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Mach richten. Nr. «8. Leite L. Toirnerstag. 8. März 1888. nlckrl vertreten wird ...„ erklärt, blitz eS der Negierung erwünscht a, in der Kammer zur Sprache kam. Es ser Reg.-Toinmiffar Grd- Rath d. Msarventter, » d«' ^ -runwen 10s. ars oer vom vcoroen ivminrnoc ans Sachsen der bayrischen Residenz zmuli- > Wmter war cm so gräßlicher Schneestuun cliva um 8 UhrAvendS; allein. mochle der zeweien. daß diele Sache wahr. datz Unklarheiten r» ver 'ettisiegung ver Aandgrineindkvlbnung bestüno« durch daS Hinjnkoinmen der Eiirkomniensleuer. Zu dem Dep.-Antraa habe er die Zuslimmuug der Regierung auSznsprechcn. Der Antrag wird schließlich gegen die drei sozialdemokratischen Stimmen zum Beschluß erhoben. — Tie 1. Kamm er nahm in ihrer gelingen Satzung ohne Tebalte de» Geietzenlwurs über die Regelung der Uu'ail und Kraukenversichernna der i» land- und lorslwirthschast- lichcn Bclriebe» beichasliglen Personen einstimmig an. Bericht er- ltallele Gras zur Lippe-Teichnitz. — Unier dcir Gegenständen, welche nach der Beralhung und Beichlntziassnng in beiden Kammer» der Ständeversammlung zu ui»erl,egen haben, spielt das Gerrchtsko st engeietz die Haupt rolle; lallte dasselbe nicht von der Negierung zurückgezogen werden, lo wurde dies ein Hiudemiß sein, den Landlag. wie beabsichtigt ist. noch vor der Eharwoche zu schlicke». Und da auch noch andere wichtige Sachen der Erledigung harren, z. B. das Kapitel wegen der Ehausseebaute». das Geietz. betr. die eventuelle Inwarlegeld- slellnng der Geistlichen, der botanische Garten. daS Dresdner AintS- gcncbl re., so werden sich wohl nach den Ostcrierettaae» die Pionen des Landhauses noch cinnial aus kurze Zeit für die Abgeordneten offnen. — M ü n ch e n. den 6. März. Ein furchtbares Unwetter brach gestern zur Zeit üb« München loS. als der vom Norde» kommende Train die hohen Gaste ^ ^ rcn iollie. Im ganzen nicht er ebt, alS gestern . Orkan wiilheii wie er wollte, die galltreundliche Slinnuung der biederen Bajuwaren vermochic er liieht zu zerstören, im Gegentbcil. alS daS §chncegeslöl>er anfing bedeiillich zu werden, verliehe» justa ment Tarnende die innere Stadt, strebten zum Einpiang der könig liche» Henschasleii aus Sachsen dein Centrulbahnboie zu. Kops an Kopi Harne die Mciige unbcknmuiert um den henlende» Sturm der Aiiknint deS Zuges. Tw bancischen Prinzen iubr-n in thunlichster Sclinclligkeit vor und ver'a»!incllen sich »in den Regenten im Kv- iiigsinlen, am Perron stand eine Ehreiikomvagnic und eine Depu- talion von Sifiziere» des Io- ZiisanIerie-ReginienteS. dessen Inha ber König Alb.il jsi. Ter sächsische Tram trat »»I einer Verspä tung von lO Mumien ei», der sächsische Unffonn tragende Pcmz- regcmt schritt niit bei Prinzessin Ludwig am Arm au> den Waggon zu hmtcu ihm tolgien säminiticke Prmren und Heizöge mit ihren G inahliiincii. Ee waren erschienen die Prinzen und Priiuessinnr» L-dwig, Leopold Auuil' »nd Lndivig Feidinaud, Prinzessin Adal- b.ct iiiil Piiiizes; Elvira, Prinz AllonS, Herzog und Herzogin Max Emaiiue!, Herrogiii Amalie, Herzog Ludwig und Prmz Ernst von Sacloen Meiningen: ferner Slaaisininisicr des Acutzeren Freiherr v Era Sheaii, Oberstlämmerer Freilten v. Peraler von Pergias. Umec Miisittläugeii oerlietz König Alvert den Wagen und eilte »ui umeren siiegenlen zu. beideHerischer begrüßten sich überaus herzlich und liitzl.» einander niehrinalS. Sodann Hali der Prmzrcgenk der Könlgin be in 'Anssleigcn, woraus die Begrütznng der hohen Herr sche,neu sialliand 'NVch dem Abschreiten der Ehrenkompagnie »ans im Königs alo» Eercle-BorilcUniig des gegenieillgen Gefolges slail, n enus der Einuig in die Stadl enolgle. Tue Wagen, denen eine El ceneseorle vom 2. schwere» Ltciierregimenl folgte, waren iml Rücksicht aus den vehementen Schneesiurn, nur init zwei Pferden beio mnt Tie lamend uns obertawcndköpsige Menge de- griihle die Allerhöchsten Herrschasten niit großem Jubel, eS ertönten unablässig Hochriue, aher zu sehen gab eS iür die Leute absolut nichts, denn der griesgrämige Märtbimniei wari ihnen mit schier unbegreiflicher Heiligkeit Schneeslocken m S Gesicht. Nach 9 Uhr waren d e Herr chanen, m deren Geivlge sich auch drr bäurische Gesandte am sächsischen Hose, Baron Fabrice, beiand. in der Resi denz angelaiigl, wo von den Majestäten die Trierer AvvaNemenlS bezogen wurden. Kurz darauf ilatlele die Kön>gmn»uitcr vvn Bauern den hohen Galten einen Peiuch ab. woraus das Souvec bc in P^mzregenien emgeiiommen wucde. Heute Moraen, kurz nach 7 Uhr, beuichien die sächsischen Mairslälen die AUerheiligen-Hvi- kircbe n»d ivohnten einer Blesse au. Nach dem m der Resivcirz eingeiiouiineiie» TcleunerS machte die OffizieiSdepulativn des 15. Jni.-'Reg. „König Albert von Sachsen" heim König ihre Ans- waiiuu.g, clcnio der -achsische Generaitoniul Eonmierzienratd Wil- wcrrdviicr Gigim 'RlüUg slatteten die BUtglirder deö königlichen Hauses bei den Maieslaicn Besuche ab. welche scilens des sächsi schen Köiilgsvaarcs nach 12 Uhr ccwietnl wurden. Um 4 Uhi war zu Ehren der eriauchicn Gäste eine Galai zfel iin Saale Karl s des Groszen, des Fei: „udones der Residenz. ES erschien hierbei der Prinzregen! mit inner Tochter, Prmzeisin Tbcre!e. Geladen waien hierzu der Gesandte Baro» v. Favricr mit Gemahlin und TcxPer. Lcgazionsiefwlar Grai 2,'ex mit Gemahlin, kgl. iächi. Rit»f,iiter d. R„ Pcvwssor und Kiiiijlinaler Fritz Uhde, iämmtliche Qberhos- charaen, Slaalsmiiiillcr, alle dicmslsrcikn GenerallenlnantS und General-Blajore, i. w Sl eiswn und Kominaiidcuce der hiesigen 6 Rc- gniicnler, nn Ganzen (N Personen. Tie Musik spiclie die Kaprlle cüiesiIns.-:>,'eg. Die GaialcM dauerte bis >.'rö Uhr, woraus ein bei- Nrw.e cmsiüiidlger Ecrcle svlgle. Ihre Majcsiäl die Königin wird noch diesen 'Abend mit dem italienische» Schnellzug über den Brenner nach Rwa abreise». 'Noch bis znm Nachmittag war dieie Abreoe nngen ifz. da Bvinuttags Nachrichten von grotzcm Schnee- iall an» dem Bienncipatz einiicsen. Allem es besteht kein Hmdeinitz sur d,c Fahrt. Hin wird sich die Gemahlin des LberhvuneistelS v Lüttichau ar.schlictze», welche niil dem Schnellzug ans Dresden cmlnnl. mit der die Königin ihre Reise sorttekt. Inzwischen ei»- gitrolsenen Telcggamincn zufolge ist Ihre Mas. die Königin nach Riva gcreisl. - 'Au- München schreibt man >m?. daß Sk. Kgl. Hoheit j der Pzinz-lKegenl dem kgl. sächsischen Gesandten am dorligen kgl. > Ho'e Firuherr» v. Fabricc das Gcoszkrcnz des Krviienocde»s, dem j Genen laduiianleri Gcnerallculnaiit v. Earloioitz das Grotzkccuz und deni 'Fliigeladjuiante» L'derslleutiiairl v. Schiinpss das Konithurkreuz des BUiiiac Brrdieiisl-'-.oens verliehen hat. — Der lochen cischienene Bccichl der Finanzdevutation v der 2. Kammer sBerichtccliallei Härlig) über die Slralzen- und Briickcn- barwelikionen bring! endlich einige Klaiheil in das Schicksal ver LoiEiwitzci EIbbr u ck c. In diesem Bericht lieifzk es: Tie Regierung erliärt, das; sie nach wie vor die Herslcllung der Elb-i Hilislcälie brücke zwiuhcn Loichwitz und Blasiwitz lür den einzig richtige» Nolhslande 'Ausweg l alle, das vochnndene Bcdiiunik einer besseren Bervui- dnng zwischen Lm bimtz und den im Pillnitzer Becken gelegenen Srtscbattc» cineiietts und Blaiewitz und Dresden auserccicils daucuid z» bclricdigen, zu den Nacbtheileu, welche eine U'erslratze haben werde, >ei insbesondere z» rechne», das; sic bei Hochwasser »»iabibar werde: her emem Hochwasser wie im Jahre 1876 ivcidc diese Uusalnbarkeil ivcnigllenS 26 Tage andauer»; die s)kolhwen> digkeit, die Sttasze zu vllallem, u»d der betcmnle Elbzug. msbe- lvndcre hei Suwind, welchem die Slrahe aul ihrer ganzen Ausdeh nung aiisgentzl sein würde, sowie die Uimiöglichkeil der Anvsian- znng von Siiaszeubäumen würde de» Berkehr aus der Ulerllratze »ich! a> .leuehm machen Tic Enl'eunmgsverhältnisse wüidcn bei Heittellniic^ der Blocke i'asi durchgängig gimstincr, nur für die Pauwmr ^lr .kk >.»cde ein kleiner Umweg ciilslehcn, wahrend bei HerNeUui'g der U'el!lrake der Umweg »ach der Allsladt l V>S IT> Kiloineter belcagen wüide. Tw lehr anwachienden Orte StriEe» und B iosewntz brdüisten besonderer Berücksichtigung. In Rücksicht aus dieNii Buickcubiiu habe man bereits m der letzten Etaiperiode kann, so ränge als er Vchckenaeld erhebt. Unter dielen BorauS- setzunaen beantragt die Deputation: die Kammer wolle die aus Herstellung einer Brücke über die Elbe zwischen Loichwitz und Blasrwitz gerichtete Petition, soweit sie nicht die Errichtung »völlig aus Staatsmitteln" «strebt, der Regierung zur Erwägung überweisen, dahingegen die aus Erbauung einer Strotze am rechten Llbuker von Loichwitz nach Dresden gelichteten Petitionen au» sich deruden lassen. — Bo» den üdrigen Pctttivnen sollen nachstehende zur Keiintnitz nähme übergebe» werden: Bau einer Fahrstratze zwilchen Pillnitz und Schönsrld-Reitzendors. Stratzenvervliiduiig zwilchen Radeburg und Ottendori, Herstellung einer Strotze im Zwönitztlial, Corrrc- tto» der StaatSstratze zwilchen Göitzichbäujer und Rodewich, Her» slelluiig einer Thalstratze zwilchen Lanallennrrsdorl und Nruc»- dvi». Hcistellung einer Strotze am rechte» Glbnskr rwische» Schandau und LandeSgrenze, und Herstellung einer Brücke über die Mulde bei Podelwitz. Dagegen sollen nachllehende Pelltioue» aus sich be ruhen bleiben: tzuilätzigung der Pachtgelder lür daS Userland bei de» Poslelwitzer L>tkinbnichc», Correctur der alten Mcitzen-DrrSduer Stratze am linken Elbusee. BerbiiiduugSslratze zwischen Border und Hintemeudörikt und chauiseeniäkige Herstellung deS zwischen Nöiba und der Borna - Leipziger Stratze befindlichen Evnnnuui- calionSweg». — Unter allen Elsen bah »Projekten, welche bei diesem Landtage zur Berhaiidlung kommen, ist kriucS mehr nmwoiben worden, als das, welches der nördlichen Lausitz zu Gute komme» soll. Freilich, die Wünsche der Bewohner dieieS LandrSlheils sind sehr vcrlchieden, und die viele» Petttionen, die an die Stände ge kommen sind, widcrlprrchen sich nicht leite» in ihren Wünicheii und in de» Ansichten über diejenige Linie, welche als die hefte hezeich- nel werde» muk. DaS Kouigl. Dekret, welches nunmehr als letzte Eiieiibahniiovclle umerrr Srision an die 2. Kammer gckvmmcu ist, bringt »uu i» dieses CdavS der Wünsche eine besiimmle Ecklärung. indem die Staalsregiernng der Lausitz zwei Bahnen gewähren will : »> eine nvrmallpurige Sekundäibahn von Kaiiienz »ach Elstra und b) eine nocinalwurige Sekundärbahn von Bautzen »ach KöniaSwarlha. Die Finanzdepulalio» U der 2. Kammer, welcher daS Königl. Dekret zur Berachung Vortag, beichlotz: der Kammer vorznichlageir, zu diesen veahsichligten Gisenvahnbantr» das Ein- verttäildnitz zu erklären Diese Selundäibahnen lassen, rvcil sie »viinalivurig gebaut werden, für spät« eine Meitersüyrung von Elstra bez. Kön gSwariha, zu. — In Anbetrachl. datz die Zugangsstratzen zu dem Mittel punkte der Allstadl, dein Altinarkie, von der Wilsdruffer- und Seevorslalsi ans grotzentheils eng und für den grotzen Bei kehr nicht mel» zureichend sich erweisen, was namentlich auch i» Bezug aus die Seeslratze gilt, ist jetzt ei» neues Durchbruch«-Pro jekt auiactaucht. was n» Verhältnitz zu der geringe» Kostspielig keit, und da bei,» Abbruch grötzienlheilö nur einige alte Häuie» tn Frage kommen, eine sehr zweckmätziae ZngangSslratze zum Altniarkle lchassen würde. Diese neue Stratze würde sich von der Ecke der Wcbergasje in schräger Richtung über die ZabnS- und Breiteslratze mit der AnSmündung an der Ecke der JvbanneSallee »nd Marien- slratze iZukunslS-Ringslratze) durchfuhren lassen. Nach oberfläch, sicher Betrachtung käme dabei der Abbruch der Häuser Nr. 1 und 2 drr Wcbergasse, Nr. 27 u. 28 und 2 u. 3 der ZihiiSgasse, Nr. 19 u. 20 der Brcttesttatzc, sowie 3 u. 4 lBrandplatz) derselbe» Straße in Frage. Hierzu gehört sctbstversländsich auch der Durch- brnch von der JohnnneSallre zur Wallslratze, bei welchem aller dings ein grober Thcrl des Areals der Firma Schubanh n. Hesse gebraucht wird, und würden alsdann auch selbslvcrfländsich die Hänier an der Mauer Nr. 1 u. 2 fallen müssen. Mit diesen Projekte» würde der bessere Zugang zum Alimarkl und die Ent- laslnng der dahin führenden engen Straßen ungemein praktisch ge- sörderr werden. — Ter nächste internationale Eongrrtz gegen den Miß brauch geistiger Getränke soll, wie die Biewer Wochenschrift „Nordwestt mittheüt. kommendes Jahr in Ednsliania abgehaltcn werben. Die Berhandlungcu de« vorjährigen EongrcsseS m Zürich sind für 2 Francs von Herrn Tb. Pestalozzi dort zu beziehen. Mit der Wahl der norwegischen Hauplsladl erklärt daS genannle deutsche Blatt sich sehr znsriede», weil Norwegen an der Lpitze der Bewegung zur Ueberwindung des selbstmörderischen maßlosen Branntwein-Genusses marschrre. — Das Ergcbintz der durch den Herr» Professor Dr. Hcmpel im Königl. Potyiechilikum ,m Monal Februar d. I. vorgenvm- mcnc» Leuch laasplüs un a ist folgendes: Leuch tlrc» t: 17"/« Lichlslärken; Scuweiel: 6Z7 Gramm i» l 5tbm. Gas: Schwefel wasserstoff: nicht vorüanden : Amniouiak: nicht vorhanden ; Kvhlen- sänie: 3,1 Bcoc.; schwere Kohlenwasserstoffe: 4,4Pcoz.: Sauer stoff: 0; Kvhlenoxydg'is: 8N Prvz.; «stickslofs: 5,3 Proz.; Wasser stoff und Brenngase: 78,7 Pir>z. — AIS Nachiolakr Pros. Wagners, ocs Dirigenten der großen Leipigcr Universitüisisinik. ist Pro». L i e b e r mc > 'l e r in Tübingen Tie ehrenvolle Bclusung alltäglich das Tian'i!üiini von 200.0iXlMk. gememsährig emgesleUI, ebenso sei dies in gegenwärtiger Pcnode gcichclicn und man beabsichtige dies evenlucU auch ,» der nächsten Furanzperiode zu thu». Ter Beitrag von »x zX'O Mk., welchen nian dein Brückenvcrband in ÄIiiSiNhl grneltt habe, werde nach de» aiigislcüten Eiöricrungen nicht aciiiigcn, nian ivrr>c einen Beitrag von einer Million l>>S zu l.2tttt,6i»n Mt in Anssichl nehmen müssen. Jetzt läge» zwei Prosclle zur PEisiing vor, daS eine mit ca. 6 Meter Fahibahn bierie, crtt Fiihivrae, das andere mit 8 Meier brcilcr Fahrbahn: erstens lelle 1,8«M"»i Mk.. letzteres 2.200,000 Mk. kosten: doch sei die Piüniiig dieier Prejellc noch nicht heendct und cs werde sich wohl noch etwas waien lasse». Tie Bauansiührung aus de» Staat allein zu übernehmen, lalle bedenklich, da immerhin die Brücke ganz wesenttich den beiheisiglcn Gemeinden zu Gute komme, und cs sich daher empfehle, daß die letzttren erheblich z» den Unkosten heiangezogen wuiden. Die Tepulaiiv» veEchloß sich den Grunde» nichl, die »lir Herstellung der Brücke und iür ihre Bevorziigung vo, der Uferstraße sprechen. sie mutzte jedoch als unerläßlich bezeichnen, daß der Biückenverband den m Aus sicht gestellte» Beitrag vvn 750,000 Mk. auch thatsächlich anibringl. ivwie daß das dem Binckcnvrrband zuzugcstehende Recht am Eihebnng vvn Brnckeiigild nicht an» allinlanne Zeit verliehen »nd das Biückengcld nichl zu hoch icslgeslclll m rdrn dort'. Richl minder maß ras Eigentluiinsirch! an der Brücke van der Beendi gung des Rechts des BuickenverhandS aus Erhebung von Brücken geld ab dem F iscuS gesichert werden, wie auch die Last der Brücken« niuerhaltung dem BrückcnverbaudL nicht abgriwnunen werde» von der Regierung erwählt worden, bat auch bereits Annahme gesunden. — Vam 10. bis 28. d. M finden alltäglich im Tivoli zwei große Cvncerte eines Wiener D a m c »- O r ch e st e rS statt. — Wenn inan vvn den zahlreichen Tnvhuscrkrankungen ab- sicht. die >n> denlich srairzösi'chen Kriege lo viele Ovser forderten, dünte die gegenwärtia >» Ehemnitz herrschende TtivhuS- seuchc die größte >em, die wir in de» letzten Jahrzehnten in Deutschland halten. Die Krankenzisser steigt von Tag zu Tag. und wenn sie Ende voriger und Aniang dieser Woche noch zwischen acht- dis nrnnhundert Ichwcintle, so betragt sie heute beieilS etwa Tausend. Es sehlt über den neuesten Stand der Krankheit an einer genauen amtlichen Statinik. da icitens der Aerzte die neueste» Falle noch nicht gemeldet sind ES ist ein Bewcrs für die unheim lich schnelle Verbreitung der Krankheit, daß an einem Tage 39 und an einem andcien irllst 60 neue Tuphnssälle seslgestcUl werden konnten. D»e Krankheit hat sich letzt über die ganze Stadt ver breitet; eS girbt kaum eine Straße, wo sie nicht ausgetreten ist, nur ivcit vom stödtiichcn Mittelpunkt, an der Grenze des Weich bildes, sind die spärlich stehenden, ott unterbrochenen Häuser reihen bis setzt verschont geblieben. Auch verschiedene Aerzlr sind in Ausübung ihres Bewies von der Seuche ergriffen. Das hier vcisügvarr Pfleger- und Pflegerinncnpersonal reich! schon längst bei weitem nicht mehr ans und man Hai alle irgend erreichbaren von auöwarlS kerangezogen, aber auch jetzt ist dem nach dieser Richtung noch nicht obgeholien. Manche Familien ziehen es vor. die Lladl zu verlassen. Die meisten Kranken zählen zwilchen 20 und :10 Jahren, dann sind am stärksten die Attersslnten zwischen 14 und Ai Jahren in Mitleidenichatt gezogen; bei Personen, die das 40. Jahr zmücklcgten, trat brS jetzt der TyphuS selten mm — Am Bitzthum'scheu Gymnasium sand am 6. März die mündliche Reiiepnisnng statt. Zngelasscn waren die 13 Obervrimaiier, sowie die beiden vom Königl. Ministerium des Knlius und öffentlichen NnlerrichlS Zugewiesene». Alle bestanden, und zwar erhielten tn de» Sitte» rli die erste und vier die zweite Eeniur. in den Wiffenichcnlcn vier lst>. drei U, vier Hb, drei UI» und einer lU. — Am 5. und 6 März fand am Wettiner Gy mnasiu in die Oslci-Rcisepiüsung unter dem Vorsitze des Geh. SchnlrathS Tr Vogel statt. Lämmllichen Prüflingen wurde daS Zeugnik der Reise crlhcilt, und zwar erhielte» einer die Cen- lur I. zwei lb, drei Uii. zwei u. neun Ub, drei III», süni m. — Herr Gelanaslebrer Th. Kolik veranstaltete vorgestern im Altstädter Freimaurcr-Logenhause einen Gesangs-Produktionsabend seiner zahlreichen Schüler und Schnleriiliien. Der Zweck der Ans- tühning konnte selbttveittandlich nur in der Absicht liegen, Proben des ErlolgeS der Kvlle'scben GeiaiigSmethode vottutührr». und diese fielen denn auch im Allgemeinen beiriedigend aus. Einige der Zöglinge zeigten sich m der Stimmbildung »nd lm Boilrag schon recht «treulich ausarbildct. und sonst ließ sich überall Methode und System erkennen, iodaß ma» mit dem Geiammtresultate des vorgestrigen ProdukiionSabends wohl zutriede» iem könnt. — Vergangenen Dienstag beging in Mcinhold'S Etablissement »nt« sehr reger Belheilung der Verein Dresdner Köche einen Geiellschastsabend. Vortreffliches Eoncert der Kapelle deS Leib- grenadicr-ssiegiineiits unter periöiilichcr Leitung des Herrn Mnsik- birektvr Ebrlich. frohe Heiterkeit, jugendliche Frische, kollegialer, herzlicher Ton und die bekannle» vorzüglichen Leistungen von Küche und Keller des Hauies Fritz Rothe vereinigten sich zu gutem Ge lingen. Ter von wohl 200 Paaren besetzte Cotillon bildete die Krone deS Balles, da e, jedem Theilnehmer reiche Spenden zulührte. — Am 6. März Abends brannte in Schö » bach bei Löbau eine dem VauerguiSbrsitzer Dirßner gehörige Scheune nieder. — In einen, Strinbruche aus dem »echte» Elb»?« unlerhalb de- DorscS Rottewitz und dicht an der sogenannten Karpien- schänke bei Nieißc» ging am 4. d M. eine mächtige Wond mit donnerähnlicheni Krachen nieder. Der Niedergang kam ganz uner wartet und geschah zu einer Zeit, wo glücklicheiweffr Niemand im Viuche anwesend war. Vo> einigen Jahren wurden schon in dem selben Sieinbiuch 2 Männer von unerwartet hrrcinbrechenden Steiiimaiien veitcyütlrl. - «mt-grrich». ' ^ " aut S Der Sl Jahre alte VSttchenteselle Nugusi Richard Trübner au- Werdau trat am 14. Februar d. I bei einem Bäckermeister in Trachau in Stellung unv ichvn am nächste» Tage flüchtete der schon vorbestraste und von mehreren Gericht«, behordc» steckbrieflich oersvlgte Taugenichts unter Mitnahme einer, dein Wcrkiührer Richter gehörige» Baarschaft von 3S Mk. Bei seiuerchrei Tage später erfolgten Festnahme in Dresden beiaß der Dieb nur noch b Mk. 40 Pig.; das fehlende Geld war von ihm fast ausschließlich im Verkehr mit liederlichen Dirnen verpraßt worben. Trubner verwirkte eine 3wöchige Gesängnißstrase. Richard Hermann Tittcl. rin 23läh»izer Markidrlsrr. ging November« v. I. systematisch aui Beirugerc>en aus und such die Inhaber von AdjahlittigSbazaren heim. Zunächst verschaffte er sich vvn der Fimra I. Berkowitz einen Regulator im Werkhe von 25 Mk. Er zahlte nämlich 4 Mk. als KauipceiS an und versilberte daun sofort den Stundenzeiger lür 8 Mk. An demselben Tage — de» L. Nov. — entnahm er unter gleiche» Verhältnissen ans dem Ritlerlchen Geschält eine Taschenuhr im Werthe von i2 Mk. und ivrnige Tage später eine zweite Uhr im Werthe von 20 Mk. Beide Zeitmesser gab drr Schwindler ebenfalls andere» Lenken dauernd zum Aufheben und belegte ihn das Schöffengericht mit 10 Wochen Gesänanitz. — Wegen widerrechtlicher Verfügung über eine Anzahl von EinlrittS-BiüctS z» dem Cirkus Herzog veiwirkte» die Angeklagten Anton Walther 3 Woche» ,,»d Paul Schmiedel 4 Tage Geiangniß: die nur »» geringen Maße belasteten Auge- lchuldigle» Ernst Ferdinand Slein und Karl Roth kamen schar« mit Geldstrafe» vo» 30 bez. lO Mk. weg. Fortsetzung be» lokale» Tveile» Delle t». Deutsche» Reich. rakesqeschlchkk. Der Kronprinz verbrachte Dienstag Nach- iep. sranc." erhebt sich zu Man», herrlich und iiiild biäung zu zeigen . . . . . down seriiem istabe besohl, die sranzömchen Berivundeien und mittag längere Zcst an, den, Balkon, wo er öfter aus und ab gnig. Der Huste» machte sich nur lehr wenig beinerkdar. Da die Nacht zur Mittwoch recht gut war, so suhlte sich der Kionpruu geslaikt und nahm in guter Stimmung niit vielem Appetit daS Frühuück ei». Huste» und Auswurf sind weiter verniinvert. Der Klonpcin, heabsicdllgte wieder >m Garten zu prvmenircu. DaS Wetter ist prächtig. In reichem Maße bringen die französischen Blätter Berichte über die Krankheit des Kronprinzen, sie sind aver »ichi werlb auch nur erwähnt zu werden, den» sie sind wahre Muster tieister Un wissenheit. einfältiger Leichtgläubigkeit und nied»igen Lä>mbcdiirf- nisseS. Dagegen ist hervoczlihcben. dag die Lrilaclikel, welche die Pariser Preise den schmerzliche» Vorgängen in San Remo widmet, durchgehend die Absicht zeigen, deni Kronprinzen Tbeilnahine und Ebrerbietnng zu erweisen. Selbst ein jo deutschfeindliches und un versöhnlich rachgieriges Blatt, wie die „Rep folgendem Leitartikel: „Dieser »och junge vo» Ansehen, ehe ihn die Krankheit niedergeworie» .... worunter Feind ... Er hat wahrend des l87oer Krieges unserem Heere die ersten Niederlage» bclaebracht. 'Aber dieier siegreiche Kriege^ den wir hassen sollten, wo» kein grausamer Sieger, wenn er auch das harte RneaSiechl üben mußte. Sein Ebarakler war ein solcher, daß er begriff, daß Menschlichleil und Gesittung selbst während de« be waffneten ZuiamineiistoßeS nicht vergesse» werden muffe», und sein politischer Geist, obicyon er in der Diplomatie und inneren Geschichte seines Landes nur eine unleracvrdnrte 'Rolle spielen durste, war vvrnttssehklld gen»«, um aus ihm einen leider nicht angehvrten Bertkeidiger der Mäßigung zu machen. . . Wir müssen in ihm den einzigen (So, io 'k) von unseren Besiegern anerkennen und begrüßen, der es verstanden hat. in, Kriege und in der Folge Ma li« Reic^S- tangcne» zu grüße». Auch wir entblößen nun unser Hanpl vor dem Opi« eines schrecklichen UebelS . . ." WnS der Artikel weiler von Kümpfen zwischen der Kronprinzessin und dem Fürsten Bismarck, von der Nolle der Politik am Krankenbette des Kronprinzen re. zu erzählen weiß, kann hier mit Slillichwciae» übergangen werden. Aber die Gesinnung, welche der Artikel alymet und in welcher er sich mit vielen andere» Pariser Blättern begegnete, ist eine «ttkuliche. Tic am 18. v. M. enolgle Rückkehr der Krenzerkorvette „Louise" mit den nhgelöslcn Besatzungen von „Habicht" und „Cyclop" hat die öffentliche Aufmerksamkeit wieder au> die sanitären Bcihältmffe vvn Kamerun gelenkt. ES ist eine vollkommen erwiesene Thatlache, daß die ivestatrikaiiische Station >» geiundheitlicher Beziehung die irhlechicste von allen ist und die Erkrankungen an der Malaria (Sumpisiebcr) und Rückfälle von dieser Krankheit ganzgewaltig große Prozentsätze der Mannschaft dienstunsähig machen. Die Macmevcr- waltung hat es nicht a» Bemühungen scule» lassen, um dcnMann- ichasken den Aufenthalt aut der westaslikanischen Station erträgli cher zu machen; die jährliche Ablösung, die regelmäßigen Fahrten nach dem Kap und die geeignete Veipsiegnng sind Mittel, um die Wirkung der Malaria etivas abzuschwachcn, aber die Macht des Fiebers ist nicht zu blechen. Eine Aendcrung ist nur möglich, wenn Kamerun als StatioiiSvrt der Flotte ausgegeven wird, und es scheint sich die Ueberzelianng zu befestigen, daß der Nutzen dieses Fieber loches in keinem Verhällniß zu den Opfern steht, welche es errordert. Wen» Teulichland es trotzdem behaupten wird, io wird es doch hoffentlich in absehbarer Zukunft nicht mehr nölhig sein, zwei Schiffe dort dauernd zu slationnen. Wen» die Kapstadt oder sr. Vincent ans den Kap Vertuschen Inseln als Stationsvct sür Westairika ge- nomnirn würde, Io könnte Kamerun ja aus Krenzsahrte» besucht werben, wie >s jetzt bei de» übrige» westainkanische» Schutzgebieten ja auch geschieht. Ter Ausenthalt aus der Außen-Rhede von Ka merun nach isncllada wird von ärztlicher Seite als unschädlich be zeichnet. DaS Anlausen wäre also unmöglich, nur der Verkehr und Aufenthalt im Lande mützie so viel als irgend möglich vermiede» werden Ein NeichStaasstatistiker theilt folgende Schilderung der Körper« Konstitution der Rcichslagsabgeordnelcn mit: Unter den Milglie» dem des jetzige» Reichstag« befinden sich 78 magere. 97 wohl beleibte Heuen, die übugen sind mittlerer Konstttittion. 84 Abae« ordnete sind groß. 41 klein, die adligen mittlei« Statur. 142 der Helren Abgeordneten erfreuen sich emes vollen Haarwuchses, wäh rend der Haarwuchs der anderen in wenige, günstigen Verhältnissen sich befindet. WaS Part-Tracht betrifft, so sieht man unter den Reichsiagsabgcordneten 65 vollbärtige. 52 glaltrasirte Heuen, 73 mit Vctmuubärle», 48 mit Borikolelettes, 31 mit dem sogenannten Demokraienbart und 87 mit dein militärischen Bartschnltt. 79 Herren tragen Brille», 57 ein Ptncenez und 21 ein Monocle. Es giebt 338 Raucher und 39 Nichtraucher. Sämmliichen Lieferanten der militärischen Institute in Halle ist jetzt kontraktlich ausgegebcn worden, in der VocauSsetziliia. datz sie nicht selbit Anhänger der Sozialdemokratie sind, zum Trans port von Äebrauchsgegenstände» »ach dem Institut nicht solche Personen zu verwenden, welche im B-rdacht stehe», einer Gemein schaft anzngehören. die den gemcingetährttchen Bestrebungen der Sozialdemokratie milvigt. Bei bekannt ivcrdenden diesbezüglichen Fällen seien die Lieferanten gebeten, bei Verlust ihre, Lieferung solche Personen nichl mit dem Transporte zu belrauen ev. sich selbigen zu enthalten. Wie die „M. N. Nachr." melden, ließ die bayrisch« Militär- venvaliung behuss Ausnützung der gegenwärtigen niederen Kaffec- preise m Hamburg 40.000 Centn« Kaffer ankcnrsen, welche in Ingolstadt und München eingelagert werden sollen. Die dänischen Postdanw»« bade» EtieS halb« ihre Fahrten wische» Kiel und Kouör bis ans Weiteres eingestellt. Die deutichcn vstdampscr aut dieser Tour fahren noch. Ein unglücklicher Z»«aü hat den Tod deS MajoratSerben von PrciSwitz. Reserenkmrs Kurt v. Raczcck bcrbeigciührt. Herr v. R. hatte mit einem seiner Bekannle» in Berlin ei» Ge'präch über das Rappleriechten; bei dieser Gelegenheit hatten beide Heuen, um ihre Bcharwluiigen über die Art eines bestimmten Hiebes zu illusture». Stocke «gufsen. Durch eine» unglücklichen Zuiall drang der Stock des Freundes in daS rechte Auge des Herrn v. Racrech und zwar an dessen äußeren Winkel io tie> em, daß ein Blutgefäß des Gehirns u> Mitleidenschaft gezogen wurde und die Uevcr- sührung deS Herr» v. R. in das katholische Krankenhaus stattsindcn mutzte, wo derselbe seine» Leide» erlag. In LudwigSdascn bat sich rin schreckliches Unglück tn drr Zimmermauu'iche» chemischen Fabrik sür Leim und Dünger net. Ein Arbeiter hatte über einem geschloffenen, mit säure gefüllten Behälter an einer Transmission etwa« zu tdun. Der Verschluß deS Behälters scheint nicht dicht gewesen zu sein, denn der A>beiter siel besinnungslos aus den Behält«. Ein ande«, rer Arbeiter eilte herbei, um de» Verunglücklrn herabzicholen rutschte aber vo» der angeslellten Leiter ans, fiel in eine m d« Nähe befindliche, mit Schwesel-WafferstvffgaS gefüllte Grube und war solvrt tobt. Ein Chemiker lieg sich an cm Seil binden und in die Grube hinablassen, mutzte aber soioit wieder hrranSgezogen werden, da auch er die Besinnung verlor. Unterdessen suchten an dere Arbeiter bc» aus dem Schivclscljäurebehälter liegenden Verun glückten berabmbolen, aber «ins weitere Arbeiter fielen ebenfalls «S nacr ereig- Schwesrl-