bei» Restaurateur Mittag, uaa-ceui er nie»' um wegen Zahlung gemahnt hatte, mit den Worten „Sie'ttm'.p, Dcr Sie verfluchter" derd inS Fcttnäpfchen gekrcken sein, obschon er kostbar duftenden Flalchen üben einen nahezu berauschend^ i fluü; e« ist schwierig, au« dieser wundervollen Atmosphäre auGzutreten in die profanen Gerüche von Leder, Hoi» re. Datz i oci OSk. «aumann stets vom Feinsten pa« Feinste trifft, ist d«- kannt. wa« keineswegs ausschlleßt, daß bei Vielen der AnSstrlt» in gleicher Branche nicht auch gan» vorzügliches »u haben tft. Sir gedachten schon früher einmal der Haus-, Reise- unb Laichen. Apotheken, die W. A. Herb aus Puiönlp im Orang.-H. >ir.28 au-gestrllt hat. Heute finden wir aus seinem Platze noch tntrr- essante Sammlungen von naturwissenschastiichen Obsteten, welche ein Ganze« in scheinbar ohne innere» Zusammenhang, doch Verfolgung oes Zweckes vilben, den Naturwissenschaften unv For ! gur , . . ll'ungSreiultaten in Schule. Haus unb Gewerbe mdgiichsl virl- eitigen Eingang zu verschaffen. Wir leben da Apparate und Goiiectionc» zur Anstellung phystkalischrr unb chemischer Erperi- mente als Einieitungomittei in das Studium der Physik und wie Sei orher mit vcieidi wnden Redensarten getränkt worden sein will. In erster Instanz erkannte das Gericht ani Freisprechung des Betlagieu und vcrurldetllc Mittag in die euistcmdcne» Kosten. Dcr Einspruch wurde, um von dem Kläger noch angegebene Zeugen adznlttren, vertagt. — IK In!!. Dcr Monteur Johann VtsiKkalh, derzeit in Bvsang und die Schlosser ranz ,-nd Rolle vcravren zu zwei verschiedenen Malen in der Restauration zum goltnen 'Anker in.Kotzschciibrvta einen höchst ärgerlichen E.rcc>> in meist trunkenem Zustande, sollen dabei auch thcilweks das Messer gezogen haben und zertrümmerten überhaupt eine Anzahl Wirti'fchailSgcgeusiäiide. Der Elnzciri l kcr erkannte icdem der :i Angeklagten n Erkochen Gemnaniß unb I» Tage Haft wegen Hauöinedcnsvruch und cubestörcudeu Lärmcns Hi. Hülslalh, welcher ebenso w e seine G'ollcgcu seiner Zeit beim Bau c-i Sclederwartbaer Elvbrülle bei.aäitigt war. erhob durch Herrn Advocat Hoirarh 'Ackermann Einspruch, r eicher denn auch von dem günstigsten Enolge begleitet wuroe. DaS Bezirksgericht ließ cS bei I>> Tagen Halt bewende». - A n g c k ü n d i g l c Gerichtsverhandlungen. Heute Vormittag Z> l!hr Hauptvcrhandlung unter Ausschluß der Oeffeutlichkeit wider de» Drabtw-cber und Reracteur Gustav Adolph Ecilhoi aus Schioßchcmnitz wegen Belcidi, ung dcS Bun- Lcsoberhaupkes in.td teo Landesoerrn. ötsittcrirngS-Bcobi-ctirung am 2G. Juli, 'Abd. ö U. Baromelcruand nach Otto ch Böjoit hier: 28 Paris. Zoll k! L. Zeit gestern :i L. gestiegen!. Thermometer nach Reaumur: U> Grad über 'Null. — Die Schloßthurmiahne zeigte West Wind. Himmel: hell. - Gldstolir in Dresden, W. Juli, Mltt.: 74 Gent, unter0. Ebenste: TehaltSprüiunggapparate sür Fabrikantm, wie Seilrn- sirder, Färber, Bleicher, Lauvwirtbe u. s. w. — Dort sieht: Reise-Essenz Bädeker; ihr Ersindcr C. H. Kühn vier iKalal.-'Nr. t>2> hat sic mit anderen seiner Erstatte und vortress- iichen Limoiiaten-Shrupe und Ligueure ausgestellt. Der Bä deker, d. v. dieser Kübn'sche w-iro setzt mauchcn Tourislcn im Tvat und aui den Hoben siärkt». Ueverbico bangt — recht de- guem an vem AusuellungSichrank ei» Brieitasien mit Besten ungozrtteln und Bicislitt. Zeigt sich uns hier Reiie-Ligucur, so scheu wir nicht allzu weit davon mächtige Rcise-Necesiaircs, die von Ed. Pacht»!an» (Nr. 728» nebst anderen vorzügliche» Leder- unb Gaiaiitciiewaare» audgelcgt sind. Dle Nähe der zur 'Ansicht ansgencUlc» icuer und Auviuchsichercn Kanaichräulc stimmte uns schon früh r crusthait, denn was kann »ich: Alles da drinnen ruhen in hüuncn Pnpictblättä e», da« Wvhl und Webe, die '.'rbensbedinguiuc Tausender. Dir von H. lltothhan (Ooang.-H. '.'kr. Nit), ausgcstellic» Kassa- und Büchrrschr- utc ciuplchle» sich durch überaus saubere 'Arbeit; die Thürconsiruc tiouen und Lchiöstcr siub vesouoers bemerkcnswcrih, oa crstere bcn Schrank hcrmctiich verschließe» und letztere eine besondere und zwar paientirte Erfindung deS 'Ausstellers zmd. Die Schränke, zugleich reckst prciowürbig, wurden zu Kastei W7» und Dreöcci! 1871 prämiirt. Ncbertics h-st diese Fabrik, wie wir hören, in sechs Städten dcöAnölandco selbstständige'Niederlagen. Stahiwaarcn In dlificllsten Sorlen killten wir auch i» dcr Werk- zeug-AuSstellnng von Wcrman n iNkaich.-v. vir. tt»:rl». Von mehreren Gcwcrblieibendcu hörten wir wiederholt, daß die dort auslicgcndcn Werkzeuge, abgesehen vo» ihrer vortrefflichen Arbeit, im höchste» Grade praciisch seien. Dle reichhaltige Ausstellung dcr Firma Götieö und Schulze in Bautzen iMa,ch.-H. Nr. 875> dürste vielen Bcjnchcrn, und namentlich de» Maick)iur»ver- ständig.u, wegen eines ausgcstclllcu S a g o g a l l e r c>, ».cichco, soviel wir hören, taö einzige aui der 'Auostelluug ist, vcu bcsou- dcrcin Interesse sein. Das Gatter itt durchweg in Meta!! »ach ganz neuer Evnstruciivn ausgciuhrt >a d uiu mr vis ru l.« Lägen aus. Ohne unö in dir Einzcinhriicn der ow-mrruciw-u uaoec ci». lasten zu kömieu, erwähnen wir nur noch: die -,us oiucni Slück gegossenen Scilcnwändc dienen al« Llützpnnkle und gcden dem Ganzen ein solides und geschmackvolles Acußcrc; dcr Gaiterrnh- men und die Zugslangen sind, um ste möglichst leicht und doch stahll zu rrvalte», ganz auö Stnvl bcrgeilcllt. Von den zu ccm Gatter gehörigen zwei glclcharligcn Biockwagcn isl einer zur An iicht mir auögcstcllt. Das bescheidene Aeußcrc dcr Veiten neben befindlichen Dampfmaschinen der Firma verweist sic mehr aus die Beunbcilung durch Sachverständige, als durch das Auge des Laien. Recht ge'ällig wirken dagegen arn das Auge durch nngc- nehme Gonsiruction, durch Leichrigkelt unb Schlankdcil der r- r schcinuug 7 Stück Oclsarbemühlc», ansgesloilt von Theodor Haan (Nr. tt)52). Die Mühlen, in verschiedener Größe, i,nt eingerichtet zum Dampf-, 'Wasser- und Haudvcttlcb. Wir hatten neulich, a:ö wir umcr den Iusirumcistc» hcrumwandcile», cn>cs veicheidciic», adcr strebsamen Aiwstellers gedenken wollen; aber, mag c» das viele Klavicrgctrommclc in dcr Umgebung verschuldet adcn, er war wieder vergehen worden. Jur Gewerbebauesaalc UnkS vom Eingang (Nr. INN hat E. Zieschang von hier die veredelte Ziehharmonika in herichicdcnen Formen ansgestrlll. Zieschang haut iciuc Instrumente, wie wir ja cn rühcr kennen lernten, nlchr nach hergcbrachtcr 'Art; er hat Manches vecvessernd hinzugekhan und z. B. durch dcsondcrc Vcarbcttuiig der ü> ekalt- Zungen (Stimmen! den unangenehm schnarrenden Ton, welcher diesem Instrumente doch eigentlich eigen ist, nun großen Thcü befestigt. Es lugt auch cluc von ihm verfaßteHuriiwnrka-Schule NN! -Ui-, nach welcher er wlvst Unterricht crthcilt. Wenige Schritte lverter finden wir den AusstcliuugS'chrank einer In dieser Branche, man kan» fchou sage» wclibcrühmte» Fabrik, ben der Herren Dörfcl. Slei » > rIß e r u n d E o. in Kringeistl a! iKal.-'Nr. l l . if. Die Eomerltuos dieser Fabrik, die gegen l2cX> Menschen beschasil-ck, gedc» zu Huudertcn nach de» amerilau» ! cu Ttaalcu, nack^ Eanata, Nkelhourue, Rkanliia u.s.w. Iickercssant !ür jcdcu Beschauer ist, daß sich kn dem Schranke ein Sortiment ttonccrli nos vom Beginn dcr Fabrikation IK'»2 biö jetzt pcäsrulirl. iicbri gcns sind au.h die in derselben Fabrik hcrucstclllci. Tailcu iür Streichinstrumente bestens bekannt. Sächsische Gewerbe- u. JndustriciiuSstcttunlz zu Dresden XI. Wer häufig in ben Hallen, Säle» und Gängen umhcrgebt, der wird alSbald, wenn cr sich auch vornimmr, der oder lener speciellcn 'Aubstcllungogruppe auöschlicßlich seine Aufmerksamkeit ZU schenken, doch da und dort von irgcnb einem Objecte aus ganz einer anderen Gruppe plötzlich augczogcn werden unb bei Besich tigung dieses und dann vielleicht »och manchen davon wieder ganz verschiedene» Gegenstandes lernen, wie schwierig cs ist, bei dcr Fülle von Eindrücken, die von allen Seiten auf den Beschauer, der nui» do»o nicht alS „Fachmann" nur irgend einer Branche auf den Füßen sitzt, anstürmcn, hübsch orbcntiich in „Reib und Glied" zu bleiben. Bunte Reihe l baS ist dcr Geschmack unieicr Zeit. Wir siehe» gerade, uinduftct vo» io und so vielen Odeurs, vor bcn Schränken der Herren Haar-Virtuosen. Die hiesigen Hoffriseure Kellner u. Sohn (Katalog Nr. :!N5) haben neben dein feinsten Sortiment köstlich duftender Toilette-Artikel eine stattliche und hübsch arrangirte Gollection diverser Zöpfe, Locken, Ghignouö, Toure» und Verrücken ausgestellt, welche aus dem vo» 12 Gchilicn belebte» Kcllncr'schcu Atelier hcrvorgcgangen sind. Da- Hauptsächlichste dieser Gollection dürste eine schon von der Jury der Friseure beim letzten hier stattgeirmdenen Kongreßprä- miirte Herrenperrücke sein, die im Ganzen nur 18 Gramm wiegt und weder dura, Feder noch Klebstoff beseitigt wird. sondern so gearbeitet ist, daß sie von selbst lest am Kopfe anschllcßt; sie Ist nicht genäht, sondern mit einem Grochet mittelst Haaren zusammengeknüpit. Noch sei erwähnt, daß die Firma Kellner u. Sohn den Schreibtsich de« König-Pavillon« mit 2 Flaschen ausstattcte. welche von ihnen selbst erfunden und ge- Name» „Slegeö-Pariüm" unb „Carola-Bouguet" führe». Eine dergl. zweite Ausstellung leben wir unter Nr. von Leo Bohliu«; auch hier giebt e« Verrücken ohne Feder und Klebstoff, und herrliche Locken sür Damen, in deren welchen Ringe» wovl manches Auge hängen bleiben wird, wenn sic erst um einen weißen Hai« flattern werben. Weitere Verschönerungs mittel, Par«ümerlen. Toiletteselien. äther. Oele, Essenzen, Haar balsame seven wir im Orangerichau« in wahrhaft verlockender Weise ausgestellt. Eö genügt heutzutage wirklich nicht mehr, gute Waaren zu liefern, man soll sie auch in gutes Licht zu setzen wissen und kort in dieser Abtheilung finden sich viel sinnige unb schöne Arrangements. in denen sich die hocheleganten Flaschen, Büchsen, Etui«, Toiletten n. s. w. präscntlren. Freilich kann der Beschauer hier nur nach vem guten Ansehen gehen, denn die ObeurS und Essenzen sind - verstöpselt unb die Seilen dür fen nicht angerührt wervcn. Da ist nun der Name Oökar Baumann (Nr. 71) hinlänglich vertrauen erweckend, sein. TaiirSsiejüUüiLr. Dcutsclies Neie!;. Berlin. 'Nach ccm Vorgang bei de» Grauen Scknvestci» iand am Dienstage auch bei de» hiengcu Urjulmeriinien durch dieselbe Neglcrungskommissiou rlue Rcri statt, l'm das jcdenialls iür beide Theilc uucrguickliche Gc,ch. ft möglichst zu crleickstern und abzukürzcn, Halle die Oberin — so schreibt die Germania — alles etwa crsorecrlichc Maicrial. als Listen, Verzeichnisse. Rcchnungsbücher re. zur Eiustchuiakme i» Bereitschaft gehalten; trotzdem dau.ric cö sechs volle, iiir die Be troffenen zu», Theil martervolle Stunde». Der Verlaus der Re vision war im Wesentlichen der gleiche, wie bet den Grauen Schwestern, nur schien der leitendeKvuuiiisiariuo crwas weniger gnädig gestimmt zu sei», als am Freitag. Nach Eonstaürui.gdes Personalbestandes und Ermittelung der Vermögensverhältnisse deS Hause« wurde ziemltch summarisch die Moblliarinventur vor- aenommen. Sic erstreckte sich vid aui Kapelle. Paramente», schrank, bl. Gckäßc «ver Tabernakel blieb vcrichont) und in die Klausur der Schwester». Gegen Letzteres glaublc die Oberin sich um so wcnigcr sträuben zu können, und von einen, iür der artige Ebcntualitätcn vom Herrn Fürstbischof ci»p!angcnrn Dio- pcntz Gebrauch machen zu dürfen, da die Vollmacht bcr Rcviiorc» besagte, daß sic im Falle der Weigerung polizeiliche Gewalt an- ,»wenden hätten. Diese war durch de» Rcvieriieutenaiit und einen Schutzmann vertrete». Berti n. Ein trauriges Famlliendrama, daS damit geendet hak. daß dle Ehefrau eines diesigen Zimmermcistcro sich, ihre» Gatten rind ihre fünf Kinder durch Kohlcnorvdgas getödtct, hak insofern »och ein Nachspiel gehabt, daß die Frau einen Bries an ihren HauLwir.h zurückgclasien hat, worin sic zwei Kauslcute als diejenigen auklagt, welche sic in de» Tob gesagt hatten. Die alio Angegriffenen verthcidigen sich setzt öffentlich in würdiger unb angemessener Weise, indem sic darihun, daß sie verschiedene Wechscifchulbcn verlängert haben und alö eine zweite Verlänge rung abgelchnt war und sic zur Klage schreiten mußten, sie durch aus billige und aimchiiibarcBctlngungcu gestellt haben, die jedoch lnSgesammt abgelehnt worden sind. Die Angegriffenen belegen ihre Angaben mit Hinweisung aui GcrichtSakten. Danach will e« scheinen, aie ob die Frau, die Anstiitcrin dieser grausigen Thai, ihres Verstandes lUlctzt nicht mehr ganz mächtig gewesen und der Mann scbr schwach gewesen sein muß, da er in die TLdtnng der Kinder ohne Weiteres gewilligt hat. Ein erschreckender Fall wird wieder auö Ber'tn gemeldet. Die Wittwe Horst in der Prenzlauerstraße wurde am 22. v. Abends mit ihren drei Kindern, einem Knaben von '.) Jahren und zwei Mädchen im Alter von 6 und Jahren, in ihrer mit Kohlenhnnst angcsüllten Wohnung anscheinend leblos aufgefunden. Der bcrbeigeruiene Arzt konstatilte eine Vergiftung kurch Ein- atbmen von KoblenorvbgaS und stellte sogleich die erioiderlichen Wirbcrdeiebungsversuchiffan. Dieselben waren jedoch nur beider Frau von Erfolg, bei zwei Kindern war der Tob bereits cinge- treten und da« dritte verstarb unter den Händen deö Arzte«. Ob ein UnglückSlall oder eine absichtliche Töttrmg vorliegt, läßt sich heute noch nicht mit Gewißheit ieslstellen. doch litt die arme Mutter, welche von Ncchrungösorge» schwer bedrückt wurde, län- "" Zeit an Trübsinn und soll gedroht haben, sich und die Klm aere Zeit an Tra ver nmzubringen. München, 1 LS. Juli. Nach dem nun bekannten endatltta«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)