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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030401018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-01
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1903
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Dresdner Nachrichten oppositionell gesinnt ist. der Regierung Zugeständnisse macht. Bei »er Seldstvenoallung der preußljchcn Provinzen, welche zur Ent. fallung emes gesunden Staatsieben» von jeder gewirkt bat. be ruht die Wirksamkeit der politischen Beamten wesentlich auf Ver- irauen, hergebrachter Anhänglichkeit und angestammter KänigS- ireue. Ein Minister d«S Innern, der diese Imponderabilien nicht sorgsam pflegt, vereitelt nicht nur die Durchführung der jeweiligen Absichten des Monarchen, londern untergrab! auch die Grundfesten, auf denen die Zukunft des preußischen Staates ruht." Der Zentrumsabgeordnete de W>tt-Kreseld hielt in Osnabrück in einer großen Katholikeiwersanimlung eine Rede, in welcher der Redner u. a. hervorhob: „Wenn letzthin die Aushebung deS -i 2 des IesuitengeIetzes ,n Aussicht gestellt ist, so ist dieses natürlich erst eine Abschlagszahlung. Wir fordern: Hinweg mit dem ganzen Gesetz, hinem damit in die juristische Rumpelkammer, wohin cs gehört! Bei den GewerbegerichtSwahlen in Essen siegten die Sozial- demokraten mit 5871 Stimmen gegen die christlichen Gewcrk- ichaften, die 5257 Stimmen erhielten. Bei der vorigen Wahl im sichre 1900 wurden nur 1808 sozialdemokratische, dagegen 2670 christliche Stimmen abgegeben. An Bromberg verübten die seit 14 Tagen streikenden Maurer und Zimmerleute große Ausschreitungen. Bon auswärts eingetroffene Arbeitswillige und Polizeibeamte wurden von Streikenden mit Steinen beworfen. Zuletzt fanden Schlägereien statt, die das requirierte Militär beendete. Ein aus wärtiger Maurer wurde schwer verletzt. In den nächsten Tagen iressen mehrere Hundert italienische Bauarbeiter zum Ersatz der Streikenden ein. Oesterreich. Am Abgeordnetenhaus- wird eine Regierungs- Vorlage bctr. Bekämpfung der Schweinepest eingebracht wer den. Das Wesen der neuen Gesctzesvorlage beruht auf fakultativer Zulassung der zur Zeit obligatorisch vorgeschriebenen Tötung der Schweine für den Fall der Feststellung der Schweinepest sSchweine- ieuchel bezw. der Ansteckung oder deS AnsleckunaSverdachtS. Der Entwurf enthält ferner die Bestimmung, daß die getöteten Schweine bezw. Teile derselben zum menschlichen Genuß zugelassen werden dürfen, jedoch nach Maßgabe des tierärztlichen Befundes. Aus Grund des Gutachtens des obersten Sanitätsrats, wonach der Genuß des Fleisches an Schweinepest erkrankter Schweine unter newissen Bedingungen vollkommen unbedenklich sei. werden im Einklänge mit den reichsdeutschen Bestimmungen entsprechende Vor schriften erlassen werden. Die Regierungen Oesterreichs »nd Ungarns unterbreiteten de» beiderseitigen Parlamenten einen Gesetzentwurf betreffend die Aus »ahme der Barzahlungen. Durch den Gesetzentwurf wird die Sesterreichisch-Ungarffche Bank verpflichtet, die von ihr ansgegebe- »en Roten gegen gesetzliches Metallgeld öllerreichucher oder unga- lischer Prägung aus Verlangen bei tonstigem Verlust des Privile- ainms einzulölen und 20- und lOKronennoten zur vollen Beirie- biguna des VerkebiSdedürstiisses auszugeben. welche dis zu l00 Millionen metallilch voll, darüber dinau« mit wenigstens lO Prozent metalli'ch gedeckt sein müssen. Der Gesetzentwurf sieb' weiter vor. daß im Falle einer notwendig werdenden Austeilung der von den beiderseitige» Regierungen für die Einlösung der Staatsnoten hinterlegten Goldreserven diese nach dem Verhältnis von 70 zu 30 erfolgen soll. Endlich schlagen die Regierungen die Verdoppelung des Kontingents der 5-Kro»enstückr vor. welche nach Maßgabe des VcrkehrsbcdürfnisseS srrccelstve ausgeprägt und aus- gegeben werden sollen. Der Tag des Inkrafttretens des Gesetze- soll im Verordnungswrge festgesetzt werden. Italien. Die Deputiertenkammer beschäftigte sich mit einer Interpellation des Sozialisten Ciccotti betreffend die Besserung der Zustände in der Provinz Basilicata. Nach einer Rede des Ministerpräsidenten Aanardelli beschloß die Kammer mit großer Mehrheit die Errichtung von Volkshauscrn in jenen Provinzen. Schweiz. Die eidgenössischen Bundesräte studieren gegen wärtig eine Gesetzesvorlage betreffend die Verherrlichung von Verbrechen. Die demokratische Piesse der Schwei, ist allerdings der Meinung, daß diese Novelle, weil ja ausschließlich gegen die Anarchisten gerichtet, nicht dem Bundesslrafrechie. londern dem Ana,chi>irngesetze von 18St angcschloffen werden !oll. steht aber sonst der Vorlage wegen der internarionalen Schwierig keiten. in welche die Schweiz wegen ihre» von den Anarchisten mißbrauchten AihliecbtS wiederholt gelommen Ist. symvatbffch gegenüber. Das Justizdevartement hat einer Kommission eine Anzahl anarchistischer Druckschriften zur Einsicht vorgeleat. damit sie sich eine Vorstellung von der anarchistischen Propaganda bilden könne. Die Vorlage bedroht die Verherrlichung gemeiner Ver brechen und schwerer Vergehen mit Strafe. In der Kommission wurde die Ansicht gränßerl, es sollten dir Delikte speziell alff- gezäblt werden, deren Apologie sttaibar sei. I» diesem Falle scheine eS geboten, die Apologie von Verbrechen gegen die innere Sicherheit des Bundcs und der Kantone ebenfalls unter Strafe z» nellen. Reueslcns verlautet, das Juslizdevartement habe noch auf Ansuchen der ständerällichen Kommission bin eine Reche von Erhebungen zu machen, so daß die Vorlage in der Frübiamskision nicht zur Behandlung kommen könne. Um Material zum Studium der Mordsekte werden die Schweizer Gesetzgeber nicht gerade in Verlegenheit sein. Am 18. März hat nämlich der Tessiner Anar chist Berloni. soeben aus rinjähiiger GesüngnlShaft entlassen, sein erstes Wiederaust,eien in Genf mit einer Rede rum Jahrestage der Kommune gefeiert, die den anwesenden .Genosse»', darunter be sonders Russen und Italiener, durch die verblüffende Einiachbeit der anarchistischen Methode sehr slart imponiert zu haben scheint. Genosse" Bertoni bezog sich natürlich auf das in Beratung siebende Geietz der Schweiz und war sehr emvört darüber, baß es nicht mehr erlaubt iein soll, über die Exekution eines Königs — >o nennt Bertoni die Ermordung des Königs Hnmbert von Ita lien ! — zu urteilen. Heutzutage könne in sevem Augenblicke der „verbrecherische Wahnsinn eines gekrönten Hauptes' den Krieg berbeisükren: darum müsse sich das Volk zur Revolution rüsten. Da bei den „Genossen" die Lust zur Ausnibrung weiterer .Exekn- rionen verbrecherischer K^nigsbäuvler" ersichilich im Wachsen ist. sieht sich auch die freie Schweiz veranlaßt, einzuschreite». England. Am Unterhaus verlas Kolonialminister Ehamber- lam ein Telegramm von Sir Frederick Lugard, dem Oberkom missar von Nord-Nigeria. deniMvlge die britische von Hano aus abgeiandte Exveditwn am 15. März Sokoto nach schwachem Widerstande eingenommen habe. Ter Sultan sei geflohen. Lugard ügt in dem Telegramm hinzu, er hoffe eine baldige vollständige Beilegung zu erreichen und sei im Begriff, die Expedition aus- zulölen. Tie englischen und die sranzöslschen Grenzkommissare erfänden sich letzt in Sokoto. — Am Lause der Besvrechung des ^eeresbudgets erklärte der Kriegsminister, daß Versuche mit verschiedenen Schnellfeuergeschützen für den Felddienst angestelll würden. Er hoffe, daß es binnen kurzem möglich sein werde, ein Geschützmodell zu empfehlen, das eine Verbesserung gegenüber den vorhandenen Modellen darstelle. Türkei. Ter russische .Regicrungsbote" veröffentlicht ferner vergl. Abendblatt) ein Telegiamm des Konsuls in llesküb vom 27. März, dos besagt, daß die Wirren im Vilaiet Kossowo Makedonien) runehnien. Es seien viele, oft über buiiderr Mann starke Banden vorhanden. ES sei geplant, die Kasernen, den Artillerievark. die Pserdeslälle mit Dynamit in die Luft zu svrengen und den Eisenbahn- unv Telcgravhenverkebr zu unterblechen. Das Eintreffen von Offizieren aus Bulgarien werbe erwartet. Die Dorfbewohner winden unter Todcsandrodungen gezwungen die Banden zu unterstützen und Geld »nd Proviant zu liefern, sowie die Waffen zu ergreifen. Tie Mitteilung des Konsuls, daß die russische Regierung die Handlungswebe des Komitees miß billige, wird der Bevölkerung von den Komitee- verheimlicht, die sogar die Lage so darstellen, als ob sie unter dem Schutze Ruß lands ständen. Der Konsul sühne einen Fall an. wo eine Abord nung ihm erklärte, falls die Bewegung auf Befehl Rußlands begonnen werde, werde die Bevoikerung trotz der Abneigung gegen die Komitees gehen, wohin Rußland wolle. Hieraus gebe hervor, daß die Bewegung künstlich dervorgeiuien sei und ihren Stützpunkt nicht in der Masse der Bevölkerung habe. Die Lage werbe ver- icbärst durch die von den Komitees an den Türken verübten Gewalttätigkeiten. Die Komitee- tun alle«, um eine allgemetne Erbitterung unter den Mnkamedaner» bervorznrufen »nd sie zur allgemeinen Vcrnichlung der Ehristen zu veranlassen. — Nach den bei der Generaldirrktion der orientalischen Eisevbadnen einqeaange- nen Nachrichten ist die Effendahnbrncke bei Mustavba-Pakcha in der Nacht gesprengt worden. Ter Chefingenieur ist dorthin abgereist. Amerika. Die Präsidenten von Sälvckdor und Guate mala hatten an Bord eines Schiffes eine Besprechung mit ein- ander. Dir Differenzen »wischen beiden Rep rbliken sollen m be friedigender Wels» geregelt sein. Afrika. Dir Tangerer Berichterstatter der .Times' und der „Morning Post' beurteilen die Lage in Marokko düsterer altz le. Sie melden übereinstimmend, daß daS Ansehen d«S Sultans stark gesunken ist. Nach dem Berichterstatter der „Mornina Post' erklären zahlreiche a»gesehene Mauren, der Sultan müsse seine Verschwendungssucht ousgeben oder abdanken. Ein amtliches Schreiben de» Kadi» von Je» an seinen Tangerer Kollegen, da» die Recktaläubiakeit de» Sultan- Preist und leine Beobachtung der religiöse» Pflichten lobt, wird laut dem Berichte der -Times verspottet und verlacht und macht überhaupt einen so kläglichen Einbnick, daß man zu glauben anfängt, e- gehe von geheimen Widersachern au». Nach demselben Gewährsmann baden sämt- licht Bergstämme zwischen Tanger und Fez dm Ramm de» Sultan» aus dem öffentlichen Gebet ausgelassen und statt seiner den Namen deS ScheicbS Mulei Abd-eS-Salam, eine» lange verstorben«« Heiligen, eingrfüat. Man erkenne an diesem ungewöhnlichen schritte, daß d,e Stämme im Unklaren leim, wer der rechtmäßig« Besitzer de» Thrones ist. und Kunst und Wissenschaft. ^ DK König!. Hofover gibt^heute .tzänI«l und a» TaiudivtitisskMknt"» A u s d e m M ä S k e n d alIIm Könial. Tchausvklba»k gelangt -Der arme Heinrich' M Aufführung. Die Vorstellungen vegln nen halb 8 Uhr. f Im Residenztheater macht sich eine Abänderung deS Repertoirs nötig. Herr Albert Paul ist plötzlich heiser aewcrdcn und kann einige Tage lang nicht austreten. ES ge langt datier heute und morgen die Operette .Der Bettel st u de nt" zur Aufführung. Am Sonnabend geht mit Herrn Wbert Pani zum erstenmal .DaS verlorene ParadreS" von Fulda in Szene. k In dem morgen. Donner«tag, ftattfindenden Novitäten- Ion», r « lm «ewerbebau« kommen zur Aufführung , l. Ouvertstr« mr Over „Slradeöa" von Frv. ». Flotow: t. »von Vlume »u Blume", Walzer von E. Gandolso <1. Mal) ; S. Serenade Nr. ö v-moll für Eello von R. Volkmann (Herr Schlegel): <Vl) AlinieverlSnbllche-Vvlttllever von E. strrmier: b. Jubel-Ouvertüre von Ioacvtm Stoff; 8, Fackeltanz von K Mevrrbeer: 7, Serenade für Violine von Jos Da,vn <L>err Konzertmeister Will» Ollen): 8. Fantasie au« der Over „Santton und Da lila" von Satm-LaSns : S Ouvrnure zur Oper .Nienzi" von Bich Wag ner: »0. Ädrndruhe filr Streichquartett von F. Kühn: N. »All Alten. Perlen au« VnnnrrS Wabern von Kd. Kremier: 1«. .Für Szepter und Krone", Marsch von L. Gundlach <>. Mal). 's Die Erziehung de» Tonsinnes (Hebungen für Ohr, Auge n»d GedäcdtniS) lautet da» Thema eine» Vortrages, den Herr Max Batike. Direktor de» Seminars für Musik in Ber lin, morgen. Donnerstag, abrndS 8 Uhr im MuItkpädago - gischen Verein, und zwar im Kaiser Franz Joseph-Saale des Hauvlbahnhofes halten wlrd. Redner wird gegen dle Art des gedankeniosen Miisikmachens zu Felde ziehen Er fordert, daß der Anfang ikdes Musikunterrichts in AebörSüdungen destrben soll: diese, verbunden mit Musikdiktat (rhvtbmisch. melodisch, dvnami'ch) und Plimavffta-Siiigeu. müssen den llryiund jeder musikalffchen Erziehung bilden. AuS leiner reichen Erladiung will Redner dann einen logisch entwickelten Lehrplan solcher Gehörsübunge» geben, der den bisher nebensächlich behandelten Tbeorieuutrrricht ablösen soll. -s Der 3. (letzte) Bortrag von Dr. Franz Bachmann findet Sonnabend den 4. April abend- >/»8 Uhr im Mnlenhaule statt. Thema: »Gibt rS eine Weiterbildung der Religion f Königliches Konservatorium. Alter Tradition getreu, fand die letzte Schauspiel-Aufführung der Saison auch dies mal im Residenztheater zum Besten des Schauspiel-Jrei- stellensonds statt, um der Kritik Gelegenheit zu geben, wieder ein mal im größeren Rahmen die Leistungen der Schüler beurteilen zu können. Man hatte sich gestern nachmittag das Ziel ziemlich noch gesteckt, bot aber erfreulicherweise nicht nur quantitativ, son dern auch qualitativ in vielfacher Hinsicht recht Schätzenswerte». Namentlich war das Zusammenspiel fast bei allen Szenen sicher und abgerundet, so daß der erzielte Gesamteindruck im ganze» und großen ein durchaus künstlerischer war. Daneben fehlte es nicht an bereits fortgeschritteneren Einzelleistungen, die Tempera ment und Begabung erkennen lieben. So ließ diese Vorzüge in den Szenen aus Schillers „Wilhelm Tell" namentlich Herr Busch- mann (Arnold von Melchchalj erkennen, der nur noch nicht recht mit dem Atem hauszuhalten versteht. Neben chm bewies Fräulein -Stelzel als Bertha von Bruneck und später als Margarethe in Goethes „Faust" eine gefällige Bühnenerscheinung und liebens würdiges Spiel bei guten Mitteln. Ein hübsches Talent für Natur burschen, weniger für Liebhaber, scheint in Herrn Köhler zu stecken, der besonders als Schüler einen guten Eindruck hinterkleb. Herr Huggenberg, der in zwei knappen Stunden den Attinghausen, den Werner Stauffacher und auch noch den Mephisto zu agieren hatte, fand sich bester in den Deklamationsstil cschillers. als in den geschlissenen Dialog der Goethcschen Verse. Durch eine gewisse Natürlichkeit im Ton zeichnete sich Herr Franz als Walther Fürst aus, ein Vorzug, der auch der Gertrud Staulsacher von Irl. Rank nachzurühmen war. deren sympathisches Wesen nnr leider nicht mehr alS Elisabeth m Schillers „Maria Stuart" verfolgen konnten. Ein entschiedenes und auch beträcht, lickes komisches Talent bewies wieder Herr Hand-Hoffmann. dessen Siebei, kräftig in der Farbe und derb im Ton, Stim- mung in die Szenen in Auerbachs Keller brachte. Am Schluß der Schauspicl-Aussübrung, dk von Herrn Gustav Starcke mit größter Umsicht und treffsicherem szenischem Verständnis vor- bereitet war und die einen bochbesriedigenden Rechenschaftsbericht für die Schauspielklaste deS Königlichen Konservatorium» bedeutet, stand die Darstellung der alten, aber noch immer znakrästiaen unverwüstlichen Bellyschen Posse „Monsieur Herkules. Das Publikum nahm alle Darbietungen, die von der Hingebung und dem Fleiße sichtlich« Beweise gaben, mit ebenso reichem, wie herzlichem Beifall auf. so daß auch nach dieser Hinsicht der gestrige Nachmittag im Residenztheater in seinem glücklichen Verlaufe nichts zu wünschen übrig ließ. IV. k König l. Kupfer st ickkobinrtt. Nach längerer Paule kommen ln der Ausstellung der Neuerwerbungen auch wieder einmal die älteren Meister zu Worte, um sowohl duich die Anzahl wie die Seltenheit und teilweise durch die künstlerische Vollendung der einzelnen Blätter den Beweis ru führen, daß limcr Könlgl. Kupferstichs'dinet nicht nur darnach stiebt, hl,«sicht lich der modernen Graphiker eine der reichballigsten Sammlungen des ganzen Kontinents zu sein, sondern zugleich mich stets bemüdt st«, leine ältere» Bestände sachgemäß zu komplettieren. AnS dem Gebiete der Holzsch»>tkk»nst sind diesmal, um mit dem Aeltestrn zu beginnen, eine Anzahl kleinerer Blättchen z» nennen die. wie der Schmerzensmann, die Madonna in der Mandorla, Sankt Christoph und da» von Petrus und PanInS gebastene Schwelßtuch der heiligen Veronika, aus schweizerischem Boden um die Milte des 15 Jahrhunderts entstanden sind. Etwa- späteren Datums sind die Pieta, die Heilige mit dem Schwert durch den Hals und die Vorbereitung zur Kreuzigung, wädrend die beiden größeren be- mallen und wabrscheinlsch zum Schmuck eine» litnrgstchen Buche- bestimmt gewesenen Pergoment-Holzschnittgruvpen mit dem Ge kreuzigten zwischen Maria und Johanne- und der Madonna zwischen Sankt Ulrich »nd Sankt Akra an- Ende deS gleichen Iahiliunderts zu letzen sind, dem auch noch die treffliche in Kupier gestochenen Krciizigang des Bocholter I-rabel van Meckenen angeboren. Der Knosrrstich mit Sankt Jacobus lst als eine Kopie nach Martin Scbonganer und der Christus am Kreuz als moderner Abdinck eines ollen zu Buchdeckelornamenten bestimmten Metall- Ichnitts anzusehen. Mit den beiden Augsburgern HanS Burgk- mair >1473 — l53l) und Daniel Hovler <4 1536) kommen wir bereits in daS16. Jahrbnndert Von diesem Künstler sehen wir die Radierung eines Landsknechtes mit Tioßdirnr, von jenem einen Holzschnitt eines sitzenden Königs. Sebald Beham '1500— 1550), sein Zrilgenosse und LeidenSgeiährte Im Ex» Georg Prncz und der etwas jüngere Virgil Soli- >1514 — 1562) vermitteln den Ueber- gang zur Schule der Nürnberger Kleinmeisler. Von ersteiem sieht man mehrere kleine müder ausgeführte Blätter, von Georg Pencz einen landschaftlichen Kupferstich „Die Furch" uns von Virgil Soli- eine gestochene Zierleiste mit >e«ds Medaillonköpfen hoher Potentaten. Auch der Edo,sichrer der «tallenffchen Cbalkogiapben. der bekannte Stecher Ravhaeischer Kompositionen Marcantonio Raimondi (1488 — 1534). ist mil fünf Blättern feiner »Kleinen Heiligen", die beiden Antwrivkner Adrian Collaert <lb20 — 1570) und Hieiony' mu« Wierx (1551 — 1619) mit schätzenswerten Einzelleislnnarii vertieirn. Die Sckiabknnstblätter der beiden Bläme» Johann Friedrich Leonart und Jan van der Brüggen mit Rembrandts .Goldwäger". sowie die Porträiiad rrung ve» Amsterdamers Jan Live»« gehören, gleich der Sepia,eichnung de« dolländstch,» Land- schoste,» Jan WvnantS. bereit« dem 17. Jahrhundert an. in da» auch dt« zahlreichen radierten Blätter der überaus produktiven Zürich« Künstlerfamitie M«v« zn setzen sind, dt« tn der »Kinder» und den »Christlichen Venrfsvsttchtea. all« «NNche" die »nst bereit» stark ln den Dienst der vLdagoatlch-pdilanchrovtjchvr deen lener Zell gestellt zeige«. Unter den nat,e«>sche» »imitier, tz«< 18- Jahrhundert« begegnen wir in der AuSnrllung »er Ne», erwerbungen zunächst dem Dresdner Hotrnaler Bernardo BelvUv lt?S4 —4780). d«. bekannter unk, de« »üustkrnoinrn Camnetto. mit ein« radierten Lanknchaft nach Jan van der Heyden »er»«« lft. «nd dem Grafen Carlo Lasinto tl?57 — 183V) nüt drei «w- btukrenden hübschen vtertaidigen Schabkunftdläitern Zahlreich« sind die slanzösiichen Kiipkrstecher dtetrS Sätulum» vertreten, uiste, ihnen vor allem die Künstleriamtllr Gaukler d Agoty: namentlich dk Port,«tändelten Jan Baptist« sind oortreffstchr Leistungen, dir einen leinen Grlchmack mit emrm starten Charakte,lsirrun-»v»r- möaen verbunden zeigen. Diesen Künstler» «»den sich de« «eiteren noch an Jean Charles granqol« U7l7 — l7w> «lt einem Suvser- stich ln Kreidrmaliier, der «ine Bouchertch« Gruppe schlummernder Amoretten wkdergtbt. Lvul« Marin Bannet lgev >743) mit einem ln Pastellmariier gestochenen, ktn auSgrsührten Porträt, der dem Louis Philldert Dcducvurt (1755 — 1832) zugrlchriebene vler- lardige Kuvkrstich mit der Promenade im Garten de» Palais Royal zu Paris, der. zugleich von hohem kulturhistorischem Inter esse. auch durch dir Feinheit und Sanbelkeit der wie Aquarell wirken de» Töne von anziehendst« Wirkung und ein Glanznück der Kollektion ist. Den Schluß der Ausstellung machen zwel Porträts, da« des Botaniker« Li»»« und de- Revolutionär« Marat tn far biger Aquatinta von P. M. Altx (1762 — 1817). — Der Berliner Kupferstecher Georg Frkditch Schmidt (1712 — 1775) eröffnet die Reihe der deutschen Künstler mit einem wstkungSoollen Bildnis Pete,« de« Groven. Ihm folgen Daniel Beiger (1744 — M4), der Wiener Johann Gottfried Haid (1710 — 17,6). ktn« Lands leute und Zeitgenossen Karl Schütz und Johann Ziegler mit meh reren sehr guten Porträts und Landlchasten tn Kuvirrsttch. Zum Schluß sind noch d»e englstcherr Schadtunftvlätlrr. dle Repro duktionen zweier RubenSbllder von Richard Einhorn (1713—.1822» und eines Porträt» nach Charte« Banloo von Charles Cxshaw, zu erwähnen. f Herr Kantor Bieber in Pirna begeht heute, am 1. April, die Feier seines 25jäbrig«n AmtSjubilaum« al« Kantor der Pirnaische» Stadtkrrcye, sowie auch zugleich da« 40jährige Dirr- gentcn-Jubiläum, indem er 1863 die gesangliche Leitung des Mannergesangvereins .Liederkranz" in Dippoldiswalde über- nahm. Die Einführung regelmäßig stattfindender Kirchen- uiusiken an den hohen Festen und Sonntagen, alS auch die Auf- fükrung zahlreicher anderer Kirchenkonzerte, sowie endlich die sorl- gesetzte Tätigkeit als Liedermelstcr der Gesangvereine »Lieder kranz". „Männergesaiigverein" und „SängerkrelS", durch deren Mitwirkung eine große Zahl von Ausführungen anläßlich patri» tischer, lokaler und VeremSzwccken dienender Festlichkeiten er- möalicht wurde, geben neben der schulmännischen sowie privaten musikalischen Tätigkeit ein beredtes Zeugnis reichen und gesegneten Schaffens und Wirken-. Zwischen diese Tätigkeiten sticht sich ein ununterbrochenes kompositorische« und dichterische« Arbeiten ein, so baß diese 25 Jahre auch nach dieser Seite hin ein Bild fleißigen, rastlosen Streben» deS Jubilars ergeben. b Die Marmorstntne der „Eva" de» nordamerikantschen Bildhauer» Moks Jakob Ezekkl. dk dem Kaffer kürzlich zum Geschenk gemacht wurde, hat jetzt in der Gemäldegalerie Friedrichs deS Großen im Park von Sansionci Aufstellung gefunden. Die berübmte Mamorstgur ist 1884 von dem jetzt in Pari« lebenden Künstler gemeißelt worden. s Im Alter von 84 Jahren ist die Schwiegermutter Henrik Ibsens, Magdalena Thoresen in Kopenhagen gestorben. Während de» Druck« «tngegangenr Drahtmeldungen vom 3l. März bez. 1. April. 'Wien. Der GeschästSordnungSauSkchnß de» Abgeord netenhauses lehnte mit 22 gegen 9 Stimmen den Antrag Schalk ab. wonach die GeichäftSsprache de» Hause» die deutsche sein soll. ' Pari». DaS Schwurgericht verurteilt« beut« den Mörder de- deutschen Arzte- Orbrnstein. einen früheren Post beamten Ehabaniex, zu lebenslänglichem Zochthau». 'Brüssel. Die Regierung leitete mit den Signatarmächten der Zuckerkonvention Verhandlungen ein zwecks Ernennung von Delegierten zu einer ständigen internationalen Kommission, deren Ausgabe die Uederwachung der Ausführung der Konvention vom 5. März 1902 sein soll. Die Kommission tritt in den ersten Tagen des Monat- Mal zusammen. * Petersburg. AuS sicherer Quelle wird gemeldet: Arnauten überfielen am 30. März dk Stadt M i tro witza; sie wurden noch zweistündigem Kamvk von den türki chen Truppen unter groben Verlusten zurückgcschlagen. DK Türkei entsandte eine kkinasiatiiche Division nach Albanien. ' Kairo. Der deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich trakn heute hier tn bestem Wohlsein ein Morgen begeben sich die Prinzen von JSmailia mit einem Dampfer der Suezkanal - Gesellschaft nach Bort Said, von wo sie abend- in See gehen. Slollv «suok Lvslrlstsv Drahtderichte. Hofnachrichkn. Unteroffiziere de»Beuilaublenstander, Gesamtratssitzung, Vereinigte Spareinleger. Lotksbad Frtedrichstadt. Wetterbericht des Kgl Sächs. Meteorolog. Instituts tu Chemnitz vom 31. Mär, 8 Uhr morgen» (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 31. März 8 Uhr früh: «um-n«. Nom« Mit »MD ». Stirn driwlodr» «»»er «t-rt-n». irStirl« S>»r»»i». ShrtsOonst E-ai-arand Kr»»e»o« Swevolm Neuen»»«. Memel vwlnem.» SUmm. «,U »»,. > 7« «DV I-qr»«»«« NV stark Schnee N I.it» d»»er d« kt«« m«»,lDun« ' » letchtjRedel S« leicht dedeitl 8« letcht b.d,<r, «8« letcht de»«« «8« lchw. Lunft 080 schwach bedeikl »SU Ichwach bedeckt Selber Sct», - «and» « Verll» - NarlOrud« - Krank». M. - Me, , - Varl» l» «manch«»» Ra« — Nlch» SlLermnl« 7 7« nirv 70 UV »« V8V »7 8V »j8V »» »V « am,«Ol»»«» m»t«a welk», srilch dalbdrd schwach »M««r «V schwach V a«r 8 » 8V schwochjw-M, ?! «n der Klbmondung lagert da« Minimum de« Luftdruck« mü 7»0Mm., von tbm »reuet ffch licier Dmrk bis nach Lrnlral-Einova herein au«; hoher Druck mir einem Maximum von 770 Mm. üb« »er vrataaas«« de- veckr dk druiscven gnleln und Süd-Europa Ein» von Nordwede« kom mend«. vielfach starke Strömung ruft meist trübe«, kältere« Wetter mit Hellen weisen RegenlLllen hervor, «u denen dk Wetterlage auch »et un« neigt- Witterung tn Sachsen am 30. Mär». See- rem». See« »»»». Stattan Höhe w ei S Z wind Station höh« w »tn» . vre««, llt M !L »<u,,-n rar Zittau l «« «chemnt, ! »>» 880 » «V » Aretl«- S»nr«t«rg »Mer Alten»«, Aettzendam MchteMer« W»V , 880 « 8W » «UV r «8V «I vsv » Der S0. Mär, verliet bei wechselnder Bewölkung und mlter schwachen bt« frtlchen litdwchltchtn Winden noch trocken, ab« köller. An «ebirae trat lei««er Nachts,oft «tn (Minimum Neidenhaln — » <SrO. dk Afft«- len,peralu,en waren nur « Gr. (Leipzig, Fichttlderg) bk 6 Är. (Ittenberg) übernonnal, doch ftlrgen dk Maxim» ot« td.d Ar. (Dresden). Dk Schnee- Urs« am gtchklderg ist auf SO Zentimeter »urückaegangen. Dresden, SI. März. Barometer von Optiker Oskar Wiegand, vorm. Otto vbiold). Wallst, aße r. «bend« 8 Ubr: 7«7 Rill Mieter, »ae- ' - Nen. Lhermonielrogra»-nach llelstu«. Temperatur: höchste IS Oe. Ssrm«, niedrigste « Sr. Wörme. Vormittag« Regen, nachmittag« bedeck«. Storvweftwind. Wasserftand der Skd« und Moidan« Budwrl« Prag Pardubitz Melntk Lettmerltz Dresden N tL -r
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