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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261026026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926102602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926102602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-26
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
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VIearlo-. 2S. Oktober 1S2S — «Dresdner Ttachrtchten" —> Nr. 504 Seite 5 Le» LS LN - und FieuL-LLsLLrt Sin deutscher Grotzschisfahrts-Trust. (Bon unserem Hamburger Mitarbeiter.» Dt« Verschmelzung »er Deutsch-Austral- und KoSmvS- Ltaiian mit der Hainbnrg-Amertka.Linie, die setzt als voll, zogen« Tatsacl»« angesprvchen inerten kann, bedeutet für das deutsche Wirtschaftsleben nichts mehr und nichts weniger als da» endgültige Zustandekommen des Hanse, atisch rn S ch i f s a l> r l s t rm st S. Mag auch die Bezeich nung „SchiffahrtStrnst" nicht ganz zutreffend sein, wcshaib mich wohl die offiziellen Stellen ein solches (^tebildc »och am Sonnabend in Abrede stellten, so mus, doch betont werden, daß sich in der Hamburg-Bremer Oiroßschifsahrt bis auf ioentge Au » nahmen ein lückenloser Zusammen- schluß vollziehen konnte, an dessen Loitze die beiden führen- de» Reedereien, der Norddeutsch» Llonö und die Hamburg. Amerika-Linie stehen. Lcll'stverständlich konnte dieser Zu- sammenschlus, nicht von heute ans morgen erfolgen, aber die Vorbereitungen liegen ja auch schon mehrere Jahre zurück, denn man braucht ja nur an die -intensiv betriebene Kvn- zentrationsbewegung in der hanseatischen Schiffahrt seit der Stabilisierung der deutschen Schtsfahrtsverhällnisse erinnern Vielleicht laßt sich sogar die Behauptung ansstcllen, das, der Gedanke eines Lchifsahrtstrusts innerhalb der hanseatischen Großschifsahrt früher greifbare GcstaÜ angenommen bat. als zum Beispiel in der chemischen Industrie, bzw. in der Montan industrie. Schon die Fusion der Bremer Roland- Linie und der H a m b u r g - B r e m e r - A f r i k a-L i n i e mit dem Norddeutschen Lloyd bildet ein Glied in der Kette, die zu dem SchisfahrtStrust führte, wie überhaupt zugegeben werden muß, dah die Kvnzcutralionsbcwcgung in der Bremer Schiffahrt sich viel schneller und reibungsloser vollziehen konnte, als in der Hamburger Schiffahrt. Vielleicht haben hier auch persönliche Gründe eine Rolle gespielt, denn die Deutsch-Austral- und Kosmos-Linien, die im vorigen Jahre die gesamte Stinnes-Flvlte känslich erworben hatten, muhten einen Prozess gegen die Hamburg-Amerika- Linie führen, weil die letztere den Käufer» das Recht ab sprach, die Stinncs-Dampscr ans den von ihnen bisher be fahrenen Linien zu beschäftigen. Dieser Prozch ist zwar in erster Instanz zugunsten der Deutsch-Austral entschieden worden, er wäre aber sicher die weiteren Instanzen dnrch- gclanfen, ivärc jetzt nicht „aus Wunsch einiger Großaktionäre" die Verschmelzung der Deutsch-Austral mit der Hapag erfolgt. Das ist sa gerade das Eigentümliche bei dieser Fusion, dah sie nämlich nicht ans direktem Wege auf Grund von unmittelbaren Verhandlungen zwischen den beiden Verwal tungen erfolgte, sondern pah die Darmstqdter und National- bank als Vertreter der Grvhaktionäre der Hapag ein Aktien paket von Deutsch-Austrns und Kosmos fest angcbotcn hat, welches natürlich groh genug ist. nm die Fusion zur Tatsache werden zu lassen. Jetzt ist aber insofern der Schiff sah rtö ring geschlossen, als sich die Hamburg- Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd über der Bremer Roland-Linie, der Hambnrg-Brcmcr- Asrika-Ltnie, der Bremer Argv-Nccderci, der Deutschen Lcoante-Linie und de» Deütsch-Anstral-Kvsmos-Linien die Ha » d zum Bunde reichen k v » » e ». Die Wocrinann- Lini« und die Dciitschc Ostasriko-Llnic stehen zwar »och — rein äußerlich betrachtet — ausserhalb der Kombination. ES ist aber ein offenes Geheimnis, dah Lloyd »nd Hapag an diesen beide» Unternehmen stark interessiert sind, und die un erhörte Kurssteigerung i» de» Aktie» der Hamburger Asrika- Ncedercien, die an einem Tage bis zu 36 Prozent betrug, zeigt ja auch zur Genüge, dah man den Rest der am freien Markt schwimmenden Aktien anfzukauseil bemüht ist. Man wird jetzt nur noch abznwarten haben, welche Rolle die Deutsche Da in p fs ch i s f a h r t S - G e s c l ls ch a f t H a n sa in Bremen n nd die H a in b n r g - T ü d a in c rik a » I s ch c Da m p fs ch i s f a ki r ts - Ge s c l l s cha f t innerhalb des Schiffahrtstrustes spielen werden, bzw. wie diese beiden selb ständigen und bisher völlig unabhängigen Reedereien dem Trust angcgliedert werden können. Ein Weg hierzu wird sich aber schon deshalb bieten, weil Llond und Hapag in der Fahrt nach Südamerika ein cngeS Freundschaftsverhältnis mit der Hamburg-Süd unterhalten. Die Kapitalcrhöhniig der Bremer Hansa dürste schliehlich auch mit den kommenden Ereignissen in Verbindung stehen'. ' ' Tfchecho - slowakischer Wirtschaftsbrief. Die «schecho-slowakischc Wirtschaft und der Dawes-Pla«. Die Aufnahme von Kredit im Auslände und die Beralunqs stelle sür Auslands-Anleihen. Da» RcichSsinanzministoriiim teilt mit: Nach unseren In formationen haben tn letzter Zeit in einige» Fällen Gemeinden und Gcmetndeverbändc sich durch Verkauf von Schntzanweisnngcn in» Ausland oder durch Ausstellung von Wechsel», die in» Ansland ver laust worden sind, kurzsristiaes AuslandSgcld verschafft, ohne daß rin Gutachten der Beratungsstelle für AnSlandSkreditc und staat- liche Genehmigung eingcholt worden ipäre. Auch sind geschlagene Teile von Anleihen, deren Auflegung »gch der GcnchinignngSiirkiinde ausdrücklich aus daS Inland beschränkt wgr, an ausländische Banken zur Zeichnung im Ausland abgegeben worden, und zwar znin Teil gegen den Willen der geldsuchendc» Stelle. Es handelt sich in allen gällen um Kreditoperationen, die, da praktisch die Hereinnahmc von AuslandSgeld vorlicgt, der Beratungsstelle für AuSIandkrcdite zur Begutachtung hätten unterbreitet werden mühe». Die Aufnahme von AuSlandSgcld unterliegt nicht nur bei langfristigen Anleihen, sondern auch bei kurzfristigen ÄiiSländSkrcditcn der Begutachtung der Beratungsstelle und staatlichen Genehmigung, und zwar, wie in dem RclchSgcsetz vom 21. März 1825 »nd in den Richtlinien über die Ausnahme von AuStandSkreditcn ausdrücklich vorgeschriebe» ist, auch dänn, wenn die Ansnahme ausländischen Geldes nur mitlclbar erfolgt. Abgesehen von den allgemeinen währungspolitischcn Be denken muh auf die Gefahr Angewiesen werden, die für die Be teiligten dann erwächst, wenn derartige Anleihen oder Kreditgeschäfte lnsolge mangelnder Genehmigung der Aufsichtsorganc rcchtsunwirk- sam sind. Frankfurker Aben-börse vom 25. Oktober. Die AbenbbSrsc tendierte unter Hervorhebung einiger Spezial- wert« wieder fest bei beha»plctcm Geschäft. Im allgemeinen waren die Kurse mäsztg höher als dir heutigen AnsangSnotierungcn. Inter esse bestand für EIcktrowcrtc, die reger »mg-csctzt wurden. Auch das Anleihegeschäst war lebhafter. Kriegsanleihe gingen zum Schluß ans l>,71. Die Abcndbörsc schloß ruhig bet gehaltenen Kursen. NctchSanlcthe 0,7. Schutzgebiet sehr scst 11,20. llsLA-igc Konsol» 0,05. Hapag 181», Norddeutscher Lloyd l78,2ü Ultimo, Baltimore 00,5, Darm städter Bank 215,75 Ultimo, Deutsche Bank 15,8.75 Ultimo. Deiilschc Nebersee 127,5, Tisconto-Gesellschast 171 Ultimo, RctchSbank 1S2„5, Bochumer 175, Dcuisch-Lurcmbnrgcr I75>,5 Ultimo, Gelscnkirchen 177 Ultimo Harpcner 182,5 Ultimo, Ilse Berg tili, Gcnnßschelne 108,5, Kali AfchcrSleben 150, Wcstcrcgeln 172,75, Ultimo, Mannesman» 17N.25, ManSscld I3N.5, Obcrbedars 00. Phönix 187, Rheinische Braunkohle» 251, Nhclnstabl 178, Miebcck Montan 101,5, Vereinigte Stahlwerke 172,75, alle Ultimo, Laurahütte 88, AccuS 153, Kleycr >07,5, A. S. G. I07ch Ultimo. Bergmann INI Ultimo, Deutscher Eiscnhandel 85,,5, Deutsche Erdöl 180 Ultimo, Schetdeanstalt 170,5 Ultimo, Elektr. Licht und Kraft ION Ultimo. I. G. Farben 820,5 Ultimo, Felten 100. Goldschmldl 110, Lnhineiier 115,5 Ultimo. Slütger» 1,83,5 Ultimo, Schlickert >15,/, Ulttino, StemcnS k HalSke 200 Ultimo, Zellstoff Naldbo» 198,5, Badischer Zucker ltl.25. Stuttgarter Zucker 110. NachbörSItch Daimler 08,25., Ilse Berg 122, Aschaffcnbiirg Zell- stess 151,75. Schlickert 110,5. . Prag, den 21. Oktober. Bon amtliche» Stellen und Exponenten der Priimtwtrt- schoft wird in der letzten Zeit immer wieder auf die wirtschaft liche Depression hingcwiesen, die sich kn der TIchecho-Slowakei seit dem Beginn dieses Jahres stets fühlbarer macht. Es handelt sich hierbei nicht etwa um eine vorübergehende Er scheinung, wie sie vielleicht bet den meisten europäischen Staaten im Augenblick festgcstellt werden kann, sondern um eine chronische Wirtschaftskrise, deren Ursachen einerseits in dem übertriebenen Protektionismus der Nach folgestaaten. anderseits aber und zum grössten Teil in dem Druck der deutschen Reparationen ans die tschechv-slo-wakilchc Wirtschaft gesehen werden müssen. Die Zvllmauern und der Protektionismus der übrigen Nochfolgestaaten zwangen die Tschecho-Slvwakci, die nahezu 8l» Prozent der gesamten In dustrie» der ehemaltgen Habsburger Monarchie geerbt hat, ans ihre historische» Absatzgebiete zum großen Teil zu verzichten und sich neue Märkte zu erschließen. Das ging bis zum An fang dieses Jahres recht gut, dann aber kam ein Konjunktur- ninschmung, der keineswegs zufällig mit der anisteigcnden Ent wicklung in Dcntschlanb zusammensällt. ES zeigt sich jetzt, daß der Dawes-Pla» in seinen Auswirkungen sich i» der nach teiligsten Weise ans die mit Deutschland parallel exportierende Tschccho-Dlowakei bemerkbar macht. In den für diese» Staat wichtigsten Industrien, wie Textilien, Glas, Maschinen, Papier u. a., ist ein starker Exportrttckgang zu verzeichnen, der glatt aus Kosten der gesteigerten deutschen Ausfuhr und der durch die deutsche» Zölle vom I. Oktober vorige» Jahres stark ge drosselten deutsche» Einfuhr zu setze» ist. Man berechnet allein den Ausfall des tichecho-slvwakilichc» Exportes nach Deutsch land für die ersten sieben Monate dieses Jahres auf netto 677,9 Millionen tschechische Kronen Warenwert, d. i. 3.6 Proz. dcS dcutichcii Gcsamtimportrückgangcs oder 59 Prozent des tschcchv-slowakischcn Gesanitexportanösallcs. Die Einfuhr Deutschlands nach der Tschecho-Slowakct in den ersten sieben Monate» des Jahres 1925 und 1926 mit einander verglichen, zeigt folgendes Bild: Nohstosfe »nd Halbfabrikate. Tentschlaiid Tschccho-Slownkei tin MM. Mark» 1925 3,963 586 1926 2.518 5t»8 Rückgang 1,385 Rückgang Fertigwaren. 72 1925 1,226 257 1926 666 277 Rückgang 566 Steigerung 20 Man kann aus diese» Ziffern am besten die völlig ent- gegengesetzte Tendenz der deutschen und der tschechische» Ein- fuhr für veredelte Waren erkennen. Hier liegt die Krise be gründet. Aus der anderen Seite ergänzt sich das für die Tschccho-Slownkei traurige Bild durch eine ziffernmäßige Tar- stellnng der deutschen und tschechv-slowakischen Ausfuhr: Ausfuhr von Rohstoffen „nd Halbfabrikaten. Deutschland Tschecho-Slowakct . ,tn Milt. Mark» »925 863 211 1926 1,22» 178 Steigerung 357 Rückgang 63 Fertigwaren. 1925 3.089 79 l 1926 1,l>97 735 Steigerung 168 Rückgang 56 Während also der deiilschc Export in de» ersten sieben Mo», naicn dieses Jahres im Vergleich zu dein des Vorjahres um etwa 16 Prozent gestiegen ist, ist der tichechv-slomakischc Export um etwa 25 Prozent znrückgcgangcn. was Nohstosfe betrifft. Dieselbe Erscheinung zeigt sich bei der Ausfuhr von Fertig waren. Sie ist um so ernster, als sic klar beweist, daß Deutsch land mit seiner Rationalisierung der Betriebe und Ockonomi- sicrung der Produktion der Tichecho-Slowakei bei weitem über legen ist, so daß die tschechische Wirtschaft im Wettbewerb lang sam aber sicher zurückgcdräiigt wird. Die ungeheuren wer benden Anlagen, die die deutsche Industrie während der In- flationsperiode machen konnte, kommen erst setzt zur Geltung, während die Tichecho Slowakei »och Jahre hindurch an der zu hohen Stabilisierung der Krone und den Vcrkchrsstcnern zu kranken habe» wird. Deshalb bricht sich nun auch in den maßgebenden tschecho slowakischen Wirt'chaslskreisen alimählich die tteberzeugnng »vn den Konstruktionsfehlern und den Gefahren des Dawes-Pla n es Bahn. Die völlig einseitig auf der deutschen Lcistnngssähigkeit aufgcbaiiten Reparationen müssen, da sie keine Rücksicht auf die Aufnahmefähigkeit des Welt marktes nehmen, notwendigerweise ans Koste» des mit Deutsch land parallel exportierenden Europas gehen und zu den schwer- stcn Wirtschaftskrisen führen. In Prag sicht man aber die größten Gefahren nicht so sehr i» der Steigerung des deutschen Exportes als in der aus der Not geborenen konkurrenzlosen deutschen Wirtschaftsorganisation, die ihren Ansdruck in der Nationalisierung der Betriebe findet und Deutschland für die Zukunst eine wirtschaftliche Hegemonie auf dem Weltmärkte sichern dürste. Holm 135,52,50, Oslo 120, Kopcnhaacn 137,08,76, Soiia 373,75, Praa 15,86, Budapest 72,60, Belgrad 011,60, Athen 025, Konstantinopcl 206, Bukarest 28», Hclsingsors 18,00,25, PrivatdtSkontsatz 2,876 )4, Buenos Aires 211,6», Japan 263,60. Nenyork, 26. Okt. Devisenkurse. tSchluß.» Berlin 28,78, London-Kabel 181,78, London OO-Tagc-Wcchiel 180,13, Paris 300,76, Schweiz 10.20. Italien 118,25, Holland 89.00. Wien 11'/,. bis I1H, Budapest II'/,. bis ll'ä, Prag 200)4, Belgrad 177, Oslo 21.81, Kopen hagen 20,00. Stockholm 26,72, Brühet 270, Madrid 16,17, Bukarest 66)4, Argentinien: Gold-Peso 107,70, Papier-Peso 10,86, Rio de Janeiro 18,80. Sofia 72, Athen 120/4, Japan 18»/,„ Bankakzept Brief 854, Geld 8-4, Tägl. Geld 1,6, Prima Handelswechsel niedrigster Kur« 1.5. höchster ISs. * Konstantlnopler Devisenkurs« vom 25. Oktober. sMitgetcilt von der Deutschen Ortcntbank, Berlin, durch die Dresdner Bank, Dresden.» London 0,08, Paris 10,10, Holland 11,80, Zürich 2,00,75, Brügcl 18,05, Ncnnork 50,875, Berlin 2,11,50, Amsterdam 1,25,50. * Kairoer Devisenkurse vom 25. Oktober. lMitgeteitt von der Deutschen Ortcntbank, Berlin, durch die Dresdner Bank, Dresden.» London 07,50, Berlin 1,85, Paris 01,50, Brüssel 50,025, Mailand 00,25, Nenyork 20,08, Prag 00,10. Zürich, 20. Okt.. 11,10 tthr. Devisenkurse. Parts 10,01,25, London 25,14,25, Nenyork 518,75, Belgien 11,85, Italien 28,10, Spa nien 78,25, Holland 207,32,50, Verl», 123,27,50, Wien 78.07,50, Stock- - Di« Zuständigkeit der LandeSslnanzämter «nd Finanzämter für den Erlaß von Besitz- undVerkehrSsteiicrntst durch einen Erlaß des RcichSsinanzmimstcrS vom 13. Oktober 1020 mit Rücksicht darauf, daß die Anträge ans Erlast von Steuern sich dauernd mehre» »nd eine Vereinfachung des Verfahrens zur Ersparung von Arbeits kräften dringend erforderlich ist, erweitert worden. Die Erweiterung der Zuständigkeiten erfolgt zunächst versuchsweise. Keinesfalls dürste der Versuch dazu führen, daß die VeranlagungSbehörden nach anderen Grundsätzen, als den bisher vom Ministerium inncgclialtencn Richtlinien verfahren. Für die einzelnen Stcucrarten gilt u. a. folgendes: 1. Steuern vom Einkommen und Vermögen außer Erbschaftssteuer: Bet der Einkommensteuer, KörpcrschaftSstcuer, Ver mögenssteuer sind die Finanzämter zuständig, wenn der Gegenstand des Antrag« für die einzelne Stcuerart keinen höheren Wert als 200 Reichsmark hat: die Präsidenten der LandeSiinniizämtcr sind zu ständig, wenn der Gegenstand des Antrages sür die einzelne Stcucr- art mehr als 200 Reichsmark, aber nicht mehr als 1000 Reichsmark wert ist. Da» gleiche gilt für die BrotvcrsorgnngSabgabc, Rhein- Ruhr-Abgabc, Arbeitgeber-Abgabe und Landabgnbe, desgleichen sür die NusbringiingSlastcn und Ncntcnbankzinscn, jedoch mit der Maß gabe, daß der JahrcSbctrag maßgebend ist, und daß für die Auf- bringiingslastcn nicht Erlaß, sondern nur Stundung in Frage kommt. 2. Bei der Erbschaftssteuer Ist die Zuständigkeit der Finanz ämter auf 100 Reichsmark, ^dic der Präsidenten der Landessinaiiz- ämter auf mehr als 100 Reichsmark, aber nicht mehr als 500 Reichs mark begrenzt. Die gleichen Sätze gelten 8. sür die U m s a tz st c u c r. Die Zuständigkeit wird 1. sür die KapItalvcrkchrSsteiicr, Wechselstelle,:, Obligationen- »nd GrunderwerbSstciicr bei den Finanzämtern ans höchstens 500 Reichsmark, bet den Präsidenten der LandcSsinanzämter auf nicht mehr als 2000 Reichsmark festgesetzt. Für Geldstrafen, Ordnungsstrafen »sw. sind die Präsidenten der LandeSslnanzämter zuständig, wenn der Gegenstand des Antrages keinen höheren Wert als 1000 Reichsmark hat. * Zehn Jahr« Girovrrband. Am 20. Oktober 1028 sind zehn Jahre seit dem Tage verflossen, an dem In einer konstituierenden Sitzung der „Arbeitsgemeinschaft deutscher Girovcrbändc" der Deutsche Zentral-Girovcrband gegründet wurde. In dieser Sitzung wurde mit Zusammenfassung der damals bestehenden zwölf deutschen Sparkahcnvcrbändc der Grnndsteln für die Gcsaintorgantsatton aller deutschen Sparkassen- und Kommunalverbände gelegt. Die a»S diesem Anlas, anberaumte Festversammliing dcS Deutschen Spar kassen- »nd GirovcrbandcS, zu der Reichs- und Staatsbehörden, Wirtschastsvcrbände, Parlament und Presse ctngcladcn sind, findet am Mittwoch der nächsten Woche statt: ans ihr wird auch die von Stadtrat Inrsch verfaßte Denkschrift: „Zehn Jahre Deutsche Kom munal.Eliroorganisation" der Ocssentltchkcit übergeben. * Deutsch« AufiedlnnftSbank in Berli«. Für da» am 81. De zember ablaufcnde GeschästSsahr ist bet der günstigen Entwicklung aller Voraussicht nach mit einer Dividendenzahlung von 7 bis 8 F, tim Vorjahre 7A» zu rechnen. * Mecklenburg-Strelltzschr Hqvpthekenbank in Neustrelitz. Die Verwaltung bcrust eine außerordentliche Hauptverwaltung zwecks Erhöhung de« Grundkapital» um 500 000 M. - Waaren-EInkanfS-Berein zu Görlitz Akt.-Ges., Görlitz «nd Dresden. In den FrcIverkehr der hiesigen Börse wnrden gestern die Vorzugsaktien obiger Gesellschaft etngesührt. Der Kurs stellte sich aus 55)4 bez. G. Auch die Stammaktien der Gesell schaft werden nach Ihrer Umstellung aus Reichsmark seit gestern Im hiesigen Frctvcrkchr gehandelt: Kurs heute 81 )4 G. * Hilft» Schneider A.-G. in Leipzift. Die Hauptversammlung, In der die absolute Mehrheit der Stammaktien van den Htrsch-Kiipfcr- Wcrkcn vertreten war, beschloß einstimmig die Einziehung von 70 000 Reichsmark Vorzugsaktien zum Kurse von 118)4 aus dein Gewinn-. vortrage des Geschäitsjahrcs 1025, der sich dadurch um 80 500 Reichs mark auf 15 000 Reichsmark ermäßigt. Eine Dividende der Vorzugs aktien für I02N kommt nicht tn Frage. Neu tn den AufsichtSrat wurde Direktor Rens iBerltn» von den Hirsch - Kupfer - Werken gewählt, lieber den bisherigen Verlauf des Gcschäslstahres teilte die Ver waltung mit, daß der Geschäftsgang tm ersten Halbjahr und auch noch im Juli »nd August unbefriedigend gewesen sei, da nur ein gewisser Prozentsatz der vorjährigen Umsätze erzielt werden konnte. Seit September sei dagegen eine Besserung etngctretcn, so daß in säst allen Abteilungen voll gearbeitet werden könnte. Die Preise hätten sich allerdings noch nicht gehoben, doch würde durch Ersparnis- nnd NationalifieriingSmaßnnhmeii eine Hcrabmtndcrung der Un kosten erreicht. * vrzgebirgische Dextilwerke A.-G. in Eranzahl. A»S einem Reingewinn von 100 008 Reichsmark <85115 Reichsmark» wird die Verteilung von 6A, Dividende tOA>» vorgcschlagen. * Windschild L Langelott A.-G., Berlin. Der Vorstand berichtet dem Aussichtsrnt, baß der vorliegende Auftragsbestand höher als tm Vorsahrc ist. Ein ansehnlicher Teil kann erst im nächsten Jahre zur Erledigung kommen. Die vorliegenden Aufträge sind zu guten Preisen herclnnenommen. Elitewagen A.-G. ln Berlin und Ronneburg. Die außerordent liche Hauptversammlung beschloß die von der Verwaltung beantragte Zusammenlegung deö Stamm- und VorzugS- akttenkapitnlS im Verhältnis von 5:1 von 787 000 M. auf 157100 M. »nd die Wicdcrerhöhuiig um 118 800 M. auf 801 200 M. Den bisherigen Aktionären wird aus die jungen Aktien kein BezugS- rccht cingeräumt. Nach Mitteilung der Verwaltung ist trotz der all gemeinen Zurückhaltung der Kundschaft infolge der bevorstehenden Alitomobtl-AliSstellnng der Geschäftsgang in der letzten Zelt etwas lebhafter gewesen. * Deutsch« Dampsschiffahrts-Geseltschast „Hansa", Breme«. Die Gesellschaft beruft jetzt aui Mitte November eine ordentliche Haupt versammlung, in der die Verdoppelung des Aktien kapital« beschlossen werden soll, lind zwar sollen zunächst die 1 Millionen Reichsmark Vorzugsaktien in Stammaktien »mgewanbelt werbe». Sodann soll da« Grnndkapiial um 8 Millionen Reichsmark Stammaktien »nd 8 Millionen Reichsmark Vorzugsaktien erhöht werden. Nach Durchführung der Erhöhung wird da» Aktienkapital der Gesellschaft 32 Millionen Reichsmark bciragcn und in 21 Millionen Reichsmark Stammaktien und 8 Millionen Reichsmark Vorzugs aktien rlngetcilt sein. * A.-G. für Licht- «nd Kraftversorgung in München. Die Haupt versammlung wurde auf Antrag de« Vorsitzenden, Direktor Weigel, vertagt. Tic Verhandlungen zwilchen dem Bankhaus Gcbr. Arnhold »nd Großaktionären zwecks Umwandlung der Vorzugsaktien ln Stammaktien machen einige Klärungen erforderlich. * Lokalbahn A.-G. in München. Der ordentlichen Hauptver sammlung wird die Verteilung einer Dividende von 7 A lim Vorjahre 0)4» aus das Nkticnknpiial von 10 Millionen Reichsmark vorgcschlagen. * I. G. Farbenindustrie A. - G., Frankfurt a. M. Auf dem Ainmoniakwcrk Merseburg, dem sogenannten Lciinawerk, herrscht, laut „Franks. Ztg.", gegenwärtig eine rege Tätigkeit, die sich sür viele Gemeinden im Rcgterungsbczirk Merseburg »nd darüber hin aus als ein Segen erweist, da mehrere 1000 Arbeiter neu eingestellt werden konnten und nun nicht mehr der ErwcrbSlolcniürlvrgc zur Last falle». Die KohlenverslüssigungSanlage ist begonnen worden. Wie verlautet, bosft man sie, wenn nicht ein gar zn harter Winter die Arbeite» stillegcn sollte, tm nächsten Jahre t» Betrieb nehmen zu können. Eifrig wird ferner an der Vergrößerung der Ammontak- sabrtk gebaut. DaS Lcunawerk will seine Leisiungssähigkett um 60)4 steigern. Außerdem ist eine große Siloanlagc im Bau. Sie wird namentlich zur Ansnahme der vom Leunawerk icit kurzem wieder hcrgestcllten »c»cn Düngesalze, im besonderen des soge nannte» Mischdüngers, diene». * Vorbereltnngen znr Gründung eines deutschen MesflnfttrnstS. Von den seit einiger Zeit zur Errichtung eines deutsche» Messing- truslS geführte» einleitenden Verhandlungen verlautet nunmehr, daß zunächst beabsichtigt ist, eine Stiidtengesellschait und eine unparteiische Kommission g»S Vertretern der in Frage kominendcn Unternehmen ins Leben zu rufen. Man denkt an die Bildung zweier verschiedener Organisationen, die einerseits die Berliner, sächsische, thürin gische »nd süddeutsche Unternehmungen, anderseits die rhctntsch- wcstsältschen Betriebe »mfaiic» werden, und beide miteinander eine Intereiieiigeincinichast eingeben sollen. Sodann ist die Gründung einer HoldingSgeicllschast mit IM Millionen Reichsmark Kapital beabsichtigt, der die Regelung der EnllchädignngSfrage und der Onotcnvcrteiliing anferlcgt werden soll. An der erstgenannten Gruppc würden beteiligt sein Hirsch Kupfer- »nd Messingwcrkc A.-G. »nd die von ihr kontrollicrtcn Betriebe Reinickendorf und Hugo jFortsetznng sieh« nächste Seite.)
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