Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-03
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.09.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sachsenflug 1927. Im Ablauf de» dritten TaaeS des SachsenflugeS 11)27 sind in Leipzig »Mockau die technischen LeistungS- prttfungen und damit der erste Teil dieses größten diesjährigen motorsportlicken Wettbewerbe« zum Abschluß ge» bracht worden. Lediglich ein Wettbewerber Hot noch am Sonn, abend, der im itbrigen den Vorbereitungen slir den Streckcn- flug am Montag Vorbehalte» ist, seine Montogeprlifiing ob zulegen.. «ei unverändert schönem Flugwetter führte» am Freitagnachmtttag noch sieben Flugzeuge ihren Höhenflug aus. Inzwischen hat dte deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt auch ihre Auswertung des Geschwindigkettsfluges vom Donners tag beendet. Die höchste Geschwindigkeit erreichte der „Sausewind" der Bäumer-Ario.Gesellschaft Hamburg mit 172,8 Kilometer pro Stunde, die g e r i n g st e G e s ch w > » d t g- krit von lkondL auf Mcsscrschmltt-Kleinflngzeug pro Stunde Oü,1 Kilometer. Abgesehen von Nehring. dessen Geschwindig keit mit Null gewertet werde» muhte, da er die Wende marken nicht vorschriftsmäßig durchflogen hat. legten alle Teilnehmer diese Prüfung ab. Die Sperrung der beiden in der Wertung an der Spitze liegenden Messerschmitt-Flugzenge. die zur allgemeinen Uebcrraschuug am Donnerstagabend ver öffentlicht worden war, ist nach Erteilung der Zulassung wie der aufgehoben worden. Sie dürsten nunmehr, wein, nichts Austergcwühnltches eintritt, als s 1 ch c r e,S i e g e r in der Gc- samtwertung angesehen werden. Wie bekannt, waren durch die überraschenden Leistungen der beiden Mcsserschniitt-F-lug- zeuge bereits von Anfang des Wettbewerbes an sämtliche anderen in Frage kommenden Teilnehmer um Sieges- und Gewinnanssichten gebracht worden. Dank den Bemühungen der WettbewerbSleitung über die bisher ausgesetzten Preise hinaus noch weitere 85 000 Mark verfügbar zu machen, die an die in der Wertung hinter den Messcrschmitt-Fliigzcugen liegenden Teilnehmer zur Verteilung gelangen sollen, werden auch die guten Leistungen dieser Wettbewerber durch entsprechende Preise noch gewürdigt werben können. . Dem Schluft der technische» Leistungsprüsung wohnte» wiederum zahlreiche Zu'ch 'ner bei, ». a. der sächsische Minister des Innern. Professor Dr. Apelt, mit seinem Referenten, Geheimrat K öpkc vom sächsischen Finanzministerium, Major Becker von der Staatö- polizciverwaltung, sowie deren Präsident de Gueheri,. Polizeipräsident Fleisiner und andere Vertreter von Staats- und städtischen Behörden. Aus Berlin traf im Flug zeug der Leiter der Luftfahrtabteilung im NeichsverkehrS- ministcriilin, Ministerialdirektor Brandenburg, ein. Am Schluß des Freitags fanden noch Fallschirm- abspriinge statt. auSgesührt von Frau Dr. Schroedcr und Vereözvu, Leipzig, sowie von Fräulein Kröbelfahn. II BoranSsagen für de« 8. September. Karlöhorft. 1. Nennen: Rakete, Gezlrch. 2. Nennen: Pommer, Obcrjägcr. 8. Nenne»: Trier, Schlehblüte. 4. Nennen: Raubritter, Pommer. 5. Nennen: König Lear, Magnolis. N. Nennen: Silbcrkatze, Alstcrlust. 7. Nennen: Primavcra, Lapkov». Leipzig, t. Nennen: Fiindin, Florcstan. 2. Nennen: Jtldcrim, Vczna. 8. Nennen: Leichte Lsabel, Nichtiinic. 4. Nennen: Rößling, Lichtstrahl. 5. Rennen: Lactitia, Pistole, ll. Nennen: Lusitanla, Schildkröte. 7. Nennen: Lindenliliithe, Proklamation. Dieppe. I. R'nncn: Litllc Pal, Tolosa. 2. Nennen: Mabrtna, Tour Paris. 8. N »ne»: Fontaine de Jouvence, Kcidany. 4. Rennen: Gold Tip, Rabican. k>. Rennen: Ncversi, Grimouchon. Baden-Baden, 2. Sept. lEig. Drahtmeld.I 1, 3!cncn. l. Gond wana iG. Jancki, 3. Eidon, 8. Mumm. Tot.: 84 : 10, Platz 2l, 25 : lO. Ferner: Wink, Königskerze. — 2. Rennen. I. Goldlack iNnrrs, 2. Torrone, 8. Oktavio. Tot.: da: lO, Platz 18, 14 : 10. Ferner: Rapier, Gustel. Petrarca. — 8. Renne». 1. Poltklot sGrabsch!, 2. Tie Königin, 8. Orla. To!.: 4» : 10, Platz 12, 11, 12 : 10. Ferner: Jagnn- naih. Perfekt, Blau und Weiß, Siruga. — 4. Renne». I. Oleander «Vargal, 2. Sac a Papier, 8. Grilleniont. Tot.: IN: 10, Platz l4, IN, 80 : lO. Ferner: Mah Jang, NiireliuS, Tvrcro, Hödnr. — b. 3ic»neii. I. Csainpa« i.Keoghl. 2. Borgia. 8. Kadet. Tot.: 81 : 10. Platz 17, 85, 45:10. Ferner: Bonheur, Loblied, Malalesta, Unrgsink, Träumer, Pcgasc VlI, Baiuwarc. — tl. Nennen. I. Olavi iv. Bvrckcj, 2. Abend- mind, 8. PalcU«. Tol.: 40 : 10. Platz IN, 18, 18 : 10. Ferner: Nom- rcise. Schaumschläger, Carla, Tulcinca. Pont l'Eoeqne, 2. Eepl. lEigcne Trahtmcldung.I 1. llienncn. 1. Tidoubc iRabbcl, 2. Trail d'Unia», 3. Baucrellon. Tot.: :in: 10, Platz IN, >8 : 10. Ferner: Philiberi, Gimblette. — 2. llicnnen. 1. Sar- canda «Tuforczi, 2. Fe» cl Flamme, 8. Tivcite NI. Toi.: IN: 10, Platz II, 14:10. Ferner: Sybille. — 8. Renne». 1. Tictateur VII ltzhancelicri, 2. Hngiiette de Savoie, 3. t!l>ambourcl>. Toi.: 20 : 10, Platz 15, 18 : IO. Ferner: Kongar, Noi Rene, Olympia. — 4. Nennen. 1. Paolino lBoutenipSi, 2. Phnleenc, 8. Sarton. Tot.: 21 : 10. — 5. Nennen. 1. Sank Adle» lGigantl, 2. Balbao, 8. Jnviciblc. Toi.: 28 :10, Platz 14, 18 : 10. Ferner: Prince Charmant, Chevalier Ser- nant, Jberic. —.0. Rennen. 1. Bnigon Ardeitt lBcs.i, 2. Tagua, 8. Torpillc. Tot.: 82 : 10. Die Deutschvölkische Dnrngrmelnde DreSd«n-A. lDcutschcr Turnerbundi veranstaltete am Sonntag eine Jaknwandcruiig, ver bunden mit einem volkstümlichen Wettnrncn im freien Gelände am Kohlbornstei» bei Kleinhennersdorf. Das war ein Tag voll Leben und Sonne in unserer hcrelich-n Sächsischen Schweiz. In einem Steinbruch wurde die Kugel geflohen und mit dem Ger nach Ziel geworfen, während auf sonniger Wiese die Wnrskculen und Schlag- bällc durch dte Luft sloge». Aus einem Waldweg fand der Hindcrniö- lauf statt. Die selbstgefchassene Sprunggrube »msäumtc blühende Heide. An den Wettkämpfen beteiligten sich 28 Turner und Iugcnd- tiirncr und neun Turnerinnen. Alle Wettkämpfer erbrachten den Nachweis völkischen Wissens. A»S dem ScchSkamps ginge» als Sieger hervor: Turner über 17 Jure: Hosmann, Grnnwald. Iligendtnrner 10 und >7 Jahre: Grumbt, Pavelt, Richter. Jugenb- turner 14 und 15 Jahre: Ftndeiscn, Nanchfuh. — Im Drcikamps der Turnerinnen siegten Frl. Dutschmann. Beckmann, Herzog. Ans dem benachbarten Böhmen waren deutsche Turner »nd Turnerinnen berbeigeeilt und erzählten von ihrer völkischen Not und der Unter drückung dnrch die Tschechen. Gefallenen-Ge-8chtnisflassel -es Sporivereins Dres-ensia um den Wanderpreis der Die Dresdner Letchta'hlcttk-Saison geht ihrem Ende entgegen. Der grüble Bahnftafielt .g gelangt heute. Sonnabend, abend aus dem DrcSdensia-Spa« t vl atz an der Johann-Georgcn- Allce zum Austrag. Das Meldeergebnis dieier seit Wochen intensiv vorbereiteten Veranstaltung Ist glänzend auSgesallen. Wer femais bei einem Sportfest gewesen ist, der weih, daß es nichts inter essanteres gibt als den Stassellaus, bei dem ck vor allen Dlnge» ans die Zusamineiiaibcit der Läuser daraus ankommt. Nicht die groben „Kanonen" sind allein entscheidend, sondern dte Durchschnitts leistung, die sich ihrerseits wieder, abgesehen vom rein Körperlichen, ans de» Mannschaftsgeist ausbaut. ES ist gar nicht selten, dah nicht eine Mannschasl von Könnern, sondern diescntge Mann schaft gewinnt, die sich durch Flcitz und ^lnsopserung zu hervor ragenden Leistungen cmporschranbt. Wenn schon der traditionelle Laus „Rund ui» den Groben Garten" stets ein bedeutendes Ereignis sür Dresden war und eine» Ausmarsch von Nicscnzuichauermassen verursacht, so verdient die GedächtntSstassel, welche nur aus der Aschenbahn gesäusen wird, cbensciche Beachtung. Die Gleichmäßigkeit der Strecke bietet für, alle Teilnehmer einen groben Vorteil. Dem Wcrbegcdankcn ver dankt diese Art des Groß-StasfcllauseS aus der Bahn keinem anderen als Dr. Dient, der verdienstvolle Führer des Deutschen Ncichs- auSschusses sür Leibesübungen, ihr Entstehen. Dte Wirkung seines Planes Hai alle Erwartungen übertrosie», den» in allen deittichc» Städten erreicht die leichtaihlctische Saison mit den Hcrbststasseln ihren Höhepunkt. Die 40X3V0 Meler Slaffel um den Ehrenpreis der „Dresdner Nakyrithien" bildet den H a u p t k a m p s, welcher von den drei großen Vereinen Dresdens!«. Dresdner Sportklub und Guts Muts bestritten wird. Bisher war Guts Muts stets sicherer Sieger, doch wurde ihnen der Erfolg immer reichlich lchwcr gemacht. Immerhin ist anzunebmen, dah sich GulS Muts auch dieses Jahr de» Sieg kaum nehmen lassen wir». Die große Masse der Läufer scheint bei DreSdenfia und Dresdner Sportklub nicht Io durchlrniniert zu sein als bet Guts Muts, die schon dncch ihre NcichSwehrleutc ein ganz vorzügliches Material aus dte Beine bringen kan». Dem AuSgang dtelcr Stalfcl sieht man mtt Spannung entgegen. Dte Haiipiüassel ha« einen würdige» Nahmen erhalten. In der F 1i n s z c b i> m a > - 8 0 0 . M e t e r - S t a k s e I befinden sich Bar K o ch b a, S p o r I l n st und Brandenburg am Start, die sich ein heißes Nennen »m den Sieg liefern werde». Eine llebcrraschnng liegt auch hie», wie in den übrigen Wettbewerben, durchaus im Be- „Dresdner Nachrichlen" reich der Möglichkeit. Einen glänzenden Verlaus verspricht dte Z e h n in a l - l 0 0 - M e t e r - D a m e n st a s s e l. Am Start be- stndcn sich GulS Muts, Dresdner Sportklub und die Nennmannschasl des Veranstalters. Die DrcSdensianerinnen werben sicher ihr ganze« Können an den Tag lcg«p> um Revanche an Gut- Mut« sür die im vergangenen Monat erlittene Niederlage zu nehmen. Die D. S. C.-Stasiel bewies anläßlich des letzten «benb- sportsesteS, daß sie im vergangenen Jahre unter Leitung ihres Sport lehrers tthlmann große Fortschritte gemacht bat. In der Z «Hir ni al-100. Meter-Knaben st aslel und Fünimal-100- M c t c r - I u g e n d st a s s c l dürfte DreSdenfia der Sieg kaum zu »chmen lein. Den Auftakt dieser großzügigen Veranstaltung bildet die Z e h » m a l - 2 00 - M e l e r - N e t ch L w e h r ft a i s e l, an der sich bas >2. Sächsische Netter-Regimeitt, die 2. Kompagnie des Jnfanterie- Ncgimcitts Nr. 10, Dresden, sowie die 6. Kompagnie des Jnsanterte- NcgsmenlS, Bautzen, beteiligen. Alles in allem zusammengesaßt verdient diele Veranstaltung de» Sporivereins DreSdenfia lchon darum Unterstützung, weil sie die heutige Jugend an scne Fell erinnern soll, wo Europa halb in Flammen stand. Es gilt die im Felde gefallenen Sportkameraden zu ehren. Ungezählt sind dle Opfer, welche der Krieg ln die Nethen der deutschen Sportslcutc riß. Viele gute Kämpfer des Sporte« eilten in getreuer Piltchlcrsüllung zur Fahne und viele erlitten den Heldentod fürs Vaterland. Mit berechtigtem Stolz lchauen dle Ueberlebenden aus ihr Werk. Sollen sie sich zu Hause hinsetzen und ihrer gedenken. Das würde bestimmt nicht im Sinne dieser SportS- kameradcn sein. Dafür muß sie das Gelöbnis ablcgen, im Geiste der geiallenen Sportler eifrig und unermüdlich weiter zu wirken. Möge daher auch dem heutigen Stasscltag bestes Wetter be- lchleden sein. Zeiisolge: 5,80 Uhr: Zehnmal 200 Meter für Reichswehr. 12. Sächs. Reite,- Regt., 2. Komp. Jnf.-Negt. 10 sDreSdenf, 0. Komp. Jns.-Regt. 10 Bautzen. 5,45 UhrO Fünfmal 100 Meter sür Jugend. Brandenburg. Dresdner Sportklub 1„ Dresdner Sportklub 2, Dresdensta. 5,55 Uhr: Zehnmal 100 Meter sür Knaben. Bar Kochba, Drei». Sportklub, DreSdenfia. 0,05 Uhr: Zehnmal lOO Meter sür Damen. Dresdner Sportklub, DreSdenfia 1, DreSdenfia 2. 0,l5 Uhr: Fünszehnmal 300 Meter für D- und O-Verctne. Bar Kochba, Sportliist, Brandenburg. 0,80 Uhr: Bierztgmal-lM-Metcr-Haiiptstasscl. Dresdner Sport klub, TrcSdensia. Mit dem „Singeschiff" auf Werbesahrt. Von 31 i ch a r d Schtrrmanu, I. Vors, des ReichöverbandeS slir Deutsche Jugendherbergen. Wie kann denn eine Jugendherberge, also ein ganzes Haus, au, ichlsfes. Bereits ln der Herrgottsfrühe lichteten wir die Anker un» Kantor/ 2 Fußballspiele am Sonnabenb: Heute nachmittag 5 Uhr spielen >m T.S.C.-Lportpark H a u S-B e r g m a n n-E l s gegen Sport- Ireunde 0» Alt« Herren. — Fortuna-Ges.-Mannsch. gegen Post 4., -Ln Uhr. Gcrokstraße. Fuftball. Heute ^LO Uhr treffen sich tm Gesellschaftsspiel an der Gasanstalt tn Frettal Sportklub Frcital 04 >. und Süd - we ft 1. Werbesahrt gehen? Der J.-H.-Lerband, der bereits Uber 2800 Uittcr- kuilflsslättcii im Reich verfügt, in denen tm vorigen Jahr über zwei Millionen Jugendliche Ubernachlelcn, hat natürlich auch ein ganzes Heer von Werbern und VoriragSrednern, Hai zahlreiche Lehrer in den Dienst seiner Arbeit gestellt, aber »och nie ging eine Jugend herberge selbst ans Fahrt. Und letzt ist dieses Wunder doch Tat ge worden. Das ging so zu: Zwei NepaicitioiiSschissc für Belgien hatte» sich unterwegs einen Schönbettsschier geholt und iandcn deshalb in Brüssel keine Gnade aus Abnahme. Da erstand der Gau Brandenburg des Jugend- Herbcrgs-Bcrbaiides diele Schisie und richicle sie als schwimmende Jugendherbergen ein. Das eine lauste er aus den Name» „Ober bürgermeister Bveß". Das Schill ist 85 Meter lang, birg! in seinem Innern außer einem wohnlich cingerichicicn Tagesraum noch zwei große und eine» kleinen Schlafraiim für Jungen und Mädchen mit insgesamt 00 Betten, hat eine Küche mtt allem Kochgerät und außer dem eine Wohnung slir die Herbergsellern. Die Inneneinrichtung hat rund 14 00N Mark gekostet. Alle Räume sind in frohe Farben getaucht. Für gewöhnlich liegt dieses HcrbergSschisf im Kalksce, nahe bei Berlin, verankert. Kürzlich ivom 30. Juli bis 10. August! hat eS der RcichS-Hcrbergsverbnnd aber ans Werbesahrt ausgesandt. Der Rheinisch-Westfälische SingekrciS <31. W. S.I unter seinem Chor- dirigcittcn E. Mehlich - Dortmund, füllte das HerbcrgSichill mit dreißig bestgcschulicn Sängern und Sängerinnen und einem Doppei- guartctt für Strcichmnsil. An allen größeren Orten von Magde burg bis nach Schandau iMagdcbnrg, Dessau, Torgan, Meißen, Dresden, Pirna, Schandaus wurden Konzerte gegeben: alte Chorliinst, fröhliche Chorlieder, Madrigale aus der Zeit von Prätorins und Bach. Das Streich«,larlett brachte Vertonungen von Musikmeistern der gleichen Zeit. Ich selber begleitete das Singe- schifi ans seiner ganzen Fahrt und fügte in die Gesang- und Musik darbietungen Vorträge über Jngeiidivandern und Jugendherbergen ein. An allen Anlegeorien erging an die Bevölkerung die Aufforde rung z»m Besichtigen der „Schwimmenden Jugendherberge". Viele lausend Menschen, dle gröhtciilcils noch keine Jugendherberge von anbcn, geschweige denn von Ihnen gesehen hatten, fluteten dnrch dieses schwimmende HcrbergSvans und konnten sich nicht aus- ivundern über die Zweckinäßigkeii solcher Uittcrkunsisstätten. Immer wieder höricn wir die Ausrufe: „Hätten wir doch in unserer Jugend auch schon Jugendherbergen gehabt!" An einigen Anlegeorien sprachen mich bei der Besichtigung Personen an, die von Nachbarorten einen wetten Weg bis zu unserer Jugendherberge zurückgclegl hatten. Zeitnngshinweisc hatten sic hergclockt. Ein Mütterchen verriet mir, daß ihre beiden Jungen tm vergangenen Jahr im Herbcrgsschill übernachtet batten. Sie habe die Mär von solchem Wundcrschisf gar nicht glauben wollen, habe setzt aber mit eigenen Augen alle- gesehen. Nun der Verlaus der Fahrt: Aus dem Hörsaal der Universität, aus dem Lehrerbcruf, aus Kontor und Wcrkstütie heraus fanden sich dte Teilnehmer der R. W. S. am Abend des 30. Juli in Dortmund zusammen. Im über- füllten Zuge ging's »ach Magdeburg, wo wir freundlich begrüßt wur den »nd »ns dle Leitung der dortige» Thcaterausstcllung die Er laubnis zu zwei Konzerten mtt Vonrägcn über Jugcndwandcrn und Jugendherbergen gab. Da« mittlerweile von Berlin eingelrofsene Hcrbergsschiss wurde dem Publikum zur Besichtigung frcigcgebcn. Im Lause des Nachmittags richteten wir uns daraus häuslich ein. Vom hohen Mast wehte der brandcnburgische HcrbcrgSwimpcl, zu dem wir noch unseren Blau - Gold - Grlln - Wimpel setzten. Dazu kam als dritter der eigen-geschaffene NWS.-Wimpcl: „Himmel und Erde müssen vergeben, aber die Mulles bleiben bestehen." Fiaggen- lcincn mit wohl hnndert kleinen Wimpeln in allen Farbcnmvgllch- kctten vervollständigten de» SchillSschmnck und Hobe» das HcrbcrgS- schill a»S der Masse der schwarzen Frachtschiffe und VergnügungS- bampfcr heraus, gaben ihm den fröhlichen Charakter eines Singe- snhrcn gen Wittenberg. Unser Loben an Bord bildete dte denkbar glücklichste Austeilung von Anspannc» und Ausspannen, van Arbeit und Freude, Ausstehen und Schlafengehen. Nur die Mahlzeiten, dte Chorgcsangs- un» Musikiibiingsstunden riesen alle Teilnehmer zur Gcmeinschast, sonst tonnte seder seine» Neigungen leben. Zur Morgcnwäsche sprangen dte Schwimmer vom hohen Schisssbug kopslingS in dte Elbe, um über das Beiboot am Achterschiff wieder hoch zu klettern. Die Kleidung hatten wir bei der glutvollen Soinmersonnc aus das geringste Maß gesetzt. Wie gut tat uns stadlmüdcn Menschen dieses zehntägige Ltchl- und Lustbad. Keiner von uns kannte das Elbeland von Magdeburg bis Schandau. Wir waren von der Schönheit dieser Landschlkst über rascht. Wir fuhren durch Landstriche, wo noch Fischreiher und Schrel- adler horsten, wo dte letzten Biber Deutschlands Hausen. An wir vielen Städten und Dörfern glitten wir vorüber! Vom User grüßten Schlösser und Burgen. Größe und Ruhe attncle das gesamte Land- schaslsbild. Unser buittbewimpclteS Hcrbergsschiss erregte überall Aussehen. Wenn wir bei unseren täglichen Charübungsstundcn, die wir bet dem herrlichen Wetter aus Deck abhicllen, an Ortschaslen und Schisse» vorübcrsiihren, gab's immer einen brausenden Jubel, und dle Jugend rief uns den seltsamen Namen unseres Schisses oft noch auS weiter Ferne nach. Fattbootfahrcr koppelten ihre Boote an unser Beiboot und kletterten an Bord unseres StngcschtsfcS, begleiteten UN» stundenweit, lauschten dem Singen und Musizieren und erkundigten sich nach dem Sinn unseres Schisses und unserer Fahrt. Auch viel« Schwimmer trieb die Neugier an Bord, so daß wir osl das ganze Deck voll blinder Passagiere statten. Am Spätnachmittaffjeden Tages gingen wir an einem voraus» bestimmten Ort vor Anker, wo ortsansässige Freunde eine Konzert» Möglichkeit, meistens tn der Aula einer Schule, vorbereitet hatten. Nur an zwei Orlen, wo die Freunde von der JFgendhcrbergSarbrlt aus Urlaub waren, halte man nnö im Stich gelassen. Dort machten wir den Marktplatz zum Konzert- und VvitrngSiaal und fanden «ine dankbare Hörerschaft. Abends, nach der ,Besichtigung dcß HcrbcrgS- schlsses, gaben wir ein Aordkonzcrt. Die Darbietungen waren als Frcikoiizcrtc gedacht, aber scdcSinal kam seinand aus dem Publikum über den Landungssteg und übermittelte uns da» Ergebnis srrl» williger Spcndensammlungcn. Die Gipfelpunkte unserer VortragS- rcisc waren Magdeburg, Dessau und Insbesondere Dresden. I» Dresden stantc» sich die Neugierigen aus der nahen AugustuSbrücke und In den Uscransagcn. Sobald da» Schiff zur Besichtigung frei» gegeben wurde, flutete ein ununterbrochener Menschenstrom heraus. Und als die Sommernacht sich ans Strom und Stadt legte und wir alle Fackeln und Lampions znm Leuchten brachten, da standen aus Brücke »nd Ufer Zchiitaiiscndc und lauschten unserem SchifsSkonzert und meiner Werbcredc über unser Jugcndhcrbcrgsiverk. Wohl noch nie habe ich zu einer solchen Menschenmenge sprechen dürfen. Am nächsten Vormittag wurden wir durch die Stadt geführt, sangen um Mittag ans dem Thealerplatz, am Nachmittag in der Ausstellung und am Abend vor übervollem Hause Im Wettiner Giimnallnm. Nachdem nn» bereits dle Stadt Berlin tausend Mark Beihilfe zur Fahrt mit dem Slngeschiss gegeben hatte nnd der Gau Mittclelbe 250 Mark schenkte uns der Rat der Stadt Dresden noch 800 Mark. Von Dresden ging'S nach Schandau und weiter in die Säch sische Schweiz zur größten Jugcndburg des Reiches, nach Hohn» stein. Von dort wandcrlcn wir am nächsten Tag wieder zu unsere« .Herbergsschiss zu Tal und fuhren aus ihm nach Magdeburg zurück. Wir sind gewiß, baß diese eigenartige Werbesahrt zu den bisher er folgreichsten Werbemitteln zu rechnen ist. Neberall forderte man un» herzlich nnd bringend zu einer Wiederholung diese» freudebringen den UnlcriickmcnS aus. In Dresden »nd Dessau erwägt man sogar, nach dem Muster von „Oberbürgermeister Bach" gleichfalls Herberg«» schiffe elnzurichle», die dann auch als Slngeschiss da» nc^uc Singen mtt der Werbung sür Jugcndwandcrn und Jugendherbergen durch die Lande tragen können. Handball im Ga« Ostsachscn. Der G a u a u S s ch u ß sür dte Deutschen Spiele Dresden veranstaltet am II. September in Glashütte ein Damcn-Hand- ballwcrbespiel. Am 18. September findet in Dresden ein Damcn-Städtesptcl gegen Chemnitz »nd da» Herren- Städtcsptel Dresden gegen Berlin statt. Daß Rückspiel der Damenmannschaft findet am 8l. Oktober in Chemnitz statt, während das Rückspiel der Herren erst am 0. November zum Aus- trag kommt. 2 Znm Salzbrrgrenne« de« Bayrischen «. E. am Sonntag sin» rund »o Meldungen für Motorräder und Automobile abgegeben worden. , Kür dl« Automobil-Weltmelfterschast 1l>27 werden noch der Groß« Preis von England am 1. Oktober und der Große Preis von Europa am Sonntag in Monza gewertet. Bisher hat Delage dte Führung. 5oi,n»d«n«> b«»inn» in «i«r OraK »»»>«»«>, IL0 pkkUir v«° PKUl. kiuu«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)